1856 / 47 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

356

7 i i des kamen 13,718,678 Pfd. auf das Heer im engeren Sinne Wortes, 9,990, 165 3 auf das Feldzeugamt und 4,961,654 Pfd.

tur. . ö 6 und Prinz Albert besichtigten gestern Vor⸗

r itung der Lords Hardinge und Panmure in Wool 6 ö. 1 und Bomarsund erbeuteten Trophäen (Ka⸗ nonen, Mörser u. s. w.) und statteten dann den vom Kriegsschau⸗ platz heimgekehrten verwundeten Soldaten einen Besuch ab, bei welcher Gelegenheit Ihre Majestät sich aufs huldreichste nach dem Befinden eines Jeden erkundigte.

Vier große Dampfer zu Southampton haben den Befehl erhalten, sich unverzüglich zur Beförderung von Pferden und Mann— schaften bereit zu machen. Man glaubt, daß die auf den Schiffs—⸗ werften zu Chatham im Bau begriffene schwimmende Batterie „Etna“ in ungefähr 5 Wochen vollendet sein wird. Ueber 200 Arbeiter sind gegenwärtig beim Bau dieses Fahrzeuges beschäftigt, welches 16 Geschütze vom schwersten Kaliber tragen und durch einen wahren Harnisch vier Zoll dicker Eisenplatten eine Umhüllung er— halten soll, durch welche es, wie man hofft, beinahe unverwundbar wird. Die Bemannung des „Etna“ wird aus den ausgezeichnetsten Kanonieren der englischen Flotte bestehen.

Der Earl von Cardigan hat unterm 13. Februar ein langes Schreiben an den Kriegs⸗Minister Lord Panmure, gerichtet, in welchem er sich gegen die von der Krim-Kommission wider ihn er— hobenen Beschuldigungen vertheidigt. Auf die „Times“ hat dieser Rechtfertigungs⸗Versuch keinen großen Eindruck gemacht, und sie behauptet, durch die Auseinandersetzung Lord Cardigan's werde kein einziger der Haupt-Anklagepunkte umgestoßen. Nach wie vor stehe es fest und der edle Lord läugne das auch gar nicht daß die Pferde der leichten Kavallerie durch Hunger und schlechte Behandlung zu Grunde gegangen seien, daß es vor Ein⸗— bruch des Winters eigentlich gar keine brauchbare Kavallerie auf dem Kriegsschauplatze gegeben habe, und daß Lord, Cardigan, während er den gefährlichen Posten als Befehlshaber einer wichti—⸗

en Brigade bekleidete, ganz gemüthlich, fern von seinen Mann— fte in seiner Nacht im Hafen gelebt habe. Wie die „London Gazette“ meldet, hat die Königin dem Ad— miral Sir Edmund Lyons die Erlaubniß, das Großkreuz des savoyischen Militair-Ordens, und dem General Sir Richard Eng— land die Erlaubniß, den Medschidie-Orden erster Klasse anzu— nehmen und zu tragen, ertheilt.

In der gestrigen Oberhaus⸗Sitzung zeigte Earl Grey an, er werde am Freitag ein Amendement zu dem die Ereirung Lord Wens— leydale's zum Peer auf Lebenszeit betreffenden Antrage Lord Lynd— hur st's stellen. Dieses Amendement lautet; „Da die höchsten juristischen Autoritäten einstimmig der Ansicht sind, datz der Krone die Befugniß zu⸗ steht, Peerswürden auf Lebenszeit zu stiften, und da sie in , Zeit in einzelnen Fällen bon dieser Befugniß Gebrauch gemacht hat, so ist das Haus der Lords nicht berechtigt, das Patent, durch welches der sehr ehrenwerthe Baron Parke zum Lord Wensleydale auf Lebenszeit erhoben wird, als illegal zu betrachten und ihm, von dieser Voraussetzung ausge— hend, seinen Platz unter den Peers zu verweigern.“ Für den Fall, daß

der Privilegien-Ausschuß das Amendement genehmige, kündigt der edle

Lord noch folgende Resolutionen an: „1) Obgleich es urkundlich fest— steht, daß vor nicht gar langer Zeit mehrfach Peerswürden auf Lebens⸗ zeit an Damen verliehen worden sind, so ist doch in den letzten 400 Jahren kein Fall zu finden, wo ein Bürgerlicher (e«mmoner) durch die Verleihung der Peerswürde auf Lebenszeit ins Oberhaus aufge— nommen worden wäre. 2) Da die Verleihung der lebenslänglichen Peerswürde an Lord Wensleydale sich solchergestalt auf keinen Präcedenz— fall aus neuerer Zeit stützt, so thut das Haus wohl daran, wenn es seine Mei— nung dahin ausspricht, daß es im Allgemeinen nicht rathsam ist, wenn Ihre Majestät ohne Einwilligung des Parlaments von irgend einer jener Prärogative Gebrauch macht, welche der Krone zwar nach dem Buchstaben des Gesetzes zustehen mögen, von welchen es sich jedoch nicht nachweisen läßt, daß sie anders, als in früheren Zeiten unserer Geschichte, wo un— sere Verfassung in mancher Hinsicht noch nicht feststand, ausgeübt wur— den. In Erwägung aller Umstände des vorliegenden Falles jedoch kann das Haus, während es dieses Gutachten abgiebt, sehr wohl unterlassen, seine Mißbilligung hinsichtlich des Verfahrens der vertrauten Diener Ihrer Majestät auszudrücken, in so fern dieselben die Verleihung der lebenslänglichen Peerswürde an Lord Wensleydale anriethen. 3) Die Verleihung von Peerswürden auf Lebenszeit kann in einzelnen Fällen sowohl für das Haus der Lords, als auch für das Publikum von Vor— theil sein; die häufige Verleihung solcher Peerswürden jedoch kann sehr leicht Mißbräuche veranlassen, wofern dem nicht durch besondere Vor— fichtsmaßregeln borgebeugt wird. 4) Es ist eine weitere reifliche Erwä— ang erforderlich, um zu entscheiden, was für Schritte das Haus am esten ergreift, um zu verhindern, daßz das dem Lord Wensleydale ver—

liehene Patent als Präcedenzfall für die zukünftige Creirung von Peers— würden auf Lebenszeit benutzt werde, und um zureichende Bürgschaften gegen den Mißbrauch solcher Kreirungen herzustellen.“ Der Earl von Der by zeigte an, er werde am Donnerstag an die Regierung eine Frage richten über die Pflichten und die Verantwortlichkeit des Staats-Secre⸗ tairs für den Krieg und des Ober⸗Befehlshabers des Heeres. Der Earl bon Hardwicke fragte, was die Regierung in Bezug auf die im Hafen 1 ar fn 6 arg gs chi zu thun gedenke. Lord e nn, / erde ni j j 2

är , rn wr, chts versäumen, was zu ihrer vollständigen Zer

In der gestrigen Unterhaus-Sitzung wurde ein Antrag

Mackinnon's auf Einsetzung eines Ausschusses, welcher prüfen soll, in— wiefern es rathsam ist, Schiedsgerichte zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Arbeitgebern einzusetzen, genehmigt. Ein Antrag L. King's, das englische Statutarrecht mit Auslassung der außer Brauch gekommenen oder ausdrücklich aufgehobenen Gesetze zum Gebrauche des Hauses drucken zu lassen, wird mit 164 gegen 653 Stimmen verworfen.

Frankreich. Paris, 20. Februar. Von der Großkanzlei der Ehrenlegion wird im „Moniteur“ mitgetheilt, daß im Novem— ber 18564, als der Großkanzler des Ordens dem Kaiser über die von der Kommission für die ehemaligen Militairs der Republik und des Kaiserreichs geleisteten Arbeiten Bericht erstattete, die Zahl der zur Wohlthat lebenslänglicher Unterstützung zugelassenen ehemaligen Militairs 17,919 betrug, die aus 2245 Achtzigern, 8157 Sieben— zigern und 6617 Sechszigern bestanden. Seitdem erfolgten die Vertheilungen der Unterstützungen ganz regelmäßig, und es wurden vom fran; , auf die günstigen Gutachten der Kom— mission, noch an weitere 1423 frühere Militairs lebens— längliche Unterstützungen bewilligt. Zu letzteren wurden vom 1. Januar 1852 bis zum 31. Dezember 18565 dem⸗ nach im Ganzen 21,444 jener Militairs zugelassen, wo— von jedoch in eben dieser Periode 5133 bei der Großkanzlei als gestorben angezeigt wurden. Unter ihre Hinterbliebenen wurden an noch nicht erhobenen Rückständen ihrer Unterstützung im Ganzen 120,984 Frs. vertheilt.

Der „Constitutionnel“ vom 21. Februar meldet, daß der „Moniteur“ in Folge eines Irrthums den Artikel des „Siecle“ vom 19ten, worin der Artikel des „Journal des Deébats“ vom 18ten beantwortet wird, abgedruckt habe.

Marseille, 21. Februar. Der Bevollmächtigte der Pforte für die pariser Konferenzen, Großvezir Aali Pascha, ist heute hier eingetroffen und sofort nach Paris abgereist.

Spanien. Nach Berichten aus Madrid vom 14. Februar hat die Kommission der Cortes alle auf die Errichtung des Staats— rathes bezüglichen Grundlagen zurückgewiesen, die der Minister des Innern ihr vorgelegt hatte. In der Cortes-Sitzung wurde die im Sinne eines Amendements, wonach vom Jahre 1860 ab nur derjenige zum Wähler befähigt sein soll, der lesen und schreiben kann, abgefaßte siebente Klausel des Wahlgesetzes verworfen.

Eine Depesche vom 19. Februar lautet: „Man kennt die Zusammensetzung des Directions -Ausschusses des Credit Mobilier noch nicht. Die Zahlung für den Monat Februar ist gesichert.“

Griechenland. Athen, 15. Februar. Spiro Mylios ist von der Kammer mit Stimmeneinhelligkeit freigesprochen wor den. Neuerdings sind von der Regierung energische Maßregeln gegen den Räuberunfug angeordnet worden.

Türkei. Konstantinopel, 11. Februar. ,, fand wieder eine Konferenz zwischen Ali Pascha, Fuad Efendi, Kallimaki, Lord Stratford, Freiherrn von Prokesch und Herrn von Thouvenel in Betreff der Friedensfrage statt. Die 21 Reformpunkte sollen demnächst in einen Hattischerif zusammengefaßt und dieser in den Moscheen verkündigt werden. Nachrichten aus Balaklava zufolge ist wegen mangelnder Geräumigkeit des Hafens den Handelsschiffen das Einlaufen in denselben untersagt, und sind die Capitaine an⸗ gewiesen worden, in Kamiesch zu landen und auszuladen.

Auf dem englischen Kriegsministerium ist folgende Depesche des Generals Codrington eingelaufen:

Sebastopol, 4. Februar.

Mylord! Marschall Pelissier zeigte mir vor einigen Tagen an, daß heute die Zerstörung des Forts Nikolaus stattfinden solle, und that mir später zu wissen, daß man um 1 Uhr Nachmittags zu diesem Zwecke die Minen springen lassen werde. Von dem innern Abhange des Sägewerk— Hügels und von anderen Punkten innerhalb der russischen Linien läßt sich der ganze Hafen gut übersehen. Es war ein herrlicher, klarer Tag. Jede russische Schildwache auf der Nordseite, jede Arbeiter-Abtheilung, jeden russischen Soldaten, der sich behaglich sonnte, konnte man unterscheiden. Von Zeit zu Zeit fiel eine feindliche Kugel oder Bombe in die Stadt; sonst jedoch störte nichts das gewohnte Bild der Ruhe, fast könnte man sagen: der Verödung. Auf unserer (der Süd-) Seite blickten wir auf die in Trümmern liegenden großen Kasernen nieder, auf die innere Bucht der Docks, auf die Quais und die Ueberbleibsel des Forts Paul und auf die geräumige Abzweigung des Hafens zu unserer Linken, wo die dachlosen Häuser des eigentlichen Sebastopol stehen. Es be— finden sich daselbst außerdem die wohlbekannte lange Spitzbogen⸗ linie, die Kasematten im Innern des Forts Nikolaus, dessen Schießscharten in doppelter Reihe seewärts blickten. Das Fort Nikolaus stand auf einer in den Hafen vorspringenden Landzunge, während das Fort Konstantin auf der Nordseite ein ähnliches, jedoch mehr nach außen gelegenes Vertheidigungswerk gegen einen Angriff von der See her bildet. Das Schauspiel und das Gesühl der Erwartung waren von großem Interesse, indem ein neuer handgreiflicher Beweis der Macht und des Erfolges geliefert werden sollte und 106,900 Pfund Pulver sich in den verschiedenen Minen befanden. Zur festgesetzten Stunde wälzte sich eine schwarze und dichte Rauchwolke zur Linken des Gebäudes hin; eine zweite folgte; dann drang der dumpfe Knall zu unseren Ohren; Steine flogen himmelwärts und ins Meer; die Explosionen auf der äußersten Rechten und im Centrum wurden nach einigen Augenblicken durch eine einzige dahintreibende Wolke bezeichnet, welche die unten stattgehabte Zerstörung verhüllte. Der Sonnenschein spielte lieblich auf der Rauchmasse, deren unterer Theil lang

3

und schwer auf ihrem Opfer lag. Die über die Trümmer der Stadt dahinwehende Brise zeigte, daß eine niedrige Trümmerlinie Alles war,

was von dem Stolze des Forts Nikolaus übrig blieb, und daß eine be⸗

ständige Drohung des Hafens unter seinen Gewäͤffern begraben lag. Ueber den Zustand der Docks habe ich mich in meinen Briefen ausführ⸗ lich ausgesprochen. Sie sind sämmtlich zerstört, während das Erdreich in ihrer Umgehung von Spalten zerrissen ist. Das Bassin, die Docks, Massen zerborstener Granitblöcke, Thore, Eisenstangen und Balken liegen in wüster Unordnung als ein Bild der Zerstörung da.

W. J. Codrington.

Auch die neuesten Nachrichten aus der Krim bestätigen es, daß sich die Russen bis jetzt den Anschein geben, noch nichts von dem bevorstehenden Waffenstillstande zu wissen. Nachrichten von der Nordseite von Sebastopol bestätigen es selbst, daß man auch jetzt noch nicht aufgehört habe, die dortigen Fortificationen fortwährend zu verstärken, und in Konstantinopel glaubt kein Mensch, daß Rußland sich herbeilassen werde, dieses See-Etablisse⸗ ment selbst zu zerstören.

Aus Tiflis erfährt man, daß General Williams bereits wieder hergestellt ist und jetzt wohl binnen Kurzem die Reise nach Rußland antreten werde.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 14. Februar. Bei der neuen Organisation der Flotte, wird der „H. B. H.“ mit⸗ getheilt, hat bisher der Groß-Admiral Konstantin stets alle Theile der Seemacht Rußlands in's Auge gefaßt, um dieselbe gleichmäßig in allen Meeren zu entwickeln. Auch jetzt in Bezug auf die neue Institution der Marinegerichtsstellen in den Häfen und Seeplätzen der Kaiserlichen Marine in der Ostsee, dem Weißen und dem Kaspischen Meere und im östlichen Ocean hat dasselbe stattgefunden. Der Kaiser hat das bezügliche Budget bestätigt, welches besondere Aufmerksamkeit verdient, insofern in dem— selben weder vom Schwarzen noch vom Asowschen Meere die Rede ist. Ein Beweis, daß man diese Meere dabei zu berücksichtigen nicht mehr für nöthig gehalten hat. Die Häfen und Plätze, an denen das Personal der besagten Institutionen vermehrt oder diese neu eingesetzt werden sollen, sind das hiesige Schiffsbau-Departement, der Stab der See-Ingenieure, Kronstadt, Sweaborg, Reval, Ar— changel, Astrachan, Petropawlowsk, Baku und Astrabad.

Dänemark. Kopenhagen, 20. Februar. Herr Madvig ist zum Präsidenten und Herr Burchardi zum Vice-Präsidenten des Reichsraths ernannt worden. Der Präsident des Eonseils, Bang, hat das Portefeuille des Ministeriums des Innern für das Gesammt-Königreich abgegeben und wurde dasselbe von dem Justiz— minister Sim ony interimistisch übernommen.

Morgen findet die Schlußsitzung des Reichstags statt. (H. C.)

Tele graphische Depeschen.

Köln, 21. Februar. Die Post aus England vom 2osten ist ausgeblieben. Gründe unbekannt.

London, Freitag, 22. Februar. (Wolff's Tel. Bur.) Die heutige „Times“ meldet, daß sobald der Belt fahrbar sein wird, die Vorhut der Ostseeflotte nach Kiel absegelt, um daselbst die Blokade⸗Ordres zu erwarten, die vom Verlauf der Pariser Kon⸗ ferenzen abhängen werden.

Orloff ist gestern hier eingetroffen. Der heutige „Moniteur“ sagt, der „Constitutionnel“ irre sich,

wenn er die Aufnahme eines Artikels aus dem „Siecle“ in den

„Moniteur“ einem Irrthume zuschreibe. Der „Moniteur“, das 6broz. Metalliques 83 Br. 8546ur Loose 106 Br. 1854er National-

alleinige offizielle Organ, berichtige selbst seine Irrthümer. Die 3proz. wurde gestern Abend auf dem Boulevard zu 73, 35 gehandelt.

Kunst nnd Rien hat.

Von dem Major C. G. v. Berneck (Mitglied der Ober-Militair— Examinations⸗-Kommission), auch auf dem belletristischen Gebiete rühmlich

bekannt, ist so eben in Leibzig bei Gumprecht ein Buch der Schlach«

ten“ erschienen, welches sowohl Militairs vom Fache, wie auch das größere Publikum willkommen heißen werden. Es enthält: Marathon Arbela Cannae Pharsalus Im Teutoburger Walde Hun— nenschlacht auf den Catalaunischen Feldern Antiochia Pavia Lützen Höchstädt Pultawa Leuthen Marengo Trafalgar Austerlitz Jena und Auerstädt Leipzig Waterloo aiso eine Auswahl der Interessantesten Entscheidungsschlachten alter und neuer Zeit, und giebt gewissermaßen ein Supplement zu den verschiedenen Hand— büchern der Weltgeschichte, welche bon diesen „großen historischen' An— nüpfungs- und Wenbepunkten“ wohl die Resultäte mittheilen, auch wohl hin und wieder einzelne Züge daraus, der eigentlichen Action in ihrem

57

ganzen Verlaufe aber nur wenig Aufmerksamkeit widmen können. Die Berneckschen Schlachtbeschreibungen sind äußerst lebendig und anschaulich, das dramatische Element zur Geltung bringend, ohne der historischen Treue etwas zu vergeben, und, wo sich Gelegenheit bietet, die Ehre der deutschen Waffen nachdrücklich vertretend, gegenüber den vielen falschen Darstellungen, welche aus ausländischen Kanälen leider ihren Weg auch in die deutsche Literatur gefunden haben. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Einem aus Münster der „Pr. C.“ zugegangenen Bericht zu— folge war der Gewerbsbetrieb im . greg e ern, W, rt . wah rend der letzten Monate meistens in einem befriedigenden Gange. Nament⸗ li hatten die Baumwollen- und Nesselwebereien ? andauernd Arbeit, und be onders Drillweber wurden sehr gesucht. Der schwunghafte Betrieb dieses letzteren Gewerbszweiges gewahrt vielen Arbeiter-Familien guten Verdienst und hilft die drückenden Zeitverhältnisse erleichtern. Außerdem wird von Seiten der Behörden jede Gelegenheit wahrgenommen, um durch Arbeiten bei der Anlage von Chaussee-Pianum, so we beim Brechen und Anfahren von Chausseesteinen der niederen Bevölkerung lohnende Be— schäftigung darzubieten. Das Garn steht in gutem 6 was für die zablreichen Spinnerfamilien von Vortheil ist. Auf der anderen Seite fallen die Preise der Lebensmittel. Große Lebhaftigkeit herrscht in der Aus—

beutung der Steinkohlen-Gruben des Tecklenbürg-Lin en bezirks. Im Dezember war die Nachfrage nac ohn n i , ,, derselben nur mit Anstrengung genügt werden konnte. Die Betriebs“ ergebnisse der landesherrlichen Werke stellten sich im Jahre 1855 gegen das Vorjahr sehr günstig. Es wurden im Jahre 1854 überhaupt 177, 772 Tonnen Kohlen gefördert und 177,359 Tonnen abgesetzt. Im Jahre 1855 belief sich der Ertrag auf 235,343 Tonnen und der Abfaß auf 235,482 Tonnen. Im Ganzen waren während des setzten Jahres 369 Arbeiter in den Gruben beschaftigt. .

f R. He, nee. Berlin, den 21. Februar. Su L2zn4de: Weiaen 3 Rthlr. 10 Sgr. Hätzgzen 3 Rthlr. 12 8gr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. Grosse Gerste 2 Rthlr I Sgr. 3 Pf. Hafer 1' Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 15 Sgr. Zu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. koggen 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf, auch Z Rthlr. 5 Sgr. Hafer 1 Kthlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rihlr. 11 Str. 11 Pf. Erbsen 3 Rihilr. 16 Sr. 3 Pf., auch 3 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pt. Mittwoch, den 20. Februar. Das Schock Stroh 10 Rihlr. 10 Sgr., auch 8 Rthlr. Der Centner ken 29 Sgtzr., geringere Sorte auch 27 Ser. Kartatfeln, der Scheffel 1 Rrihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.,

metaæen weis 2 Sgr., auch 1 Sęr. 6 Pf.

Die Markt- Preise des Kartoffel spiritus, per 16,800 pro Cent nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Blatze am 15. Februar 287 Rthlr. . 287 kRthlr. . 29 u. 287 Rthlr. 19. 29 u. 284 Rihlr.

ohne Fals.

20. 273 u. 27 Rthlr.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

LHeipziꝶ, 21. Februar. Leipzig-Dresdener 226 G. Löbau-Zit-

auer 55 G. Magdeburg-Leipziger 335 Br. Berlin-Anhaltische 166 Br.

Paris, Freitag, 22. Februar. (Wolff's Tel. Bur.) Graf

Berlin - Stettiner —. Cöln - Mindener —. Thüringische 114 Br, Friedrich-Wilhelms- Nordbahn . Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 130 G.; C. 119 G. Braunschweiger Bank-Actien Litt. A. u. B. 1337 Br. Weimarische Bank-Actien Litt. A. u. B. 1155 Br., 115 G. Wiener Banknoter 983 G6. Oesterreichische

Anleihe 847 Br. Preuss. Prämier-Anleihe —.

Stettm, 22. Februar, 1 EItir 41 Minuten Vachmittass. (LTel. Dep. d. Staats- Anzeigers.) Roggen, Frühjalir, Mai- Juni 76 bez., Juni - Juli 76 Br. Spiritus 13, Frühjahr 127 bez.: Räbel 16 Br., tz G., April- Mai 161, Herbst 143 ben.

Ham hing, 21. Februar, Nachmittags 2 Uhr 35 Minaten.

Schluss- Course: Preussische 4 proz. Staats-Anleihe 100 Br. Preus- sische 3zproz. Prätuien-Anleihe 1113. Oesterreichische proz. Loose 121. 3pror Spanier 353. 1proz. Spanier 222. Stieglita de 1855 . Berlin- Hamburtzer 1113. Cäln-Minden 1643. Mecklenburger 553. Masdeburg- VWittenberge 47. Berlin- Hamburger 156 Priorität 1027. Cöm-Min-= den 3te Priorität 90 G. Börse stille. Stieglit⸗ 89 G.

Getreidemarkt. Weizen und Roggen stille. Oel, pr. Februar 31, pr. Mai 303, pr. Oktober 273. Kassee unverändert. Zink 1500

Ctr. loco und loco März 15 bez.

Ear Ha Crnnrt a. JH., 21. Echruar, Nachmittags 2 Uhr 42 Minuten. Flaue Stimmung im Allgemeinen sür die meisten Fonds, Eisenbahn- Actien, Spanische und theilweise Anlehnsloose.

Schluss- Course: Neueste preussische Anleihe 1133. Preussische Kassenscheine 1053. Cöln-Mindener Eisenbahn- Actien —. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn 613. Ludwigshafen Bexbach 164. Frankfurt-