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. 2 Aufageb. desselb. Bats., Oster, Sec. Lt. von der dorff, Sec. Lt. vom 2. 3 resem ats, Br. gt, leg teren
9 j ö P f ö Bats. z IM 341 1 n rn n, saͤmmilichen der Abschied bewilligt.
beiden mit ihrer nt rest erz te. Den 9. Februar. Dr., Heesse, Assistenzarzt vom 2. Inf. Regt, zum Stabs- und 33. 2. Garde⸗-Ldw. Regts., Dr. Schärnack, Unter—
8 Arzt des 2. Bats. dd . . Regt., zum Assistenzarzt ernannt. Den im Reserve⸗
d Landwehr-Verhaͤltniß und 1 . 12., Dr. Kretz schmar, vom 20. Landw. Regt, der Charakter „Assistenz-Arzt“ beigelegt,
9 . 2 ua,
Den im Reserbe- und Landwehr-Verhältniß befindlichen Aerzten und Wundärzten: Schmidt, vom 20., Dr. Schulz, vom 10., Dr. Ren- trop, vom 17., Dr. Ackermann, vom 28. Landw. Regt., der Charakter
„Assistenz-Arzt“ beigelegt. Dr. Wiedemann, Assistenz⸗Arzt vom 5.,
pr. Sommer, Assistenz⸗Arzt vom 8., Dr. Disse, Assistenz- Arzt vom 15. Landw. Regt,, Oehler, Assistenz-Arzt vom J. Artill. Negt. diesem mit Pension nebst Aussicht auf Civilversorg., sämmtlichen der Abschied bewilligt. ; Militair⸗Beamte.
Den 9. Februar. ;
Campe, Sec. Lt. a. D. und Zahlmeister vom 6. Hus. Regt., die Genehmigung ertheilt, seine frühere Üniform als Lieut. und Rechnungs— führer dieses Regts. mit den für Verabsch. vorgeschr. Abzeichen zu tragen.
Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums: Den 24. Fannar. ö.
Franz B, Pr. Lt. a. D. und Zahlmeister 1. Klasse vom 2. Kür. Regt.
(Königin), mit Pension der Abschied bewilligt. Dehn ö Janz ar.
We stphal, Czerlins ki, Alpert, Kathe, Sekretariats⸗-Applikan⸗ ten bei der Militair-Intendantur des III. Armee-Corps, zu Selretariats— Assistenten ernannt.
Den 39. Januar.
Reichelt, Sekretariats-Applikant bei der Militair Intendantur des
VI. Armee⸗-Corps, zum Sekretariats-Assistenten ernannt.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 23. Februar. In der gestrigen Sitzung des Hauses der Abgeordneten kam zuerst der Bexicht, betreffend den Etat für Handel, Gewerbe und Bauwesen, zur Erle— digung, indem die einzelnen Posten angenommen wurden; dasselbe geschah mit dem Bericht über die Etats der Do mainen- und Forst⸗
Verwaltung. Der Finanzminister überreichte sodann einen Gesetz⸗Entwurf wegen Absetzung der Tara-Gebühren für Kaffee
in rohen Ballen und Säcken. — Ohne erhebliche Debatte wurde
barg wledigt der tat für die Justiz Verwaltung.“
Zum Schluß der Berathung wurden die Etats der Verwaltung des Staatsschatzes und des Münzwesens, der Münze, der Post—, Gesetz⸗Sammlungs- und Zeitungs-Verwaltung, desgleichen der Telegraphen-Verwaltung und für die Porzellan- und Gesundheits— Geschirr-Manufaktur nach den einzelnen Positionen angenommen. Die beantragte Ermäßigung des Preises der Gesetz-Sammlung wurde von dem Hause angenommen. .
— Der gestrige Eisenbahnzug aus Frankfurt a. M. hat in 2 den Anschluß an den zweiten Zug hierher nicht erreicht.
Oldenburg, 21. Febrnar. Eine am heutigen Tage ausge— gebene landesherrliche Verordnung publizirt den Beschluß der deut— schen Bundesversammlung vom 6. Juli 1854 wegen Bestimmungen zur Verhinderung des Mißbrauchs durch die Presse. Es wer— den zugleich die erforderlichen Ausführungs-Anordnungen getroffen, so weit solche nicht als dem Gebiet der allgemeinen Strafgesetze augehörend, der künftigen Landesgesetzgebung vorbehalten sind. Die Caution für politische Zeitschriften soll bei denjenigen, welche wöchent—⸗
lich öfterer als dreimal erscheinen, 1000 Rthlr., bei denjenigen, welche wöchentlich dreimal oder weniger erscheinen, 500 Rthlr. be-
tragen. (Wes.⸗3.) Nassau. Wiesbaden, 21. Februar. Nach dem neuesten
Verordnungsblatt“ hat der Herzog zu dem für 25jährigen treuen m ö Janes Palace ist erstes Lever während der diesjährigen Saison.
Dienst und untadelhaftes Betragen unserer Offiziere bereits beste—⸗ henden Dienst-Ehrenzeichen eine weitere Klasse gestiftet, um diejenigen Offiziere und Militair-Beamten mit Sffiziersrang, welche im aktiven Dienste das 50 ste Dienstjahr zurückgelegt haben, durch eine besondere Auszeichnung zu belohnen. Es wird danach ein Dienst-Chrenzeichen für 50jährigen Dienst gestiftet.
Württemberg. Stuttgart, 21. Februar. Die Kammer rer Abgeordneten hat heute die Wahl einer Legitimations— Kommissson vorgenommen, um über die verschiedenen, zum Theil sehr bedeutend erscheinenden Wahlanfechtungen Bericht zu erstatten. Die sieben Mitglieder derselben sind: Duvernoy, Nagel, von Gemmingen, Rumelin, Schuster, Camerer und Pfeifer. Die Kammer hat , beschlossen, eine Adresse auf die Eröffnungsrede nicht zu erlassen.
Baden., Karlsruhe, 21. Februar. Der in der ersten Kammer von Hrn. Hofrath Zöpfl angezeigte Kommissionsbericht über
befindlichen Aerzten und Wundärzten Dr.“
die Adresse der Aten Kammer vom 29. Januar d. J., die weitere Ausbildung der deutschen Bundesverfassung betr., ist bereits im Druck erschienen. Der Schluß desselben lautet:
„Ihre Kommission hegt die Ueberzeugung, und rechnet dabei auf Ihre volle Zustimmung, daß unsere hohe Staatsregierung zu keiner Zeit die Ausbildung der deutschen Bundesverfassung in einer für das Wohl des gesammten deutschen und unseres engeren Vaterlandes ersprießlichen Weise aus den Augen verloren hat, und auch jederzeit bereit sein wird, hierfür im Vereine mit, den übrigen höchsten und hohen Bundesregierungen kräftig zu wirken. Daher ist Ihre Komuission
der Ansicht, daß eine an den Stufen des Thrones niederzulegende
Adresse nicht den Zweck haben kann, die Aufmerksamkeit unserer
hohen Staatsregierung erst auf jene große deutsche Angelegenheit hin—
zulenken, und daß es hierzu einer Adresse nicht bedürfen würde. Viel— mehr kann die vorgeschlagene Adresse nur den Zweck haben, der großen Bedeutung einen Ausdruck zu geben, welche auch die Landstände des Großherzogthums der Ausbildung der deutschen Bundesverfassung und den Bestrebungen der hohen Staatsregierung in dieser Beziehung bei— legen. Die von der Zweiten Kammer beschlossene Adresse, welche nun— mehr der Berathung und Zustimmung auch dieses hohen Hauses unter— breitet ist, spricht nur Dasjenige als einen Wunsch aus, was auch nach der Wiederherstellung der deutschen Bundesversammlung in dieser selbst mehrfach von den höchsten und hohen deutschen Regierungen als eine nicht länger zu verschiebende Angelegenheit bezeichnet worden ist, nämlich die Ausbildung der Bundesverfassung auf bundesgesetzlichen Wege. Es kann daher Ihre Kommission keinen: Anstand nehmen, den Antrag zu stellen: Die hohe Erste Kammer wolle beschließen, der von der Zweiten Kammer unter dem 29. Januar d. J. beschlossenen Adresse in unver— änderter Fassung beizutreten.“ (B. Ldsz.)
Großbritannien und Irland. London, 21. Februar. Der Börse ist gestern folgende, die neue Anleihe betreffende Anzeige des Schatzamtes zugegangen:
Downing Street, 19. Februar 1856.
Meine Herren! Es ist Viscount Palmerston und mir in Bezug auf die Anleihe von 5, 900,000 Pfd. und die stonsolidirung von Schaßscheinen zum Betrage von 3,000,000 Pfd. vorgestellt worden, daß es wuͤnschens— werth wäre, wenn das zu hinterlegende Depositum auf 10 Prozent, statt, wie in den bereits veröffentlichten Bedingungen angegeben ist, auf 20 Prozent, festgesetzt würde. Ich ersuche Sie deshalb, morgen bei Er— öffnung der Börse bekannt zu machen, daß die am Dienstag, 26. Februar, zu hinterlegenden Depositen 10 Prozent betragen werden, und daß die Einzahlung von weiteren 10 Prozent, welche erforderlich sind, um die ersten 20 Prozent voll zu machen, am Montag, den 3. März erfolgt. Die übrigen Einzahlungen finden in der ursprünglich angegebenen Wesse Statt. Ich habe die Ehre 2c.
G. C. Lewis.
An den Gouberneur und Vice-Gouverneur der Bank von England.
Das Haus Rothschild hat gestern der Börse folgende Anzeige zugehen lassen:
Die Herren N. M. Rothschild und Söhne erlauben sich, dem Pu— blikum mitzutheilen, daß sie bereit sind, Subscriptionen für die beabsich— tigte Anleihe und für die Konsolidirung von Schatzscheinen bis zum Don— nerstag um 2 Uhr von denjenigen, welche sich dabei zu betheiligen wün— schen, entgegenzunehmen. Jede Subseription muß von einem Depositum in baarem Gelde zum Betrage von 20 Prozent begleitet sein. Wird der begehrte Betrag nicht zuerkannt, so erfolgt die sofortige Rückerstattung des entsprechenden Theiles der hinterlegten Summe. Alle Subseriptionen werden als sowohl für die Anleihe, wie für die Konsolidirung gültig betrachtet. IB. Um Ungenauigkeiten in den Empfangsscheinen zu ver— hindern, werden die Subscribenten ersucht, ihre Namen vollständig zu unterzeichnen.
New Court, St. Swithin's Lane, 18. Februar 1856.
Bis zum 31. Dezember 1865 sind in Gemäßheit der betreffenden Parlamentsakte des vorigen Jahres 1,000,000 Pfd. aus dem konsoli⸗ dirten Fonds an Sardinien vorgeschossen worden, und zwar die erste Hälfte im Mai, die zweite im November. Zur Amortisirung dieser Summe hat Sardinien bis jetzt 2500 Pfd. nach England ge— sandt. — Für Zinsen und Amortisation des von England garan— tirten Theiles der griechischen Anleihe hat der konsolidirte Fonds im verflossenen Jahre 47,494 Pfd. und seit dem Jahre 1844 im Ganzen 598,734 Pfd. gezahlt; davon hat die griechische Regierung 31,084 Pfd. abgetragen, so daß sie noch mit 567,649 Pfd. im Rückstande ist.
Die Königin hielt gestern Nachmittags um 2 Uhr in St.
Graf Björnstjerna, Kammerherr des Königs von Schweden und Norwegen, hatte bei dieser Gelegenheit eine Abschieds-Audienz bei Ihrer Majestät. Der preußische Gesandte stellte Herrn von Katte, Attachs der preußischen Gesandtschaft, vor.
Der „Globe“ schreibt: „Wir haben Grund zu glauben, daß sofort eine Militair-Kommission ernannt werden wird, um genau zu untersuchen, wie es sich mit den gegenwärtig so viel besprochenen
Anklagen verhält, welche der Bericht des Sir John M'Neil und
des Obersten Tulloch gegen gewisse Offiziere erhebt.“
Der Contre-Admiral Sir Richard Saunders Dundas kam gestern Vormittags in Portsmouth an und hißte von Neuem seine Flagge als Oberbefehlshaber der Ostsee-Flotte an Bord des „Duke of Wellington“ (131 Kanonen) auf. Contre⸗-Admiral Baynes hat seine Flagge auf der Dampf ⸗ Fregatte „Retribution“ zu Sheerneß wieder aufgehißt. Zum dritten Befehlshaber der
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Ostsee-Flotte ist Capitain H. J. Codrington ernannt worden. In Folge davon wird vermuthlich Capitain H. Keppel den Befehl über eine Division der Kanonenbvot- Flottille übernehmen. Die übrigen Divisionen derselben werden die Capitaine Yelverton, Peel und Key befehligen.
Der Transport⸗-Dampfer „Cleopatra“ ist gestern mit Truppen an Bord von Portsmouth nach Korfu, Konstantinopel und Bala— klava abgesegelt. Eine der zu Sebastopol erbeuteten großen Glocken, welche sich gegenwärtig zu Woolwich befinden, soll auf Befehl der Königin nach Schloß Windsor gebracht werden. Auf den Schiffs⸗ werften zu Pembroke herrscht unausgesetzt die größte Regsamkeit. Die Arbeiter beginnen ihre Thätigkeit mit Tagesanbruch und ar— beiten bis zu einer so späten Stunde, wie es nur irgend angeht. Es sind daselbst in den letzten Tagen wieder zwei neue Kanonen— boote, „Pet“ und „Nettle“ mit Namen, vom Stapel gelassen worden.
Die unter die Fahne berufene Miliz zählt gegenwärtig 127,000 Mann, das Freiwilligen-Corps 14,500 Mann und das der Armee beigegebene Arbeitercorps 3470 Mann. Fügt man diese Truppen— Abtheilungen zu dem 275,000 Mann starken regelmäßigen Heere, so erhält man eine Streitmacht von 420,000 Mann, und bringt man außerdem das 250,000 Mann starke indische Heer mit in An— schlag, so beläuft sich die Gesammtstärke des britischen Heeres auf nicht weniger als 670000 Mann. Von den königlichen Truppen jedoch stehen 26,900 Mann im Solde der ostindischen Compagnie und 2000 Mann werden als „nicht effektiv“ aufgeführt. Das Parlament hat also im Ganzen die zur Erhaltung von 391,009 Mann erforderliche Summe zu bewilligen.
— 22. Februar. Das Haus Rothschild hat die neue Anleihe mit dem Schatzkanzler zu 90 abgeschlossen.
Frankreich. Paris, 22. Februar. Ali Pascha ist heute Nachmittags hier eingetroffen. Eine Note des „Moniteur“, welche die Abfahrt der englischen Flotte nach der Ostsee als nicht un— wahrscheinlich darstellt, hat Befürchtungen unter den Spekulanten erregt.
Spanien. Nach einem Schreiben aus Madrid vom
15. Februar gab der Minister des Innern auf Anfragen mehrerer demokratischen Deputirten die Erklärung, daß eine Einmischung Frankreichs in die inneren Angelegenheiten Spaniens nicht zu be— fürchten sei. Eben so wenig sei für Cuba von Seiten der Nord— Amerikaner etwas zu besorgen. Diese Insel bleibe in spanischer Gewalt, und etwaige Versuche, sie derselben zu entziehen, werde
nicht blos die dortige Truppenmacht, sondern die ganze Bevölke⸗
rung bekämpfen. Eine Depesche vom 20. Februar lautet: „Heute soll im öffentlichen Aufstriche die Zuschlagung des Abschnittes der Nord—
Bahn von Burgos bis Valladolid stattfinden. Die Mandatare
der Provinzen, welche diese Strecke durchzieht, der Credit Mobilier und das englische Haus Henderson treten als Bewerber auf.“
Rußland und Polen. Aus St. Petersburg, 16. Fe⸗ bruar wird der „H. B. H.“ mitgetheilt. Die jüngsten Nachrichten von der asiatischen Grenze melden: Die russischen Truppen hätten die Umgegend von Kars verlassen. Jedoch konnten nicht alle
Regimenter auf russisches Gebiet zurückkehren. Man ließ eine Brigade der 18. Infanterie-Division als Beobachtungs-Corps zurück
und ein kleines Detachement unter Befehl des Essaul der donischen
Artillerie, Kulgatscheff. Ueberall in den unterworfenen Sandschaks
herrschte Ruhe, die Einwohner zahlten die ihnen auferlegte Bachri⸗ ntlich Unbefriedigend war dagegen wieder das Geschäft in kurzen Glas- und Tisenwaaren, ebenso in Porzellan und Steingut. In Sohlleder, Brand—
Abgabe regelmäßig ein. Im Sandschak Göl wurde die Ruhe gestört, indem Oslan Pascha mit seinem Bruder, an der Spitze
von 400 Mann, die Dörfer Seinot, Choörowank und Tschulpenck besetzte und die Einwohner ausmetzelte. Diese Schaar wurde von dem Essaul am 1. Januar zerstreut, wobei 60 Mann Türken nie
dergemetzelt, 10 Verwundete gefangen und 30 Pferde erbeutet wur— den. Die Russen hatten nur 4 verwundete Kosaken, von denen
einer starb; dann ein todtes und ein verwundetes Pferd. Am!
2. Januar war der Essaul, nach Wiederherstellung der Ruhe, wie⸗ der in Ardaghan eingetroffen. Aus Persien wird berichtet: Die persische Regierung bereite sich zu einem Heereszuge nach Herat, um dies vor der Eroberungslust des Emir Dost-Mohamet Khan von Kabul zu beschützen und sammle auch Truppen in Adjerbeidschan zur Vertheidigung gegen die Engländer. Die Zerwürfnisse zwischen
der Regierung des Schachs und der englischen Gesandtschaft, welche
Teheran am 8. Dezember verlassen, fügt der Bericht des russischen Blattes hinzu, hatten die Rüstungen unerläßlich gemacht.
Telegraphische Depeschen. Deu tz, 22. Februar. Die Post aus England hat in Verviers den Anschluß an den Zug nach Köln nicht erreicht.
London, Sonnabend, 23. Februar, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) Der Lord Schatzkanzler erllärte im Unterhause, daß die Einnahmen des abgelaufenen Finanzjahres um 13 Millionen ge⸗ ringer, die Ausgaben um 2 Millionen größer gewesen, als veran—
schlagt worden sei, und verlangt die Summe von 5. Millionen zur Deckung der Ausgaben bis April. Dieselben, so wie andere Voten für das Heer werden vom Hause sofort bewilligt.
Im Oberhause wurde die Angelegenheit, betreffend die lebens— längliche Pairie des Lord Wensleydale, verhandelt. Es fanden zwei Abstimmungen statt und blieb die Regierung in der einen mit Il, in der anderen mit 35 Stimmen in der Minorität.
ö. Landwirthschaft.
. — Nach den neuesten Berichten, die der „Pr. C.“ aus Aachen zu— gingen, werden die o r fa u tn der ö . gr. gierung s-Bezirk Aachen rühmend hervorgehoben. Die Gemeinden fahren in erfreulicher Weise fort, die bisher zur Viehtrift benutzten Hrundstücke in Pacht zu geben und durch Planirungs- und Kultur-Ar⸗ beiten nutzbar zu machen. Im Wege der Auseinandersetzung auf Grund der Gemeinheits⸗Theilungs⸗-Srdnung' für die Rheinprovinz vom 19. Mai 1861 wurde in dem Bezirk innerhalb der Jahre 1852 bis 1854 im Gan—⸗ zen 4849 Morgen, während des abgelaufenen Jahres aber 6841 Morgen getheilt, respektive servitutfrei gestellt. Ein großer Theil der in der letzten Zeit getheilten Grundstücke ist auch im Laufe des Sommers bereits gerottet und demnächst mit Wintersaat bestellt worden. Bei den hohen Hrundpreisen des Jülicherlandes und dessen steigender Bevölkerung ist der Vortheil, welcher aus der Vermehrung nutzbaren Ackerlandes erwächst, für die Landeskultur um so höher anzuschlagen, als er nicht auf Kosten der Holzkultur erreicht worden ist. ;
Gewerbe- und Handels Nachrichten. . Neminiscere-Messe zu Frankfurt a. O. ist in diesem Jahre 4usnahmsweise sehr früh gefallen, was einem lebendigen Verkehre nachtheilig ist. Dazu tritt noch die anhaltende Theuerung der gewöhn⸗ lichen Lebensbedürfnisse und die wegen der Rinderpest angeordnete strenge Sperre gegen die Gränzen des ruͤssischen Staates; die polnischen Ein. käufer wurden nicht nur hierdurch zurückgehalten, sondern auch andere Geschäftsmänner, welche bei dem Verkehre mit Polen aus den Provinzen Preußen und Posen sich sonst betheiligen. Für diese ungünstigen Kon— junkturen waren nun die auf die Friedenshoffnungen basirten Zufubren an in- und ausländischen Waaren zu groß, indem'sie circa 100364 Ctr. ,. und kann die Messe daher nur als eine mittelmäßige bezeichnet verden.
. Mit Tuchen war der Platz nicht stark besucht, kaum halb so stark, wie sonst in den Frühjahrs-Messen, und konnte der Bedarf in guter, vollkommener Waare, die hauptsächlich für Amerika gesucht wurde, nicht gedeckt werden, sie gingen hierdurch zu steigenden Preisen, im Durchschnitt H bis 8 pCt. höher, als in der vorigen Messe ab. Für die geringeren Sorten war weniger Nachfrage, weil diesmal viele Schnittwaarenhändler aus den Provinzen ausgeblieben sind. .
Nehen den amerikanischen Einkäufern war besonders auch Süd— Deutschland, die Schweiz, Schweden und die Türkei durch Engros⸗ Einkäufer vertreten, welche die Fabrikorte Forst, Finsterwalde und Lott— bus bevorzugten. Mehrere Fabrikanten haben ihre Lager in der That
vollständig geräumt und es sind namentlich von den Amerikanern noch
J
diele und zum Theil bedeutende Aufträge mitgegeben.
Für in- und auslaändische wollene, halbwolkene und baumwollene Waa— ren war der Absatz gering, und nur für sächsische Stuhl- und Strumpf⸗ waaren zufriedenstellend, für westfälische und rheinländische bedruckte und unbedruckte Nesseln aber gut und lohnend.
In wärmeren, wie uͤberhaupt für Winterstoffe aller Art, war das Heschäft, wie es auch in der Zeit der Messe liegt, unbedeutend. Seidene Bänder sind gut gegangen, minder befriedigte dagegen der Absatz in glatten seidenen und halbseidenen Waaren. — .
Für Leinwand war die Messe den gehegten Erwartungen entsprechend namentlich haben die Erdmannsdorfer Leinen guten Absatz gefunden.
sohlleder und, Fahlleder iwar die Messe bei guten Zufuhren nur mittel— mäßig und die Preise weichend. Es dürfte dies dadurch zu erklären sein, daß die Speculation in diesem Artikel anhielt und daß sie, wenn der Friede zu Stande kommt, Rückschläge besorgt.
Die verschiedenen Sorten roher Felle, von denen fast in allen Gat⸗ tungen große Quantitäten am Platze waren, erfuhren alle einen, wenn auch nicht erheblichen Rückgang des Preises, die Lager sind indessen dabei größtentheils geräumt worden.
Roß- und Kuhhaare fanden bei ziemlichen Zufuhren zu gesteigerten Preisen willige Käufer, Schweineborsten blieben dagegen noch angeboten, doch ist das Geschäft hierin so wie für sämmtliche Übrigen Rohprodukte noch nicht beendigt. Einkaufer für dieselben scheinen wie gewöhnlich am Platze zu sein, aber mit ihren Geschäften nicht zu eilen.
In Rauchwaaren war die Zufuhr nicht bedeutend, und wurden von ir hen Hasenfelle, Füchse, besonders aber Iltisse zu guten Preisen ab— gesetzt.
An Federn waren eirca 700 Centner am Markte und wurden die— selben zu annehmbaren Preisen geräumt.
An Wolle ist bis jetzt nicht viel am Platze, und dürfte die Gesammt— zufuhr sich höchstens auf cireg 2000 Centner belaufen, dabei ist nur noch wenig zu erwarten, da überhaupt auch außerhalb nirgends bedeutende Quantitäten lagern. ;
Die Wolle stand um 5 bis 6 Rthlr, pro Centner höher als in der vorigen Martini⸗Messe, und waren die feineren Arten gesucht.
An Pferden sind bis jetzt überhaupt nur eirea 1400 Stück am Markte und ist der Handel darin sehr lebhaft und die Preise sehr hoch.
Der Verkehr bei der hiesigen Bank-Kommandite war noch belang— reicher, als in der vorjährigen Reminiscere⸗-Messe.