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Schweden und Norwegen. Stockholm, 37. Februar „Aftonbladet“ theilt mit, daß ein Comité unter Vorsitz des Kronprinzen niedergesetzt worden sei, um Vorschläge zur Befesti⸗ gung Stockholms und des Mälarthales auszuarbeiten.
Amerika. Die „Arabia“ ist mit Nachrichten aus New⸗
York vom 14. Februar in Liverpool angekommen. — Im Senate zu Washington hatte General Cass einen Antrag auf Vermehrung der Nariné gestellt. Auch war eine Aufforderung an den Kriegs⸗ Seeretair beschlossen worden, über die erforderliche Verstärkung der Festungswerke der Arsengle von New⸗YJork und Brooklyn Bericht zu erstatten. Die Debatte über die central-amerikanische Frage war im Senate von Hrn. Wilson fortgesetzt worden. Er äußerte geringe Besergniß vor dem Ausbruche eines Krieges mit England, dessen Regierung wenig geneigt sein dürfte, sich in Feindseligkeiten einzu⸗ lassen, welche sich über die ganze Welt erstrecken würden. Daher glaubte er auch, der amerikanischen Regierung empfehlen zu dürfen, daß sie, den Clayton⸗Bulwer⸗Vertrag, bei dessen Abschließung sie übervortheilt worden sei und welcher seinen Zweck durchaus verfehlt habe, kurzweg für null und nichtig erkläre. Man brauche England besonders in Central -A Amerika nicht zu fürchten; dasselbe möge nur so viel Angel-Sachsen als es wolle dorthin schicken, dieselben werden ohne Zweifel sehr gute ameri⸗ kanische Bürger werden, sobald die Vereinigten Staaten sich des Landes bemaͤchtigten. Herr Ma son deprecirte die weitere Ver— handlung der Sache im Senate, da dieselbe nur dazu dienen könne, die Lösung der Streitfrage zu erschweren. Auch Herr Butler wiewohl er sich ganz zu Gunsten der amerikanischen Interpretation des Clayton-Bulwer-Vertrages aussprach, wollte doch die Diskussion desselben im Senate nicht verlängert wissen und empfahl Verweisung an das Comité für die auswärtigen Angelegenheiten. Auf die Mittheilung des Herrn Foot, daß Herr Clayton noch über die Sache gehört zu werden wünsche, durch Krankheit aber zurückgehalten werde, wurde beschlossen, die weitere Diskussion bis zum 18ten zu vertagen.
Die Legislatur von Texas hat eine Bill angenommen, durch welche die vom Kongresse votirte Summe von 7,750,000 Dollar als Aequivalent für die texianische Staatsschuld, so weit sie auf die Union übergegangen ist, acceptirt wird. Das Geld soll den
Staatsgläubigern ausbezahlt werden. — Ungefähr die Hälfte der
3 Millionen Dollar, welche die mexikanische . zu . hatte, und die von einigen New -NYorker Kapitalisten an Santa Anna vorgeschossen worden war, ist den Herren Hargrove u. Comp.“ und Howland u. Aspinal ausbezahlt worden. — Der bisherige mexikanische Gesandte in Washington, General Almonte, hat auf den Wunsch seiner Freunde, welche seine Anwesenheit unter den gegenwärtigen kritischen Umständen für wünschenswerth halten, die Rückreise nach Mexiko angetreten. In New ⸗-Nork hielt man
es nicht für unwahrscheinlich, daß der General demnächst werde zur Präsidentschaft berufen werden. hst ö
Telegraphische Depeschen.
Der Eisenbahnzug aus Frankfurt a. M. hat am 28. Februar er. in V den Anschluß an den Schnellzug nach Berlin nicht erreicht.
Wien, Mittwoch, 27. Februar, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) Eine aus Semlin hier eingetroffene telegraphische Depesche meldet daß nach den mit der Landpost aus Konstantinopel vom 21. d. ein⸗ getroffenen Nachrichten, der Großherrliche Hattischerif in Bezug auf die Reformen und die Lage der christlichen Unterthanen der Pforte in einer zu diesem Zwecke zusammenberufenen Versammlung von geistlichen, civilen und militairischen Würdenträgern vorgelesen worden sei. Die Stimmung war eine ruhige. ;
Kopenhagen, Mittwoch, 27. Februar, Nachts. (Wolff's Br. nicht unerheblich gewesen, indem auch in diesen Landestheilen die vorjaͤh⸗
Tel. Bur.) Nach siebzehnstündiger Berathung hat das Reichs-
gericht sämmtliche angeklagte Minister freigesprochen und die
Zahlung der Kosten und Salarien der Staatskasse zuerkannt. und, Alle Mitglieder des Höchstengerichts haben ihr Votum auf Nicht— weniger, als in dem gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres an Eingangs—
schuldig, alle Mitglieder des Landsthings ihr Votum auf Schuldig abgegeben. z
Kunst und Wissenschaft.
— Den Jubelchroniken und verschiedenen Monographieen, 1
die vorjährige Säcularfeier der Gründung engeren, , . , sich nun nachtrãglich unter dem Titel: Königsberg's sech shundert⸗ jähriges Jubiläum, eine Schrift von Dr. August Schreiner, über jenes Fest an. Sie erschien vor Kurzem im Selbstverlage des Verfassers, und enthält eine aus den Magistratsakten, Mittheilung Dritter und eigener Anschauung geschöpfte Beschreibung der Vorbereitungen des Festes sowohl, als ö. Vorfeier und der Festtage selbst. Angefügt ist die Jubelpredigt des General-Superintendenten Sartorius, nebst Auszügen aus den Jubel—
Predigten der übrigen Geistlichen und des Ober- iners 5
Bredigten er-Rabbiners der Stadt Königsberg; endlich findet man noch verschiedene zur Erinnerung an den gegenwärtigen Zeitabschnitt geeignete Notizen. Bas Ganze scheint uns
daber wohl geeignet, in nahen und fernen Kreisen das Andenken an die
5 zer . ' Jubelfeier und den Abschluß einer für diese Stadt so überaus denkwür— digen und ruhmreichen Epoche zu erhalten. (Pr. C) .
Statistische Mittheilungen.
— Die neuliche Mittheilung über das Ergebniß der jüngst vorge nommenen Volkszählung in Ehile kann die „Pr. C.“ durch die ebenfalls amtliche Angabe über die Zahl der in Chile lebenden und angesiedelten Fremden ergänzen. Die offizielle Zählung setzt die Zahl der Fremden zu 19,569 an. Es befanden sich unter dieser Zahl 11,551 AÄrgentiner, 680 Nord⸗ Amerikaner, 5909 Peruaner, — 1934 Engländer, 1650 Franzosen, 915 Spa⸗ nier, 399 Italiener, 168 Portugiesen, 7! Chinesen, — 107 Preußen und 1822 Abkömmlinge anderer deutschen Staaten. — Die große Zahl der Argen⸗ tiner in Chile erklärt sich durch die lange Schreckensherrschaft des Generals Rosas, nach dessen Fall zwar ein großer Theil der in Chile besindlichen Argentiner in ihre Heimath zurückkehrte, viele aber dort zu bleiben vor— zogen. England ist auf der südamerikanischen Westküste weit zahlreicher vertreten als auf der Ostküste; bei Franzosen, Spaniern und Italienern zeigt sich gerade das umgekehrte Verhältniß. Die Zahl der vreußischen und deutschen Ansiedler in Chile und in den Plata? Staaten mag sich zur Zeit noch die Waage halten, Verhältnißmäßig hat daher das ungleich tleinere chilenische Land bisher weit mehr Deutsche als die Platalande Da aber die Ostküste heute schon eine stärkere Anziehungskraft auf die Deutschen ausübt, dürfte dieses Zahlenverhältniß in nicht langer Zeit sich ausgeglichen haben ö
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Berlin, 27. Februar. Aus der so eben erschienenen Uebersicht der im 1sten bis zten Quartal 1855 im Bereich des Zollvereins zum Eingange verzollten oder frei abgefertigten Gägenstände ent nehmen wir, bemerkt, die (Pr. C.“, zunächst einige vergleichende An— gaben über die in diesem Zeitraum erzielten Einn abmen. Die letzt— jährige Zoll Einnahme ergiebt im Vergleich mit der Einnahme in den drei ersten Quartalen des Jahres 1854 einen Mehrbetrag von 2 Mil— lionen 74t, 184 Rihlr. Derselbe ist herbeigeführt durch einen Mehr— Ertrag der Eingangs-Abgaben von 2 Millionen 584,070 Rthlr. und der Durchgangs-Abgaben von 184,972 Rthlre, wovon bei den Ausgangs— Abgaben eine Mindereinnahme von 26, 988 Rthlr, in Abzug kommt. Was die Mehrung der Einnahme in den einzelnen Vereinsstaaten betrifft, so erscheint dieselbe am erheblichsten in Hannover, wo solche fast um die Hälfte des borjährigen Betrages gestiegen ist. Auch in Preußen, Sach— sen, Württemberg, Baden, dem Kurfürstenthum Hessen, Thüringen, Braunschweig und' Oldenburg ist der vorjäͤhrige Betrag zum Theil un— bedeutend mehr als zehn Prozent überschritten, wogegen die Mehr-Ein— nahme in den übrigen Vereinsstaaten diesen Prozentfatz nicht erreicht hat. Im Allgemeinen erklärt sich diese Steigerung der Einnahme eines Theils aus der Nothwendigkeit, die ziemlich aufgeräumten Lager wieder zu er— ganzen, andern Theils aus dem Umstande, daß die Kriegsereigniffe un⸗ gewöhnliche Handelsverhältnisse mit sich geführt haben. Aus der Ueber— sicht der zum Eingange verzollten Gegenstände geht hervor, daß namentlich bei Rohzücker für vereinsländische Siedereten, bei rohem Kaffee, geschãaltem Reis, unbearbeiteten Tabaksblättern, Roheisen, Talg, Del in Fässern, Wollenwaaren und Seidenwaaren beträchtliche Mehr—⸗ berzollungen stattgefunden haben. Unter den einzelnen Probinzen
Preußens zeigt sich wieder in Ostpreußen eine sehr erhebliche Steige⸗
rung der Einnahme an Eingangszoll. Auch in den Provinzen Pommern, Brandenburg, Sachsen, Schlesien und Westfalen ist die Mehr⸗-Einnahme
rigen Beträge theilweise um erheblich mehr als 10 Prozent überschritten
wörden sind. Dieser Prozentsatäz wurde nicht erreicht in Westpreußen
und in der Rheinprovinz. Die Provinz Posen hat sogar 4 Prozent
zoll eingenommen. — Bei den Ausgangs-Abgaben stellte sich, wie
oben angedeutet, gegen die drei ersten Quartale des Jahres 1854 eine
Minder⸗Einnahme bon 26,958 Rthlr. heraus, Davon treffen auf den östlichen Verband 16,935 Rthlr. und auf den westlichen 10,0933 Rthlr. Die Min⸗ der- Einnahme im östlichen Verbande datirt besonders aus den ungünsti— gen Einnahme ⸗Resultaten in den Provinzen Brandenburg und Pommern, und findet ihre Erklärung vorzugsweise in dem verminderten Ausgang von Lumpen, von denen im entsprechenden Zeitabschnitt des Vorjahres allein bei dem Haupt-Zollamt in Wittenberge 8000 Ctr. mehr, als im leftz—
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ten Jahre verzollt wurden. Auch im westlichen Verbande stammt die Minder⸗ Einnahme hauptsächlich aus der verminderten Ausfuhr von Lumpen. Nächst—⸗ dem ist die verminderte Verzollung von roher Wolle, Rindviehhaaren, Lohrinde, Holzkohlen und Erzen von Einfluß darauf gewesen. Die Mehr-Einnahme bei den Durchgangs⸗ Abgaben beträgt gegen das Vor⸗ jahr 184.072 Rihlr. Davon kommen 179,586 Rthlr. auf den östlichen und 4486 Rthlr. auf den westlichen Verband. Die Mehreinnahmen bei dem Durchgangszoll im östlichen Verbande wurden hauptsächlich durch die lebhafteren Verkehrsverhältnisse Ostpreußens herbeigeführt. Dem— nächst sind dieselben in den Provinzen Schlesien und Westpreußen, so wie im Königreich Sachsen von erheblichem Belange gewesen. Auch in
den Provinzen Brandenburg, Pommern Posen und Sachsen hat eine,
wenngleich weniger erhebliche Steigerung der Einnahme stattgehabt, welche nicht allein den belebteren Verkehrs⸗ Verhältnissen im Allgemeinen, son⸗ dern vornehmlich auch dem vermehrten Transito-Handel nach Oesterreich und Polen zugeschrieben werden muß. Im westlichen Verbande hat sich die Mehr-Einnahme am erheblichsten in Hannover herausgestellt.
— In dem Staatshaushalts⸗Etat für 1856 sind die Zu sch ů sse zur Deckung der vom Staat garantirten Zinsen bei ver⸗ schiedenen Eisenbahn⸗-eGesellschaften von 300, 0900 Rthlr. des borjäͤhrigen Budgets auf 100,900 Rthlr. herabgesetzt, weil die vermehr⸗ ten Einnahmen der garantirten Bahnen einen größeren Zuschuß für das laufende Jahr überflüssig machen. Es erfordern namlich von den garantirten Eisenbahnen die Niederschlesisch⸗Märkische und die Stargard-Posener Bahn keine Zuschüsse mehr, während dieselben für die Aachen⸗ Düsseldorfer und die Ruhrort Krefeld ⸗Kreis⸗ Gladbacher Eisenbahn schon im vorigen Jahre auf xespektibe 102,500 und 28,400 herabgesunken waren, so daß mit Rück⸗ sicht auf die auch in diesem Jahre zu erwartende Steigerung der Ein— nahmen die ausgeworfenen Summen vollkommen ausreichend erscheinen. Im Ganzen sind, abgesehen von den Stamm-AUctien der Niederschlesisch. Märkischen Eisenbahn mit 10,000, 000 Rthlr. und der Münster⸗Hammer Eisenbahn mit 1,B 189,300 Nthlr. welche zwar Eigenthum des Staats sind, aber doch insofern hier noch in Betracht kommen, als etwanige Zuschüsse zur Verzinsung der Stamm-Actien auf den Eisenbahn⸗-Fonds zu über⸗— nehmen sein würden, nachfolgende Kapitalien der Rheinischen Eisenbahn⸗— Gesellschaft eine 37 prozentige. Anleihe von 1250 000 Rthlr, der Oberschlesischen Eisenbahn⸗-Gesellschaft ein Stamm— Actien-Kapital von 2, 400, 9000 Rthlr., der Köln Mindener Eisenbahn⸗ Gesellschaft 13,000, 900 Rthlr., der Stargard⸗ Posener 5, 000000 Nthlr., der Aachen⸗-Düsseldorfer 1, 00, 000 Rthlr. und der Nuhrort⸗ Erefeld⸗ Kreis- Gladbacher 1,500,000 Rthlr., also in Summa 27, 150,000 Rthlr.
Außerdem ist der Köln-Mindener Eisenhbahn HGesellschaft das Anlage⸗ Bahn mit 3 Millionen, so wie
und der Rheinbrücke bei Köln ; ) — vereits Fortschritte gemacht. Die Minen-Eisenbahn Copiapo⸗Caldera,
welche die Bedürfnisse der reichen Bergwerke Copiapo's vom Meere und orden. Diese Garantieen sind jedoch nicht unmitel⸗ an das Meer bermittelt, ist schon seit längerer Zeit in schwunghaftem bar auf die Staatskasse, sondern auf die Staats-Einkünfte aus den Bah⸗
Kapital der Oberhausen-Arnheimer
der Deutz-Siegen- Gießener Bahn t : mit 20 Millionen Rthlr, desgleichen der Oberschlesischen Eisenbahn das
Anlage⸗Kapital der Breslau Posen-Glogauer Bahn mit 8 Millionen Thalern garantirt w
nen, zu deren Gunsten die Garantieen geleistet, übernommen. Zu diesem
wachs im fortwährenden Steigen ist. Es darf als weis des guten Fortganges der mungen gelten, daß die . rantle so' beträchtlicher Kapitalien für das laufende Jahr schon auf 196,900 Thaler herabgesunken sind, und es steht zu erwarten, daß dergleichen, wenn nicht außerordentliche Ereignisse nachtheilig auf den Eifenbahnverkehr einwirken, in Kurzem gar nicht mehr erforderlich sein werden. Noch günstiger stellt sich das Resultat heraus, wenn man die Opfer, welche der Staat für die übernommenen Garantieen im Ganzen gebracht hat, mit den Vortheilen, welche demselben aus dieser Garantie⸗ Uebernahme resp. seiner Betheiligung an den Privat⸗-Eisenbahnen zuge⸗ flossen ind, in Vergleich stellte. Nach den vorliegenden Nachrichten haben fich die Ausgaben der Staatskasse für Zins-Garantieen bisher im Ganzen
auf 2,000, 19g4 Rthlr. belaufen, dagegen die Einnahmen derselben aus den Dibidenden und Extra-Dividenden aus dem Oberschlesischen und dem Köln-Mindener Eisenbahn-Unternehmen, so wie aus den Ueberschüssen der FBrasillten! ins Leben zu rufen. Fiese Sache ist, nach neuerdings der „Pr. C.“ zugegangenen Nachrichten, jetzt insofern der Ver—⸗ wirklichung näher gerückt,
— Nach einem der „Pr. C. vorliegen den amtlichen Bericht über die Er⸗ f gebnisse des Bergbaus im Essen-Werdenschen Bergamts-Bezirke wurde ͤ . ert derselbe im Jahre 1855 unter günstigen Verhältnissen und mit stei⸗ dieser Statuten soll die Gesellschaft mit einem Kapita gendem Aufschwunge betrieben. Auf 79 Zechen, welche in Kohlen- dargestellt durch förderung waren, wurden gefördert: 1855 8,671,024 Tonnen, 1854 7037, 904 Tonnen, also 1,633 420 Tonnen mehr. — Abgesetzt wurden: 1855 S8, 098, 3900 Tonnen, 1854 6,590, 5603 Tonnen, also , warten,
Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn auf 2,524,167 Rthlr. (Pr. C.)
Tonnen mehr. — Der Kohlenbestand betrug: 1855 70,3207 Tonnen,
1854 41,1817 Tonnen, also 29,139 Tonnen mehr. — Der Absatz an Coaks betrug! 1855 29051, 324 Ctr. 185 1,913, 189 Ctr., also 138,135 Grubenbeamte und Arbeiter fuhren an: im Jahre 1855 19,732 Mann, im Jahre 1854 9025 Mann, also 1707 mehr. — Die
S54 4646, also 459 lassen, sie beschäftigt sich
Centner mehr.
Anzahl der Frauen der Arbeiter betrug 1855 5115, 1854 4 68 mehr. — Die Anzahl der Kinder der AÄrbeiter betrug 1855 11,745, 1854
10556, also 1149 mehr. — Die beschäftigte und durch den Bergbau er⸗ 1855 M,610 Seelen, 1854 24285 Seelen, also z25 mehr. — Auf einen Mann und Schicht
ist der Effekt 3 Tonnen — 12 Scheffel gewesen. Die Versuche auf Koh
nährte Seelenzahl betrug 185) im jüngst verflossenen Jahre 3
len und Metalle wurden wie im Jahre 1854 mit großem Interesse und zum Theil mit glücklichem Erfolge fortgesetzt, besonders gegen Norden nach Holten und Recklinghausen, wo sich bereits große Actien⸗-Gesellschaf— ten gebildet haben. Es sind 1855 auf Kohlen 401, auf Metalle 28, im ,, 429 Schurfscheine (1854: 273), also 156 mehr ausgefertigt worden.
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vom Staate garantirt:
— Die Nachrichten bon der Annahme der Friedensbedingungen hat, wie auf diele andere Industriezweige, so auch auf die Fabritation seidener Waaren belebend und die Preise steigernd eingewirkt. Bei dem großen Verbrauch des letztern halben Jahres und den ziemlich über einstimmenden Nachrichten aus Italien, 10h die Vorräthe bedeutend zu⸗ sammengeschmolzen find, wird in den uns zugehenden Nachrichten die Erwartung ausgesprochen, daß die Preise sich für die nächste Zeit nicht nur auf der gegen⸗ wärtigen Höhe halten, sondern vielleicht noch steigen werden. Ramentlich wird dies in dem Fall als wahrscheinlich angesehen, wenn in den näch— sten Monaten in den Vereinigten Staaten sich ein der günstigen Lage dieses Landes und dem reichen Gewinn seiner Ernten entsprechender leb⸗ hafter Verkehr entwickelt. In der (etzten Zeit war es auf dortigen Handelsplätzen noch ungewöhnlich still, und zwar größtentheils aus der übertriebenen Befürchtung, daß sich in Europa große Geldverlegenheit entwickeln und dadurch eine verderbliche Rückwirkung auf alle Kredit— Verhältnisse eintreten möchte. (Pr. C.)
— Im Wesergebirge und zwar in der Nähe der Porta ist dor Kurzem ein Thon-⸗Eisen steinflöß gemuthet worden, welches die Be⸗ zeichnung „Ende“ erhalten hat. Eine Gesellschaft, bestehend aus 2 Guts⸗ besitzern, I Kaufmann und 2 Bergbeamten, hat die Muthung für 35,0090 Rthlr. erworben. Man beabsichtigt, den Grubenbetrieb unverzüglich einzurichten und in der Porta einen Hochofen anzulegen. Jedenfalls berspricht diese neue Auffindung für die dortige Gegend von Bedeutung zu werden. (Pr. C.) .
Neapel, 16. Februar. Das „Giornale del regno delle due Sicilie“ meldet in seinem Blatte, daß am Jten d. M. eine Erklärung mit Oester⸗ reich ausgetauscht wurde, wodurch die Bestimmungen des Vertrages vom Jahre 1846 auch auf indirekte Provenienzen ausgedehnt werden.
Florenz, 22. Februar. Der Lucca-Pistojer Bahngesellschaft ist die Konzession, deren sie verlustig werden sollte, mit der Bedingung, binnen einem Monate die Arbeiten auf der ganzen Linie von Monte— catone bis Pistoja aufzunehmen und, den Serapalle-Tunnel ausgenom⸗ men, der Ende 1857 fertig sein muß, binnen neun Monaten zu boll⸗ enden, wieder ertheilt worden.
— Ueber Eisenbahn-Anlagen und Projekte in den Staa⸗ ten des ehemals spanischen Süd-Amerika liegen der PB . folgende Mittheilungen vor: Ecuador hat zur Zeit gar keine Bahnen. In Peru wird die Bahn Lima⸗Callao, welche die etwa 13 Meile von der Küste entlegene Landeshauptstadt mit ihrem Meereshafen Callao verkindet schon seit längerer Zeit befahren; die im südlichen Peru, Departement Are⸗ quipa, 1680 Fuß hoch in den Anden gelegene Stadt Taeng denkt man ebenfalls durch Eisenbahn mit der Meeresküste zu verbinden. In Bolivien giebt es zur Zeit noch keine Eisenbahnen. Chile dagegen hat auch in dieser Beziehung
Betriebe. Desgleichen ist eine Bahn don dem Hafenplatze Valparaiso nach der im Innern gelegenen Landes ⸗Hauvtfladt Santjago in
Behuße ist ein besonderer Garantie, Fonds gebildet warden, dessen Zu⸗ Angriff genommen und elne Strecke derselben don Valparagiso ein erfreulicher Be⸗ Ve . .
preußischen Eisenbahn-Unterneh⸗ nach der weiter südlich gelegenen, durch ihre Geldminen bekannten
Stadt Talca, desgleichen die Verlängerung dieser Linie bis Concepcion
Ausaaben' der Staatskasse für die Ga⸗ ogle Ber ö. ; ö n . . 1 ist projektirt. In der Argentinischen Conföderation trägt man sich mit
aus bereits dem Verkehr überwiesen; eine Bahn von Santjago
dem Plane, von irgend einem Punkte des Parana⸗Stromes, wahrschein⸗ lich nahe der Hafenstadt Rosario, eine Bahn in das Innere, nach Cor⸗ doba und weiter nach Mendoza, zu bauen; vorläufig jedoch ist an eine Ausführung noch so bald nicht zu denken. Paraguah und Uraguay be— schäftigen sich noch nicht einmal mit Projekten, während im Staate Buenos-Ayres eine Linie bon der Hauptstadt nach dem Südosten bereits in Angriff genommen und eine Strecke weit bis auf die Schienenlegung vollendet ist. Augenblicklich stockt der Bau aus Mangel an Mitteln
— Durch frühere Berichte ist schon zur Kenntniß gebracht worden. daß man in Rio de Janeiro damit umgehe, eine förmliche Actien⸗ Gesellschaft zur Beförderung der Einwanderung in
als die brasilianische Regierung nun schon Statuten für eine solche Gesellschaft entwerfen ließ und diesem Statut Entwurf bereits ihre Genehmigung ertheilte. Nach Tit.?
l von 1000 Konto's
10,900 ÄActien von je 100 Milreis, gebildet werden.
Dieses Kapital soll durch Beschluß der Actionaire und unter Sen ehl nt gung der Regierung auch vergrößert werden können. 28 ie , Hesellschaft soll vorläufig aul 10 Jahre erfolgen. Es ist jeboch abzu⸗ ob die durch das angeführte Dekret genehmigte Bildung dieser GHesellschaft wirklich bon Statten gehen und ob die eventuellen Bemü⸗ hungen einer solchen in Europa wirklich Anklang finden. Gleichzeitig hat die brasilische Regierung, dem Vernehmen nach, eine Uebersicht s aller gn stigungen, welche Auswanderern bei ihrer Ankunft in Brasilien; in . ! ziehung auf Zölle, Hafengelder u. P ech Theil werden, zusammenstellen . ĩ ferner mit Aufstellung eines Reglements, welches
von Einwanderern nach einem bra— silischen Hafen zu beobachten haben und scheint sogar U ernstlicher als bisher mit dem Gedanken umzugehen, die Gesetze, in Betreff der. Verwal⸗ tung von Verlassenschaften ohne Testament verstorbener Personen zu
ändern
Schiffer und Rheder beim Transhor
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