1856 / 67 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Si les bereits am 27. August zu e ,,, rn .. ihn (Hraham) einen Freund

, n n. Mensch aber werde im Stande sein, ihm

kei . 5 er feen! etwas versaͤumt habe, um den Flotten⸗

d im Schwarzen Meere die größtmögliche . . 2 M. F. Berkeley vertheidigt die Admira⸗ lität und unterwirft das Benehmen Napiers einer strengen Kritik. Der⸗ selbe habe sich, wie er, auf eigene Beobachtung gestützt, behaupten dürfe, zu Acre grobe Mißgriffe zu Schulden kommen lassen und seine Reden auf der Wahlbühne seien der Art gewesen, daß die Regierung ihn des— halb von der Admiralitätsliste hätte streichen können. Es fehle ihm an Entschlossenbeit, estigkeit und Discretion, und er bemerkt, daß ein Mann, der sich selbst nicht zu beherrschen vermöge, nicht geeignet sei, Anderen zu

ebieten. Capitain Sco bel! beschwert sich darüber. daß man solche Per⸗ bntichkeiten in die Debatte ziehe. Lindsay wirft Sir M. Berkeley Inkon⸗ sequenz vor. War der Admiral wirklich so unfähig, wie er ihn schildert, so haͤtte er fich seiner Ernennung widersetzen müssen, statt zu derselben mit⸗ zuwirken. Dagegen tritt Osborne fuͤr Sir J. Graham in die Schran⸗ ken, dessen Wahrhaftigkeit und Ehre angefochten worden seien. Auch Sir M. Berkeley sucht er zu vertheidigen; derselbe habe Sir E. Napier kei⸗ nesweges zum Ober⸗Befehlshaber empfohlen. Hätte Napier Sweaborg früher rekognoszirt, so würde man Zeit gehabt haben, ihm Kanonenboote und Moͤrser für einen Angriff zu senden. In einer langen Antworts⸗ Rede vertheidigt Sir C. Napier den Gebrauch, welchen er von den Privatbriefen Sir J. Graham's gemacht hat. Sein Ruf sei durch die Angriffe der Admiralität angetastet worden, und da die Admiralität sich geweigert habe, ihn vor ein Kriegsgericht zu siellen, so sei ihm kein an⸗ derer Ausweg zu seiner Rechtfertigung übriggeblieben. Seinen Antrag zieht er . zurück. .

Helgoland, 11. März. Sonntag Morgen kam das Dampf⸗ schiff „Victoria“ von England hier an. Das Schiff mißt 1900 Tonnen. Heute gingen beinahe 700 Mann vom öten leichten Re— iment an Bord, worauf das Schiff die Anker lichtete und nach

ngland abging. Viele Rekruten treffen jetzt hier ein; man sucht die Besten aus und sendet die Uebrigen wieder zurück.

Frankreich. Paris, 14. März. Nach dem Monatsberichte der Bank von Frankreich betrug ihr Metall-Vorrath 214 und ihr Notenumlauf 619 Millionen. Gestern wurden die russischen Fonds, zum ersten Male seit Eröffnung des Krieges, an unserer Börse amtlich notirt. Die Regierung arbeitet eifrig darauf hin, den Entwurf des Gesetzbuches der Militair-Justiz so zeitig dem gesetzgebenden Körper vorzulegen, daß er, dem Wunsche des Kaisers . noch in gegenwärtiger Session berathen und votirt werden kann. Die auf den Vorschlag des Kriegsministers mit Prüfung des Entwurfs beauftragte Spezial⸗Kommission hat bereits zwei der vier Bücher, aus denen der Entwurf besteht, erledigt, und dieselben werden unverzüglich an den Staatsrath gelangen. Herr Borel d'Auteville ist im Auftrage des Unterrichtsministers nach Italien abgereist, um in den Archiven zu Venedig, Florenz und Rom die Aifenfth ce zu durchforschen, welche auf die Kriege zwischen den Welfen und Ghibellinen, so wie auf den Zustand der lombardischen Städte im Mittelalter Bezug haben. Nach Berichten aus Lyon waren dort mehrere Wagenladungen Pulver angelangt, das zu Marseille nach dem Orient eingeschifft werden sollte.

15. März. Das neueste Bülletin über den Zustand des Prinzen Jerome im heutigen „Moniteur“ ist von gestern Abends F Uhr datirt und lautet: „Der Husten ist nicht häufig; das Ath⸗ men ist nicht merklich behindert; aber es ist mehr Hitze in der Haut, als während des Tages.“ Der „Moniteur“ fügt bel, daß der Kai⸗ ser Nachmittags den Prinzen besuchte. Das Dekret über die Reorganisation der Schwadron der Hundert-Garden zu Pferde wird heute vom „Moniteur“ veröffentlicht. Laut Art. 1 ist diese Schwa⸗ bdron zur Wache für den Kaiser, die Kaiserin und die Kinder von Frankreich bestimmt. Sie dient den bezeichneten Personen, so oft der Kaiser es verfügt, zur Bedeckung und ist ausschließlich beauf— tragt, die im Innern der Kaiserlichen Paläste aufgestellten Posten und Schildwachen zu liefern. Die Schwadron besteht aus 10 Of⸗ fizieren, an deren Spitze der befehligende Rittmeister oder Capitain steht, und zu denen auch der Arzt und der Thierarzt gehören; ferner aus 12 Unteroffizieren, 16 Brigadiers, 105 Gardisten und 5 Trompetern.

16. März. Im Befinden des Prinzen Jerome ist bis heute Morgen keine Veränderung eingetreten.

Spanien. Nach Berichten aus Madrid vom 9. März

hatte der Gouverneur der Provinz alle Ortsbehörden aufgefordert, das übliche Zuströmen von Bettlern nach der Hauptstadt für die Charwoche zu verhindern. Wie die catalonischen Blätter melden, i,. viele Grundeigenthümer der Provinz kürzlich in einer Ver— ammlung zu Cordova die Grundlagen eines Bündnisses zwischen den Bauern und den Gutsbesitzern vereinbart, das die Aufrecht— haltung der Ruhe in der Provinz bezweckt, falls deren Störung neuerdings von den Carlisten oder von sonst irgend einer Seite her versucht werden sollte. In den Arsenalen zu Ferrol wird sehr rührig gearbeitet. Drei Fregatten, zwei Dampfer und eine Goelette werden in Kurzem volsständig ausgerüstet sein.

Eine Depesche vom 13. März lautet: „Die Gränzfrage zwischen Franfrelch und Spanien wird bald erledigt sein. Die Cortes setzen ihre auf die Verfassung bezüglichen Krbetten fort.“

Italien. Man meldet der „Tr. Ztg.“ aus Turin vom 9gten d. M.: Das erste Regiment der englisch⸗italienischen Legion ist abgegangen und wird bereits in Malta angelangt sein. So⸗ bald der „Greatbritain“ von Malta zurückgekommen sein wird, wird das in Susa liegende zweite Regiment zur Einschiffung nach Genua abmarschiren. Noch ist ein drittes Infanterie⸗Regiment in der Bildung begriffen, allein es zählt dasselbe erst 00 Mann. Ein kompletes Legions-Regiment zählt 1067 Mann. Auch ein Schützen-Bataillon ist zur Einschiffung bereit. Die Gesammtzahl be⸗

trägt etwas über 3000 Köpfe. Noch steht ein Kavallerie-Regiment

in Aussicht, zu welchem aber die Pferde wohl aus dem Auslande bezogen werden müssen, da Piemont selbst sich zu diesem Auskunfts⸗ mittel bequemen und den größten Theil seiner Remonten aus Hannover, Mecklenburg und Holstein beziehen muß. Die Montirung und Bewaffnung der Legionaire sind solid und zweckmäßig. Rothe Tunika und rothes Collet, wie sämmtliche englische Infanterie, schwarze Pantalons, dunkelgrauer Mantel, Käppi mit hängenden Federn und weißes Lederwerk. Die Gewehre sind sehr leicht und mit spiralmäßig gezogenem Lauf, der mit einer Spitzkugel geladen wird, ihre Tragweite ist je nach höher oder niederer gestelltem Visir bis auf 900 Metres.

Türkei. Aus Marseille, 15. März Abends, wird telegraphirt: „Der „Carmel“ lief mit Nachrichten aus Kon stantinopel vom 6. März in unseren Hafen ein. Der Divan hat in Folge der Vorstellungen des Handelsstandes auf die Emittirung der 100 Millionen Papiergeld verzichtet. Der ehemalige Gouverneur von Adrianopel, Rustem Pascha, ist als Unterschleifler zur Wieder— erstattung von mehreren Hunderttausend Frances und zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt worden; doch geht das Gerücht, der Sultan werde den letzteren Theil der Strafe in Verbannung ver⸗— wandeln. Halil Pascha (dessen kürzlich erfolgter Tod bereits ge⸗ meldet worden) hinterläßt ein ungeheures Vermögen, das an den Staatsschatz zurückfällt. Das „Journal de Con⸗ stantinople“ meldet, daß die Tataren in Eupatoria, welche durch die Friedens- Nachrichten erschreckt sind und sich für gefährdet halten, den Schutz der Verbündeten erflehen und ihnen zu folgen wünschen. Es ist wieder strenge Kälte und Schneefall eingetreten. Obgleich der Krankenzustand in den Spitälern sich gebessert hat, so richten Krankheiten doch noch bedeutende Verheerungen unter den Truppen auf der Krim an. Die Generale der Verbündeten haben die nöthigsten und zweckmäßigsten Sanitäts-⸗Maßregeln angeordnet. An die Stelle des in Kertsch erkrankten Generals Vivian tritt General Mitchell. Der Handel von Kamiesch will sich den Waffenstillstand zu Nutze machen und sucht um Einrichtung von Märkten auf neutralem Gebiete nach; doch ist der Verkehr zwischen den Armeen schwierig. Englische Offiziere haben Urlaub zur Reise nach Jerusalem in der Osterzeit erhalten. Auch viele fran— zösische Offiziere haben um Bewilligung derselben Begünstigung nachgesucht. Die Anzahl der russischen Truppen in Bessarabien nimmt zu. Aus Larissa wird berichtet, daß in einem Gefechte 265 Räuber getödtet wurden.“

Rußland und Polen. St. Petersburg, 11. März. Durch Allerhöchsten Tagesbefehl im Militair-Ressort vom 23. Fe⸗ bruar (a. St.) ist der General⸗Adjutant Fürst Italiiski, Graf Ssuworow-⸗Rymniski, Militair- G Gouverneur von Riga und General-Gouverneur von Liv⸗, Esth- und Kurland, zum Komman⸗ direnden des baltischen Corps, der zugleich den Oberbefehl über die in Liv: und Kurland stehenden Truppen führt, an Stelle des krank— heitshalber beurlaubten Generals von der Kavallerie, Sievers,

ernannt worden.

Dänemark. Kopenhagen, 15. März. Dem Reichsrathe ist vom Minister Scheele die Mittheilung gemacht worden, daß Amerika eine zweimonatliche Prolongation des am 14. April d. J. ablaufenden Sundzoll⸗Traktates vorgeschlagen habe, weil Ünterhandlungen in dieser Angelegenheit schweben. Dänemark habe diesem Vorschlage zugestimmt.

Der Reichsrath hat in seiner eben stattgehabten Sitzung die Zusatzbestimmung zum fünften Paragraphen der Gesammt⸗Ver⸗ fassung wegen der Eidesleistung des Thronfolgers mit 59 gegen 12 Stimmen angenommen. (Tel. Dep.)

Amerika. New⸗York, 1. März. Am 27. Februar legte der Staats-Secretair March dem Senate zu Wasphington die zwischen der großbritannischen und der amerikanischen Regierung in Bezug auf die englischen Werbungen gewechselte diplomatische Korrespondenz vor. Ehe neuere Nachrichten aus England einge⸗ troffen sind, wird die Regierung der Vereinigten Staaten hinsicht⸗ lich des englischen Gesandten, Herrn Crampton, vermuthlich nichts beschließen. Der Dampfer „Illinois“ ist hier am 27. Februar mit Nachrichten aus San Francisco vom 6. Februar und mit 1,140, 208 Dollars in Spezie angelangt. Auf einem der Flußdampfer in der Nähe von Sacramento war eine Explosion vorgekommen, in Folge deren dem Vernehmen nach 30 Personen das Leben eingebüßt hat⸗ ten. Der Legislatur war es noch nicht gelungen, einen Senator für den Kongreß zu wählen. Auf die Minen hatte der verflossene Winter eine wohlthätige Wirkung gehabt und die Gold-AUusbeute

war in letzter Zeit eine besonders reichliche gewesen. Der Dampfer „Star of the West“ ist mit 325, 000 Dollars von San Juan in

New⸗Nork angekommen.

Bie neuen Gewalthaber im mittelamerikanischen Staate Nica⸗ ragua haben unter dem 8. November 1855 ein Decret erlassen, für alle fremden Waaren auf 20 Prozent ad valorem festgestellt wird. Diese Abgabe muß

durch welches die Eingangssteuer in klingender Münze bezahlt werden.

Telegraphische Depeschen. Cöln, 15. März. Die Post aus England vom 14. ist aus⸗

geblieben. Grund unbekannt.

Paris, Sonntag, 16. März.

Prinz wohl befinden.

Viele Häuser sind dekorirt, Abends findet Illumination statt.

Wolf's Tel. Bur) Der preußische Ministerpräsident Freiherr von Manteuffel ist gestern

Paris, Montag, 17. März.

Nachmittag hier angekommen.

Der heutige „Moniteur“ enthält: Gestern fand die Vortaufe Derselbe erhielt die Namen Na⸗

des neugebornen Prinzen statt.

poleon Eugen Louis Jean Joseph.

Königin von Schweden waren Pathen.

Es sind zwei Bülletins erschienen, das eine von Sonntag Vormittag 11 Uhr lautet: Das Befinden des Kaiserlichen Prinzen ist befriedigend. Ueber das Befinden der Kaiserin giebt das zweite Bülletin von 6 Uhr Nachmittags dieselbe Nachricht. Es werden täglich zwei Bülletins veröffentlicht werden. heute die hohen Staatskörperschaften empfangen.

Die gestern stattgehabte Illumination war großartig und ist

ohne alle Störung vorübergegangen.

(Wolff's Tel. Bür.) Der „Moniteur“ meldet, daß die Kaiserin heute Morgen 3. Uhr von einem Prinzen entbunden worden ist, und daß sich die Kaiserin und der

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Berlin - Stettiner —.

Leipzig, 15. Märæ. tauer 567 G. NMagdeburg-Leipziger 326 Br. Cöõln - Mindener . Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 144 Br.; C. 1325 Br. Braunschweiger BFank-Actien Litt. A. u. B. 144 Br. A. u. B. 1193 G. Wiener Banknoten 10035 G. Oesterreichische 5pron. Metalliques 86 G. 1854er Loose —.

Preuss. Prämien-Anleihe —.

Leipzig - Dresdener 250 Br. Löbau-Zit-

Berlin- Anhaltische —. Thüringische 1133 Br. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Weimarische Bank- Actien Litt.

1854er National-Anleihe St, G.

Stettim, 17. März, 1 Uhr 40 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats -Anxzeigers.)- Weizen, Frühjahr 110 bez. u. Br. Roggen, Eröh- jahr 74 bez., Mai-Juni 74 ber. u. G. Küböt, April-Mai 17 bez., Sept. Oct. 15 Br.

Haris, 16. März. die 3proz. Ansangs zu 73, 50 gehandelt. schloss bei geringem Geschäft ziemlich fest zu 73, 60.

Spirits 135, Frühjahr 13.

(Wollf's Tel. Bur.) In der Passage wurde Sie stieg auf 73, 75 und

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 18. März. Im Opernhause. (56ste Vorstellung): Ballanda, oder: Der Raub der Proserpina. Ballet in 3 Akten und 1 Vorspiel, vom Königlichen Balletmeister P. Taglioni. Musik von P. Hertel. Mittel⸗

Im Schauspielhause. (78ste Abonnements⸗Vorstellung): Christoph und Renata, oder: Die Verwaisten, Lustspiel in 2 Abtheilungen, nach Auvray, von C. Blum. Hierauf: Die Komödie der Irrun⸗

Preise.

Der Papst und die gen. Lustspiel in 3 Akten, von Shakespeare. Kleine Preise.

S. H. Mosenthal.

Der Kaiser wird

sanna und Daniel. Kleine Preise.

Mittwoch, 19. März. Im Opernhause. (89ste Vorstellung.): Die lustigen Weiber von Windsor. 3 Akten, nach Shakespeare's gleichnamigen Lustspiel, gedichtet von Musik von Otto Nicolai. lichen Balletmeister Hoguet. (Frau Bürde⸗Ney, Königl. Sächsische Kammersängerin: Frau Fluth. Hohe Preise.

Die bereits zu der Oper „Norma“ gekauften Billets behalten zu dieser Vorstellung Gültigkeit oder können auch Dienstag, den 18. März von 9—12 Uhr zurückgegeben werden.

Die Billets sind mit Montag bezeichnet.

Im Schauspielheuse. (79ste Abonnements⸗Vorstellung): Su⸗ Schauspiel in 4 Akten, von C. L. Werther.

Komisch phantastische Oper in

Tanz vom König⸗

Oeffentlicher Anzeiger.

456 Nachste hender Steckbrief: Ser unten näher bezeichnete Kaufmann Carl Wilhelm Herrmann Engel aus Berlin ist des betrüglichen Bankerutts verdächtig und hat sich bon hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist. Ein Jeder, welcher bon dem Aufenthalte des z. Engel Kennt⸗ niß hat, wird aufgefordert, davon unverzüglich der nächsten Gerichts- oder Polizeibehörde An⸗ zeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Ci⸗ dil⸗ und Militairbehörden des In⸗ und Aus⸗ landes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß⸗Expedition abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der da— durch entstandenen baaren Auslagen und den berehrlichen Vehörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 29. November 1855.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission 11., für Voruntersuchungen.

Sig nalement des 2c. Engel. Derselbe ist 34 Jahr alt, am 15. Mai 1821 zu Berlin geboren, 5 Fuß 8 Zoll groß, hat schwarzbraune Haare, dunkle Augen, dunkle Augenbrauen, länglich rundes Kinn, längliche Gesichtsbildung, blasse Gesichtsfarbe, gewöhn⸗

liche Nase, gewohnlichen Mund, rasirten Bart, ist

schlanker Gestalt und hat keine besondere Kenn— zeichen Bekleidet war Engel mit dunkelblauem lan— gen Winterrock, schwarzen Tuchhosen und dunkel⸗ grauer Deckelmüßzee mit lackirtem Schirm.“ wird hiermit erneuert. Berlin, den 11. März 18656. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. stommission Ii. fur .

455 Nach stehender Steckbrief:

„Ser unten näher bezeichnete Kaufmann Carl Heinrich Kuke, aus Berlin gebürtig, ist des betrüglichen Bankerutts verdächtig und hat sich bon hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des ꝛc. Kuke

Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon unverzüg—

lich der nächsten Gerichts oder Polizei-Behörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair⸗ Behörden des In- und Auslandes diensterge— benst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß-Expedition abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der da— durch entstandenen baaren Auslagen und den berehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 29. November 1855. ö Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen, Kommission 1. für Voruntersuchungen. Sig nalement des 2c. Kuke: Derselbe ist 31 Jahre alt, zu Berlin geboren,

5 Fuß 4 Zoll groß, hat dunkle Haare, dunkle Augen, dunkle Augenbrauen, rundes Kinn, volle Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe,

starke Nase, gewöhnlichen Mund, rasirten Bart,

ist untersetzter Gestalt und hat keine besondere Kennzeichen.

Bekleidet war Kuke mit blauem kurzem Sack, schwarzen, auch grauen Hosen, dunkelgrauer Deckelmütze mit lackirtem Schirm.“

wird hiermit erneuert.

Berlin, den 11. März 1855. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen, Kommission II. für , gen.

13771 Konkurseröffnung. Königliches Kreisgericht zu Berlin, Erste (Civil) Abtheilung, den 5. März 1856, Vormittags 1143 Uhr.

Ueber das Vermögen des Buchhändlers Karl David auf dem Karlsbade Nr. 16 bei Berlin, Firma: Ed. Haenel's Buchdruckerei und Schrift⸗ gießerei, ist der kaufmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 27. Februar 1856 festgesetzt worden.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Buchhändler Guttentag bestellt. Die Gläu⸗ biger des Gemeinschuldners werden aufgefor⸗ dert, in dem auf

den 17. März 1856, Vormittags 11 Uhr,

in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 17, vor dem Kommissar, Herrn Kreisgerichtsrath Klotz, anberaumten Termine ihre Erklärungen und' Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Verwalters abzugeben.

Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, viel— mehr von dem Besitz der Gegenstände bis

zum 12. April 1856 einschließlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwanigen Nechte, ebendahin zur Konkurs⸗ masse abzuliefern. Pfand-Inhaber und andere mit ben l, gleichberechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besitz befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen. ö

4n8! Bekannt m ach un g. In dem über das Vermögen des Kaufmann S. J. Groenland zu Memel eröͤffneten Kon⸗