1856 / 71 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Auslande zurückgehaltenen Individuen. In Folge der Ereignisse im Juni 1848 waren, unter der Republik, 11,000 Personen zur Transportation nach Älgerien verurtheilt worden; durch die Milde des Präsidenten sind nur Ihb in Afrika geblieben Im Dezember 1851 sollten 11,201 Individuen transportirt oder ausgetrieben werden; die durch den Kaiser bewilligten Begnadigungen haben deren Zahl auf 1068 vermindert. Aus Anlaß der Geburt des Kaiserl. Prinzen hat Se. Majestät bestimmt, daß die Ermächtigung, nach Frankreich zurückzukehren, allen denen ertheilt werden solle, die ihre loyale unter wer fung unter die Regierung, welche die Nation sich gegeben hat, erklären und sich auf Ehrenwort verpflichten wür⸗ ben, deren Gesetze zu respektiren. Schon bei der Inauguration des Kaiserreichs war dieser großmüthige Aufruf erlassen worden der Kaiser hat verfügt, daß er von Neuem wiederholt werde. Fortan werden sich außerhalb des vaterländischen Bodens nur noch jene befinden, die darauf beharren, den Nationalwillen und die von ihm gegründete Regierung zu mißkennen.“ den Empfang der den Kaiser beglückwünschenden Staatskörper hatte der „Moniteur“ zu erwähnen vergessen, daß der Prinz Napoleon da— bei anwesend war; er bemerkt daher heute ausdrücklich, daß der Prinz sich während dieses Empfanges zur Seite des Kaisers befand. Das allgemeine Journal des öffentlichen Unterrichts meldet, daß auf die Aufforderung des Unterrichts-Ministers der Kaiserliche Unterrichtsrath sich kürzlich mit der Revision des Textes von Vol— taire's Siecle de Louis XIV. beschäftigt hat, um dieses Buch zum Schulgebrauche geeignet zu machen. Der Gemeinderath von Paris hat dem Kommandanten Favs, der ihm im Auftrage des Kaisers die Nachricht yon der Geburt

eines Thronerben überbrachte, eine Leibrente von 10,000 Fr. zue

erkannt. Man will wissen, daß alle Beamten unter 6090 Fr. Gehalt aus Anlaß der Geburt des Prinzen eine Gratification er— halten würden.

Großkreuz des Ordens der Ehrenlegion verliehen wird. Nach

so wie des Kaiserlichen Prinzen ausgezeichnet, jenes des Prinzen Jerome befriedigend.

Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 15. März: „Gestern Abends waren alle Deputirte, die dem Plane beigetreten sind, eine große liberale Partei zu bilden, welche die Regierung

machen soll, bei dem Vice⸗Präsidenten der Cortes, Marquis Pe— rales, versammelt, wo sie eine Deputation von sieben Mitgliedern

Post bezweckt. Den Cortes liegt auch schon ein Entwurf vor, der den Staat zum Ersatze aller von Post-Beamten verübten Ver— untreuungen verpflichten soll. In der heutigen Cortes-Sitzung

wurde die Berathung des Gesetzentwurfs über die Grundlagen der Verwaltungs-⸗Einrichtung beendigt.

Türkei. Das „Journal de Constantinople“ vom 10. März meldet: „Laut Berichten aus der Krim hat General Lüders sämmtliche auf Urlaub in Odessa weilende höhere Offiziere zurück— berufen. In Nikolajeff, Perekop und Cherson stehen nur noch 42, 000 Mann.

Aus Konstantinopel, 10. März, wird dem „Constitutionnel“, ten gegenüber bediene, als id inte, En

gegen den Christen⸗Ferman schürt, sondern offen die Absicht kund 1 ; l entschuldigt. In ähnlicher ise äußerte si Eine jed 3 Beschlüsse nicht zur Ausführung kommen zu lassen. Der I . . n, Patriarch, der deswegen wiederholt zur Pforte beschieden er. . hat Antworten gegeben, die nichts weniger als befriedigend ö. a. Der griechische Klerus sucht nun auch den großen Haufen zu überzeugen, daß diese Reformen theils illusorisch wären, theils wund eines anderen am East River, dem Fort Schuyler gegenüber,

geschrieben, daß der griechische Klerus nicht bloß unter der Hand

giebt, er werde alles, was in seiner Macht stehe, aufbieten, um

den wahren Interessen der Ehristen i zuwiderliefen. , 4. März, wird dem „Constitutionnel“ . e,, er Vice-König, der sich die größte Mühe giebt, um . en zu civilisiren, hat Befehl gegeben, das Gerichtswesen * an. essern. Das Haupthinderniß war jedoch die Stellung der i's, welche von der Pforte ernannt werden und ihre Stellen in

In seinem Berichte über

Konstantinopel kauften. Mohamed⸗Said hat den Preis dieser A zurückgezahlt und sich das Recht bewilligen . die ent 22 lichen, halb geistlichen Beamten unmlttelbar ernennen zu dür— fen. Um aber nicht allein die Verantwortung zu tragen, hat er die Wahl zur Besetzung dieser Stellen feinen Unkerthanen selber anvertraut. Die Abstimmung ist geheim, die Zettel werden in eine Büchse geworfen, und wer die meisten Stimmen hat, wird Kadi. Die Unterzeichnungen für den Suez-Kanal wurden bei dem holländischen General-Konsul eröffnet. Die Liste begann mit 30 Millionen Franken, die der Vice König zeichnete, dann folgten die Prinzen, Kaufleute, Banquiers, Makler, Aerzte, Fraͤmer u. s. w so, daß die für Alexandria bestimmten 15 Millionen in zwei Tagen gezeichnet waren. Dazu kommen noch zwei Millionen, die der Vize⸗ König für eine Armee gezeichnet hat, 1 Million für die Offiziere und 1 Million für die Unteroffiziere und Soldaten. In Kairo wurden die 1ů900, 000 Franken, welche für diese Stadt ausgesetzt worden, sofort von funfzig Personen gezeichnet. ̃ ) Nußlaund und Polen. Moskau. Am 1., 4. und 12. März trafen hierselbst die auf dem Wege nach Archangelsk und Kronstadt begriffenen tschernomorischen Seeleute ein, die tapfe— zen Vertheidiger von Sebastopol. Jedesmal waren dem „Echelon“ Abgeordnete der städtischen Behörden entgegengegangen und die Volksmenge hatte die braven Krieger mit Llebe und Begeisterung begrüßt. Die Hausbesitzer hatten es sich nicht nehmen lassen, für Einquartirung und Unterhalt der Leute unentgeltlich zu sorgen; die

1 ; H

Inhaber von Bavde-Alnstalten hatten ihnen den Gebrauch der Bäd

1 ö . 8 er freigegeben, und die Kaufmannschaft ließ jedem 3 beim Ab⸗

marsch zwei Rub. Slb. auszahlen. Die Kaufmannschaft h we . ö. hatte si fer ner beeifert, den Offizieren Wohnungen zur Verfügung zu feu! der General- Gouverneur von Moskau, der Adel, der Kaufmanns— klubb, und die Gräfin Sakrewski nebst einigen Moskauer Damen

hatten eine Reihe glänzender Feste zu Ehren der Offiziere ver—

21. März. Der heutige „Moniteur“ enthält ein Kaiser— anstaltet, womit Liebhaber-Theater-Vorstellungen zum Besten der

liches Dekret, wodurch dem Grafen Tascher de la Pagerie das

anwesenden Marine-Equipagen abwechselten. Ueberall und au alle Weise sprach sich die lebhafteste Sympathie für die . ö

den Bülletins von heute Morgens ist das Befinden der Kaiserin, wackeren als bescheidenen GHäste aus.

Nachrichten aus Warsch au vom 17. d. Mts. zufolge ist

daselbst der außerordentliche Gefandte und Kaiserlich russische be⸗

vollmächtigte Minister am oͤsterreichischen Hofe, Fürst Gorczakow,

aus Wien angekommen und hat seine Woh i tönigli ö d hat se ohnung in dem Königlichen ö. . . ist der General-Lieutenant Bar— ö. ö. el ? rzesé Litewski eingetr

unterstützen und die Opposition der äußersten Parteien unwirksam ĩ getroffen.

Dänemark. Kopenhagen, 19. März. In ö irk. n, 19. März. In der gestrigen Sitzung des Reichsraths legte u. A. der Minister des Innern einen

Gesetzentwurf, die Erwei e ö. . . ernannt, die sich heute Abends zu Esparters begeben wird, um ihm ed s, Tie Erweiterung des Staats Telegrazhen betreffend, die ö ö der neuen Partei kund zu machen. Die amtliche Zeitung veröffentlicht heute ein Dekret, das Kopenhagen, Korsör ö . J. w en,, 3 . openhagen, Korsör und Nyborg nach Friedericia und von da so—

vor. Für die Finanzperiode 1856 68 soll demzufolge zur Anlage einer neuen oberirdischen Telegraphenleitung von Helsingör über

wohl durch Jütland nach Frederikshavn, als von Friedericia nach

Hamburg, ferner zur Erweiterung der bereits vorhandenen ober— 1 Leitung von Vebbeck nach Helsingör und zur Errichtung d . von 14 neuen und Erweiterung von einzelnen jetzt bestehenden Ministerium, da jetzt der Karlisten Aufstand unterdrückt sei, die ihm vor einem Jahre übertragenen Ausnahme-Vollmachten nieder- legen werde, ausweichende Antwort, die lautes Murren hervorrief. Der Civil Gouverneur hat etwa 2600 Vagabunden, die sich hier umhertrieben, ausgewiesen und in ihre Heimat zurückgeschickt.“

Eine Depesche vom 19. März lautet: „Es besteht gegründete Hoffnung einer demnächstigen Verständigung mit Rom. In Lorca brachen unbedeutende Unruhen aus. Unter den Demo- 33 dauern die Uneinigkeiten fort. Die Statuten des Credit Mobilier werden demnächst genehmigt werden. Im Kongreß einem Schiedsgerichte zu überweisen, vorgelesen worten war, (ne Debatte aber die Differenzen mit England statt. Der erste Redner war Seward, der sich gemäßigt und versöhnlich aussprach. Einen anderen Ton schlug Pearcè an, der die Männlich⸗ keit, die Entschlossenheit und den Freimuth pries, wodurch sich

. ein Betrag von 320,900 Rthlr. bewilligt worden. Vom 4. April bis 31. Dezember 1855 hat der Telegraph einen lleberschuß von 17,009 Rthlr. ergeben.

z Das Sffizier orhe auf. dem vor Altona liegenden Wachtschiffe ö ö Fahr ö Capitain- Lieutenant Bielke, als Chef; Lieutenant F. Lund und Seconde-Lie . . Lieutenant . n,, New⸗Jork, 5. März. Im Senate zu Washington fand am 23. Februar, nach dem die Korrespondenz in Bezug auf den englischen Vorschlag, die Auslegung des Clayton: Bulwer-Vertrages

die amerikanischen Depeschen auszeichneten, während er behaup⸗— tete, daß dieselben guten Eigenschaften sich dem britischen Theile

der Korrespondenz nicht nachrühmen ließen. Außerdem bezeichnete

er vie Sprache, deren sich Lord Clarendon den Vereinigten Staa— sich wegen seiner Werbungen noch keineswegs in genügender Weise

der 10 Kriegsschaluppen, zu deren Bau der Senat am 3. März eine Ermächtigung ertheilt hat, wird den Voranschlägen gemäß 507, 009 Dollars kosten. Der Kriegsminister hat dem Senat einen Bericht über die Befestigungen von New - Jork vorgelegt, in welchem er die Errichtung eines Forts auf Sandy Hook

so wie den Wiederaufbau des Forts Tompkins auf Staten-Island anempfiehlt. Die Kosten des Forts auf Sandy Hook sind auf 1,500,000 Dollars veranschlagt. Der „Washington National Intelligencer“ enthält einen von Herrn Cram pton unterzeichneten Brief, in welchem derselbe erklärt, er sei von Lord Clarendon kei—

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neswegs angewiesen worden, die Ueberweisung der central-ameri— kanischen Frage an ein Schiedsgericht vorzuschlagen, sondern er habe nur Herrn Marcy davon in Kenntniß setzen sollen, daß Herrn Buchanan ein solcher Vorschlag gemacht worden sei. Der demokratische Konvent des Staates Virginia hat sich für Buchanan als Präsidentschafts-Kandidaten entschieden.

Nachrichten aus Demerara vom 26. Februar zufolge hatten in ganz Britisch-Guyana ernstliche Ruhestörungen stattgefun—⸗ den. Bie Negerbevölkerung hatte nämlich die Läden der in jener Kolonie angestedelten portugiestschen Gewerbtreibenden geplündert.

Nachrichten aus Jaemel (auf Hayti) vom 28. Februar zu⸗ folge war Kaiser So ulouque wiever nach Port-au⸗-Prince zurück⸗ gekehrt. Wie aus Valparaiso, 31. Januar, gemeldet wird, wurde die Eisenbahn zwischen dort und Santiago auf einer Strecke von vier Meilen befahren.

In der brasilischen Gesetzgebung und Rechtspflege

finden sich hauptsächlich zwei Dinge, welche eine lebhaftere Ein⸗ wanderung aus Europa und eine deutsche Einwanderung insbe— sondere erschweren nämlich die zur Zeit dort bestehende Weise,

Nachlassenschaften zu verwalten und die Gessetze sbestimmung über protestantische Ehen. In der ersteren Beziehung ist

schon seit einiger Zeit eine Aenderung in Aussicht gestellt; der brasilische Finanzminister soll sogar im Begriff stehen, das von ihm angekündigte neue Reglement über, die Verwal⸗ tung der Nachlassenschaften noch vor der Wiedervereinigung der gesetzgebenden Versammlung zu veröffentlichen. Ein nicht minder bedauerliches veraltetes Ueberbleibsel früherer Zeit ist jedoch die zur Zeit in diesem Lande zu Recht beste⸗ hende Ansicht über protestantische Ehen. Die protestantische Ehe, so wie alle anderen ohne die Genehmigung der katholischen Kirche geschlossenen Ehen werden in Brasilien als nichtig betrachtet. Es beruht dies auf einem alten portugiesischen Gesetze, nach welchem in Ehesachen die geistlichen Gerichtshöfe allein kompetent sind. Diese Gerichte sehen aber, dem kanonischen Recht gemäß, nur katholische Ehen für gültig an. In neuerer Zeit sind zwar schon hie und da Zweifel darüber ausgesprochen worden, ob Lie betreffende Praxis auf Gesetzesbestimmungen fuße. Das brasilische Justiz— ministerium ist dieferhalb auch befragt worden; das Vorhandensein des Gesetzes wurde aber auch Seiten des Ministers uns bestätigt. Dem Vernehmen nach soll jedoch bei einer solchen Anfrage das bezeichnete Ministerium neuerdings sich dahin ausgesprochen haben, daß auch in diefer Hinsicht eine Aenderung vorbereitet werde, Der Entwurf einer Gesetzesvorlage zur Herstellung der Rechtsgültigkeit protestantischer Ehen in Brastlien soll bereits ausgearbeitet sein, um der gesetzgebenden Versammlung bei deren nächster Zusammen⸗

war von der britischen Admiralität unlängst davon benachrichtigt worden,

daß mehrere mit Sklaven beladene Schiffe die Küste von Afrika

verlassen hätten und eine Landung in Brasilien versuchen dürften,.

Demgemäß sandte derselbe verschiedene der unter seinem Befehl

stehenden Schiffe zum Kreuzen aus, jedoch ohne Erfolg. Die bra— silische Flagge war in ihren Ermittelungen glücklicher. Am 29. Januar

wurde von der brasilischen Kriegs -Schooner-Brigg „Olinda“, befehligt vom Lieutenant erster Klasse, Coureiro, das nordameri—

kanische Paketschiff „Mary Smith“, mit mehr als 370 Sklaven am Bord, in den Hafen von Bahia eingebracht. Das Schiff war am 21. Januar in der Nähe der Barre von S. Matheus (Provinz

Espirito Santo) vor Anker gefunden und genommen worden. Der Befehlshaber dieses Schiffes soll Bürger der Vereinigten Stagten

sein und die Besatzung aus Amerikanern und Portugiesen bestehen. Das Schiff soll am 24. August v. J. von Boston nach Evanka an der Westlüste von Afrika abgesegelt sein, um dort Sklaven aufzu— nehmen und in die Provinz Espirito Santo herüberzuführen.

Paris, Donnerstag, 20. März, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Heute hat keine Konferenz-Sitzung stattgefunden, wahrscheinlich aber wird morgen oder Sonnabend eine Sitzung sein.

Das Milchfieber der Kaiserin vermindert sich.

Der Prinz Jerome hat heute das Bett verlassen.

Auf dem Boulevard wurden heute Abend die Zproz. zu 72, 35 gehandelt. Ein Gerücht wollte wissen, daß der Handel mit öster— reichischen Credit-Actien verboten werden soll.

Paris, Freitag, 21. März, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Heute fand keine Konferenz-Sitzung statt, nur das Redactions⸗ Comité war zur Berathung zusammengetreten.

Auf dem Boulevard war die Stimmung heute Abend eine ziemlich feste. Es hieß, es werde demnächst eine Armee⸗Reduction stattfinden und die Bank würde das Diskonto ermäßigen. Die

3prozentige begann zu 72, 46, hob sich auf 72, 55 und wurde schließlich zu 72, 50 gehandelt.

Kunst und Wissenschaft.

Der durch ausgezeichnete Leistungen auf dem Gebiete der wissen— schaftlichen Orthopädie und operativen Chirurgie rühmlich bekannte Kö— nigliche Sanitätsrath Dr., H. W. Berend hat vor Kurzem der Kaiser⸗ lichen medizinischen Akademie zu Paris eine Denkschrift über ein von ihm erfundenes und mit großem Erfolg angewendetes unblutiges Ver— fahren zur Heilung von Hüftgelenk-Difformitäten nach rheumatischer Ent⸗ zündung vorgelegt. Die in französischer Sprache verfaßte Denkschrift ist gegenwärtig hier in der Hempelschen Buchhandlung erschienen und dürfte für Sachkenner von hohem Interesse sein.

Statistische Mittheilungen.

Die große Sammlung, welche die allgemeine Statistik von Frankrei ch (mit Ausnahme Korsika's, dessen Kataster noch nicht vollendet ij) umfaßt, ist neuerdings durch einen vierzehnten Band. „Boden und Bevölkerung“ betitelt, vermehrt worden. Die Angaben über die Boden⸗ verhältnisse sind aus dem jedes Departement betreffenden Kataster, die Augaben über die Bevölkerung aus den Ergebnissen der letzten Volks—

zählung (1851) und den Eivilstands-Registern (Heirathen, Geburten,

Todesfalle) jeder Gemeinde genommen worden. Es haben bei dieser Ar⸗ beit, ungerechnet der gebotenen Hülfsmittel, große Schwierigkeiten über⸗ wunden werden müssen, und es wird derselben nachgerühmt, daß sie der He ghet so nahe kommt, als es bei einem Gegenstande dieser Art mög— ich ist. Nach diesen Angaben enthalt das französische Gebiet: 52,305, 744 tzeltaren (5487 Hektaren machen eine Quabratmeile aus) oder 9617 Quadratmeilen. Dieser Boden besteht aus: 25,500,075 Hektaren Ackerland 7,688, 28tz Waldung 7,133,282 Haideland, Sümpfen, Felsen, Bergen, ohne Anbau und Ertrag 5,159,179 Wiesen „088, 9483 Weinbergen 1,102,127 Wegen aller Art, Straßen Gassen, Plätzen und Spaziergängen 1,0474684 Holzungen und Besitzungen, welche nichts einbringen 627,704 Gärten und Baumschulen 559,029 Kastanienpflanzungen 459572 Flüsse, Bäche, Seen, 156,458, die nicht besteuert sind 199.261 Oel⸗, Mandel-, Maulbeerpflanzungen 177,168 Teicke 64429 Erlen— und Weidengebüsch 17,3712 Pfützen, zur Bewässerung bestimmte Ka⸗ näle (canaux d'irr igation), Viehtränken (àabreuvoirs) 12, 272 zur Schiff⸗ fahrt bestimmte Kanäle 143742 von öffenllichen Gebäuden, Kirchen, Kirchhöfen bedeckt 3566 Steinbrüche und Bergwerke. Es giebt in Frankreich 7 462,545 Häuser. Durchschnittlich ist jedes Haus von noch nicht fünf Personen bewohnt. 313,519 Häuser haben nur eine 1,865,422 zwei 1,433,642 drei 996,348 vier 692,685 fünf 2,270,757 sechs und mehr Oeffnungen. Die 125,210,194 Parzellen, in

kunft vorgelegt und zur Annahme empfohlen zu werden. (Pr. C.) welche der Boden Frankreichs zerfällt, gehören 11,053,702 Eigenthü—

Man schreibt der „Pr. C.“ unterm 11. d. M. aus Rio de Ja- mern an.

neiro: Der hier stationirte englische Contre-Admiral Hope Johnstone icationsmitt ,, zien] . ., welche in fünf Bassins ausmünden und die eine Länge von S8 17 Kilometer

Die Communicationsmittel bestehen aus: den schiffbaren Flüssen,

bilden (ber Kilometer beträgt ungefähr eine Piertelmeile) 97 Kanälen, zusammen 4715 Kilometer ausmachend 654 Kaiserlichen Straßen mit einer Länge von 36,938 Kil. 1694 Departementalstraßen mit 45,626 dil. Länge ög9 strategischen Straßen; 1463 Kil, lang 284, 737 Gemein dewegen aller Art mit 558,441 Kil. Länge. Das gesammte Ver⸗ bindungsnetz, von welchem Frankreich bedeckt ist, beträgt: 655, 137 M., ohne die Eisenbahnlinien zu rechnen, deren für 8860 Kil. entweder vollendet oder in Angriff genommen sind. Brücken von mehr als 20 Metres Länge (der Metre 3 Schuh 113 Linie) giebt es 1914, welche 8000 Bögen oder Jochspannungen enthalten. (Pr. E.) . . (

In dem Budget des französischen Kriegsministeriums für

1857 wind die Stärke des Landheeres auf 366,064 Mann festge—

stellt. Dabei sind aber die Garde de Paris, die Fremdenlegion und das Eingebornen-Corps Algeriens nicht mitgerechnet. Von den Truppengat⸗ lungen wird die Infanterie mit 220,268, die Kavallerie mit 62,988, die Artillerie mit 34,‚ 2, die Gendarmerie mit 22,712, das Ingenieur⸗Corps mit g068, der General-Stab mit 4345, der Train mit 4971, das Ve— teranen-Corps mit 1135, endlich die Militair-Intendantur mit H295 Mann angesetzt. Die Fremden-Legion in Algerien soll si10 und das Tirailleurs⸗ und Kavallerie“ Corps der Eingebornen Algeriens 6737 Mann zählen. Die Zahl der Offiziere des eigentlichen Heeres ist, Beamte mit Offiziers⸗ rang 'eeingerechnet, auf 20,500, ohne die Militairbeamten auf 18,805 ge—

setztf. (Pr. C.)

Landwirthschaft.

Der etwa 25,000 Morgen große Drgtzig⸗ See bei Tempel⸗ burg im neustettiner Kreise, wurde bereits im Jahre 1788 um mehrere Fuß gesenkt, nachdem zu diesem Zweck das Gut Neppow von des Königs Friedrich Wilhelm JI. Majestät als Chatoullegut angekauft war. Da⸗ mals blieb aber eine Mühle stehen, welche unterhalb des Sees auf dem Dragefluß liegt, und welche die weitere Senkung hindert. Jetzt wünschen die betheiligten Grundbeßsitzer eine weitere Senkung des Sees um 8 Fuß unter Cassation der vorgedachten Reppow⸗ Mühle auszuführen. Zu diesen Zweck wurde die Mühle von einem der Hauptbetheiligten angekauft. Die Ablassung des Sees hat schon im Herbst vorigen Jahres begonnen, und die Verhandlungen äber die Bildung einer Entwässerungs: Genossenschaft find

so weit vorgeschritten, daß bereits das Statut einer solchen der Aller⸗