1856 / 72 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Königsberg, Montag, 2. März. (Wolff 's Tel, Bur.) Hier eingegangene Nachrichten aus Petersburg melden, daß durch Ukas des Kaisers die Posten des Generalgouverneurs in den ehemals polnischen Gouvernements Tschernigow, Poltawa, Charkow, Witepsk, Mohilew und Smolensk aufgehoben worden sind. Das Gouver⸗ nement Minsk ist der Botmäßigkeit des Generalgouverneurs ent= zogen.

Paris, Montag, 24. März. (Wolff's Tel. Bur.) Heute

fand eine außerordentliche Sitzung der Staatsminister in den Tuilerieen statt. Paris, Dienstag, 26. März. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ widerlegt einen Artikel der „Times“ über den Zustand der französischen Armee in der Krim, und sagt, daß die Armee zwar viele Kranken habe, daß sie aber an Nichts Mangel leide.

Gestern hat eine Konferenz⸗Sitzung stattgefunden.

Bülletins über den Gesundheitszustand der Kaiserin und des Prinzen Jerome werden nicht mehr ausgegeben.

Die 3proz. wurde gestern Abend auf dem Boulevard zu 72, 95 gehandelt.

Statistische Mittheilungen.

Die am 2. Dezember v. J. vorgenommene allgemeine Volks⸗ jählung hat im Regierungsbezirk diegniß statt der sonst beobachteten Zunahme eine Verminderung der Einwohnerschaft um beinahe 1100 Personen herausgestellt. Die Ursachen dieser überraschenden Erscheinung liegen zum Theil in den gedrückten Nahrungsverhältnissen einzelner Land⸗ striche. Dazu kommt die starke Auswanderung in den Jahren 1553 und 1851. Ferner muß in Erwägung gezogen werden, daß gegen 8000 Per— sonen aus dem Bezirk mit Heimatscheinen sich in andere Provinzen oder im Auslande auf Arbeit befinden. Im Jahre 1854 wanderten 1309 Personen nach Amerika und Australien aus. Im Jahre 1855 belief sich die Zahl der Auswanderer nur auf 490.

Der in London erscheinende „Economist“ bringt neuerdings beachtenswerthe Zusammenstellungen über den in England beobachteten Einfluß der Lebensmittelpreise, so wie der Arbeitsgelegen—⸗ heit auf die Zabl der Verbrechen und Vergehen. In Großbritan⸗ nien wurden im Jahre 1854 überhaupt 29,359 Personen wegen Ver⸗ brechen oder Vergehen verhaftet, während im Jahr vorher sich die Zahl der Verhafteten nur auf 27,057 belief. Dabei ist zu bemerken, daß der Durchschnittspreis des Weizens von 53 Shilling pro Quarter im Jahre 1853, während des folgenden Jahres auf 72 Shilling 7 Pence gestiegen war. Das gleiche Ergebniß stellt sich aus der Vergleichung einer ganzen Reihe don Jahren heraus. So erhob sich im Jahre 1834 die Zahl der Arrestationen auf 22.451. Diese Zahl fiel in den

ahren 1835 und 1836, we die Brodfruchtpreise niedriger standen während gleichzeitig der Handel einen großen Aufschwung nahm. Im“ Jahre 1837 stieg der Preis der Lebensmittel, es entstand eine Handels⸗ krise und die Zahl der Verhaftungen mehrte sich im Verlauf eines ein— zigen Jahres um 2600. Ven 1837 bis 1841, behaupteten sich hohe Preise, der Handelsverkehr blieb lau und die Zahl der Arrestanten stieg allmälig auf 31,30. Im Jahre 1842 fing Robert Peel seine Zoü⸗Reform an. Von 1847 bis 1846 stand der Weizenpreis auf 54 Shilling pro Quarter; es gab viel Eisenbahn-Arbeiten, die Han— delsbewegung lieferte befriedigende Ergebnisse und die Zahl der Arresta— tionen ß. auf 24, 000 bis 25,000. Im Jahre 1847 trat eine aber⸗ malige Geschäftskrifis ein und die Verhaftungen stiegen zu der Höhe von 28,833, im Jahre darauf sogar auf 30,549. Nunmehr folgte die Abschaffung der Korngesetze, welchẽ niedrige Lebensmittelpreise mit sich brachte. Bie Zahl der Personen, welche der Justiz übergeben wurden, blieb bei der wachsenden Bevölkerung mit geringen Abweichungen bis zum Jahre 1853 im Yurchschnitt dieselbe. Scheibet man die Verbrechen in solche, die gegen die Perfon, und solche, die gegen das Eigenthum begangen sind, fo ergiebt sich aus der Erfahrung, daß besonders die Zahl der Verbrechen gegen das Eigenthum in Jahren des Mangels gewachsen ist. Selbst eine bessere Organisation und eine verstärkte Wachsamkeit der Polizei hat diese Konsequenz in England nicht zu beseitigen bermocht. Im Verhältniß zu den Preisen der Lebensbedürfnisse, zu den Aenderun⸗ Jen im Ärbeitslohn und zu den Bewegungen des Geschäftsverkehrs hat auch das Verbrechen bald mindere, bald größere Ausdehnung gewonnen.

r. C.

6.)

. Nach einer der „Pr. C. aus San Francisco zugehen den Mit⸗ theilung hat die Goldprobduction Californiens wahrscheinlich auch im vorigen gehn. noch zugenommen; obgleich die Goldausfuhr, im Vergleich mit früheren Jahren, abgenommen hat. Es wurde näm⸗ lich von San Francisco im Jahre 18654 Gold im Werthe von 51,429,901 Dollars 38 Cts., im Jahre 1855 aber nur im Werthe 9 ,, nn ö ö. gil b, od, O0 . 85 .

endet. on der vorjährigen Summe gingen allein 38,759,564 Dollars 15 CEts. nach er rt nur 5,182, 155 Dol⸗ lars 99 Cts. nach London, der Rest aber nach Panama, China, Manila,

Calcutta und den Sandwichsinseln. Diese Minderung der Ausfuhr ent stand durch die Melioratienen, die jetzt im Lande selbst sehr große Sum- men verschlingen. Die Operationen der Münze von San Francisco waren im vorigen Jahre, wie folgt: Der Total⸗Betrag der Gold⸗Depofi- ten betrug 1,ů 174,445, as Üünzen, die einen Ertrag von 17,598,309 Dollars in Münze, ferner von 3, 76,594 Dollars in rohen Barren, endlich von 88, 182 D. 50 Ct. in raffinirten Barren, zusammen einen Werth von 20, 957,677 D. 43 Ct. geliefert haben.

und Februar

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Nachrichten, die der „Pr. C.“ unterm 10. d. M. aus Gum⸗ binnen zugingen, ergänzen das, was sie kürzlich über die Vor— sichtsmaßnahmen gegen die Rinderpest in der Provinz Preußen gemeldet hat. Noch immer fehlt die Gewißheit, daß die Rinder⸗ pest in dem benachbarten Polen erloschen sei. In der Nähe der Gränze rechts der Memel, in und bei Georgenburg, hat die Seuche noch bis in die neueste Zeit die Viehbestände hingerafft, weshalb zur Abwehr des dem Lande drohenden Unglücks, der Fortbestand der bisherigen Schutzmaßregeln in ihrem ganzen Umfange geboten schien. Bis dahin ist denn der diesseitige Bezirk auch gänzlich von der Seuche be⸗ wahrt worden. Unvermeidlich war es freilich, daß durch diese Maß— nahmen der Waaren-Absatz nach Polen und Rußland außer den Zoll— straßen mannigfach gehemmt und namentlich der Bezug rohen Materials

don dort beschränkt wurde. Dem Speditionsgeschäft hat das natürlich geschadet; die Frachtlöhne z. B. sind bereits recht erheblich gesunken. Die Probinz und das ganze Land find aber durch diese Sperrung vor weit großeren Nachtheilen behütet worden und der Handel mit Rußland ist nicht destoweniger lebhaft gewesen.

Die Leinen- und Baumwollen⸗-Weberei im Regierungs⸗

bezirk Liegnitz entfaltet neuerdings eine lebhaftere Thätigkeit, als in den

letzten Monaten des vorigen Jahres. Indessen haben fich die Löhne der Handweber und der Spinner noch nicht erhöht. Auch in der Fabrication der Tuche und wollenen Waaren zeigt sich eine recht erfreuliche Regsamkeit. In der Rufferschen Tuchfabrik zu Liegnitz wurden im Januar

323 Stück Tuche gefertigt und davon 110 Stück im Inlande abgesetzt, 116 Stück aber nach dem Auslande versandt. Eben so wurden in der Bluhmschen Tuchfabrik zu Haynau 308 Stück Tuche gefertigt. Die Rübenzucker⸗Fabrication befindet sich in lebhaftem Betriebe. (Pr. C.)

Aus Hohenzollern wird der „Pr. C.“ berichtet, daß die bei⸗ den Hüttenwerke im Lauchertthal und in Thiergarten auch wahrend des Monats Februar im vollen Betriebe waren. Die vorigjährige Pro— duction beider erreichte einen Geldwerth von 365,000 Gulden. Es waren in denselben ständig 172 Arbeiter beschäftigt. Außerdem förderten 322 Erzgräber Bohnerze zum Werthe von 39,000 Fl., welche größten theils nach den beiden Hütten geliefert wurden. Der Salzschacht bei Stetten unweit Haigerloch erreichte Ende Februar eine Tiefe von 338 Fuß. Die Arbeit an demselben wurde in der letzten Zeit durch die Entwicke— lung von kohlensauren Gasen sehr erschwert. Das Steinkohlen⸗ Bohrloch ist im Januar und Februar um 131 Fuß tiefer getrieben worben und hat jetzt eine Tiefe von 1152 Fuß. An beiden Werken finden zahlreiche Arbeiter einen lohnenden Verdienst.

Der kaiserlich brasilianische General-Inspektor der Zölle Herr de Sampaio-Vianna, ist mit der Aufstellung eines neuen Zoll tarifs beschäftigt, dessen Inkraftsetzung zum 1. Juli d. J. angekündigt wird. Die Abschätzung der vornehmsten Einfuhr Artikel ist in vollem Gange, und eben so die Berechnung der Durchschnittspreise der Waagren. Inzwischen droht der leidende Gesundheitszustand des General-Direktors der alsbaldigen Vollendung des Werkes einen Verzug zu bereiten. Dieser Beamte hält mit großer Strenge auf die richtige Erhebung der dem Staate gebührenden Zölle und achtet zur Vermeidung aller Defrauda— tionen auf die genaüeste Erfüllung aller mit der Waaren-Einfuhr ver⸗ bundenen Formalitäten. Er ist dadurch mit vielen Kaufleuten in Kon— flikte gerathen, genießt aber sonst großer Achtung. In Bezug auf die Tariffrage find in Rio von Seiten der französischen Regierung Beschwer⸗ den eingelaufen. Dieselben betreffen die hohe Besteuerung einer großen Anzahl von französischen Artikeln, und beantragen eine Ermäßigung der Abgaben. (Pr. C.)

Im Hafen von Ibiza liefen im Jahre 1855 zwei kleine spa— nische Kriegsschiffe und 557 spanische und ausländische Handelsschiffe ein. Unter der Zahl der spanischen Schiffe zählte man 7 Auslandsfahrer, 342 Küstenfahrer und 172 kleine Fahrzeuge. Die Zahl der eingelaufenen fremden Schiffe betrug 36; davon gehörten 23 der schwedisch⸗norwegischen, 3 der nordamerikanischen, 3 der englischen, Z der preußischen, 1 der mecklenburgischen, 1 der französischen, 1 der holländischen und 1 der tos—⸗ kanischen Flagge an. Die drei preußischen Schiffe kamen aus anderen spa⸗ nischen Häfen in Ballast und luden Salz für Preuß en. Salz bildet den Hauptausfuhrartikel des Platzes. Die dortigen Salinen sind aber so ausgiebig nicht, wie die von Torrevieja. Sonst werden von Ibiza nur Mandeln ver⸗ führt, und in guten Jahren einiges Getreide. Von den eingelaufenen Schiffen wurden 145 spanische und 16 fremde zur Quarantaine verstattet, kein einziges nach dem Lazareth expedirt. Die Quarantaine war also bloße Obferbations⸗Quarantaine wegen der Cholera. Fast ein Drittel aller eingelaufenen Schiffe also war zur Quarantaine genöthigt immer eine bedeutende Zahl, wenn man die Belästigungen und Verluste, die das spanische Quarantainewesen mit sich zu führen pflegt, erwägt. (Pr. C.)

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Smyrma, 12. Mirz. Wechseleours: London 117 Piaster; Frankreich 186 Para; Triest 460 Para. *

HKreslam, 25 März, 1 Uhr 20 Minuten Nachmitt. (Tel. Dep. d. Staata- Anzeigers. Oesterreichische Banknoten 1015.3 Br. Freiburger Actien 1663 G., neuer Emission 151 G. Oberschlesische Actien Lit. A. 215 G. Gherschlezische Actien Lit. B. 1853 Br. Oberachlezi- sche Prioritäts - Obligationen D. 90 Er. Oberschles. Prioritäts - Obliga- rionen E. 79 Br. Kosel-Oderberger 23235 G., neuer Emission 1803 6G. k Prioritãts - Obligationen 59ꝝ Br. Keisse- Brieger Acien 722 Br. . Spiritus pr. Eimer zu 60 Quart bei 89 pCt. Tralles 423 Rthlr Br.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 26. März. Im Opernhause. Keine Vorstellung.

Im Schauspielhause. 8S3ste Abonnements⸗Vorstellung: Narziß, Trauerspiel in 5 Akten, von A. E. Brachvogel. ;

Kleine Preise. Parquet-Logen 20 Sgr. Tribüne 20 Sgr. Parquet 20 Sgr. Fremden -Loge 1 Rthlr. 16 Sgr. Erste Rang⸗ Logen 1 Rthlr, Erster Balkon 1 Rthlr. Zweite Rang ⸗Logen 15 Sgr. Zweiter Balkon 15 Sgr. Parterre 15 Sgr. Dritte Rang⸗Sperrsitze 1090 Sgr. Amphitheater 75 Sgr.

. Donnerstag, 26. März. Im Opernhause. (60ste Vorstellung): Die Hugenotten, Oper in 5 Abtheilungen, nach dem Französischen des Scribe, übersetzt von Castelli. Musik von Meyerbeer. Ballets vom

Weizen, weiss. 53— 138 Sgr., geb. 50 - 133 Ser. Roggen 91 —- 105 Sgr.

Gerste 65 - 75 Sgr. Haser 35 - 42 Sgr.

Die Course der Actien waren wenig verändert, mit Ausnahme von Cos el. Oderberger, die einen merklichen Rückgang ersuhren.

Stettim, 25. März, 1 Uhr 35 Minuten

Kübél April - Mai 17 bez.

Nachmittags. (Tel. Dep. Staatz Anzeigers) Weizen flau. Rogen 705 72 ber. Frühjahr 705 bez., Mai-Juni 69 G., Br., Juni-Juli 68 bez., Juli-Autzust 64 bez., da Spiritus 137 bez., Frühjahr 133 G., 137 Er, Juni- Juli 133 bez., G.

Königl. Balletmeister Hoguet. Anfang 6 Uhr. Mittel ⸗Preise.

Imhm Schauspielhause. 84ste Abonnements⸗-Vorstellung: Donna Diana, Lustspiel in 4 Abtheilungen, nach dem Spanischen des Don Augustin Moreto, von West.

Kleine Preise.

Oeffen

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Der des Diebstahls dringend verdächtige, anten näher bezeichnete Arbeiter Stiel, zuletzt hier Oranienstraße Nr. 180 wohnhaft, hat fich seiner Verhaftung durch die Flucht entzogen.

Alle Civil- und Militair-Behörden werden ergebenst ersucht, den Stiel im Betretungsfalle verhaften und in unser Hausvoigtei-Gefaͤngniß abliefern zu lassen.

Berlin, den 20. März 1856.

Königliches Kreisgericht. Erste (6striminal-)

Abtheilung.

Der Untersuchungsrichter. Dr. Louis.

Per sonsbeschreibung.

Vor« u. Zunamen: Johann Friedrich Stiel, Stand: Arbeiter, Alter: 33 oder 34 Jahre, Geburtsort:; Sperenberg bei Zossen, Religion: evangelisch, Größe 5 Fuß 7 Zoll, Statur: breitschulterig, Haare: . und lang, Zähne: gesund, Gesichtsfarbe: gebräunt, Gesichtsbildung: länglich.

Muthmaßliche Bekleidung.

Röthlich-grauer verschossener Flausch, graue Buckskinhosen, buntfarbiger wollener Shawl, weißleinenes Hemde, schwarze Tuchmütze mit breitem Deckel und Sturmriemen, neue hohe Stiefeln.

197 Steckbrief

Der Privat⸗Architekt Fritze, aus Werder

gebürtig, hat sich eines Diebstahls dringend ver⸗ dächtig gemacht und hat bis jetzt, nicht aufge⸗ funden werden können. Er ist heimathlos und treibt fich unstät im Lande umher.

Alle verehrlichen Behörden des In- und Aus⸗ landes werden deshalb ergebenst ersucht, auf den ꝛc. Fritze zu vigiliren, ihn im Betretungs⸗ falle zu' verhaften und in unser Gefängniß, Lindenstraße Nr. 54, abliefern zu lassen.

Jedermann, der von dem Aufenthalte des 20. Fritze Kenntniß hat, wirdraufgefordert, davon sofort der nächsten Gerichts- oder Polizei ⸗Be⸗ hörde Anzeige zu machen.

Potsdam, den 19. März 1856.

Königliches Kreisgericht, Abtheilung J.

1498 Stechhrief.

Der nachstehend signalifirte Schmiedegeselle Kaspar Kolte aus Ascherode, welcher einen Paß de dato Nordhausen den 3. November 1854, gültig auf zwei Jahre, bei sich fuhrte und zu Frehenstein wegen Bettelns verhaftet

worden war, ist auf dem Transporte von dort nach Meyenburg unter Mißhandlung und Kör⸗ perbeschädigung des ihn transportirenden Beam— ten entsprungen.

Alle Behörden werden ersucht, auf den ze. Kolle zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und an unsere Gefängniß⸗-Inspection abzuliefern.

Zugleich wird ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des 2c. Kolle Kenntniß hat, auf— gefordert, uns oder der nächsten Polizeibehörde davon Anzeige zu machen.

Meyenburg, den 22. März 1856.

Königliche Kreisgerichts⸗-Kommission. Signalement.

Familienname: Kolle; Vorname: Kasper; Geburtsort: Ascherode; Alter: 24 Jahr; Größe: 5 Fuß 2 Zoll; Haare: dunkelbraun; Augen⸗ brauen: bräun; Augen: blaugrau; Bart: schwach; Gesichtsfarbe: gesund; Statur: mittel. Beson⸗ dere Kennzeichen fehlen.

14991 Steckbrief s⸗-Erledigung.

Der unterm 21. Februar d. J. hinter den Landwehrmann Franz Schulz aus Wanghusen erlassene Steckbrief ist durch dessen Ergreifung erledigt.

Königsberg, den 20. März 1856.

Königliches Stadtgericht. Der Untersuchungsrichter.

1504 Bekanntmachung. II. Nr. 581 /3. 1856.

Es soll die Ausbeutung eines ziemlich be— deutenden, zur Fabrication von Portland⸗ Cement geeigneten, sehr nahe an einem großen schiffbaren Gewässer gelegenen, in der Königlichen Oberförsterei Neuhaus auf der Insel Wollin befindlichen, dem Königlichen Forst-Fiskus ge⸗ hörigen Kalkmergelz Lagers im Wege des öffentlichen Meistgebots auf die Dauer von Sechs Jahren vom 1. Juli e. ab verpachtet werden.

Zu diesem Zwecke haben wir einen öffentlichen Bietungs⸗Termin auf

Sonnabend den 12. April e.,

ö. Vormittags 11 Uhr,

in der Königlichen Försterei Stengow, des Forstreviers Wollin, vor dem Königlichen Forsimeister Olberg anberaumt, wozu Pacht⸗ lustige mit dem Bemerken hierdurch eingeladen werden, daß die betreffenden Pachtbedingungen, welche inzwischen auch in unserem Forst-Ver—⸗

it licher Anzeiger.

waltungs⸗Büreau hierselbst eingesehen werden können, im vorgenannten Bietungs⸗Termin durch unsern Kommissar näher bekannt gemacht wer⸗ den sollen.

Stettin, den 15. März 1856.

Königliche Regierung. Abtheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

486 Bekanntmachung.

Von der Rentenbank⸗-Kasse, Schützenstraße Nr. 26 hierselbst, werden nicht allein die fälli⸗ gen Zins-Coupons der von uns ausgegebenen Rentenbriefe, sondern auch die fälligen Zins⸗ Coupons der Rentenbriefe aller Provinzen eingelöst.

Indem wir dies hierdurch wiederholentlich zur öffentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir, daß, wenn mehrere Coupons gleichzeitig zur Einlö⸗ sung präsentirt werden, dieselben nach den Pro⸗ binzen, der Littera und den Nummern geordnet sein müssen, auch ein Verzeichniß beizufügen ist, in welchem die Coupons in gleicher Weise und nach der Stückzahl summarisch aufzuführen und zusammenzuziehen sind.

Die Rentenbank-Kasse ist zur Einlösung der Zins-Coupons auswärtiger Rentenbanken bis einschließlich den 24sten jeden Monats an den Wochentagen zwischen 9 und 1 Uhr geöffnet.

Berlin, den 17. März 1856.

Königliche Direction der Rentenbank für die Provinz Brandenburg. Hevder.

11343 Nothwendiger Verkauf.

Das zu Frankfurt 4. O. in der Dammvor⸗ stadt, Roßmarkt Nr. 1 belegene, Vol. LV. Nr. und fol. 30 des Hypothekenbuchs verzeichnete, dem Eigenthümer Ernst Wilhelm Kretschmer gehörige Haus nebst Zubehör, abgeschätzt auf 7460 Thlr., soll in dem

am 5. Augu st 1856, Vorm. 11 Uhr, vor dem Kreisgerichts-Rath Moers an hiesiger Gerichtsstelle, Jen fer tra he Nr. 1. anberaumten Termine öffentlich an den Meistbietenden ver⸗ kauft werden. . .

Taxe und Hypothekenschein können in unserer KrediR-Registratur eingesehen werden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hy⸗— pothekenbuche nicht erfichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastationsgericht anzumelden.