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Unter gewöhnlichen Berhaltnissen wird die Reise zwischen Stettin und ge hagen in 18 bis 20 Stunden zurückgelegt.
Das Passagegeld beträgt:
A. Zwischen Stettin oder Swinemünde und Kopen⸗ hagen
1. Platz 75 Thaler, II. Platz 57 Thaler, Deckplatz 3 Tha⸗ ler Pr. Ert.
tz. Zwischen Stettin und Swinemünde
1. Platz 13 Thaler, II. Platz 1 Thaler, Deckplatz, welcher
nur an Domestiken in Begleitung ihrer Herrschaften vergeben wird, 3z Thaler Pr. Ert. Eheleute, so wie Eltern und Kinder genießen bei gemeinschaft⸗ lichen Reisen zwischen Stettin oder Swinemünde und Kopenhagen eine Moderation des Passagegeldes.
Frachtgüter, so wie Wagen und Pferde werden nach und von /
Kopenhagen gegen mäßiges Frachtgeld befördert.
Das Einschreiben der Passagiere und die Expedition der
Güter erfolgt in Stettin und Swinemünde durch die Orts-Post⸗ Anstalten. Berlin, den 8. März 1866.
General⸗Post⸗ Amt. Schmückert.
Verfügung vom 8. März 1856 — betreffend die Dampfschiff fahrten nach und von Kopenhagen.
Außer der Seepost-Verbindung zwischen Stettin und Nopen= hagen finden in diesem Jahre noch folgende regelmäßige Dampf⸗
schifffahrten nach und von Kopenhagen statt: A. Zwi chen Wismar und Kopenhagen:
l. Vom Beginn der Fahrten — den 12. März — bis zum 1. April! und vom 15. Oktober bis zum Schlusse der Schifffahrt:
aus Wismar — Mittwoch Nachmittag 4 Uhr, nach Ankunft der des Morgens von Berlin, Magdeburg und Hamburg abgehenden Eisenbahnzüge,
Kopenhagen — Donnerstag Vormittags,
us Kopenhagen — Sonnabend Rachmittags 3 Uhr,
in Wismar — Sonntag Vormittags.
II. Vom 1. April bis 15. Oktober:
aus Wismar — Dienstag und Freitag Nachmittags 4 Uhr, nach Ankunft der des Morgens von Berlin, Magdeburg und Hamburg abgehenden Eisenbahnzüge,
in Kopenhagen — Mittwoch und Sonnabend früh,;
aus Kopenhagen — Mittwoch und Sonnabends Nach⸗
mittags 3 Uhr, in Wismar — Donnerstag und Sonntag früh.
B. Zwischen Kiel und Kopenhagen,
aus Kiel — Sonntag, Dienstag und Sonnabend Abends, nach Ankunft des letzten Eisenbahnzuges von Altona,
Die Post-Anstalten werden hiervon zur Berücksichtigung bei der Spedition der Brief⸗ und Fahrpost-Sendungen nach und über Kopenhagen in Kenntniß gesetzt. Berlin, den 8. März 1856.
General ⸗Post ⸗Amt. Schmückert.
Verfügung vom 15. März 1856 — betreffend die
Dampfschiff-Fahrt von Kopenhagen nach Gothen⸗
burg und Christiania, so wie von Kiel nach Nyborg und Christiania et vice versa.
Von Kopenhagen nach Gothenburg und Christiania, so wie von Kiel nach Nyborg und Christiania et vice versa werden auch in diesem Jahre regelmäßige Dampfschiff Fahrten unterhalten werden.
Die Abfertigung der Schiffe erfolgt:
aus Kopenhagen vom 2. April c. ab bis auf Weiteres, jeben Mittwoch 1 Uhr Nachmittags; und, aus Kiel, vom 29. März é. ab, bis auf Weiteres, jeden Sonnabend, 12 Uhr Mittags. Während der Dauer dieser Fahrten erhalten alle Briefe aus Preußen ꝛc. nach Norwegen, sofern nicht etwa deren Beförderung im Transit durch Schweden über Stetiin oder über Stralsund) durch einen Vermerk auf der Adresse ausdrücklich verlangt worden ist, vermittelst der obigen Dampfschiffe ihre Beförderung, und ist für dieselben daher an fremdem Porto nur der Satz von 6 Sg. pro einfachen Brief (Conf. Porto⸗-Tax-Zusammenstellung pag. 61) zu erheben. An preußischem resp. deutschem Vereins⸗Porto kommt derselbe Satz wie für Briefe nach Dänemark zur Berechnung.
Berlin, den 15. März 1856.
General ⸗Post⸗Amt.
Sch mückert.
— x
Btinisterium der geistlichen, üUnterrichts⸗ Medizinal⸗Augelegenheiten. Akademie der Kün ste.
JI .
Es wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß der Termin für die Meldungen zur Theilnahme an der diesjährigen atademi⸗ schen Preisbewerbung in der Geschichtsmalerei mit dem 2bsten
i. M. zu Ende geht, bis an welchem Tage Mittags 12 Uhr dieselben bei dem Vice-Direktor der Atademie nach Inhalt der
Bekanntmachung vom 11. Januar d. J. unter Vorlegung der erforderlichen Zeugnisse persönlich im Akademie⸗Gebäude erfolgt sein müssen, indem die vorbereitenden Prüfungs-Arbeiten für diese Konkurrenz am Montag, den 28. April . Morgens 7 Uhr, ihren
Anfang nehmen. Berlin, den 25. März 1866. Königliche Akademie der Künste.
Dr. E. H. Toelken, Geheimer Regierungsrath c. Secretair der Akademie.
Prof. Herbig, Vice⸗Direktor.
und Donnerstags Miltags, nach Antunft des Morgen ⸗
zuges von Altona,
in Kopenhagen — Montag, Mittwoch und Sonntag,
Vormittags, und Freitag früh,
aus i , — Montag, Dienstag, Donnerstag
und Freitag, Nachmittags 2 Uhr,
in Kiel — Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonn⸗
abend früh.
Bekanntmachung.
1) Die Gemälde⸗ und die Skulpturen-⸗Gallerie im vorderen Königlichen Museum sind an jedem Montag und Sonn⸗ abend, die Sammlungen der antiken Vasen, gebraun ten Thonwerke und Bronzen im Antiquarium ebendaselbst, an
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jedem Mittwoch, mit Ausschluß der Feiertage, dem Besuche des
Publikums geöffnet, und zwar in den 6 Sommer-Monaten von 10 bis 4 Uhr, in den 5 Winter-Monaten von 10 bis 3 Uhr.
Jedem anständig Gekleideten ist an diesen Tagen der Eintritt in die genannten Abtheilungen ohne Weiteres gestattet. Kinder unter 15 Jahren werden gar nicht zugelassen, Ünerwachsene aber nur in Begleitung älterer Personen.
2) Den Gallerie-Dienern, Portiers u. s. w. ist es durchaus untersagt, bei der Ausübung ihrer Dienstpflicht irgend ein Geschenk anzunehmen.
Berlin, den 1. April 1856.
General-Direction der Königlichen Museen.
Tages ⸗ Ordnung. ; 22ste Sitzung des Herrenhauses am Donnerstag, den 3. April, Mittags 15 Uhr.
1) Antrag des Grafen von Dönhoff. 2) Dritter Bericht der Kommission für die Geschäftsordnung.
getrieben war, entstand in der Nacht vom 11. auf den 12. März in der Verlängerung des Kanals eine Blänke bis gegen Schwetz hin, in einer Länge von etwa z Meilen, welche sich später noch weiter über Culm hinaus verlängert haben soll. Hiernach ist der beabsichtigte Zweck, den Widerstand der Stopfung gegen Sartowitz zu brechen und das Durchdringen der Eismassen bei dem Wieder⸗ aufbruch derselben hier zu erleichtern, vollständig erreicht, denn mehr hatte man nicht zu erreichen gestrebt; am wenigsten ist dar— auf gerechnet worden, durch die Eissprengungen die gesammten
Eismassen, welche sich bis gegen Fordon hinauf festgesetzt hatten,
in Gang zu bringen, was selbstredend unmöglich war.“
Königsberg, 30. März. Se. Hoheit der Herzog Geor von Mecklenburg und dessen Gemahlin, e g (e rf ö Michailowna, nebst Gefolge haben drei Tage in Dirschau verweilt, ohne bei dem stattfindenden Eisgange den Uebergang über die Weichsel ermöglichen zu können. Da auch voraussichtlich heute der Trajekt höchst schwierig sein dürfte, so haben sich die hohen Herr⸗
schaften dem Vernehmen nach gestern Abend von Dirschau nach Danzig begeben, um dort die Herstellung der gesicherten Verbin⸗
dung über die Weichsel und Nogat abzuwarten. (Königsb. 3.) Holstein. Kiel, 30. März. Das englische Kriegsdampf⸗
schiff „Cockoo“ traf gestern Nachmittag hier ein. Das Dampfschiff
„Firefly hat diesen Morgen unsern Hafen verlassen. Die Linien⸗ schiffe ‚„Cäsar“ und „Masjestie“ liegen noch unter'm Schlosse vor
Anker.
Sachsen. Meiningen, 29. März. Am 26. d. M. sind
die Arbeiten für die Werrabahn zwischen Koburg und Eisfeld und auch der Bergdurchstich bei Heid begonnen worden. — Unser Land⸗ tag beschäftigt sich gegenwärtig mit der Berathung des Etats für die Finanzperiode von 1856 — 59. Die gesammte etatistrte Ein⸗
nahme beträgt 1,632, 62 15, die gesammte Ausgabe 1,619,774 Fl.,
Kollegiums, Dr. von Beckedorff, nach Grünhoff.
Abgereist: Der General-Major und Inspecteur der zten ; ö Ueber den Friedensschluß schreibt die „Times“: „Gestern um 1 Uhr
Ingenieur-Inspection, Fischer, von Coblenz.
Berlin, 2. April.
zu ertheilen.
Nichtattliches.
Preußen. Ein der „Pr. C.“ vorliegendes Schreiben aus Maxienwerder enthält Folgendes: „In der Nacht vom
15. auf den 16. Februar d. J. versetzte sich bekanntlich das
einige Tage zuvor in Gang gekommene Eis der Weichsel zwischen
Kämpen und auf hochliegenden Sandfeldern, gegen Sartowitz daß, wenn sie auch nicht alles das enthalten, auf was wir gerechte
Ansprüche zu haben glaubten, sie uns doch hinreichenden Grund zu
unterhalb Schwetz; es entstand hier eine Eisstopfung von so großer Festigkeit und Dichtigkeit, daß die iachdringenden Eis⸗
maffen sie nicht zu bewältigen vermochten, das Wasser, in sei⸗
nem Abfluß gehemmt, hoch aufstauete, in die Stadt Schwetz drang, den Die herbe Wirklichkeit des Krieges hat manche Täuschungen zer⸗
Deich bei Glugowko, obwohl derselbe mit 25 Fuß am Pegel lag, stört und, uns manche Dinge, deren Aussehen vorher durch
überfluthete und durchbrach und die oberhalb gelegenen Deiche der Vorurtheil, durch Culmer Amts-Nieperung in Gefahr kamen, welche jedoch abgewen⸗ det wurde, wenngleich der hohe Wasserstand mehrere Tage unver⸗ f waltigen Vortheilen der bloßen physischen Stärke
desselben zu befördern und hierdurch einen neuen hohen Wasser⸗ war, in ihrer, wahren Gestalt gezeigt.
ändert blieb. Um bei dem Wiederaufbruch des Eises den Abgang
stand von der Start Schwetz, so wie von den oberhalb derselben
gelegenen Deichen möglichst abzuwenden, erschien es zweckmäßig, die Eismassen in der Stopfung gegen Sartowitz zu lösen und so
weit, als ohne große Kosten möglich, fortzuschaffen, ein Unterneh⸗ men, welches daburch begünstigt wurde, daß unterhalb der Stopfung der Strom eisfrei war bis Montauer Spitze und weiter hinab. Es wurde daher ein Pionier⸗Kommando aus Danzig requirirt, welches unter Führung des Ingenieur- Hauptmann Vischer am 29. Fe= bruar die Elssprengungen mit fünfpfündigen Kanonenschlägen begann. Als bis zum 11. März Abends ein Kanal durch die Stopfung von ungefähr 250 Ruthen Länge und 10 Ruthen Breite
europäischen Mächte den Friedensvertrag. erfolgte am 27. März 1854, und zwischen Anfang und Ende des Krieges liegen gerade zwei Jahre und zwei Tage. ö . ö Vertrag vom Augenblicke seiner Unterzeich= ; Se. Majestät der König haben Aller⸗ nung und nicht, wie gewöhnlich, Lom Augenblicke seiner Ra gnädigst geruht: dem Kurator der Universität in Halle, Geheimen Ober-Regierungsrath Dr. Pernice, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Commandeur-Kreuzes erster Klasse des Her⸗ zoglich anhaltischen Gesammt- Haus Orbens Albrechts des Bären keinen Augenblick aus dem Auge verlieren kann, ohne den Krieg aller Ehren zu berauben und ihn zu einem eines christlichen Staa⸗
den der Menschheit zu machen. wir uns in Vermuthungen über die genaue Beschaffenheit der Friedensbedingungen erschöpfen. Diese Bedingungen sind uns ihrem Wortlaute nach noch unbekannt, und werden es auch ver⸗ muthlich noch einige Tage bleiben, obgleich sie wohl schwerlich wäh⸗ rend des ganzen Zeltraumes bis zum Austausche der Ra⸗
; . so daß der Einnahme-Ueberschuß auf 12,278 Fl. sich herausstellt. Angekommen: Der Präsident des Landes Oekonomie ⸗
Belgien. Brüssel, 31. März. Der König traf gestern
, Abends aus England zu Laeken wieder ein. Er machte die Rück⸗ reise über Calais und Gent. raf gerade durch den Telegraphen die Friedens-Botschaft dort ein.
Als er durch erstere Stadt fuhr,
Großbritannien und Irland. London, 31. März.
unterzeichneten die in Paris versammelten Bevollmächtigten der Die Kriegserklärung
Wir wir
tification an in Kraft, so daß der Uebergang in den Friedens⸗ Zustand stattgefunden hat, ohne daß wir etwas von den verschiedenen. Abstufungen verspürten, durch welche wir zu demselben gelangten. Während wir schreiben, verkündet der Don⸗ ner der Tower⸗-Kanonen die Wiederkehr jenes Zustandes, den man
tes vollständig unwürdigen verächtlichen Streite zwischen den Fein⸗ Es kann zu nichts nützen, wenn
tificationen verborgen gehalten werden können. Wir zweifeln
taum daran, daß das englische Volk stie der Hauptsache
nach kennt, und wenn das der Fall, so dürfen wir wohl sagen,
dem Glauben geben, daß wir keinen hohlen Waffenstillstand, son⸗ dern eine endgültige und ehrenhafte Versöhnung geschlossen haben.
the Ueberschätzung unser selbst, durch, ein hochmüthiges und' infularisches Herabblicken auf die Kräfte
Anderer und durch eine zu hohe Meinung von den ge⸗ entstellt
Bei Beginn des Krie⸗ ges glaubten wir — und wir hatten ein Recht zu diesem Glauben — unsere Generale seien tüchtig und unternehmend, und unser von dem großen Herzog von Wellington so oft laut gepriesenes kost⸗ spieliges Militair? System werde sich auch unter den schwierigsten Verhältnissen bewähren. Wie bald ward dieser Wahn durch die Erfahrungen des Krieges verscheucht, und wie bald erwachten wir zu der traurigen Ueberzeugung, daß von allem dem, auf was wir bauten, nichts außer der glänzenden Tapferkeit und Ausdauer un⸗ seres Heeres Vertrauen verdiente! Ein Vermächtniß also, welches uns der Krleg hinterlassen hat, ist Mißtrauen in unser Militair-System und der feste Entschluß, dieses System so