1856 / 103 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Gelegenheit von dem Premler gehaltenen Rede. Lord Valmerstan enn . er werde feine Entlassung einreichen, wenn nicht die ganze liberale Partei ihm ihre Unterstützung angedeihen lasse. Rach zweistündiger Diskussion erklärte das Meeting sich einmüthig bereit, die Regierung zu unterstützen. Wie der „Sun“ meldet, waren bei dem gestern von Lord Derby einberufenen r, , 190 Parlaments ⸗Mitglieder zugegen. Die Unterhaltung drehte sich eben so, wie auf dem Pal⸗ merstonschen Meeting, hauptsächlich um den Antrag Whiteside's. Mehrere ber Anwesenden hielten denselben für verfrüht, und der Marquis von Granby sprach sich sehr entschieden gegen ihn aus. Nan entschied sich jedoch schließlich mit bedeutender Majorität dafür, die Motion Whiteside's zu unterstützen. Man schien auf beiden Seiten entschlossen zu sein, Lord Stratford de Redeliffe so glimpflich wie möglich zu behandeln. Der londoner Gemeinderath hat in seiner vorgestrigen Sitzung einen Ausschuß gewählt, welcher die an das Parlament zu richtende Adresse entwerfen soll, in der die erwähnte Körperschaft gegen das sie betreffende Reform-Gesetz Sir G. Grey's protestiren will.

Die „Gazette“ bringt in einer besonderen Nummer folgende Proclhamation der Königin:

„Victoria R. Nachdem zwischen uns und unseren Alliirten und Sr. Kaiserlichen Majestät dem Kaiser aller Russen zu Paris am 30 Tage des verflossenen Monats März ein Friedens- und Freundschafts-Traktat abgeschlossen wurde, und die Ratificationen desselben gebührend ausge— tauscht worden sind, haben wir gemäß demselben für zweckmäßig erachtet, zu verordnen, daß derselbe in allen unseren Reichen veröffentlicht werde, und wir machen hiermit allen unseren liebevollenunterthanen unseren Willen und unser Belieben kund, daß besagter Friedens- und Freundschafts⸗Traktat, zur See so⸗

wohl wie zu Lande, in allen möglichen Vorkommnissen unverletzt beobachtet werde; und ertheilen wir allen unseren liebevollen Unterthanen den Auftrag und den Befehl, aufs gemessenste darauf zu achten und sich demgemäß zu

verbalten. Gegeben an unserm Hofe im Buckingham Palace, am 28. April, im Jahre des Herrn 1856, und im 19. Jahre unserer Regierung. Gott erhalte die Königin.“ ;

Eine zweite Proclamation bestimmt den nächsten Sonntag (4. Mai) als einen Dank⸗ und Bettag für England und Irland,

eine dritte enthält dasselbe Gebot für Schottland. = 30. April. Der Militär⸗Aussch zu Chelsen hat gestern

edle Lord dadurch, daß er behauptet, Lord Raglan habe dieser Brigade auf den Rath des Generals Canrobert eine Stelle angewiesen, wo die Pferde nothwendig vor Hunger hätten umkommen müssen. Als er (Cardigan) Lord Raglan darauf aufmerksam machte, habe dieser in seiner Antwort durchblicken lassen, daß er dem französischen General das Versprechen ertheilt habe, die Brigade jene Position einnehmen zu lassen. Natürlich spieite der große Sturm im November 1854 unter den Rechtfertigungs⸗Gründen auch eine bedeutende Rolle,

Die Königin hielt gestern Nachmittags im Palaste von St. James ein Drawing⸗Room, das zweite in der diesjährigen Saison.

In der gestrigen Oberhaus-Sitzung leistet Baron Aveland (der ehemalige Sir G. Heatheote) den Eid als neuer Peer. Der Earl on Malm'esbury zeigt an, daß er den von ihm angekündigten, den all von Kars betreffenden Antrag zurückzuziehen beabsichtige. Nur mit dem größten Bedauern habe er sich dazu entschlossen. Er habe den ernstesten Wunsch gehegt, jene Angelegenheit zur Sprache zu bringen, und dafür, daß sich die Gelegenheit dazu noch immer nicht geboten habe, sei er nicht berantwortlich. Zuvörderst sei der Staats Seeretär des Auswärtigen drei Wochen länger abwesend geblieben, als man Anfangs erwartet habe, und da die Wichtigkeit des Antrages es erheischt habe, daß derselbe eine Woche vor Stattfinden der Diskussion angezeigt werde, am nächsten Don⸗ nerstag aber, als am Himmelfahrts-Tage keine Sitzung sei, so würde der Antrag nicht vor Freitag haben debattirt werden können. Nun sei estern der Friedens⸗Vertrag vorgelegt worden, und Lord Clarendon . das Haus aufgefordert, denselben am nächsten Montag in Be⸗ tracht zu ziehen. Er halte es nun nicht für recht, das Inter⸗ esse an der Erörterung eines so wichtigen Gegenstandes vorweg durch tadelnde Bemerkungen über den Krieg in Kleinasien und den Fall von Kars zu beeinträchtigen. Unter diesen Umständen sei ihm die Zu⸗ rücknahme des Antrags als zweckmäßig erschienen. Hätte er den Antrag ur Diskussion gebracht, so würden zwei Debatten über denselben Gegen— and stattgefunden haben, die eine am Ireita⸗ und die andere am Mon⸗ tag. Schlleßlich richtet der Redner an Lord Granville die Frage, ob er etwas dagegen habe, dem Hause am Freitag den Wortlaut der Adress vorzulegen, welche Lord Clarendon am Montag beantragen werde. Lord Grandille entgegnet, die Vorlegung werde am Freitag erfolgen.

In der Unkerhaus-Sitzung fragte Layard, ob die Regierung am nächsten Montag gelegentlich der Diskussion über den Friedens Vertrag eine an die stönigin zu richtende Adresse zu beantragen gedenke, und oh sie den Wortlaut derselben vorher dem Hause pborlegen werde. Lord Palmerston entgegnete, es sei bisher in ähnlichen Fällen Brauch gewesen, daß ein unabhängiges Par— laments - Mitglied eine ukreft vorschlage. Die in der vori⸗ gen Sitzung abgebrochene Debatte über den Fall von Kars wird durch Phillim ore wieder aufgenommen, welcher zwar ein Amendement zu dem Antrage Whiteside's angekündigt hatte, jedoch nicht mit demselben hervortrat. Die von Whiteside gegen Lord Clarendon erhoßenen Anklagen schilderte er als ungerecht; auch habe der

Antragsteller selbst gar nicht klar gesagt, welches Verfahren die Regie-

rung seiner Ansicht nach hätte einschlagen sollen. Sebastopol sei der Hauptpunkt gewesen, gegen den sich die Anstrengungen der Verbündeten gerichtet hätten und hatten richten müssen, und kein Minister hätte dazu rathen dürfen, einen Theil der verbündeten Streitkräfte um eines unter⸗ geordneten Zweckes willen nach Armenien zu entsenden. Whiteside habe

vord Clarendon getadelt, weil er die von Omer Pascha zum Ent—

satz von Kars gewählte Marschroute mißbilligt habe. Wenn Claren— don in dieser Hinsicht geirrt habe, so habe er diesen Irrthum nicht nur mit General Williams, sondern auch mit General WMurawieff getheilt. Das Mißverhalten Lord Stratford's, welches kaum streng genug ver— dammt werden könne, habe bis zum 1. Mai des vorigen Jahres fortge— dauert, wie aus einem Briefe des Generals Williams hervorgehe, in welchem derselbe sich über ein Versäumniß in Bezug auf einen höchst wichtigen Punkt beklage. In den zur Kenntniß des Parlaments gebrach— ten Aktenstücken liege der vollständige Beweis vor, daß die engli— sche Regierung es an nichts habe fehlen lassen, daß das Beneh— men Lord Clarendon's sich durch die größte Umsicht und Energie ausgezeichnet, und daß der englische Gesandte in Konstantinopel fich der größten Pflichtvergessenheit schuldig gemacht habe. Seymer schlägt als Amendement vor, nach dem Worte „Kars“ in der Resolution als den Ausdruck der Meinung des Hauses die Worte einzureihen, „daß es nicht zweckmäßig ist, eit Urtheil über die Ursachen und Folgen der Capitulation der Festung zu fällen, ehe das Haus Gelegenheit gehabt hat, die Bestimmungen des Friedens-Vertrages und die Protokolle der neulichen pariser Konferenzen in Erwägung zu ziehen.“ Der Schatz⸗ kanzler bemerkt: die englische Regierung habe den Operationen in Kleinasien eine größere Wichtigkeit beigemessen, als die französische; allein als der eigentliche Sitz der russischen Macht im Oriente sei von beiden Regierungen Sebastopol und nicht Armenien betrachtet wor— den. Höchst unpolitisch und den Regeln der Kriegskunst zuwider würde man gehandelt haben, wenn man um eines untergeordneten Zweckes willen Truppen aus der Krim anderswohin verlegt hätte. Viel⸗ leicht werde man einwenden, der Fall von stars babe, indem er Rußland eine Eroberung in die Hände lieferte, die Stellung der Verbündeten auf den Konferenzen ungünstiger gemacht. Aus den Protokollen aber werde man ersehen, daß schon vor dem Falle jener Festung von Oesterreich, Frankreich und England ein Friedensplan entworfen und schriftlich auf— gesetzt worden sei, der durch den wirklichen Friedensschluß seine volle Erfüllung, ja noch mehr erhalten habe. Von Seiten der Verbündeten sei durch— aus kein Zugeständniß gemacht worden, um die Rückerstattung von Kars zu er— zielen. Der Regierung sei es um eine gründliche Diskussion der Frage zu thun, und sie fordere das Urtheil des Hauses darüber heraus. Deshalb müsse sie sich

9 ) ie E h k ö den Carl von Cardigan vernommen. Das Zugrundegehen der auch . das Amendement erklären, welches die Erörterung blos ver

Pferde der von ihm befehligten leichten Kavallerie⸗Brigade erklärt der

tagt wissen wolle. Sir J. Pakington sprach für den Antrag. Layard erinnerte daran, daß er schon vor drei Jahren die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Vertheidigung von Klein-ÄAsien als auf einen wichtigen Gegenstand gelenkt und zu zeigen gesucht habe, daß die Türkei an ihrer asiatischen Grenze vollkommen schutzlos und das türkische Heer in jenen

Gegenden von schlechten Offizieren befehligt und schlecht besoldet sei.

Daß der Schatzkanzler behaupte, der Fall von Kars sei keine politische Frage, nehme ihn Wunder, da er glaube, daß die Capitulation jener Festung nachhaltige üble Folgen haben werde. Whiteside jedoch, der ihm, als die Frage vor drei Jahren diskutirt worden sei, seinen Beistand nicht habe angedeihen läassen, stütze seinen Angriff auf Dinge, welche der borigen, nicht der gegenwärtigen Regierung zur Last fielen. Die Anklage, daß Kars durch den von der jetzigen Regierung bewiesenen Mangel an Umsicht und Thatkraft gefallen sei, halte er für ungerecht und werde deshalb gegen den Antrag stimmen. Sir Bulwer Lytton beantragte die Vertagung der Debatte. Lord Palmerston hält es für angemessen, daß das Haus noch in dieser Sitzung zu einem Entschlusse komme, und erklärt, er sei bereit, in der Debatte auszuhal— ten, wenn es auch noch so spät werde. Disraeli bemerkt, da die Debatte durch den Antrag Seymer's einen veränderten Charakter erhal⸗ ten habe, so werde er für die Vertagung stimmen. Bei der Abstim⸗ mung wird der auf Vertagung der Debatte abzielende Antrag Sir Bulwer Lytton's mit 245 gegen 173 Stimmen verworfen. Malins beantragt hierauf den Schluß der Sitzung, worauf Lord Pal— merston erklärt, da die eben stattgehabte Abstimmung als Maßstab für das voraussichtliche Ergebniß der Abstimmung über den Antrag White⸗ side's dienen könne, so habe er nichts dagegen, wenn die Fortsetzung der Debatte über Kars auf nächsten Donnerstag vertagt werde, was denn auch geschieht. . Die Proclamation des Friedens ist heute auf den Hauptplätzen Londons durch den Earl Marschall des Reiches geschehen, und hatte die Polizei schon heute früh angezeigt, daß die Straßen, welche der Zug zu passiren habe (von St. James Palace über Pall Mall, Chasing Croß und Strand) von halb elf Uhr an für alle Arten von Fuhrwerken abgesperrt würden. Jenseits von Templebar, in der City geschieht die Proklamirung durch den Lord⸗Mayor. Frankreich. Paris, 29. April. Der heutige „Moniteur“ bringt an der Spitze seines amtlichen Theiles ein vom 28. April datirtes kaiserliches Dekret, welches die Veröffentlichung des am 30. März zu Paris zwischen Frankreich, Oesterreich, Großbritannien, Preußen, Rußland, Sardinien und der Türkei abgeschlossenen Frie—= dens und Freundschafts-Vertrages anordnet und im ersten Artikel unter Hinweisung auf den am 27. April stattgehabten Austausch der Ratificationen erklärt, daß der besagte Vertrag, der zugleich vollständig nebst den drei Anhängen mitgetheilt wird, seine volle und gänzliche Vollziehung empfangen soll, während durch den zweiten Artikel die Vollziehung des Dekrets dem Minister des Auswärtigen übertragen wird. Diesem Dekrete folgt ein zweites, das in seinem ersten Artikel die unterm 16. April von

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den Bevollmächtigten vereinbarte Erklärung, welche verschiedene Punkte des Seerechts regelt und deren Wortlaut mitgetheilt wird, genehmigt und bestimmt, daß diese Erklärung ihre ganze und voll⸗ ständige Vollziehung empfangen soll. Im zweiten Artikel wird die Vollziehung des Dekrets ebenfalls dem Minister des Auswärtigen übertragen. In der gestrigen Senats-⸗Sitzung erschien der Staats-Minister Fould und sprach, nachdem er mit den üblichen Förmlichkeiten eingeführt worden war, folgende Worte:

Meine Herren Senatoren! Ich komme, um auf Befehl des Kaisers den Vertrag von Paris und die Anhänge, so wie die von den Bevoll— mächtigten am 16. April unterzeichnete Erklärung auf das Büreau des Senats, und zwar vor der Veröffentlichung, niederzulegen. Ich bitte den Senat, mir Bescheinigung über diese Mittheilung geben zu wollen.

Nachdem der Präsident den Empfang der dem Senate ge— machten Mittheilung bescheinigt und erklärt hatte, daß der Vertrag gedruckt und verthellt werden solle, verlas der Secretair Lacrosse den Text des Vertrages, der Anhänge und der Erklärung. Die Verlesung wurde durch häufigen Beifall und durch lebhafte Kaiser— Vivats unterbrochen. Aus dem Senate begab sich der Staats⸗ Minister in den gesetzgebenden Körper, dem er die nämliche Mit— theilung machte. Die kurze Rede, welche der Präsident de Morny bei diesem Anlasse hielt, wird vom „Moniteur“ nach ihrem wesentlichen Inhalte mitgetheilt; sie lautete wörtlich:

Meine Herren! Die Ihnen gemachte Mittheilung ist nur die letzte Förmlichkeit schon vollendeter und bekannter Akte; aber immerhin ist sie

die ruhmreiche Krönung einer großen Politik. Heute ist der Friede er⸗—

langt, und das Land kann sich ihm mit Vertrauen hingeben, weil er vorbereitet worden ist mit jenem der modernen Civilisirung eignen feinen Gefühl der gegenseitigen Nuͤcksichten, welche die großen Mächte sich unter einander schuldig sind, und mit dem aufrichtigen Wunsche, ihn dauerhaft zu machen durch Begründung auf die großen Interessen von Europa. Ich glaube den Wünschen des Staatskörpers, dem ich präsidire, würdig zu entsprechen, indem ich den Herrn Staatsminister bitte, dem Kaiser im Namen des Landes, dessen Organ wir sind, zu danken für die edle Rolle, die er Frankreich hat spielen lassen durch Thatkraft im Kriege, durch Mäßigung im Frieden, und in unserem Namen für den ehrenvollen und patriotischen Antheil, den an allen diesen großen Ereignissen zu nehmen er uns die Gelegenheit darbot. 30. April. Der „Moniteur“ veröffentlicht folgende Note: Der „Constitutionnel“ hat in seiner Nummer vom 25. April, wir wissen nicht, in welchem Interesse, behauptet, daß bei der Rebue vom 1. April der Marschall Narbaez keine direkte Einladung des Kaisers empfangen hatte und er keineswegs ein Pferd aus den Ställen Sr. Majestät ritt. Der „Constitutionnel“ ist in jedem Punkte sehr schlecht berichtet worden: Der Raiser, ohne sich in die inneren Angelegenheiten Spaniens einzumischen, ehrt alle

ausgezeichnete Männer, die in guten Beziehungen zu Frankreich gestan⸗ ö ; . n, , n, ,,, , gn. ,, , ß. so nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem FElatze am freut er sich, wenn sich Anlässe finden, ihnen durch Handlungen der Höf lichkeit Beweise von Achtung zu geben, die Niemandem Anstoß geben können.

Der amtliche Text des Friedensvertrages ist seit gestern voll. ständig an allen Matrieen und den Straßenecken angeschlagen.

Fortwährend sieht man zahlreiche Gruppen mit Lesung des Akten—

stückes beschäftigt. Spanien.

nen. Das Cortes-Comité hat den Vertrag zwischen Spanien und Neapel genehmigt.“ Italien. Genua, 27. April. Ein englischer Dampfer ist

mit einigen Compagnieen der piemontesischen Expeditionstruppen aus

der Krim hier eingetroffen. —ͤ Rom, 25. April. Die Regierung hat den Bau der Eisen—

in drei Monaten beginnen und in drei Jahren vollendet sein.

Türkei. Konstantinopel, 24. April. Eine tscherkessische Rapps pre, Frühjahr 809. Rüböl pro Frühjahr 44.

National-Deputation, welche die Anerkennung und Garantie der Unabhängigkeit der Kaukasusvölker von der Pforte und den West⸗ mächten zu erlangen wünscht, ist hier eingetroffen und von den Ministern empfangen worden. Derwisch Pascha ist gestern von Paris zurückgekehrt; er ist als Pfortencommissair zur bessarabischen Grenzregulirungs-Kommission bestimmt. Saffet Efendi ist als Commissair zu den Berathungen über die Verhältnisse der Donaufürstenthümer designirt. Zwischen der Pforte und dem Königreiche Griechenland ist ein Vertrag über Maßregeln zur

Unterdrückung des Räuberunwesens an den beiderseitigen Grenzen

abgeschlossen worden. Der Werth eines Pfund Sterlings ist in einer dahier abgehaltenen Münzkonferenz auf 125 Piaster festgesetzt worden. Türkische Truppen sind bereits, aus Redutkale und Suchum⸗ kale rückkehrend, zu Trapezunt eingetroffen. In Trapezunt sind Christen zum ersten Male als Zeugen bei einem türkischen Gerichte zugelassen worden.

Aus Marseille vom 29. April Abends wird die Ankunft des „Sinai“ mit Rachrichten aus Konstantinopel vom 21. April telegraphirt. Die Einwohner von Eupatoria, namentlich die

Tataren, wandern aus innerer Besorgniß in Masse nach den abcha⸗ 66 ö Schlegel und Tieck'schen Uebersetzung. Kleine Preise.

sischen und mingrelischen Küstenstrichen aus.

Eine Depesche aus Madrid vom 29. April! lautet: „Ueber das Befinden der Prinzessin von Asturien, welche in voller Genesung begriffen ist, wird kein Bülletin mehr erschei⸗—

Die Einschiffung der 40, )00 Mann Franzosen dauert auf der Krim fort. Auf den Prinzen⸗-Inseln ist ein a Spital 4 in welchem, bei der dortigen gesunden Lage, die Heilung der Kranken sehr . . wird.

Man schreibt der Pr. C.“ aus Galatz unter dem 20. d. M.: Mit dem Eilschiffe kamen gestern Derwisch Paͤscha und der Königlich preußische Konsul Weber hier durch. Ersterer hat sich mit bem Lloyd⸗Schiffe nach Konstantinopel, Letzterer nach Be yrut auf seinen Posten begeben. Allgemein ist hier das Gerücht verbreitet, daß die Russen bereits Anstalten träfen, um die bessarabischen Festungen Reni und Ismail zu räumen, und daß viele der bessarabischen Bojaren ihre Güter zum Verkaufe ausbieten. Die hier beladenen Schiffe passiren bereits ohne alle Formalität die russischen Donau⸗ Desten and . . . England.“

merika. Die „Asia“ bringt new-yorker Nachrichte

vom 16. April. Im Senate der nee gen, Staaten , Petition wegen Aufnahme von Kansas in die Union nach lebhafter Debatte ver wor fen worden. Der Ausschuß für die Post -Angelegenheiten hat sich für Subventionirung einer Dampf⸗ schiff linie zwischen Southampton und New-⸗NRNork oder einem anderen amerikanischen Hafen ausgesprochen. Die Uebernehmer sind die Herren Vanderbilt und Livingstone, die Subvention soll nicht größer sein, als die von Seiten der englischen Regierung der Cunardlinie bewilligte. Mit dem russischen Gesandten in Washington, Herrn Stoeckl, sollen Differenzen entstanden sein, weil er mehrere Chi— rurgen für den Dienst im russischen Heere geworben und ihnen nach Wiederherstellung des Friedens ohne Weiteres mitgetheilt hat, daß man ihrer jetzt nicht mehr bedürfe.

Marktpreise.

Berlin, den 30 April. Zu Lande: Roggen 3 Rthlr., auch 2 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Alafer 1 Rthlr. 16 Str. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Zu VWuasser: VWeizen 4 kRthlr. 15 Sgr., aueh 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Sgr. Roggen 3 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 23 Sgr. 9 Bf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. Hafer 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. S Sgr. 9 Pf. Erbsen 3 Rihlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf. Mitt woch, den 30. April. Das Schock Stroh 11 Rihlr. 25 Sgr., auch 10 Eithlr. 15 Sgr. Der Center Heu 1 Rthlr. 8 Sgr., geringere So)rte auch 1 Rthlr. 5 Sgr. Kartoffeln, der Scheffel 1 Rrhlr. 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf., merzen-= weis 2 Sgr. 3 Pf., auch 1 Sgr. 9 Pf.

Die Markt- Preise des Kartotfel Spiritus, per 10,800 pro Cent

27* u. 27 Rthlr. 263 a. 263 Rthlr. 263 u. 267 RKthlr. F ohne Fass. 27 u. 263 Rthlr. ö 273 Rihlr. Berlin, den 30. April 1856.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

= wwiem, 2. Mai, Nachmittes 12 Uhr 45 Minuten. (Woll, Tel. Bur.) Bönse sest. Silber- Anleihe 89. 5proz. Metalliques 85. A3proz. Metalliqu es

J75. Bankactien 1126. Nordbahn 3073 ex div. 1839er Loose 133. 1854er

Loose 1082. National- Anlehen 853. Bank- Interims- Scheine 380. London 10, 03. Augsburg 1023. Hamburg 743. Paris 1197. Gold 53. Silber 44.

Anat er cara, 30. April, Nachm. 4 Uhr. ( Wolff's Tel. Bar.) Günstige Stimmung.

Schlusa- Course: 5proz. österreichisches National- Anlehen 793.

. 2 . 07 9 bahn nach Civita-Vecchia der von dem Marchese Casavaldes ver⸗ õproꝛ. Meralliques Litt. . 83. Spor. Metalliques 83. 23proꝛz. Me- tretenen Gesellschaft übertragen. Die betreffenden Arbeiten müssen Elliuæe— 396. proz. Sbanier 343 3pror. Spanicz 39t, graz hren

Stieglit? 89. 5proz. Russen Stieglit de 1855 893. Mexikaner 214. Holländische Integrale 62. Getreidemarkt. Weizen unverändert, stille. Roggen flau, stille.

HEondom, 30. April, Nachmittaßs 3 Uhr. (Wolsf's Tel. Bur.)

Consols 825. Iproz. Spanier 24. Rlerikaner 22z. Sardinier

5proz. Russen 4h prox. Russen —. . Getreidemarkt. Englischer Weizen zu letzten Preisen verkaust;

in fremdem wenig Geschäst, unverändert aber fest. Frühjahrsgetreide fest. Hiiwernr pe ci, 30. April. (Wolst's Tel. Bur) Baum wolle g000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 3. Mai. Im Opernhause. Ke ine Vorstellung. Im Schauspielhause. 114te Abonnements⸗Vorstellung: Narziß. Trauerspiel in 5 Akten, von A. E. Brachvogel. (Frl. Wilhelmine Birch; Marquise de Pompadour, als Gastrolle). Kleine Preise. Sonntag, 4. Mai. Im Opernhause. (84 ste Vorstellung): Ballanda, oder Der Raub der Proserping. Ballet in 3 Akten und 1 Vorspiel, vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Musik von P. Hertel. Mittel⸗Preise. . Im Schauspielhause. (115te Abonnements⸗Vorstellung): Die bezähmte Wiederspenstige. Lustspiel in 4 Akten, von Shakespeare, nach der Bearbeitung von Deinhardstein, mit Benutzung der