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Wortlaut Mr. Gladstone vorliest) jeden Angriff auf fremnde Herrscher mit Geld⸗ und . heim. Die Preßfreiheit gründe sich . das Geschwornengericht, und das Schwurgericht sei ein Grundgesetz der Verfassung. Er halte das belgische Volk für hoch gesinnt genug, um zu glauben, daß ein Angriff auf seine verfassungsmäßige Freiheit einen europäischen Kampf hervorrufen würde. Der letzte Redner ist Lord Palmerston, dessen Auseinandersetzungen das Haus über 2 Stunden lang mit gespannter Aufmerksamkeit und häufigen Beifallsbezeugungen anhört. Der edle Lord findet es erfreulich, daß bei allen Meinungs⸗ verschiedenheiten über einzelne Punkte, Niemand ein Amendement zur Abstimmung bringen wolle. Zu seinem Staunen sehe er nur, daß Lord J. Manners die Zwecke des Krieges erfüllt glaube und dennoch der Politik der Regierung bald Ohnmacht, bald niedrige Gesinnung vorwerfe. Wenn dies seine ernste Meinung sei, warum votire er ihr nicht seinen Tadel? Die Unabhängigkeit der Türkei und ihre Sicherheit vor fremder Gewalt sei erreicht, aber man hat sich nicht verpflichtet, auf dem tuͤrkischen Gebiet diese und jene Race in der Herrschaft zu er— halten. Hinsichtlich der Donau⸗Fürstenthümer habe der Kongreß vorerst beschlossen, sie unter die Garantie der Großmächte zu stellen, und ihnen eine permanente Organisation nicht eher zu geben, als bis man die Wünsche der Bevölkerung kennen gelernt hat. Auf die Wahlen werde Oesterreich keinen Einfluß üben, sondern die öͤstexreichische Besatzungs—⸗ Armee sei im Begriff abzuziehen und werde das Land früher, als die Alliirten die Krim oder das Weichbild Konstantinopels, geräumt haben. Zur Sicherung der freien Donauschifffahrt gewinne das tüͤrkische Reich nicht nur die untere Donau, sondern auch den unteren Pruth auf eine Strecke von 200 Meilen, welche für die größten Kanonenboste schiffbar ist. Die Neutralisation sei eine Ausführung des Beschränkungs.⸗Projekts ohne das lästige „Gegengewicht.“ Für die Harmlosigkeit Nicolajeffs, Chersons und des Asowschen Meeres bürge ihm das gute Wort des Grafen Orloff, aber wenn man zu einem solchen Ehrenwort kein Ver— trauen habe, dann müsse man alle Verträge für Makulatur anseben und jeden Krieg wie die Wilden Nordamerika's bis aufs Messer führen. Wolle Einer auf Zerstörung der russischen Forts auf der östlichen Pontus küste bestehen, so würde daraus konsequenterweise auch die Nothwendigkeit fol⸗ gen, Varna, Batum, Sinope, Trebizond u. s. w. seiner Schanzen zu ent— kleiden und wäre dies ein Gewinn für die Sicherheit der Pforte. Man werfe ihm vor, daß er Cirkassien den Russen überliefere, aber wie könne er das ausliefern, was er nie in seiner Gewalt gehabt? Nach einigen Erklärungen über das Verhältniß zu den Tscherkessen und zu Schamhi (die mit denen Lord Clarendon's übereinstimmen) spricht der edle Lord seine Ueberzeugung aus, daß die Tscherkessen jetzt besser als jemals seit 1829 im Stande seien, sich gegen Rußland zu vertheidigen, weil dieses eine halbe Million Soldaten im Krieg verloren habe. leich der Hattischeriff keinen Bestandtheil des Vertrags bilde, sei er darin zitirt; es sei eben so unmöglich, daß der Sultan ihn zurücknehme, wie daß die Sonne rückwärts gehe, und in einzelnen Nothfällen bleibe den Groß— mächten das moralische Recht zu diplomatischem Einschreiten. Die Tripel⸗ allianz zwischen England, Frankreich und Oestreich werde Lord Clarendon's und Lord Cowley's Namen in der rühmlichsten Weise verewigen, aber die Alliirten hätten noch etwas mehr geleistet, als ihre ursprüngliche Sen⸗ dung versprach, sie hätten Bomarsund zerstört und Skandinavien von einem schweren Alp befreit. Nach einigen Worten gegen das Vorurtheil. daß irgend ein Krieg durch die Confiscation von neutralen Schiffsladun⸗ gen entschieden werden könne, und einem Bedauern über die traurige Nothwendigkeit, den italienischen Regierungen Nath zu ertheilen, sindet es der Premier natürlich, daß die franzoͤsische Regierung den lebhaften Wunsch empfand, einer Meuchelmord predigenden Journalistik in einem französisch sprechenden Nachbarlande ein Ende zu machen. Aber Lord Clarendon's ruhige Ablehnung des Walewskischen Vorschlags sei klüger gewesen als etwa eine feurige Declamation, wodurch wahrscheinlich die Konferenz gesprengt worden wäre. Das Haus möge sich dar⸗ auf . die englische Regierung werde zu keiner Unter— drückung der Preßfreiheit mithelfen. Sardinien schreite am Arm der Westmächte einer blühenden Zukunft entgegen. Schweden sei Englands Freund geworden, und Oesterreich habe sich durch eine innige Allianz an Frankreich und England geknüpft, nachdem es dem Westen lange entfremdet gewesen. Er theile nicht das Mißtrauen, mit welchem Rußland von Vielen betrachtet werde. Er halte den Kaiser Alexander II. für einen Mann von den edelsten Gesinnungen und den wohlwollendsten Absichten, der seinem Reich eine neue segensreiche Aera eröffnen werde. So weit man die alte Welt überblicke, üherall sehe man Keime foͤrtschreitender Gesittung, überall Grund, der Vorsehung für das glorreiche Ende dieses gewaltigen und gerechten Krieges Dank zu sagen. (Lauter Beifall) Das Amendement wird zurückgezogen und die Adresse ohne Abstimmung genehmigt. Schluß: halb 3 Uhr nach Mitternacht.
In der Krim-Untersuchungs-Kommission dauert das Verhör General Sir Richard Ayrey's und der von ihm vorgela⸗
denen Zeugen fort. Unter den Letzteren befand sich gestern Admiral Dundas, früher Befehlshaber der Flotte im Schwarzen Meer. Oberst Tulloch aber ist in Folge der großen Arbeit und Aufregung erkrankt, und wird schwerlich bei den nächsten Sitzungen anwesend sein können.
— 8. Mai. Wie der „Globe“ zu glauben Grund hat, ist die Königliche Kommisston zur Untersuchung des Stellenkaufs in der Armee schon ernannt und besteht aus: dem Herzog von Somerset, dem Sehr Ehr. Edw. Ellice, Mr. S. Herbert, Lord Stanley, Mr. S. Carr Glyn, Sir de Lacy Evans, General-Lieutenant Wynyard, Sir H. Bentinck, Sir Harrh Jones und Oberst Wetherall.
Beim Lord⸗Mayor war gestern den Ministern zu Ehren großes Bankett, das so ziemlich den Charakter eines Friedensfestessens hatte.
Von den fremden Gefandten waren der preußische, frarzösische,
Obgleich der
sardinische, englische, griechische, sächsische und türkische anwesend. Der Toaste gab es vlele, unb Alle galten dem glücklich wiederher⸗ gestellten Frieden.
— 9. Mai. Die heutige „Morning Post“ meldet: Die Kö⸗ nigin hat, um den Abschlüß des Friedens durch einen Akt der Gnade zu bezeichnen, allen Personen, die jetzt wegen politischer Vergehen verurtheilt sind, die Herren Smith O'Brien und Frost eingeschlossen, eine vollständige Begnadigung gewährt. — In' der britisch-⸗deutschen Legion, die in Plymouth stationirt, ist aus Unzu⸗ friedenheit mit ihrem Obersten eine Meuterei ausgebrochen. Ein Detachement Artillerie ist abgesandt, um den Aufstand zu unter⸗ drücken. — Am Dienstag, 27. Mai, wird die Königin den Ball des türkischen Botschafters mit ihrer Gegenwart beehren.
Frankreich. Paris, 8. Mai. Der Gesetzentwurf, welcher für die Kosten der Tauf⸗Feierlichkeit einen Kredit von 406,000 Fr. beansprucht, ist von dem gesetzgebenden Körper, dem die Forderung noch ziemlich bescheiden vorkam, günstig aufgenommen worden. Auf die Frage Belmontet's, wann die Taufe stattfinden werde, er⸗ widerte der Vorsitzende, für jetzt habe sich die Kammer blos damit zu beschäftigen, wann sie den Gesetzentwurf in den Bü— reaux berathen wolle. Der Vorsitzende konnte wahrscheinlich die begehrte Auskunft nicht geben, da in der Einleitung des Gesetz⸗ Entwurfes blos der Juni als Zeitpunkt der Taufe bezeichnet, das Datum aber offen gelassen ist; die Feierlichkeit wird darin als eine zugleich religiöse und nationale bezeichnet. — Wie verlautet, hat der Graf von Chambord vor dem Gerichtshofe zu Vassy (Ober— Marne) einen vom Fiskus wegen der großen Forsten, die er in diesem Departement besitzt, gegen ihn und seine Schwester, die Herzogin von Parma, anhängig gemachten Prozeß verloren. Beide haben durch ihre Vertreter Berufung gegen das Urtheil eingelegt, welches den Rückfall der betreffenden Forsten an den Staat aus⸗ spricht. Dieselben bildeten den bedeutenderen Theil des Vermögens, das der Herzog von Berry seinen zwei Kindern hinterließ. — Das Einrücken der heimkehrenden Krim-Truppen in das Innere von Frankreich hat schon begonnen. Die Division de Failly ist, nach fünf- oder sechstägigem Verweilen auf Porquerolles, von dort nach den ihr zugewiesenen Besatzungsorten abgegangen, um neuen An⸗ kömmlingen Platz zu machen.
Spanien. Die „Madrider Zeitung“ vom 3. Mai enthält folgende Königliche Verordnung, die angeblich durch die Beschwer⸗ den veranlaßt worden ist, welche der General⸗ Vicar zu Madrid wegen des kürzlich auf dem Prinzessin-Theater dargestellten Drama's: „Die Leidensgeschichte Christi“, an die Königin gerichtet hat. —
Art. 1. Von heute ab dürfen auf den Theatern des Königreichs keine heiligen oder biblischen Dramen mehr dargestellt werden, deren Stoff den Geheimnissen der christlichen Religion entnommen ist, oder in welchen Personen der heiligen Dreieinigkeit oder der heiligen Familie vorkommen. Art. 2. Alle Hezüglich dieser Schauspiele bisher von den Ministern des Innern oder der Justiz erlassenen Verfügungen sind auf— gehoben. Art. 3. Der Druck und die Veröffentlichung solcher Dramen kann, unter genauer Einhaltung der im Preßgesetz dorgeschriebenen For— malitäten, durch die Civil-Gouderneure genehmigt werden.
Eine Depesche aus Madrid vom 7. Mai lautet: „Die amt— liche Zeitung veröffentlicht die Statuten der spanischen Bank. Das Kapital beträgt 120 Millionen Realen und darf auf 200 Millionen erhöht werden. — Im ganzen Königreiche herrscht vollkommene
Ruhe.“
Italien. Turin, 7. Mai. Graf Cavour verlas heute in der Kammer die den verbündeten Mächten über Italien behän— digte Note und fügte bei, daß das turiner Kabinet in seiner Politik gegen den römischen Hof beharren werde. Sowohl die Deputirten der Rechten als der Linken boten der Regierung ihre Unterstützung an, und die Kammer billigte das Benehmen des Grafen Cavour.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 3. Mai. Der Kaiser hat an den Fürsten Tschernitscheff, bisherigen Präsi⸗ denten des Reichsraths, ein Dank- und Anerkennungs- Schreiben seiner 54jährigen, mit „Treue und Wahrheit“ geleisteten Dienste gerichtet, und ihm sein und seines Vaters Bildniß mit Brillanten verliehen. An den Attaman der Donschen Kosaken ist eben⸗ falls ein Kaiserliches Reskript gerichtet worden. Dieselben hatten in Anlaß des Friedensschlusses eine Adresse an den Kaiser über⸗ reicht mit dem Ausdruck ihrer loyalen Gesinnungen, für den Se. Majestät ihnen zu danken befohlen hat. Der Kaiser hat verfügt, es solle für die Krönungs-⸗Feierlichkeiten keine besondere Kommission ernannt werden, um unnütze Kosten, zu sparen, und hat mit den Vorrichtungen zu derselben den Minister des Hauses be— auftragt. Ferner hat er alle Adelsmarschälle und Stadthauptleute des Reiches, mit Ausnahme der aus Sibirien, wegen der weiten Entfernung, zur Krönung nach Moskau bescheiden lassen. Zun Ober⸗Hofmarschall bei der Krönung ist der Wirkliche Geheimrath erster Klasse, Fürst Galizin, und zum Ober-Hofceremonienmeister der Graf von Borch ernannt. General Grabbe ist wegen des herge— stellten Friedens von seinen Pflichten als Gouverneur von Reval und Befehlshaber der Truppen in Esthland entbunden. Graf Di—
blieb jüngerer Rath des Ministeriums des Aeußern.
Eine der wichtigsten Aenderungen bei Reorganisation des rus— sischen Heeres ist die Umwandlung der Carabinler⸗Regimenter in Grenadiere, deren es 16 (also 54 Bataillone) geben wird, der Jäger ⸗Regimenter in Linien⸗Regimenter (34 — 366 Bataillone) und die Auflösung des zweiten Reserve⸗Kavallerie⸗ Corps, welches Ruß⸗ land besaß bislang zwei Reserve⸗Kavallerte⸗Corps und ein . ner-⸗Corps. Jedes Reserve⸗Kavallerie⸗ Corps bestand aus 2 Divi— sionen — 4 Brigaden — 8 Regimenter 2 48 Schwadronen und 4 Batterieen Artillerie mit 32 Geschützen, unter denen 8 Positions⸗ Geschütze. Das erste Reserve⸗Kavallerie⸗Corps erhält die Bezeich⸗ Wichtig ist die Bildung der Scharfschützen Bataillone, mit welcher in Zukunft die Armee be— theilt werden soll, um den Erfordernissen zu entsprechen, welche
auf die verschiedenen Divistonen der Armee vertheilt wird.
nung „ Reserve⸗ Kavallerie⸗ Corps“.
durch den Fortschritt der Schußwaffe bedingt werden.
Am 5ten d. wurde zu Warschau der Namenstag Ihrer Ma— jestät der verwittweten Kaiserin von Rußland durch Gottesdienst in den Kirchen und Kultusstätten der verschiedenen Religionsgemein⸗ schaften, durch Schul Akte, unentgeltliche Festvorstellung im großen Theater und Illumination der Stadt gefeiert. — In Warschau werden jetzt Anstalten zur Einführung der Gasbeleuchtung getroffen.
Amerika. Die „Arabia“ ist aus New⸗Nork vom 23.ů, aus Boston vom 25. April, in Liverpool am 8. d. Mts. eingetroffen. 41 6 Im Senat zu Washington ist die Bill zur Bewilligung von . .
3 Mill. Doll. zu Rüstungszwecken, behufs weiterer Erwägung zurückgelegt worden. Am 2zsten war vermöge einer Senats Resolution das Comité über Rechtssachen angewiesen worden, die Nothwendigkeit der Abschaffung der, die Naturalisations⸗Gesetze von 1813 ändernden Akte vom 3. Juni zu prüfen. — Man glaubte in Washington allgemein, daß während der gegenwärtigen Session der Zoll-Tarif keine neue Aenderungen erfahren werde. — Aus Washington schreibt man vom 21. April; Mr. Dallas halte es
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mitrt Nesselrode ist vom Kammerherrn zum Hosmeister befördert und
Gewerbe⸗ und Handels⸗-Nachrichten.
ᷣ eine Mißernte in gemeine Handelsstockung zur
Maxkethr eise. Berlin, den 10. Mai.
Zu Lande: Roggen 3 Rihlr. 5 Sgr., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf Hafer 1 Rthlr. 17 Szr. 6 Pf., auch 1 KRihlr. 12 Sgr. 6 Pf. . —
KEeipri6g, 9. Mai. Leipzig · Dresdener 2915 G. Löbau - Zit- ; Magdekurg-Leipaiger 342 6. Berlin- Anhaltische 172 Br. Perlin- Stettiner 160 Br. Cöln - Mindener —. Thüringische 125 Br. Friedrich - Wilhelms - Nordbahn —. Altona - Kieler 1305 G. Anhalt= Dessauer Landesbank Actien Litt. A. u? B. 1367 G.; Litt. C. 126 Br. Braunschweigische Bank- Actien Litt. X. I. E. 1465 G. Weimaris che Bank- Actien Litt. . u. B. 1265 Br., 126 G. Wiener Banknoten 10913 G. Oesterreich. 5proꝝ. Metalliques S6 Br. 18546 Loose 1107 Br. 1854er Natisnal- Anleihe S6z Br. Pferss. Pezmnien Arseiß? ** 1b
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nicht für angemessen, auf die Kandidatenliste für die Präsidentschaft
gesetzt zu werden, nachdem sich Pennsylvanien entschieden zu Gunsten Buchanan“ s ausgesprochen habe. Letzterer war in Philadelphia estlich empfangen worden., Auch in Washington werden große Anstalten zu seinem Empfange getroffen.
Berichte aus S. Juan vom 16ten lassen über die Niederlage des Obersten Schlesinger keinen Zweifel mehr übrig. Er sst wegen Verrath und Feigheit vor ein Kriegsgericht gestellt worden. Mittlerweile soll bei Arcopaca zwischen 209 Costaricanern und einem Häuflein von Walkers Leuten ein für Erstere unglückliches Treffen vorgefallen und soll Walker mit 700 Mann gegen das feindliche Hauptheer im Anmarsch begriffen sein.
Statistische Mittheilungen.
— Bei der im Dezember vw. J. stattgefundenen Volkszählung im Regierung s-Bezirk Cöln' hat sich die Gesammt-Bebölkerung auf 514,386 Seelen ergeben. Im Jahre 1852 betrug die Bevölkerung 505,643 Seelen, so daß dieselde in' den letzten drei Jahren sich um 3743 Seelen vermehrt hat. (Pr. C.) .
. — „Ueber die Zahl der im Jahre 1854 an sämmtlichen preutzi—⸗ schen Ghmnasien geprüften Abiturienten und Maturitäkts— Aspira nien geben wir aus amtlichen Quellen folgende Notizen. Pro— binz Preußen. Geprüft wurden auf 14 Ghmnasien 213 Schüler. Davon wurden mit dem Zeugniß der Reife entlassen 177; für unreif erklärt 30; zurückgetreten sind' 5. — Provinz Brandenburg. Ge— prüft wurden auf 16 Gymnasien und dem Pädagogium zu Züllichau 2h Schüler. Davon wurden mit dem Zeugniß der Reife entlassen A4 und für unreif erklärt 24. Außerdem traten zurück 25 und abge⸗ viesen wurden 24. — Provinz Pommern. Geprüft wurden auf Gymnasien und dem Pädagogium zu Puttbus 193 Schüler. Dabon wurden mit dem Zeugniß der Reife entlassen gi, für unreif erklärt 8. und zurück traten 4. — Provinz Schlesien. Geprüft wurden auf 20 Gymnasien und der Königlichen Ritter-Akademie in Liegnitz 358 Schüler. Zurückgewiesen wurden 82. — Probinz Posen. Geprüft wurden auf s Ghmnasien 92 Schüler. Dabon wurden mit dem Zeugniß der Reife entlassen 68 und zurückgewiesen 24. — Provbinz Sach sen— Geprüft wurden auf 17 Gymnasien, dem Königlichen Pädagogium zu Halle, der lateinischen Hauptschule daselbst, der Landesschule zu Pforta und der Klosterschule zu Roßleben 203 Schüler. Dabon wurden mit dem Zeugniß der Reife entlassen 200 und für unreif erklärt 3. — Provinz Westfalen. Geprüft wur— den auf 10 Ghmnasien (auf dem Ghmnasium zu Hamm sind Prüfungen nicht vorgekommen) 217 Abiturienten und 71 Maturitäts⸗Aspiranten. Dabon wurden mit dem Zeugniß der Reife entlasen 247 und für unreif erklärt 41. Auterdem sind ? Schüler von der Prüfung zurückgetreten. ö. Rhein-Provinz. Geprüft wurden auf 19 Gymnafien, der Ritter— Akademie zu Bedburg und dem Gymnasium zu Hedingen in den hohen— zollernschen Landen 2391 Schüler. Davon wurden mit dem Zeugniß der eife entlassen zs50, für nicht reif erklärt 21. Zurückgetréten sind 17
und abgewiesen wurden 3. (Pr. C.)
ͤ
Rresllaim, 10 Mai, 1 Ukr 5 Minuten Nachrnitt. (Tel. Dep. d. St 2ats- Anzeigers.) Oesterreichiache Banknoten 1014 Br. Freibnr- ger Actien 17124 G., neuer Emission 16117 G. Obersechlesische Actien Lit. A. 2063 G. Oberschlesische Actier Lit. B. 1787 Br. Ober- schlesische Prioritäts Obligationen D. 90M Br. Ob erschlesische Prio-
ritäts Obligationen E. 7916 Br. Kosel? Oderberger 2164 G., neuer Emission 1869 Br. Kosel- Oderberger Prioritäts-· Obligationen 90 Br. Neisse-Brieger Actien 687 Br.
Spiritus pr. Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 137 Rthlr. Br. Weizen, weias. 52 - 141 Sęr., kelb. 62 — 138 Ser. Roggen 91 - 105 Sgr. erste I - 74 Sgr. Hafer 35 - 12 Sgr.
Die Börse war animirt und die Course bei belebtem Geschäft steigend.
Stettin, 10. Mai, 1 Uhr 30 Minuten Nachmittags. (¶ Tel. Dep. d. Staats- Anzeigers.) Roggen 67 — 70 bez., Mai, Mai- Juni 66, Juni- Juli 62, Juli- August 59, Sept.-Okt. 54 Br. RBäpöl, Mai 14, Sept.- Oct. 147. Spiritus 12.
HHankhurg, 9. Mai, Nachnüittags 2 Uhr 32 Minuten.
Schluss- Course: Preussische 13pror. Staats- Anleihe 100. Preus=- sische 31 proz. Prämien- Anleihe 1115. Oesterreichische proz. Loose 1083. 3proa Spanier 374. 1prox. Spanier 25335 G. Stieglitz de 1855 — Berlin - Hamburger 108 Br. Coln? Minden 362. Mecklenburger 55. Mas deburg- Wittenberge 485 6. Berlin- Hamburger 13e Prioritss 199. Cösn Minden 3te Priorität 90 Br. Stieglit? 89 G.
Getreidem ark. Weizen loco fest, ab auswärts stille. Roggen ruhiger, wohl etwas billiger zu kaufen. Ol pro Mai 277 bis 3, pro Oktober 27 bis 3. Kassce sest. Zink 500 Gin medio Juni 15.
1864er Loose 1063. Oesterreich. National-Anlehen 833. Bank- Antheile 1302.
Londan lang 13 Mk. 2 Sh. vot., 13 MX. 35 Sh. bez. London kur 18 Mi 6 sk not., 185 M. 6 st- 36, 20. Wien 77. Disconwto 7 pCt.
Frank finrt n. FI., 9 Mai, Nachmittags 2 Uhr 45 Min. Oesterreichische und Spanische Fonds fest, Eisenbahn- Actien flau und niedriger.
Schluss- Course: Neueste preuszische Anleihe 11335. Preussischt Kassenscheine 19043. Cöln- Mindener Eisenbahn- Actien — Friedrich- Wilhelms - Nordbahn 62. Ludwigshafen Bexbach 155. Frankfurt- Hanau 80. Berliner Wechae! 105 Er. Hamburger Wechsel 88. Londoner Wechsel 1193. Pariser Wechsel 894 Er. Amsterdamer Wechsel to0z Br. Wiener Wechsel 1167. Frankf. Eank-Antheil- 120. 3pras. Spanier 393. 1proz. Spanier 245. Kurhessische Loose 415. Badische Loose 473. Sprosz. Metalliques 82. 45proz. Metalliques 733 Oesterreich.
Arn erelghrz, 9. Mai, Nachm. 4 Uhr. (Wolffs Tel. Bar) Lebhafter Umsatæ.
Schlusa- Couree: 5pros. 5sierreichisches Nationale-Anlehen 803. 5proz. Metalliques Litt. B. d 45. 5pro. Meralliques 793. 23pror. Me- talliques 403. 1Eroz. Spanier 243. Z3proe. Spanier 393. 5proæ. Russen Stieglita 85. Mexikaner 21 I9. Holländische Integrale 63.
Getreidemarkt. Weizen und Roggen sest, doch geringes Ge-
schäft. Baps pro Herbst 70. Rüböl pro Herbst 403.