1856 / 142 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ie,, ö . 3 3 ö . w . i ö 2 ? w

1168

z z 2 z 9 s/ ist daß das wie wir bemerken, es eine anerkannte Thatsache ist, de amerikanische Gesetz in Bezug auf die . 26 6 Ausland eben so gerecht, wie streng ist, und daß I. vi . Ihrer Majestät, indem sie dies einräumte, erklaͤrte, fie wolle ᷓ— . ü Preis Gefahr laufen, dieses Gesetz der Vereinigten Staaten zu g ö. re⸗ ten; Ibrer Maje stãt unsere Ueberzeugung auszudrücken, daß . . wie' nach dieser Erklärung don Beamten Ihrer Majestäͤt auf 9 e ö der Vereinigten Staaten Werbungen vorgenommen 1 fn er. daß diese Beamten die englische Regierung von den n r. 44 ergreifen sie die Absicht hatten, in Kenntniß gesezt hätten . . Wiffen und Billigung des Gesandten Ihrer Majestät in w ; daß Handlungen begangen worden sind, welche unseren intęrnationa 9 Verpflichtungen zuwiderlaufen und welche die Räthe Ihrer Majestät ent⸗ weder nicht verhindern wollten, oder nicht verhindern konnten, daß ö. folglich, wenn wir gleich mit Befriedigung wahrnehmen, daß, währen diefe Handlungen begangen wurden, das Ministerium . . Geiste der Versoöbhnlichkeit eingegebene Schritte gethan hat, 3 zie von der amerikanischen Regierung als Protest n,, ibrer Gesetze erhobenen Beschwerden nicht für grundlos erklären können.

Während wir Ihrer Majestät versichern, daß wir fest entschlossen sind,

l ö di zrär ] aufrecht zu heute und immerdar die Rechte und Praͤrogatibe der (rone a,. erhalten, drücken wir unsere Ueberzeugung aus, daß wir ö gewissenbaft erfüllen würden, wenn wir unser Unrecht offen anerkann . und vollständige Genugthuung dafür gäben. Von dieser Ansicht aus⸗

gehend und in Anbetracht der Mittel, die fich zu einer friedlichen Bei

legung der übrigen Streitpunkte darbieten, ersuchen wir hi . unterthänigst, die Maßregeln zu ergreifen, welche fie auf 6 . Korrespondenz über die Werbungen für J m, er ö. wissenbafter Wahrung der Ehre der Krong die Wieder J 8 guten Einvernehmens und der herzlichen Freundschaft. zwischen Groß⸗ britannien und den Vereinigten Staaten Amerika's zu sichern.

̃ önigi . ie Königli ilie, der Prinz Die Königin, Prinz Albert, die Königliche Familie, inz Friedrich Win e len von Preußen und der Prinz-Regent

en sind vorgestern von Windsor nach London übergesiedelt. ö. . Ma M* Theatre trat gestern zum ersten Male 3 hanna Wagner in der Rolle des Romeo mit Bei⸗ fall auf. In der Kritik herrscht über die Vorzüghich eit ö Leistung als Sängerin und Darstellerin nur Eine Stimme, die enthusiäͤstischer klingt, als hier seit Jahren der Fall war.

; 868 j . 1 t. 2 der⸗ Aus London, 16. Juni Abends, wird telegraphirt: „Im Ober⸗

hause erklärte heute Lord Clarendon als Antwort auf eine Frage

Lord Derby's, es werde keine Unterbrechung der ö Beziehungen zu den Vereinigten Staaten. erfolgen. Ties⸗ 9 . rung ward mit Beifallsbezeugungen aufgenommen, Lord Derby

drückte seine Befriedigung darüber aus, daß die Regierung ihren

inges . rn ( zton's ver⸗ Irrthum eingestehe und das Benehmen Herrn Cramp . 2 Lord Clarendon entgegnete, er hoffe, daß das Publikum

ili i 3 Bene s fällen werde.“

kein voreiliges Urtheil über das Benehmen Crampton' s f . Sir , n. von Kars ist heute um 19 Uhr Morgens in Dover gelandet und wurde daselbst von den Behör⸗ Fen und einer zahlreichen Volks menge freudig begrüßt. Nach einem,

„m Madpsr der Stadt veranstaltelen Gabelfrühstück setzte der Ge? das Interesse und die Ehre des Vaterlandes mich nöthigen sollten, fie

neral, seine Reise nach London fort.

a, 12 Juni Der „Moniteur“ be⸗ Frank oich Paris, 1. Juni. r * richte über die gestrigen Festlichkeiten im Wesentlichen: „Heute

Sonntag, waren Spiele, Illuminationen, Feuerwerke an der Reihe. Schon am Morgen zeigten sich die Straßen, die Boulevards und die Plätze glänzend geschmückt. Nachmittags trieb sich eine unzähl⸗ bare Bevölkerung, noch vermehrt durch mehr als 300,000 Fremde aus den Provinzen und den Nachbarländern, allenthalben umher, um die Vorkehrungen zu den Nacht-Festlichkeiten zu besichtigen. Um

6 Uhr kündigten Artilleriesalven aus den Kanonen der Invaliden den Beginn der Feierlichkeit an. Auf der Esplanade der Invaliden ließ

man von ihrem Mittelpunkte aus zwischen 2 und 4 Uhr 300 kleine

Ballons mit Tauf-Zuckerwerk aufsteigen. Um 4 Uhr stieg ein

großer Ballon empor und ergoß über die Massen der Zuschauer eine zahllose Menge von Fallschirmen, deren Inhalt in Säcken mit Zuckerwerk bestand. Um 1 Uhr begannen Gratis ⸗Vorstellungen auf den vier kaiserlichen Theatern und auf den meisten anderen Bühnen. Abends waren der Tuilerieengarten, der Eintrachtsplatz, die große Allee und das Rondel der Eiysäischen Felder durch farbige Gläser und Laternen, in deren Mitte der Namenszug der Mejestäten in Feuer-Arabesken strahlte, glänzend beleuchtet. Um 9 Uhr wurden auf dem Quai di Orsay vor dem Palaste des gesetzgebenden Körpers und an der Thronbarriere zwei Feuerwerke abgefeuert; jedes der— selben stellte ein gothisches Gebäude mit Taufkapelle dar.

Der „Monikeur“ veröffentlicht das Decret, welches die Session des gesetzgebeuden Körpers bis zum 2. Juli verlängert. Das Blat enthält außerdem eine Amnestie für Polizei-Bergehen und solche, die im Gebiet der Schifffahrt und Seefischerei begangen sind.

Spanien. Eine Depesche aus Madrid vom 15. Juni lautet: „Morgen soll der von den demokratischen Deputirten aus- gegangene Vorschlag eines Tadels-Votums gegen den Marschall O5 Donnell zur Berathung gelangen. Erst am Mittwoch wird um die Hand der Infantin Maria Amelia amtlich bei der Königin angehalten werden.

Die Regierung hat die Vermittelung Frankreichs in der Diffe⸗ renz Spaniens mit Mexiko angenommen.

Portugal. Aus Lissabon, 8. Juni, wird dem Pariser „Moniteur“ geschrieben: „Nach vielen Schwierigkeiten ist das neue RMinisterium endlich zu Stande gekommen. Das gestr ige, Diario do Governo“ enthielt die Königlichen Dekrete, welche die Entlas— sung des alten Kabinettes annehmen und folgende neue Minister ernennen: Der Marquis von Louls, Minister-Präsident und Minister des Auswärtigen; der General Vicomte Sa da Bandeira, Marine - und Kolonial- Minister; General Jose Jorge Loureiro, Adjutant des Königs, Kriegsminister; der Präsident der Deputirten⸗

Kammer, Julio Gomez da Silva Sanchez, Minister des Innern;

Elias da Eunha Pessoa, Justiz. Dem Vicomte Sa da Bandeira ist interimistisch das Ministerium der öffentlichen Bauten und dem General Jose Jorge Loureiro interimistisch das Finanzministerium über—⸗ tragen worden. Die neuen Minister erschienen gestern in den Kam— mern, wo ihnen ein günstiger Empfang zu Theil ward. Alle Par— teien, mit Ausnahme der Änhänger des Grafen Thomar, versprachen ihnen ihre Unterstützung. Der Marquis von Louls stellte in ein paar Worten Folgendes als das ministerielle Programm hin: Die neue Verwaltung unterscheidet sich nicht wesentlich von der zu— rückgetretenen. Ihr Ziel und ihre Grundsätze find dieselben; sie wird

sich nach Kräften bemühen, dem Lande eine verständige Freiheit zu geben, um es auf der Bahn des Fortschrittes und der Verbesserungen vorwärts zu bringen. Sie wird sich bestreben, es mit Straßen und Eisenbahnen auszustatten, indem sie darin ihrer Vorgängerin nachahmt, es sich jedoch angelegen sein lassen wird, dem Volke keine so großen Opfer zu diesem Zwecke zuzumuthen. Mit einem Worte, sie arbeitet auf dasselbe Ziel hin, benutzt aber andere Mittel, um dasselbe zu erreichen. Die pünktliche Ge— balts-Auszahlung an alle Staatsbeamten endlich betrachtet sie als eine Lebensfrage für die Regierung.“ . 1 Worte 6. mit dem lebhaftesten Beifall aufgenommen, und Fontes in der Deputirten-, Rodrigo da Fonseca in der Pairs⸗ Kammer versprachen, nachdem sie die Beweggründe des Rücktrittes des Ministeriums, zu welchem sie gehört hatten, aus einander gesetzt, dem neuen Kabinet ihre ehrliche und aufrichtige Unterstützung. Alle Schattirungen der Progressisten-Partei haben sich um das neue Kabinet geschart, und Manoel Passos erklärte in der Depu⸗ tirten⸗-Kammer laut, er werde mit allen Kräften ein Ministerium unterstützen, von welchem er glaube, daß es dem Könige Dom Pedro ergeben sei, „diesem jungen Fürsten, der mir vor ein paar Tagen unbekannt war, für den ich aber jetzt die lebhafteste Bewunderung und Hingebung empfinde.“ . Italien. Am 15. Juni hat der König von Sardinien zu Turin bei Gelegenheit der Medaillen-Vertheilung eine Ansprache an die aus der Krim J K J . welcher ine telegraphische Depesche folgende Hauptstellen mittheilt. 5 K mi ,, der Hoffnung des Landes würdig entsprochen und das Vertrauen der verbündeten Mächte, die Euch heute ein feierliches Zeugniß desselben ertbeilen, gerechtfertigt. Ich übernehme Eure siegreichen Fahnen wieder und bege die Ueberzeugung, daß, wenn

Euch bon Neuem zu übergeben, Ihr sie stets und aller Orten dertheidi⸗ gen und mit neuem Ruhme bedecken werdet. / . ; Der König von Sardinien hat den Grafen Mario di Casal⸗ borgone zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Hofe von St. Petersburg ernannt. Rußland und Polen. St. Petersburg, 12. Junt Gestern nach 9 Uhr Abends trafen Seine Majestät der Kaiser Alexander Rikolajewitsch von Seiner Reise in Rußland und im Auslande hier wieder ein. . . . Der Ober-Polizeimeister macht durch Erlaß auf die Miß⸗ bräuche von Vermittlern bei Erlangung ausländischer Pässe auf⸗ merksam und zeigt bei der Gelegenheit an, daß die Paß⸗Gebühren in Stempelabgabe und Paßtaxe bestehen, von welcher letzteren nur Kaufleute, Künstler und Ausländer, nach einer jüngsten Verordnung auch ins Ausland wegen Heilung von Wunden sich begebende Offiziere nebst Familie befreit sind. Amerika. Boston, 4. Juni. Dem Senat zu Washington ist die Depesche Marcy's, in welcher die Entlassung Crampton's begründet wird, vorgelegt worden und hat Anlaß zu Dehatten ge geben, deren Charakter sich im Ganzen als friedlich bezeichnen läßt. Bei der Präsidentenwahl in Nicaragua ist es ruhig und fried⸗ lich hergegangen. Zum definitiven Präsidenten ward der bisherige provlsorische Präsident, Patricio Rivas, erwählt. Die Costaricaner haben Nicaragua wegen der dort herrschenden Krankheiten geräumt, und Walker ist in Virgin Bay eingerückt. Der Konig der Sand wichs-Inseln steht im Begriff, sich mit einer Engländerin, Namens Rook, zu verheirathen. . ' Sicherein Vernehmen nach, heißt es in der „Pr, C. is von Seiten der gegenwärtigen Regierung der Argentinischen Republik die entschiedene Geneigtheit zu erkennen gegeben worben, mit Preußen einen Handels- und Schifffahrts Berta abzuschließen, und steht die Eöffnung desfallsiger d, . lungen in Aussicht. Die Zunahme des deutschen Handels ö. dem La Plata läßt einen solchen Vertrag auch diesseits . wünschenswerth erscheinen. Während im Jahre 1837 nur e 7 Seeschiffe von Hamburg nach Buenos ⸗Ayres und Mon

1169

vldeo kamen, langten deren im Jahre 1854, und zwar zum größe⸗ ren Theil mit Erzeugnissen der Zollvereins-Industrie beladen, von eben daher bereits 78 in jenen beiden Haupt-Häfen des La Plata an. Nach Australien gingen in dem letztgenannten Jahre von Hamburg nur 47, nach Rio Janeiro 31, nach Valparaiso 19 Schiffe. Es stellt sich danach für den Handelsverkehr Deutschlandös mit dem La Plata ein bedeutendes Ueber⸗ gewicht im Vergleich zu seinem Verkehr mit Australien, Rio Janeiro und Chili heraus, selbst wenn man den Umstand in Rechnung

bringt, daß die in Buenos Ayres einlaufenden Seeschiffe kleiner zu

sein pflegen, als die nach den anderen gedachten Punkten hin segelnden. Von Havre kamen im Jahre 1854 nach Buenos Ayres

und Montevideo 26 Schiffe, deren Ladung ebenfalls zu einem nicht

geringen Theil aus zolböereinsländischem Gut bestand. Diese Thatsachen zeigen, wie gesucht die Fabrikate des Zollvereins in den Plata⸗Staaten sind, und man darf mit Bestimmtheit er—

Industrie dort ein noch viel ausgedehnterer Markt sich eröffnen wird.

Statistische Mittheilungen. Die neuesten Ermittelungen im Bereiche der Statistik des

französischen Postwesens, welche das in Paris erscheinende „An- Johann Caspar Harkort zu Harkorten, feit 1347 im Betrieb und hatten

Pos 1 Jal 853 tlic an der Bruchstelle eine Stärke von 353 Zoll. einen beträchtlichen Fortschritt in der Gesammtzahl der Briefe, wie in

dem Verhältniß der Anzabl frankirter Briefe zu den unfrankirten, be⸗

nuaire des Postes“ für die Jahre 1847 bis 1855 veröffentlicht, zeigen

sonders seit Einführung der Postfreimarken im Jahre 1848. Damals

betrug die Gesammtzahl der Briefe 122, 140,400, davon frankirte 12,214,040. unfrankirte 109,926,360 oder resp. 10 pCt. und g0 pCt. Im Jahre 1855

stellte sich die Gesammtzahl auf 233,517,000 (21,132,000 mehr gegen

1854), davon frankirte 198,489, 1450 (94,420,800) mehr gegen 1854), un- Versuͤch mit Anfertigung von Holzschuhen gemacht werden. In der

Stahl- und Eisen-Fabrication ist das Geschäft lebhaft, obgleich der

frankirte 35,527,550 (72,588,800 weniger als 1854), oder respektive 85 und 15 pCt. CFgegen 49 und 51 pCt. 1854). Verkauft wurden

1854: 83,359,350 Postmarken für zusammen 17,098,535 Fr., 1855: Fabrication zu Suhl ist einige Beschraͤnkung eingetreten, weil in der

148,433,000 Marken für 28,533,595 Fr., wobei zu bemerken ist, daß ein

Gesetz vom 20. Mai 1854 den frankirten Briefen eine Prämie bewilligt, daher sich zum Theil der außerordentliche Fortschritt von 1854 zu 1855 erklärt. Durch das Gesetz vom 24. August 1848 war ein fester Porto— satz von 20 Centimes ohne Rücksicht auf die Entfernung angeordnet wor—

erhöhte den Satz vom 1. Juli 1859 ab auf 25 Cent. und vom 1. Juli erhoben. Aus der Preisermäßigung für frankirte Briefe, wie aus

verkäufer abgesetzt worden waren, welche erst allmälig verbraucht werden mußten, erklärt sich das Weichen der Einnahmen an Briefporto von

1849: 32, 186,156, 1850: 35,622,732, 1851: 38,588,515 Fres., Zahlen,

in denen ebenfalls der jedesmalige Einfluß der einschlagenden Gesetz=

wurden bewirkt der Zahl nach 2, 955,470, dem Betrage nach 78, 357,57 Fres. i. J. 1854; 3, 9658, N70 von zusammen 79, 017,35tz Fres. in den ersten eil Monaten 1855. Die Einnahmen dafür mit 2 péCt. betrugen

sachen betrug 1850: 38,8 10,442, 1854: 30,919, 7104, wofür mit Berück—

1946 Briefe ohne alle Adresse. Die Gesammt-Einnahme der Administra—⸗

Corsika und den englischen Kanal in sich. (Pr. C.)

Nach den statistischen Berechnungen des Herrn Moreau de Joannes, Mitgliedes des Instituts, über die Industrie Frank⸗

reichs, hätte sich im Jahre 1850 der Werth aller in diesem Lande

angefertigten Fabrikate auf 4,037, 463,000 Fr. belaufen; hiervon 2 ** ö Ländern 1853 auf 50, 186,087 Pfd., 1854 auf 34, 068,937 Pfd. 1825 2, 260, 9,000 Fr., der Arbeitslohn 19 pCt, nämlich 768,199,000

nahmen die Kosten des Rohmaterials 56 bCt. hinweg, nämlich

Fr., die andern 66, und Auflagen ungefähr 1 pCt., nämlich 39,342,000 Fr.; es blieb also den Fabrikanten ein Netto⸗

Ertrag von 24 pCt., nämlich 968, 942,000 Fr. Davon sind indeß noch

etwas mehr als 1 pCt, nämlich 45,625,000 Fr. abzuziehen, welche von

dem Verkauf der Fabrikate erhoben werden. Weit mehr belastet aber ist die Fabrik-⸗Industrle durch die Verzollung des Rohmgterials bei der Ein⸗

fuhr desselben. Hiernach nehmen, wie aus obigen Ziffern hervorgeht, die Kosten der Rohstoffe mehr als die Hälfte des Werthes der daraus fabri⸗ zirten Artikel hinweg, während der Arbeitslohn nicht ein Fünftel da— von in Anspruch nimmt und für den Ertrag mit Einschluß der sonsti⸗ gen Fabricationskosten (Lokalkosten und Gewerbsteuer) ein Viertel des Werths übrig bleiben. Den Fabrikanten Großbritanniens und Ir—

lands würde, nach Spackman's statistischen Angaben, das Rohmaterial noch theurer zu stehen kommen; dort soll nämlich hiernach der Werth desselben 57 pCEt. von dem Werth der Fabrikate hinwegnehmen. Nach

den Berechnungen eben dieses Statistikers hätte der Werth der letzteren

sich 1850 in dem Vereinigten Königreich auf 10, 125,000, 000 Fr. belau⸗ fen, was drittehalbmal so viel als der Werth der Fabrication Frank— reichs in demselben Jahre wäre. Indeß hält Herr Joannes in diesen Angaben die Abschätzung der Kosten des Rohmaterials für übetrieben und glaubt, daß diese um 10 pCt. zu hoch angesetzt seien. Der zusam⸗ men auf 33 pCt. berechnete Werth des Arbeitslohns, der sonstigen Fa— bricationskosten und des Gewinns aber um 10 pCt. zu niedrig. (Pr. C.)

Ge werbe⸗ und Handels ⸗Nachrichten.

Stettin, 17. Juni. Heute Nachmittag 5. Uhr lief der erste der vier Schraubendampfer, welche für Rechnung von R. C. Gribel hierselbst

bei den Herren Früchtenicht u. Brock im Bau begriffen find, glücklich ; ma vom Stapel. Derselbe ist 220 Lasten groß, und 156 Fuß in der Wasser—⸗ warten, daß durch eine vertragsmäßige Feststellung und Erleichte⸗ rung unserer Handelsbeziehungen zu jenen Ländern der deutschen

linie lang, und hat den Namen „Alexandra“ erhalten. Er ist das erste in Stettin und das zweite in Preußen überhaupt erbaute See-Schrauben— dampfschiff. (Osts. Ztg.) Elberfeld, 14. Juni. Am 11. Juni brach auf der Bergisch⸗Maͤr— kischen Eisenbahn während der Fahrt die Vorderachse an einem vierrädri⸗ gen Güterwagen, dicht an der innern Seite der Radnabe, und am 13. Juni, beim Einfahren in den Bahnhof, die Mittelachse an einem Personenwägen, ebenfalls an der innern Seite der Radnabe.

Beide Achsen waren Patent-Bündel⸗Achsen aus der Fabrik von

Eine besondere Veranlassung zum Bruch war nicht vorhanden.

Der Gewerbebetrieb im Regierungs-Bezirk Erfurt war nach den uns zugehenden Nachrichten, in den jüngst verflossenen Monaten ziemlich lebhaft. In Bennekenstein, Kreis Nordhausen, ist die Zündholz-Fabrication im Zunehmen und es werden dort mehrere neue Anlagen zu gleichen Fabriken beabfichtigt. In Mühlhausen soll ein

Wassermangel in den letzten Monaten hinderlich war. In der Gewehr⸗ letzten Leipziger Messe das Geschäft in diesem Artikel nicht günstig war.

Die Erzeugnisse der Weberei finden so lebhaften Absaßz daß nicht nur alle Weber bei erhöhtem Arbeitslohn voll beschäftigt sind, sondern noch immer über Mangel an Arbeitern geklagt wird. Auch die Baumwollen—

en weber zu Gefell und Sparnberg, Kreis Ziegenrück, haben reichlich Arbeit. den und kam seit 1. Januar 1849 zur Anwendung. Ein späteres Gesetz

Die in demselben Kreise errichteten Flachsspinnschulen stiften großen

* bom Nutzen. (Pr. C.) 1855 ab wurden nach dem vorerwähnten aus dem Jahre 1854 stammen⸗ den Gesetz 20 Cent. von frankirten, 30 Cent. von unfrankirten Briefen

Ueber den Schiffsverkebr des Hafens Nizza liegen uns genauere Angaben vor, denen zufolge während der ersten drei Monate

J f des laufenden Jahres 243 Fahrzeuge von zusammen 16,430 Tonnen Ge— dem Umstande, daß bei dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes massen⸗ hafte Vorräthe an Frreimarken an die für den Debit bestellten Unter⸗

halt eingingen. Diese Zahl überstieg beträchtlich die des entsprechenden Zeitraums im vorigen Jahre, wo des Krieges wegen keine Verschiffungen von Olivenöl nach Rußland stattfanden. Ueberwiegend gehörten fast alle

die unter jener Zahl begriffenen Fahrzeuge der sardischen Flagge an, 46,495,923 Fres. pro 1854 auf 45,187,161 Fres. pro 1855. Im Jabre 1847 betrugen die Einnahmen 45,048,120 Fres.,, 1848: 43,941,056,

nur wenige der französischen, spanischen und der toskanischen. Der Handelsverkehr, welcher durch sie vermittelt wurde, bezog sich, den Ein⸗

fuhren wie den Ausfuhren nach, hauptsächlich auf die Häfen von Mar— seille, Genua und Livorno. Marseille nimmt die erste Stelle ein, schon gebung ersichtlich ist. Druckschriften können gesetzlich durch Postmarken nicht frankirt werden. Die Anzahl derartiger Sendungen stellte sich im Jahre 1854 auf 115,774,433, 1855 auf 123,645,200 mit dem entsprechen⸗ den Porto-Ertrage von 3,476,197 und 3,709,386 Fres. Geldsendungen

bermöge der bestehenden Dampfschiffsberbindung, daher denn unter der angegebenen Zahl von eingelaufenen Fahrzeugen sich 21 Dampfschiffe französischer und 25 sardinischer Flagge befinden. (Pr. C.)

Wie der schon mehrfach erwähnte Nachweis über die britische.

Handels- und Schiff fahrts-Verhältnisse ergiebt, war das Jahr 1855 für den Wollhandel und die Wollen-⸗Manufaktur kein be⸗ sonders günstiges, das Exportgeschäft in roher Wolle ausgenommen respektive 1,567, 460 und 1,580,561 Fres. Die Zahl portofreier Dienst-⸗

Wiewohl die Preise der meisten Gattungen, während des ganzen Jahres

sich verhältnißmäßig niedrig hielten, war der innere Verbrauch doch nur sichtigung des Gewichts das Porto bezüglich betragen haben würde 40,610,279 und 39,696,408 Fres. Die Zahl der unbestellbaren Briefe belief sich 1854 auf 3,261,930, 1855 auf 3.3349, 498, wovon in Verfolg besonderer Nachforschungen bezüglich 294,631 und 400,000 später an den Adressaten gelangten. Unter der zuletzt angegebenen Zahl unbestellbarer Briefe pro 1855 waren 96,948 mit völlig unleserlichen Adressen und Wolle ergab sich gegen 1854 und 1853 eine nicht unbeträchtliche Ver⸗ tion der Posten pro 1855 wird auf 53,868,258 Fres., die Ausgabe auf 32,721,349 Fres. angegeben. Die letztere Zabl schließt eine Subvention im Betrage von 3,963,191 Fres. an Paketboote für das Mittelmeer,. me ö einfuhr fand statt von Australien und andern britischen Besitzungen,

sehr beschränkt. Die bedeutenden Aufträge der Regierung in Militair⸗ Kleidungsstücken vermochten in der Gesammtheit des Geschäfts keinen namhaften Aufschwung hervorzubringen, indem es sich bei diesen Be— stellungen meistens um Wollenstoffe von geringer Qualität handelte. Außerdem wurden durch den großen Bedarf des Militairs zeitweise die Preise der geringeren Wollsorten nicht wenig gesteigert. In der Einfuhr roher

minderung, die sich daraus erklärte, daß auf dem Kontinent höhere Preise bezahlt wurden. Die Verminderung des Imports betraf zunächst die deutschen und russischen Häfen, dann die des Mittelmeers. Eine Mehr—⸗—

jedoch konnte der Ausfall an fremder Wolle durch dieselbe nicht gedeckt werden. Die Gesammt-Einfuhr an roher Wolle belief sich don den britischen Besitzungen im Jahre 1853 auf 67, 0b2, 095 Pfd., 1851 auf 7077185, 545 Pfd., 1855 auf 4619, 243 Pfd. z. von andern

nur auf 23,234. 526 Pfd. Ueberhaupt gingen also ein 1853: 111248, 182 Pfd., 1854 aber w n w, Pfd., 1855 nur 97), So3, 739. Pfd. Sch af⸗ und Lammwolle. Davon bezog London im Jahre 1854 235.187 Ballen, 1855 aber 2353406 Ballen; Lüberpool im ersteren Jahre 8218 Ballen, im letzteren 80, 14 Ballen; Grimsby im ersteren 5046 Ballen, im letz⸗ teren 3381 Ballen; Bristol im erfteren 7, im letzteren 100 Ballen; Leith im ersteren 6z7, im letzteren 2294 Ballen; Hull im ersteren 22,686, im letzteren nur 8347. Nach Ballen berechnet, gingen im. Jahre 1854 überhaupt 336,730 Ballen, 1855 aber 329.542 Ballen ein, wäbrend im Jahre 1853 sich der Import auf 374,619 Ballen belief.

In der Einfuhr fremder Wollenmanufakte fand ebenfalls eine nicht

Rnerhebliche Verminderung statt. In unfertigen Artikeln belief sich der rn hof im Jahre 1853 a6 982, 007 Vfd. Sterl., im Jabre 1851