1856 / 144 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Gesetz im Ganzen geltend; dasselbe ward jedoch mit einem Kom⸗ missionsantrage zum Begleitschreiben per maora angenommen.

amburg, 19. Juni. Die vom Senate der heute abgehaltenen Erbg. Bürgerschaft vorgelegten Anträge, welche meistens ein nur lokales Interesse beanspruchten, wurden mit Ausschluß von zwei Propositionen wegen Erweiterung der Hafen ⸗-AUnlagen auf dem Grasbrook und Erhöhung der Gagen für Unteroffiziere und Offi⸗ ziere des Bundes-Kontingents, angenommen.

Sachsen. Weimar, 18. Juni. Gestern Mittag ist zu Cisenach die zwölfte General-Konferenz des deutschen Zollvereins eröffnet worden.

Württemberg. gart, . ern. Nac mittag 3 Uhr langten Ihre Majestät die verwittwete Kaiserin von Rußland und Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Michael mit hohem Gefolge auf der Station Feuerbach, von Frankfurt kommend, mit einem Extrazuge an und begaben sich von dort aus zu Wagen in die Kronprinzliche Villa bei Berg. Se. Majestät der König waren Ihrer Majestät bis Ludwigsburg, Ihre König⸗ lichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin bis Bruchsal entgegengefahren. Abends 7 Uhr langten Se. Majestät der König von Preußen, empfangen von Sr. Majestät dem Könige, Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin, Sr. Hoheit dem Prinzen von Sach sen⸗ Weimar u. s. w. im hiesigen Bahnhofe an und nahmen ihr Ab⸗ steigequartier im Königlichen Residenzschlosse. Se, Königliche Hoheit ber Prinz Friedrich, so wie die Sr. Majestät während Allerhöchst⸗ Ihres Aufenthaltes zugetheilten Königlichen Adjutanten, General— Major von Hardegg und Major von Baumbach erwarteten den König in Um. Am Bahnhofe war eine Compagnie des fünften Infanterie⸗Regiments als Ehrenwache aufgestellt. Gestern Abend fand im Königlichen Schlosse Familiensouper statt. Heute wird große Tafel daselbst und nach Beendigung derselben Festvorstellung im Königlichen Hoftheater stattfinden.

(Württ. St. A.)

Baiern. Augsburg, 17. Juni. 64 König und die Königin von Baiern trafen heute mit Sr. Majestät dem Könige von Preußen, welcher hiesige Stadt auf der Durchreise passirte, zusammen. Im Salon des Bahnhofes nahmen Ihre Majestäten ein Dejeuner ein.

Oesterreich. Wien, 19. Juni. Die zu Wien versam⸗ melten Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe sind, nachdem sie am

17. Juni ihre Berathungen geschlossen haben, gestern, am 48. Junt,

von Sr. Majestät dem Kaiser noch einmal in einer Audienz em⸗ pfangen worden. Der Kardinal Fürst Schwarzenberg, als ältester Kardinal des Kaiserthums, richtete an Allerhöchstdieselben lursprünglich in lateinischer Sprache, hier in der Uebersetzung mitgetheilt, nachstehende Worte:

Ew. K. K. Apostolische Majestät! Allergnädigster Herr! Das um⸗ fangreiche und wichtige Werk, bei dessen Beginn uns huldreich vergönnt war, vor Ew. Majestät zu erscheinen, ist unter Gottes Beistand zu Ende geführt. Bei aller Mannigfaltigkeit der Gegenstände, welche sich darboten, bei aller Verschiedenheit der Völker, deren geistige Bedürfnisse Beachtung er— heischten, waren wir Alle Eines Geistes und Sinnes: denn unser einziges Stre⸗ ben war, für Alles, dessen Regelung noch bevorsteht, jene Gestaltung einzuleiten, von welcher Religion und sittliche Reinheit und eben darum auch die Wohlfahrt des Reiches Ew. Majestät am meisten Förderung zu erwarten hat. Einige Darlegungen und Bitten, welche wir ausdrücken zu sollen glaubten, werden binnen Kurzem vor Ew. Majestät Thron gelangen und dort jene Kaiserliche Huld finden, über deren großartige Kundgebung die Kirche in allen Ländern Oestreichs frohlockt. Nach Gott ist unser Hoffen und Vertrauen auf Ew. Majestät Frömmigkeit,. Weis⸗ heit und Gerechtigkeit gerichtet. Nach dem Laufe menschlicher Dinge ist es kaum möglich, daß das wahrhaft Große bei seinem ersten Auftreten ohne alle Schwierigkeiten bleibe; aber es begiebt sich mit ihm dassellbe, wie mit der Sonne, wenn sie die leichten Nebel, welche ihren Aufgang umringten, emporsteigend zerstreut und ihres Lichtes reinen Strahl ver⸗ sendet. In unsere Kirchensprengel heimgekehrt, werden wir mit rastlosem Eifer dahin wirken, daß die Vereinbarung ihre segenreichen Wirkungen nach allen Seiten hin verbreite und sogar die Weisheit dieser Welt be— kennen müsse, daß die Frömmigkeit zu Ällem nütze sei. Der Herr wird dem Werk, welches zu ann, Ehre unternommen ist, freudiges Gedeihen geben und Ew. Majestaͤt eine Krone des Ruhmes verleihen, welche in allen kommenden Jahrhunderten der Weltgeschichte glänzen, droben aber im himmlischen Jerusalem nicht erbleichen, sondern zu höherem und ewigen Glanze wird verklärt werden. Der Segen des Allerhöchsten sei über Ew. Majestät und Ihrem erhabenen Hause und verbleibe immerdar!

Se. Majestät der Kaiser antwortete hierauf Folgendes:

Den hochwichtigen Pflichten, welche Gott Mir auferlegt hat, stets zu genügen, ist der Ruhm, nach welchem Ich verlange. Zu Meinen ersien Pflichten zähle Ich, das, was an Mir ist, zu thun, damit das Konkordat in Allem nach Gebühr vollzogen werde. Was Sie über diese große Angelegenheit Mir vorlegen, werde Ich mit Wohlwollen aufneh— men und mit großer Sorgfalt erwägen; Ihren Wünschen, wo immer die , ng. 4 n e . , Mir zum Vergnügen ge⸗ reichen. ens lassen Sie Mich Ihrem Gebete empfohlen sein, Hoch⸗— würdigste Bischöfe! J hid , ,.

Morgen ist große Tafel in der Wilhelma, nachher Vorstellung im Cannstatter Hoftheater. vom demokratischen Wahlkonvent in Cincinnati als Kandidat für

Ihre Majestäten der die Präsidentschaft und Sir J. C. Breckenridge für die Vice-Prä—

wieder zahlreiche Ernennungen in der Ehrenlegion. General Herbillon ward zum Großkreuz befördert; zu Comman⸗ dDdeuren wurden u. A. der Senator Marquis de Laroche-Jacquelein,

teich seien die Früchte Ihrer Bemühungen, alle

Stände zu allem Heiligen und Guten anzuleiten; Mein Wunsch und Streben geht dahin, daß die Mir anvertrauten Völker die Güter des zeit⸗ lichen Lebens haben, ohne die ewigen zu verlieren. (Wien. Ztg.)

Gestern ist der Baron von Bourqueney feierlich als Botschafter dem Kaiser vorgestellt worden.

Großbritannien und Irland. London, 18. Juni. Die Königin gab gesten in Buckingham -Palace einen glänzenden Ball, zu dem an 2000 Einladungen ergangen waren. Unter den Anwe— fenden befanden sich Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen und der Prinz⸗ Regent von Baden, Prinz Eduard von Sachsen-Weimar, der Maharadscha Dulip Singh

und das diplomatische Corps. Stuttgart, 18. Juni. Gestern Nach

Die Königin hat 1000 Pfd. und Prinz Albert 500 Pfd. für die Ueberschwemmten in Frankreich unterschrieben.

Die Gräfin von Neuilly und der Herzog und die Herzogin von Nemours statteten gestern Nachmittags der Königin, so wie dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und dem Prinz⸗ Regenten von Baden einen Besuch in Buckingham⸗Palace ab.

Der Sundzoll-Ausschuß hielt gestern unter Vorsitz des Herrn Villiers eine Sitzung und vertagte sich bis Freitag.

In der gestrigen Unterhaus-Sitzung entgegnet Sir C Wood auf eine Frage Sir H. Davie's, aller Wahrscheinlichkeit nach werde sich Ende Juni kein Mann des englischen Heeres mehr auf der Krim befinden. Walpole stellt den Antrag, die Königin in einer Adresse zu erfuchen, eine solche Modification des irischen Unterrichtswesens eintreten zu lassen, daß die Schulen der Church Education Society (d. h. die staatskirchlichen Schulen) gewisser Vortheile theilhaftig würden, welche seiner Ansicht nach die seit 1833 gestifteten sogenannten irischen National⸗ Schulen genießen. Der Antrag wird von mehreren Mitgliedern, darunter Horsmaän, welcher behauptet, derselbe gehe von der irrigen Ansicht aus, als finde irgendwie eine Begünstigung der nicht- staatskirchlichen Schulen statt und sei geeignet, von Neuem konfessionellen Hader anzu— fachen, energisch bekämpft, geht aber trotzdem mit 113 gegen 193 Stim⸗ men durch.

Aus Liverpool telegraphirte man der „Times“ (3. Ausgabe): Wir erfahren aus einer Privatquelle, daß James Buchanan

sidentschaft ernannt ist.

Frankreich. Paris, 18. Juni. Der „Moniteur“ enthält

Der Divisions⸗

der Akademiker A. de Vigny, der dramatische Schriftsteller Saint⸗ Georges und der Maler Meissonnier ernannt. Die schon gemel⸗ dete Erklärung des Senats, daß er seine Zustimmung der öffentlichen Bekanntmachung des Gesetzes bezüglich einer städtischen Wagen⸗ und Pferdesteuer nicht ertheile, erfolgte mit 60 gegen 56 Stimmen. Vorher hatte der Staatsraths-Präsident Baroche die Motive und den Text des Entwurfs eines Senatus-Konsultums verlesen, das die Einrichtung der Regentschaft bezweckt. Im gesetzgebenden Körper wurde gestern der Gesetz-Entwurf bezüglich der Zuckertarife nach ziemlich lebhaften Erörterungen genehmigt. In den Büreaux der Kammern stößt der Gesetz- Entwurf in Betreff der Zölle auf fast einmüthigen Widerstand. Die Ueberschwemmungs-Kalamität scheint übrigens ihr Ende noch nicht erreicht zu haben. Man be— richtet aus Toulouse vom 16. Juni, 2 Uhr 30 Minuten Nachts: „Die Garonne steht 4 Metres 50 Centimetres über dem gewöhn— lichen Stande. Das Steigen hält an. Alles läßt ein starkes Wachsen befürchten.“ Auch aus Lyon wird von einem abermaligen Steigen der Saone berichtet. Ein großer Theil der Ebenen an den üÜfern dieses Flusses steht noch unter Wasser.

Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 13. Juni: „Die auf 7 Millionen gewertheten Kleinodien, welche aus der Königlichen Schloßkapelle zu Madrid entwendet wurden, sind in Folge der Enthüllungen eines Mitschuldigen wieder aufgefunden worden. Man hatte sie in ein an das Hauptgefängniß der Stadt angrenzendes Landstück vergraben.“

Eine Depesche aus Madrid vom 16. Juni lautet: „Gestern wurde in feierlicher Audienz um die Hand der Infantin Amelia angehalten. Die Madrider Zeitung versichert, daß Espartero stets mit der Majorität der Cortes regieren werde, gleichviel, welche Ansicht von derselben vertreten werde.“ „Die Cortes haben mit der Mehrheit von 147 gegen 11 Stimmen das Tadelsvotum vers worfen, das die Demokraten gegen den Kriegsminister O Donnell beantragt hatten.“

Eine andere Depesche aus Madrid vom 17. Juni meldet: „Am Schlusse des Monats werden Actien des Credit Mobilier, ausge⸗ geben werden. Man hofft, daß die Ernte besser ausfällt, als erwartet wurde.“

Türkei. Man schreibt der „Pr. C.“ aus Galatz unter dem 9g. d. M.: „Die schon seit Wochen hier weilen den Grenz⸗Regulirungs⸗

Commfffaire der verschledenen betheiligten Mächte verließen gestern

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Galatz und begaben sich über Reni nach Bolgrad in Bessarabien. Gegen pie Zulassung des dem türkischen Commissair Dervisch Pascha beigege⸗ benen Muchlis Pascha (Fürst Sturdza) waren von Seiten der bei— pen russischen Commissaire des Konsuls Cola und des Obersten Grafen Stackelberg, Bedenken erhoben worden, weil derselbe früher in russischen Diensten gestanden hatte. Dieß verzögerte den An⸗ fang der Arbeiten und verursachte einen längeren Aufenthalt der Kommission am hiesigen Orte, als sonst nöthig gewesen wäre. Neuerlichst aus Konstantinopel und Petersburg eingelaufene Schrei— ben haben die seitens der russischen Commissarien erhobenen An— stände beseitigt. Vom ersten Juni an hat die Kommission tägliche Sitzungen gehalten, über deren Verlauf und Ergebnisse indessen Nichts in das Publikum gedrungen ist. Nach ziemlich übereinstim— menden Mittheilungen soll die russische Regierung bereits fast sämmtliche Regierungsgebäude in Ismail und Reni zu unglaublich billigen Preisen verkauft und die Schleifung der Ismailer Festungs⸗ werke begonnen haben. Die Quarantaine in diesen beiden Städten ist aufgehoben. Die in den Grenzgegenden Bessarabiens ansäs— sigen bulgarischen Kolonisten, welche bei dem Rückzuge der Russen aus den Donaufürstenthümern dorthin übersiedelten, beabsichtigten diese Gegend zu verlassen und sich weiter im Innern anzubauen. Wie man hier wissen will, sollen ihnen russischer Seits nicht minder annehmbare Bedingungen, wie bei ihrer ersten Uebersiedelung, ge— stellt worden sein. Tausende von jüdischen, nicht unbemittelten Familien bereiten sich vor, von hier nach dem von Rußland abzu⸗ tretenden Theil von Bessarabien auszuwandern, indem sie hoffen, dort zu Spottpreisen Ländereien zu kaufen. Die türkische Re— gierung soll die Stadt Tultscha zum Freihafen auf 50 Jahre er⸗ klärt haben; Jeder, der sich dort ansiedeln will, soll Grund und Boden und das nöthige Holz zum Hausbau unentgeldlich ange⸗ wiesen erhalten.“

Aus Marseille, 17. Juni, wird telegraphirt: ist mit Nachrichten aus Konstantinopel in unseren Hafen ein— gelaufen. Einer Depesche aus Galaez zufolge hatten die Russen endlich Much lis-Pascha zu den die Donau Fürstenthümer be⸗

treffenden Konferenzen zugelassen, und diese Konferenzen hatten

Das „Journal de Constantinople“ mel⸗- . , det, jedoch ohne es zu verbürgen die Russen . aug. die Be⸗ Die won t Majestit . 8 . festigungen von Bayazid zerstoͤrt, ehe sie diese Stadt den Türken rede an die dänischen Studenten auf dem hiesigen Schloßhofe war

Der Staatsrath hatte seine fünfte, die Rekru⸗ tirung der Christen betreffende Sitzung gehalten und darauf ge⸗

ihren Anfang genommen.

zurückerstatteten.

drungen, daß diese ihrer Wehrpflicht durch Geldzahlung statt durch Eintritt ins Heer dienten.

dritte schickte sich zur Abfahrt an. sular⸗Agent zurückgelassen worden. geräumt werden.“

Zeit immer mehr Boden und Entschiedenheit gewonnen. wärtig hat sich hier nun eine Gesellschaft gebildet, Zweck es ist, auf die Vereinigung hinzuwirken. den reichsten und

in derselben vertreten finden.

eine wörtliche Abschrift verschafft und übersende dasselbe in wort— getreuer Uebersetzung. Man erkennt daraus die Tendenzen der Hesellschaft, so wie die Mittel, welcher ste sich zur Durchführung derselben bedienen will.“

Protokoll des moldauischen Vereins zur ersten Verhandlung.

Jassy, den 25. Mai (6. Juni) 1856.

Nothwendigkeiten dieses Landes unterrichten sollen, so haben die Unter—

und als Mittel zu deren Verwirklichung angenommen. J.

Art. 1. Die Vereinigung der Fürstenthümer unter einem fremden

Prinzen aus einer der herrschenden Familien Europa's, mit Ausnahme der Bhnastieen angrenzender Staaten. Art. 2. run in Mitte belder Länder.

II.

Um im Sinne der ad 1. adoptirten Prinzipien zu wirken, wird be⸗ schlossen, sich zu bedienen: 1) der Presse, sowohl der periodisch erscheinen⸗

den Blätter, als der Broschüren und der fliegenden Blätter; 2) in die

„Der Indus“

Wie aus der Krim gemeldet wird, hat Lord Gough an eine Anzahl Offiziere des englischen und fran⸗ J zöstschen Heeres die Insignien des Bath⸗Ordens vertheilt. Das ganze französische erste Armee⸗-Corps hatte sich eingeschifft und das In Eupatoria war ein Kon-

F . C 1 Balaklawa sollte am 15. Juni Euch eine glückliche Reise nach Upsala und werde Euch bei Eurer Rück—

kehr mit Freudenwiedersehen. Man schreibt der „Pr. C.“ aus Jassy unter dem 10ten d. Mts.: „Die Kundgebungen der hiesigen Bevölkerung für die Vereinigung der beiden Fürstenthümer haben in letzter Gegen⸗ deren Sie besteht aus angesehensten Bojaren und hohen Staats- Beamten, so daß die ersten Kapazitäten des Landes sich namhaft Von dem Protokolle, welches bei Konstituirung der Gesellschaft aufgenommen wurde, habe ich mir anderweitige Bestimmungen trifft.

Die Errichtung einer

Distrikte zu sendender Abgeordneter; 3) der von dieser Gesellschaft in der Hauptstadt und durch die Abgeordneten in den Distrikten zusammen⸗ zuberufenden Versammlungen, um so viel Unterschriften als möglich zu Gunsten der in Punkt J. ausgesprochenen Prinzipien zu vereinigen.

III.

Die Gesellschaft wünscht, daß die bevorstehende probisorische Negie⸗ rung in Uebereinstimmung mit dem Reglement ortzanique eingesetzt werde, da jedes andere Verfahren im Widerspruche mit dem Grundgesetze und gegen die alten Rechte des Landes sein würde.

JV.

In Betreff der Divans, welche einberufen werden sollen, um die Wünsche und das dem Lande Nöthige in Bezug auf die Reorganisation vorzutragen, schlägt die Sozietät Folgendes vor: 1) Daß diese Divans aus Wahl hervorgehen. 2 Da diese Wahl von größter Wichtigkeit ist, indem von derselben die Zukunft des Landes abhängt, so erachtet die Gesellschaft es für geboten, sich über den Wahlmodus zu verständigen, damit die Mitglieder in Consultationsfällen sich hierüber gleichmäßig aussprechen können. Zu dem Ende hat die Gesellschaft aus ihrer Mitte eine Kommission, bestehend aus 5 Mitgliedern, eingesetzt, welche einen Entwurf uber den geeignetsten, den alten Landesgebräuchen entsprechend⸗ sten und im Sinne des Art. 22 der Pariser Traktate gehaltenen Wahl⸗ modus ausarbeiten wird. Die Kommission wird bestehen aus den Herren Vornik Kostaki Hurmusaki, Vornik Dumitraki Ralet, Besadé Nicolai Suzo, Colonel Kogolniezan und Vornik Kostaki Rolla. Bei der nächsien Versammlung der Gesellschaft wird die Kommission das Projekt vorlegen.

9.

Das Interesse der Gesellschaft verlangt unabweislich, mit den Ro⸗ mänen der Walachei in Verbindung zu treten. Die Gesellschaft beschließt deshalb, aus ihrer Mitte Abgeordnete dorthin zu senden, und wird zu— gleich Herr Postelnik Alexandri hiermit beauftragt, welcher die Mission annimmt. Die anwesenden Mitglieder der Gesellschaft halten für gut, daß in der nächsten Sitzung, welche zahlreicher besucht sein wird, ein

Directions-Comits und ein Secretair der Societät gewählt werde. Die nächste Versammlung ist auf den 30. Mai (11. Juni) um 6 Uhr Abends

fe stgesetzt worden.

Schweden und Norwegen. Stochholm, 13. Juni.

folgende:

Ich heiße Euch in Schwedens Hauptstadt willkommen und freue Mich über Euren Besuch. Aber die freundschaftliche Zusammenkunft der studirenden Jugend Skandinaviens muß eine größere Bedeutung haben, als die des augenblicklichen Zusammenseins. Dereinst wird diese Jugend die Angelegenheiten ihres Vaterlandes im Kreise der Verwaltung und der Wissenschaften wahrnehmen und dessen Selbstständigkeit aufrecht erhalten. Mögen die Hingebung und die brüderliche Gefinnung, die Euch beseelen, tiefe Wurzeln in Euren Herzen schlagen und dereinst herrliche Früchte für das Heil und die Ehre des Nordens tragen. Ich wünsche

Ein mehrfaches Hurrah folgte auf diese Anrede. (H. C.)

Paris, Freitag, 20. Juni. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ enthält den Entwurf zum Regentschaftsgesetze. Mit 18 Jahren wird der Kaiser majorenn. Während der Minder⸗ jährigkeit desselben ist die Kaiserin Regentin, sofern der Kaiser nicht Die Kaiserin darf als Regentin

sich nicht wieder vermählen. Falls die Kaiserin bereits mit Tod

abgegangen sein und eine Regentschaftsernennung durch den Kaiser nicht stattgefunden haben sollte, so wird ein französischer Prinz, und zwar der dem Erbrechte nach folgende, Regent. Ein Regentschafts⸗ rath, aus den französischen Prinzen und fünf andern Personen zu⸗ ö . sammengesetzt, hat darüber zu berathen, wo es sich um die Heirath

Da die Ankunft der Kommissarien bevorsteht, welche, nach dem Wort⸗ ; laute der pariser Traktate vom 30. März, sich von den Wünschen und ö. e. J ; Vertrages handelt. Der „Moniteur“ fügt hinzu, daß dieses Prorekt zeich neten, durchdrungen von der Nothwendigkeit, daß die. Moldauer sich über ihre wahren Wünsche und das ihnen Nöthige zu verständigen haben, heute sich versammelt und Folgendes als Ausdruck ihrer Bestrebungen gehandelt.

des Kaisers, um Kriegserklärung oder um Unterzeichnung eines

dem Senate zur Berathung vorgelegt worden sei. Gestern Abend wurde die 3proz. auf dem Boulevard zu G. 0