1856 / 154 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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eine Flotte unumgänglich bedürfe und wenn auch durch die tief zu beklagende Vernichtung der im Jahre 1848 und später entstandenen Anfänge einer deutschen Flotte die Sache sehr schwierig geworden sei, doch die Hoffnung nicht aufgegeben werden dürfe, daß die früher wider⸗ strebenden deutschen Staaten ihres eigenen Interesses wegen noch darauf eingehen. Der Abgeordnete Braun erörterte den Antrag 3 unter Hin⸗ weisung auf das Bedürfniß eines Bundesschiedsgerichts zur Wahrung der Selbstständigkeit der kleinen Staaten und die Wichtigkeit eines nc! Gerichts für das Nechtsbewußtsein, erkannte aber an, daß der Zweck des Antrags ohne Modification der Bundesgesetgebung nicht zu * erreichen sei und beantragte, dem Antrage einen Zusatz dahin zu geben „daß Stände eine Revision der Bundesgesetzgebung im Interesse des ge⸗ sammten Deutschlands und der einzelnen deutschen Staaten für unab— weisbar nothwen dig halten.“ Staatsminister v. Borries erklärte, die für ein Bundesschiedsgericht angeführten Gründe zwar anerkennen, für den Antrag aber nicht stimmen zu können, da er die Konsequenzen und Verwickelungen, welche aus einer damit verbundenen Umgestaltung der Bundesgrundgesetze entstehen mögen, zu übersehen nicht im Stande sei. Bei der Abstimmung wurden alle drei Anträge des Ausschusses, nicht weniger auch der Braun'sche Zusatzantrag, angenommen. (Han. 3.) Baden. Baden, 29. Juni. Heute Nachmittag sind Se. Königl. Hoheit der Regent hier eingetroffen, haben sofort Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin von Preuß en Besuch abgestattet und bei Höchstdenselben das Mittags— mahl eingenommen. Die durchlauchtigsten preußischen Herrschaften werden morgen zum Besuche Ihrer Majestät der Kaiserin-Wittwe von Rußland nach Wildbad sich begeben.

Karlsruhe, 30. Juni. Das dritte Säcularfest der Ein-

führung der Reformation im badischen Lande wurde gestern i den hiesigen evangelischen Kirchen . würdig als . pin gangen e en e. . ö ö Abends zuvor erst r Reise zurückgekehrt, wohnte dem ien i

Schloßkirche bei. (Karlsr. 3.) . JJ

Württemberg. Stuttgart, 30. Juni. Se. Majestät der König hat sich heute Vormittag zum Gebrauche einer Brunnen— kur nach Baden ⸗— Baden begeben. (St.⸗A. f. W.)

Kammer der Reichsräthe beschloß in seiner heutigen Sitzung, sämmt— liche Beschlüsse der Kammer der k 8 u Finanz- Gesetz zur Annahme zu begutachtenß zu §. 6 (Armee) unter, der zu Protokoll niederzulegenden Verwahrung gegen jede Verkürzung des Budgets des Kriegsministeriums. ö. K af 4 . V hielt heute ihre , un ihre Thätigkeit mi dreimali : . ) hätigkeit mit dem dreimaligen Ruf:

Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich . . h Wilhelm von Preußen verabschiedete sich vorgestern von der Königin und dem Prin—

von Schweden, dem Herzoge und der Herzogin von Suther dem Herzoge und der Herzogin von Kein n r dem . . ö . und der Gräfin Bernstorff esuche ab. Se. Königliche Hohei li 6 . ö gliche Hoheit verließ Buckingham er Army and Navy Club gab vorgestern ein Diner zu Ehre des Generals Williams. Den Vorsttz führte Ter s 3 Ihm zur Rechten, saß der Ehrengast. Nach dem herkömmlichen Toast auf die Königin brachte der Vossitzende die Gesundheit des Kaisers der Franzosen aus, von welchem er sagte, derselbe sei zu der Zeit, als er noch in London lebte, im Army and Navy Club wie zu Hause gewesen. Dann folgte der natürlich mit außerordent-⸗ licher Begeisterung aufgenommene Toast auf den General Williams. Auch ein Toast auf den General Murawieff erregte große Begeiste— rung. In den beiden Reden, welche er hielt, sprach General Williams sich mit, warmer Anerkennung über die Verdienste seiner Gefährten aus, rühmte den glänzenden Muth, die treffliche Diszi—⸗ plin, das sichere Feuer und die Ausdauer der von ihm befehligten Truppen, die sich so gut geschlagen hätten, wie es der französischen oder englischen Garde nur immer möglich gewesen wäre, pries die Tapferkeit der Russen, dieses Heeres von „blankem Stahl“, und 1 . der Menschlichkeit, welche Murawieff nicht nur den gefan⸗ 266 ö sondern auch den Türken bewiesen habe, das rankreich. Paris, 30. Juni. Der Kaiser reist morgen 1 Plombidres. ab. . Der Graf Walewski le e . n onnerstag Paris. Während seiner Abwesenheit wird der Präsi— ent des Stagtsraths, Baroche, die Functionen des Ministers des

Kommission des gesetzgebenden Körpers dahin verständigt ha daß letztere der Aufhebung der Verbote im , 1 n, die Regelung der Tarife jedoch auf die nächste Sesston verschoben wird. Kardinal Patrizi hatte gestern seine Abschieds Audienz beim Kaiser, der ihm das übliche Diamantenkreuz überreichte. Die Militair-Einstandsmänner, welche in Folge der provisorischen Beurlaubung von 9ö, 900 Mann der Altersklassen 1850, 1861 1852 und 1863 gleichfalls in ihre Heimath abgegangen waren, haben Befehl erhalten, zu ihren Corps zurückzukehren, da die frag⸗ liche Maßnahme auf sie keine Anwendung finden soll. Aus der Krim werden nur jene Pferde nach Frankreich zurückgebracht, die auf mehr als 5690 Fr. geschätzt werden, da die Transportkosten jedes auf diese Summe veranschlagt sind. Die niedriger gewertheten , ., in der Krim, der Türkei, oder wo man kann, Spanien. In der Cortes-Sitzung vom 26. Juni gab der Bauten⸗-Minister die Versicherung, a gon zu Dal df als zu Palencia und Rioseco die Ruhe vollkommen hergestellt sei. Mehrere Vorschläge, den durch die Unruhen zu Schaden gekomme— nen Personen Entschädigungen zu bewilligen, wurden auf Verlan— gen 1. . Ministers des Innern, als zu frühzeitig, en Urhebern, wozu auch Or ö äufig zurück⸗ ,. h z ch Orense gehörte, vorläufig zurück Aus Madrid schreibt man unterm 28. Juni: „Niemand gar die Regierung nicht, kennt den wahrhaften ursprung der Ereignisse zu Valladolid. Die verbreitetste Annahme ist die, daß die sozialistischen Doktrinen dort von Indivibuen ausgebeu⸗ tet wurden, welche sie gar nicht theilen. Augenscheinlich ist es, daß alle Feinde der dermaligen Zustände (Car—

Aeußern versehen. Um künftig t euß en. . g den gesetzgebenden Körper nicht wie in gegenwärtiger, Session geschah, Monate lang . 3.

lassen, die dann nachher in wenigen Tagen eiligst erledi . soll der Kaiser ge rn gar, tn e imm nn, n . bezüglich en Arbeiten des Staatsraths beendigt 6 n 7. die Session des gesetzgebenden Körpers beginnt. . srath würde dann bloß noch über die Abänderungen mit zen Deputirten zu verhandeln haben. Bezüglich des Gesetz⸗

listen, Moderados u. s. w.) sich der demokratischen Ideen be—

dienten und sich bemühten, einen Konflikt herbeizufü 39 ühten, zuführen und zu organisiren; gewiß ist, daß die Brandstifter vollkommen

organisirt und mit Waffen, zündbaren Stoffen und Instrumenten

J , g oer zum Erbrechen der Thüren der öffentlichen Gebäude versehen waren.

. Gestern Abends wurden dahier zwei Italiener verhaftet, welche, wie die Regierung wußte, in böser Absicht gekommen waren. Zu

Segovia ward ein Franzose, bei dem man wichtige Papiere fand, und zu Santander der Marquis von Montecastro verhaftet, wel⸗ chen man in eine Verschwörung verwickelt glaubt.“

Eine Depesche aus Madrid vom 28. Juni meldet die Er—

schießung son drei der zu Valladolid durch das Kri i 9 ; olid d egsgericht zum Tode verurtheilten Meuterer. Eine Depesche vom 6 um

Großbritannien und Irland. London, 30. Juni. lautet: „Eine neue Hinrichtung hat zu Valladolid stattgehabt; man

glaubt, daß es nicht die letzte sein wird. Die Zahl der Verhafteten

beläuft sich auf 70. Die Untersuchung in Betreff der Unr

U . g nruhen zu Palencia d ir iti ö 4

zen Albert. Am Nachmittage stattete der Prinz dem Prinzen Skar n , ,

Nach den neuesten Mittheilungen, welche die „Pr. C.“ aus

Spanien empfing, bestätigt sich eine Erwartung, wesche von den mit den dortigen Verhältnissen Vertrauten schon längst ausge—

sprochen wird: Die Vorschläge zur beabsichtigten Zoll— reform werden, laut nunmehr förmlich gegebenen Erklärungen,

während der diesjährigen Sitzungs-Periode der Cortes nicht mehr zur Bexrathung kommen. Es hat nichts gefruchtet, daß der vormalige

Minister Mojano in der Cortessitzung vom 19. v. M. mit schlagenden

Zahlen nachwies, wie seit 1845, 1849 und 1852 nach jedem Schnitte, welchen die Regierung aus dem Prohibitiv- und Schutzzollsystem

hinaus zu einer freieren Bewegung der J ie i

Industrie versuchte, die Staats Einnahmen sehr bedeutend zunahmen. Dieselben sind speziell von 94 auf 114 und resp. 175 Millionen gestiegen, und statt 87,00 Centner Baumwolle, welche früher zur Einfuhr

kamen, werden nunmehr 368,000 Centner eingeführt werden.

Italien. Laut einer Korrespondenz der zu Verona erschei⸗ nenden „Gazzetta uffiziale“ vom 28. Juni aus Genua wäre bereits zu Nervi die vereinbarte Fusion der beiden bourbonischen Häuser

an der Einsprache der Herzogin von Orleans gescheitert.

Türkei. Aus Trapezunt wird unter dem 16. Juni Fol— gendes gemeldet: „Die türkischen Truppen haben nach der Reihen— folge Suchum-Kale, Redut-Kale und die ganze Küste von Cir— kassien und Abchasien geräumt. Die Russen haben jedoch bis jetzt nur Redut-Kale besetzt, da die eingeborne Bevölkerung die Waffen ergriffen und sich zum Widerstande gerüstet hat. Im Norden bei Anapa soll es schon zu mehreren Gefechten zwischen ihr und den Russen gekommen sein; der Naib von Anapa soll sich geflüchtet haben, um nicht durch die Tscherkessen ermordet zu werden. Die türkische Flotte hat übrigens alle Kanonen mitgenommen, welche sich in den von den Türken besetzten Festungen der asiatischen Küste

Staatsrathe zur Prüfung vorgelegten Gesetzentwürfe warten zu I

lich von Battum) wurde geräumt, nachdem vorher alle Befesti— gungswerke zerstört worden. Russischerseits soll ein bedeutendes Corps gegen Schamyl ausgezogen sein.“

. Nußland und Polen. St. Petersburg, 24. Juni. Alle aus dem Innern des Landes eintreffende Berichte melden zwar, daß die Ernte⸗-Aussichten gut seien, allein überall bemerke man erhebliche klimatische Abwechselungen. In Petersburg selbst

entwurfes über di ö. . f die Zoll-Reform soll die Regierung sich mit der sind die Uebergänge von Wärme zur Kälte und umgekehrt so plötz—

lich, daß die ältesten Leute sich eines ähnlichen Sommers nicht er⸗ innern. Ueberhaupt ist beständiges anhaltendes Sommerwetter noch gar nicht eingetreten, wohl aber abwechselnd schneidende Kälte und krennende Hitze. Auf den Landsitzen wird oft noch tüchtig am Abend geheizt. Bei Archangelsk ist aus den arktischen Regionen eine ungeheure Menge Eis angetrieben; die Schifffahrt auf dem Weißen Meere ist dadurch sehr behindert. An hiesiger Börse versuchte man die Meinung von Kapitalisten für die Justitute französischen Ursprungs zu gewinnen. Im Allgemeinen ist man denselben nicht abgeneigt, kann sich aber nicht entschließen, ihnen ein so ausge—= behntes Vertrauen zu schenken, wie vielleicht wünschenswerth wäre, um gegenseitige Beziehungen einzuleiten. Nach dem Kriege ist der Diskonto und der Geldwerth überhaupt außerordentlich in die Höhe getrieben. Gutsbesitzer können sich Glück wünschen, wenn ihnen bei Privaten Kredite eröffnet werden, auf Hypotheken hinter den Kapitalien der Staatsleihbanken, jedoch nur, mit 16 bis 24 pCt. Unter solchen Umständen sieht es mit baldigem An⸗ griff aller derjenigen Anlagen von Eisen⸗, Kunst- und Wasser⸗ straßen, Kreditbanken u. s. w. zur Förderung des Handels und erkehrs sehr mißlich aus. Vor der Hand ist man damit beschäf⸗ tigt, die unausbleiblichen Nachwehen des Krieges zu mildern und den' Folgen vorzubeugen. Da die Krim mit ausländischen Waaren überfluthet ist, so ist dieses Land von Rußland hei Genitschesk und Perekop durch einen dreifachen Kordon hermatisch abgesperrt, um das Eingehen von unverzollten Waagren zu verhindern. Baron von Wraͤngel, welcher das dritte in Taurien und Cherson diglozirte Corps kommandirt, hat in dieser Beziehung die nöthigen Weisun—⸗

gen vom General-Gouverneur von Neurußland, Graf Strogonoff, erhalten und die behufige Anzeige der Regierung bestimmt, daß

alle daselbst vorgefundenen unverzollten Waaren als Contrebande betrachtet, mithin konfiszirt werden. (H. B: H.)

Dänemark. Kopenhagen, 39. Juni. Kjöbenhavns⸗ posten“ zeigt an, daß sie vorlaufig zu erscheinen aufhört.

Amerika. New - York, 19. Juni. Im Senate zu Washington ist eine Resolution des Demokraten Brown aus Missi⸗

sippi angenommen worden, in welcher der Präsident aufgefordert wird, eine Abschrift der Instructionen die Herrn Buchanan in

Bezug auf die Geltendmachung des Satzes: „Frei Schiff, frei Gut“, ertheilt wurden, so wie Buchanan's denselben Gegenstand betreffenden Brief an Lord Clarendon vorzulegen. Der Demo⸗ krat Adams aus Michigan hat eine Rede gehalten zu Gunsten seiner Bill, die Naturalisirung als amerikanischer Bürger erst nach jäh⸗

rigem Aufenthalte eintreten zu lassen und fremde Verbrecher und Arme vom Stimmrecht auszuschließen, um sie und europäische Knechte (serfs) zu verhindern, die Wahlen zu beherrschen und so die Frei⸗

heiten der Amerikaner zu gefährden.“ Im Repräsentanten⸗Hause hat der Sprecher erklärt, der Präsident habe keine Mittheilung der euro⸗

päischen Großmächte in Bezug auf die Frage der Kaperbriefe erhalten.

Der zu New-Nork tagende, der Präsidentschaft Fillmore's feindliche, „amerikanische“ (Enow-nothing) Convent hat Herrn Banks den Jüngern aus Massachusetts zum Kandidaten für die

Präsidentschaft und Herrn W. F. Johnston aus Pensylvanien für

die Vice-Präsidentschaft aufgestellt. Während der Verhandlungen

verließen sämmtliche Abgeordnete aus New-⸗Jersey, so wie einige

andere Personen den Convent, indem sie erklärten, derselbe trete zu stark für die Ausdehnung der Sklaverei auf.

Den letzten über New-Orleans aus Nicaragua eingetroffenen

Nachrichten zufolge hatte sich in der Lage Walker's wenig geändert. Zum Kampfe war es nicht gekommen, aber es herrschte viel Krank⸗

heit unter seinen Truppen. Es hieß, in Costa Rica sei eine Revo⸗⸗

lution ausgebrochen.

London, Dienstag, 1. Juli. (Wolff's Tel. Bur.) „Morning

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In den Fabrik⸗Etablissements des Regierungs⸗Be⸗ zirks Wachen herrscht, nach den uns zugehenden Berichten, seit einiger Zeit ein erhöhter Geschäftsbetrieb. Die Tuchfabriken find in schwung⸗ hafter Thaͤtigkeit, obgleich die Fabrikanten darüber Klage führen, daß die Tuchpreife noch immer außer Verhältniß zu den wesentlich gesteigerten Wollpreisen stehen. Aehnliche Klagen werden von Seiten der Maschinen⸗ Fabrikanten über die Eisenpreise und von Seiten der Leder- Fabrikanten Über die Preise der rohen Häute laut; doch fehlt es nicht an lebhafter Nachfrage für die Erzeugnisse derselben. Die Leder- und. Maschinen⸗ Fabriken haben daher, wie auch die Kraßen⸗ und Nadel⸗Fabriken, vollauf zu thun. (Pr. C.)

Turin, 2. Juni. Ein Vertrag zum Ankaufe zweier Dampfer zum Behufe der Staatsschifffahrt am Lago maggiore ist genehmigt worden. Eine anonhme Actiengeselischaft ist in Vercelli zur Benußung der Luft als Triebkraft beim See- und Landtransport, bei Mühlen, Spinnereien u. s. w. gegründet worden.

8. Juni. In Folge eines diesfälligen Uebereinkommens über⸗ trug der Verwaltungsrath der Eisenbahnlinie von Novara den Bau der Verbindungsbahn mit dem lombardischen Bahnsysteme Hrn. Brassey. Die Arbeiten beginnen sofort und müssen binnen einem Jahre vollendet sein.

Im vorigen Jahre hatte sich zu Alexandrien, wie seiner Zeit auch von uns erwähnt worden, eine Dampfschifffahrts⸗Gesell⸗ schaft zum Bugsiren der auf dem Nil verschifften Waaren gebildet. Schon damals aber wurden Zweifel darüber geäußert, ob die Statuten der Gesellschaft und die Personen, welche an der Spitze dieses Unternehmens standen, genügende Garantieen für die Ausführung dessel⸗

ben darbieten dürften, und so wünschenswerth und einträglich es an und für sich erschien, so fraglich war unter den obwaltenden Umständen seine Verwirklichung. Diese Zweifel haben sich denn auch als nicht unbegründet erwiesen. Die Inhaber des Privilegiums haben sich selbst überzeugt, daß sie das Unternehmen nicht durchführen konnten, und daher die er⸗ haltenen Begünstigungen an andere Personen abgetreten, Es sind nun von der neuen Compagnie veränderte Statuten veröffentlicht worden, welche uns gegenwärtig vorliegen. So viel eine Vergleichung der⸗ selben mit den früheren ergiebt, ist jetzt allerdings in einigen Punkten das Interesse der Actionaire mehr als früher gewürdigt worden; im All⸗ gemeinen aber bleiben diese immer noch in sehr ausgedehntem Maße von den persönlichen Dispositionen der Direktoren abhängig, und es haben die Letzteren sich auch mehr als gewöhnliche Vortheile vorbehalten. Abgesehen hiervon, wird jedoch in Privatmittheilungen aus Alexandrien über die Neugestaltung dieses Unternehmens nicht in Abrede gestellt, daß die dermaligen Konzessionaire in materieller Beziehung größere HGarantieen gewähren als ihre Vorgänger. Man glaubt daher auch, daß das Projekt jetzt wirklich zur Ausführung kommen werde. Der von der Gesellschaft angenommene Titel ist „Privilegirte agyptische Compagnie für Dampf ⸗Bugsirung auf dem Nil und den Kanaͤlen Aeghptens.“ Es scheint, daß sie sich hierzu durch den Schlußsatz des ersten Artikels des Konzessions-Fermans vom 14. Sep⸗ tember 1854 ermächtigt gehalten, indem es dort heißt; „daß, da dieses Privilegium nur auf den Bugsir-Transport sich bezieht, alle anderen Transportmittel, in der Art wie sie gegenwärtig bestehen, vollkommen unbehindert bleiben sollen. Sollte hiermit gemeint sein, daß der Pascha dieser Compagnie nicht blos eine pribilegirte Stellung habe einräumen, sondern ihr ein völliges Monopol ertheilen wollen, so würden mehrfache Reclamationen dagegen nicht ausbleiben können, da, dem Vernehmen nach, schon von mehr als einer Seite von Industriellen die Absicht kundgegeben worden ist, gleichfalls durch Dampfboote die Produkte des Landes auf dem Nil bugsiren zu lassen. Traktatenmäßig aber steht den

Europäern das Recht zu, mit ihren Fahrzeugen auf den Flüssen des osmanischen Reichs ungestörten Verkehr zu treiben, und ist die Frage, mit welchen Kräften die Fahrzeuge fortgeschafft werden dürfen, in keiner Weise beschränkt worden. (Pr. C.)

Lelkszäig, 1. Juli. Leipaig- Dresdener 2895 6. Löbau - Zi- lauer 68 Br. Magdeburg - Leipziger 3148 G. Berlin- Anhaltieche —. Ker lin- Stettiner 159 Br. Cöln - Mindener —. Thüringische 1243 G. Friedrich- Wilhelms-Dordhahn Altona-Kieler Anhalt - Dessauer Tandesbank- Actien Litt. X. u. . 1453 G: Litt. C. 1297 G. Braun- ch weigische Bank-Act en itt. A. a. . 1535 G. Weimarische Bank- Ketrien Litt. A. u. B. 135 Br. Wiener Banknoten 101 G. Oester- reichische 5proz. Metalliques 84 Hr. 18546 Loose —. 1854er Natio- nal-Anleihe 86 G. Preuss. Prämien-Anleihe —.

Post“ und „Times“ sprechen heute für Intervention der Westmächte (. ö J

in Neapel. Von Dover wird telegraphirt, daß der König /

Leopold von Belgien heute daselbst erwartet wird.

Gewerbe- und Handels⸗Nachrichten.

Köln, 28. Juni. Auf der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn brach am 10ten d. Mts? an einem Erzzuge befindlichen Transportwagen beim Abfahren bon der an der Bahn zwischen Vohwinkel und Haan helegenen * Zeche Kraft die Hinterachse. Die Achse ist eine Patent Bündel ⸗Achse,

Hxeslarm, 2. Juli, 1 Uhr 1 Mauren Nachm (Tel. Dep. d. Staats- Anzeigers.) Oest : reich. Ea nknoten 1013 Br. Freiburger Actien 1787 Br., neuer Emissiou 1677 Br. Obereachles. Actien Lit. X. 240 Br. Gberschles. Actien Lit. B. 181 Br. Qberschles. Prioritats · Qbligationen PD. 905 Sr. Oberachles. Pr idcitäts - Obligationen? E. 793 Br. Kosel- Oderberzer 2152 Br., neuer Fruissicn 1935 Br. Kae Oderberger Prigritts Obligatignen 903 Br. Neisse- Brieger ctica 74 Br. Spiritus pr. Eirner zu 50 Quart bei 8 pt. Tralles 6244 Rihlr. Br. Weizen. weiss 68 148 Seęr, gelb. 68 145 8er Roggen 85 4141 Ser. erste 71 81 Sgr. Hafer 48 - 53 Sr . . Bei geringem Geschäft erfuhren die Course nur unwesentliche Ver-

hon dert gebe Föichelsn. Comp. in Eschiweller un März 1318 gelicfeit, ande r,

jedoch erst seit Februar 1850 im Betriebe und hat überhaupt 4000 Mei⸗ jen, feit der letzten Repision dagegen erst 813 Meilen durchlaufen. Ob

der Bruch frisch und gefund, mit Fehlern im Material oder alt war, ist nicht mehr zu erkennen gewesen, weil die Bruchflächen sich gerieben hatten. . Die Normalbelastung des Wagens ist 80 Centner und das Eigengewicht zember 165 Br.

desselben J4 Eentner? Der Wagen hatte volle Ladung.

Steg tina 2. Juli, 1 Uhr 49 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep d. Staats Anzeigers.) Roggen 73 78 bez., Juli 71 bez. u. Br., Juli- August 643 Br., September Oktober 60 Br., 595 G., 595 bez., Frühj. 54 bez. u. G. Rüböl 163 Br., September- October u. November - De- Spiritus 1045, 95, Juli 1045, 10, Juli- August 10. 10 bez., September-COQetoher 10 bez. u. Br.