Verletzung beabsichtigt und gutgeheißen. Crampton habe, wie sich do— kumentarisch beweisen lasse, weiter nichts gethan, als die ihm von Lord (Clarendon ertheilten Befehle ausgeführt und das amerikanische Gesetz im
Sinne Lord Clarendon's interprelirt. Zwar habe der Stgats-⸗-Secretair des Auswärtigen gesagt, es falle ihm nicht ein, das amerikanische Gesetz verletzen zu wollen; doch drehe sich die ganze Frage um die Auslegung des Gesetzes, und für die falsche Auslegung und die dadurch ver⸗ anlaßte Uebertretung desselben sei Lord Clarendon eben so verant⸗ wortlich wie Crampton. Letzterem sei es keineswegs anbefohlen worden, der Regierung der Vereinigten Staaten gegenüber frei und offen zu verfahren. Vielmehr habe er das Licht gescheut und scheuen sollen, und die Geheimthuerei sei das charakteristische Merkmal der englischen Politik in der Werbe⸗Angelegenheit gewesen. Während Crampton Oenk⸗ schriften und Instructionen an Agenten mit schwer auszusprechenden Namen und von üblem Rufe gerichtet, habe sein Secretair Lumley Herrn Marcy gegenüber Erklärungen abgegeben, die durch ihre Zweideutigkeit geeignet ge⸗ soefen seien, den amerikanischen Staats⸗-Secretair hinters Licht zu führen. Nach⸗ dem die Agenten Cramptons vor Gericht gestellt und die Mitschuld des englischen Gesandten vollständig klar geworden, habe Lord Clarendon nicht nur nicht sein Verhalten mißbilligt, sondern gerechtfertigt und darzuthun gesucht, daß keine Gesetzes verletzung vorliege. Seiner (des Redners) Ansicht nach sei die amerikanische Regierung vollständig im Rechte. Die englische hingegen habe England gedemüthigt und schäme sich nicht, Crampton zum Sünden⸗ bocke für ihre Vergehen zu machen. Der Attorney-General entgegnet, der Vorwurf, daß englischerseits das amerikanische Gesetz ver⸗ letzt worden sei, breche in sich zusammen, wenn man auf das Verfahren blicke, welches die amerikanische Regierung Nicaragua gegenüber beob— achtet habe. Die Personen, welche man anzuwerben beabsichtigt, seien keine amerikanischen Bürger im eigentlichen Sinne des Wortes, sondern nach Amerika ausgewanderte britische Untertha— nen und politische Flüchtlinge aus Europa gewesen, und wenn diese Leute die Vereinigten Staaten zu berlassen wünschten, so konnten sie, vorausgesetzt, daß keine Uebertretung des LFandesgesetzes stattfand, in britische Dienste treten, ohne daß dadurch das Völkerrecht verletzt wurde. Allein man habe behauptet, daß Werbungen auf amerikanischem Boden vorgenommen worden seien und daß das Gesetz der Vereinigten Staaten dadurch verletzt worden sei. Nun habe aber die englische Regierung keineswegs die Absicht gehabt, eine solche Gesetzes-Verletzung zu begehen, und habe sie auch in Wahrheit nicht begangen. Sir F. Thesiger erklärt, er würde für die Resolution stimmen, und hebt hervor, daß schon die Geheimhaltung, welche man bei den Werbungen beobachtet habe, den Beweis liefere, daß man von der Ge— setzwidrigkeit dessen, was man that, überzeugt gewesen sei. Baillie meint, die Landesehre sei nicht sowohl durch die Entlassung des englischen
Gesandten kompromittirt, als dadurch, daß die englische Regierung sein Verhalten vertheidigt und gerechtfertigt habe. Daß aber Crampton sich
wirklich einer Uebertretung des amerikanischen Gesetzes schuldig gemacht habe, unterliege seiner Ansicht nach keinem Zweifel. Die Instructionen Crampton's seien in der Absicht erlassen worden, das amerika— nische Gesetz zu umgehen. Auch in Preußen, der Schweiz und den Hansestädten habe die britische Regierung das Völkerrecht
verletzt, jedoch die Beschwerden dieser Staaten ganz anders behandelt,
als die Amerika's. Nachdem Sir G. Grey für die Regierung ge— sprochen, beantragt Sir J. Walsh die Vertagung der Debatte. Lord Palmerston widersetzt sich dem und behauptet, die Sache könne jetzt eben so gut wie später zur Entscheidung gebracht werden. auf Vertagung wird mit 220 gegen 110 Stimmen verworfen. Sir Walsh bemerkt hierauf, die Regierung habe, indem sie Herrn Dallas seine
habe. Einem Antrage Gib son's auf Vertagung der Debatte bis zur 1g n Sitzung widersetzt sich Lord Palmerston nicht, und die Vertagung erfolgt.
Frankreich. Paris, 1. Juli. Der „Moniteur“ sagt in seinem Berichte über die Musterung, die der Kaiser gestern im
Wäldchen von Boulogne über die eben aus dem Orient angelangten
drei Regimenter und zwei Batterien der Garde abhielt: „Diese drei Regimenter sind in der Krim aus den erlesensten Mannschaften sämmtlicher Regimenter der Orient-Armee gebildet worden. waren sie in Frankreich angelangt, als der Kaiser sie sehen wollte, und jeder Soldat trug noch die Uniform des Regiments, das er in diesem glorreichen Feldzuge verherrlicht hatte. Die ganze Orient— Armee war also bei dieser Musterung vertreten. Die Ar— tillerie der Garde hatte zwei kürzlich aus der Krim zu— rückgekehrte Batterieen zu Pferde hergeschickt, deren Kano— nen noch mit den nämlichen Pferden bespannt waren, womit sie auf dem Schlachtfelde von Traktir manövrirten.“ — Zwei Dekrete im „Moniteur“ genehmigen gewisse, in den Statuten des Crédit foncier von Frankreich angebrachte Umänderungen, so wie die Verträge, wodurch diese dGes l ff sich die gleichnamigen Ge⸗ sellschaften zu Marseille und Nevers einverleibt. — Das Gesetz, bezüglich des Zucker Tarif der französischen Kolonieen, wird heute im „Moniteur, veröffentlicht. — Der Kaiser ist heute nach Plom— biüres abgereist. — Der gesetzgebende Körper hat gestern den Gesetz⸗Entwurf, bezüglich der Kommandlt-Gesellschaften, mit 221 gegen 12 Stimmen angenommen.
Der gesetzgebende Körper nahm heute das Gesetz an, das den drei Prinzessinnen der Familie Srleans 600,000 Fr. zurückgiebt. Es fand fast keine Diskusston statt. Die Protestation der Punzen von Orleans blieb ohne Einfluß, so wie ein Brief der Prinzessin Clementine, worin dieselbe ihre 206, 000 Fr. Renten zurückwesst.
Der Antrag J. dem Getraide zu kaufen, welches die Regierung in den westlichen
. 8 ö 5. 2 . ts 8 ö . 9 . Pässe nicht zuftellte, eingeräumt, daß; sie oder Cranpöön Unrecht gehabt! Gouvernements des Kaiserreichs hat ankaufen lassen und das in
Kaum für die Wiedererstattung des Werthes giebt; daß anderen Ein—
Spanien. Eine Depesche aus Madrid vom 30. Juni lautet: „Zu Palencia sind vier Brandstifter und eine Frau hin⸗ gerichtet worden. Castilien ist ruhig. — Die „Madrider Zeitung“ veröffentlicht die Statuten des catalonischen Credit Mobilier und der Bank von Malaga.“
Türkei. Aus Marseille vom 1. Juli wird die Ankunft des „Euphrat“ mit Nachrichten aus Konstantinopel vom 23. Juni telegraphirt. Hiernach bestätigt es sich, daß Herr von Butenieff Rußland bei der Pforte vertreten und Fürst Labanoff sein Gesandt⸗ schaftsrath werden wird. Die französische Division Chasseloup⸗ Laubat stand im Begriffe, die Krim zu verlassen. Die Engländer räumten Kertsch am 6. Juni. Es sind nur noch 20,000 Verbündete auf der Krim und 25,000 in Konstantinopel. Anßer den zum Trup⸗— pen-Transporte verwandten Kriegsschiffen wurde eine beträchtliche Anzahl von Kauffahrteischiffen zu diesem Zwecke gemiethet. Ali Pascha hat in seinen Verhandlungen mit der österreichischen Regierung Erfolg gehabt und es ist entschieden worden, daß die Donaufürstenthümer getrennt bleiben sollen. Der englische Inge— nieur Meredith ist mit den nöthigen Vorarbeiten zum Bau einer Eisenbahn von Konstantinopel nach Adrianopel beschäftigt. Der frühere französische Konsul Gilbert ⸗Desvoisins in Odessa wird in Kurzem auf seinen Posten zurückkehren.
Konstantinopel, 26. Junt. Zur Revision der gegen Salih Pascha von Varna gepflogenen Untersuchung ist eine neue Kommission eingesetzt worden. Die Hospodare der Donaufürsten⸗ thümer sollen ungeachtet ihrer ablaufenden Amtsdauer einstweilen weiter functioniren.
Briefe aus Galatz vom 15. Juni melden, daß die Grenz— Kommission den Jalpukfluß hinauf gegangen sei. Auch das „Jour⸗ nal de Constantinople“ versichert, daß die Kommission eine Verände— rung der im pariser Frieden beschlossenen Linie vorgeschlagen habe.
Alt-Orsova, 25. Juni. Die Türken haben bereits die ihnen zugefallenen Schlangen -Inseln besetzt und den Leuchtthurm hergestellt.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. Juni. Se. Majestät der Kaiser hat befohlen, daß in Ansehung der Dienste, welche der General-Adjutant Graf Rüdiger dem Throne und dem Vaterlande erwiesen, auf Anlaß seines Ablebens die Truppen des Garde- und Grenadier-Corps auf drei Tage Trauer anlegen, vom 15. (27.) Juni an gerechnet.
Am 11. (23.) Juni um 6 Uhr Abends starb zu Karlsbad in Böhmen nach langwieriger Krankheit der Oberkommandirende des Garde- und Grenadier-Corps, General-Adjutant Graf Rüdiger, der 56 Jahre lang ein Muster kriegerischer Tugenden und eine Zierde der russischen Armee war. (R. Inv.)
— Nachrichten aus Warsch au vom 30. Juni zufolge, hatte der Fürst Statthalter des Königreichs, um den unbemittelten Volks— klassen im Gouvernement Lublin die Möglichkeit zu erleichtern, von
den Städten Lublin, Wlodawa, Chelm und im Dorfe Ryki aufge— speichert ist, die Erlaubniß ertheilt, an Bedürftige, wenn sie darum nachsuchen, vorschußweise davon zu verabreichen, jedoch unter fol⸗ genden Bedingungen: daß sie den betreffenden Werth in zwei jähr— lichen Raten, am 15. November 1857 und am 15. November 18568, zurückerstatten; daß, wenn Bauern solche Vorschüsse begehren, die Gemeinden, denen die Betheiligten angehören, sich solidarisch für diese Erstattung verbürgen; daß Eigenthümern von ländlichen oder städtischen Grundstücken nur dann Getraide vorgeschossen werde, wenn ihr unbewegliches Vermögen hinreichende Bürgschaft
wohnern, die kein Besitzthum haben, dergleichen Vorschüsse nur gegen solidarische Bürgschaft zweier als vermögend und zuverlässig bekannten ländlichen oder städtischen Grundeigenthümer verabfolgt werden; endlich in allen Fällen unter der Verwarnung, daß bei nicht pünktlicher Einhaltung der Rückerstattungs-Termine gegen die Säumigen mit Execution werde vorgeschritten werden. Uebrigens sollen auch fernerhin gegen sofortige Baarzahlung geringere oder größere Partieen von diesem Getraide zu dem Einkaufspreise ab— gelassen werden.
Amerika. Valparaiso, 15. Mai. Die Ratificationen des von Chili mit der argentinischen Confederation abgeschlossenen Freundschafts- und Handels⸗Vertrages, der auf den liberalsten Grundlagen des Handels⸗Verkehrs beruhen, sind hier ausge⸗— wechselt worden, eben so wie die Ratificgtionen des mit Neu⸗ Granada abgeschlossenen Vertrages zur gegenseitigen Regulirung des Konsulatwesens. — Die Eisenbahn zwischen Valparaiso und Santiago, welche wegen mehrerer Brückenbauten nicht unbedeutende Schwierigkeiten verursacht, soll bis Limache am 18. September d. J., des Jahrestage der Unabhängigkeits⸗ Erklärung von Chili, dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. — Die Kongreß⸗ Session wird am 1. Juni eroͤffnet werden. (H. B. H.)
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London, Mittwoch, 2. Juli, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Im Unterhause wurde in vergangener Nacht die Debatte über die englische Rekrutenwerbung in Nordamerika fortgesetzt, ohne daß etwas Neues oder Interessantes vorgebracht wurde. Bei der Ab⸗ stimmung blieb das Ministerium mit 274 gegen 80 Stimmen in
der Majorität.
Paris, Donnerstag, 3. Juli. (Wolff 's Tel. Bur.) Die Kon⸗ zession für das Pyrenäen-Eisenbahnnetz ist am 1. d. an Pereira ertheilt worden. — Gestern wurden die Sitzungen der Legisla⸗ tiven geschlossen; das Zollgesetz wurde zur nächsten Session zurück⸗ gelegt. Das Gesetz, betreffend die Pensionen der höheren Beamten, wurde mit 185 gegen 36 Stimmen angenommen.
Gestern Abend wurde die 3pCt. auf dem Boulevard zu 72,
15 gehandelt.
— Aus dem Verlage der hiesigen Decker'schen Geheimen Ober- Hof⸗ buchdruckerei liegen uns wiederum 2 Heftchen vor, welche die erst vor kurzem amtlich veröffentlichten Gesetze und Erlasse über die Städte⸗ und Gemeinde-Ordnung der Nhein⸗Provinz im Separat⸗Ab⸗ druck wiedergeben. Das eine Heftchen enthält: a) die Städte⸗Ordnung für die Rhein-Probinz vom 15. Mai 1856; b) den Aller⸗ höchsten Erlaß vom 15. Mai 1856, betreffend die Verleihung der Städte-Ordnung für die Rhein-Provinz vom 15. Mai 1856 an die auf dem rheinischen Provinzial-Landtage im Stande der Staͤbte vertretenen Gemeinden von weniger als 10000 Einwohnern, e) die In— struction des Ministers des Innern vom 18. Juni 1856 zur Ausführung der Städte-Ordnung für die Rheinprovinz vom 45. Mai 1856, und dq) die Instruction des Ministers des Innern vom 18. Juni 1856, betreffend das Verfahren bei Beantragung der Verleihung der Städte, Ordnung für die Rheinprovinz vom 15. Mai 1856 an die auf dem Provinzial-Land⸗ tage im Stande der Städte vertretenen Gemeinden, welche nicht Über 106.900 Einwohner haben. — Das zweite Heftchen bringt: a) die Ge— meinde-Srdnung für die Rheinprovinz vom 23. Juli 1845, b) das Gesetz, betreffend die Gemeinde-Verfassung in der Rheinprovinz vom 15. Mai 1855, und é) die Instruction des Ministers des Innern vom 18. Juni 15855 zur Ausführung des Gesetzes vom 15. Mai 1856, betreffend die Gemeinde-Verfassung in der Rheinprovinz.
Statistische Mittheilungen. — Ueber den Zustand der Sparkassen in der Provinz Posen
Mamhbärg, 2. Juli, Nachmitiags 2 Uhr 33 Minuten. Schluss- Course: Prenssische ᷓpror. Staats- Anleihe 100. Ereus-
sische 3Sproz. Prämien-Anleihe 114 Br. Oesterreichische 4proz Looze 105. 3Zpror Spanier 37. Berlin - Hamburger 105. Magdeburg · Wittenberge A8.
1pron. Spanier 233 G. Stieglita de 1855 — Esln -= Minden 158. Mecklenburger 58. Berlin · Hamburger 12te Prioritãt 100. Con- Minden 3te Prioritãt 90 Br. Geringes Geschält. Steglita 94 G.
Disconto 67, 7 pCt. . . Getreide markt. Weizen und Roggen sehr ruhig, einzelne Um-
sätze bedangen volle letate Preise. Oel loco 293, pro Herbst 293. Kaffee stille, 45, 3.
Frank furt a. II., 2. Juli, Nachmittags 2 Uhr 34 Min
Sehr fest bei ziemlichem Umsatæ. x Schluss- Course: Neueste prenssische Anleihe 1123. Prenssische
Kassenscheine 1043. Cäln-Mindener Eisenbahn- Actiemn —. Friedrich- Wilbelms . Nordbahn q. Ludwigshafen - Bexbach 1509 Erankfurt- Hanau =. Berliner Wechsel! 1043 Br. Hamburger Wechsel S8. Lond. Wechsel 1183. Pariser Wechsel 83z3. Amsterdamer Wech- zel —. Wiener Wechse! 1173. Frankfurter Bank - Antheile — 3proz. Spanier 40. Iprox. Spanier 25. Kurhessische Loose 39. Ba- dische Loose 3. 5proz. Metalliques 82. 45proz. Metalliques 72. 1854er Loose —. Oesterreichisches National-Anlehen 835. Oesterreich.
Bank-Antheile 1288 ex div. Wien., 3. Juli, Nachmittass 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff's Tel.
Bur.) Stimmung animirt, neue Eisenbahn-Actien begehrt. .
Silber- Anleihe 89. 5pros. Metalliques S353. A3pror. Metalliques 7335. Bankactien 1115. Nordbahn 280. 1854er Loose 106. National- Anlehen 855. Bank - Interims- Scheine 370. London 10, O02. Augs- burg — Hamburg 743. Pari. 1183. Gold 6. Silber 3.
Amst er ildnmi, 2. Juli, Nachm. 4 Uhr. (Wolffs Tel. Bur)
Schluss- Course: Spro. Isterreichisches National- Anlehen S0. 5pros. Metalliques Litt. B. S553. 5prox. Metalliques 79. 235pro. Metalliques A03. prov. Spanier 2543. Zpron. Spanier 10. 5proꝛ. Russen Stieglit? 943. 5proz. Russen Stieglit de 1855 965. Mexikaner 2243. Holländische Integrale 613. .
G erreide markt. Weizen sest. Roggen unverändert, ziem lich lebhaft. Raps, pro Herbst 793. Rüböl, pro Herbst 4453.
Hondon, 2. Juli, Mittags 1 Uhr. ¶ Wolff's Tel. Bur.) Con-
sols 96535. . — Nachmittags 3 Unr. ( Wolff's Tel. Bur.)
Consols 953. 1pror. Spanier 245. Mexikaner 2235. Sardinier 92.
5proz Russen 110. 4zprorz. Russen 986. . Gerreidemarkt, Für fremden wie für englischen Weizen wur-
den am heutigen Markte die vollen Montagspreise realisirt. Hafer wurde bei guter Zufuhr einen halben bis einen Schilling niedriger
verkauft. Liverpocl, 2. Juli, Mittags 12 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Baum wolle: 10,0900 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unver-
ändert.
Haris, 2. Juli, Nachm. 3 Uhr. (VWolft's Tel. Bur.) Man
entnehmen wir aus amtlichen Berichten folgende Mittheilungen, Am Schlusfe des Jahres 1854 war ein Bestand von 317,945 Rthlr. 21 Sgr.
3 Pf. borhanden. Während des Jahres 1855 ist ein Zuwachs entstanden:
a) durch neue Einlagen von 140,865 Rthlr. 12 Sgr. 10 Pf.. b) durch Zu⸗
schreibung von Zinsen 8943 Rthlr. 16 Sgr. 9 Pf. Im Jahre 1855 betrugen die Ausgaben der Sparkassen für zurückgenommene Einlagen 116,552 Rthlr.
19 Sgr. 8 Pf., und es verblieb am Schlusse desselben Jahres ein Ein⸗ lagebestand bon 350,302 Rihlr. 1 Sgr. 2 Pf.
Fonds stellt sich auf 19.752 Rthlr. 5 Sgr. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Sparkassenbücher betrug a) bis zur Einlage von 20 Rthlr. inkl. — 2672; b) von 20 Nthlr. bis 50 Rthlr. inkl. w 1503 c) bon 50 Rihlr. bis' 166 Nthlr. inkl. — 200; d) von 100 Rthlr. bis 200 Rthlr. Nach den Regierungs-Bezirken vertheilt, befinden sich im Regierungs⸗Bezirk Posen 3 Sparkassen, und zwar in Posen, Lissa, Ostrowo, Pleschen, Schwerin, Fraustadt, Krotoschin und Unruhstadt; im Regierungs-Bezirk Bromberg
inkl. — 448; e) über 200 Rthlr. — 258; in Summa 5803.
nur 1, nämlich in Bromberg selbst. (Pr. C.)
Der Bestand des Reserve.
Gewerbe- und Handels -⸗Nachrichten.
— Aus Königsberg, 2. Juli wird der „H. B. H.“ telegraphirt:
Aus Petersburg wird gemeldet:
1. Juli 1856 ab, ermächtigt.
Der Kaiser hat durch Erlaß den Finanzminister zur definitiven Emission zweier Serien Staats kassenbillets iin Betrage von sechs Millionen Silberrubel und Zinsberechnung vom
Leinziäg, 2. Juli. Leirzis - Dresdener 290 G.
taner 67 G. Maßgdeburg - Leipziger 318 6. Berlin- Stettiner 156 G. Cöln - Mindener —.
Friedrich Wilbelm3s- Nordbahn — . Altona-Kieler —
schweigische Bank-Aet en Litt. A. u. B. 146 Br. Actien Liit. A. u. B. 135 Br. reichische 5proz. Metalliques S4; Br. 18546r Loose — nal-Anleihe 86 G. Preuss. Prämien-Anleihe —.
Löbau - Zi- Berlin - Anhaltische —. Thüringische 124 Br. Anhalt · Deasauer L Aästien Litr. A. u. B. 146 Br.; Litt. C. 129 G. Braun-
andes bank - Actien Litt n J
Wiener Banknoten 1015 G. Oester- 1854er Natio-
wollte an der Börse mit Bestimmtheit wissen, dass die Bank A4das Pisconto auf Wechsel auf 45 pCt. herabgesetzt habe. Als Consols von Mittags 12 Uhr 9567 eingetroffen waren, eröffnete die 3proz. zu 74, 65, hob sich auf 72, 15 und schloss ziemlich belebt und fest zur Notiz. Die Liquidation für Eisenbahn- Actien war schwierig. Consols von Mittags 1 Uhr waren ebensalls 955 gemeldet. ( Schluss- Course: 3proz. Rente 72, 10. 4proz. Rente 93, 50
3pror. Spanier —. 1proz. Spanier — Silberanleihe 91.
Königliche Schauspiele.
Freitag, 4. Juli. Im Opernhause. (118te Vorstellung): Die Willys, oder: Gisela, pantomimisches Ballet in 2 Akten, von St. Georges und Coralli. Musik von Adam. Vorher: 1) Duvertüre von L. van Beethoven aus (C-dur). 2) Cavatine aus der Oper: Linda von Chamouni, von Doni⸗ zetti, vorgetragen von Madame Amalia Angle s de Fort uni, Königlich spanische Hofsängerin und Professorin des Gesanges am Konservatorium zu Madrid. 3) Fantasie für die Klarinette von Reissiger, vorgetragen von Herrn Carl Pape. . 4) 7. Rondo aus der Oper: Die Puritaner, von Bellini, b. Le vito, spanisches Lied von Iradier, vorgetragen von Madame de Fortuni. Vorletztes Auftreten der Madame de Fortuni. 4 . ö . Im Schauspielhause. Keine Vorstellung; 3 gef, sind die Königl. Theater geschlossen. Sonntag, 6. Juli. Im Opernhause. (119te Vorstellung): Das hübsche Mädchen von Gent, Großes pantomimisches Ballet n 3 Akten“ und 9 Bildern, von St. Georges und Albert. Mustk von A. Adam. Anfang 7 Uhr. Mitt el-Preise. Im Schauspielhaufe. Keine Vorstellung. ; Der Billetverkauf zu dieser Vorstellung beginnt Sonnabend,
den 5. Juli.