1394
In Spithead sind gestern über 80 Mann des 1. Jäger⸗ Corps der britisch⸗deutschen Legion aus dem Orient angekommen.
Die Kolonie Neu⸗Süd⸗Wales hat zu dem sogenannten pa⸗ triotischen Fonds bis jezt im Ganzen 66, 000 Pfd. beigesteuert.
Viscount Hardinge hat unter dem vorgestrigen Tage einen
Armeebefehl erlassen, in welchem er anzeigt, daß er seine Stelle AIs Ober- Befehlshaber niederlegt und daß der Herzog ven Cambridge diesen Pesten übernimmt. Er spendet in diesem Er⸗ lasse den britischen Soldaten das glänzendste Lob für die während des letzten Krieges bewiesene Tapferkeit und Hingebung, die in der Kriegsgeschichte Englands unübertroffen daste he; .
I einer Kohlengrube bei Cardiff in Glamorganshire sind vorgestern durch eine Exploston 110 Personen ums Leben ge⸗
kommen. ; ö Frankreich. Paris, 17. Juli. Ein Dekret im Moniteur
verfügt, daß die Session der Generalräthe in sämmtlichen De⸗ partements, das Seine⸗Departement ausgenommen, am 25. August beginnen und am 8. September geschlossen werden soll. Der „Moniteur“ meldet: „Der Adjutant General Graf Kisseleff, Minister per Domainen und Mitglied des Reichsrathes, ist zum Botschafter Rußlands in Paris ernannt worden.“ Der neue Botschafter ist der ältere Bruder des früheren langjährigen russischen Gesandten in Paris. — Der Kriegs-Minister hat, wie im vorigen Jahre, die Anordnung getroffen, daß den Landwirthen, denen es an Arbeitern fehlt, auf ihr Verlangen für die Dauer der Ernte Soldaten zur Berfügung gestellt werden müssen. — Der Bau der Musterhäuser zur Unterbringung von Arbeiter⸗Familien hat auf den dafür vom Kaiser zu diesem Zwecke angekauften Grundstücken dieser Tage be⸗ gonnen. — Es steht fest, daß die Gendarmerie bedeutend verstärkt wird, und daß das Institut der Feldhüter, dessen Umgestaltung an—⸗ befohlen ist, in gewissem Grade mit der Geudarmerie verschmolzen
werden soll. U — 18. Juli. Es heißt, Narvaez werde heute von Paris
abreisen. Spanien. Aus Madrid, den 13. Juli, berichtet die
„Köln. Ztg.“: Eine tiefgehende Ministerkrisis stand bevor, deren
Veranlasfung und Opfer der Minister des Junern, Herr Escosura, geworden. Herr Escofura hat nämlich eine Denkschrift verfaßt, in welcher er die Resultate seiner in Alt-Castilien angestellten Nach⸗ forschungen darlegte und vie veralteten Parteien als die Urheber ber verübten Verbrechen bezeichnete und die als amtliches Aktenstück der Oeffentlichkeit hätte übergeben werden sollen. Der Geist dieser Schrift und die Angaben in derselben hatten das Un⸗ glück, dem Kriegs ⸗ Minister nicht zu gefallen, obgleich sich Espartero entschieden für die Drucklegung derselben in der offiziellen „Gaceta“ aussprach. Es kam zwischen den beiden Generalen zu ernsten Erörterungen und vorgestern zu einer sechs Stun den langen Diskussion im Ministerrathe. Gestern meldete sich Herr O'Donnell krank und fehlte in einer Minister-Berathung, vie am Tage stattfand, stellte sich aber bei einer anderen ein, welche am Abend gehalten wurde. Er verweigerte der Denkschrift des Herrn Cscosura seine Unterschrift, und da Espartero bei seinem Ausspruche beharrte, gab er seine Entlassung. Die Königin aber verweigerte die Annahme derselben, und wie verlautet, soll sie versöhnend auf den Herzog gewirkt haben. Wie dem auch sei, das Manifest erschien in der heutigen „Gaceta“ nicht, und Espar⸗ tero ließ die beiden Minister des Krieges und des Innern zu sich bescheiden, und machte ihnen begreiflich, daß sie beide ihre Entlassung zu gebeu hätten, und daß es der Königin überlassen bleiben müsse, zwischen ihnen zu wählen;
Ferner wird aus Madrid, 16. Juli, Abends, berichtet: „Der Aufstand ist vollständig unterdrückt, und im ganzen Lande, mit Ausnahme von Saragossa, herrscht Ruhe. Der Anführer der Aufständischen auf den Barrikaden, der ehemalige Stierfechter Puceta, ist gefallen. General Concha hat sich des Thores von Toledo bemachligt, und die Einwohnerschaft legt eine der Regierung günstige Gesinnung an den Tag. Gegen Mittag wurden die letzten Reste der Aufständischen, welche sich noch in der Stadt herumtrie— ben, zersprengt. Auf dem Sevala-Platze wurden den Insurgenten 12 Geschütze, die sie erbeutet hatten, wieder abgenommen. Die Königin, der König und O Donnell haben eine Heerschau über die Truppen abgehalten und sind mit Beifallsrufen empfangen worden,. Die Königin hat die Verwundeten besucht; die Zahl der Todten ist nicht erheblich.
Die pariser Blätter vom 17. Juli melden nach Depeschen aus Madrid vom 16ten Abends, daß die Aufständischen fast ver= schwunden waren und man nur einigen wenig zahlreichen Banden noch in den Straßen begegnete. Die städtische Behörde war auf⸗ gelöst und ersetzt worden. Die Regierung hatte nach den Debats beruhigende Nachrichten aus Barcelona und Saragossa empfangen; nach dem Constitutionnel“ aber bestätigt es sich, daß zu Saragossa ein sehr ernster Aufstand ausgebrochen war. Die Zahl der Depu— tirten, welche die Reglerung auseinandersprengen ließ, wird auf vierzig angegeben.
— 17. Juli, Nachmittags. Die Ruhe ist vollständig herge⸗ stellt. Die Königin, begleitet vom Marschall O'Donnell, hat heute die Truppen der Garnison Revue passiren lassen. Armee und Volk haben sie mit lebhaften Zurufen empfangen. Morgen wird mit großer Feierlichkeit die Beerdigung der Soldaten stattfinden, welche kei der Vertheidigung der Ordnung und des Thrones gefallen sind. Die Nachrichten aus den Provinzen sind zufriedenstellend. Espartero hat sich nach Logrono zurückgezogen. .
Griechenland. Athen, 12. Juli. Der Finanzminister wird dem Vernehmen nach zurücktreten, als sein Nachfolger wird Herr Theokari oder Kalifrona bezeichnet. Auch der Senat adoptirte die Pension für den ehemaligen Ministerpräsidenten Maurokordatos.
Türkei. Konstantino pet, 11. Juli. Von Franzosen befinden sich etwa nur 15,000 Mann, von Engländern kaum 4000 Mann noch in der Levante. Das Lager bei Maslak ist theil⸗ weise schon abgebrochen. Große englische Heumagazine sind in dreitägigem Brande aufgegangen. Die polnische Legion unter Zam vbyski wird aufgelöst. Dienstanerbietungen englischer Ofst⸗ ziere sind von der Pforte abgewiesen worden. Die Schifffahrt nach dem Schwarzen Meere ist fortdauernd lebhaft. Die zweimalige wöchentliche Verbindung mit Marseille wird eingestellt, dagegen eine wöchentliche Schnellfahrt eingeführt. Der französische Gene⸗ ral-Konsul für Odessa, Hr. Desvoisins ist auf seinen Posten ab⸗ gegangen. Die türkischen Truppen haben die Donaufürstenthümer völlig geräumt. .
Fürst Alexander Karagjorgjewitsch von Serbien hat eine
Proclamation erlassen, in welcher es heißt: Es ist Euch, meine geliebten Brüder, bekannt, daß nach den stür⸗ mischen und kriegerischen Ereignissen, die fast drei Jahre lang dauerten, und die, Gott sei es gedankt, bloß durch Eure Bürgertugenden glücklich und ohne Störung an uns vorübergegangen, in der Hauptstadt Frank⸗ reichs am 18. März (30. März'en. St.) dieses Jahres zwischen allen Großmächten Europa's der Friede geschlossen wurde. Dieser gesegnete Friede, darob sich ganz Europa erfreut hat, hat auch uns süße Früchte und dauernde Bürgschaften für unsere Zukunft gebracht. Unterm Sten (17.) dieses Monats habe ich von der hohen Pforte den mir amtlich zugesandten Friedens Vertrag erhalten: in den Artikeln 28 und 25 dieses Vertrages werden unsere durch die bisherigen großherrlichen Hats verliehenen Rechte und Privilegien aufs Neue be⸗ stätigt und fortan unter die vereinte Garantie aller hohen kontrahirenden Mächte gestellt. Ueberdies hat unser allergnädigster Sultan im Verein mit den übrigen hohen kontrahirenden Mächten in den Artikeln 17 und 18 uns das Recht zu verleihen geruht, daß auch Serbien und die zwei anderen Donau-Fürstenthümer, die Walachei und Moldau, ihre Kom— missare zu der permanenten Kommission abordnen, welche wegen Regu⸗ lirung der Schifffahrt der Donau zusammentreten und aus Abgesandten der hohen Pforte, Oesterreichs, Baierns und Württembergs zusammen— gesetzt sein wird. Die hohe Pforte hat mir schriftlich mitgetheilt, daß ich einen Kommissar wählen und im Sinne des gedachten Traktats die Wahl zur hohen großherrlichen Bestätigung vorlegen soll, was auch ge⸗ schehen ist.
Damaskus, 19. Juni. Fortwährend laufen beunruhigende Gerüchte über die feindliche Stimmung der Anhänger des abgesetz—⸗ ten Sherifs von Mekka gegen die Regierung ein. Am 16. Juni ist die diesjährige Karavane, 3350 Köpfe zählend, nach Mekka ab— gegangen.
Beirut, 29. Junt. Sowohl die Griechen als die Drusen
zuben sich gegen den Militairdienst.
und Maroniten strä Amerika. New-York, 5. Juli. Der zur Prüfung der
Angelegenheiten von Kansas Seitens des Kongresses ernannte Ausschuß ist nach Washington zurückgekehrt und hat daselbst am 1. d. M. feinen Bericht abgestattet. Es ist dies der Bericht der Mehrheit. Auch ein Bericht der Minorität wird vermuthlich nicht ausbleiben, und man glaubt, daß derselbe günstig für die Missouri,
Eindringlinge und für die Regierung lauten werde. Folgendes ist
der Schluß des Majoritäts⸗Berichtes:
Der Ausschuß berichtet folgende Thatsachen und Schlüsse als die Resultate der Zeugen-Aussagen:
1) Alle unter dem organischen oder angeblichen Territorialgesetze im Territorium Kansas stattgehabten Wahlen sind durch organisirte Inva— sionen aus dem Staate Missouri durchgesetzt worden, durch welche das Volk des Territoriums verhindert wurde, die ihm durch das organische Gesetz gesicherten Rechte auszuüben.
2) Die sogenannte Territorial-Legislatur war eine rechtswidrig kon⸗ stituirte Körperschaft, der keineswegs die Befugniß zustand, rechtskräftige Geseßze zu erlassen. Ihre Beschlüsse sind deshalb null und nichtig.
3) Diese sogenannten Gesetze sind im Allgemeinen nicht zum Schutze der Person und des Eigenthums, oder zur Bestrafung des Verbrechens, sondern zu rechtswidrigen Zwecken benutzt worden,
4) Die Wahl, kraft welcher der sitzende Abgeordnete, John W. Whitfield, seinen Sitz inne hatte, erfolgte nicht in Gemäßheit eines rechtskraͤftigen Gesetzeß und kann nur als der Ausdruck der Wahl jener anfaͤssigen Bürger (resident citigens) betrachtet werden, welche für ihn stimmten.
5) Die Wahl, kraft welcher sein Nebenbuhler, Andrew H. Reeder, seinen Sitz beansprucht, war keine gesetzmäßige und darf nur als der
1395 Ausdruck der Wahl jener an sässigen Bürger betrachtet werden, welche Posen, 18. Juli. Die Roggen ⸗ Ernte in der Umgegend Posens far ihn stimmten. . hat begonnen und wird vom Wetter begünstigt. Auch neue startoffeln 6) Andrew H. Needer erhielt eine großere Anzahl von Stimmen an⸗ werden seit 14 Tagen in reichlicher Menge auf den Markt gebracht, und sasfiger Bürger, als John W. Whitfield. haben den Preis schon fast um die Hälfte herabgedrückt. Ueberall fteher ) Bei“ der gegenwärtigen Lage bes Territoriums kann keine billige die Felder vortrefflich, und weder das Kraut noch die bis jetzt geernteten Wahl gehalten werden, ohne eine neue Volkszählung, ein strenges und Kartoffeln zeigen Spuren von Krankheit. (Pos. 3.) gewissenhaft gewahrtes Wahlgese, die Ernennung unparteiischer Richter . und die Anwesenheit von Truppen der Vereinigten Staaten an jedem Wahlplatze. . y e vor Bildung der Staats⸗Regierung von dem Volke des Terri⸗ toriums vorgenommenen Wahlen waren so regelmäßig, wie die gestorte Ruhe im Territorium es gestattete, und die Verfassung, welche in Folge ; . ber befagten Wahlen zu Stande kam, drückt den Willen der Majoritäͤt — (Die Eintheilung des preu ßischen Staats für den res Voltes aus,. Da es nicht Sache des Ausschuffes ist, Abhülfemittei Ber ghan) V. Der West fälische Haupt- Berg-Histritt. Nicht für die im Territarium Kansaß ausgebrochenen Unruhen anzurathen, so Fanz Westfalen wird von diesem Haupt ⸗Herg-Distrilt umfaßt; die Siegen⸗ begnügt er sich mit der vorstehenden Darlegung des Sachverhaltes. schen Berge und der südliche Theil des Regierungsbezirks Arnsberg über⸗ Nr. Herbert, Kongreß-Mitglied für Californien, welcher einen haupt sind dem Rtheinischen Haupt- Berg-Distrikte zugewiesen, wogegen Kellner in 13 Hotel tödtete, wird unter der Anklage des ,, . n n , ,,,, ü ᷣ ; e ichen Theile der Kreise Mordes vor ericht gestellt werden. 4. Duffeldorf und Elberfeld zum westfaͤlischen Haupt-Berg.- Distrikte gelegt Quebec, 5. Juli. Am 1sten d. M. prorogirte zu Toronto wurden. In den Kreisen Düsseldorf und Elberfeld bildet die Chaussee der General- Gouverneur das canadische Parlament bis zum 9Oten von Düsseldorf nach Barmen die Grenze bieser Haupt⸗Bergamts. Diftritte August. e , r seinen Sißz zuerst in Wetter, dann uten. Sonbar, : Sn. Nas den Cette we ce, ib , , , , l. le. aus Auhd ist dort ein Konflikt zu erwarten, da der Radscha von beiden Staats-Salinen bestellten besondern Salz Alem lern zu Königsborn Tuhlsipur, einer der Vasallen des Ex⸗Königs, sich weigert, der bei Unna und zu Reusalzwerk bei Minden, das Märtkische Bergamt ostindischen Compagnie den bisher von ihm bezahlten Tribut zu zu Bochum, das Essen-Werdensche Bergamt zu Essen und
dichten, seinerfelis Zwangs-Contributignen von den Dörfern sei= das Tecklenburg Lingensche Bergamt zu Jbbenbür zn. ados hen, f Märkische Bergamt zu Bochum, das früher in Hagen, dann in Wetter
nes Bezirks erhebt und seine streitbare Mannschaft vermehrt hat. — ᷣ ⸗ ͤ
In Folge davon sind brei Infanterie Regimenter, ein Kavallerie⸗ e. Sitz halte, umfaßt zür zeit Thöile der Regictun gs dezitte sltneß
Rahel bnd Ccschüthe! zur Bersäzung des britischen Cem, *r ,,, J ,, ᷣ ⸗ h e de eise Soest, Iserlohn
uff ne Herrn Wingfield, gestellt worden, und man glaubte, daß und Hagen, und vom Regierungs- Bezirk Münster Alles, was ies seits
Gewerbe- und Handels ⸗Nachrichten.
diese Truppen zunächst das Fort Kunda, die Haupt⸗Position des der Chausseen von Münster nach Warendorf einer- und von Münster Rabscha, angreifen werden. Der Ex⸗König von Auhd befindet sich über Dülmen und Haltern nach Dorsten hre gelegen ist. 63 noch in Calcutta und es scheint ihm bis jetzt nicht gelungen zu Bergamt zu Een begriff den zum Westfälischen Haupt⸗Bergdistrikt ge⸗ sein, das Geld zur Reise nach England aufzubringen.
legten Theil des Reglerungsbezirks Düsseldorf und den Theil des Regie⸗ rungsbezirks Münster, der jenseits der Straße bon Münster über Dülmen nach Haltern und Dorsten gelegen ist. Endlich das Bergamt zu Ibben⸗ r . den an, n,, 3 und densenigen eil des Regierungsbezirks Münster, welcher nördlich bon der Münster⸗
London, Freitag, 18. Juli, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) Warendorfer Chaussee gelegen ist. Das Bergamt zu Ibbenbühren, fr, In heutiger Sitzung des Unterhauses verweigerte Palmerston 46 ,, zur. Zeit ö Steinkohlen- Bergbau des Stats bei über die weitere Verwendung der Fremdenlegion Auskunft zu er— * ö 6 , ,, . theilen. t ö , ,, . ,,, en ,,
Im Oberhau se erklärte PJaGroure, er werde am Mo tage die Rheinprobin mit usnahme der oben genannten, dem Westfälischen
4 ö z ö Haupt⸗Berg-⸗Distrikt zu eiwiesenen Theile des Regie ungsbe irks Düssel⸗ mittheilen, was in Bezug, des Berichts über die Krim-Unte rsuchung dorf und . . . ö diejenigen ö e er g iet un . welcher bereits der Königin vorgelegt ist, geschehen solle. Bezirks Arnsberg, die dem Bergamts⸗Bezirk Bochum nicht überwiesen
sind. Das Ober-Bergamt des Rheinischen Haupt⸗Berg ⸗Distrikts hat seinen Sitz zu Bonn. Von diesem Sber⸗Bergamt ressortiren außer den zur Verwaltung einzelner Staatswerke besonders bestellten Aemtern zu Sayn bei Coblenz und zu Münster am Stein bei Kreuznach und den zur Verwaltung einiger standesherrschaftlichen Werke besonders eingesetzten Aemtern, als dem Fürstlich Wied'schen zu Neuwied und dem Graͤflich Wildenburgischen zu Friesenbagen, das Bergamt Siegen für den
— Ein interessantes Beispiel, wie Gewerbe und Bodenkultur sich rechtsrheinischen Theil des Ober⸗Bergamts⸗Distrikts, das Bergamt zu gegenseitig fördern, bietet die Glas fabrik Neufriedrichsthal im Düren für den auf der linken Rhein- und linken Moselseite belegenen Regierungs⸗Bezirk Bromberg. Bei dieser Fabrik, deren Geschäfte sich Theil des Distrikts und das Bergamt Saarbrücken für den auf der immer mehr erweitern, wird auch die Korb lechterei in ausgedehntem sinken Rhein- und rechten Moselseite belegenen Theil dieses Haupt⸗Berg⸗ Maße betrieben. Die dort gefertigten Flaschen nämlich werden mit Distriktes. An Stagtswerken stehen unter der speziellen Leitung des Weidenruthen umflochten und bon dem Besitzer der Fabrik, der zugleich Bergamts Siegen 3 Eisensteingruben bei Horhausen, 3 Erbstollen und die einen sehr bedeutenden Ausfuhrhandel mit geistigen Getränken nach Metall- und Stahlhütte zu Lohe, unter der speziellen Leitung des Berg⸗ überseeifchen Staaten betreibt, bei diesem Geschaͤft verwendet. Hierdurch amts zu Saarbrücken stehen die wichtigen Steinkohlenwerke des Staates sinden nicht allein viele Arbeiter eine lohnende Beschaftigung, son— zwischen Neunkirchen, Saarbrücken und Saarlouis. dern es wird auch der Grund und Boden der dort gelegenen Wiesen Von dem Ober-Bergamt zu Bonn wird vorläufig auch der Bergbau und Torfflächen durch den Anbau der Weidenruthen bis zu Erträ⸗ in den Hohenzollernschen Landen beaufsichtigt, so weit die be⸗ gen bon 46 bis 50 Rthlr. der Morgen verwerthet. Auch werden dort treffende Angelegenheit nicht, wie die Verwaltung dieser Lande überbgupt, durch den bekannten Civil⸗Ingenieur, Direktor Milch aus Brüssel, Darren in den Ressort des Finanzministeriums gezogen worden ist. Als nächste mit Luftheizung zum vollkommenen Trocken des Torf es angelegt, welcher Aufsichtsbehörde fungirt in diesem Landestheile die oberste Behörde dessel⸗ als Surrogat des immer mehr im Preise steigenden Holzes beim Betriebe ben, die Regierung zu Sigmaringen. der Glas-Fabrication verwendet werden soll. Diese für die Feuerung Die Bergämter sammtlicher Haupt-Bergdistrikte haben, nächst den mit Torf aͤußerst wichtige Einrichtung wird auch für den Hausgebrauch ihnen speziell überwiesenen Aufgaben, die Oberaufsicht über den Pribat⸗ bereits nachgeahmt und gewährt ein gutes und billiges Heizungsmaterial. Bergbau ihres Bezirkes. Nicht alle Bergwerke des Landes stehen jedoch Ein Pfund Torf, der auf diese Weise vollkommen trocken gedarrt ist, hat, unter dieser Oberaufsicht, so namentlich nicht die Gewinnungen bon Eisen⸗ nach den gemachten Erfahrungen, die Heizkraft von einem Pfund trockenen erz in Schlesien, der Steinkohlenbergbau in der Standesherrschaft Pleß Buchenholzes, und 1506 Stück solchen Torfes werden einer Klafter Kie- Und einige minder bedeutende Betriebe auf privilegirten Territorien. Von fernholz gleichgeachtet. Da nun die Klafter Kiefern-Brennholz 3 bis diesen Werken, so wie von den nicht von der Bergbehörde ressortirenden 6 Thaler kostet, 1000 Stück gedarrten Torfes aber im Allgemeinen für Hüttenwerken und Privat-Salinen überhaupt, werden die erforderlichen 1 bis 15 Thaler zu beschaffen sind, so, unterliegt die Wichtigkeit dieser Nachrichten durch die Landräthe und Bezirks-Negierungen eingzzogen Darr-Methode, welche sich in Hauswirthschaften wie Fabriken ohne be— und' unmittelbar an das Ministerium für Handel, Gewerbe und öffent⸗ deutende Kosten anwenden läßt, keinem Zweifel, (Px. 8, liche Arbeiten befördert. .
Düsseldorf, 16. Juli. Seit vergangenen Sonntag hatten wir Das Königlich belgische Ministerium der öffentlichen Bauten, zu fortwährend trockenes warmes Wetter, das nur heute Mittag durch einen dessen Nessort die Verwaltung der Staatsbahnen gebört, hat den Relsen⸗ ziemlich heftigen Gewitterregen unterbrochen wurde. Man ist mit dem den, welche eine Vergnügungsreise an die Rheinufer durch Mähen des Roggens beschäftigt, und machen vereinzelte Klagen über Frankreich und Belgien machen wollen, Fahrbillette zu ermäßigten Faulen des Roggens in den AÄehren durchaus keinen Eindruck da der Preisen zur Verfugung gestellt. Die Billette werden nur für Wagen Ertrag der Aernte im Ganzen, wie man mehrseitig hört, sogar unter= erster Klasse ausgegeben und haben für alle ach während eines ganzen schätzt worden ist. Die Kartoffeln stehen hier ausgezeichnet und sind so Ponagts Gültigkeit. Die Reiseroute ist auf Paris, Douai, Amiens, massenweise an Markt gebracht, daß fich der Preis auf 15 Sgr. pro Straßburg, Nancy, Baden-Baden, Weißenburg, Mannheim, Darmstadt, Meßze stellte; einzeln auftauchende Klagen über Kartoffelkrankheit machten Frankfurn Mainz, Bonn, Ludwigshafen, Köln, Aachen, Pepinster, Spag, bei der Ergiebigkeit der Aerndte und der Mehlhaftigkeit und Güte der Tattich, Brussel und Namur berechnet. Als Ausgangspunkte sind Lüttich, neuen Kartoffeln keinen Eindrud. Brüssel oder Namur gestattet. Der Preis des Villeks für die Tour durch
Landwirthschaft.