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kalter oder ausdorrender Winde, so wie in vielen anderen Bezie⸗
hungen darbietet. Berlin, den 9. Juli 1856.
Der Minister des Innern. Der Chef des Ministeriums für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten.
An die Königlichen Regierungen der Provinzen Preußen, Posen, Pommern, Branden⸗ burg und Schlesien.
Vorstehende an die Regierungen der fünf östlichen Provinzen
gerichtete Eröffnung wird denen der Provinzen Sachsen, Westfalen und der Rheinlande im Hinweis auf die ihnen nach dem Gesetz vom 24. Dezember 1816 zustehenden Befugnisse nachrichtlich zu⸗ allerdings sehr große Besorgnisse hinsichtlich einer weitverzweigten Vn
gefertigt. Berlin, den 9. Juli 1856.
Der Minister des Innern. Der Chef, des Ministeriums für
von Westphalen. die landwirthschaftlichen Angelegenheiten. Hoffnu , Hadfield's erwidert Lord Palmerston, in Anbetracht des nahe h.
vorstehenden Endes des Session halte die Negierung es nicht für win. schenswerth, auf die Annahme der Ehescheidungs Bill zu dringen; doch
Im Auftrage: Oppermann.
An die Königlichen Regierungen der Provinzen Sachsen, Westfalen und der Rheinlande.
Abgereist: Se. Excellenz der General ⸗ Lieutenant General-Inspecteur der Artillerie, von Hahn, nach Stettin.
1
v i & tan tli ches.
Preußen. Berlin, 21. Juli. Ihre Königlichen Hoheiten von Preußen haben der
der Prinz und die Prinze ssin Königlichen Akademie der Künste hierselbst mit huldvollem Schreiben aus Baden-Baden vom 4ten d. M. einen kolorirten vorzüglichen Abdruck des Hochdenselben von der preußischen Rhein -Provinz ge— widmeten und von Scheuren gezeichneten, von Sonderland litho— graphirten Gedenkblattes unter Glas und Rahmen als unschätz⸗ bares Andenken zu übersenden geruhet.
sammlung hinzugefügt.
Mecklenburg. Schwerin, 13. Juli. Hoheit die Frau Großherzogin Alexandrine morgen von Marienbad hier erwartet. (Meckl. 3.)
Bremen, 19. Juli.
am Montag tritt die Kommission zusammen.
Baden. Baden, 17. Juli. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Louise von Preußen, Tochter des hier weilenden Prinzen Karl, dahier angekommen und
(Wes. 3.)
Schweiz befindet, wird etwa 8 Tage dauern.
; (Karlsr. Z. Mannheim, 18. Juli. 35
Die vorgestern
In Heidelberg ist vollständige Ruhe wiedergekehrt.
Niederlande. Amsterdam, 18. Juli. im Haag
geschlossenen Convention über Zulassung von preußischen Konsular—
(Karlsr. 3.) Vorgestern sind
Agenten in die Haupthäfen der niederländischen Kolonien ausge—
tauscht worden. Durch diesen Vertrag ist den übrige ins⸗ staaten die Befugniß 9 . . g, , n nere Großbritannien und Irland. Ein vom 16. Juli datirter Armee⸗Befehl des General-Adjutanten — zeigt an, daß der Herzog von Cambridge den , , . britische Heer übernommen hat; es heißt darin Se. Königl. Hoheit fühlt, daß es keine leichte Aufgabe ist, die Ver—
antwortlichkeiten eines so ehrenvollen und schwierigen Postens als Nach—
folger jenes ausgezeichneten Generals zu übernehmen, der si seinen Gesundheitszustand zum ener r . ö 3. dessen Vorgänger hinwiederum jener berühmte Feldherr war, dessen Name stets der Ruhm des britischen Heeres und der britischen Nation sein wird. Aber er hegt das Vertrauen zur Unterstützung der Generale,
mit denen er gemeinsam zu handeln haben wird, so wie zu dem Heere
im Allgemeinen, und durch dieses Vert ̃
. ö rauen ermuthigt, nimmt er zuversichtlich das ihm anvertraute hohe Amt. ö. Hoheit erfreut sich des Vortheils, als Divisions-Befehlshaber unter dein
Üüber⸗
gehegt.
2 rsend Die Akademie hat dieses durch die hohen Geber für sie um so theuerere Geschenk, als Denk ⸗ mal der Huld Ihrer Königlichen Hoheiten, der akademischen Kunst—
Hoben i Se. Königliche Hohelt der Großherzog wird' heute von Ischl und Ihre Königliche , 15st , , donald zu seinem Privat-Secretair ernannt.
. Die Mitglieder der Kommission für Vollziehung unseres Steuervertrages mit dem Zollverein treffen in diesen Tagen hier ein; der Vertreter Baierns ist schon angelangt;
Heute Nachmittag 13 Uhr ist
ö s 2 2 . S ( 14 . 2 9 3 34 24 bei ihrem erlauchten Vater in! Meßmerschen Hause abgestiegen. Lord Stanhey, bon Alderley entgegnete, es
Die Anwesenheit der Prinzessin, welche sich auf der Reise nach der
e . 1. nach Heidelberg gerückte Infanterie⸗Compagnie kehrt heute von dort wieder zurück.
die Ratificationen der zwischen Holland und Preußen ab—
London, 18. Juli
14 wie viel
Oberbefehle seines verstorbenen tapferen Freundes, des Feldmarschal Lord Raglan, in gewissem Grade mit den heldenmüthigen Thaten da Heeres in dem neulichen harten Kampfe, der jetzt glücklich zu Ende ge bracht ist, personlich bekannt zu werden; er weiß, aus welchem trefflich Stoffe die Truppen, Offiziere sowohl wie Mannschaften, bestehen.
wird eifrig bestrebt sein, das Heer in
sehen.
nommen.
In der Unterhaus-Sitzung erklärte Labouchere als Antwen auf eine Frage Cheetham's: den bis zum 1. Mai reichenden leßztz Berichten des Gouverneurs der Cap-Kolonie zufolge habe man dasellß
schwörung der Eingeborenen zum Zwecke eines Angriffes auf die Kolom — Bis zu dein erwähnten Täge jedoch sei es noch zu keinem win lichen Angriffe gekommen, Hoffnung, daß ein solcher auch nicht erfolgen werde. — Auf eine Fraß
es ihre Absicht, in der nächsten Session dem Hause eine denselben Gegen stand betreffende neue Bill vorzulegen, welche den auf die Verhin;⸗ rathung der participes criminis bezüglichen Artikel nicht enthalten sol. — Der Comiteé-Berathung über die Bill, welche der Corruption bei de . Wahlen entgegenwirken soll, widersetzt sich Anfangs H- Berkeley un stellt den Antrag, daß die Lomité-Sitzung bis uber 3 Monate vert
ö. werde. Doch giebt er seinen Widerstand auf, als der Minister des R
nern, Sir G. Grey, erklärt, der Regierung sei es um nichts weiter thun, als daß die Bill in ihrem gegenwärtigen Zustande auf nur h
Jahr Gesetzestraft habe, indem sie beabsichtige, in der nächsten Sessh
die Ernennung eines die Wirksamkeit derselben prüfenden Ausschusses hör zuschlagen. Er wolle keineswegs behaupten, daß der Gesetzentwurf nicht zu wuünschen übrig lasse; das Ende der Session aber sei kein passenda Zeitpunkt, um eine Untersuchung anzustellen. Auch Lord Palmer stoj verspricht, daß die Bill in der nächsten Session einem Sonder⸗-Ausschis überwiesen werden solle. Der Gesetzentwurf geht hierauf ohne Amend ment durchs Comité. ,
— 19. Juli. Gestern fanden neue blutige Schlägereien in Aldershott zwischen Engländern und deutschen aus der Türkei an gekommenen Leglonairen statt. Von beiden Seiten kamen bedenkltth
Verletzungen vor. Kavallerie-Chargen etablirten zuletzt die Ruhe,
6 Der „, Globe“ schreibt: Wie wir hören, erlaubt n der Stand der parlamentarischen Geschäfte noch nicht, daß n Prorogation des Parlaments schon am 24sten d., wie Anfang bestimmt war, staltfinde. Wahrscheinlich wird sie am Sonnaben, den 26sten, stattfinden. — Se. Königliche Hoheit der Ohe Befehlshaber des Heeres hat den Oberst-Lüeutenant James Mu
Dit Königliche Familie, so wie die hohen preußischen Gi sind gestern näch Osborne übergesiedelt, wo sie um halb ? uh Abends ankamen. Ihre Majestät wird nächstens die aus der rin heimkehrenden Regimenter in Portsmouth inspiziren.
In der gestrigen Oberhaus-Sitzung fragte Lord Wrottesle ob die Regierung gesonnen sei, eine neue, Rordpol-Expedition zu Al suchung Sir John Franktin's auszurüsten, und spricht fich fürth Wünschenswerthe eines solchen Unternehmens aus, welches durch ein von vielen Gelehrten unterzeichnete Denkschrift anempfohlen worden se
z sei gegenwärtig nicht
Die Regierung werde sich h Wer jedoch jetzt, n
bel
Vll
Absicht, eine solche Expedition abzusenden.
antwortlichk
es zu bezahlen (Heiterkl⸗ F. Peel bemerkt, der Vorlegung des verlangten Verichts kin, nichts im Wege. Die Ausgaben‘ seien sehr unbedeutend gewesl!
und hatten sich auf nicht inehr als 250 Pfd. belaufen. — E
N ö ss 1 6m 2 . . fallt Se ga h nia c= J. Fergusson thut eines Gerüchtes Erwähnung, welchem zufl
es im Lager von Aldershott zu einer ernstlichen S i zwischen de 8 r. tt en Schlaͤgerei zwischen Soldaten der deutschen Legion und einigen britischen Regimentern s
demselben trefflichen Zustande n erhalten, in welchem er es von seinem ausgezeichneten Vorgänger über kommen hat, und er zweifelt nicht, daß hauptsächlich das Heer selbst ih in Stand setzen wird, diesen innigsten Wunsch seines Herzens erfüllt 1
In der gestrigen Oberhaus-Sitzung ging die den Nun
und die Pensionirung der Bischöfe von London und Durham betreffen. Bill durch's Comité, und sämmtliche Artikel derselben wurden ang
und die Regierung hege die zuversichtlich
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n sein solle. Er fragt den Unter-Staatssecretair für den Krieg, . 69 an der Lach? sei, ob man den Verlust von Menschen⸗ 1 zu beklagen habe, und ob die Regierung die Absicht bege, die Re⸗ e ner der deutschen Legion noch länger an demselben Orte mu britischen uppen liegen zu lassen. Oberst Gilpin und Sir de Lach Evans ; en, ob die Negierung die Fremdenlegion aufzulösen oder fortbestehen u lassen gedenke. mer, pen n, m . . Zeit in diesem Hause eingerissene Gewohnheit protestiren, daß ehren⸗ Mitglieder aufstehen und die Regierung fragen, was sie in dieser
ner Sache zu thun beabsichtige. (Heiterkeit. Ohne Zweifel giebt es enstände, die wichtig genug sind, um Fragen zu rechtfertigen,
Zukunft betreffen. Allein im Allgemeinen scheint mir im
narlamente die Stellung der verantwortlichen Rathgeber der Krone die
ein, daß das be . dieses Haus hinsichtlich des beobachtenden Verhaltens zu Rathe zu ziehen brauchen. bemerke daher als Ant wir in Bezug auf die
daß das, was n es gethan keit.)
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ob .
am 25. Feb
untergegang
Chelsea oder
Grey 6 a
snigen Jahren mehrer, 9
. ohne richterlichen S
Hätten dieselben sich wirklich . in Vergehen, an welchem das englis
1
annt worden sei, so
entgegnet, hoffentlich w
estattet werden. auler g ee n rreich. Paris, 19. Juli. Der „Moniteur“ enthält die Ernennungen des Armirals Lyons zum Großkreuz der Ehren— legion, so wie des Contre Admirals Dundas und der General— Lirutenants Colin Campbell und Williams zu Groß-Offizie⸗ ren, dreier englischen General -Majore zu Commandeuren und zweier Oberst-Lieutenants, zu Offizieren der Ehrenlegion. — General Prim, der sich in einem französischen Badeorte befand, ist nach Spanien abgereist. ö . Spanien. Ueber Brüssel und Paris treffen ausführlichere Berichte über die madrider Vorgänge bis zum 14. Juli Abends
ein, von denen man bisher fast nur durch telegraphische Depeschen Der „Independance“ schreibt ian aus Madrid
Kunde hatte. man 1d vom 14. Juli: „Das Ministerium Espartero ist gefallen. Escosura hatte ein sehr strenges Dekret gegen die Journale der gemäßigten Partei entworfen und dasselbe dem Ministerrathe vorgelegt, wo es tigste bekämpft wurde. Er begab sich darauf die nur die Wahl
*
von O'Donnell auf das hes Espartero die beiden Minister zu versöhnen. gestern früh in den Palast, und die Königin, hatte, entweder O'Donnell's such anzunehmen, entschied sich für gesten Abends Esparters, O'Donnell und
letzteres. Sie berief aber
Entlassung. Die anderen Minister thaten dasselbe. lang drang die Königin in Espartero, zu bleiben; da er aber auf seinem Rücktritte beharrte, so bewilligte sie heute früh 4 Uhr dem gesammten Kabinette, mit Ausnahme des
Kriegsministers O'Donnell, seine Entlassung und beauftragte letzteren, Der Marschall schritt sofort ans Werk und schon um 9 Uhr leisteten die neuen Minister den Eid. Esparter r astir und Sfax, döͤhere Sten hatte, nachdem er vorher mündlich die Königin um seine Entlassung ge⸗ zablen und auch zablen können, weil diese Städte Handelsorte, Waaren⸗ beten hatte, dasselbe Gesuch schriftlich wiederholt und darin erklärt, daß seine geschwächte Gesundheit ihm nicht ferner gestatte, das Amt Begreiflich bat reich oder gewaltiges Auf⸗ schen gemacht; zahlreiche Gruppen stehen auf Straßen und Plätzen Agenten durchstreifen die Me unserer
ein neues Ministerium zu bilden.
eines Präsidenten des Ministerrathes zu versehen. der Rücktritt des Kabinets Esparters in Mabxid
—
—
in bis jetzt noch friedlicher Haltung. volkreichen Viertel, um die Menge auf für den Abend einen Zusammenstoß. Flugblalter, welche zu den Waffen rufen, ungehindert verkauft. Jener Theil der Miliz, der Espartero's Abtreten nicht will, versam⸗ melt sich an mehreren Punkten. Man wollte Generalmarsch schlagen, Cie Behtzrde hat es aber verhindert. General San Miguel hat den Oberbefehl über die Hellebardiere niedergelegt; er wurde sofort durch Len General Manuel Concha ersetzt, der seinen Posten gleich antrat und dem im Palaste die Wache versehenden Miliz⸗
zureizen, und man befürchtet
Lord Pal merston: Zuvörderst muß ich gegen die seit
sorgfältig sie für das verantwortlich sind, was sie thun, keineswegs durchziehen bei jeder unbedeutenden Sache zu (Heiterkeit. Ich 6 Votum
nehmigt worden. n Inseln in Belagerungszustand erklärt; eine Beilage der amtlichen
Dekret ist von Rios Rosas gegengezeichnet. daß die Regierung den Cortes über die Anwendung der darin den
schaft ablegen werde.
sechs Wochen Frist
Umsonst suchte wollen. —
oder Escosuͤra's Entlassungs-Ge⸗ f Tunis, womit er den Bewohnern der Regentschaft die einzuführen⸗ die anderen Minister n den Palast und versuchte, jedoch vergeblich, die Sache beizulegen. Cspartero, der einsah, daß die Beibehaltung des jetzigen Kabinets bis zur Veröffentlichung der Verfassung unmöglich sei, gab seine Drei Stunden an der Spitze des Kabinets
Ox ö t. In den Straßen werden u i ; z seine Hand nicht
Bataillon seine Ernennung zum Chef des Palastes mit dem Bei⸗
fügen anzeigte, daß es den Wachdienst fortsetzen könne, wenn es
gesinnt sei, die Vorrechte der Krone aufrecht zu erhalten; wo nicht, so stehe es ihm frei, sich zu entfernen. Alle Truppen sind kon⸗ signirt. Die städtische Behörde hat ihre Entlassung eingereicht und Rios Rosas sie angenommen. Wegen der Haltung eines Theiles der Miliz hat sich ein Infanterie⸗Regiment am Sonnen⸗ thore aufgestellt; den Platz Mayor hält die Miliz besetzt. Fast alle Läden in den Hauptstraßen sind geschlossen. Die Na⸗ tiöonal-Druckerei, das Ministerium des Innern z. werden bewacht, Infanterie und Kavallerie — Patrouillen die Straßen. — Ein von 48 Deputirten unter⸗ zeichneter Antrag fordert den Präsidenten auf, die Cortes sofort zusammenzuberufen. — Ein von Madoz unterstütztes gegen das neue Kabinet ist mit 90 gegen 1 Stimme ge⸗ Ganz Spanien ist nebst den dazu gehörigen
Zeitung enthält das desfallsige Dekret, dem ein die Nothwendigkeit
Lieser Maßregel darzuthun bestimmter Bericht des neuen Kabinets
an die Königin vorausgeht. Das von der Königin unterzeichnete Am Schlusse heißt es,
General-Capitainen ertheilten außerordentlichen Vollmachten Rechen⸗ Alonso Martinez wurde zum Eivil-Gouver⸗
neur ernannt. Die beiden Brüder Escosura haben Partei für den
Aufstand genommen.“
Türkei. Aus Marseille, 19. Juli, Abends, wird die Ankunft
des „Simois“ mit Nachrichten aus Konstantinopel vom 10. Juli telegraphirt.
Der neue sardinische bevollmächtigte Minister hat seine Beglautigungs-Briefe vorgelegt. — Der Kriegs-Minister Ruschdi Pascha hat den Marschall Pelissier bei seiner Ankunft in Konstantinopel empfangen. Ethem Pascha, der vom Sultan ab⸗ gesandt worden, und Kiamil Pascha, der im Namen der Pforte sprach, beglückwünschten den Ober⸗ Befehlshaber der orientalischen Armee. Hierauf wurde Marschall Pelisster vom französt—⸗ schen Gesandten dem Sultan vorgestellt. Se. Majestät nahm den Gast aufs herzlichste auf und sprach in den wärmsten Ausdrücken seinen Dank für die mächtige Unter— stützung aus, welche der Kaiser der Franzosen und der Marschall der Türiei während des letzten Krieges zur Wahrung ihrer Rechte geliehen haben. Am 12. Juli sollte eine große Revue und sodann ein Bantett von 116 Gedecken im Palast Dolma⸗ Bagische stattfinden. Das Bankett war auf Donnerstag anberaumt worben. Die Abreise des Marschalls, so wie die der Generale Duchesne, della Marmora und Sol, und des 44., 94. und 17. Linien-Regiments nebst einem Jäger ⸗Bataillon, war auf den 14. Juli festgesetzt. Der General -Intendant Blanchet traf in
Konstantinopel mit dem Auftrage ein, die Verwaltungs-Angelegen⸗
heiten der französischen Armee abzuwickeln. Die Fregatte „Didon.?“ blieb in Kamiesch, wo 20 russische und englische Handelsschiffe lagen, die den Marschall bei seiner Abfahrt von der Krim begrüß⸗ ten. Die Russen haben versprochen, den Kaufleuten in Kamiesch für die Einschiffung ihrer Artikel gestatten zu General Murawieff wird in Tiflis erwartet, wo Truppenmassen zum Feldzuge gegen den Kaukasus zusammengezogen werden.
Der „Moniteur“ veröffentlicht die Prorclamation des Bey von
den liberalen Reformen kund giebt. Aus dieser im orientalischen Style verfaßten Proclamation geht hervor, daß alle Steuern, Fontributionen und Abgaben auf Tabak, Salz, Häute, Ernennun— gen von Chefs u. s. w., mit Ausnahme I) der Abgaben für Feredlien und Oel; 2) der festen Steuer auf Oliven⸗ und Palmbäume und 3) der dis (Blutzoll), welcher eine Strase des Verbrechens ist, aufgehoben sind und durch eine feste Abgabe von drei tunesischen Piastern für jeden männlichen Unterthan, welcher das Alter der Mannbarkeit erreicht hat, ersetzt werden sollen. „Von dieser Steuer“, heißt es weiter, „ist außer den Bewohnern der
Städte Tunis, Kiruan, Sussa, Monastir und Sfax, welche höhere Steuern
Niemand ausgenommen, noch der Städte, sie Zauia,
Depots und der Sitz aller Industrieen sind, weder die Bewohner der Zelte, noch der Hütten, mögen Scherif oder Muͤschereff, Marabut, Mitglieder der ᷣ arm, stark oder schwach sein. Befreit davon sind nur die Rechtsmänner, so wie der Kadi und Mufti, denn ihre Auf⸗ gabe ist, das Gesetz Gottes in den Angelegenheiten zwischen Muselmännern ausführen zu machen. Wir haben übrigens jedem Beamten aus der Staats -Kasse ein seinem Grade und seiner Gerichtsbarkeit entsprechendes Gehalt angewiesen, so daß er mehr nach dem Eigenthum seiner Untergebenen aus⸗ Auge soll nicht mehr betrachten, sein Herz nicht mehr
strecken soll; sein . ; Wenn einer von ihnen
danach gelüsten, weder für wenig noch für viel. diese Vorschriften verletzt, so werdet Ihr vernebmen, welche Folgen der Zorn und die Macht Gottes für ihn haben werden. Unsere Thur wird allen Unterdrückten offen stehen, unser Ohr wird alle Beschwerden hören, unser Auge die Handlungen unserer Beamten überwachen, und Ihr sollt
sehen, wie ich mein Versprechen zu halten weiß.“