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Am letzteren Tage warfen
Morgen bis 5 Uhr Nachmittags. aus der Union⸗
sich die aus ihren Hauptstellungen, nämlich
straße, der neuen Remblastraße und dem Juni?re⸗Spitale, vertrie⸗
benen Aufrührer in die Umgegend: sie sind dahin von der Rei⸗ terei verfolgt worden, die sie niedergesäbelt hat. Girona und Jun⸗ quiera sind noch immer im Aufruhrzustande. Zu Figueras herrscht Ruhe. Die Besatzung ist bei der mindesten Bewegung Feuer zu geben bereit. Man glaubt, daß der zu Barcelona erfochtene Sieg den übrigen Bewegungen in Catalonien Einhalt thun werde.; Anderer= seits meldet eine Bepesche aus Marseille vom 24. Juli: „Das Paket⸗ boot „Cid“ ist mit Nachrichten aus Barcelona bis zum 23. Juli Morgens 8 Uhr hier eingelaufen. Die Truppen waren damals im Besitze aller Stellungen. Sie standen trotz der Herstellung der Ruhe unter den Waffen. Die Läden begannen sich wieder zu öffnen. Die in den letzten Tagen dort staitgehabten Kämpfe sind äußerst blutig gewesen. Der Eapitain des „Eid“ schätzt die Zahl der Todten und Verwundeten beider Theile auf 1200. Die Zahl der nach Marseille flüchtenden Familien nimmt ab.“
Der „Independance Belge“ schreibt man aus Madrid vom 19. Juli: „Espartero ist noch hier; da ihm der verlangte Paß verweigert wurde, so hat er heute Morgens ein Haus in der Gredastraße bezogen. Die Regierung hat ihm unter— sagt, für den Augenblick die Hauptstadt zu verlassen. San Miguel behält den Befehl über die Hellebardiere; Concha führte bloß während der Tage des Aufstandes das Kommando im Palaste. General Messina ist zum Großkreuz des Karls⸗— Ordens ernannt worden. Die dem General Serrano verliehene Würde eines General-Capitains der nationalen Armee verleiht ihm den Marschalls⸗Rang. — Mehrere Beamte, die hohe Stellen im Finanz⸗Ministerium bekleideten, haben ihre Entlassung begehrt und erhalten; andere Beamte hat man abgesetzt. — Die telegraphische Verbindung zwischen hier und Saragossa ist unterbrochen. Der dortige Bischof gehört zu den Mitgliedern der Junta. — Als die Königin heute Abends von ihrer gewöhnlichen Sonnabends-Andacht in der Atocha-Kirche zurückkehrte, besuchte sie in Begleitung sämmt⸗ licher Minister die Verwundeten im Militair⸗Spital.“
Der pariser „Moniteur“ vom 25. Juli meldet aus Sara— gossa vom 260sten d., daß eine Revue über 16,000 Mann statt⸗ gefunden hat. Ein nach Tudela bestimmtes Bataillon ist zu den Insurgenten übergegangen. 165, 000 Mann Milizen sind in Arago— nien aufgebrochen. Der „Constitutionnel“ meldet, daß drei ab— gegangene Divisionen im Süden Quartier nehmen werden.
Portugal. Lissabon, 19. Juli. Der König hatte das franzoͤsische Kriegsschif „Prince Jerome“, das eben im Tajo lag, besucht, und traf an Bord desselben mit den Gesandten Frankreichs, Englands und Rußlands zusammen. Die Cortes sollten sich am 20sten vertagen.
Italien. Turin, 22. Juli. Der König hat den Grafen Barral zum sardinischen Ministerresidenten in Frankfurt ernannt.
Genua, 22. Juli. In Moutiers wird unter dem Vorsitze des hiesigen Erzbischofs eine Zusammenkunft der verschiedenen Bischoͤfe von Piemont und Savoyen stattfinden, um über die der Regierung gegenüber in Kirchensachen zu beobachtende Haltung zu berathen.
Griechenland. Athen, 19. Juli. Der Finanz-Minister Kontostavlos ist entlassen, Kumunduris an seine Stelle ernannt worden. Vierzig griechische Freischärler sind aus Rußland zurück— gekehrt, entwaffnet und nach ihren Heimaths-Inseln geschickt worden.
Türkei. Konstantinopel, 18. Juli. Glänzende Festlich— keiten sind dem Marschall Pelissier zu Ehren veranstaltet wor— den; es wurden dieserhalb bei dem K. K. Internuntius, bei Lord Redeliffe und bei dem Sultan selbst im neuen Palais Diners ge— geben. Der Sultan überreichte dem Marschall eigenhändig die Krim⸗Medaille. Eine Nachricht der „Presse d' Orient“, daß 20,000 Franzosen und 10,0090 Engländer zurückbleiben, ist, wie man ver— sichern hört, ungegründet, da dte Räumung thunlichst vor sich gehen solle. Neue den europäischen Handel wesentlich be— rührende Finanzmaßregeln, nämlich Besteuerung der Landes— produkte, stehen in Aussicht. Mit einer Tabaksteuer pr. 5 pCt. wird begonnen; Seide und andere Produkte sollen folgen. Die Schiffe sollen mit „einer entsprechenden Quarantainegebühr belegt werden. Die Einführung einer Gerichtskosten-Ordnung für Han— delsprozesse steht bevor. Admiral Lyons ist angekommen; das englische Geschwader, 40 Dampfer und Segelschiffe stark, sammelt sich in Bujukdere. In Betreff der Räumung der Schlangeninsel, die nächst der Sulinamündung liegt und gewöhnlich zum bessarabi⸗ schen Donaugebiete gezählt wird, haben die Verhandlungen mit Rußland, dem Vernehmen nach, bisher noch kein desinitives Resultat erreicht. Ein verheerender Brand hat zu Salonichi am 11ten und 12ten d. M. stattgefunden.
Rußland und Polen. Petersburg, 20. Juli. Das . . ö . Allerhöͤchstes Re⸗
eneral⸗Adjutanten, Admiral Fürst Gier gp Menschttoff. . k Furst Alexander Ssergejewitsch! Das abgelaufene halbe Säculum
Ihrer dienstlichen Laufbahn giebt mir einen wahrhaft angenehmen
laß, Mich der wichtigsten heil zen sowohl kriegerischer Tüchtigkeit 9. mannigfaltiger administrativer Thätigkeit zu erinnern, mit welcher 9 unter der Regierung des hochseligen Kaisers Alegander des Gesegneten n Meines in Gott ruhenden ,, . Vaters, des Kaisers Nikolai. Ih
tadellos- redliche und beharrlich- eifrige Dienstführung für Thron r Vaterland. bezeichnet haben. In der denkwürdigen Epoche der Jahr 1813. i813 und 181d haben Ste, in der Eigenschaft als Flägel. Abzäth— bei Erfüllung der darch des Monarchen Vertrauen Ihnen gewordenen Aufträge an vielen Gefechten gegen den Feind Antheil genommen un, überall musterhafte persönliche Tapferkeit und Selbstverleugnung bewiesen In dem Kriege gegen die ottomanische Pforte im Jahre 1828 dracht Ihnen und den von Ihnen geführten Truppen Ehre und Ruhm die in seder Beziehung glänzend durchgeführte Eroberung der Festung Anapa auf welcher Sie, nach dem Ausdruck Ihres damaligen Berichts, daz Glück hatten, zuerst die Flagge des Allergnädigft Ihnen verliehenen Amtes als Chef des Marine-Generalstabs aufzupflanzen. Nicht minder ruhmwurdig waren Ihre Anstrengungen und Anordnungen bei Belage— rung der Festung Varna, bei welcher Sie eine schwere Kugelwunde er, hielten, welche Ihnen tödtlich zu werden drohte. Endlich ist auch die ohne Beispiel in der Geschichte dastehende 11monatliche Vertheidigung bon Sebastopol unzertrennlich mit Ihrem Namen verknüpft. Ihnen ge hören die ersten glänzenden Seiten jener Chronik, welche erzählen wird
bon jener hartnäckigen Gegenwehr gegen die kolossalen Anstrengungen!—
der Feinde.
Zur Aufzählung Ihrer kriegerischen Verdienste ist es Mir angenehm. auch die Erwähnung Ihrer civilistischen Wirksamkeit hinzuzufügen. Ihr. mehr als 26jährige Verwaltung des Marine⸗Ressorts, so wie die lang ⸗
jährige Leitung der Angelegenheiten Finnlands wurden stets des beson—
deren Wohlwollens Meines unvergeßlichen Vaters gewürdigt, der in. Ihnen einen treuergebenen Mitarbeiter und „Freund“ schätzte, wie err t ; Außerdem wurden Ihnen, weil man in Ihre vielseitigen Fähigkeiten besonderes Vertrauen seßte, weigen des Staatsdienstes Aufgaben übertragen sich Ihre Ausführung derselben durch unermüd.
Sich vor Seinem Hinscheiden ausdrückte.
auch in anderen 3 und stets zeichnete liche Thätigkeit, Genauigkeit und Selbstverleugnung aus. . Ich Ihrer so ruͤhmlichen halbhundertjährigen Dienstlaufbahn volle Gerech— tigkeit zolle, rechne Ich es Mir zur Pflicht, Ihnen Meine herzliche aufrichtige Erkenntlichkeit auszudrücken und hoffe, daß Ich in den auch Mir bevorstehenden Mühwaltungen in Ihnen stets einen bereitwilligen Mitarbeiter und Vollstrecker Meiner Absichten finden werde zum Nußen und zum Heile Rußlands, das Wir Alle lieben.
Ich verbleibe Ihnen übrigens immerdar wohlgewogen.
Warschau, den 14. (26.) Mai 1856. Alexander.
Paris, Freitag, 25. Juli. (Wolff's Tel. Bur.) Es wird behauptet, daß in den Hauptstädten Andalusiens und Galiciens Jusurrectionen ausgebrochen seien.
Gewerbe- und Handels ⸗Nachrichten.
— Der Kaiserlich russische Statthalter im Königreich Polen hat neuerdings den vollständigen Wegfall der Beschränkungen angeordnet, welche im Jahre 1854 für den Grenzverkehr über die preußisch' polnische Grenze verfügt worden waren. Die Zulassung preußischer Unterthanen, welche in den Grenzdistrikten wohnen, nach Polen auf Grund von Legitimationskarten war bereits im Oktober 1854 wieder verstattet worden; dagegen blieb den polnischen Anwohnern der Grenz— verkehr noch immer untersagt. Nach einer so eben eingegangenen Be— nachrichtigung sollen fortan auch an polnische Grenzbewohner von Seiten der russischen Behörden Legitimationskarten auf resp. acht Tage und ein Jahr ertheilt werden, um die Freiheit des Grenzverkehrs wieder ganz in früherer Weise herzustellen. — Anderseits sind die Behörden des König⸗ reichs Polen angewiesen worden, bei Ertheilung von Pässen an Ausländer zu Reisen im Innern des Königreichs oder nach Rußland denselben ihre Heimathspässe mit dem darauf angebrachten Vermerk zu— zustellen, daß fie für das Königreich Polen und für Rußland ungültig seien, weil die Inhaber für diesen Zweck eine besondere Reise Legitimation erhalten hätten. (Pr. C.)
mar i dzyrels e. Berlin, dea 26 Juli.
Za Lande: Roggen 3 Rthlr. S Sgr. 2 Pf, auch 2 Rthlr. 25 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rihli. 20 Sgr.
Leipziz - Dresdener 287 G. LSbau- Zi- Berlin- Anhaltische —
Leip zg, 24. Juli. tauer C8 Br. Uagdeburg - Leipziger 335 G. Berlin - Stettiner 1545 Br. Cöln - dindener — Thüringische 1245 6 Friedrich- Wilhelms -Hordbahn —. Altona-Kieler — Anhalt -Deusauer Landesbank - Actien Litt. A. u. B. 1443 Br.; Litt. C. 1273 Br. Braun- schweigische Bank- Actien alte 142 G., do. von 1856 —. Wo eimz- rische Bank- Actien Liit. A. u. B. 183 G. Wiener Banknoten 1003 6. Oesterreichische 5hproz. Metalliques 84 G. 1854er Loose —. 165er National- Anleihe 86 Br. Preuss. Prämien-Anleihe —.
w
1445
Mam mwenrng, 25. Juli, Nachmitiag 2 Uhr 30 Minuten. . Schluss- Course: Preussische 3pror. Staats- Anleihe 100. Preussi- che 3zpror. Pramien Anleihe 111 G. Ceaterreichische 4ꝑror. Loose 104 Br. Z3proꝝ. Spanier 36. 1pror. Spanier 223 G. Stieglit⸗ de 1855 Berlin- Hamburg 101. Cöln- Mindener 155. Mecklenburger 58 Br. Berlin Hamburger 13te Priorität 101.
Cõöln- Mindener Z3Zte Priorität 89 G. Ganz geschäftslos. Stieglitz 955. Getreide markt. Woeiaen und Roggen stiller. Oel fest, loco 33, pro Herbst 315. Kaffee sest Zink 500 Ctr. loco medio Septem-
— ö
Magdeburg - Wittenberge .
London kurz
ber 16133. 2
London lang 13 Mk. 2 Sh. not., 13 Mk. 23 Sh. bez.
13 Mb. 44 Sg. not., 13 Mk. 5 Sh. bez. Amsterdam 36, 20. Wien 77. Pisconto 5, 56 pCt.
Frank fert a. A-, 25 Juli, Nachmittass 2 Uhr 30 Min. Wiener Bankactien höher, Bexbacher beliebter.
Schluss- Course: Reueste preunssische Anleihe 113. Cas: ens cheine 1043. CGöln-Mindener Eisenbahn- Actien — Friedrich- Wilheltus - Nordbahn — Lud vigahafen - Bexbach 149. Frankfurt- Hanau — . Berliner VWioechse! 1045 Er. Hamburger Werhsel S8. Londoner Wechsel 183 Br. Pariser Wechsel 935. Amater d amer PWoechrel = Wiener Wechsel 116 ber. Frankfurter Bank- Antheile -. zpros Spanier 385. proz Spanier 2443. Kurhessische Loose 393 Ba- liche Loosè 48. 5pro. Metalliques sI5. 4zproz. Metalliques 713. 1854er Loose 1023. Oesterreichisches National-Anlehen S328. Oesterreich.
Bank- Antheile 1285 Amn ster damn, 25. Juli, Nachm. 4 Uhr. (Wolfs's Tel. Bur.)
Spanische Efsekten gedrückt. . Schlusi - Course:? 5prot. 5sterreichisches Nationa! Anlehen 793.
Prenssis che
Parks, 25. Juli, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Die Börse eröffnete in matter Haltung. Die 3proz. begann zu 70, 60, hob sich aut 70, 65, wich bis 70, 55 und schloss unbelebt, doch ziemlich fest aur Notiz. Consols von Mittags 12 Uhr und von Mittags 1 Uhr waren gleichlautend 953 eingetroffen.
Schluss- Course: 3proz. Rente 70, 75. proz. Rente 93, 75. 3prorꝝ. Spanier 374. 1proz. Spanier 233. Silberanleihe 87.
Homd om, 25. Juli, Nachmittags 3 Uhr. ( Wolff's Tel. Bur.) Consols 953. 1proz. Spanier 233. Merxibaner 23. Sardinier 922. proz. Russen 1113. 41proz. Russen 98.
Hamburg 3 Monat 13 Mk. Sz Spéd. Wien 10 FI. 17 Kr.
Getreidemarkt. Englischer Weizen unverkauft, fremder etwas billiger bei geringem Geschäft. Gerste einen Schilling höher als am vergangenen Montage. Hafer einen halben, Norfolker Mehl zwei Schil- linge billiger.
Liverpadcil, 25. Juli, Mittags 12 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Baumwolle: 70096 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert.
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 27. Juli. Im Opernhause. (122ste Vorstellung): Satanella. Ballet in 3 Akten und 4 Bildern, vom Königlichen Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugni und Hertel. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Im Schauspielhause: Keine Vorstellung.
Montag, 28. Juli, sind die Königl. Theater geschlossen.
Dienstag, 29. Juli. Im Opernhause. (125ste Vorstellung.) Die Willy's, oder Gisela, pantomimisches Ballet in 2 Akten, von
sproꝛ. Meialliꝗues Lit. B 66 Mzerlliques 403. pros. Spanier 251, Russen Stieglit? 95. 223. Holländische Integrale 643.
Getreide markt. Raps, pro Herbst 88.
unverändert.
5pros. Metalliques 783 3pror. Spanier 383.
5proz. Russen Stieglit? de 1655 963.
Weizen, polnischer 10 FI. niedriger. küböl, pro Herbst 50.
Z zproa. proꝛ. Mexikaner
koggen
28. Juli.
St. Georges und Coralli. Mittel ⸗Preise. Im Schauspielhause. Der Billet-Verkauf zu dieser Vorstellung beginnt Montag, den
Musik von Adam. Anfang 7 Uhr. Keine Vorstellung.
labb] 8 te gbries
Der Seidenwirkergeselle Carl Ferdinand Hempel aus Zschoppau ist des Betruges ver— dächtig und soll deshalb zur Untersuchung ge— zogen werden. Da jedoch sein jetziger Aufent⸗ haltsort nicht zu ermitteln ist, so werden alle resp. Behoͤrden des In- und Auslandes ergebenst ersucht, auf den ꝛ. Hempel genau zu achten, lhn im Betretungsfalle zu verhaften und mit— telst Transports an unsere Gefangen⸗Inspec⸗ tion, Lindenstraße Nr. 54 hierselbst, abliefern zu lassen.
Zugleich werden alle diejenigen, welche von dem Aufenthaltsorte des ꝛc. Hempel Kenntniß haben, hiermit aufgefordert, dies sofort der nächsten Polizei- oder Gerichts-Behörde anzu— zeigen.
Potsdam, den 22. Juli 1856.
Königliches Kreisgericht, Abtheilung l.
sd3]) Ediktal⸗Citation
wegen verloren gegangener Chur⸗ und Neu—
märkscher Pfandbriefe und Coupons.
Mit Bezug auf unsere öffentliche Bekannt⸗ machung vom 16. April 1853 (Königlich preuß. Staats-Anzeiger Nr. 107. S. 722, Oeffentlicher Anzeiger des Amtsblattes der Königlichen Re⸗ gierung zu Potsdam S. 458, des Amtsblattes
der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O.
S. 345) werden die Pfandbriefe:
Nr. 11,378 auf Kurtschow in der Neumark,
über 200 Thlr. Cour., Nr. 12,353 auf Padligar in der Neumark,
; über 200 Thlr. Cour., Nr. 24,137 auf Frauenhagen in der Uckermark,
über 200 Thlr. Cour. Nr. 8,1277 auf Petersdorf in der Mittelmark,
. über 500 Thlr. Cour., sämmtlich der für wahnsinnig erklärten verwitt— weten Kaufmann Jacoby, Jette geb. Moses zu Königsberg in der Neumark, gehoͤrig, welche nebst den zu denselben, für die Termine voin . 1849 bis Juli 1850 ausgefertigten ins-Coupons Nr. 5 bis 8 inkl.,“ der ge⸗ nannten Besitzerin im Jahre 1853 oder schon früher entwendet worden, Behufs der zu ver— ahlassenden Amortisation hierdurch aufgeboten. 9 etwanigen Inhaber dieser Pfandbriefe wer⸗ den aufgeforderi, fich unter Vorlegung dersel⸗ 15 von jet an bis spätestens zum 14. Februar ö 57 bei unserer Haupt-⸗Kaffe am Wilhelmsplatz r. G hierselbst zu melden, widrigenfalls sie zu gewärtigen haben, daß fie mit ihren daraus
Oef
fentli cher Anzeiger.
abzuleitenden Ansprüchen auf immer präkludirt, und die gedachten Pfandbriefe für vernichtet erklärt, auch die Pfandbriefe sowohl in unsern Registern als in den Hypotheken-Buͤchern ge⸗ loͤscht, und neue an deren Stelle einzutragende Pfandbriefe für die vorbenannte Eigenthümerin werden ausgefertigt werden.
Berlin, den 25. Februar 1856. P Chur- und Neumaäͤrkische Hauptritterschafts⸗ Direction.
Freiherr von Monteton, Graf von Haeseler. von Klützow.
loss? Noth wendiger Verkauf. Königl. Kreisgericht Berlin. Erste (Civil Abtheilung, den 9. Mai 1856.
Das der Ehefrau des Maurermeisters Urban, Friederike Wilhelmine Augufte geb. Schweitzer, sonst Wittwe Borchel gehörige, im Thiergarten bei Berlin, hinter dem Schloßgarten bei Bellevue, an der Spree belegene, im Hypothekenbuche des Kreisgerichts Berlin von einzelnen Grundstücken Vol. I. No. 4 Fol 12 verzeichnete Etablissement, abgeschätzt auf 15,437 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf., zu⸗ folge der nebst Hypothekenschein in unserm V. Büreau einzusehenden Taxe, soll
am 12. Dezember 1856, Vormittags
. an ordentlicher Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, subhastirt werden.
Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypo⸗ thekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastationsgerichte anzumelden.
Der seinem Aufenthalt nach unbekannte HHypothek-Gläubiger, Maschinenbauer Stauß, wird hierdurch öffentlich vorgeladen.
— X.
1311 ( ä unterzeichneten Gericht ist das öffent⸗ liche Aufgebot des von L. Metzenthin hierselbst am 22. November 1854 auf M. Wolf hierselbst, Schiffbauerdamm Nr. 34, gezogenen, an eigene Ordre zahlbaren und von dem Bezogenen M. Wolff angenommenen, angeblich verloren gegan⸗ genen Prima⸗Wechsels über 49 Thlr. 29 Sgr., zahlbar am 15. Juli 1855, welcher durch Giro des Ausstellers auf . Schroeder und von diesem auf Gustav Lohse gediehen ist, beantragt worden.
Der unbekannte Inhaber dieses Wechsels wird
daher aufgefordert, denselben dem unterzeichne⸗ ten Gerichte und zwar spätestens in dem hierzu auf den 18. Oktober 1856, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Stadtgerichtsrath Herrn Hermanni im Stabtgerichts-Gebäude, Jüdenstr. Rr. 59, Zimmer Nr. 21, anberaumten Termine vorzulegen, widrigenfalls der Wechsel für kraft⸗ los erklärt werden wird. Berlin, den 21. Juni 1856. Königl. Stadtgericht, Abtheil. für Eibil⸗Sachen. Deputation für Kredit- ꝛc. und Nachlaß⸗Sachen.
981 Ediktal⸗Citation.
Der Standesherr Graf von Brühl hat als jetziger Besitzer der Herrschaft Forst und Pför⸗ ten in der Niederlausitz und des Rittergutes Gangloffsömmern im Weißenseer Kreise des Großherzogthums Sachsen, mit welchen Gütern und mehren dazu gehörenden Mobiliar⸗Bestän⸗ den der am 28. Oktober 1763 verstorbene Königlich pohlnische und Churfürftlich sächsische
Premier-Minister Graf Heinrich von Brühl
durch sein Testament vom 9. August 1762 ein Familien- Fideikommiß gestiftet, die Aufnahme eines ,, bei uns als dem jetzigen . ommiß ⸗ Gerichte beantragt, einen Entwurf dazu überreicht und die öffent⸗ liche Vorladung der unbekannten Fideikommiß⸗ Berechtigten nachgesucht. Demnach haben wir einen Termin zur Aufnahme dieses Familien⸗ Schlusses auf den ein und zwanzigsten Januar 1857, Vormittags eilf Uhr, im Appellationsgerichts-Gebäude vor dem Kom⸗ missario Appellationsgerichts rath Dr. Schmiedicke angesetzt, zu welchem wir alle unbekannten Inter⸗ essenten vorladen, um vor oder in demselben ihre Erklärung abzugeben, bei ihrem Ausblei⸗ ben aber nach Ablauf des Termins die Praͤklu⸗ sion mit ihrem Widerspruchs rechte zu gewärtigen. Den Gegenstand des Schluses bildet die Re—⸗ konstituirung des Fideikommisses in der Mehr⸗ zabl der Beslimmungen des letzteren, theils wegen veränderter Umstände, theils weil die Bestand⸗ theile schon bald nach dem Tode des Stifters eine sehr bedeutende Verringerung erfahren haben, insbesen dere aber sollen festgestellt wer⸗ ben: bie Bestandtheile; das Recht zur Succeffion und die Ordnung derselben (diese mit genauer Anlehnung an das Testament); die Rechte und Pflichten des jedesmaligen Besihers, wobei diesem eme freie Bewegung in der Verwaltung und