Frankreich. Paris, 19. August. Der „Moniteur“ be⸗ richtet über zwei Fälle, wo französische Schiffe auf offener See englischen in Noth befindlichen Schiffen rettenden Beistand leisteten. Eines dieser Schiffe hatte 143 Militair⸗Passagiere aus der Krim am Bord, die wohlbehalten nach Cadix gebracht wurden. — Der Kaiser wird nach der neuesten Nummer des „Aigle“ von Toulouse, der Eroͤffnung der neuen Bahnstrecke zwischen Bordeaux und Tou- louse nicht belwohnen. — Seit Kurzem sind wieder mehrere Prozesse wegen Mitgliedschaft geheimer Gesellschaften vorgekommen; eines der neulich wegen dieses Vergehens verurtheilten Individuen hatte einen Deportirten von Cayenne heimlich beherbergt, der in der schlimm⸗ sten Absicht nach Paris gekommen war. Zu Lyon ist jeJzt ein Prozeß im Gange, worin es sich um den Plan eines Aufstandes handelt, der Ende Mai gleichzeitig zu Lyon und Paris ausbrechen sollte; in der Hauptstadt wollte man in der Nacht sich des Stabes, ber Ministerien, des Stadthauses und der Polizei- Präfektur be⸗ mächtigen. — Der „Akhbar“ von Algier berichtet, daß der Prinz Adalbert von Preuß en zwei Stunden lang gegen die Piraten gekämpft und ihnen durch Kartätschen und Bomben große Verluste beigebracht habe. Der „Akhbar“ verlangt ein Einschreiten Frank— reichs, da Marokko für sich allein diesem Piratentreiben ein Ende
zu machen außer Stande sei.
Der neue spanische Botschafter, Marschall Ser rano, und der Marschall Herzog von Saldanha sind hier eingetroffen. — Im Seine⸗Hafen vor dem Louvre traf gestern das mit Deck und Masten versehene Schraubenschiff„Marschall Bosquet“ von 200 Ton—⸗ nen aus Havre ein. Die Maschine, welche die Schraube in Be⸗ wegung setzt, ist nach dem System Tremblay's gebaut und nimmt sehr wenig Raum ein. Der Raum ist nicht größer, als der eines gewöhnlichen Ofens, weil die Maschine durch Aether in Bewegung gesetzt wird. — Die drei Sanitäts-Lager im Var⸗Departement wurden am 16. August definitiv aufgehoben, die Baracken abge⸗ brochen und das Material eingeschifft.
Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 14. August: „Die Lebensmittelfrage steht fortwährend obenan, da die Nachrich⸗ ten aus mehreren Provinzen höchst traurig lauten. Der Provinz Caceres droht förmliche Hungersnoth. Zwei Deputirte sind in Begleitung des Cortes-Mitgliedes Mortemart hier angelangt, um die Regierung um Hülfe anzugehen. Der Minster des Innern hat kräftigsten Beistand versprochen und einstweilen eine Geldunterstützung bewilligt. Die Stadt Behörde von Valladolid, dem Mittelpunkte der sonst kornreichsten Provinz, hat der Königin eine Adresse eingeschickt, worin versichert wird, daß es gänzlich an Korn fehle. Im Escurial hatte man vorgestern nicht Weizen genug für die zwei nächsten Tage. Vor den Bäckerläden raufte man sich um das Brod. Trotz dieses Man⸗ gels dauerten, namentlich in Andalusien, die Brandstiftungen fort. Zu Buendia verbrannte man mehr als 209 mit Korn beladene Wagen; zu Andujar mehrere Gebäude und 8000 Olivenbäume; zu Cordova den Palast des Marquis v. Bemajemi und seinen unweit gelegenen Meierhof mit der ganzen Ernte; zu Jaen 200 Oliven— und 400 Mandelbäume; zu Lucena das Stadthaus, wobei der Bürgermeister schwer verwundet wurde. Zu Sevilla wurde die Niederbrennung der Gasfabrik nur mit Mühe verhindert.“
Die madrider „Epoca“ meldet, daß die ständige Kommission der spanischen Grandezza, um ihrerseits zu einer baldigen Lösung der Lebensmittel⸗Frage beizutragen, beschlossen hat, an alle Gran⸗ den Spaniens und die der hohen Klasse angehörigen Personen eine Aufforderung ergehen zu lassen, daß sie ihre Getreide⸗Vorräthe auf allen Märkten der Halbinsel dem öffentlichen Verkauf übergeben.
Türkei. Aus Marseille vom 19. August wird die Ankunft
des „Indus“ mit der bis zum 11. äiuh n . ö Post telegraphirt. Das „Journal de Constantinople“ bestätigt, daß der Gouverneur von Erzerum am 25. Juli amtlich aufge⸗ fordert wurde, wieder Besitz von Kars zu nehmen. Dieses Blatt führt zugleich bittere . über die Verzögerung, welche die Räu⸗ mung der Schlangen⸗Insel und die Ankunft des russischen Gesand— ten, Herrn von Butenieff, erleide. Die „Presse d' Orient“ be— hauptet dagegen, daß eine petersburger Depesche als nahe bevorstehend die Anzeige von Alexander's II. Thronbesteigung ankündige. Die englischen Flotillen werden das Schwarze Meer bis Ende September behaupten, und erst dann wird das Geschwader des Admirals Lhons ins Mittelmeer zurückkehren. General Pariset verläßt , . am 14. August. Der Fortbestand des türkischen abinets soll in Folge der Frage wegen der Donau⸗Fürstenthümer sehr gefährdet sein. Fürst Gortschakoff hat dem Großvezier die , , ,. Ankunft des Herrn von Butenieff angezeigt. Der a . daß diese Anzeige nicht an den Minister des Auswärtigen 6 3 h wurde, macht in Konstantinopel Aufsehen. — Persien 3 et sich in äußerst bedrängter Lage. Traubenkrankheit und ehseuchen richten furchtbare Verwüstungen an. Dazu kommt, daß
die beiden fruchtbarsten Provt Namen ö nzen des Reiches ihm nur noch dem
Rußland und Polen. Zufolge einer der zugekommenen offiziellen Anzeige begiebt 7 der gel eiife e ff. Hof am 26. d. Mts., 7 Uhr Morgens, nach Moskau und ii dort am Abend ein. Der feierliche Einzug in Moskau findet ft 29. d. M. statt und die Krönung am 7. September. g Die „Königsberger Hartungsche Zeitung“ enthält eine Depes aus Petersburg vom 19ten d. Nach derselben hat der 3 ordentliche Gesandte Frankreichs, Graf Morny, dem Kaiser . Rußland den Orden der Ehrenlegion überreicht. 1 Nachrichten aus Warschau vom 18. August
waren dort am Tage vorher zufolh⸗
auf ihrer Reise von Berlin nach
Moskau der Königlich preußische General der Infanterie und kom
mandirende General des vierten Armee⸗Corps, Fürst Wil Radziwill, und dessen Sohn, Prinz Anton Radziwill, , Der Kaiserliche General⸗Adjutant, Mitglied des russischen Reichs. . . e , m n nn des Königreichs Polen, Ghia incenz Krasinski, hatte sich von dort zu den Krönun ofeierjjg keiten nach Moskau begeben. gen,
Amerika. St. Domingo, 20. Juli. Nachdem Abad Alfan zum Vice-Präsidenten erwählt worden 5. kam 3. den Einfluß des spanischen Konsuls ein Ministerwechsel zu Stande Die neuen Minister sind: Miguel Lavastida, Inneres und auswör. tige Angelegenheiten; David Coen, Handel und Finanzen, Lorenzo Santa⸗Maria, Krieg; und Felipe Perdomo, Justiz und Cultus. Am 16. Juni sah sich die dominikanische Regierung genöthigt, dem spanischen Consul für die ihm angethane Beleidigung eine eclatante Genugthuung zu geben. — Die spanische Flagge, auf der „Home— naje“ aufgezogen, wurde von den Batterieen salutirt, wahrend sämmtliche Minister dem Konsul ihre Aufwartung machten und um Verzeihung baten. Dann erst salutirte die im Hafen liegende spa— nische Kriegsbrigg die dominikanische Flagge. (H. B. H.)
— Durch zwei von der Legislatur der Republik Buenos— Ayres angenommene und unterm 7. Juni publizirte Gesehzt sind die beiden Häfen Bahia Blanca und Villa del Carmen zu Freihäfen erklärt worden. Diese Häfen liegen an der atlan— tischen Küste des Staates Buenos-Ayres, südlich von seiner Hauptstadt.
Statistische Mittheilungen.
— Nach Angabe des Nachweises über den britischen Han— delsverkehr im Jahre 1855 wurde an Farben und Farbstoffen in das vereinigte Königreich eingeführt: 27,478 tr, Cochenille im Jahre 1855 gegen 195342 Ctr. im Jahre 1854 und 10,169 Ctr. im Jahre 1855. Von Indigo 59, 69 Ctr, im Jahre 1855 gegen 70,173 im Jahrt 185 und 66,40] im Jahre 1853. Von Lacdye 424 Ctr. im Jahre (sSöö gegen 16371 im Jahre 1854 und 18,050 im Jahre 1853. Von Long— wood 30 215 Tonnen im Jahre 1855 gegen 27,217 im Jahre 1854 und 20, 752 Tonnen im Jahre 1853. An Madder 100,251 Ctr. im Jahre 1855 gegen 102,723 im Jahre 1854 und 111,563 im Jahre 1855. An Mah derroot 175,064 Ctr. im Jahre 1855 gegen 183,666 Ctr. im Jahre 1854 und 215,017 im Jahre 1853. Shumac 13,082 Tonnen im ö. 1855 gegen 11,B524 im Jahre 1854 und 105365 im Jahre 1853. Von Terra Japonica 5322 Tonnen im Jahre 1855 gegen 4547 im Jahre 18654 und 39094 Tonnen im Jahre 1853. Von Valonna 190 838 Tonnen im Jahre 1855 gegen 19,86 im Jahre 1854 und 17.1479 im Jahre 1853. Ferner wurden an Schwefel eingeführt 917,740 Centner im Jahre 185 gegen 1 Mill. 514,923 Ctr. im Jahre 1854 und Mel, bd tr. im Jahre 1853. An Kautschouk gingen ein 444793 Ctr. im Jahre 1855 gegen 27,588 im Jahre 1854 und 17,24 Ctr. im Jahre 1853 Der Import von Glas-Fabräikatzen umfaßte 25.420 Etr. Fensterglas und Cylinder im Jahre 1855. 31,539 Etr, im Jahre 1854 und A. 5 n Etr. im Jahre 1853. An Spiegelglas 749, 157 Pfd. im Jahre 183 gegen 794,194 im Jahre 1854 und 2213304 Pfd. im Jahre 1853. An Artikeln aus weißem Flintglas 378, 965 Pfd. im Jahre Bös gegen zöd,l im Jahre 1854 und ot 521 Pfd. im Jahre 1855. An geschliffenen und verzierten Gläsern 9407 Ctr. im Jahre 1855 gegen 10,692 im Jahre 1865 und 6893 im Jahre 1853.
. — Die „Pr. E.“ entnimmt die folgenden detaillirten Angaben über die brasilianische Handelsbewegung während des Finanzjahres 18654 — 1855 einem kürzlich veröffentlichten, ihr vorliegenden Bericht det dortigen Finanz-Ministeriums. Der Gesammtwerth der Einfuhr belief sich auf S4, 766,240 Reis, d. h. S3,573 Reis weniger als im Vorjahr. 1853 –= 54a, dagegen 4 551,408 Fieis mehr als im Burchschnitt der fünf vorhergehenden Jahre. An obiger Einfuhr betheiligten sich, dem Werth nach, in runden Summen die folgenden Länder: England und seine Be⸗ sißungen mit 45, 4650, 841 Reis, Frankreich desgl. J, r8, 274 Reis, Urn, einigten Staaten von Nord⸗Amerika 6, 991,737 Reis, Portugal 6. 168 9d Neis, Hansestäͤdte 4. 884, 166 Reis, a Piata, Länder 4.217 090 Reis, Belgien 1,671,505 Reis, Spanien 1,236 936 Reis, Chili 1,2847 Reis, San dinien 755, 168 Reis, Schweden und Norwegen 379. 548 Reis, He tert ich zöh szö4 zieis, Nicberlande ri7obd Neis, wverschiebene Länder G0 Ke Reis. Dazu kommt der Werth der von einem brasilianischen Hafen zum anderen unverzollt geführten fremden Waaren mit hoh, gꝛ0 Reis. Diese Einfuhren vertheilten sich über 19 brasilianische Zollaͤmter, von
1625
namentlich betheiligt waren Rio Janeiro mit 47.064.599 R., t 12,7230, 077 R., Bahia mit 12,693. 069 Reis, Para mit Yb, Cß0 Reis die Zollämter der Provinz Rio Grande do Sul: Nio
„öeꝰ mit 1M, Reis, San Jol do Rortz mit 1,2365. 26 Reis, horto Alegre mit 284,605 Reis, Urngayang mit 98,683, zusammen mit 35904 6i5 Reis, Maranhao mit 2.20, 956 R., Fortaleza (Provinz Leara) it giä3 864, Santos (San Paulo) mit 372.045 R, Paranagua Haran mit 364. 101 R. Paranahyba (Pianhy) mit 62,9614 Neis ⸗ 55 pCt. aller Einfuhren gingen über Rio⸗Janeiro, 15 pCt. s der beiden Zollämter von Pernambuco und Bahia. Den den nach war jene Einfuhr folgendermaßen zusammengesetzt: llene Waaren 25,5756, 264 R., Wollene Waaren 4,557, 924 R
enen . - ernambuco mi
0
908,983 Reis,
Sai Oel aller Art
hrogueri MIM 8 hekrãnke 5 ji. Waff Pulber 341,7 ze, A458 R., hl, 557 R., P R. Pendeluhren
581,010 R. Der
on den 18 Zollämtern, auf welche sich Janeiro 7X, 265
mit 63,558 R.,
Para mit 3, 854,846 R.,
z0M75328 R., Parahiba mit 1,510,542 R., Alagoas mit 1,R189,581 R,. saranagua mit 81i, 127 R., Fortaleza mit 564,815 R., Sergipe mit 60815 R., Santa Catharina mit 266,182 R. Von den ausgeführten Bagren wurden also dem Werthe nach 564 pCt. über Rio Janeiro, 5 pCt. über Bahia und 10 pCt. über Pernambuco ausgeführt. (Pr. C.)
das „A. Tagbl.“ baierischen reichen, und Niemand unter den größeren Gutsbesitzern würde sie unter
— Einem Privaibriefe aus dem baierischen Walde entnimmt Folgendes; Was die Heu-, storn⸗ und Hafer⸗Ernte im alde betrifft, so gedenkt kein Mensch einer ahnlichen über⸗
Dach bringen können, wenn er nicht über Hals und Kopf das Winter⸗ korn wegdreschen und das Stroh in andere Räume schaffen ließe. Das Brod vom neuen Korn ist viel schöner als das vorjährige Hafer sieht man bis zur Mannshöhe, Kartoffeln essen wir schon seit acht Tagen, es giebt deren viel und sie werden groß.
— ueber den Stand der Ernte in England schreibt die „Land⸗ wirthschaftliche Zeitung: „Wir haben Berichte über die Weizenernte aus 207 Bezirkẽn des Vereinigten Königreichs, über die Gerstenernte aus 195, über die Haferernte aus 200, über die Bohnen und Erbsen resp. aus 137 und 112 und über verschiedene Gemüse aus 209 Bezirken ge⸗ sammelt. Von den Berichten über Weizen, Gerste und Hafer bezeichnen resp. 8, 68 und 78 die Ernte als eine Durchschnittsernte, resp. 114, 98 und 96 als eine bessere und 15, 30 und 26 als eine schlechtere, denn eine Durchschnittsernte. Allein der Ausdruck Durchschnittsernte erheischt ein Wort der Erläuterung. Ein Berichterstatter kann mit gutem Ge⸗ wissen den Ertrag seiner Gegend eine Reihe von Jahren hindurch als eine Durchschnittsernte bezeichnet haben, während doch jedes folgende Jahr ergiebiger war, als das zuletzt vorhergehende. Eine Durch⸗ schnitts⸗Ernke im Jahre 1856 bedeutet etwas ganz Anderes, ols was man im Jahre 1840 darunter verstand. Der Durchschnitts⸗ Ertrag der mit 1846 abgelaufenen 10 Jahre war bedeutend geringer, als der während der späteren Jahre, und wenn daher von 207 Bericht⸗ erstattern 718 melden, die gegenwartige Weizen⸗Ernte verheiße einen Durchschnitts-Ertrag, so dürfen wir darunter nichts anderes verstehen, als daß die Ernte ihrer Ansicht nach im Vergleich mit dem vorhergehen⸗ den Jahre keinen größeren Mehr-Ertrag verspricht, als nach den bishe⸗ rigen Fortschritten der Landwirthschaft zu erwarten war. Dadurch steigt naäͤtürllch der Werth der günstiger lautenden Berichte um so mehr. Zie⸗ hen wir die Ausdehnung des Landes, auf welchem Weizen gebaut wird — und sie geht ohne Zweifel weit über das Durchschnitts⸗-Maß hinaus — so wie die im allgemeinen gehegten günstigen Ansichten über die Ernte in Betracht, so haben wir wohl ein Recht, anzunehmen, daß sich gegenwärtig eine eben so große Quantität einheimischen Weizens im Lande befindet, wie je zuvor. Natürlich ist er noch nicht saͤmmtlich eingebracht, und das Wetter der leßzten Tage war am Ende nicht das allerbeste Erntemetter. Zudem ist das Getreide großentheils beinahe überreif, und es hält schwer, die hinlängliche Anzahl von Händen zu finden, um es rasch genug zu mähen. Es ist so schnell gereift, daß wir kaum daran zweifeln, die von unseren Korrespondenten ausgesprochenen Ansichten über die Erntezeit würden, wenn dieselben sie jeßt wieder abgäben, um 4— 10 Tage zurüͤck⸗ zudatiren sein. Das heiße Wetter im Juli und August war jedoch der Feng günstig, und der in den letzten Tagen gefallene Regen hat dem ande ün Ganzen mehr genützt als geschadet. Wir sind daher entschieden der Meinung, daß der Weizenertrag ein besonders ergiebiger sein wird.
Landwirthschaft.
Arnsberg, 16. August. Als Beweis der diesjährigen borzüglich günstigen Ernte Ergebnisse verdient folgende derbürgte Thatsache bekannt zu werden. Ein hieflger Ackerbürger gewann von 2 Scheffeln Roggen⸗ Aussaat 1620 volle Garben. Aus je 40 solcher Garben wurde 1cheffel reines Korn gedroschen. Danach fen! sich das außerordentliche Resultat eines 165fachen Ertrages heraus. (Westf. 3.)
— Die heurige Ernte in Schlesien ist nunmehr, wie die „Schles. ztg.“ berichtet, fast beendigt und fällt so ergiebig aus, wie seit vielen Jahren keine. Alle Besorgnisse, daß fie in einer oder der anderen Art bon der Witterung könnte beeinträchtigt werden, sind zum Glück, unbe⸗ gründet geblieben. Das Getreide hat nicht bom Roste gelitten, die Kar⸗ koffeln sind von der Krankheit fast völlig verschont geblieben und von beiden stehen die reichsten Erträge in Aussicht, indem letztere einen überaus reichlichen Knollenansatz zeigen, uns ersteres nicht allein die Scheuern mit vielen Bunden füllt, sondern auch ungewöhn⸗ lich gut schüttet. Wären nur nicht, in Folge des Mißwachses der letzten Jahre, die Speicher völlig leer, so würden wir einen Ueber⸗ luß haben, der nicht allein einen Jahresbedarf decken, sondern auch bedeutende Vorräthe für das nächste Jahr übrig lassen würde, auch selbst dann noch, wenn fich namhafte Ausfuhr einstellen sollte., Eine be⸗ sondere Wohlthat ist für die Masse der Bevölkerung die Güte der Kar⸗ toffeln, die endlich wieder einmal eine so wohlschmeckende und nahrhafte Speise gewähren, wie wir fie seit zehn Jahren nicht mehr gehabt haben. — Auch das Brot werden wir, bei Wohlfeilheit, besser haben, wie in den letzten Jahren, da der Roggen von viel besserer Qualität ist, wie sich aus seinem Gewicht ergiebt. Vergleichen wir dasselbe mit dem bom vorigen Jahre, so steht es wie 90 — 84, indem jetzt der Scheffel 6 Pfund mehr und anstatt 84 Pfd. 90 Pfd; wiegt. Dadurch aber vermehrt sich auch das Maaß des Rahrungsstoffes in gleicher Art und es enthalten 86 Scheffel dessen so viel? wier im vergangenen Jahre 90. Ist also den Scheffel nominell gegenwärtig um 3 des Preises gefallen, so ist er reell — wegen seines schweren Gewichts — noch wohlfeiler geworden. Noch Anfang Juli kaufte man ihn, zu 8a Pfd., für 112 Sgr. Gegenwärtig gilt er, zu go Pfd., 72 Sgr. Im ersten Falle kostet das Pfund 1B Sgr. im zweiten nur Sgr. Es wäre zu wuͤnschen, daß die Bäcker sich diese
Gewerbe- und Handels⸗Nachrichten.
— Die Industrie des Regierungs⸗Bezirks Arnsberg befindet sich in Ganzen in einem günstigen Betriebe und hat neuerdings beson⸗ bers in den Kreisen Iserlohn und Bochum an Lebhaftigkeit noch zuge⸗ nommen. In der Seidenfabrication befürchtet man bei den hohen Preisen des Rohstoͤffes zum Winter eine Abnahme. Die Tuchwebereien haben in Folge der hohen Wollenpreise ihre Thätigkeit schon etwas eingeschränkt. Im Kreise Bochum gewinnt die Ziegelfabrication mehr und mehr an Bedeutung. Es sind dort in diesem Augenblick gegen 1009 Menschen beschäftigt, um 60 Millionen Ziegelsteine herzustellen. (Pr. C.)
Leipzig · Dresdener 2887 G. LSöbau- Zit-
Leipzig, 20. August. h ⸗ Magde]! urg - Leipziger 311 6.
aner L, , 57 G.; itt; 1 erlin - Anhaltische — Berlin- Stettiner —. Cöln-Mindeaer — . Thũ- ringische 129 Br., 12826. Friedrich- Wilhelms-Nordbahu — Altona- kKicler Anhalt. Dessauer Landesbank. Actien Litt. A. a. B. id44 G.; Litt. G. 1273 Br. Braunschxeizische Bank- Actien alte 151 Br.; do- (on 1856 148 Br. Weimarische Bank-Actien Litt. X. u. B. 1393 G. Wiener Banknoten 1003 G. Oesterreichische 5hrez— Metalliques 85 Br. 18546r Loose — . 1854er National-Anleihe 86 Br. Preussische Prä-
mien- Anleihe —.
1è Chr 15 Minuten Nachm. (gel. Dep. he Banknoten 1005 Br. Freiburger
Leten 1744 G., neuer Emission 1645 G. Oberschlesische Actien Lit. A- 2107 Br. Oberschlesische Actien Lit. B. 186 Er. Obers chlesi- sche Prioritãts Obligationen D. 9112 Br. Obersechlesische Erioritãts- Obligationen E. 787 Br. Kosel- Oderberger 205. Br., 1 Emission 187. Kosel- Oderberger Prioritits - Obligationen 90 G. Neisse-
Brieger Actien ö. G. Spiritus pr. Eimer zu ? Wei? l 2 80 -= 108 Sgr., gelb. 80 - 103 gr. Gerste As - 54 Ser. Haser 33-37 Sr. Die Börse, Anfangs günstig, schliesst flau-
Breslanm, 21. August, 1 d. Staats- Anzeigers.) Oesterreichise
60 Quart bei So ꝑCi. Lralles 155 Rthlr. G.
Roggen 59 67 58g.
Sehr offerirt waren
Rechnung genau und gewissenhaft' machen und auch das Gewicht des Brotes darnach geben möchten!
Oberschlesische A. und B.