1856 / 199 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

/ ·

.

1638

Lt., v. Zitzewitz, Unteroffizier von demselben Regmt., v. d. Golß, Unteroffizier vom 3. Kürassier⸗ Regiment, v. Wulffen, char. P. Fähnrich vom 1. Dragoner Regt., zu P. Fähnrs. befördert. Wichmann, Rittm. vom 3. Kür. Regt., zum Direktor der 1. komb. Divifionsschule und Präses der Examinations-Kommission für Port. Fäburs. des 1. Armeecorps ernannt. Stamm, Hauptm. vom 3. Inf. Regt, von diesen Functionen entbunden. Gr. v. Schweinitz, Gefreiter vom 65. Inf. Regt, zum P. Fähnr., v. Haeseler, Frhr. v. Stein⸗ äcker, Pr. Lts. vom ꝛũ. Inf. Regt, zu Hauptleuten, v. Eickstedt, Sec. Lt. von dems Regt., zum Pr. Lt. befördert. v. Rekows ki, Hauptm. von dems. Regt. unter Belassung in seinem Kommando bei des Fürsten von Hohenzollern-Hechingen Hoheit, dem Negiment aggregirt. v. Roon, Oberst u. Commandeur der 20. Inf. Brig., die Genehmigung zum Tragen der Unif. des 33. Inf. Negts, unter Führung 3 la suite desselben, ertheilt. Den 1 Au gust.

Leonhardi, Sec. Lt. vom 9. Inf. Regt., z. Pr. Lt., v. Witgen⸗ stein, Pr. Lt. vom 14. Inf. Regt, zum Hauptm., v. Mellenthien, Sec. Lt. von dems. Regt.,, zum Pr. Lt., Barschall, P. Fähnr. von dems. Regt., z. Set. Lt., Bar. v. Bursztin, Füͤsilier vom 21. Inf. Regt, zum P. Fähnr. befördert. v. Döhn, P. Fähnr. vom 2, ins 10. Inf. Regt., v. Hagen, P. Fähnr. vom 10., ins 2. Infanterie-Regt. versetzt. v. Sydow, Sec. Lt. voöm 8. Inf. Regt., zum Pr Lt., Funk, P. Fähnr. bon dems. Regt., zum Sec. Lt., v. Gontard, Wolfart, Pr. Lts. vom 12. Inf. Regt, zu Hauptleuten, x. Bünagu, v. Schwerin, Sec. Lts. von dems. Regt., zu Pr. Lts., Riese, v. Jena J., P. Fähnrs. von dems. Regt., zu Sec. Lts., v. Alvensleben, Sec. Lt. vom 6. Kür. Regt, zum Pr. Lt. befördert.

Den 15. August. ö

Frhr. x. Wrangel, General der Kavallerie, unter Belassung in seiner Stellung als Ober⸗Befehlshaber in den Marken und als komman⸗ dirender General des III. Armee-Corps, zum General-Feldmarschall ernannt.

. 9 August.

v. Puttkammer, Sec. Lt. a. D., zuletzt im 2. Garde⸗Regt. zu Fuß, beim 1. Aufgeb. des 3. Bats. 1. Garde-Low.⸗Regts., Müblpfordt, Sec. Lt. vom 1. Aufgebot des 2. Bats. L., ins 1. Bataillon 4. Regts., Burchardi, Sec. Lt. von der Artill. 1. Aufgeb. des 2. Bats. 1. Regts., ins Landw. Bat. 34. Inf. Regts. einrangirt. Halke, Vice⸗-Feldwebel vom 3. Bat. 6. Negts, Rothenbach, Vice⸗Wachtm. von dems. Bat., dieser bei der Kav., Vietsch, v. Breitenb auch, Vice⸗Feldw. vom 2. Bat. 7. Regts., Hahn, Bändel, Vice-Feldw. vom 3. Bat. 7. Regts., Harmuth, Vice-Feldwebel vom 1. Bat. 18. Regts., v. Trzaska, Weglewski, Seyffert, Unteroffiziere von dems. Bat., v. Po tocki, Vice⸗Wachtm. von dems. Bat., dieser bei der Kavall., sämmtlich zu Sec. Lts. des 1. Aufgeb. befördert.

Den 14. August.

Schlieben, Sec. Lieut. von der Kav. 1. Aufgebots des 1. Bats. 9. Regts.I, Schlau, Staats, Sec. Lts. vom 2. Aufgeb. des 7. Bats. 3. Regts., zu Pr. Lts. befördert. Klug, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 3. Bats. 14., ins Z. Bat. 9. Regts., Sänger III., Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufgeb. des 1. Bats. 14., ins 3. Bat. 14. Regts. einrangirt. Mandel, P. Fähnr. vom 1. Bat. 12. Regts, früher im 6. Inf. Regt. Gr. zu Lynar, Unteroff. vom 2 Bat. 12 Regts., dieser ber der Kav., Matting, Vice⸗Feldw. vom 3. Bat. 12. Regts., Seipke, Gebhard, b. Seel strang, Unteroff. von dems. Bat.ů, Contal, P. Fähnrich don dems. Bat. früher im J. Kür. Regt., dieser bei der Kav., v. Rotz, Neu— mann, Holtz, Jo nas, v. Stosch, Vice-Feldw. vom 3. Bat. 20. Regts., b. Dycke, v. Gerlach, Vice-Wachtm. von dems. Bat. , diese beide bei der Kap. Bötticher, dan Könen, Schulz, Vice-Feldw. vom 1. Bat. 24. Regts., Schhesinger, Vice⸗-Wachim. von dems. Bat., dieser bei der Kav, Rich ter, Vice-Feldw. vom 3. Bat. 24. Regts,, Seitz, Morgen— roth, Fastnagel, b. Breitenbauch, Vice-Feldw. vom Ldw. Bat. 35. Inf Regts., sämmtlich zu Sec. Lts. des J. Aufgeb,, Bandow, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des. Ldw. Bats. 35. Inf. Regks., zum Pr. Lt. befördert. Schultze, Hauptm. vom 2. Aufgeb. des 1. Bats. 24. Regts., der Char. als Major verliehen und zum Führer des 2. Aufgeb. 3. Bats. 20. Regts. ernannt. Fournier, Seconde⸗-Lieutenant vom 1. Aufgebot des Landwehr-Bataillons 33. Inf. Regts., ins 1. Bataillons 12. Regts. Jaenicke, Sec. Lt. von der Ärtill. 2. Aufgeb. des 3. Bats. 4, ins 1.

at. 20. Regts. Snethlage, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 1. Bats. 9. ins 2. Bat. 20. Regts., Spott, Hauptm. von den Pion. 1. Aufgeb. des 2. Bats. 14. Regts,, v. Stülpnagel, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 4 Bats. 314 ins 3. Bat. 20. Ngts., Schulte, Sec Lt. a. D., fruher im 2. Inf. Regt. ins 1. Aufgeb. des 1. Bats. 24. Regts. einrangirt. Abschiedsbewilligungen ze. . Den 9. Au gu st.

v. Hirschfeld, Gen. Lieut. u. Commandeur der 12. Division, als General der Infanterie mit Penfion der Abschied bewilligt. v. Tilly, Sec. Lt. vom 5. Inf. Regt, der Abschied ertbeilt. .

ö Den 13. August.

b. Klitzing, Sec. Lt. vom Garde-Res. Inf. Regt., ausgeschieden und zu den beurlaubten Offizieren des 1. Aufgeb. des J. Bats. 3. Garde— Ldw. Regts. übergetreten. b. d. Lancken J, Hauptm. vem 4. Inf. Regt. , als Major, v. Tippels kürch, Oberst-Lieut. vom s. Inf. . als Oberst, beiden mit der Regts. Uniform und Penfion, der Abschied be— willigt. Wull t ein, Port. Faͤhnr. vom J. Inf. Regt, zur Reserve

entlassen. Den 14. Augu st.

b. d. Lippe, Sec. Lt. vom 21. Inf. Regt., als Prem. Lt. mit der Regts. Unif., Aussicht auf Civilversorgung und Pension, v. Krosigk, Sec. Lt. dom 2. Kür. Regt., als Pr. Lt. mit der Regts. Unif', der Üb— schied bewilligt. b. Goertz ke, Sec. Lt. vom 2. Inf. Regt, ausgeschie—⸗ den. Uh den, Rittm. vom 3. Ulan. Regt., als Major mit der Regts. Unif, Aus icht auf Civilversorgung und Pension, der Abschied bewilligt.

Bei der Sand wehr. Den 13. August.

Kübart, Pr. Lt. vom Train 2. Aufgeb. des 2 Bats. 3 als Rittmeister mit der Unif. des 1. Landn'. Drag. Regts, Gr. gt, v. Finckenstein, Sec. Lt. von der Kavall. 1. Aufgeb. des J ut 4. Regts., Gr. zu Dohna-Reichertswalde, Hauptm. vom? iel des 2. Bats. 4. Regts., diesem mit seiner bisher. Unif., Giseviu u Set. Lt. vom 2. Aufgeb. des Landw. Bats. 34. Inf. Regts., als . mit seiner bisher. Uniform, Kelm, Sec. Lt. vom Train 2. Aufgů l . 2. Bats. 19. giegts, der Äbschied bewilligt. bit

Den 14. August.

Kummer, Hauptmann vom 1. Aufgeb. des 1. Bats. 14 Qua ssowski, Hauptmann vom 2. Aufgeb. des 2. Bats. 14 R Ambronn, Pr. Lt. vom 2. Aufgeb. des 3. Bats. 20. Negts 9. als Hauptmann, allen dreien mit ihrer bisherigen Uniform, der f =. bewilligt. ]

Militair⸗Beamte. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Den 8. August.

Tiedke Sekretariats-Applikant bei der Militair-Intend

VII. Armee-Corps, zum Sekretariats-Assistenten ernannt.“ ; . Den 11. August.

Greßler, Prodiant-Amts-Applikant in Erfurt, zum Prop

Amts-⸗AUssistenten ernannt. . ö

D

Den Au gu st.

ö Apxlikant in Magdeburg, zum Probian

v i tanmtli ches.

Preußen. Berlin, 23. August. Nach den neuesten au Gibraltar hier eingegangenen Nachrichten war das Besinde Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Adalbert erfreulicher We ö. . als sich unter den obwaltenden Umständen irgend erwarnn ieß.

Koblenz, 21. August. Se. Königliche Hoheit der Prinz— Regent von Baden wird in der Nacht von heute auf more die Rückreise nach Karlsruhe antreten. (Köln. 3.) 9.

Frankfurt, 21. August. Der Bundestagsausschuß, der nat der bestehenden Geschäftsordnung hier während der Ferien fungsn besteht aus dem Königlich baierischen Gesandten, Freiherrn ron Schrenk, als Präsidipenden, dem Gesandten für Lurembur, Herrn von Scherff, dem Königlich hannoverschen Gesandten, Herrn von Heinbruch, dem oldenburgischen Gesandten, Henn von Eisendecher, und dem Großherzoglich hessischen Gesandten, Freiherrn von Münch-Bellinghausen. (Ir. N.) Baden. Freiburg, 21. Augzust. Mit dem gestrigen Abendzuge ist die Königlich preußische Garde-Schützen-Comtagnit hier angekommen, welche als Garnison nach Hohenzollern bestimmt Am Bahnhof wurde sie vom großherzoglichen Offizie rcorps empfan— gen und marschirte von da unter Begleitung der Musik des gick— herzoglichen Jägerbataillons in die Stadt. Hier wurde die Mann— schaft einquartiert und wird heute ihren Marsch nach ihrem neunn Bestimmungsort weiter fortsetzen. (Karlsr. 3.)

Belgien. Brüssel, 22. August. Der König und di Königliche Familie reisen nächsten Sonntag Morgens nach Lütt, um den Festen beizuwohnen, die man daselbst zu Ehren der 25jäh— igen Regierung des Königs veranstaltet hat. Die Herzogin von Brabant wird heute 20 Jahre alt. Es sind heute 3 Jaht, daß sie mit dem Herzog von Brabant vermählt ist.

Großbritannien und Irland. London, 21. Augut. Die Königin hatte die Absicht, gestern Nachmittags die deutsch Legion im Lager zu Browndown bei Gosport zu inspiziren, wan jedoch durch das ungünstige Wetter daran verhindert. Der rus— sische Gesandte am Hofe von St. James, Graf Chreptowitsc,

wird heute in Osborne eintreffen und bei einer daselbst zu diesem

Zwecke stattfindenden Cour der Königin vorgestellt werden. Wü—

count und. Viscounteß Palsmerston sind zu einem Besuche bet Ihrer Majestät in Osborne eingetroffen. In Manchester fadet am 30. d. Mts. die feierliche Enthüllung eines Standbildes ke Herzogs von Wellington statt. Die Konigin-Mutter von Audh ist mit ihren beiden Söhnen und einem gegen 100 Personen starten Gefolge gestern in Southampton eingetroffen, wo sie wohl einigt Tage verweilen wird, um sich von den Beschwerden der Reise in erholen. Der ältere Sohn, der den Thron hätte erben sollen, heißt Mirza Walli Ahud Bahadur.

Frankreich. Paris, 21. August. Nach dem „Moniteur' trafen der Kaiser und die Kaiserin gestern um 117 Uhr zu Biarnit ein. Die vorgestern dahier stattgehabten Verhaftungen sellen fast ausschließlich Personen getroffen haben, die sich auf dem Wege des Kaisers nach dem Bahnhofe aufgestellt hatten; in einigen Fällen wurde angeblich Widerstand versucht, den die Polizei jedoch mi leichter Mühe bewältigte. Zu den Versuchen, die man mit der Ansiedlung von Chinesen in Algerien machen will, soll insbesendere der günstige Erfolg eines ähnlichen Versuchs auf der Insel de n Reunion aufgemuntert haben, wo man durch Einwanderer aus

1639

China und Indien den Ausfall in der Zahl der schwarzen Arbeiter refr nis August. Der heutige „Moniteur“ enthält einen lan⸗

gen Bericht des Marine-Ministers über Verwaltung und Personal

zer Flotte. . Spanien. Aus Madrid, 16. August, wird berichtet: Die

richtung der Provinzial Milizen wird überall so thätig betrieben, binnen zwei Monaten alle achtzig Bataillone derselben in den bedeutenderen Städten des Landes unter den Waffen stehen und ne trefflich Reserve des aktiven Heeres bilden werden. Dem 6. in der französischen Kirche abgehaltenen Gottesdienste mit 9 Deum, zu Ehren des Napoleonstages, wohnte blos das fran⸗ che Botschafts⸗Personal bei; keine einzige andere Gesandtschaft war daselbst vertreten. Das Regiment von Saragossa, das sich bei dem Aufstande dieser Stadt betheiligte, ist ganz men organisirt worden. Die Angelegenheit mit Mexico ist keines⸗ vegs beendigt. Das Kabinet billigt das Verhalten seines Ge⸗ sandten nicht, dem es vorwirst, daß er zu leichtfertig durch die Dersprechungen der mexikanischen Regierung sich habe zur Nach⸗ giebigkeit bestimmen lassen. Namentlich willigt das Kabinet in die FReviston der spanischen Crerite nicht ein; neue Befehle werden ab⸗ gehen, und die Ersetzung des Gesandten durch eine energischere hersculichkeit soll beschlossen sein. .

Die „Madrider Zeitung“ vom 17. August bringt ein vom Ninister des Innern an die Pro vinz⸗Gouverneure gerichtetes Rund⸗ shreiben, worin denselben mitgetheilt wird, daß in Rücksicht auf die n der Halbinsel bestehenden außerordentlichen Umstände, die noch herrschende politische Aufregung u. s. w., die bevorstehenden Runicipal-Wahlen bis auf Weiteres ausgesetzt bleiben solen. Der General Ros de Olano ist durch königliches Dekret, in Anerkennung seiner Dienste, als Graf von Almina, Ficomste von Ros, für sich und seine Nachkommen kostenfrei in den austilischn Abelsstand erhoben worden. Die „Espana“ berichtet, daß die Bande der Hierros abermals einen von Burgos kommen⸗ ken Eilwagen anfiel. Sie bemächtigte sich einer Kiste Kleinodien und einer anderen mit 2000 Duros (90,0900 Fr.), behandelte aber pie immer die Reisenden artig, indem sie ihnen nicht einmal ihr Geld nahm. Kurz nachher von den sie verfolgenden Truppen ein- geholt, verloren die Räuber im Gefecht den Neffen Villalain's, bei dem man 17,800 Realen fand.

Eine Depesche aus Madrid vom 20. August lautet: „Herr Rances ist zum Gesandten in Brasilien ernannt.

Wie aus Madrid, 21. August, berichtet wird, enthält die „Gaceta“ ein Dekret, welches alle Einfuhrzölle auf fremde nach Spanien gebrachte Kornfrüchte aufhebt.

Italien. Mo dena, 17. August. Der gestrige „Messagiere“ veröffentlicht einen mit der österreichischen Regierung wegen Ver⸗ haftung und gegenseitiger Auslieferung von Verbrechern abgeschlos— senen Vertrag.

Turin, 18. August. Der außerordentliche spanische Botschafter bei der hohen Pforte, de Souza, wurde in gleicher Eigenschaft nach Turin ernannt.

Griechenland. Athen, 16. August. Die griechischen Truppen haben einen Einfall einiger dreißig Albanesen wirksam jurückgewiesen. Die baldige Räumung des griechischen Gebietes von Seite der französischen Truppen scheint sich zu bestätigen. Heute

früh 57 Uhr hat ein Erdstoß stattgefunden.

Türkei. Zur Charakteristik der gegenwärtigen Zustände in palästina wird der „Pr. C.“ von dort Folgendes über einen Vorfall mitgetheilt, welcher sich im Laufe des Monats Juli zugetragen hat: Einer der berüchtigsten Räuber dieses Landes ist ein gewisser Abu

Ghori, ein athletischer Mohr, Sklave des Scheichs der Wuheidi,

tines Beduinen-Stammes in der Nähe von Gaza. Derselbe hatte, s im Sommer 1854 bei Gelegenheit eines Streits unter den Jella 's der Saron-Ebene, letztere von den südlichen Beduinen— Stämmen überschwemmt wurde, sich durch Brandschatzen friedlicher

Dörfer, Morden und Plündern hervorgethan. Als er aber dann

seine Angriffe auch auf die Dörfer des Gebel Nablus ausdehnte, sandte der dortige Statthalter ein Detachement Reiter

von der irregulairen Truppe gegen ihn aus, und Abu Ghori

wurde genöthigt, sich zurückzuziehen, nachdem er fünf jener Reiter iigenhändig umgebracht hatte. Nach dieser That hielt es die Po— lizei des Landes für unthunlich, ferner mit ihm anzubinden, und lebte zwei Jahre lang unbelästigt in den Zelten seines Herrn. or lurzem aber traf der Offizier der fünf getödteten Reiter den rrüchtigten Mohren unbewaffnet in Ramleh auf dem Bazar, ver⸗— hafteie ihn und brachte ihn mit Hülfe des Mutesellim jener Stadt nach Jerusalem, wo der Gouverneur, Kiamil Pascha, ihn, mit Ketten schwer beladen, ins Gefängniß werfen ließ. Kaum aber hatten die Wuheidi von dem Unfall, der ihren Hel⸗ den betroffen, gehört, als sie eine Gesandischaft nach Jeru— salem abgehen ließen, um mit dem Pascha über die Freilassun des Mörders zu unterhandeln. Der Pascha schlug i

dem Divan vor, Len Abu Ghori streng zu vermahnen und dann

eine Declaration aufzunehmen, daß die Versammlung ihn wegen gezeigter tiefer Reue entlassen habe. Dies Ansinnen lehnte der

Divan einmüthig ab; der Pascha aber ließ sich dadurch nicht

beirren, sondern lieferte der Wuheidi⸗-Gesandtschaft den Gefangenen wirklich aus. Dieser Vorgang wurde sehr bald in der ganzen

Stadt bekannt und hat daselbst nicht geringes Aufsehen erregt.

Aus R ustsch uk vom 19. August wird der „Pr. C.“ geschrieben: Die Räubereien in der hiesigen Provinz, namentlich auf den Straßen von Varna nach Schumla und von Rasgrad hierher, haben so überhand genommen, daß die türkische Regierung sich ge— nöthigt gesehen hat, einen außerordentlichen Commissair in der Person des Nüssret Bey, eines sehr geschickten Polizei-Beamten, hierherzuschicken, um die Maßregeln zu leiten, welche dazu führen könnten, endlich Herr Rieser Räuber zu werden. Den Anordnungen

Nüssret Bey's ist es nun bereits gelungen, an hundert Individuen

aufzufangen, die der Straßenräuberei dringend verdächtig sind. Der Prozeß derselben soll in einigen Tagen in Schumla beginnen.

Nüssret Bey ist außerdem bevollmächtigt, jeden der des Bienstes

entlassenen Baschi Bozuks, der noch in Waffen angetroffen wird, sofort erschießen zu lassen. Nach so eben von Giurgewo einlaufen— den Nachrichten sind gestern auf der Straße nach Bukarest mehrere

Personen angehalten und ausgeplündert worden.

Amerika. Philadelphia, 7. August. Das Repräsen— tantenhaus zu Washington hat 11 Millionen Dollars für die

Kriegsflotte bewilligt, wovon 870,000 Dollars zum Bau von

schwimmenden Batterieen verwandt werden sollen, die zur Verthei— digung von New-JYorkt bestimmt sind. Der Senat hat den Prä⸗— sidenten ermächtigt, über das Heer der Vereinigten Staaten zur

Wiederherstellung der Ruhe in Kansas zu verfügen. Dem Se—

nate ist eine Antwort des Präsidenten auf die Resolution, welche Auskunft über die neulichen Vorgänge in San Francisco und die Vorlegung der betreffenden Korrespondenz verlangt, mitgetheilt wor—

den. Ein Brief des Gouverneurs von Kalifornien, in welchem derselbe um die Uebersendung von Waffen bittet, ist dem Attorney General

überwiesen worden. Präsident Pierce empfindet, wie man hört, eine unüberwindliché Abneigung dagegen, auf das Gesuch einzu— gehen. Was den Attorney General, Herrn Cushing angeht, so hat derselbe sich dahin ausgesprochen, daß zwar allerdings in Califor⸗ nien dem verfassungsmäßigen Gesetze und der amtlichen Autorität der Vereinigten Staaten zuwidergehandelt worden sei, daß der Präsident sich jedoch erst dann zum Einschreiten veranlaßt fühlen dürfe, wenn die gesetzgebende Versammlung eines Staates nicht zusammentreten könne, und wenn den größten und in nächster Zu⸗ kunft drohenden Gefahren nicht anders, als durch ein solches Ein— schreiten vorgebeugt werden könne. Nun habe aber die califor— nische Regierung noch keineswegs von allen verfassungsmäßig ihr zustehenden Befugnissen Gebrauch gemacht, und der Gouverneur habe, so viel er wisse, noch keine Schritte zur Einberufung der Legislatur gethan.

Königliches statistisches Büreau.

Statistisches über das Fabrikwesen im preußischen Staate

*

(Fortsetzung. S. Staats-Anzeiger Nr. 198. S. 2. Maschinenspinnerei zu Kammgarn.

Spinnen des Kammgarns oder der langen einschürigen Wolle, welches zu den in außerordentlicher Verschiedenbeit vorkommenden un— gewalkten Zeugen, so wie zum Sticken und Stricken, zu Knopfarbeiten 2c. eine weit verbreitete Anwendung findet, erfordert mehrfach andere Vor⸗ richtungen, als die Zubereitung des Streichgarns und besteht als eine besondere Fabrication für sich, als ein getrenntes Geschäͤft, bisweilen von großem Umfange. Die Kammwolle muß, nachdem sie gewaschen und ent⸗ fettet ist, durch Kämmen in ihren langen Fäden ausgezogen und nachher versponnen werden. Es kann dies durch gewohnliche Handarbeit mit einfachen Vorrichtungen allerdings bewirkt werden; indessen erfolgt doch die Bereitung des Kammgarns, welches zu wollenen Zeugen verbraucht wird, in der Regel auf Maschinen. Auch von diesen Änstalten sind viele im preußischen Staate noch von kleinem Umfange, in denen wenige Spin⸗ deln gehen; andere sind indessen auch bedeutender, Eine vollstãndige Kammgarn⸗-Spinnerei ist für sich ein großartiges Etablissement. , . im preußischen Staate eine Kammgarn-Spinnerei mit, mehr als 1 Spindeln bor, und kaum erreicht eine Streichgarn- Fabrik, diese , . wenn gleich allerdings einzelne auf 1500, 1800, 2000 bis r ,, (h stiegen. Die Streichgarn-Fabrication ist fast immer bei . ö. gen in unmittelbarer Verbindung mit der Tuchweberei. Wal e. 2 gegen sind die größeren Kammgarn-Spinnereien deson ders Fabritahn un fertigen blos Kammgarn zum Verkauf. Im Ganzen ist die, Streichgarn. Spinnerei auf Maschinen eine viel ausgedebntere im preußischen f als die Kammgarn! Spinnerei, Es gingen im Staate Ende, 1852 für Kammgarn 40,972, für Streichgarn 569,758 Spindeln; beide Zablen ver⸗

ich wie 160: 1244. inna hene ch ,, wie fich die Zahl der Anstalten, der Spindeln und

Arbeiter nach den Provinzen vertbeilt, zeigt die folgende Tabelle: