1648
Es folgt daraus von selbst, daß die meisten jener Fahr— zeuge aus England kamen. Nach Preußen ging allerdings ein beträcht⸗ licher Theil, namentlich 38 Schiffe aus Torrebieja und Iviza, welche Salz geladen hatten. Von diesem Salzgeschäft abgesehen, welches. wie es scheint, für russische Rechnung stattfand, unterhalten unsere Ostsee⸗ häfen in der That nur geringe Verbindungen mit Spanien, es kann daher nicht weiter auffallen, daß eingelaufene und ausgegangene Schiffe zusammengerechnet nur etwa 27 pCt. von preußischen Häfen kamen oder nach solchen gingen. Dessenungeachtet ist die Ausfuhr von Zollvereins⸗ und namentlich preußischen Erzeugnissen nach Spanien eine betrachtliche, allein dieselbe kommt hauptsaͤchlich hanseatischen Fahrzeugen zu Gute, welche eben deswegen auf die weniger lohnenden Kohlen- und Salzfrach⸗ ten nicht zu reflektiren brauchen. (Pr. C.)
serer Flagge.
Gewerbe⸗ und Handels⸗-⸗Rachrichten.
— Liner Mittheilung aus der Provinz Westfalen zufolge, dauern an der Ruhr die Klagen über die Flauheit des Kohlenhandels fort. Dabei sind indessen die Magazine der oberhalb Hattingen gelegenen Gruben! bei dem ziemlich günstigen Fahrwasser so weit geleert, daß die Förderung keine Einschränkung zu erleiden hat. Auf den Land debit⸗ FJechen war der Absatz namentlich auch mittelst der Eisenbahnen ein echt lebhafter. Bis jetzt sind die Kohlenpreise unverändert geblieben; es scheint aber, als würden dieselben an der Ruhr heruntergehen. Ge⸗ fördert wurden in den ersten 6 Monaten dieses Jahres 4 Millionen [99,727 Tonnen Steinkohlen und 186,169 Tonnen Eisenstein, 531,672 Tonnen Steinkohlen und 59,339 Tonnen Eisenstein mehr, als in der gleichen Periode des Jahres 1855. (Pr. C.)
— Ueber den Bäu der Oberhausen-Arnheimer Eisenbahn erfahren wir, daß die Schienenlage von der Lippebrücke bis Emmerich vollftndig bewirkt ist und die Eröffnung der Bahn mit dem 1. Oktober d. J. zu erwarten sein dürfte.
— Nach Berichten über den Ge werb ebetrieb im Regierungs— Bezirk Aachen hatten die dortigen Tuch-, Nadel, Maschinen⸗, Eisen⸗ und Papier-Fabriken, so wie die Spinnereien, in der letzten Zeit fort⸗ während volle Beschäftigung. Auch die Sammetweberei erfreute sich des besten Fortgangs und gewann immer mehr an Ausdehnung. Zwei im Kreise Heinsberg errichtete neue Baumwollen-Spinnereien waren noch zu kurze Zeit im Betrieb, um über den Erfolg schon jetzt urtheilen zu können. Was die verschiedenen Zweige des Berg— und Hütten⸗ wesens betrifft, so hielt sich das Bergwerk Altenberg in gewohnter Thätigkeit. Die unter dem Namen der Société des mines dꝰ A ĩxc la- Chapelle zu Aachen gebildete Kommandit-Gesellschaft hatte auf ihrem Zink- und Bleibergwerk Marienberg zu Langfeld in der Gemeinde Jaeren eine Maschine von 60-Pferdekraft zur Bewältigung des hinderlichen Wassers aufstellen lassen. Auf dem von ihr er⸗ worbenen Bergwerk Altwerk in der Gemeinde Zweifall im Kreise Montjoie sind gegenwärtig an fünf verschiedenen Stellen 36 Arbeiter, das Boppelte der früheren Zahl, beschäftigt. Es sollen dort Aus sichten auf eine einträgliche Ausbeute an Eisenstein vorhanden sein, und in der Tiefe hofft man auch auf Bleierz zu konmen. Die Gesellschaft „Concordia“ zu Eschweiler hat den Bau eines dritten Hochofens unternommen, der noch in diesem Jahre in Betrieb gesetzt werden soll. Das Hüttenwerk der aufgelösten Gesellschaft „Allianz“ ist in die Hände einer Mannheimer Hesellschaft übergegangen, welche, dem Vernehmen nach, die Anlagen we— sentlich zu vergrößern beabsichtigt. Der Betrieb an Bleiberg läßt nichts zu wünschen übrig. Bei Scheben im Kreise Schleiden hat man einen reichhaltigen Sandsteinbruch eröffnet, der so vorzügliche Steine liefert, daß dieselben bis Köln verfandt und sehr gesucht werden. Das mit der Herstellung des europäischen Friedens wiederbelebte Vertrauen hatte überall auch die Baulust von neuem erweckt, und die Bauhandwerker waren vollauf beschäftigt. (Pr. C)
— Wie uns in Briefen aus den Vereinigten Staaten mitge— theilt wird, haben neuerdings zwischen der dortigen und der englischen Regiexung wieder Perhandlungen über das Postporto stattgefunden, die aber noch zu keinem Abschluß geführt haben. Die engli(che Post⸗ Verwaltung naͤmlich hatte der amerikanischen den Vorschlag gemacht, das Seeporto für einfache Briefe beider seitig von 1 Shilling auf 6 Pence berunterzusetzen. Darauf ist amerikanischerseits angeblich unter der Be— dingung eingegangen worden, daß die britische Postverwaltung ihr Transit— Porto sowohl fuͤr Briefe nach und von Deutschland, als auch für die Korrespondenz zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten über England, auf den gleichmäßigen Portosatz von 123 Eents für die Unze herabsetze, also von 17 Cents auf 123 Cents für die deutsche Korrespon—
Obligationen E. 784 Br.
denz und von 24 Cents auf 123 Cents für die Korrespondenz mit Frank reich. Eine Rückantwort von Seiten Englands war hierauf noch e. ñ erfolgt, es steht also dahin, ob auf der Grundlage des aner cen t Vorschlages eine Einigung zu Stande kommen wird. (Pr. C.) en
k
Leipzig, 23. August. Leipzis - Dresdener 28895 G. Löban=- Zit lauer Litt. A. 67 G.; Litt. B. —. Magdel urg - Leipziger 342 6. Berlin Anhaltische —. Berlin- Stettiner — Cöln- Mindener — Thü rineische 1283 G. Friedrich- Wilhelms - Nordbaba —. Altona. Kieler — . Anhbalt-Dezsauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 144 6. Litt. SG. 127 Br. Braunschweigische Bank- Actien alte 151 Br.; 6 von 1856 1485 Br. Weimarische Bank-Actien Liit. A. u. B. 1395 Br, 139 G.,. Wiener Banknoten 100 G. Oesterreichische 5proz. Meial' liques 85 Br. 1854er Loose — 1854er National- Anleihe S6 Br.
Preussische Prämien-Anleihe —.
Wechsel- Cours: Lon=
H onstuntim opel, 13. August. Geldeours und Agio
don 3 Monat 120 - 1193; Marseille 188 - 187.
unverändert.
Kreglilam, 25 August, 41 Uhr — Minuten Nachm. (el. Dep. d. Staats- Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 1007 Er. Freiburger Aceh 17553 G, neuer Emission 1667 G. Oberschlesische Actien Lit. A. 212 Br. Obeischlesische Actien Lit. B. 186 G. Oberschlesi- sche Prioritäts Obligationen D S044 Br. Oberschlesische Prioritäts- Kosel-Oderberger 2057 Br., neuer Emission 182 Br. Kosel- Gderberger Prioritäts - Obligationen 80 Er. Neisse Brieger Actien 73 G.
Spiritus pr. Eimer zu b0 Quart bei 80 pCt. Tralles 16 Rihlr. 6. Weizen, weiss. 80 —– 08 Sgr., geib. 846 - 105 Str. Roggen 59 67 Sgr. Gerste 46 - 54 Sgr. Hafer 33 - 37 Sgr.
Das Geschäst war auch heute ganz ohne Bedeutung und die Course unverändert.
gaiem., 25. August, Nachmittags 12 Uhr 45 Minuten. (VWoltfs Tel. Bur) Unentschiedene Haltung, bei geringgm Geschäst
Silber- Anleihe 89. 5proz,. Metalliques 84. 43proz. Metalliques 733. ankactien 1098. Bank- Interims-Scheine 345. Nordbahn 2843. 1854er Loose 109. National- Anlehen S537. London 10, 63. Harburg ⁊76. Paris 1193. Gold 7ę. Silber .
Amsterdam, 23 August, Nachmittags 4 Uhr. (VVoltf's Tel. Bar.) Bei im Allgemeinen geringem Geschäft beinahe unverändert.
Schluss- Course: 5proa. 5sterreichische National- Anleihe 792. 5proꝛr. Metalliques Litt. B. S6 483. 5proz. Metalliques 783. 23pror. Metal- liques 403. 1proz. Spanier 2413. Z3Zpro-æ. Spanier 393. 5prot. Russen Stieglit- 84155. 5prou. Russen Stieglit- de 1855 96. Mexikaner 224. Holländische Integrale 63.
LGoOmäcd om, 23. August, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Lel. Bur.) Auswärtige Fonds waren fester, aber nicht in allen Fällen behauptet.
Consols 953. 1proz. Spanier 243. Mexikaner 223. Sardinier 9. 5proz. Russen 112. 45pror. Russen g8. —
Liverpodcl, 23. August, Mittags 12 Uhr. Baum woll: 6000 Ballen Umsatz. Preise fest.
Fans, 21. August. (Wolff's Tel! Bar.) In der heutigen Passage war das Geschäst zusserst gering. Die proz. wurde Anfangs zu 70,
— 4
75 gehandelt und schloss zu 70, 725.
(Wolll'⸗ Tel. Bur.)
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 26. August. Im Opernhause. (146 ste Vorstellung): Der Seeräuber, großes Ballet in 3 Akten, nach dem Gedicht des Lord Byron: The Corsair, vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Musik von Gährich. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.
Im Schauspielhause. Keine Vorstellung.
Mittwoch, 27. August. Im Opernhause. (141ste Vorstellung): Johann von Paris, Oper in 2 Abtheilungen, nach dem Französi⸗ schen des St. Just. Musik von Boieldien. Hierauf: Eine Tän— zerin auf Reisen, Episode mit Tanz von Hoguet. Mittel⸗ Preise.
Im Schauspielhause. Keine Vorstellung.
Oeffentli cher Anzeiger.
folgt, zu vigiliren, sie im Betretungsfalle zu berhaften und unter sicherem Geleit in das Ge— fängniß des unterzeichneten Kreisgerichts ablie— fern zu lassen. Landeshut in Schlesien, den 24. August 1856. Königliches Kreisgericht.
1654
Steckbrief. Der wegen schweren Diebstahls rechtskräftig zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus verurtheilte Müllergeselle Johann Joseph Schmidt aus Liebenau im Königreiche Böhmen, und der wegen wiederholten schweren Diebstahls im Rückalle bei uns in Untersuchung befindliche Bäckergeselle Anton Elsner aus Sber⸗zieder, haben Gelegenheit gefunden, in jüngster Nacht aus dem hiefigen städtischen Hosspital auszu⸗ brechen und zu entweichen. Sammiliche Sicher— heits behörden werden hierdurch ersucht, auf die genannten Verbrecher, deren Signalement unten
Sig nalement
Größe 5 Fuß 1 Zoll,
1) des Müllergesellen Schmidt: 1) Familiennamen Schmidt, 2) Vorname Johann J burts⸗ und Aufenthaltsort Liebenau in Böhmen, 5) Religion katholisch, 6) Alter 25 Jahre, 7) s) Haare braun, 9) Stirn niedrig, jo) Augenbrauen braun, 11)
oseph, 3 U. 4 Ge⸗
Augen blaugrau, 12) Nase kurz, 13) Mund gewöhnlich, 14) Bart wenig, 15) Zähne gut. 16) und 17) Kinn und Gesichtsbildung rund, 18 Gesichtsfarbe gefund, 19) Hestalt untersehz, 20 Sprache deutsch, 21) besondere Kennzeichen: zur Zeit mit der Krätze behaftet. Bekleidung. Hrale Tuchmüͤtze mil Schirm, dunkle Weste, dunkelgestreifte Zeughosen, dunkelgraue Jace mit Pelzfutter, duntzwollener Sepawl, 1 Hemde, 1Paar Stiefeln.
Signalement 2) des Baͤckergesellen
Els ner. 1) Familienname Elsner 2) 96 name Anton, 3) und 4) Geburts- und Aufent⸗
; x In ge, . ter 34 Jahre, 7) Größte 5 Fu Zoll, !. . ha fert 9) Stirn frei, 10) Nlugenbrauen schwarz, 11) Augen dunkelbraun, ) Nase spitz, 13) Mund klein, 14) Bart schwarzbraun, 15) Zähne lückenhaft, 16) und 17) Finn und Gesichtsbildung oval, 18) Gesichts⸗ 19) Gestalt schlank, 20) Sprache
besondere Kennzeichen: zur Zeit
t einem krätzähnlichen Ausschlage
und gro ftet. Bekleidung.
schwarze mit und grimmerbes
zeughosen, s sr und wei
haltsort Ober ieder,
1650 Steckbriefs ⸗ Erledigung.
Der unterm 22. Juli er. hinter den Seiden⸗ pirkergesellen Carl Ferdingnd Hempel aus Ischopau erlassene Steckbrief ist erledigt.
Potsdam, den 19. August 1856.
gönigliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Bekanntmachung. . nr. 445 nes, 1 8ö ß
Das an dem schiffbaren Uecker⸗Flusse belegene sönigliche Eisen⸗Hüttenwerk in Torgelow, Uecker⸗ änder Kreises, soll in öffentlicher Licitation
am 5. Dezember 1856, Vormittags
. n Torgelow durch den zum stommissarius be⸗ gelten Königlichen Landrath Balcke zu Uecker⸗ ninde an den Meistbietenden verkauft werden.
Das genannte Eisen-Hüttenwerk besteht aus nem Hochofen nebst zwei Eupolöfen, mit dop⸗ pelt wirkendem Cylinder-⸗Gebläse, einer Gießhütte nd einer Lehmform-Hütte, Putzkammer, Kalk— und Schlaken⸗Pochwerk, einer Drehwerks⸗Huüͤtte nt Vohrgang, Hobelmaschine, drei eiserne und tine hölzerne Drehbank, Bobrtisch und 2 Büch⸗ sen. Bwohrgängen, zwei Stabhammer⸗ Hütten mit nem einfach wirkenden Cylinder⸗Gebläse und nem Ventilator, einer Mahlmühle mit einem Nablgange, einem Verkokungs Ofen, einem Frobit-Hause, zwei Magazin⸗Gebäude, Kohlen⸗ schuphen, Ablage-Plätzen für die Materialien, inen Dienstlokale für die Verwaltungs⸗Beam⸗ ten, so wie Wohn- und Wirthschafts-Gebaͤude für diese und für die Hütten-Arbeiter.
Die zu diesem Hüttenwerke gehörigen Grund- süke betragen inkl. Hof- und Baustellen 2c. ira 41 Morgen.
Ausgeschloffen von dem Verkaufe bleiben die Schifffahrts-Schleuse in der Uecker, das Schleu⸗ senneister -Etablissement, das Grundstück des Huͤttenschmidts Sauer, die Nutzung des Negals der Eisenstein-Gräberei, das Recht zum Naff⸗ ind Leseholz⸗ Sammeln und das Waldweiderecht. Die zum Zwecke des Verkaufs über das ge— anmmte Hütfenwerk nebst Zubehör aufgenom— mene Taxe schließt mit 64,500 Thlr. ab, nach⸗ dem der Kapitalwerth der jetzt bestehenden auf säͤhrlich 530 Thlr. berechneten Abgaben und Lasten in Abzug gekommen ist.
Kaufliebhaber find verpflichtet, sich am Tage der öffentlichen Licitation über ihre Zahlungs Fähigkeit vor dem mit der Leitung des Ver⸗ saufsgeschäfts beauftragten Herrn Landrath Balcke auszuweisen.
Auch muß jeder der drei Bestbietenden eine kaution von 5000 Thlrn. in Staats-Papieren in Licitations-Termine zu Händen des Kom— nissarius der unterzeichneten Regierung depo⸗ niren.
Drei der Bestbietenden bleiben drei Monate, nom Tage der Licitation angerechnet, an ihr hebot gebunden, der Zuschlag wird der höheren Ind Allerhöchsten Genehmigung vorbehalten.
Die Uebergabe an den Käufer erfolgt inner— balb 4 Wochen nachdem der Kauf⸗Kontrakt ab⸗ zeschlossen, bestaͤtigt und die erste Hälfte des saufgel des bezahlt? ist.
Die speziellen Veräußerungs⸗-Bedingungen, so vie die Werths-Taxe koͤnnen in der Geheimen degistratur der V. Abtheilung des Handels— Ninisteriums (Lindenstraße Nr. 47 in Berlin), n der Registratur J. A. der unterzeichneten Legierung und bei dem Königlichen Hütten—
ibis
dandraths⸗ Amte zu
werden. „Stettin, den 14. August 1856.
Ueckermünde eingesehen
ktönigliche Regierung; Abtheilung des Innern. ;
Amte in Torgelow, so wie auf dem Königlichen.
1649
747] Nothwendige Subhaßation. Das dem Advokaten Gustav Kramer zu Mums— dorf gehörige und in hiesiger Stadt belegene Haus und Hof mit Nebenhaus und Zubehör in der grünen Gasse, ; Nr. 592 des Hypothekenbuches, abgeschätzt in Folge der nebst Hypothekenschein und Bedingun⸗ gen in unserem Büreau VI. einzusehenden Tage
auf S216 Thlr. 13 Sgr. 4 Pf., sollen auf den 15. November 1856, Vormittags 11Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 6, meist⸗ bietend subhastirt werden.
Diejenigen Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothekenbuche nicht ersichtlichen Real— forderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben sich mit ihreimn Anspruch bei dem unterzeichneten Gericht zu melden.
Merseburg, den 8. April 1856.
Königl. Kreisgericht. J. Abtheilung.
1655 Bekanntmachung.
In unserm Depositorio befinden sich folgende leßlwillige Verordnungen, seit deren gerichtlicher Niederlegung 56 Jahre verflossen sind, ohne daß die Eröffnung nachgesucht, oder vom Tode der Testatoren etwas bekannt geworden ist:
1) das Testament des Tuchmachermeisters Jo—⸗ hann Gottlob Lucas und dessen Ehefrau Johanne Marie geb. Hartmannin zu Reu— damm vom 10. August 1799, das Testament des Kossäth-Ausgedingers Christian Mietke und seiner Ehefrau Wil⸗ helmine Gertraudt geb. Mieckley vom 17ten März 1800; das Testament der Wittwe Juhr, Anne geb. Mietken zu Sophienthal vom 20. April 1800, und
) das Testament der Wittwe Dülon, Anne Sophie geb. Schößer zu Neudamm vom 30. Juli 1800.
Wir fordern alle Betheiligten auf, die Publi⸗ cation dieser Testamente binnen 6 Monaten bei uns nachzusuchen und werden, wenn sich Nie⸗ mand in der angegebenen Zeit bei uns meldet, nach §. 219 Titel 12 Theil J. des Allgemeinen Landrechts verfahren.
Cüstrin, den 14. August 1856.
Königliches Kreisgericht.
1609
In dem Konkurse über das Vermoͤgen des ganfmanns Otto Geisel hier und zu Gröbers ist zur Anmeldung der Forderungen der stonkurs⸗ gläubiger noch eine zweite Frist
bis zum 8. September 1856 einschließlich festgesetzt worden.
Die Gläubiger, welche ihre Ansprüche noch nicht angemeldet haben, werden aufgefordert, diefelben, sie mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zu dem gedachten Tage bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden.
Der Termin zur Prüfung aller in der Zeit vom 16. Juni 1856 bis zum Ablauf der zweiten Frist angemeldeten Forderungen ist auf ben 30 September 1856, Vormittags
10 Uhr, vor dem Kommissar, Herrn Kreisgerichts Rath Stecher, im Terminszimmer Nr. z anberaumt, und werden zum Erscheinen in demselben die sämmtlichen Gläubiger aufgefordert, welche ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen ange⸗ meldet haben.
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei⸗ zufügen. ⸗
Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserm Amts⸗ beslrke seine Wohnung hat, muß bei der An⸗ meldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften, oder zur Praxis bei uns berechtig⸗ ten auswärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechts⸗ Anwälte Quinque, Wilke, Riemer, Fritsch, von Bieren, Fiebiger, zu Sachwaltern vorgeschlagen.
Halle 4. d. S. am 8. August 1856.
Königl. Kreisgericht, J. Abtheilung.
1652] Oeffentliche Vorladung. In Gemäßheit der Allerhöchsten Kabinets⸗ Ordre vom 16. Februar 1856 werden alle dier
senigen unbekannten Gläubiger, welche vermei⸗
nen, an die Kasse der unterzeichneten Brigabe und, der zu Stettin, Cöslin und Stralsund stationirten Distriets-Kommandos aus irgend einem Nechtsgrunde Forderungen aus dem Jahre 1855 erheben zu können, hiermit auf— gefordert, ihre desfallfigen Ansprüche binnen 2 Monaten und spätestens bis zum 1. Dezem⸗ ber d. J., unter Beifügung der nöthigen Beweismittel bei der unterzeichneten Brigade anzumelden, widrigenfalls sie sich die aus der Nichtmeldung entstehenden Nachtheile selbst bei⸗ zumessen haben. Stettin, den 22. August 1856. Königliche QZte Gendarmerie-Brigade.
1657 Bekanntmachung l.
Der auf den 8. September c. zum Ver⸗ kauf des dem Königlichen Militair-Fiskus zu⸗ gehörigen hiesigen vormaligen Rennerschen Müh⸗ len-Ekablissements am Oberteich angesetzte Ter⸗ min wird höherer Anweisung gemäß hierdurch
aufgehoben.
Königsberg, den 23. August 1856. Königliche Festungs-Bau⸗Kommission.
1iß0?! Bekanntmachung. l
Königliche Niederschlesisch⸗ Märkische Eisenbahn.
Es soll die Lieferung des pro 1856 und 1857 auf der ersten Bau⸗Abtheilung (Berlin⸗Frank⸗ furt a. O.) erforderlichen Kieses im Wege der Submission vergeben werden.
Termin hierzu ist auf
Sonnabend, den 6. September d. J.
Vormittags 11 Uhr, .
anberaumt, bis zu welchem die Offerten fran—
kirt und versiegelt mit der Aufschrift: „Submission zur Uebernahme der Kieslieferung für die erste Bau— Abtheilung“
eingereicht sein müssen.
Die Lieferungsbedingungen liegen an den Wochentagen Vormittags bei uns zur Einsicht aus und werden gegen Erstatt ung der Kopia⸗ lien auch Abschriften dieser Bedingungen mit— getheilt.
Berlin, den 16. August 1856.
Königliche Direction der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.
1645 Bekanntmachung.
Stargard-⸗Posener Eisenbahn.
Die Einlösung der am 1. Oktober d. J. fällig werdenden Zins-Coupons Nr. 7 zu den Priori⸗ täts-Obligalionen der Stargard⸗-Posener Eisen⸗ bahn Ister Emission und Nr. 3 zu den Priori— täts-Obligationen der Stargard-Posener Eisen⸗ bahn Ilter Emission erfolgt in der Zeit vom J. bis inkl. den 14. Oktober d. J., mit Aus⸗ nahme der Sonn- und Festtage, Vormittags von 9 bis 12 Uhr:
in Berlin bei der Königlichen Haupt⸗ Bank Jägerstraße Nr. 34),
in Stettin bei dem Königlichen Bank⸗ Comtoir, und
in Bromberg auf dem Bahnhofe bei der Hauptkasse der Königlichen Ostbahn. ;
Schriftwechsel und Geldsendungen nach außer⸗ halb finden nicht Statt.
Bromberg, den 20. August 1855.
Königliche Direction der Ostbahn.
648 t
Rheinische Eisenbahn. Rückstaͤndige Ratenzahlungen betr. Auf die, durch unsere Bekanntmachung vom 14. April er. eingeforderten zwei Raten von den auf Grund der Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre de 15. Januar 1855 emittirten 4000 Stück Rheinischer Eisenbahn⸗Stamm⸗Actien im Ge⸗ fammtbetrage bon 1 Million Thaler sind noch bie folgenden Einzahlungen rückständig; a) auf die zweite Rate 2 5 Prozent oder Thlr. 125 pro Actie per 1. Juni eur. von den
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