1856 / 206 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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der Weizen in Folge des Rostes keine volle Ernte, und es werden nur 80 pCt. einer solchen erwartet. Für Roggen, Gerste, Hafer und Erbfen ist hingegen auf mehr als eine Durchschnitisernte die Aussicht vorhanden. Die Kartoffeln haben gleichfalls gut ange⸗ sebz, auch find die Krankheits⸗-Erscheinungen bis jetzt noch nicht ge⸗ fahrdrohend. t

o sen.

Viel besser find die Aussichten für diese Provinz. Der Weizen wird eine . fur . . und von Roggen, Gerste und Hafer verspricht man sich sogar 150 pCt. einer solchen. Die Kartoffeln stehen sehr gut, auch ist die Krankheit zur Zeit ganz unerheblich. Ueber den Ausfall von Raps, Klee und Gras fehlen die Nach— richten.

*I gr s ist gut, und man glaubt mmern. Der Stand des Weizens 1 ;

26 Ernte über den Durchschnitt. Eben so bei Gerste und Hafer. Von Roggen und Erbsen wird nur eine Durchschnittsernte rwartet. Leider find die Kartoffeln, obschon es auch hier nicht an einem guten Ansatz fehlt, im Kraut und an den Knollen nicht un— erheblich krank. Heu und Klee haben weniger als einen Durch—

schnittsertrag geliefert. ; . Hinterpommern. Weizen und Hafer werden einen Mittelertrag geben. Bei Roggen, Gerste und Erbsen ist die Aussicht auf 125 pCt. eines solchen vorhanden. Die Kartoffeln sind leider auch hier

krank. Die Heu⸗Ernte ist gut ausgefallen.

Brandenburg. . Die Mark Brandenburg scheint in diesem Jahre vorzugsweise in allen Feldfrüchten durch eine gesegnete Ernte beguͤnstigt. Weizen, Gerste und Hafer berechtigen zur Erwartung von 130 pCt. des Durchschnitts, Roggen von 120 und Erbsen von 119. Sogar der Raps hat eine volle

Mittelernte gegeben, desgleichen die Wiesen. Der Klee wird sich bei dem

beborstehenden geringen Ausfall des zweiten Schnitts nur bis auf 90 pCt. ergeben. Bie Kartoffeln stellen um so mehr eine volle Ernte in Aussicht, als die nur vereinzelt auftretenden Krankheitserscheinungen nicht bedrohlich sind, und die Regenschauer der letzten. Tage, wofern sie nicht ein weiteres Umsichgreifen der Krankheit herbeiführen, den Spãät⸗ kar toffeln in Ausbildung der . . wesentlich behüflich sein werden. Schlesien.

Es ist besonders erfreulich, aussprechen zu können, daß das durch

Mißernten so hart bedrängt gewesene Schlesien

eine besonders gesegnete Ernte der Heilung liefer Wunden mit Zuwversicht entgegensehen darf. Nach übereinstimmenden Berichten wird, mit Uus⸗ nahme des Weizens, die Ernte aller andern Halm— und Schoten⸗Früchte über den Durchschnitts-Ertrag hinausreichen und auch die Kartoffeln ver⸗ sprechen einen feit vielen Jahren nicht erreichten vollen Ertrag. Die Er⸗ giebigkeit des Roggens schätzt man auf 1530 pCt., der Gerste auf 113, des Hafers auf 115, der Erbsen auf 110, und nur die des Weizens

unter voll und zwar auf 90 pet. ö

Mit Ausnahme des Raps, der in dieser Provinz nur sehr ö.

zei⸗ zen, Roggen, Hafer, Erbsen und Kartoffeln stellen einen Ernte⸗Ertrag äber den Durchschnitt in Aussicht, und bei Gerste und Zuckerrüben hofft

mäßig ausgefallen ist, erfreut sich Sachsen einer gesegneten Ernte.

man mindestens auf eine Mittelernte. r f alen.

a) Arnsberg. Wie überall, ist der Weizen in diesem Jabre fast am

wenigsten begünstigt gewesen, indessen erwartet man hier doch eine l . Vorbe 2 in Anstalt so weit vorgeschritten, daß dieselbe mit dem Monat Oktober

volle Mittelernte. Dasselbe ist der Fall bei Gerste. Dagegen schätzt man Roggen und Hafer auf 110 pét. und Erbsen auf 130 pét. einer solchen. weniger das Gras. allein sie find krank.

Ernte wird voraussichtlich auf 103 pCt. geschätzt. dürfte dagegen nur 93, und die Gerste nur 85 pCt. geben. Hafer und Erbsen lassen wiederum eine Mittelernte erwarten und nur der Raps ist unter einer halben geblieben. als sehr gut bezeichnet.

Paderborn. Der Weizen ist hier gut gerathen, besser aber noch der Roggen. Gut sind auch Gerste und Hafer, obschon der letztere etwas durch Brand gelitten hat. Sehr gut stehen die Kartoffeln, denn die Krankheit der Blätter ist bis jetzt nur sporadisch aufge— treten. Gras und Klee find gleichfalls befriedigend gewonnen. Münster. Weizen wird hoffentlich ein zufriedenstellendes Ergebniß liefern, weniger der Roggen, obschon er anfangs zu großen Hoff— nungen berechtigte. Die Aehren sind lückenhaft und auffallend mit Mutterkorn besetzi. Hafer und Gerste werden einen guten Ertrag geben, eben so die Hülsenfrüchte. Auch der Buchweizen, obgleich er zurückgehlieben war, dürfte eine gute Mittelernte geben. Die Kartoffeln stehen sehr gut und die Krautkranlheit zeigt sich bis jetzt nur vereinzelt. Der Raps ist im Allgemeinen gut gerathen, weni— ger der erste Heuschnitt.

; Rheinprovinz.

Die Ernte wird im Ganzen, und namentlich in den Hauptfrüchten, Weizen, Roggen und Kartoffeln, günstig ausfallen. Bei ersterem schäßt man ben Ertrag auf 103, bei dem Roggen auf 102, dem Hafer auf 105 und bei den Kartoffeln, wofern die bis jetzt nur unbedeutend

aufgetretene Krankheit nicht bedrohliche Fortschritte maͤcht, auf mindestens Nur Gerste, Runkelrüben, Raps,

. . ,, und Klee find zurückgeblieben, doch nähern sich auch diese Früchte einer Mittelernte bis auf wenige bi . hh . Sohenzollern⸗Sigmaringen. So weit die zur 7 des Berichts nur erst wenig vorgeschrittene Ernte übersehen läßt, fällt dieselbe auch hier befriedigend aus. Der

Stand des Wintergetreides, Dinkel, Roggen 2c. ist bortrefflich, wie man

in diesem Jahre durch

Auch der Klee hat einen vollen Ertrag gegeben, Die Kartoffeln sind zwar bedeutend voran, ] ö 2 ; . ; 6 Wendel? lhüertkstet fich die Aussicht für Weizen gunstiger, die dem Institut als Zöglinge oder Schüler Der Roggen

Die Kartoffeln werden

ibn seit vielen Jahren nicht gesehen hat, Gerste und Hafer, obgleich erstere in nassen Lagen eiwas gelitten hat, versprechen gleichfalls en! guten Ertrag, und eben so darf man bei den Kartoffeln, ungea 36 Frautkrankheit sich hin und wieder zeigt, auf eine ertragreiche un rechnen.

Wiewohl obige Angaben das Resums sehr zahlreicher Berichte sin so dürfen wir sie doch nicht als absolut zuberlässig halten, zumal Schätzung zum Theil noch auf dem Halm stattgefunden hat und die gar toffeln den Nachstellungen der Krankheit noch keineswegs entrüdͤt, . seiben vielmehr thweilmeis sogar schon, rlegen find, Gleichwohl läßt sa im Allgemeinen mit ziemlicher Zuverlässigleit so iel übersehen, daß die Ernte, mit Ausnahme der Oelgewächse, durch die ganze Monarch als eine gute herausstellen und in Körner⸗ und Schoten-Früchten ̃ wie in Stroh wahrscheinlich über eine Durchschnitts-Ernte erheben nin

Ob dies ein bedeutendes Sinken der Getreidepreise zur Folge haben wird, läßt sich bei dem Mangel an Vorräthen mit Sicherheit noch nicht vorhersagen; auch fehlt es bei dem so schwer in die Waage fallenden noch unsichern Ausfall der Kartoffel-Ernte und den noch mangelnda

offiziellen Berichten über die nicht, mehr zu übersehenden und auf de

dieffeitigen Preise so bedeutend influirenden Ernte-Ergebnisse der Nachba.

länder an den nöthigen Grundlagen hierzu. Wenigstens aber hahen

wir die beruhigende Genugthuung, zu wissen, daß von Mangel kane

Rede sein wird. . Berlin, den 27. August 1856.

Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober Finanzrah und Direktor der Abtheilung für das Kassen- und Etatswesen im Finanz-Ministerium, Horn, von Bremen.

Abgereist: Se. Excellenz der Königlich

; . nie derländische Staatsminister, Rochussen, nach Hamburg.

Berlin, 1. September. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem ordentlichen Professor an der Univserstit zu Berlin, Geheimen Regierungsrath Dr. von Raumer, üe Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von Schweden uw Norwegen Majestät ihm verliehenen Ritter-Kreuzes des Nordstemn— Ordens zu ertheilen.

Bekanntmachung, die Wiederherstellung der Rit— ter-Akademie zu Brandenburg betreffend.

Nachdem auf Grund Allerhöchster Ordre Sr. Majestät det

Königs die Wiederherstellung der Ritter-Akademie zu Brandenburg

beschlossen worden ist, sind die Vorbereitungen zur Eröffnung der

d. J. erfolgen wird.

Indem wir dies hierdurch zur allgemeinen Kenntniß bringen, veröffentlichen wir zugleich für diejenigen Eltern, welche ihre Söhnt anvertrauen wollen, fol— gende Bestimmungen des Allerhöchsten Orts genehmigten Regli⸗ ments der Anstalt:

1) Die Ritter-Akademie ist eine evangelische Erziehungs⸗ und Untei⸗ richts-Anstalt für Söhne des Adels und höheren Bürgerstandes 2) Der in die Ritter Akademie Aufzunehmende muß das llt Jahr zurückgelegt, die natürlichen oder Schutz-Pocken gehalt haben und von besonderen Krankheits-Anlagen frei sein und wenigstens die zum Eintritt in die Quarta nöͤthigen Kennk⸗ nisse besitzen. Die auf Königlicher Stiftung beruhenden 8 ganzen und d halben Freistellen bleiben ausschließlich für die Söhne kur⸗ märkischer Rittergutsbesitzer adlichen und bürgerlichen Standes bestimmt. d Die Anstalt besteht aus 4 Klassen, Quarta bis Prima, unk außerdem in einer Vorbereitungsklasse, nöthigenfalls in h Abtheilungen, für solche Knaben, deren Aufnahme in ö. Ritter-Akaͤdemie gewünscht wird, die aber noch nicht die Rei für Quarta haben. . Schüler, welche blos am Unterrichte Theil nehmen, sind in,

weit nicht ausgeschlossen, Laß unter den allgemeine n de, ,

gungen der Aufnahme, Söhne und Pflegesöhne am 3, 1 adlicher Familien oder bürgerlicher il er n, besitzer, so wie Söhne und Pflegesöhne der in Brant ö. garnisonirenden bürgerlichen Offiziere, der Lehrer und ö ken der Ritter-Alademle und des Domkapitels zugela

werden. jg für Die Pension beträgt bis auf etwanige weitere Anordnu 6 einen Nichtbenefiziaten 250 Rthlr. jährlich. Der Besitz an, vollen Freistelle entbindet von dieser Pensionszahlung g

won dem

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der einer halben Freistelle setzt dieselbe auf 125 Rthlr. her⸗ unter. In den übrigen Ausgaben ist für Benesiziaten und Nichtbenefiziaten kein Unterschied. Bei der Aufnahme werden 20 Rthlr. Gold und beim Abgange 5 Rthlr. Gold an die Anstalts⸗Kasse gezahlt. Die Hosplten entrichten ein Lehrgeld von 3 Rthlrn. jährlich, Halbbefreite unter ihnen von 18 Rthlr.

Der designirte Direktor der Anstalt, Professor Dr. E. Köpke, wird zur Annahme von Anmeldungen neuer Zöglinge und Schüler n Laufe des Monats September allwöchentlich jeden Montag und Dienstag im Gebäude der Anstalt zu Brandenburg, an den übrigen Pochentagen in seiner hiesigen Wohnung, Linienstraße 130, zu

en sein. snechsn inn ven 30. August 1856

Königliches Schul-Kollegium der Provinz Brandenburg.

*

Ni cn tag tli ech 8.

Preußen. Stargard, 30. August. Gestern Abend 83 Uhr sangten Ihre Majestäten der König und die Königin be— sleltet von Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen von Preußen, hiinzen Karl und Friezrich Karl von Preußen und dem Prinzen uur von Baiern mit, Allerhöchstihrem Gefolge auf dem hiesigen kihnhse an ung hielten darauf Ihren Einzug in dig glän= znd erleuchtete Stadt, unter dem Läuten aller Glocken und lem endlosen Jubelruf der in den Straßen, Lurch welche Allerhöchstdieselben kamen, dicht gedrängten Bevölkerung. Heute ltgaben Sich Ihre Majestäten mit ihrem hohen Gast, dem hrinzen Karl von Baiern, begleitet von den hier anwesenden Königlichen Prinzen, zu denen seit gestern Abend noch Se. Königliche Hoheit Prinz Albrecht von Preußen gekommen war, um 11 Uhr zur Paradeaufstellung des zweiten Armee Corps. Der Vorbei— marsch geschah zuerst bei der Infanterie in Kompagniefront, bei der

Kavallerie in Zügen, das zweite Mal in Bataillons-Kolonne und

hel der Kavallerie im Trabe in Eskadronfront. Nach beendigter harade fand Diner statt, zu welchem sämmtliche Generale und Stabs⸗Offiziere des Corps, so wie die Spitzen der Königlichen und sädtischen Behörden geladen waren.

31. August. Heute früh wurde Ihren Majestäten dem könig und der Königin von der hiesigen Schuljugend ein Hesangständchen gebracht. Am Vormittag wohnten Ihre Majestäten und die hier anwesenden Prinzen des Königlichen Hauses dem Gottesdienste in der Marienkirche bei, welcher von dem Super- ntendenten Höpfner abgehalten wurde. Ihre Majestäten verließen u Fuß die Kirche, an deren Eingang Allerhöchstdieselben von dem Nagistrat und den Stadtverordneten, als Patron der Kirche ehr—

nichts voll empfangen waren, und während die Königin jetzt einen Höatziergang machte, besuchte Se. Majestät die ö . ließ, erklärten sich 238 für die Abtretung an die Regierung, die nwesenheit

veranstaltet

beteranen, welche zur Feier der Allerhöchsten

hiesigen Zweig-Verein „Nationaldank“ par. Se. Majestät befahlen von der Suppe der Veteranen

iss Generals von Schöler entgegen.

Ilerhöchstihres Regiments Statt, bei welcher die Königin in den

egimentsfarben, weiß und carmoisin, erschlen. Zur Tafel, die um ur n Male zerrissen. Der „Dutchman“ hatte sofort das abgerissene Stück, Heute Abend wird der Musik-Direktor

Allem Anscheine nach hatte eine scharfe Felskante das Zerreißen des

br befohlen war, waren wegen Mangels an Raum nur wenige nlakungen ergangen.

n aus Stettin beim Thee musiziren und morgen früh 9 Uhr . die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften Stargard ver— . um Sich auf das Feldmansver-Terrain zu begeben.

; dblenz, 29. August. Ihre Königliche Hoheit die Frau . von Preußen hat durch nachfolgendes Schreiben an den er -Bürgermeister,

fügt ist,

Hüte gegeben:

J, Tag, der, Meine geliebte Tochter von hier entfernt, rückt heran. deraniaht Mich, durch beifolgende Summe Meine Louisenstiftung

dies ür ; ö 4 d . aͤrmsten Brautpaare der Stadt zu verdoppeln. Ihnen, Herr

ürgermeister, dem Wir Unsere Gaben gern anvertrauen, wissend,

die Si C k . ö z un . Ihr Amt verwalten, übersende Ich dieselbe mit dem Wunsche, Bitte um Gottes Segen und das Andenken dieser uns so theuern

eeiunge Fürstin in die Ferne begleiten und ihr stets erhalten

möge. . 27. August 1856. gez. Prin zessin von Preußen. (Kobl. Ztg.) di Hroßtrita un en und Irland. London, 29. August. item , Familie ist, wie der Telegraph meldet, gestern han s he dinburg angekommen. Die Reise zwischen den beiden en wurde, einen halbstündigen Mittags-Aufenthalt einge—

dem Bosporus absegelte. der Marine zu Konstantinopel, war aus diesem Hafen am 12. August

unmöglich mehr habhaft werden kann. wird wohl von Neuem begonnen werden müssen.

welchem eine Summe von 208 Thalern bei⸗ der Stadt Koblenz einen neuen Beweis Höchstihrer

rechnet, in 190 Stunden und 36 Minuten zurück immer wurde die Königin auf allen , ar ger ö. Jr. hielt, mit Beweisen von Ehrfurcht und Liebe empfangen.

Eine neue Dampfschifffahrtslinie, zur Verbindung Londons mit der Westküste von Afrika, soll am 15. September durch den Schraubendampfer „Ida“ (637 Tons) eröffnet werden. Die Dampfer werden einmal monatlich abgehen.

30. August. Die Königin von Oude mit Gefolge wird heute Abend in London erwartet und wird in Harley House (der ehemaligen Wohnung des Herzogs von Braunschweigj residiren.

Frankreich. Paris, 29. August. Ein Dekret im „Moni⸗ teur“, dem ein Bericht des Kriegsministers vorangeht, bestimmt auf dessen Vorschlag, daß zur Aufmunterung des Anbaues der Baumwolle in Algerien der Staat für seine Rechnung fünf Jahre lang, vom Jahre 1854 ab, alle von den Pflanzern geerntete Baumwolle zu einem jedes Jahr im Voraus festgefetzten Preise, der sich nach der Gattung und Güte des Erzeugnisses richtet, käuflich übernehmen wird. Dem „Moniteur“ zufolge hat die ganze Orient-Armee jetzt den türkischen Boden verlassen, indem das Schiff, welches die letzten Truppen an Bord nahm, am 16. August aus Contre⸗-Admiral Pellion, Oberbefehlshaber

abgefahren und hatte blos die Fregatte „Belle Poule“ und die Dampf -Fregatte „Orinoco“ noch für ein paar Tage zur Lefi— nitiven Regelung einiger Verwaltungssachen im Bosporus zurück— gelassen. Das nach den hyérischen Inseln abgegangene Evolutions-Geschwader würd seine Uebungen in den Gewässern von Tunis vornehmen, jede Annäherung an Sicilien oder Neapel aber vermeiden, um nicht beunruhigende Gerüchte zu veranlassen. In einem Berichte des Präfekten der Ober-Pyrenäen wird mitgethellt, daß die Regierung beschlossen habe, den Betrieb der Bader zu Bareêges, Cauteréts und Bagneres, nach dem Beispiele von Deutsch⸗ land, an Privat- Gesellschaften zu überlassen. Barèges soll durch geeignete Vorrichtungen und Bauten gegen die verheerenden La— winen geschützt werden; dort, so wie an den beiden anderen Bade⸗ orten, würde man, nach dem Vorbilde von Baden und Homburg, Kasino's, Conversationshäuser, Kursäle zc. anlegen, die Hazard— spiele jedoch ausschließen.

30. August. Ein Dekret im „Moniteur“ verleiht sechs⸗ zehn bei der landwirthschaftlichen Ausstellung von 185656 als

Kommissare oder Aussteller betheiligten Ausländern den Orden der Ehrenlegion.

ĩ Es befinden sich darunter zwei Preußen (Graf Heinrich von Larrisch⸗Mönnich, der zum Commandeur, und Herr Weyhe, preußischer Kommissar, der zum Offizier ernannt wurde). Nach dem „Moniteur“ ist die Dampf-Fregatte „As⸗ modée“ von Marseille nach Algier abgegangen, wohin sie Truppen bringt. Man will wissen, daß die französische Besatzung zu Rom um eine Brigade verstärkt werden solle. Lord Howden ist noch immer hier. Der Industrie⸗Palast ist durch eine ganz kürzlich stattgehabte Entscheidung das Eigenthum des Staats geworden. In einer Versammlnng von 25 der bedeutendsten Actionaire der Gesellschaft, die denselben erbauen

angeblich 80 Fr. pro Actie geboten hat. Nachdem die große Mehr⸗ heit diese Entscheidung gefällt hatte, wurde sofort zur Uebergabe

J , der Palastes an den anwesenden Vertreter der Regierung geschritten, h ; ge königliche Tafel. Surückgetommen in Allerhöchst P IMre Wohnung nahmen Seine Masestät der König den Vortrag nls: ent Bei Ihrer Majestät der üönigin fand inzwischen Vorstellung der Damen aus der Stadt ld der Umgegend und später Vorstellung des Offizier -Corps

9 (.

die dafür im Ganzen 102 Millionen zu zahlen hat. Nach dem amtlichen Berichte des Hräfekten der Rhone-Mündungen beläuft sich der durch die Ueberschwemmungen in diesem Departement angerich⸗ tete Schaden auf mehr als 23. Millionen Franken. Nach Be⸗ richten aus Algier vom 13. August war das unterseeische elektrische Tau am 19ten Abends in einer Entfernung von etwa 10 Meilen vom afrikanischen Festlande, bei sehr stürmischer See, zum zweiten

das eine Länge von etwa 500 Klaftern hatte, an Bord genommen.

Taues bewirkt, dessen man bei einer Tiefe von 5⸗ bis 600 Meter Die ganze Unternehmung Der Schaden wird zu etwa 13 Million Fr. angegeben.

Das Concil der Bischöfe zu Perigueux hat einen sehr stren⸗ gen Erlaß gegen den übertriebenen Luxus, die Ballonröcke z. der

Damen gerichtet. Der „Akhbar“ vom 24sten meldet, daß man

Tages zuvor ein abermaliges Erdbeben verspürte, aber schwächer als am Abende vorher. Dieses Mal war der Stoß, anstatt von Norden nach Süden, von Osten nach Westen. Die Erdstöße vom 2lsten spürte man auch gegen 97 Uhr Nachts zu Mahon auf den Balearen. Am 22sten um 11 Uhr folgte ein zweiter, schwächerer Stoß von Osten nach Westen. z Calais, 30. August. Der Dampfer „Imperatrice“ ist von Dover mit einer 100 Mann starken Abtheilung der englisch⸗deut⸗ schen Legion angekommen, welche diesen Abend mit der Eisenbahn nach Paris reisen wird. J Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 25. August: Die Güterverkaufs-Kommission setzt ihre Arbeiten eifrigst fort.