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Die Passage⸗ und Frachtgeld⸗Tarife, so wie Überhaupt alle in Bezug auf die Benutzung der Schiffe geltenden Bestimmungen kön- nen bei einer jeden preußischen Post-Anstalt eingesehen werden.
Berlin, den 3. September 1866.
General ⸗Post⸗Amt. Sch mückert.
Zu t; z⸗ S* ini sterin m
Die Versetzung des Rechtsanwalts und Notars Obert zu Glatz an 6 n gig zu Schweidnitz ist auf seinen Antrag zurückgenommen; und
Der Rechtsanwalt und Notar Engelmann zu Schubin auf sein Ansuchen aus dem Justizdienste enklassen worden.
Allgemeine Verfügung vom 28. August 18566 — be⸗ treffend die Gebühren der Medizinalbeamten in
Untersuchungssachen.
Regulativ vom 10. November 1844 über die Verwaltung des Kriminal⸗ kosten-Fonds. (Just.Minist.Bl. von 1845, S. 148.)
Nach §. 5 des Regulativs über die Verwaltung des Kriminal⸗ kosten⸗Fonds vom 10. November 1844 sollen auf den gedachten Fond immer nur die niedrigsten Sätze der überhaupt zulässigen Ausl agen angewiesen, die nach den bestehenden Taxen, Verordnun⸗ gen und Observanzen etwa über jene niedigeren Sätze hinaus zu⸗ kässigen Gebühren der berechtigten Behörden oder sonstigen Empfän⸗ ger aber für deren Rechnung mit aufgenommen und gezahlt wer— den, wenn ihre wirklich erfolgte Vereinnahmung zur Kasse erweis—
lich gemacht ist.
Es ist zur Kenntniß des Justiz-Ministers gekommen, daß in Betreff der Medizinalbeamten nicht immer nach diesen Bestim⸗ mungen verfahren wird, daß namentlich in Untersuchungen wider vermögende Personen mitunker ebenfalls nur die niedrigsten Sätze der Medizinaltaxe vom 21. Juni 1815 von den Gerichtsbehörden auch in solchen Fällen gezahlt werden, in welchen der Umfang der von jenen Beamten gelieferten Arbeiten die Bewilligung eines höheren Gebührensatzes rechtfertigt. Der Justiz-Minister sieht sich daher, unter Hinweisung auf die wegen Kontrollirung der nach dem Eingehen zahlbaren Gebühren und sonstigen Auslagen ergangene allgemeine Verfügung vom 2. Mai 18654 (Just.⸗Minist. Bl. S. 191) und in Uebereinstimmung mit dem Herrn Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten veranlaßt, den Gerichten hierdurch in Erinnerung zu bringen, daß in Untersuchungen wider vermögende Persenen in den geeigneten Fällen auch die höheren Gebührensätze der Medizinaltaxe vom 21. Juni 1815 in Ansatz ge— bracht werden können, welche alsdann nach erfolgtem Eingehen der⸗— selben an die Medizinalpersonen zu zahlen sind.⸗
Berlin, den 28. August 1866. Der Justiz⸗Minister Simons.
An sämmtliche Gerichtsbehörden.
Mreinisterinm der geistlichen, Unterrichts- und Medizin al⸗Angelegenheiten.
Königliche Untversitäts-Bibliothek.
In der nächsten Woche, vom 8. bis 12. September e., in den Nachmittagsstunden von 2 bis 4 Uhr, findet die allgemeine Zurück⸗
lieferung aller aus der Königlichen Universitäts-Bibllothek entlie⸗ henen Bücher, zur Vornahme der vorschriftsmäßigen Reviston, statt.
Es werden daher alle diejenigen, welche Bücher aus der König—
lichen Universitäts⸗Bibliothek in Händen haben, hierdurch aufgefor-
dert, solche während der angegebenen Zeit gegen die darüb
estellhen Empfangscheine zuͤrssckzulie fern. Die Königliche n itäts-Bibliothek bleibt während der Zeit vom 12. September . 15. Oktober geschlossen. ð
Berlin, den 29. August 1856.
Das Universitäts⸗Bibliothekariat.
Finanz ⸗Ministerin .
Bekanntmachung.
Am 15. Oktober d. J., Vormittags um 10 uhr werden im großen Konferenz-Saale des Seehandlungs-Gebäudee unter Zuziehung von zwei Notarien und zwei vereideten Protokoll. führern, planmäßig 168 Serien, enthaltend die Nummern der am 15. Januar 1857 zur Ablösung kommenden 10,8900 Seehandlungs⸗ Prämienscheine, gezogen und demnächst durch vier verschiedene hiesige öffentliche Blätter bekannt gemacht werden, wo von wir das betheiligte Publikum hiermit in Kenntniß setzen.
Berlin, den 22. August 1856.
General-Direction der Seehandlungs-Societät.
Remmert. Guenther.
Angekommen: Se. Excellenz der Staats- und Finanz— Minister von Bodelschwingh, aus der Provinz Sachsen.
Personal Veränderungen in der Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛe. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.
Den 14. August.
Graf v. Monts, Oberst und Commandeur des 38. Inf. Regts, zum Commandeur der 17. Infanterie⸗Brigade, Herwarth v. Bitten— feld, Oberst und Commandeur des Kaiser Alexander Gren. Regts., zum Commandeur der 9. Infanterie-Brigade, v. Bialcke, Oberst und Kom— mandant von Erfurt, zum Commandeur des 38. Inf. Regts., unter gleich⸗ zeitiger Uebertragung des Kommandos über die preußischen Truppen in Frankfurt a. M., ernannt. v. Zastrow, Oberst und Commandeur des 28. Infanterie-⸗Regiments, in gleicher Eigenschaft zum Kaiser Altzan— der Gren. Regt. berseßt. Frhr. Hofer v. Lob enstein, Oberst-Lieut. vom Kaiser Alexander Gren. Regt., zum Kommandanten von Erfurt, bv. Winning, Sberst-Lieut. in Bernburg, zum Commandeur des Aten Inf. Regts. ernannt. v. Bülow, Hauptm. vom 1. Garde-Regt. zu Fut, unter Beförderung zum Major ohne Patent, zur Führung des Hersogl. k Füsilier-Bataillons, vorläufig auf drei Jahre, be⸗
immt.
Den 21 August.
Frhr. bv. Hammerstein-Equord, Sec. Lt, vom 4. Drag. Regt ins 16. Hu. Regt., v. Bredow, Ser. Ct. vom 10. Hus. Regt. ins te Drag. Regt. versetzt.
Den 25. August.
v. rn n se gh Oberst-Lieut. und Chef des Generalstabes dom I. Armee-Corps, unter Entbindung von seiner Stelle in der Studien em mission für die Divisionsschulen, zum Mitgliede der Studien. Kommi ic der Allgemeinen Kriegsschule, v. Bülow, Major vom großen in. stabe, zum Mitgliede der Stüdien Kommission für die Divisionsschulen ernannt.
Den 27. August.
Prinz Friedrich Karl von Preußen Königl. Hoheit, Ben. , . , der 1. Garde- FKaballerie-Brigade, zum Gen.“ efördert.
Ab schiedsbewilligungen zg. Den 28. August. 9. Lohmeier, Sec. Lt. vom 36. Inf. Negt., mit Aussicht auf bibi
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on, der Abschied bewilligt. Froehlich gen. Maag, Kadettenhause zu Bensberg, bei seiner Pen sionirung ragen seiner bisherigen Uniform ertheilt.
Militair⸗Aerzte.
Den 21. Au gust.
pe Schönemann, Stab,. und Bats. Arzt des üsilier⸗Bats. . Inf. Negts. zum Ober ⸗Stabs- und Regts. Arzt des 26. Inf. Negts., J Hauptmanns⸗Nang, ernannt. Den im Reserve- und Landwehr⸗Ver⸗ lum befindlichen Aerzten und Wundärzten: Dr, Klopsch, vom 10. - Prenger, vom 13., Dr. Koenig, vom 17., Dr. Ewers, vom 3. pe Richter, vom 32. Landw. Regt, Hr, Lütkemülter, vom fbiös. Bat. 35. Inf. Regts., der Charakter „Assistenz⸗Arzt“ verliehen.
Militair⸗Beamte.! Durch Verfügung des Kriegs-⸗Ministeriums.
Den 9. Au gust.
giß, Festungsbauschreiber zu Pillau, mit Pension in den Ruhestand hersetzt. Den 28. Au gust.
Grützm ann, Festungsmaterialienschreiber zu Span dau, zum Festungs⸗ hauschreiber in Pillau ernannt.
zekanntmachung vom 4. September 1856 — be—
treffend die Eröffnung des Landtages für die
provinz Schlesien und das Markgrafthum Ober⸗ Lausitz.
Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchsten Er lasses ron Bssten v. M. zu genehmigen geruht, daß der Landtag für die pröpinz Schlesien und das Markgrafthum Oberlausitz auf
Sonntag, den 5. Oktober dieses Jahres,
zur Erledigung von Geschäften zusammenberufen werde, und bin ich von dem Herrn Minister des Innern beauftragt worden, wegen Einberufung der Herren Stände die erforderlichen Einleitungen zu tteffen.
Die Eröffnung des Landtages wird nach vorangegangenem Gottesdienste in den noch zu bestimmenden evangelischen und katho—
sschen Kirchen, im Ständehaufe hierselbst an gedachtem Tage um
E Uhr Mittags erfolgen. Breslau, den 4. September 1856. Der Königliche Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident der Provinz Schlesien. v. Schleinitz.
d i tant liches.
Preußen. Dirsch au, 4. September. Se. Majestät der sönig traf mit einem Extrazuge heute Vormittag, 103 Uhr, hier ein, mpfangen von den Spitzen der Königlichen Behörden des Re⸗ zirungebezirks, der Kreisstände, des Contre-Admirals, des Ma⸗ sitrats ., und freudig begrüßt von einer unzählbaren Menschen— menge. Nachdem Se. Majestät in dem mit Blumen⸗Guirlanden und Flaggen festlich gezierten Empfangasaale des Bahnhofes ein tühstück genommen, wurde die Reise nach Marienburg fort— 6 woselbst Se. Majestät um 12 Uhr eintrafen und die neuen
andbilder des Schlosses in Augenschein nahmen.
. silgte, .
Brese, von Knobloch und der gesammte Generalstab, der Herr Ober⸗Bürgermeister Bachem, so wie eine zahlreiche Menge Ein⸗ wohner unserer Stadt aus allen Ständen hatten sich am Dampf⸗ boote versammelt. Sichtlich gerührt von so vieler Theil nahme, die, wie sie äußerte, ihr unvergeßlich sein werde, durchschritt die Schei⸗ dende, allseitig grüßend, die Menge. (Kobl. Ztg.)
Hechingen, 1. September. Heute in der Morgenstunde herrschte in unserer Stadt ein besonders reges Leben. Eine De⸗ putation der Bürgerkollegien hatte sich zur Begrüßung der künftigen Hohenzollern-Besatzung an den nördlichen Eingang der Stadt begeben. In der zehnten Stunde des Morgens hielt diese ihren Einzug durch die geschmückten Straßen. Von allen Häusern winkten den Einziehenden zahlreiche Fahnen ein „Will⸗ kommen“ entgegen, eine große Menschenmenge hatte sich in allen Straßen gesammelt. Als die Truppen letztere durchschritten hatten, und an dem südlichen Ende der Stadt anlangten, nahmen sie auf die Einladung des hiesigen Stadtvorstandes auf den festlich ge⸗ schmückten Räumen vor dem Museum Platz und wurden daselbst aufs freundlichste bewirthet. Gegen halb 11 Uhr brachen die Schützen auf nach dem Weg zum Hohenzollern. Von dort herab wurden sie durch Kanonendonner vegrüßt und unter Jubel zogen sie in die Burg ein. (H. W. Bl.)
Schweiz. Bern, 4. September. Der Bundesrath tele⸗ graphirte, wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, den Kantonen die erfolgte Unterdrückung des in Neuenburg ausgebrochenen Aufstandes. Gestern früh hatten 300 Royalisten das Schloß überrumpelt und fünf Statsräthe gefangen genommen; 1000 zogen gegen La⸗Chaux⸗ de⸗Fonds und Locle; ihre Führer waren Graf Friedrich von Pour⸗ talés und Oberst-Lieutenant Meuron. In einer Proclamation er⸗ klärten sie, die Zeit der Freiheit und Wiederherstellung des legitimen Souverains sei gekonmen. Von dem Kommandanten der eid— genössischen Truppen, Bourgeois, wurde das waadter uud das ber⸗ ner Bataillon aufgeboten. Bei dem Sturme der vereinigten neuen⸗ burger Republikaner auf das neuenburger Schloß sind 15 Mann gefallen. Den Sturm kommandirte Oberst Denzler.
Der pariser „Moniteur“ vom 5. September berichtet über die in Neuenburg ausgebrochene Bewegung, und der „Constitu⸗ tionnel“ meldet, daß die Bundestruppen die Stadt wieder genom⸗— men haben.
Niederlande. Amster dam, 4. September. Heute wurde der 16te Geburtstag des Prinzen Wilhelm Nikolaus Alexander Friedrich Karl Heinrich, Prinzen von Oranien, gefeiert. Der König hat seinem Sohne zum heutigen Tage das Großkreuz zum Orden vom Niederländischen Löwen verliehen. Da der Prinz bei dem ersten Bataillon des Grenadier-Regiments als Capitain steht, so hat ihn der König durch eine heutige Kabinets-Ordre zum Major und durch eine zweite Ordre vom selben Tage zum Oberst— Lieutenant befördert. (Düss. Z.)
Großbritannien und Irland. London, 4. September. General-Major Buller, der in der Krim eine Brigade befehligte und früher am Cap diente, ist zur Ober-Befehlshaber der Truppen auf den ionischen Inseln ernannt worden. — An der Börse und in der Finanzwelt machte gestern die Nachricht, daß die „Royal Britiss Bank“ ihre Zahlungen vorläufig eingestellt hat, großen Eindruck. Wie verlautet, unterhandelt die Bank, deren Finanzlage in diesem Augenblicke noch unbekannt ist, mit einer anderen Bank wegen Uebernahme und Fortsetzung ihrer Geschäfte.
Malteser Blätter melden: „Sie preußische Dampf⸗ Korvette „Danzig“, welche in Gibraltar den Prinzen Adalbert von Preußen verwundet zurückließ, blieb vom 21. bis 24. August vor Malta und setzte hierauf ihre Fahrt nach der Levante fort. Diese Korvette ist einer der zwei Kriegsdampfer, welche Preußen kraft des pariser Friedens ins Schwarze Meer zur Ueberwachung der Donau⸗Mündungen zu schicken hat.“
Aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika sind zu Liver⸗ pool Nachrichten vom 21. August angekommen. Der spanische Ge⸗ sandte zu Washington, der zur Progressisten-Partei gehört, hat seine Entlassung eingereicht. Der Secretair der englischen Gesandt⸗ schaft hat Washington verlassen, weil er nicht die Befugniß erhal⸗ ten hatte, England bei der nordamerikanischen Regierung zu ver— treten. Der Krieg in Kansas dauert fort.
Helgoland, 4. September. Gestern wurde hier zur Ueber⸗ raschung der ganzen Badegesellschaft auf Befehl des Gouverneurs die Spielbank geschlossen, nach dem dieselbe seit dreißig Jahren un⸗ angefochten alljährlich hier ihr Lager aufgeschlagen hatte. (H. B. H.)
Frankreich. Paris, 4. September. Wie der „Moniteur“ anzeigt, sind die Dampf⸗ Fregatte „Orinoco“ und die Fregatte „Belle Poule“ am 1. September mit Truppen von Konstantinopel zu Toulon angelangt. Der „Moniteur“ berichtet auch, daß die Schiffe der Expedition des Prinzen Napoleon am 31. Au gust zu Se flanᷣ in Norwegen angekommen waren. — Eine Haupt⸗Auf⸗