1832
werde ohne Zweifel zum diplomatischen Bruch und zur Erseßtzung der Gesandten durch ein Paar Linienschiffe und der Secretaire durch Fregatten kommen. (Vergl. Tel. Dep.) ö Frankreich. Paris, 19. September. Der „Moniteur veröffentlicht eine Tabelle der Zoll-Einnahmen während der ersten acht Monate des Jahres, wonach sich, mit dem betreffenden Zeit- raume von 1855 verglichen, eine Verminderung um 24 Millionen herausstellt. — Ein zu Rennes begründetes neues Journal erklärt in seinem Prospektus: „Wir werden alle Regierungen, die Gott uns senden wird, im Geiste der Kirche acceptiren..—— Nach dem „Nouvelliste von Marseille“ haben die dort in Begleitung des Ge—⸗ nerals Orgon als Dolmetschers und acht anderer Personen ange— langten zwei Botschafter des Birmanenkaisers zahlreiche Kisten mit Geschenken für den Kaiser Napoleon bei sich . = 20. September. Der „Moniteur bringt heute ein Schreiben aus Brüssel, worin aus Anlaß der in Belgien stattgehabten Jubi⸗ läums- Festlichkeiten dem Könige Leopold als Regenten und Staats manne die lebhafteste Anerkennung gezollt und versichert wird, daß anz Europa freudig in die dem trefflichen Fürsten von seinem we dargebrachten Huldigungen einstimme. — An der Börse hieß es heute, die Gesellschaft der Orleans-Bahn habe in ihrer Kasse für 1,6060, 000 Fr. falsche Actien entdeckt, die statt der dort hinter= legten echten Actien unterschoben worden seien. Natürlich bedarf dieses Gerücht der Bestätigung; Thatsache aber ist es, daß alle Eisenbahn-Verwaltungen sich elfrig damit beschäftigen, die Rech⸗ nungen ihrer Beamten prüfend durchzusehen. 2361 Spanien. Nach einem Schreiben aus Madrid in den „Débats“ erledigt die Zusatz-Akte zur Verfassung von 1845 unter mehreren constitutionellen Fragen auch jene wegen der Organisation des Senats. Der alte Senat wird nicht wieder hergestellt; die neuen Senatoren sollen, der Verfassung von 1845 gemäß, von der Königin auf Lebenszeit und in unbestimmter Anzahl, ernannt werden, und zwar während der Session der Cortes, um jede über⸗ mäßige Anzahl von Ernennungen durch den moralischen Einfluß der Cortes zu hindern und die Minister von allen der Ver fassung feindlichen Ernennungen abzuhalten. Der Senat wird aus 149 Mitgliedern der constitutionell-monarchischen Partei bestehen, ohne Ausschluß der moderirten Progressisten. Ferner bestimmt die Zusatz⸗
Akte, daß die Regierung das Recht hat, die Cortes aufzulösen und
zu vertagen, ohne jedoch die viermonatliche Dauer der jährlichen Session zu vermindern. Den Municipalitäten und den Provinz Räthen werden ihre Unabhängigkeit und ihre Rechte wiedergegeben, allein nicht in der Ausdehnung, wie durch die Verfassung von 1837. Die Bürgermeister werden von der Königin aus den von den Gemeindewählern vorgeschlagenen Kandidaten ernannt.
Aus Madrid schreibt man unterm 15. September: „Die weg— gewiesenen Mitglieder der königlichen Familie sind noch hier, werden aber in einigen Tagen abreisen. Der Infant Enrique hat ver— geblich beantragt, zu Valencia wohnen zu dürfen; man hat ihm nur zwischen Mallorca und dem Auslande die Wahl gelassen. Die „Epoca“ meint, daß, sobald die Verfassung veröffentlicht sei, der Rückkehr von Narvaez nichts im Wege stehe.“
Eine Depesche vom 19. September lautet: „Die madrider Zeitung bringt die Ernennung des neapolitanischen Minister-Resi— denten zum Großkreuz des Karls-Ordens. — Die Zuschlagung der Strecken der Nordbahn von Madrid nach Valladolid und von Burgos nach Irun wird nächstens erfolgen.“
Italien. Turin, 18. September. Der türkische Gesandte überreichte dem König zwei Sättel und einen mit Gold und Dia— manten verzierten Degen als Geschenk des Sultans. — Ingenieur Brett scheint die Taulegung zwischen Cagliari und Bona aufzu— geben. Er will das Meer zwischen Marseille und Algier sondiren lassen, und wenn hier die Taulegung unmöglich sein sollte, die Straße von Gibraltar wählen. — Statt des Generals Broglia *. zebt Marchese Sauli als Gesandter für St. Petersburg be— zeichnet.
Neapel, 10. September. Das Piedigrottafest ist vorüber. Vor dem Könige defilirten hierbei 46 Bataillons Infanterie, 40 Es— cadrons Kavallerie und 76 Geschütze.
Türkei. Nachrichten aus Konstantinopel vom 8ten d. M. zufolge, verweilt die gemischte Kommission zur Grenzbestimmung in Bessarabien noch immer in Akerman und beschäftigt sich in diesem Augenblicke mit einer Schwierigkeit, die sich auf jene Ver— fügung des Pariser Vertrags bezieht, welche besagt, daß es den Bewohnern des an die Türkei abzutretenden Thelles drei Jahre hindurch frei stehen soll, entweder an ihrem gegenwärtigen Auf— enthaltsorte zu verbleiben oder sich nach den Rußland verbleibenden Gebietstheilen Bessarabiens zu begeben. Die Frage bezieht sich auf ln s , 2
er Sultan hat Befehl ertheilt, den Weg zwischen dem Kaiserlichen Palaste und Galatha mit Gas zu ar ü. Den in Konstantinopel garnisonlrenden türkischen Soldaten ist verboten worden, sich an europäischen Festtagen auf die von den Europäern besuchten Promenaden und öffentlichen Orte zu begeben. onstantinopel, 12. September. Baron Koller über—
reichte feierlich dem Sultan die Insignien des St. Stephans-⸗Ordeng in Brillanten. Aus Varna wird berichtet, der Prozeß wegen de Mädchenraubes ist beendigt, Sali Pascha wurde freigesprochen: Achmet Pascha als Mörder zum Tode verurtheilt, die übri ü Hauptmitschuldigen sind zu mehrjährigen Zwangsarbeiten verurthellt Ein Erdbeben hat sich in Angora am 27. v. M. ereignet und großen Schaden angerichtet.
Rußland und Polen. Nach Berichten aus Warschau vom 18. September hat der Administrationsrath des Königreichs im Namen des Kaisers und Königs und in Ausführung von Declaratlonen welche auf Grund höchster Ermächtigungen einerseits in St. Peterz? burg unterm 2. Juni d. J. von dem Dirigenten des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, Geheimerath Tolst oi, andererseits in Hannover unterm 7. Mai von dem dortigen Minister der auswär— tigen Angelegenheiten, Grafen von Platen-Hallerm und, über gegenseitige Aufhebung des Vermögens-Abzugsgeldes, zwischen dem Königreich Hannover und dem Königreich Polen abgegeben worden auf Antrag der Regierungs⸗-Kommission der Finanzen unterm 19. August beschlossen, daß das zu Gunsten des Figkug des Königreichs Polen von Erbschaften und anderem, Ausländern angehörigen und aus dem Königreich Polen abgeführten Vermögen erhobene Abzugsgeld den Unterthanen des Königreichs Hannover gegenüber vom 19. Mai d. J. an gerechnet wegfallen und auch in solchen Fällen, wo diese Abgabe von solchem Vermögen bis dahin noch nicht wirklich eingezogen worden ist, nicht nachträglich mehr erhoben werden soll.
Amerika. Aus New-Nork sind zwei Posten angekommen, eine in Liverpool bis zum 4ten, die andere mit dem „Hermann“ via Cowes bis zum 6ten d. M. In Kansas hat am Z30sten v. N. bei Ossawatomie ein regelmäßiges Gefecht stattgefunden zwischen 300 Mann der Sklavenpartei, unter Capitain Reed, und eben so viel Freibodenmännern, unter Brown. Es dauerte eine Stunde und endete mit der Niederlage der letzteren. Zwanzig Fretboden— männer wurden getödtet und Ossawatomie verbrannt. Einen zweiten Erfolg errangen die Sklavenhalter am 2. September zu Leawenworth. Alle Freibodenmänner wurden mit dem Basjonnet aus der Stadt vertrieben, und ihr Eigenthum ward vernichtet oder konfiszirt. Mr. Phillips, Korrespondent der „New-Nork Tribune“, und sein Bruder wurden getödtet und ihre Häuser verbrannt. Phillips soll aus seinem Hause gefeuert und zwei Anhänger der Sklaverei erschossen haben. Es wird ferner gemeldet, daß Horden aus Missouri von der Straße nach Jowa Besitz ergriffen und so den Freistaatsmännern den Rückzug abgeschnitten haben. Die Blätter von New-Nork veröffentlichen den Hauptinhalt der zwischen den Behörden von Kansas und der Bundesregierung in Bezug auf die Ruhestörungen in jenem Gebiete gewechselten Korrespon— denz, so wie die dem neuen Gouverneur, Obersten Geary, ertheil⸗ ten Instructionen.
An letzteren hat der Staats-Secretair Marcy unter dem 2. September folgende Verfügung erlassen:
„Da dem Prxäsidenten zuverlässige Nachricht darüber zugegangen ist, daß bewaffnete und organisirte Banden, geständlich in Rebellion gegen die Territorialregierung, sich in solcher Zahl gesammelt haben, daß außer— ordentliche Militairkräfte erfordert werden, um sie zu zerstreuen, so wollen Sie die Miliz des Territoriums vollständig inrolliren und organisiren dergestalt, daß sie ohne Verzug aktiv gemacht werden kann. Auf die Requisition des Kommandanten des Militairbezirks, in dem Kansas liegt, werden Sie so viel Compagnieen, Regimenter, Brigaden oder Dibisionen zu seiner Verfügung stellen, als Sie je nach seinen Berichten nothwendig erachten, um alle Verbindungen zum Widerstande gegen die Gesetze der Vereinigten Staaten, denen die Civilbehörden nicht gewachsen sind, zu unterdrücken und die öffentliche Ordnung und bürgerliche Regierung in dem Territorium aufrecht zu erhalten.“
Der Militair-Befehlshaber General Smith wird von diesem Erlaß in Kenntniß gesetzt mit der Anweisung, nicht länger Zögerung oder Nachsicht zu beobachten, sondern zur Verhütung einzelner Blutvergießen den Aufstand mit Waffen zu unterdrücken und nöthi— genfalls Truppen aus Illinols und Kentucki heranzuziehen. Die Gouverneure dieser beiden Staaten werden angewiesen, zwei In⸗ fanterie-Regimenter in Bereitschaft zu halten. Die der Korrenspon— denz beiliegenden Berichte sprechen davon, daß die Zahl der Frei⸗ bodenmänner allerdings übertrieben worden sei, daß aber bei Lawrence 800 Mann versammelt seien und auf 1200 Mann ge— bracht werden könnten. Zur Abwehr des Angriffes, den ste au Lecompton beabsichtigten, seien alle disponiblen Regierungstruppen dahingeschickt. — Auch gegen das Vigilanz-Comité in San Francisco hat die Regierung einzuschreiten beschlossen. Befehle, deren Inhalt man nicht kennt, sind an die Capitaine der Kr eh, schiffe abgegangen. — Die Convention der Whigs in Massachusett erklärt sich für Filmore.
Paris, Sonntag, 21. September. (Wolff's Tel. Bur.) Der „Moniteur de barmée“ sagt, daß die Nachricht, die Erpeditton gegen Großkabylien habe bereits begonnen, falsch sei; dieselbe se nicht sofort nöthig, weil eine den Kabylen beigebrachte ernstliche Schlappe ihnen die Entwickelung der Agitation nicht gestattet habe⸗
1833
Paris, Montag, 22. September. (Wolff's Tel. Bur.) Das heutige „Journal des Debats“ theilt mit, daß die Flotte am heu- tigen Tage Toulon verläßt, und daß der französische Gesandte am Hofe von Neapel, Brennier, ein Ultimatum übergeben werde; falls die Antwort auf dasselbe unbefriedigend ausfalle, werde Bren— nier sich an Bord der Flotte, die im Golf von Neapel verbleiben verde, zurüchiehen.
hier eingetroffene Nachrichten aus Madrid melden, daß 6Salaverria den ausscheidenden Finanzminister Cantero ersetze.
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Leipzig, 20. September. Leipzig - Dresdener 288 Br. Läbau- Zittauer Litt. A. 63 G.; Litt. B. —. Radek urg - Leipziger st Br. Berlin Anhaltische —. Berlin — Stettiner — Cöln - Frindener —. N bũringis che 1274 G. Friedrich- Wilhelms - Rordbahn —. Altona- Lieler —. Anhalt. De3sgauer Landesbank Actien Litt. A. a. B. 1435 Fr.; Litt. C. 127 Br. Braunschweigische Bank- Actien alte 154 Br., Jo. von 18566 — Weimarische Bank- Actien Litt. A. u. RB. 133 6. Wiener Banknoten 97 G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 81 Br. 1854er Loose —. 1854er National- Anleihe 83 Br. Preussische
brämien- Anleihe —.
FHanrkfsg, 20. September, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Die Nachricht der „Morning Post«, dass die Westmächte ihre Gesandæ— ten aus Neapel zurückrufen werden, wirkte ungünstig auf die Börse. Die 3proz., welche zu 70, 50 erölfnete, sank auf 70, 25 und schloss zchr matt zu diesem Course. Werthpapiere angetragen. Consols von NMittass 12 Uhr waren 94, von Mittags 1 Uhr 943 eingetrossen.
Schluss- Course: 3proz. Rente 70, 25. 4proz. Rente 92, 40. zpror. Spanier 393. 1proz. Spanier 243. Silberanleihe 87.
— 21. September. (VVoltt's Tel Bur.) In der heutigen Passage eröllnete die 3proz. zu 70, 173, hob sich auf 70, 273, und wurde schliess- lich in ziemlich fester Haltung zu 70, 25 gehandelt. Das Geschäft war
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 23. September. Im Schauspielhause. (172ste Abon- k Das Gefängniß. e n rr n. theilungen, von R. Benedix. Hierauf: Drei Frauen und keine. Posse in 1 Akt, frei nach Varin und Desverges, von G. Kettel. Kleine Preise.
Im Opernhause. Keine Vorstellung.
Mittwoch, 24. September. Im Opernhause. (156ste Vorstel— lung,) Neu einstudirt: Fernand Cortez, oder: Die Eroberung Mexikos. Oper in 3 Abtheilungen, von de Jouy, deutsch von May. Musik von Spontini. Ballets vom Königlichen Balletmeister P. Taglioni.
Besetzung: Montezuma, König von Mexiko, Hr. Radwaner. Telasko, Cazik der Ottomer, sein Verwandter, Hr. Krause. Ama⸗ zily, Telasko's Schwester, — —. Der Oberpriester der Mexikaner, Hr. Zschiesche. Fernand Cortez, Hr. Hoffmann. Alvarez, sein Bruder, Hr. Mantius. ‚Moralez, sein Freund und Vertrauter, Hr. Salomon. Ein mexikanischer Häuptling, Hr. Friese. Kriegs⸗ gefangene Spanier, Hr. Krüger, Hr. Fricke. Spanische Offiziere. Soldaten und Seeleute. Kriegsgefangene Spanier. Frauen in Amazily's Gefolge. Mexikanische Priester, Caziken, Krieger und Volk. Krieger und Volk der Tlaskalaner, Cortez Verbündete. Solotanz. Im zweiten Akte: 1) Pas de six, ausgeführt von den Fräuleins Koch, Köbisch, Soldansky, den Herren Ehrich, Gaspe— rini und Telle. 2) Pas de trois, ausgeführt von den Fräuleins M. Taglioni, Forti und Herrn Müller. — — Amazily: Fräulein Storck. Die neuen Decorationen. Erster Akt: Vorhof des großen Tempels in Mexiko mit dem Bilde Talepulca's. Zwei⸗ ter Akt: Das Kaiserl. Zelt im spanischen Lager, in einem verlasse— nen Tempel errichtet. Dritter Akt: Die Königsgräber bei Mexiko; Tempelhalle in Mexiko sind vom Königlichen Decorations-Maler Prof. C. Gropius. Mittel⸗Preise.
von geringer Bedeutung.
Im Schauspielhau se. Keine Vorstellung.
1836 e r e
Die in dem beigefügten Signalement näher bejeichnete unberehelichte Sophie Caroline Bertha Schmidt aus Magdeburg, gegen welche wegen Diebstahls die Untersuchung ein— geleitet worden, ist heute Morgen aus dem hie— igen Gefängnisse entwichen.
Es werden daher alle Civil- und Militair— Behörden dienstergebenst ersucht, auf die 2e. Schmidt gefälligst vigiliren, sie im Betret ungs— falle festnehmen und an die Gefängniß-Exzpedi— lion des unterzeichneten Kreisgerichts abliefern zu lassen.
Spandau, den 19. September 1856.
Königl. Kreisgericht. J. Abtheilung. Signalement.
Vor⸗ und Zunamen: Sophie Caroline vertha Schmidt; Alter: 19 Jahre; Geburts— ort: Magdeburg; Religion: evangelisch; Größe: Fuß; Statur: schlank; Haare: blond; Stirn: und; Augen: grau; Augenbrauen: blond; Nase: länglich; Kinn: oval; Mund: proportio— nirt; Zähne: vollständig; Gesichtsfarbe: gesund; Hesichtsbildung: oval; Sprache: deutsch; beson— dere Kennzeichen: kleiner Leberfleck oberhalb des linken Mundwinkels. Bekleidung: rothbun— tes Krabattentuch, grüner Thibetrock, rothbunter Stepprock, weißleinenes Hemde, weißbaumwollene Strümpfe, Zeugschuhe, weißbunte Schürze, schwarz— seidene Jacke.
i85 n
SG ie cbretief.
Die in dem beigefügten Signalement näher
bejeichnete unverehelichte Johanne Wilhel— nine Müller aus Schmiedeberg bei Torgau,
belch, wegen theils einfachen, theils schweren
diebstahls zu einer dreijährigen Zuchthaus— srafe berurtheilt ist, ist heute Morgen beim
Austreten, aus der hiesigen Gefangen-Anstalt
Mtwichen. Es werden daher alle Civil! und
Dilitair- Behörden dienstergebenst erfucht, auf
die ꝛ. Müller gefaͤlligst vigiliren, sie im Be— lretungsfalle festnehmen und an die Gefangen nspettion des unterzeichneten Kreisgerichts abliefern zu lassen. Die hierdurch entstehenden osten werden sofort erftattet werden. Spandau, den 19. September 1856. Königl. Kreisgericht. J. Abtheilung.
Sig nalement.
Vor- und Zunamen: en. Wilhel⸗ 1
mine Müller, Aiter; Jahr, Geburtsort:
— —e— * * 2 K
Schmiedeberg, Religion: evangelisch, Größe: 5 Fuß 1 Zoll, Statur: mittel, Haare: dun—
kelbraun, Stirn: schmal, Augen: braun, Augen—
brauen: braun, Nase: stumpf, Kinn: oval, Mund: gewohnlich, Zähne: gut, Gesichtsfarbe: gesund, Gesichtsbildung: oval, Sprache: deutsch, beson⸗ dere Kennzeichen fehlen.
Bekleidung:
Rothes kattunes Halstuch, gedruckter Ober⸗ rock von Doppelkattun, blaubunter Unterrock, grünbunter Unterrock, braunwattirter Unterrock, weißer Unterrock, weißleinenes Hemde, blauwol— lene Strümpfe, 1 Paar lederne Schuhe, weißes Taschentuch, weißbunte Schürze.
1833 K
Der unten näher signalisirte Kaufmann Sim on Lilienthal aus Thorn, über dessen Vermögen der Konkurs ausgebrochen, ist des Bankerutts dringend verdächtig und hat sich heimlich von hier entfernt.
Jeder der von dem gegenwärtigen Aufent— haltsorte des 2c. Lilienthal Kenntniß hat, wird aufgefordert, denselben dem Gerichte oder der Polizei seines Wohnortes sofort anzuzeigen, und diese Behörden werden ersucht, uns unge— säumt Rachricht zu geben.
Thorn, den 18. September 1856.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
k des ꝛc. Lilienthal:
Geburtsort: Löbau, Wohnort: Thorn, Alter: 24 Jahre, Größe: 5 24“, Haare: schwarz, Augenbrauen: schwarz, Nase: lang und spitz, Mund: gewöhnlich, Bart: im Entstehen, Gesicht: länglich, Statur: mittel, Besondere Kennzeichen: keine.
1737 Dom ainen⸗Verpachtung. Die im Lebuser Kreise der Kurmark an der von Frankfurt a. O. nach Wriezen führenden Chaussee im Oderbruch belegene, 5 Meilen von ersterem Orte und 2? Meilen von Cüstrin ent
Oeffentlicher Anzeiger.
)
fernte Königliche Domaine Friedrichsaue, aus 2235 Morgen 133 IRuthen Acker, 2 Morgen Wiesen, 11 Morgen 39 JRuthen Gärten, 22 Morgen 76 (JRuthen Pflanzungen, 24 Mor⸗ gen 61 QURuthen Hof- und Baustellen, 74 Mor— gen 96 JRuthen Straßen und Wege und 65 Morgen 163 JRuthen Laaken und Gräben, überhaupt aus 24366 Morgen 28 MRuthen Areal bestehend, soll mit den vorhandenen Wohn- und Wirthschafts-Gebäuden auf die 18 Jahre von Trinitatis 1857 bis Johannis 1875 im Wege des öffentlichen Ausgebots an—⸗ derweitig verpachtet werden.
Wir haben zu diesem Behufe einen Licitations⸗ Termin auf den
27. Otkttoher d J Bhormitt ags .
im Königlichen Regierungs-Gebäude hierselbst bor dem Herrn Regierungs-Rath von Hake an— beraumt und bringen dies mit dem Bemerken zur allgemeinen Kenntniß, daß das Pachtgelder⸗ Minimum auf 13,050 Thlr. incl. 5 in Golde festgesetzt und zur Uebernahme der Pachtung ein disponibles Vermögen von 36,000 Thlr. erforderlich ist, so wie daß der Pächter die Ob⸗ liegenheiten eines Königlichen Domainen⸗Beam⸗ ten für den Bezirk des ehemaligen, aus 7 Ort— schaften bestehenden Domainen-Amtes Friedrichs aue, jedoch ausschließlich der Kassenverwaltung für eine jährliche Remuneration von 180 Thlr. zu übernehmen hat.
Die Verpachtungs-Bedingungen und die Regeln der Licitation, so wie die Karte, Ver⸗ meffungs-Register und sonstigen Beschreibungen der Pacht-Objekte können in unserer Domainen⸗ Registratur während der Dienststunden einge⸗ sehen werden, auch sind wir auf Verlangen be⸗ reit, die Verpachtungs-Bedingungen gegen Erx⸗ stattung der Kopiallen durch Postvorschuß ab⸗ schriftlich mitzutheilen.
Frankfurt a. O., den 30. August 1856. Königliche Regierung; . Abtheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.
1835 Ediktal⸗Citation.
Der Schuhmacher-Meister Marian Roß aus Kowalewo hat gegen seine Ehefrau Pauline Roß geborne Wodzinska, welche sich einige Tage nach Weihnachten 1855 von Kowalewo entfernt hat und deren fernerer Verbleib nicht