1856 / 236 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1924

Scio, 25. September. Eine ägyptische Fregatte mit dem . , . pesha an Bord, ist auf der Fahrt nach Konstantinopel hier durchpassirt.

Aus Galatz 6 26. September wird der „Pr. C.“ geschrie⸗ ben: Vorgestern langte das von Konstantinopel kommende Lloydschiff mit der am Bord wehenden preußischen Flagge hier anz Lasselbe brachte den Geranten des hiesigen preußischen Konsulats, Blücher, welcher in Sulina mit dem die „Danzig“ kommandirenden Prinzen von Hessen konferirt hatte. Die „Danzig“ hat vom 18. bis zum 260. d. Mts. an der Rhede von Sulina vor Anker gelegen. Ein Sturm, der am 20. Nachmittags ausbrach, nöthigte das Fahrzeug, das weite Meer zu suchen. Durch diesen Sturm wurden 3 große Fahrzeuge: 1 österreichische Bark, 1 toskanische Brigg und 1 grie⸗ chische geg an den Strand geworfen, wo sie zerschellten. Rußland und Polen. St. Petersburg, 27. September. In einem Handschreiben des Kaisers an den Metropolitan von Riew stellt der Kaiser seinen nahe bevorstehenden Besuch in Kiew mit seiner Gemahlin in Aussicht. Durch einen Ukas vom 15. d. M. sind die Gesandtschaften und Konsulate ermächtigt worden, Pässe und Visa Ausländern ohne vorherige Einholung der Regierungs⸗ Erlaubniß zu ertheilen mit Ausnahme derjenigen, denen der Zutritt in den Kaiserlichen Staaten ausdrücklich verboten, ferner die den russischen Behörden des Auslandes nach ihrem Ermessen und mittelst der ihnen zugegangenen Nachrichten unzuverlässig er= scheinen und endlich Zigeunern, Quacksalbern und ähnlichen Vagabunden. Auf Befehl des Kaisers wird ein neuer Posten eines General⸗Gouverneurs von Kutais gegründet; derselbe um⸗= faßt mit seiner Gerichtsbarkeit Kutais und die hierher unter der Verwaltung des Ressorts der Küstenlinie gestandenen Landestheile sammt Land und Seemacht. Die Entdeckung von Steinkohlen⸗ lagern im Ural hat sich vollkommen bestätigt. Die Kohle, ist eben so schon und gut wie die englische. In dem Bericht eines zur Krönung deputirten Kaufmanns der Stadt Wologda findet sich die Notiz, daß der Kaiser ihm am 20. September gesagt habe, er werde auch Wologda besuchen; daher das Gerücht von der bevorstehenden Reise des Kaisers nach jenem entfernten Gouvernement. (H. B. H)

Dänemark. Kopenhagen, 3. Oktober. Nach den über— einstimmenden Mittheilungen der „Berlingschen Zeitung“ und des „Faedrelandet“ ist die gestrige Geheime Staatsraths-Sitzung ohne Resultat geblieben. Das Ministerium bleibt vorläufig. Die Ab⸗ schiedsgesuche der Herren Andrae und Unsgaard sind vom Könige nicht angenommen, und Herr Unsgaard wird morgen dem Reichs⸗ tage seine Vertagung bis zum Anfange Dezembers verkündigen.

Amerika. Die am 4. Oktober in Liverpool von New⸗ York eingetroffene „Cambria“ hat Nachrichten von dort bis zum 20. September mitgebracht. Die Unruhen in Kansas scheinen be⸗ endigt zu sein. Am 11. September hatte der General Geary in Lecompton eine Proclamation veröffentlicht, in der er die Unordnun— gen in Kansas verurtheilte und alle Bürger zum Gehorsam gegen die Gesetze ermahnte. Er hat die Miliz aufgelöst und alle bewaffneten

Banden befohlen, das Gebiet von Kansas zu verlassen. Die Agitation

in Bezug auf die Präsidentenwahl ist im Zunehmen begriffen. Der Oberst Fremont scheint die meisten Aussichten zu haben, gewählt zu werden. Der Staat Virginien hat sich für ihn erklärt.

Die „Arabica“ ist mit Nachrichten aus Boston vom 24. Sep— tember in Liverpool den 5. Oktober angelangt. Honduras protestirt gegen die Abtretung von Ruatan und ruft Walkers Hülfe an. Der portugiesische Konsul begehrt Entschädigung wegen der in Pa— nama stattgehabten Metzeleien.

Der am 2. Oktober in Southampton eingelaufene Dampfer „Fulton“ brachte die Nachricht aus San Francisco, daß William Coleman, Präsident des aufgelösten Vigilance-Comité's, verhaftet worden ist, um wegen „Aufruhr und Räuberei“ von dem Supreme Court gerichtet zu werden. Der „New-Nork Herald“ sagt über die angeblichen englisch-mexikanischen Differenzen: Vor Kurzem mel— deten wir, nach Briefen aus Mexiko, daß die Schwierigkeiten zwischen der Republik und dem madrider Kabinet durch den spa— nischen Gesandten beigelegt seien, der dem Präsidenten Comonfort Zugeständnisse gemacht hatte. Die neuesten Berichte aus Spanien aber sagen, daß das Kabinet O'Donnell über jene Zugeständnisse höchst entrüstet war, seinen Gesandten (Alvarez) desavoufrt und abberufen hat. Gestern hörten wir nun auch von Schwierigkeiten zwischen dem britischen Gesandten und der Regierung Comonforts. Er hat seine Pässe verlangt und einen Courier nach Havana ge— schickt, um die westindische Flotte nach Vera⸗Cruz zu beordern, zur r ung von Forderungen, deren Beschaffenheit uns unbe—

ist.

Asien. Calcutta, 22. August. Das Hauptgespräch bildet jetzt hier die Entdeckung des höchsten Berges e Bei der am 6ten d. stattgefundenen Versammlung' der Asiatischen Gesell⸗ schaft wurde nämlich von Major Thuillier die Anzeige gemacht, daß Oberst Waugh seine Berechnungen über die Stellung und Höhe der Himalgya- Gipfel beendigt habe. Dieser zufolge ist' der höchste der Kanchinjinga, dessen Höhe er auf 28,1536 F. über ber Meeresfläche berechnet hat, während der Dawalagiri nur 26,826 F.

mißt. Die höchste Spitze des Kanchinjinga-Gebirges ist n

neuesten Angaben des Obersten zwischen dem n fel. 3 jnnga und Katmandu gelegen (100 engl. Meilen von ersterem ent fernt); seine Höhe über der Meeresfläche beträgt 29,002 J. Ein ausführlicher Bericht über diese Entdeckung geht mit nächstem nach Europa; einstweilen hat Oberst Waugh diesem von ihm als höchsten Berg der Erde berechneten Gipfel des asiatischen Hochgebirges den Namen Everest⸗Berg beigelegt (Everest hieß ein früherer Chef der indischen Landvermessung). Der Prospektus der ostbengalischen Eisenbahn ist in Calcutta sehr günstig aufgenommen worden, und obwohl dir Terrainhindernisse so vielfältig sind, daß der Kostenüberschlag wahr⸗ scheinlich zu klein ist, dürfte die Bahn, die durch die reichslen Ge— genden von Bengalen gehen wird, doch eine sehr rentable werden Die Missionaire von Bengalen haben sich entschlossen, die Ent? scheidung der Frage in Bezug auf die Indigo- Pflanzungen einen Regierungs⸗Kommission anheimzustellen. Einstwellen halten sie an ihrer Behauptung fest, daß die Zustände der angesiedelten Hand— werker, Wechsler, Gärtner u. s. w., nicht aber die der eigentlichen Pflanzer sich gebessert hätten, und daß durch eine Revision der

Gesetze sich in diesem Bereiche viel Gutes wirken ließe. Die

zunehmende Entwässerung der nordwestlichen Distrikte, das Ver— schwinden aller Quellen u. dgl. wird der Ausrottung aller Wal— dungen zugeschrieben, und es wiederholen sich in Indien Erschei—= nungen, die man in Europa, namentlich in Frankreich, beobachtet haben will.

Die wichtigste Nachricht der ostindischen Ueberlandpost so berichtet die „Triester Ztg.“ ist diesmal ein Wiederhall europ— scher Mittheilungen. Nachdem nämlich der Präsident des Ostindi— schen Bureau's seiner Zeit die Erklärung abgegeben, daß der im Jahre 1853 mit Persien abgeschlossene Vertrag dem Schah die Verpflichtung auferlege, sich nicht in die Angelegenheit von Herat einzumischen, weshalb ein Vorrücken der Perser in dieser Richtung nicht geduldet werden könne, ist nun in Bombai der Befehl einge⸗ troffen, eine Expedition nach dem persischen Golf abzusenden. Denn die Perser befinden sich schon seit mehreren Monaten im Besitze von Herat und die Afghanen sind nicht im Stande, sie von dort zu vertreiben. Dost Mohamed befindet sich zwar noch in Kandahar, allein seine Soldaten desertiren zu Tausenden, und die Perser bieten Alles auf, um ihn zur Rückkehr nach Kabul zu bewegen. Derselben Quelle zufolge sind die Rus— sen in lebhaftem Depeschen-Verkehr mit Bothara, desen Herrscher mit dem Schah von Persien im besten Einvernehmen steht, während Khiwa ganz zerrüttet sei und in völliger Anarchie sich befinde, Endlich meldet noch die gleiche Korrespondenz, daß ungefähr fünf Märsche von Samarkand in der Richtung von Kokan zwei Engländer und eine Engländerin von den Turkomanen in Gefangenschaft gehalten werden.

In China erweckt das stürmische und regnerische Wetter, welches weit und breit die Ernten bedroht und die Flüsse austreten macht, ernste Befürchtungen. In Canton z. B. fiel während 57 Tagen dreimal mehr Regen, als in England durchschnittlich das ganze Jahr. Von der Rebellion berichten die Pekinger Zeitungen, welche bis zum 9. Juli gehen, wenig Neues. In Canton aber waren Nachrichten in Umlauf, welche die schlimmen Berichte aus Kiang Si bestätigen, und in Kwang-Tung selbst werden mehrere Bezirke durch die Hakkas sehr beunruhigt, welche das Land südlich von Canton und westlich von Macao in völlige Verwirrung ge— bracht haben. Mittlerweile ist dem Kaiser von China ein Sohn geboren worden, und ein Erlaß desselben vom 18. Juni befiehlt,

daß der ältere Bruder des Neugebornen den durch das Gesetz vor—

geschriebenen Namen Tsai Chun führe.

Aus den chinesischen Gewässern wird dem „Moniteur de la Flotte“ die, wenn sie sich bestätigt, für den Handel nicht un— wichtige Meldung gemacht, daß der Kaiser von Japan am 22. Juni in seiner Hauptstadt Jeddo eine große Versamm— lung der Großwürdenträger des Reiches gehalten hatte, und daß in diesem Reichsrathe der Beschluß gefaßt wor⸗ den sei, die beiden Häfen Nangasaki und Hakodadi Len Schiffen aller Nationen zu öffnen, so daß dieselben hier ihre Schiffe ausbessern und Kohlen⸗-Niederlagen unter—= halten dürften, so wie, daß auch die sämmtlichen übrigen Häfen des Reiches Schiffen, die in Gefahr wären, als Zufluchtsorte dienen dürften; doch fei es den Fremden nicht gestattet, daselbst länger zu verweilen. Ohne besondere Erlaubniß des Herrschers soll jedoch nach wie vor kein Fremder das Innere des Reiches betreten dür⸗ fen. Ueber die Handelsfrage ward kein Beschluß gefaßt; der Han del mit Japan bleibt also vorläufig nach wie vor' ausschließlich in den Händen der Holländer und der Chinesen.

Dres den, Sonnabend, 4. Oktober, Abends. (Wolffs Tel.

Bur.) Ihre Majestät die Katserin Mutter von Rußland ist ss

eben, Abends 10 Uhr, hier eingetroffen und im Gesandtschastho abgetreten. Morgen Mittag wird Ihre Majestät Dresden ver⸗ lassen, in Hof übernachten und Montag bis Augsburg reisen.

Wien, Montag, 6. Oktober.

(Wolff's Tel. Bur.) Hier eingetroffene Nachrichten aus Genua melden, daß Unruhen an 1 der Grenze zwischen Piemont und Toskana ausgebrochen seien. Es sind bereits Truppen nach Spezia abgegangen und hat der In— tendant der Ostprovinz Verstärkung verlangt.

Aus Konst antinopel eingetroffene Nachrichten vom ersten Oktober melden, daß die Ankunst des französischen Mittelmeerge— schwaders der Schlangeninseln wegen, erwartet werde und daß auch

österreichische Schiffe dahin abgegangen seien.

1925

nommen (das Schwein war sonst Paddy's Schooßthierchen), wogegen ch die Zahl der Pferde, Ochsfen und Kühe ̃ Melkkühen zählt man 7,579,073. 1,

Kieler —. do. von 1856 —. 1854er Loose —.

Landwirthschaft.

Brüssel, 3. Oktober. Ein Bericht über die Ernte von 1856 kann erst jetzt so gegeben werden, daß man wenigstens annähernd ein genaues Resultat erhalten könnte. So viel steht fest, daß die Ernte eine durchaus befriedigende ist, mehr als in gewöhnlichen Jahren, und es unterliegt keinem Zweifel, daß die ärmeren Klassen eine Erleichterung empfinden werden. Der Winterroggen giebt viel Stroh und Korn; man schäzt das Uebergewicht der Mehrproduction über die der gewöhnlichen Jahre auf 2 Hektoliter die Hektare (ungefähr 1 Scheffel der Morgen).

n'Ostflandern werden anstatt der gewöhnlichen 18 bis 22 Hektoliter Der Weizen liefert ebenfalls einen reichlichen Ertrag, und bei dem Dreschen hat man gefunden, daß er ungefähr ein zehntel mehr als gewöhnlich bringen wird. Gerste, Hafer und Buch— weizen bringen nicht mehr als gewöhnlich, letzterer hat besonders gelitten. Die Kartoffelernte ist ausgezeichnet. Auf die Hektare (ungefähr 4 Mor— gen) erntete man 15⸗ bis 20, 900 Kilogramme (45,0900 Pfund), und zwar ; Die Kartoffelkrankheit hat sich fast Man kann annehmen, daß Belgien keiner weitern Ein—

YH bis 28 einkommen.

„bis 7000 Pfund mehr als sonst. gar nicht gezeigt. fuhr bedarf. (Indep.)

Der „Registrar-General“ hat seine alljährliche statistische nebersicht des Landbaues und Viehstandes in ßorm einer Adresse an den Vicekönig veröffentlicht. daraus, daß Anno 1856 der angebaute Flächenraum 5,753,681 Morgen Der Weizenanbau ist um 83588 Morgen gewachsen, während andere Feldfrüchte weniger Land in Jahr 2, 66,181 Morgen oder schottische Gerste, Roggen, Bohnen und Erbsen bedecken dies Jahr 218,503 Morgen, was gegen 1855 Der Gesammt ⸗Viehstand der grünen Insel im laufenden Jahre macht 3,584,723 Stück, was eine Zu— Schweine haben an Zahl bedeutend abge—

und 64,845 mehr, als Anno 1855 beträgt.

Mit Hafer sind dieses

Anspruch nehmen. Gerste,

82677 weniger, als 1855 angebaut. eine Abnahme um 49,428 Morgen ergiebt

nahme um 20,323 beträgt.

mien- Anleihe —.

Leipzig, 4. Oktober. Zittauer Liti. A. 62 G.; Litt. B. Berlin - Anhaltische —. Thüringische 1297 G. Friedrich- Wilhelms - Hordbahn —.

Leipzig - Dresdener 290 G. Löbau- Magdeburg - Leipziger 243 6.

Berlin - Stettiner w. Söln - *nudener —. Altona-

Anhalt - Dessauer Landesbank Actien Litt. A. u. B. 138 G.; Litt. G. 125 G. Braunscheigische Bank- Actien alte 1503 Br., Weimarische Bank-Actien Litt. A. u. B. 1335 6 VWiener Banknoten 965 G. Oesterreichische 5proz. Metalliques So§z 6. 1854er National- Anleihe SI G. Preussische Prä-

ten steif. Silberanleihe 90 Bank- Actien 1068.

Wien, 6. Oktober, Nachmittags 12 Uhr 45 Minut.

3 = = 1 . * * 2 Tel. Bur.) Die Pariser niedrigeren Renten-Notirungen drücken, Valu-

5proz. Metalliq. 82 Nordbahn 26öb. Anlehen 83. Bank -Int. Scheine 303. Hamburg 777. Paris 122.

Faris, 5 October. (Wolls's Tel. Bur) sage begann die 3proz. zu 67, 70, wich dann auf 67, 30 und wurde gegen 2 Uhr zu 67, 45 gehandelt.

¶Wolfl's

proz. Metalliques 70. 1854er Loose 106. National- Londov 10, 12. Augsburg . Gold S5. Silber 6.

In der heutigen Pas-

Ein Lustspiel. . Es ergiebt sich Der Maurer.

Quixote. Preise.

Rose, oder: von Karl Gutzkow.

Oper in 3 Akten, Musik von Auhber. Sieber aus Stuttgart: Irma, als Gastrolle.) ; Komisches Ballet in 1 Akt, vom Königlichen Ballet⸗ meister P. Taglioni.

Königliche Schauspiele.

. Dienstag, 7. Oktober. Im Opernhause. (166ste Vorstellung): Die Willy's, oder: Gisela. Phantastisches Ballet in 2 Abtheilungen, von St. Georges und Coralli.

Mittel ⸗Preise.

Im Schauspielhause.

Musik von Adam. Anfang 7 Ühr. (184ste Abonnements -Vorstellung.)

Lustspiel in 4 Aufzügen, von R. Benedix. Kleine Preise. Mittwoch, 8. Oktober. Im Opernhause.

(167ste Vorstellung: (Fräulein Hierauf: Don

(Herr Gern: Don Quixote. Mittel⸗

Im Schauspielhause. (185ste Abonnements-Vorstellung): Ella Die Rechte des Herzens. Schauspiel in 5 Aufzügen, Kleine Preise.

ODeffentlicher Anzeiger.

ll94] Bekanntmachung.

Ende August c. sind im hiesigen Gasthofe zum Rautenkranze 2 hellfarbige seidene Kleider, das eine graublau und goldgelb changirt mit schmalen, weit auseinanderstehenden graublauen Streifen, das andere röthlich grau mit moirir— ten und gemusterten Streifen, zusammen etwa 10 Thlr. werth, entwendet worden. Es fällt der Verdacht der Thäterschaft auf einen unbe— kannten Menschen bon mittlerer Statur mit blondem Barte, der in dem Gasthofe logirt und sich ohne Bezahlung entfernt hat.

Ein Jeder, der über den Verbleib der Kleider oder die Thäterschaft etwas weiß, wird aufge— sordert, davon schleunigst Anzeige zu machen. Kosten erwachsen dadurch nicht.

Spremberg, den 3. Oktober 1856.

Königlicher Staats-Anwalt.

1737 Dom ainen-Verpachtung. Die im Lebuser Kreise der Kurmark an der

ban Frankfurt a. O. nach Wriezen führenden

Chauee im Oderbruch belegene, 3 Meilen von

irsteremn Orte und 2 Meilen von Cüstrin ent-

kante Königliche Domaine Friedrichs aue, aus

35 Morgen 133 MRuthen Acker, 2 Morgen

Wiesen, 14 Morgen 39 MRuthen Gärten, XJ

Morgen Is AMRuthen Pflanzungen, 24 Mor—

zen sl Ruben Hof- und Baustellen, T Mor⸗

ö ß UNuthen Straßen und Wege und 65

Deotgen 163 JRuthen Laaken und Gräben,

her auh aus 24366 Morgen 28 Muthen

6 bestehend, soll mit“ den vorhandenen ohn und Wirthschafts-Gebäuden auf die

Fahre, Lon Trinitetis 1357 bis, Johannis

d 5 im Wege des öffentlichen Ausgebots an— erweitig verpachtet werden.

Wir haben zu diesem Behufe einen Licitations—

ermin auf den

27. SGktober d. J, Vormittags

im goͤniali 11 Uhr, e.

bo dhiglichen Regierungs- Gebäude hierselbst or dem Herrn Regierungs-Rath von Hake an—

beraumt und bringen dies mit dem Bemerken zur allgemeinen Kenntniß, daß das Pachtgelder⸗— Minimum auf 13,050 Thlr. incl. H in Golde festgeseßt und zur Uebernahme der Pachtung ein disponibles Vermögen von 36,000 Thlr. erforderlich ist, so wie daß der Pächter die Ob— liegenheiten eines Königlichen Domainen-Beam— ten für den Bezirk des ehemaligen, aus 7 Ort— schaften bestehenden Domainen-Amtes Friedrichs. aue, jedoch ausschließlich der Kassenverwaltung für eine jährliche Remuneration von 180 Thlr. zu übernehmen hat.

Die Verpachtungs-Bedingungen und die Regeln der Licitation, so wie die Karte, Ver— messungs-Register und sonstigen Beschreibungen der Pacht-Objekte können in unserer Domainen⸗ Registratur während der Dienststunden einge⸗ sehen werden, auch sind wir auf Verlangen be— reit, die Verpachtungs-Bebingungen gegen Er— stattung der Kopiallen durch Postvorschuß ab— schriftlich mitzutheilen. .

Frankfurt a. O., den 30. August 1856. Königliche Regierung; . Abtheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

(16131 Bekanntmachung. ,

Das an dem schiffbaren Uecker⸗-Flusse belegene Königliche Eisen⸗Hüttenwerk in Torgelow, Uecker— münder Kreises, soll in öffentlicher Licitation

am 5. Dezember 1856, Vormittags

1 in Torgelow durch den zum Kommissarius be— stellten Königlichen Landrath Balcke zu Uecker— münde an den Meistbietenden verkauft werden.

Das genannte Eisen-Hüttenwerk besteht aus einem Hochofen nebst zwei Cupolöfen, mit dop⸗ pelt wirkendem Cylinder⸗-Gebläse, einer Gießhütte und einer Lehmform-sHütte, Putzkammer, Kalk— und Schlaken-Pochwerk, einer Drehwerks⸗Hütte mit Bohrgang, Hobelmaschine, drei eiserne und eine hölzerne Drehbank, Bohrtisch und 2 Büch—

sen⸗Bohrgängen, zwei Stabhammer-Hütten mit

einem einfach wirkenden Chlinder-Gebläse un einem Ventilator, einer Mahlmühle mit einem Mahlgange, einem Verkokungs⸗Ofen, einem Probir⸗Hause, zwei Magazin⸗Gebäude, 2 Kohlen⸗ schuppen, Ablage-Plätzen für die Materialien, einem Dienstlokale für die Verwaltungs-Beam⸗ ten, so wie Wohn- und Wirthschafts-Gebäude für diese und für die Hütten-Arbeiter.

Die zu diesem Hüttenwerke gehörigen Grund— stücke betragen inkl. Hof- und Baustellen 2c. cirea 44 Morgen.

Ausgeschlossen von dem Verkaufe bleiben die Schifffahrts⸗Schleuse in der Uecker, das Schleu⸗ senmeister⸗Etablissement, das Grundstück des Hüttenschmidts Sauer, die Nutzung des Regals der Eisenstein⸗Gräberei, das Recht zum Raff— und Leseholz⸗Sammeln und das Waldweiderecht.

Die zum Zwecke des Verkaufs über das ge— sammte Hüttenwerk nebst Zubehör aufgenom⸗— mene Taxe schließt mit 64,500 Thlr. ab, nach⸗ dem der Kapitalwerth der jetzt bestehenden auf jährlich 530 Thlr. berechneten Abgaben und Lasten in Abzug gekommen ist.

Kaufliebhaber sind verpflichtet, sich am Tage der öffentlichen Lieitation über ihre Zahlungs— Fähigkeit vor dem mit der Leitung des Ver— kaufsgeschäfts beauftragten Herrn Landrath Balcke auszuweisen.

Auch muß jeder der drei Bestbietenden eine Caution bon 5000 Thlrn. in Staats⸗Papieren im Licitations-Termine zu Händen des Kom— missarius der unterzeichneten Regierung depo— niren.

Drei der Bestbietenden bleiben drei Monate, bom Tage der Licitation angerechnet, an ihr Gebot gebunden, der Zuschlag wird der höheren und Allerhöchsten Genehmigung vorbehalten.

Die Uebergabe an den Käufer erfolgt inner— halb 4 Wochen nachdem der Kauf⸗Kontrakt ab⸗ geschlossen, bestätigt und die erste Haͤlfte des Kaufgeldes bezahlt ist.

Die speziellen Veräußerungs⸗Bedingungen, so

wie die Werths-Taxe können in der Geheimen

Registratur der V. Abtheilung des Handels⸗ Ministeriums (Lindenstraße Nr. 47 in Berlin),