1856 / 241 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1960

Durch Verfügung des Kriegs ⸗Ministeriums. Den 23. September. Jahn, Sekretariats⸗-Applikant bei der Militair⸗Intendantur des V. Ärmee⸗ Corps, zum Sekretariats⸗Assistenten ernannt. Den 25. September. . ö Hay, Christiani, Sekretariats - Applikanten bei der Militair⸗ Intendantur des J. Armee-Eorps, zu Sekreiaxiats-Assistenten ernannt. Durch Verfügung des General⸗-Auditoriats. en 6. . 9! J v. Ern st, Garnison-Auditeur in Saarlouis, zur 16. Didision in Trier . . Landgerichts ⸗Assessor in Koblenz, mit der Ver⸗ waltung ber Garnison-AUuditeurstelle in Saarlouis beauftragt.

II. In der Marine.

Offiziere ꝛc.

Den 18. September. Peters, überzaͤhliger Unteroffizier vom See⸗Bataillon, zum Port. Fähnr. befördert. . Durch Verfügung der Admiralität:

Den 5. September. . . Wasserschleben, Geh. eppedirend. Secretair in der Admiralität, zum Kriegsministerium zub s ef fler.

Den 13. September. . Arnoldt, Marine⸗Sekretariats⸗Assistent, zum Marine⸗Secretair er⸗

nannt.

Bekanntmachung vom 10. Oktober 1856 betref⸗ fend die Eröffnung des Provinzial ⸗Landtags der Kur- und Neumark Brandenburg und des Markgrafthums Niederlausitz.

Auf Befehl Seiner Majestät des Königs wird der Provinzial⸗ Landtag der Kur- und Neumark Brandenburg und des Markgraf⸗ thums Niederlausitz

am 2. November dieses Jahres

im Landschaftshause zu Berlin eröffnet werden,

ch bringe dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß der Herr Geheime Staats⸗-Minister a. D. Graf von Arnim⸗ Boytzenburg zum Landtags⸗Marschall, der Standesherr Graf zu Solms⸗Baruth zum Stellvertreter desselben, und der Unter⸗ zeichnete zum Königlichen Landtags-Kommissarius ernannt worden ist.

Frankfurt a. S., den 10. Oktober 1856.

Der Ober⸗-Präsident der Provinz Brandenburg. Staats - Minister. Flottwell.

Bekanntmachung vom 10. Oktober 1856 betref— fend die Eröffnung des Provinzial-Landtags des Herzogthums Pommern und Fürstenthums Rügen.

Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchster Kabinets— Ordre vom Zten d. Mts. zu bestimmen geruht, daß der Provinzial⸗ Landtag des Herzogthums Pommern und Fürstenthums Rügen behufs Erledigung von Geschäften

zum 2. November d. J. nach Stettin einberufen werde. Zum Landtags⸗-Marschall haben Allerhöchstdie⸗ selben den Herrn General-Major a. D. Grafen von Bismarckn Bohlen auf Karlsburg, zum Stellvertreter desselben den Herrf Wirklichen Geheimen Ober-Regierungsrath von Schöning au Ueckerhof, und zum Landtags⸗Kommissarius den Unterzeichneten Allergnädigst ernannt.

Die Eröffnung des Provinzial-Landtags wird am Sonntage den 2. November c., Mittags 12 Uhr, im Ständehause zu Stettin nach beendetem Gottesdienste in der Schloßkirche daselbst erfolgen.

Stettin, den 10. Oktober 1856.

Der Königliche Kommissarius für den Provinzial-Landtag des Herzogthums Pommern und Fürstenthums Rügen, Ober-Präsident Senfft von Pilsach.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 11. Oktober. Nachrichten zufolge, welche aus München hier angelangt sind, werden Seine Majestät der König heute Nachmittag auf der Anhaltischen Bahn hier eintreffen und Allerhöchstsich nach Charlottenburg begeben. Ihre Majestät die Königin wird, wegen eines leichten Unwohlseins, noch in München zurückbleiben. Am Sten d. M. wohnten Seine

Majestät einem Gala⸗Diner in ver Königlichen Residenz be besichtigten am folgenden Tage verschiedene Kunstsammlungen und dinirten nachher im Familienkreise Seiner Majestät des Koͤnigz ö 3 Ka ssel, 10. Oktober. J . essen. Kassel, 10. Oktober. In der heutigen 6 lichen Sitzung der Zweiten Kammer wurde die e rn hh. Ausschußberichts über das Wahlgesetz von 1852, welche der Herr Landtagskommissar mit einem einleitenden Vortrag eröffnete angefangen und bis zum 8. fortgesetzt. (Kass. Ztg.)

Baden. Karlsruhe, 9. Oftober. Nach den Mitthellun— gen, welche wir von der Insel Mainau erhalten, sind Ihre König iche Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin am 7. d. Mis. Vormittags gegen 11 Uhr wohlbehalten daselbst eingt⸗ troffen. Die Reise durch das Oberland war ein ununterbrochener Triumphzug; die Bevölkerung, welche in den Städten und Ort. schaften, die berührt wurden, zusammengeströmt war, hatte Allez aufgeboten, um ihre aufrichtige Freude über den Besuch des ge— liebten fürstlichen Paares in festlichster Weise an den Tag zu legen. Von Freiburg, wo Ihre Königliche Hoheiten am 4ten Abends ein. trafen, und am 5öten verweilten, reisten Allerhöchstdieselben am hten d. M. durch das Höllenthal über Neustadt, Donaueschingen, Engen nach Stockach, fuhren am Morgen des 7ten von Stockach nach Ludwigshafen und von da mit dem Dampfschiff nach der Inseb Mainau. Gegen Mittag kam Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen daselbst an, wo Höchstderselbe bis zum 8. d. M. zum Besuche verweilte. (Karlsr. 3.)

Württemberg. Stuttgart, 9. Oktober. Se. Köͤnig⸗ liche Hoheit der Prinz von Preußen ist heute Vormittag hier angekommen. (Schw. M.)

Baiern. München, 8. Oktober. sammentretenden Kommission zur Regelung der freien Schifffahrt auf der Donau ist von Seiten Baierns der Ministerialrath Dr. Daxenberger vom Ministerium des Aeußern ernannt worden.

Luxemburg, 8. Oktober. In der Kammersitzung von die— sem Morgen deponirte Herr Regierungs⸗Präsident Sim ons den Gesetzvorschlag, betreffend die an der Verfassung vorzunehmenden Abänderungen. 45 Artikel sollen theils abgeändert, theils beseitigt werden. Bie Civilliste soll um 40,000 Fr. erhöht werden; die Presse soll durch das Bundesgesetz geregelt werden. Die Kompe— tenz des Ober-Tribunals wird beschränkt. Der Census wird drei- mal höher als gegenwärtig; die Dauer der jährlichen Session ist auf 40 Tage beschränkt; das Budget soll in zwei Theile getheilt werden, von denen der eine, fixe, dem jährlichen Votum nicht un⸗ terworfen ist; die Kompetenz der Kammer in Petitionssachen wird beschränkt; die bis jetzt direkte Wahl des Kammer⸗Präsidenten und Vice⸗-Präsidenten soll künftig durch den König geschehen auf Prä— sentation von drei Kandidaten zu jedem dieser Posten. Die Kam— mer schritt hernach zur Ernennung der Kommission, welche die Ant wort auf die Thronrede entwerfen soll. Hr. Jonas, der Haupt⸗ redner der Opposition, erhielt 257 Stimmen, die Herren Witry (Vice-Präsident) 19 und Ritter 23, Neuman 20, Richard 10, Hardt 20. Die drei Ersten rechnen zur Opposition, die drei Let— ten zur Regierungspartei. (Köln. Ztg.)

Niederlande. Haag, 9. Oktober. Die Zweite Kammer beschäftigt sich gegenwärtig in ihren Sectionen mit der Vorunter— suchung des Budgets und wird nach Ablauf derselben wahrschein⸗ lich noch einen kurzen Urlaub nehmen. Herr Conrad, der Präsident der Suez⸗Kommission, reist heute wieder nach Aegypten ab, begleitet von einem Generalstabs⸗Major und einem Ingenieur des Waterstaats. Neuerdings hat die Regierung eine Eisenbahn⸗ Konzession verliehen, und zwar für eine Bahn vom Helder oder Nieuwe Diep über Alkmaar nach Amsterdam. (Köln. 3.)

Großbritannien und Irland. London, 9. Oktober. In Manche ster fand gestern Abends die feierliche Einweihung der neuen Freihaudels-Halle siatt. Den Vorsitz führte George Wil son der bekannte ehemalige Präsident der Anti Corn Law League. Das Meeting war ziemlich spärlich besucht.

Bei einer Preise- und Medaillen-Vertheilung, welche vorgestern

in Dublin an der sogenannten „Queens University, stattfand, . merkte der Lord-Kanzler, daß die Zahl der gekrönten Bewerber sehr gering erscheint im Verhältniß zur Anzahl der Studirenden. Dle ürsache sei in den allzu hohen Anforderungen der , toren zu sinden, und er stelle es dem akademischen Senate anheim, ob es nicht zweckmäßiger wäre, das Prüfungssystem abzucnd e n ere Die Direktoren der englischen Bank hielten heute eine . Sitzung als gewöhnlich, haben jedoch keine weitere Erhöhung

Zinsfußes beschlossen. lliche Frankreich. Paris, 9. Oktober. Eine offenbar . Note im „Moniteur“ lautet: „Die Speculation des , h. und Einschmelzens der Münzen, um daraus den 6 ö. und ziehen, ist ein dem öffentlichen Vermögen zugefügter ö. giegi⸗ bildet ein Vergehen, das nicht geduldet werden darf. . u be⸗ rung ist entschlossen, dessen Unterdrückung durch alle Mu e in treiven, welche die Gesetze ihr zu Gebote stellen.“ Nan

Zu der in Wien zu⸗

1961

Noniteur “/: „Im April 1855 wurde das Handelsschiff „Le Jeune

Hieppols“ in der Gegend des 5 Tres Forcas durch

Piraten der Rifffüste angegriffen. Dieser Vorfall wurde von Heiten der Regierung des Kaisers Gegenstand der lebhaftesten gorstellungen bel der marokkanischen Regierung und der General⸗ Fonsul Sr. Majestät zu Tanger verlangte, den ihm ertheilten PVeifungen gemäß, unter Anderem vom marokkanischen Hofe eine billige ni hig ung zu . der ,, . g. geplünderten

es und der Matrosen. Die marokkanische Regierung hat e . Forderung willfahrt und der Gouverneur von Tanger hat dem Vicomte von Castillon angezeigt, daß eine Summe von 7000 chweren Piastern 63 ** Fr.) 1. . , an

annehmen, da e marokkanische Regierung nicht verfehlen . die uns bezahlte Entschädigung von den wirklichen Schuldi⸗ en wieder einzutreiben, und schon meldet man, daß man Kontin⸗ gente sammle, um in das Riff einzudringen. Das von unserem Heneral⸗Konsul erwirkte Ergebniß ist übrigens insoweit merkwürdig, als es ohne Vorgang ist. Die marokkanische Regierung hatte bis⸗ her den begründetsten Reclamationen nur Angesichts einer bewaff⸗— neten Kundgebung willfahrt, und wir müssen uns um so mehr zu dem Ausgange unserer Maßregeln beglückwünschen, da wir, in— dem unsere Haltung die marolkanische Regierung bestimmte, die Perantwortlichkeit für die Handlungen der RiffBewohner zu über⸗ nehmen, derselben die Verpflichtung auferlegt haben, selbst für die Cicherheit ihrer Küsten zu sorgen.“ Auf Befehl des Finanz- RNinisters sollen jetzt auch die Münzen zu Bordeaux, Lille und Rouen Gold⸗ und Silbergeld zu prägen beginnen, so daß in Kurzem sẽmmtliche Münzen Frankreichs täglich für 10 Millionen Francs tprägtes Geld werden liefern können. Die hiesige Münze hat z. Millionen in Barren liegen, die sie in Geld umwandeln soll; außerdem fließen .. täglich 4 . 5 n n 3 t , Zwecke ür Rechnung der Bank zu, die im Ganzen ür 300 Millionen in . angekauft hat. Gestern war der Umziehtag für die Miethsleut, und es herrschte daher in den Arbeiter⸗-Vierteln ziem— sche Aufregung, da manche ausziehende Familie nicht wußte, wo sie einziehen sollte. Lamartine, der seit zwei Monaten zu Saint⸗ Point im Jura 7 aufhielt und sehr 9 6 litt, ist jetzt völlig hergestellt und wird, wie alljährlich, für die Zeit der en e nach Moneeau sich begeben.

10. Oktober. Nach der heute erschienenen Bank-⸗-Bilanz haben sich der Baarvorrath um 70,750,000, die Depositengelder 9 . n , . nher g, das 3 at sich um 72,500, res. vermehrt. e übrigen Posten sin unverändert geblieben. (Tel. Dep.)

Spanien. Eine Depesche aus Madrid vom S8. Oktober lautet: „Herr Tassara ist zum spanischen Gesandten in Washington ernannt. Bedeutende Streitkräfte werden nächstes Frühjahr nach u n Riff abgeschickt werden. Man beginnt schon mit n Vorbereitungen.“

ö . „Gaceta“ veröffentlicht eine ,. ö 56 , . daß t Regierung das Konkordat mit Rom als vollkommen in Kraft . betrachte. 8 n. Aus , . 3 e , e ,, „Wir haben Nachrichten aus Neapel vom 4. Oktober. Der seit so langer Zeit schwebende große politische Prozeß war endlich ge⸗ schossen. Der Angeklagte Moro d'Angelis war zu zwölfsähriger Verbannung, der Priester Decicco zu zwei Jahren derselben Strafe ,, en anderen Ange re nd ihrer Hast entlassen worden. e agen, em der 8 von 5 waren aus Gaeta zurückgekehrt. Der österreichische Gesandte, Herr von Martini, war vom Könige empfangen worden. In Folge . . ein Ministerrath stattgefunden, dessen Ergebniß edoch noch nicht bekannt war.“

Türkei. Eine der „Pr. C.“ vorliegende Privatmittheilung aus Jassy vom 25. September meldet Folgendes: „Heute sind hier zwei Soldaten vom Kaiserlich öster reich. Husaren⸗Regimente Graf Schlick durch Pulver und Blei hingerichtet worden. Sie hatten, im Vereine mit noch drei anderen Husaren, in diesem Frühjahre ein einge Stunden von hier einzeln an der Landstraße stehendes be⸗ wohntes Haus mit bewaffneter Hand überfallen und ausgeplündert. ine hierbei entwendete bedeutende Summe Geld, in dessen Ver— g bung die Thäter zu verschwenderisch waren, führte bald ihre 2 . Die drei mit . Leben begnadigten Husaren

Jahren Eisen verurtheilt worden.“

Rußland und Polen. Nachrichten aus War sch au vom . Oktober zufolge, waren dort der außerordentliche Gesandte Sar⸗ , Graf Broglia de Casalborgone, in Begleitung der zu 16 Hesandischaft gehörigen Personen, und die Fürstin von Ligne, 9 Ile n Lubomirska. e, ,, des belgischen Gesandten n gi Amerika. Der Dampfer „Atlantic“ ist am 9. Oktober in

erpool angekommen. Seine Daten sind vom 27. September aus

tw- Jork. Auf dem Michigan⸗See gerieth am 24sten der Dampfer

„Niagara“ in Brand und ging mit 100 Menschen zu Grunde. Aus Westport in Kansas schreibt man vom . vi Gouverneur Geary mit einer Abtheilung Dragoner den nach Nebraska eilenden General Lane verfolgte. Die Nachricht, daß der Präsident be⸗ fohlen habe, den Prozeß gegen die Freibodenmänner in Kansas niederzuschlagen, ist widerrufen. Die Bürger von Concord in New⸗ Hampshire (wo der Präsident Mr. Pierce zu Hause ist) haben sich geweigert, ihm die Ehre eines öffentlichen Empfanges zu Theil werden zu lassen. Am Zäösten ist der Dampfer „Zentas“ mit beinahe 309 Rekruten für Walker von New⸗Nork abgesegelt. Eine Depesche des „Globe“ aus Liverpool fügt zur amerikanischen Post per „Atlantic“ noch Folgendes hinzu: Die Nachricht von der Absendung eines britischen Geschwaders nach Mexico bestätigt sich In einem Gefecht zwischen der Freischaar des 2 Lane und den Unionstruppen in Kansas sind 40 Mann gefallen.

Wien, Freitag, 10. Oktober, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Die amtliche „Mailänder Zeitung“ meldet als Berichtigung, daß der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich erst in der ersten Woche des Monats Januar in Mailand eintreffen würden.

Mit der Ueberlandspost in Triest eingetroffene Nachrichten aus Bombay vom 12. September melden, daß die Expedition der Eng⸗ länder im persischen Meerbusen lebhaft betrieben werde, und daß dazu 15,000 Mann verwendet werden würden.

Kopenhagen, Freitag, 10. Oktober, Abends. (Wolff's Tel. Bur. Wie „Faedrelandet“ meldet, ist die Sundzoll-Angele⸗ genheit als erledigt anzusehen, nachdem Dänemark mit England über die Bedingungen zur Ablösung einig geworden ist. Mit dem Aufhören des Sundzolles erfolgt auch gleichzeitig eine Herabsetzung des Land⸗Transitzolles. In Betreff der Ministerkrists ist noch keine Veränderung eingetreten.

Wie das ordentliche und außerordentliche Prozeßverfahren, welches die Allgemeine Gerichts⸗Ordnung kennt, durch spätere Verord—⸗ nungen namentlich über den summarischen, Mandats⸗ und Bagatell-Pro⸗ zeß durchgreifend umgestaltet, ja bis zu einem gewissen Grade antiquirt worden ist, fo hat auch der 2Wäste Titel der Allgemeinen Gerichts-Ord⸗ nung, welcher die Vorschriften über die Vollstreckung der richterlichen Entfcheidungen enthält, einem ähnlichen Schicksal unterliegen müssen. Hier sind es namentlich die Verordnung vom 4. März 1834 und das Gesetz vom 20. März 1851, so wie die einschlagenden Bestimmungen der neuen Konkurs-Ordnung, welche diesen Theil der älteren Gesetzgebung umgestaltet haben. Dem unbestreitbaren Bedürfniß nach einer systema⸗ tischen Darstellung des auf diesem Gebiete gültigen Rechtes der Gegen⸗ wart, sucht die don dem Königlichen Kreisrichter Strey im Verlage der Decker'schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei herausgegebene „Executions⸗Ordnung für die Gerichte“ abzuhelfen. Es ist dies eine Arbeit, welche auch in juridischen Kreisen, vermöge der über⸗ sichtlichen Anordnung, sehr willkommen sein dürfte. In einem Anhange giebt das Werkchen die Executions-Ordnung der Verwaltungs-Behörden und berückfichtigt durchweg die Entscheidungen des Ober- Tribunals.

(Br. C)

Statistische Mittheilungen.

Nach dem in den Annalen der britischen Gesetzgebung abgedruck— ten Jahresbericht des General⸗Postmeisters von England sind in dem vereinigten Königreich 10,498 Postbüreaus vorhanden; dabon sind 9200 Hauptbüreaus, die übrigen sind bloße Annahmestellen. Die Gesammtlänge der Distanzen, welche die Posifelleisen in einem Tage durchlaufen, betragt 59,006 englische Meilen, wovon 27,109 per Eisen⸗ bahn zurückgelegt werden. Die Zahl der beförderten Briefe belief sich im verflossenen Jahre auf 368 Millionen für England, das ist etwa 19 Briefe pro Kopf der Bevölkerung, auf 42 Millionen für Irland oder 7 pro Kopf, auf 46 Millionen für Schottland oder 15 pro Kopf; im Ganzen auf 456 Millionen oder 16 pro Kopf der Gesammtbevbikerung. Eiwa der vierte Theil dieses Betrages wird in London selbst und dessen Vorstädten ausgegeben und die Hälfte davon passirt das Postbüreau der Hauptstadt. Die Sendungen von Büchern und Broschuͤren beliefen sich auf etwa 3 Millionen. Die Zahl der Geldsendungen belief sich für England auf 4,9901316 im Gesammtbetrage von 9, 403,100 Pfd. St.,, für Irland auf 444,220 im Betrage von

I5z,5tzh Pfd. St. und für Schottland auf 461,376 im Betrage von

S532, 515 Pfd. St. Angestellt bei der englischen Post-Verwaltung sind 22,547 Personen; 10,498 davon sind Büreau vorsteher, 10314 find Brief⸗ träger oder andere Subalterne. Bemerkenswerth ist die stetige Zunahme der Briefzahl seit der ersten Porto⸗Reduction vom Jahre 1839; im Jahre Is' bet ug, diefelbe bereits 16 ißs 314 gegen 5, 907 M des Vor. jahres, 1841 belief sie sich auf 196,500, 191, 1850 auf 347,069,071 und 1855 auf 456.216, 176. (Pr. C.) ö.

Nach dem siebenten Jahresbericht des irischen Güter⸗Ver⸗ steigerungs-Gerichtes betragen die seit 1849 auf den Ankauf ver⸗ schuldeter Gäter berwendeten Summen 18.299.350 Pfd. 14 Sh. 9 Pee. Von diesem Kapital flossen nur 2510, 306 Pfd. aus den Taschen eng⸗ sischer, schottischer und aus ländischer Käufer. Also beinahe 8 Reuntel des verfteigerten Grundbesitzes gingen wieder in ixische Hände über.