1856 / 248 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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jüngst fertig gewordene Universitäts Anatomie - Gebäude wurde besichtigt und Seine Majestät begaben sich sodann zu dem Piner, wozu Allerhöchstdieselben die Einladung anzunehmen geruht hatten. Den Abend verbrachten Se. Majestaͤt arbeitend zu Hause und nahmen noch Allergnädigst eine Deputation der Studenten an, welche in Fackelzugbegleitung erschienen war.

Heute, am 18ten früh, versammelten sich der akademische Senat und alle Königlichen und städtischen Behörden in der Königlichen Wohnung zum Abschiede. Se. Majestät bestiegen nicht gleich den Reisewaͤgen und gingen zu Fuß, gefolgt von den dversammel- ten Corporationen, zur Wohnung., Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm, um Höchstdenselben zum Geburtstage zu beglückwünschen,. s .

Hiernächst reisten Se. M aje st ät mit dem Königlichen Bruder und Höchstdessen Sohn ab, zunächst nach Eldena, die dortige land⸗ wirthschaftliche Ausstellung anzusehen, und sodann ohne ferneren erheblichen Aufenthalt weiter nach Neustrelitz, woselbst nach einge⸗ gangenen Nachrichten die glückliche Ankunft um 4 Uhr Nachmittags erfolgte.

t 4 Wie die „Pr. C.“ bereits mitgetheilt hat, wird auf Grund Allerhöchster Bestimmung der Präsident des Evangelischen Ober⸗ Kirchenrathes, Herr von Uechtritz, den Vorsitz in der Evan⸗ gelischen Kirchen-Konferenz führen, deren Eröffnung am Zten k. M. bevorsteht. Dasselbe Blatt erfährt ferner, daß der Ge— neral-Superintendent der Kurmark, und Ober ⸗Konsistorialrath Hoffmann beauftragt ist, bei Verhinderung des Präsidenten die Verhandlungen der Konferenz als stellvertretender Vorsitzender zu

leiten.

Königsberg, 18. Oktober. Der seit dem 5. d. Mts. hier versammelte Provinzial Landtag des Königreichs Preußen ist in andauernder Thätigkeit. Nachstehende Vorlagen haben ihre Erledigung gefunden: .

1) In der im Jahre 1193 mit der Monarchie vereinigten Stadt Danzig und deren Gebiet haben viele das Privatrecht betreffenden Provinzial ⸗Gesetze, Statuten, Gewohnheiten und Observanzen, namentlich das koͤllmische Recht von 1767 und die revidirte Willkür von 1761 Gultigkeit. Seit langer Zeit ist es der Wunsch und. das Streben des bekrreffenden Landestheils, die, durch diese verschiedenen Gesetze, die wiederum in den verschiedenen Theilen des verhäͤltniß⸗ mäßig kleinen Gebietes Geltung haben, herrschende Rechtsverwir⸗ rung zu beseitigen. Demgemäß haben Se. Majestät der König Allergnädigst geruht, den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Einführung des westpreußischen Provinzialrechts in die Stadt Danzig und deren Gebiet, unter Aufhebung der vorbe— zeichneten Lokalgesetze vorzulegen. Der Landtag hat dieses für die Stadt und Gebiet Danzig wichtige Gesetz nach reifer Erwägung der lokalen Verhältnisse und Bedürfnisse einstimmig ohne Aenderung angenommen.

Behufs Ausarbeitung eines Landbuchs der Prodbinz Preußen

find aus dem, dem Landtage zur Disposition stehenden Antheile

aus dem Zinsgewinn der Provinzial-Hülfskasse 400 Rthlr. jährlich auf zwei Jahre bewilligt worden.

Ein Antrag auf Unterstützung der in Osterode bestehenden Er⸗

ziehungs⸗Anstalt für Waisen⸗ und Verbrecher-Kinder aus dem

Provinzial-Hülfskassen⸗Fonds wurde abgelehnt, da eine Unterstützung

der auf freiwillige Beiträge gegründeten Anstalt den Bestimmungen

des bezeichneten Fonds nicht entsprechen würde,

Desgleichen wurde abgelehnt ein Antrag auf Vorlage eines Ge—

setzes, betreffend die Herabsetzung des Stempels für Errichtung von

Stiftungen, Majoraten und Fideikommissen.

Rach den Vorschriften der Allgemeinen Gerichts-Ordnung soll die

Aufnahme einer jeden gerichtlichen Taxe von Immobilien unter

Directlon einer vereideten Gerichtsperson u. s. w. ersolgen. Dieses

Verfahren hatte sich bei kleineren Grundstücken als zu weitläufig

und kostspielig im Verhältniß zu deren Werth erwiesen. Das Ge—

setz vom 15. Juni 1840 bestimmte daher für Grundstücke, deren präsumtiver Werth nach Inhalt des Hhpothekenbuchs der Erwerbs—

Dokumente, oder anderer unberdächtiger Angaben den Betrag von

500 Thlr. nicht übersteigt, ein minder weitläufiges und minder kost—

spieliges Taxberfahren. Es hat fich das Beduͤrfniß herausgestellt,

ein gleiches Taxverfahren auch für werthvollere Grundstücke in An— wendung zu bringen, daher Seine Majestät der König geruht haben, den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Vereinfachung des

Tapverfahrens für kleinere Landgüter in den Provinzen,

in denen die Allgemeine Gerichts⸗Ordnung Gesetzeskraft hat, vor⸗

zulegen und ist darin die Höhe des präsumtiven Werthes auf

5000 Thlr. bestimmt.

. Der Landtag hat die Vorlage unverändert angenommen, mit einer Zusatz⸗Bestimmung, wonach das in dem Gesetz vorgeschriebene

Verfahren keine Gültigkeit haben soll, wenn das Ergebniß der

Taxe die Höhe von 800 Rthlr. übersteigt.

Eine Petition auf Abänderung des §. 3 des Gesetzes bom 31sten

e l 1842 wegen Aufnahme neu anziehender Personen wurde

abgelehnt.

Durch den Tod Seiner Excellenz des Staats-Minister von Schoen

ist die Stelle des Kurators des Provinzialständischen Stipendien⸗

Fonds erledigt worden. Der Landtag erwählte durch Acelamation

zum Kurator dieses Fonds Seine Excellenz den Ober-Marschall

des Königreichs Preußen, Landtags-⸗Marschall Grafen zu

Dohna⸗Lau ck, der sich geneigt erklärte, die betreffende Verwal⸗ tung zu übernehmen.

8) Das Comité zur Errichtung des TLant-Denkm als beantragte e kräftige Beihilfe seines Unternehmens. Der Antrag fand dan . haftesten Anklang, der Landtag sah sich aber zu seinem eh h außer Stande, demselben nachzukommen, da er keine andere Fang als den Zinsgewinn-Antheil der Provinzial, Hilfskasse zut . position hat und dieser nur analog den Bestimmungen der 6. vin zial Hilfskasse verwendet werden kann. .

Köln, 19. Oktober. Das Glied, welches in dem Eisen bahn⸗Systeme von Norddeutschland noch fehlte, die Bahn von

Oberhausen über Wesel und Emmerich zum Anschluß an den

rheinischen Schienenweg von Arnheim nach Amsterdam und Rotter⸗ dam, ist jetzt eingefügt in die große Verbindungs-Linie von Westen nach Osten. Der diese Bahn eröffnende Festzug setzte sich am 17. Oktober Morgens 7 Uhr von Deutz in Bewegung und langte um 6 Uhr auf dem Bahnhofe von Am sterdam an. Die Rückfahrt geschah am 18. Oktober, indem der Zug Amsterdam um 8 Uhr Morgens ver— ließ und zu Deutz um 6 Uhr Nachmittags eintraf.

Großbritannien und Irland. Lon don, 17. Oltober Gestern Abend trafen Ihre Masestät die König in, Prinz Albert die Prinzeß Royal, die Prinzessin Alice und der Rest der Köng— lichen Familie, mit Ausnahme des Prinzen von Wales, von Bal— moral aus nach siebenwöchentlicher Abwesenheit wieder in Windsor ein. Der Prinz von Wales verließ Osborne gestern früh und reiste mit einem Extrazuge von Gosport nach Windsor. Lord Panmure verließ Ihre Masjestät zu Fonfar, und der Minister des Innern, Sir George Grey, begleitete die Königin nach London.

18. Oltober. Dem „Globe“ wird aus Paris unterm gestri⸗ gen Datum geschrieben: „Man erwartet von Seiten Neapels keine sofortige Konzesston, und das baldige Erscheinen der Flotten vor der Hauptstadt des Königreiches beider Sicilien, so wie die 3 aller neapolitanischen Häfen wird als unvermeidlich be— rachtet.“

Die „Gazette“ enthält folgendes Memorandum: „Die Fähnrichs Lord Ernest Vane Tempest und William J. Birt, von den Aten leichten Dragonern, sind aus Ihrer Majestät Dienst entlassen in Folge ihres Benehmens, das, einem Ihrer Majestät von Sr. Königlichen Hoheit dem kommandirenden General en chef abge⸗ statteten Berichte zufolge, sich für Offiziere und Gentlemen nicht paßt, auf Ordnung und militairische Disziplin störend einwirkt.“

Frankreich. Paris, 17. Oktober. Eine Mittheilung des „Moniteur“ lautet: „In Folge der allgemeinen Ausstellung von 1855 waren die Fortschritte unserer Industrie so klar dargethan, daß der Augenblick geeignet erschien, die in unsere Zollgesetze ein⸗ geschriebenen Verbote durch Schutzzölle zu erseßen. Es war dieses ein großer Schritt zu dem Ziele, dem alle Völker zustreben müssen. In der That bereitet die Entwickelung der Handelsthätigkeit und der internationalen Beziehungen die Fortschritte der Cwilisation vor. Innig überzeugt von dieser Wahrheit, hatte die Regierung dem gesetzgebenden Körper einen Gesetzentwurf vorgelegt, der alle Verbote aufhob. Dieses Gesetz hat in der letzten Session nicht votirt werden können, und die Regierung, um sich alle Aufklärungen zu verschaffen, hatte beschlossen, daß eine Unter⸗ suchung über diese Fragen eröffnet werden solle. Inzwischen sind jedoch übertriebene Besorgnisse im Lande verbreitet und durch die Parteien ausgebeutet worden. Der Kaiser hat ge— wollt, daß die ihm zugegangenen Reclamationen mit größter Sorg— falt studirt werden sollten, und er hat dem Ministerium des Acker baues, des Handels und der öffentlichen Bauten befohlen, deren Prüfung vorzunehmen. Durch den Bericht des Ministers liber die wahrhafte Lage unserer Industrie aufgeklärt, hat der Kaiser ent⸗ schieden, daß der dem gesetzgebenden Körper unterbreitete Gesetz— Entwurf in dem Sinne abgeändert werden solle, daß die Auf⸗ hebung der Verbote erst vom 1. Juli 1861 ab stattfinden würde. Cin entsprechender Gesetz- Entwurf ist sofort dem Staatsrathe zugeschick worden. Die französische Industrie, von den völlig feststehenden Absichten der Regierung unterrichtet, wird alle erforderliche Zeit haben, sich auf ein neues kommerzielles Regime vorzubereiten.! Der Minister des Innern hat die Exrichtung einer elektrischen Telegraphenlinie von Maubeuge nach Valenciennes befohlen. Ein Decret hat die National-Garde und die Compagnie der Sap⸗ peurs⸗-Pompiers zu Montlugon (Allier) aufgelöst.

= 18. Oltober. Der Staatsminister hat den Präfelten Der⸗ zeichnisse der Personen ihrer Departements zugeschickt, bei deren am 16. März geborenen Kindern der Kaiser und die Kaiserin Pathen stelle übernommen haben. Diesen Verzeichnissen sind. die Dokumente beigefügt, welche den betreffenden Familien aus gehin⸗ digt werden sollen. Sie sind auf Pergament gedruckt und mit dem Slegel des Staatsministeriums vers ehen. Gleichzeitig bringt der Minister in Erinnerung, daß für die Erziehung der etwa Waisen werdenden Kinder die hohen Pathen sorgen werden.

Spanien. Aus Madrid, 14. Oktober, schreibt man; 26 Sevilla wird die Entbindung der Herzogin von Montpensier d

die

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; gn fantin gemeldet. Ihre Mutter, so wie der Herzog und

(l eharza gin von Aumale wurden zur Taufe erwartet.

Cine Depesche aus Madrid, vom 16. Oktober, Abends, Madrider Zeitung veröffentlicht Königliche Dekrete,

5 -Atte zu der Ber fassung von 1845 widerrufen,

für die innere Verwaltung des Palastes herstellen,

das at die Befugniß zurückgeben, die heiligen Weihen

und dem

multi fer sind wieder zur Aufnahme von Novizen ermächtigt

d siimmungen des Konkordats zu verleihen. Die

Neue und zahlreiche Absetzungen von Gouverneuren ver—

n diese Maßregeln.“ dem 18. Okiober wird gemeldet: „Die „Madrider

. veröffentlicht ein Königliches Dekret, wodurch das Mu—

gl ats⸗ und Provinzial⸗Deputations-Gesetz von 1845 wieder her ö . Turin, 15. Oktober. Hiesige Blätter melden

estellt wird. Die Nord-Eisenbahn-Section von Valladolid

ß de der Credit-Mobilier-Gefellschaft überlassen.“ m Kirchenstaate, der zwischen den Be— von denen einer getödtet worden, vor⸗

efa i, me t worden. Sofort nl den Anstalten zur Wiederherstellung der gesetzlichen Ordnung

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Rußland und Polen. St. Petersburg, 11. Oktober. rKaiser hat durch einen Utas verfügt: Es sollen in Rücksicht

darauf, daß fortan im Schwarzen Meere nur Dampf⸗Kriegsschiffe untethalten, daß im Süden des Reiches Eisenstraßen gebaut und

die

russische Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft des Schwarzen, Asowschen

und Mittelländischen Meeres, so wie der Ströme Bug, Dniepr, Don und Wolga gegründet werden sollen, endlich in Berücksichti— gung des Bedarfs der Einwohner, der Preiserhöhung von Brenn⸗

ma

terial die Anthracit- und Steinkohlen-Ausbeute im Donlande

der Kosaken frei betrieben werden und daß, um vorzubeugen, daß ein Monopol daraus entstehe daselbst so viel Gesellschaften als immerhin mögen Behufs Kohlengewinnung sich bilden dürfen. Es werden zuglesch die Bestimmungen von 1851 außer Kraft gesetzt und deren Einschränkungen aufgehoben. (H. B. H.)

Nachrichten aus Warschau vom 106. Sktober zufolge,

hatte sich der Königlich preußische General -Konsul Herr von Wagner von dort nach Galizien begeben und waren der Herzog von Frias, Grand von Spanien, und Don Juan Francisco

Eh

acon, von Moskau kommend, nach Madrid zurückgereist. Die

Bwemahlin des Fürsten Statthalters, Fürstin Gortschakoff, war von St. Petersburg wieder in Warschau eingetroffen.

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Dänemark. Kopenhagen, 17. Oktober. Während die

gel le Ztg.“ blos schreibt: „So weit es zu unserer Kennt⸗

gekommen ist, ist Wahrscheinlichkeit dafür vorhanden, daß die

tisss heute oder morgen endigen wird“, meldet „Fädrelandet“: Die Ministerkrisis wird, aller Wahrscheinlichkeit nach, morgen auf solgznde Weise gelöst werden: Der Finanz⸗Minister Andrä über⸗ nimmt das Prästdium im Staatsrathe, der bisherige Minister des Junern für das Königreich, Unsgaard, das Ministerlum des Innern fir die Gesammtmonarchle und der Departementschef im schleswig⸗ shen Ministerium, Etatsrath A. F. Krieger, das Ministerium des Dun für das Königreich. Geheimrath Bang geht also ab und die übrigen Minister dehalten ihre Portefenilles.

Amerika. New⸗Nork, 4. Oktober. Die Stellung Wal-

lenz in Nicaragua soll sich bedeutend gebessert haben, und es heißt,

daß Ri

vas von allen Parteien zurückgestoßen werde. In gewissen

Kreisen der Landes⸗Bewohner jedoch machte sich eine Opposition gegen Walker geltend, und in der Nähe von San Jacents waren in? Folge davon Ruhestörungen ausgebrochen. In Costa Rica wüthete die Cholera und es hieß, das Heer jenes Staates habe sich aufs entschiedenste geweigert, abermals einen Einfall in Nica—⸗ ragua zu machen.

Paris, Sonntag, 19. Oktober. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ theilt mit, daß der Kaiser am Sonnabend den Gesandten von Ava empfangen habe. Der Kaiser hat, in Be⸗ gleitung des spanischen Gesandten General Serrano und des österreichischen Generals Gyulai gestern in Versailles über die sravallerie eine Revue abgehalten.

Paris, Montag, 20. Oktober. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ enthält eine erläuternde Note in Bezug auf die neapolitanischen Angelegenheiten. In derselben heißt es: Nachdem der Friede beschlossen war, hat sich der Pariser Kongreß vor Allem damit beschäftigt, dessen Dauer zu sichern. Zu diesem Zwecke haben die Bevollmächtigten die Elemente der Störung desselben in Europa geprüft im Geiste der Verständigung und in Achtung der Unabhängigkeit der Staaten. So hat in Belgien die Regierung gewissen Ausschreitungen der Presse so viel als möglich Einhalt gethan. Griechenland hat Eifer an den Tag gelegt, den Ansichten des Kongresses Rechnung zu tragen. Rom und andere italienische Staaten haben die Nützlichkeit der Milde und der Verbesserungen erkannt. Der Hof von Neapel allein hat mit Stolz (hauteur) die Rathschläge Frankreichs und Englands, obgleich sie freundschaft⸗ liche waren, verworfen. Der Druck, der seit langer Zeit durch Administrativmaßregeln von der neapolitanischen Regierung ausge⸗ übt worden ist, droht, indem er Italien in Aufregung versetzt, die europäische Ordnung zu kompromittiren. Ueberzeugt von den offen— kundigen Gefahren dieser Lage, hofften England und Frankreich, ste durch weise Maßregeln zu beschwören. Die Rathschläge wur— den verkannt. Die neapolitanische Regierung wollte nicht sehen, beharrte auf dem verhängnißvollen (fatale) Wege und nahm die legitimen Vorschläge übel auf. Sie bezweifelte und ver⸗ warf die Reinheit der Absichten und setzte den heilsamen Rath— schlägen eine verletzende Sprache entgegen. Die hartnäckige Wei⸗ gerung gestattete nicht mehr, die freundschaftlichen Beziehungen aufrecht zu erhalten. Den Eingebungen einer Großmacht folgend, versuchte das neapolitanische Kabinet, den Eindruck der ersten Antwort zu mildern. Dieser Schein von Nachgiebigkeit be⸗ weist nur, daß Neapel der Sorgfalt Englands und Frank⸗ reichs für die Interessen Europa's keine Rechnung trägt. Eine Verzögerung war nicht mehr möglich. Die diplomati⸗ schen Beziehungen, die durch Neapel so tief erschüttert waren, mußten unterbrochen werden. Diese Unterbrechung schließt weder eine Intervention in die inneren Angelegenheiten Neapels noch einen Akt der Feindseligkeit in sich. Gleichwohl erfordert aber

die Sicherheit der fremden Unterthanen eine Vereinigung der

Flotten. Die Geschwader werden nicht nach den neapolitanischen Gewässern geschickt werden, um zu irrthümlichen Interpretationen keine Veranlassung zu geben. Diese Maßregel hat nichts Bedroh⸗ liches und ist nicht eine Aufmunterung für diejenigen, welche den neapolitanischen Thron erschüttern wollen. Wenn übrigens das neapolitanische Kabinet zu gesunder Erwägung zurückkehrt und seine wahren Interessen begreift, so werden die beiden Mächte sich beei⸗ len, die alten Beziehungen wieder anzuknüpfen und werden glück⸗ lich sein, durch diese Aussöhnung ein neues Pfand für die Ruhe Europas zu geben.

Der Kaiser und die Kaiserin sind gestern nach Compiègne abgereist.

Leipzig, 18. Oktober. Leipzig - Dresdener 29035 6. Löbau- Zittauer Litt A. 593 G.; Litt. B. —. Magdeburg Leipaiger 346 Br. Berlin - Anhaltische —. Berlin- Stettiner —. Cöln - Mindener —. Thüringische 129 G. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn —. Altona- Kieler . Anhalt-Dessauer Landesbank Aetien Litt. A. u. B. 137 G.; Litt. C. 123 G. Braunschweigische Bank- Acten alte 150 Br, qe. von 1856 Woeimarische Bank- Actien Litt. &. u, B 1297 6. Wiyener Banknoten 863 G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 79 G. 1851er Loose . 1854er National-Anleihe S860 G. Preussische Prämien-

Anleihe —.

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