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Königlichen Finanz- Ministerium und der preußischen Bank abge⸗ schlos . Vertrages steht den in die Stammbücher der Bank eingetragenen Bank⸗Antheil-⸗-Eignern, sobald der Thef der Bank die Vermehrung des Einschuß- Kapitals der . Antheil⸗-igner um Fünf Millionen Thaler gegen Lin von der Bank⸗ Verwaltung festzusetzendes Aufgeld anordnet, ein, Vorzugsrecht in der Art zu, daß denselben auf zwei ihnen gehörige Bank⸗An⸗ theile gegen Zahlung von 109009 thlr. und des Aufgeldes ein neuer Bank⸗Antheilschein über 1000 Rtihlr. auf ihr Verlangen aus— gehn i hun g nach 8. 61 der Bank-Ordnung vom 5. Okto⸗ ber 1546 (Gesetz⸗Samml. Seite 435) nur die in die Stamm⸗ bücher der Preußischen Bank eingetragenen Bank— Antheil-Eigner Mitglieder der Versammlung der Meistbethei⸗ ligten, des Central ⸗Ausschusses der Bank, so wie der Provinzial⸗ Ausschüsse oder Beigeordnete der Provinzial⸗Bank-Comtoire sein. Auf diese Bestlmmungen werden Diejenigen aufmerksam ge⸗ macht, welche Bank⸗Antiheile erworben, die Eintragung in die Stammbücher der Bankaber noch nicht bewirkt aben. . Berlin, den 3. November 1856. Königlich preußisches Haupt-Bank-Direktorium. von ane , . Witt. Meyen. Schmidt. Dechend. Woywod.
Abgereist. Se. Excellenz der General-Lieutenant und kom⸗ mandirende General des 5. Armee-Corps, Graf von Waldersee,
nach Posen.
Se. Excellenz der General-Lieutenant und Commandeur der
Ften Division, von Wu ssow, nach Frankfurt a. O. . Der General-Major und Commandeur der 2ten Garde⸗Kaval⸗
lerie Brigade, von Schlemüller, nach Schwert a. O.
Berlin, 20. November. Se. Majestät der König haben Aller— gnädigst geruht: Dem Ober-Stabs⸗ und Regiments ⸗ Arzt Dr. Wegner des 8. Infanterie-Regiments (Leib⸗Infanterie-Regiments), die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland
Majestät ihm verliehenen St. Annen-Ordens dritter Klasse zu
ertheilen.
N icht amtliches.
Preußen. Berlin, 20. November. Nachdem Ihre Majestät die Königin gestern bereits früh die Glückwünsche Ihrer
Königlichen Hoheit der Großherzogin Mutter von Mecklenburg- Schwerin und Allerhöchstihres persönlichen Hofstaates im Schlosse
entgegenzunehmen geruht, Königin der Prinzessinnen des und andere
zu Charlottenburg 7 Uhr Ihre Majestät die hier anwesenden Prinzen und Hauses Königliche Hoheiten
Oberst-, Ober- und Hofchargen, General- und Flügel-AtLjutanten, die in Charlottenburg in Garnison stehenden Offiziere, die Ver—
treter der Stadtbehörden z., deren Glückwünsche, ohne daß eine
Gratulations-Cour stattfand, Ihre Majestät die Königin anzuneh— men geruhten.
Üm 8 Uhr fand bei Ihren Majestäten eine musikalische Abend-
unterhaltung unter Leitung des General-Musikdirektor Meyerbeer statt, in welcher die Königlich sächsische Hof-Opernsängerin Bürde⸗
Ney, die vier Gebrüder Müller, der junge Klavier-Virtuose Arthur
Napolton, die Königlichen Sänger Formes und Salomon und der Domchor mitwirkten und zu welcher außer an die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften an die hohe Generalität, die Minister, meh— rere der Herren Gesandten nebst Familien, den Königlichen Hof— staat und einige andere vornehme Personen Einladungen ergangen waren. Dem Konzert folgte ein Souper, nach welchem Ihre Majestäten Sich alsbald zurückzuziehen geruheten.
Stettin, 19. November. Bei dem heute vollzogenen Wahl- Akte eines Abgeordneten für Stettin (an Stelle des Regierungs— Assessors v. Ramin auf Günnitz) wurde der Medizinalrath Dr. Rhades fast einstimmig gewählt. (St. 3.)
Kempen, 18. November. An Stelle des Appellationsge— richts⸗Rathes Pet. Reichensperger zu Köln ist der Landrath Förster zu Kempen zum Abgeordneten für den Wahlkreis Geldern-Kempen gewählt worden. (Köln. Ztg.)
Braunschweig, 19. November. Das so eben erschienene
Stück der „Br. Anzeigen“ bringt in seinem amtlichen Theile die Ernennung des Kreisgerichts-Direktors von Campe zum Her— zoglichen Geheimenrathe und zum stimmführenden Mitgliede des Herzoglichen Staatsministeriums. „SHSamburg, 19. November. Der Herzog von Dalekarlten, jůngster Sohn des Königs von Schweden und Norwegen, traf vor— gestern hier ein und setzte gestern früh seine Reise über Harburg fort. (H. B. H.)
habe, die Verwaltung niederzulegen.
Mißtrauensvotums zurückzuziehen,
Sachsen. Dresden, 18. November. Die A Großherzogl. toskanischen außerordentlichen . des Corfini, zur feierlichen Auwerbung um die Hand Ihrer Kon Hoheit der Prinzessin Anna für Se. Kaiserlich Königliche den Erb großherzog von Toscana ist heute Mittag 41 U
Se. Kaiserlich Königliche Hoheit der Großherzog Vun Toscana wird morgen und Se. Kaiserlich Königliche Hoheit . Erbgroßherzog nächsten Freitag am Königlichen Hofe erwartet ö
Hessen. Kassel, 18. November, In ihrer heutigen offen lichen Sitzung erledigte die Erste Ständekammer in fortge lezte Berathung der Verfassungs-Angelegenheit die S5. 2 * 33 inkl. der Verfassungs-Urkunde von 1852, die ersten Paragraphen bis 49 einschließlich jedoch vorerst nur mit dem negativem Ergebniß der vorläufigen Aussetzung der Beschlußfassung, theils weil einigen Bestimmungen eine andere Stelle zu geben beliebt wurde, thellz weil bei den bezüglichen Bestimmungen (sie betreffen die Zufam— mensetzung der Zweiten Ständekammer) diese Kammer in erster Linie betheiligt und darum die vorgängige Abstimmung derselben als maßgebend abzuwarten sei. Nach 8§. 49 wurde die Aufnahme einer neuen Bestimmung beschlossen, dahin gehend, daß Niemand Mitglied beider Kammern sein, noch in derselben Kammer mehr alz eine Stimme führen könne. Demnächst erfolgte die Abstimmung und Beschlußfassung über die S8. 50 —53 nach Maßgabe der Aus schußanträge, die den Text der Regierungsproposition in einigen
Punkten movdifiziren, und sodann Schluß der Sitzung, deren Fort— setzung auf morgen bestimmt wurde.
— 19. November. In der heutigen Sitzung der Ersten Kammer wurde die Berathung des 4ten Abschnitts der Verfassungs— Urkunde fortgesetzt.
Luxemburg, 16. November. Das Ministerium macht un— term 12. d. M. die Gründe bekannt, weshalb es keine Veranlassung In dieser Erklärung heißt es: Veranlassung, sich wegen eines welches unter unparlamentarischen
nen, re
erschienen um Niederlande, die Königlichen Fürstlichkeiten, so wie auch die zu den folgenden Dejeuner, Dinatoire eingeladenen
Umständen stattgefunden hatte, und welches übrigens auf Behaup— tungen beruhte, welche die durch Se. loönigliche Hoheit in WPrinzen-Statthalter dem Kammer-Präsidenten gemachten Eröffnungen im Voraus widerlegt hatten. Dagegen war die Regierung der Ansicht, daß der zweite Antrag, welcher allerdings eine wiederholte Verwerfung der Regierungsvorlage in sich schloß, gleichwohl aber wenigstens den Anschein der Nachgiebigkeit gegen den Wunsch der Krone darbot, in Erwägung gezogen werden könne, und daß es jedenfalls der Krone anheim gestellt werden müsse, frei zu wählen zwischen der Beibehaltung des dermaligen Ministeriums, welchem die Kammer, implieite, durch ihr Mißtrauensbotum die Mitwirkung zur Revision verweigerte, und der Bildung eines neuen Ministeriums, welches für sich die Aussichten auf einen Erfolg so und so haben würde, welche ibm die Annahme des Antrags bieten könnte. Diese Wahl hat die Regierung Sr. Majestät, in der Person deren erlauchten Statthalters ehrerbietigst anheim gestellt. Ihre königl. Hoheit wiesen indessen augenblicklich den Gedanken zurück, daß die Regierung abdanken könne in einer Zeit, wo die größte Einigkeit, verbunden mit energischer Mäßigung, unerläßlich sei, um das monarchische Prinzip unangefochten zu erhalten, um die Gutgesinnten zu befestigen und um die aus irgend einem Grunde Jeregeleiteten zurückzuführen. Ihre königl. Hoheit er— achteten es vielmehr für nöthig, im Interesse und zur Ehre des con— stitutionell-parlamentarischen Systems, welches nach Allerhöchstderen An⸗ sicht, um achtungswerth zu bleiben, nicht in ein, durch nicht einzugeste— hende Mittel erhaltenes Schaukelsystem ausarten müsse und dürfe, daß die Regierung ausharre und eben dadurch einen offenkundigen Beweis ihrer Ergebenheit für den Landesherrn und die wirklichen Landesinteressen ablege. Se. Majestät der König haben das Votum vom 28. Oktober als eine Abwei— sung der durch deren vielgeliebten Bruder, den Prinzen⸗Statthalter, auf die Kammer-Adresse gegebenen Antwort angesehen; diese Adress selbst aber als dem durch das Haus Oranien gegen die ihm anvertrauten Bölker befolgten politischen Dogma entschieden widersprechend erachtet, denn: „niemals hat das Haus Oranien gesucht, die Freiheiten der Volker, über welche es herrscht, zu unterdrücken, noch dieselben einem ihren Eit⸗ ten und ihrer Bildungsstufe widerstrebenden Regimente zu unterwerfen. Und Se. Majestät haben eine wiederholte Veröffentlichung der Antwort des Prinzen-Statthalters verlangt, um Allerhöchstderen Zustimmung zl dieser Antwort zu bekunden. Schließlich find Se. Majestät und deren erlauchter Statthalter der Ansicht, daß' die Kammer nicht besser die in dem letzten Votum vom 28. Oktober ausgedrückten Gesinnungen an . Tag legen könne, als durch eine loyale Untersuchung und Dis⸗ kussion des im Namen des König-Großherzogs vorgelegten Re visions-Entwurfs. Die Regierung bleibt also. Man hat von Kammer, aufloͤsung, als von einer nothwendigen Folge der Beibehaltung der. Mie gierung gesprochen. Es ist dies ein Irrthum: gleichwie eine Modißten, tion der Regierung, so ist auch die Kammer-Auflösung eine Prärog n n der Krone; dieselbe ist aber nie obligatorisch, sie kann nicht aufgenbthigt werden. Unter den vorliegenden Verhältnissen mußten übrigens e . Gründe eine solche Maßregel widerrathen. Eine Regierung, die sich i. achtet, und welche, im Gefühl der ihr obliegenden Pflichten offen er . hat, den Deputirten die zur Erwägung des Rebisionsprojektes 6 Zeit gewähren zu wollen, beantragt nicht eine Kammerauflösung. ente einleuchtend, daß es sich nicht um Personen, sondern um eine sociale srgh⸗ handelt; die königliche Autorität, die Achtung
erhaltenden Princsen der Gesellschaft stehen einem Syste
welches deren Verneinung sein würde: die Wahl kann
haft sein. Die Abgeordneten werden den Ernst der Lage b
fie werben die ungeheure Verantwortlichkeit ermessen, welch
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„nigen zurückfallen muß, welche auf die im Namen des Königs gemach— jen Erd ffnungen durch eine Verweigerung ihrer Mitwirkung antworten 4. frei von fremden Einflüssen und obne sich im Voraus fesseln zu jn werden fie sich nur durch ihre Ueberzeugung und durch das Be— i htjein des wohlverstandenen Landesinteresses leiten lassen. Die Re⸗ n ug erwartet ruhig die Rückkehr der Kammer. Sie erwartet dieselbe seher?offnung, daß die Abgeordneten, um dem schönen Wort des Irn en. latthaliers zu entsprechen, stolz an die ih n und Garan⸗ feen, welche sie der Weisheit ihrer Fuͤrsten verdanken, auch die Loyalität und den Muth haben werden, die unveräußerlichen Rechte und Präro⸗ ativen ihres Landesherrn, wie solche garantirt sind durch die Traktate ah Grundverträge, denen das Großherzogthum Luxemburg sein Bestehen verdankt, unverletzt aufrecht zu erhalten und zu ehren.“
Niederlande. Haag, 18. November. Ueber die Sund⸗— zollfrage und die Haltung unserer Regierung in Bezug auf dieselbe ist den Generalstaaten Folgendes mitgetheilt worden:
„Die zu Kopenhagen eröffneten Unterhandlungen haben zu einem Zorschlage der dänischen Regierung geführt, nach welchem der jährliche ertrag des Sundzolles kapitalisirt und von den einzelnen Staaten, je nach ihrem Antheile an der Fahrt, abgekauft werden sollte, entweder durch Bezahlung der Abkaufssumme auf einmal oder in Terminen während 20 Jahre mit Beibezahlung von Zin— sen. Dieser Vorschlag wurde von den Konferenz Bevollmäch⸗ ligten ihren. Regierungen mitgetheilt, damit dieselben sich näher darüber erklären und im Falle der Annahme über die Ausführung nit der dänischen Regierung verständigen könnten. griffen, daß bei dieser Gelegenheit zugleich auch die Transitzölle über bas dänische Gebiet geregelt und Garantieen gegen eine eventuelle Er— höhung dieser Zölle erlangt werden müßten. gierung glaubte über das Prinzip dieser Capitglisation im Betrage bon
35 Mill. Rigsdalern, worin der niederländische Antheil sich auf 1,408,060 / d. M. zufolge, welche in Wien den 19ten d. M. eingetroffen sind, ) 1 hätten der französische Gesandte Hr. v. Thouvenel und der rus⸗ der meisten dieser 8 a 9 . 7 ö 7 16 n; ö 9 s 5 3st ; . h ö , me a wegen der jetzt schwebenden Fragen an die Pforte gerichtet; letztere
ͤ ö ñ ü t Ee hätte aber darauf ausweichend geantwortet. — Ein neuer Minister des Aeußern ist noch nicht ernannt, daher Fuad Pascha diesen Posten interimistisch verwaltet. — Die Börse befand sich in ängst— licher Stimmung.
sigsd. belaufen würde) nur in Uebereinstimmung mit anderen, noch mehr als Niederland dabei interessirten Staaten eine Erklärung an das dänische Foubernement abgeben zu müssen. Die Meinungen
dem dänischen Kabinet noch keinen Beschluß notifizirt, indem sie vorher noch einige nähere Aufklärungen über die Zölle beim Transit durch das daͤnische Gebiet zu erhalten wünscht. Sobald diese eingetroffen sind, pird die Regierung beurtheilen können, unter welchen Bedingungen in dieser Hinsicht das von Dänemark beantragte Ablösungsprinzip nieder— ländischerseits wird angenommen werden können.“ (Köln. Ztg.) Großbritannien und Irland. London, 18. Novem—⸗ ber. Es ist die Rede davon, daß Lord John Russel nächstens zur Peerswürde erhoben werden soll. — Durch den Rücktritt des herzogs von Argyll war seit einiger Zeit der Ehrenposten eines lord-Rektors der Universität Glasgow erledigt. Ursprünglich paren drei Kandidaten, Sir Edward Bulwer Lytton, Lord Stanley und Sir John Herschell, aufgestellt worden. Von letzteren war sedoch später nicht mehr die Rede, und bei dem am 14. und 165. d. M. stattgehabten Wahlkampfe drehte sich die Entscheidung blos um Bulwer und Stanley.
men erhielt. Die Armee-Reduction geht ihren Gang, wie er von An— fang an vom Kriegs-Ministerium vorgezeichnet worden war.
soll heute mit einer Abtheilung deutscher Legionaire von Ports— mouth nach dem Cap abgehen. Der „Stamboul“ machte sich gestern mit einer Abtheilung auf den Weg; ihm folgt der „Covenanter“, der ebenfalls schon einen Trupp an Bord genommen hat.
Heute, so wie gestern, war wieder Ministerrath in Lord Palmerston's Amtswohnung. Frankreich. Paris, 18. November. Der Maire von Colmar ist hier eingetroffen, um dem Marschall Pelissier und der
Wittwe des Admirals Bruat die von jener Stadt aus Anlaß der — waren, ist am 20. September d. J.
Einnahme von Sebastopol votirten Ehrendegen zu überreichen. — Der General-Inspektor des Ackerbaues bereist gegenwärtig Südfrank— reich, um in höherem Auftrage die Ursachen der bedeutenden Unter— schiede der Kornpreise auf den südwestlichen Märkten zu ermitteln. — Die Direktoren der pariser Theater waren vorgestern versammelt, um ich bezüglich der stets wachsenden Gage-Forderungen des Sänger- und Schauspieler-Personals über gemeinsame Maßregeln zu verständigen. Endgültige Beschlüsse wurden zwar noch nicht gefaßt, wohl aber wurden die Grundlagen einer dem Zwecke entsprechenden Verein— barung festgestellt. — Der Generalrath der Meurthe hat den Wunsch ausgesprochen, daß das Bisthum Nancy zum Erzbisthum er—
hoben werde! — Der Bischof von Autun hat seiner Geistlichkeit
Nie Wiedereinführung der römischen Liturgie als mit dem 1. Januar beginnend amtlich angezeigt. — Der interimistische Gouverneur des Senegal, Bataillonschef Morel, hat unterm 18. Oktober aus St. Louis einen langen Bericht an den Kolonial⸗Minister eingeschickt, wonach in den letzten Wochen der Hauptfeind der Franzosen im Boudou, Al⸗ jadhi, durch den Abfall vieler seiner Anhänger bedeutend an Ein— uß verloren hatte. Die Gnidi⸗Maka hatten Frieden begehrt, der andel am oberen Senegal, und namentlich zu Podor, wo Gummi in Menge eintraf, nahm beträchtlich zu, und der Gesundheitszustand der dortigen französischen Besatzungen war befriedigend. Mehrere
Die niederländische Re⸗ h! , zum Civil-Gouverneur von Madrid ernannt.
Bulwer siegte schließlich mit einer Majorität von 108 Stimmen, indem er 242 und Stanley 134 Stim- in New-⸗-Jork eine aus mexikanischen Verbannten bestehende revo— lutionaire Junta, die unter Anderem den Plan habe, den Don Die letzen Meinungsverschiedenheiten mit Frankreich haben darauf nicht den allergeringsten Einfluß ausgeübt. — Das Truppenschiff Vulcan“ Marine-Minister Jogo Mauricio Wanverley mit dem Posten des Finanz⸗ ministers, den er bereits interimistisch übernommen hatte, nunmehr (am 8. v. M.) definitiv betraut worden. Das Marine-Ministerium wurde einstweilen dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten da Silva Paranhos übertragen. das gegenwärtige Ministerium wohl überhaupt vor Beendigung der bevorstehenden Wahlen nicht erhalten zu sollen. — Die diesjährige Sitzung der gesetzgebenden Generalversammlung, die letzte der vier⸗
kleine Expeditionen und Razzia's der Freiwilligen des Oualo auf dem rechten Ufer hatten den besten Erfolg; zwei feindliche Lager wurden genommen und viele Kameele, Ochsen, Esel, Hammel und Ziegen erbeutet. In den dabei vorgefallenen Gefechten büßten die Mauren 46 Todte und 17 Gefangene ein, die nachher hingerichtet wurden; die Freiwilligen zählten nur 5 Todte und 2 Verwundete. Der Seine-Präfekt begab sich heute nach St. Cloud, um mit dem Kaiser über verschiedene Paris betreffende Entwürfe zu ver— handeln. — Unter dem Patronate des Kaisers und der Kaiserin wurde eine neue Stiftung „zum Freitags-Brot“ gegründet. An diesem Tage sollen in allen Haupt-Pfarrkirchen von Paris Predigten . und Sammlungen veranstaltet werden, um für arme ver⸗ chämte Familien Brot anzukaufen. — Auf die feierliche Aufnahme Ponsard's in die Akademie am 4. Dezember soll unmittelbar sene des fast 100jährigen Biot folgen, dem Guizot antworten wird. — Die Gesammtlänge der französischen Eisenbahnen beträgt gegen⸗ wärtig 11,ů,7140 Kllometres. Hiervon stehen 6256 Kilom. im Be⸗ triebe und 5484 Kilom. sind im Bau begriffen. Die Baukosten pro 1857 auf den verschiedenen Linien werden etwa 300 Millionen
Ir. betragen.
Spanien. Eine Depesche aus Madrid vom 15. November lautet: „Die Aufhebung des Belagerungszustandes bezieht sich nicht
,, auf die Provinz Catalonten. — Dem Minister der auswärtigen
Angelegenheiten wurde ein außerordentlicher Kredit eröffnet. — Wie man mittheilt, wurde Herr Zaragoza zum Mitgliede des königlichen Rathes und Herr Marfori (ein Vetter von Narvaez)
Türkei.
Nachrichten aus Konstantinopel vom 12ten
sische Gesandte Hr. v. Butenieff eine Interpellation angeblich
(Tel. Dep.)
Amerika. New-YJork, 4. November. In einigen Stadt⸗
theilen ist es heute zu Ruhestörungen gekommen, und während der Wahlen wurden vielfache Betrügereien begangen, indem man auf die Wahlliste die Namen einer großen Anzahl von Leuten gesetzt hatte, die durchaus nicht wahlberechtigt waren. bemerkt der „New-NYork Herald“ — „noch irgendwie des Beweises bedürfte, daß die Demokraten in Pennsylvanien ein verzweifeltes Spiel auf Tod und Leben spielen, so brauchten wir blos zu er⸗— wähnen, daß gestern Theodor Deringer, zweiter Secretair des Gerichtshofes von Philadelphia, wegen in großartigem Maß⸗ stabe vorgenommener Anfertigung gefälschter Naturalisationspapiere
„Wenn es“ —
verhaftet wurde.“ In der Stadt Mexico geht das Gerede, es tage gegenwärtig
Antonio Corona zum Präsidenten der Republik zu proklamiren.
— Nach Mittheilungen, die der „Pr. C.“ aus Rio de Ja⸗
neiro unterm 14. v. M. zugingen, war der bisherige brasilische 0 / 2 .
—*
Einen definitiven Charakter schien
jährigen Periode, für welche die bisherigen Abgeordneten erwählt vom Kaiser geschlossen worden. Der Senat ließ mehrere ihm obliegende Arbeiten unvollendet. Die Ge⸗ setzesvorlage zur Bewilligung ven 6900 Kontos für Kolonisations⸗— zwecke ist jedoch in dreimaliger Abstimmung und somit definitiv ge— nehmigt worden. Der Veröffentlichung dieses Gesetzes steht daher
nichts mehr im Wege. — In Gemäßheit des unterm 19. Septem⸗
ber v. J. veröffentlichten Wahlgesetzes sind nunmehr sämmtliche Provinzen Brasiliens in Wahlkreise eingetheilt. Die Wahlmänner⸗ Wahlen werden überall am 2. November stattgefunden haben, die Wahlen der Abgeordneten aber am 2. Dezember d. J. vor sich gehen.
— Die „Pr. C.“ erhält Nachrichten aus Montevideo, die bis zum 4ten v. M. reichen, und welche melden, daß die Regierung der Republik den auf dem Kongresse zu Paris festgestellten Grundsätzen des Seerechts beigetreten war. Die Quarantaine, die auf dem dortigen Platze längere Zeit gegen die von Brasilien kommenden Schiffe bestanden hatte, war aufgehoben worden. Die Staats⸗ Einnahmen haben zur Deckung der Ausgaben nicht hingereicht und die finanzielle Lage verursachte der Regierung einige Verlegenheit; bei dem großen Reichthume der Einwohner fürchtete man jedoch nicht, daß für die Republik selbst ernstliche Folgen daraus hervor— gehen könnten.