1856 / 289 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2346

vor dem 1. Januar 185, zu erreichen, eine Ausnahme von der Bestimmung unter J. 1. der fünften Tarif „Abtheilung dahin ein⸗ treten zu lassen,

daß auf diejenigen Ladungen von Getreide und Hülsenfrüchten, Mehl daraus und anderen Mühlenfabrikaten, nämlich:; geschrote⸗ nen oder geschälten Körnern, Graupe, Gries und Grütze, ge⸗ stampfter der geschälter Hirse die Eingangszollfreiheit guch im Bestlmmungsorte noch Anwendung finden solle, welche bis zum Ablauf des Jahres 1866 die Vereinsgrenze überschreiten und der Grenzzollbehörde angemeldet werden, aber verhindert sein sollten, den Bestimmungsort vor dem Schluß des Jahres 1856 dergestalt zu erreichen, daß die Waare daselbst noch vor Ablauf des Jahres zur Verzollung angemeldet und zur Abfertigung gestellt wer⸗

den kann.

Die Aemter des dortigen Verwaltungsbereichs sind hiernach mit Anweisung zu versehen.

Berlin, den 18. November 18656. Der Finanz-Minister.

An sämmtliche Provinzial-Steuer-Direktoren und die Königlichen Regierungen zu Potsdam und Frankfurt.

Haupt⸗Verwaltung der Staats schulden.

Bekanntmachung vom 28. November 1856 be treffend Warnung vor der Annahme falscher Zins⸗Coupons.

sind an verschiedenen Orten falsche Zins⸗

In neuester Zeit 4 zu Schuldverschreibungen der preußischen

Coupons Serie 1. Nr.

Staaͤts-Anleihe vom Jahre 1854 à 100 Rihlr. über den am 1sten Sktober d. J. fälligen Zinsbetrag von 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.

zum Vorschein gekommen, welche daran kenntlich sind, daß

1) der Druck sehr inkorrekt, und die Schrift viel kleiner ist, als auf den ächten Coupons,

2) die zum Unterdruck angewandten Farben, rosa und grün, be⸗ sonders die letztere, auffallend blaß erscheinen, und

3) der obere Rand der Coupons, besonders die rechte Hälfte desselben, keine gerade Linie bildet, sondern ganz schief ist.

Das Publikum wird vor der Annahme derartiger falscher Coupons gewarnt, da für dieselben kein Ersatz von uns geleistet werden kann.

Berlin, den 28. November 1856.

Haupt-Verwaltung der Staatsschulden.

Natan. Gamet. Nobiling.

Bekanntmachung vom 2. Dezember 1866 be⸗ treffend die Zahlung der am 2. Januar 1857 fälligen 3infen der Staatsschuldscheine.

Die am 2. Januar k. J. fälligen Zinsen der Staatsschuld⸗ ene konnen gegen Ablieferung der Coupons Ser. XII. Nr. 4. chon vom 16ten d. M. ab bei der Staatsschulden⸗ilgungskasse, Oranienstraße Nr. 94 parterre links, Vormittags von 9 bis 1 Uhr, mit , ,, der drei letzten Tage jedes Monats in Empfang genom— men werden.

Die Coupons müssen nach den Appoints geordnet, und es muß ihnen ein die Stückzahl und den Betrag enthaltendes, aufsummir⸗ tes und unterschriebenes Verzeichniß beigefügt sein.

Berlin, den 2. Dezember 1866.

Haupt ⸗Verwaltung der Staatsschulden.

Natan. Gamet. Nobiling.

.

Krieg s⸗Meinisterium.

Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 13. November 1856 betreffend die Anerkennung zur Inva— liden-Pension einiger noch nicht bedachter Kate— gorieen von Invaliden, welche zu den Kombattan- ten der Feldzüge von 1812 bis 1815 gehören.

Unter den Mir vorgetragenen Umständen will ich ausnahms— weise genehmigen, daß die Invaliden-Pension ter Klasse, und in Gemäßheit Meiner Ordre vom 21. Oktober 1848 nach zurückgeleg⸗ tem 6öosten Lebensjahre selbst die erhöhte Invaliden⸗Pension den— jenigen Kombattanten der Feldzüge von 1812 bis 1815 zugestanden werden darf, welche entweder

1) als halbinvalide anerkannt worden sind und den erworbenen Anspruch auf Versorgung bei Garnisontruppen nicht geltend . sondern die Entlassung in die Heimath vorgezogen haben,

als ganzinvalid ohne die durch längere Dienstzeit bedingten Versorgungsansprüche ausgeschieden und größtentheils ei— werbsunfähig sind, auch eine Dienstzeit erreicht haben, Rie sich bei Unteroffizieren auf mindestens 4 Jahre und bei Ge— meinen auf mindestens 6 Jahre belaufen muß.

Es sollen jedoch hinsichtlich beider vorgenannten Kategorien di Pensionsbewilligungen von dem Nachweis der Bedürftigkeit ab— hängig bleiben. Ich überlasse Ihnen, hiernach das Erforderliche zu verfügen.

Sanssonuci, den 13. November 1856.

(gez Friedrich Wilhelm.

(gegengez Graf von Waldersee. An den Kriegs-Minister.

Vorstehende Allerhöchste Ordre wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Berlin, den 25. November 1866.

26. Kriegs-Ministerium. Abtheilung für das Invalidenwesen. von Sommerfeld.

Bekanntmachung vom 27. November 1856 betref⸗—

fend die Verlegung des 3ten Bataillons 20sten

Landwehr-Regiments von Königs-Wusterhausen nach Potsdam.

Seine Majestät der König haben mittelst Allerhöchster Kabinets— Ordre vom 26. Juni c. Allergnädigst zu befehlen geruht, daß dab Zte Bataillon 20sten Landwehr-Regiments von Königs⸗Wusterhausen nach Potsdam verlegt und 3tes Bataillon (Potsdam) 20sten Land wehr-Regiments benannt werden soll, was hierdurch mit dem Hi— zufügen bekannt gemacht wird, daß der Stab des gedachten Ba⸗ taillons in Berlin verblieben ist.

Berlin, den 27. November 1856.

Kriegs-Ministerium. Allgemeines Kriegs⸗Departement. Wasserschleben. v. Clausewitz.

Angekommen: Seine Durchlaucht der Königlich Hannöversche General der Kavallerie, Prinz Bernhard zu Solms-Braun— fels, von Hannover.

Se. Durchlaucht der Erbprinz Ludwig zu Benthein⸗ Steinfurt, von Hannover.

Abger eist:

mann 3. Klasse, Vincenz, May, Sec.

chöüden, Graf . Monts, ülsfe rs, B. ichs zur See, zu Lieuts. zur See 2. Klasse, die

äqchiebet.

Der Erbschenk im Herzogthum Magdeburg, Kammerherr Graf vom Hagen nach Möckern.

Der General-Major und Inspecteur der 1. Artillerie Inspe⸗ tion, von Puttkammer, nach Stettin.

2347

Per sonal Veränderungen.

J. In der Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.

Den 22. November.

b. Wartenberg, Hauptm. vom Kadetten⸗Corps, von der Führung iner Compagnie entbunden und mit den Functionen des etatsm. Stabs⸗ offiziers beauftragt. b. Schüß, Pr. Li. vom Kadetten-Corps, zum Hauptm. und Comp.-Chef befördert. v. Pape, Hauptm. vom 2. Garde⸗ gegt. z. F. unter Beförderung zum Major, zum Direktor des Kadetten⸗ hauses zu Potsdam ernannt. Cramer v. Baumgarten lll. Seconde Lieutenant vom 35. Infanterie ⸗Regiment, von dem ssommando als Erzieher beim Radettenhause zu Bensberg ent— bunden. John II., Seconde-Lieutenant vom 16. Inf.⸗Regt., dessen unterm 22. Oktober e, verfügte Kommandirung als Erzieher beim Ka— dettenhause zu Wahlstatt, wegen seines Kommando's zur Kriegsschule, 1ufgehoben. Weiß hun, Sec. Lt. vom 9. Inf. Regt., als Erzieher beim sadettenhause zu Bensberg, v. Gaza, Sec. Lt. vom 4. Jäger⸗Bat, als Erzieher beim Kadettenhaufe zu Wahlstatt, kommandirt. v. Kloeden, Pr. Lt. 3 la suite des Garde? Reserve-Inf.-Regts., unter Belassung in seinem Kommando als Abtheilungs-Vorsteher bei dem Kadettenhause zu Potsdam, zum Hauptm, befördert, und à la suite des 13. Inf. Regts. bersetzt. Kunowski, Gen. Major und Inspecteur der Artill.Werkstät— ten, zum Mitgliede der Studien- Kommission der Allgem. Kriegsschule ernannt.

Den 25. November.

Gr. v. Pfeil, Sec. Lt. vom 10. Inf. Negt, ins X. Inf. Regt. berseßt. v. Witzleben, Feldjäger mit dem Char. als Sec. Lt. vom reitenden Feldjäger⸗Corps, zum Sberjäger u. Sec. Lt. befördert.

Den 27. November.

Franke, Hauptm 2. Klasse von der 3. Ing. Insp.; zum Hauptm. . gKlasse, Eltester, Hauptm. 3. Klasse von der 1. Ing. Insp., zum Hhauptm. 2. Klasse, v. Qu itzow, Pr. Lt. von ders. Inspekt., zum Haupt— ; Lts. resp. von der 3. und 1.

Ingen. Inspekt, zu Pr. Lts. Güntzel, P. Fähnr. von der 2. Pion.

Übiheilung, zum außeretatsmäßigen Seconde-KLieutenant bei der 1sten, zum außeretatsm. Sec.

st, bei der 3.,, v. Beurm ann, P. . bon der Garde⸗Pion.⸗Abtheil.,

Reußner, P. Fäbnr. von der 3 Pion. Abtheil., zum außeretatsm. Sec. Lt, bei der J. Ingen, Inspect. befördert. Pir⸗ scher, Sach se, v. Gliscinski, Wagner, ster, Lücke, v. Braun— schwe ig, außeretatsm. Sec. Lts. von der 1., Hübner, Rudloff, von ziaeden, Böttcher, Kuntze, Tetzlaff, Neumann, außeretatsm. Sec. Lts. von der 2.5, Stadje, v. Fedeowie z, Die lit, Kast en, von Hholly⸗Ponientzietz, Grethen, Zickmantel, Sec Lts. von der 3. Ingen. Inspect, sämmtlich zu Ingenieur⸗Offizieren ernannt.

Abschiedsbewilligungen ze.

Den 22. November. Matthiass, Pr. Lt. vom 2. Inf. Regt., der Abschied mit Pension ertheilt.

Marine.

l, n der

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Offiziere ꝛc. Den 27. November. b. Becher er, Schau, ju Lieuts, zur See 1. Klasse, Frhr. d. Abschiedsbewilligungen xe.

Den 25. No vember. Lipke, Lieut. zur See 2. Klasse, mit der gesetzlichen Penfion ver⸗

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 6. Dezember, Seine Majestät der König kamen gestern früh von Charlottenburg und wohnten der in der Dorothecnstädtischen Kirche stattfindenden. feierlichen Einseg⸗

mung der Leiche des verstorbenen Königlich Niederländischen Gene⸗ nung der Infanterie Grafen Perponcher bei, ihren Allerhöchstdleselben nach dem Königlichen mn 42 Uhr eine große Anzahl Offiziere J ) ttstit meldeten. Demnächst empfingen des Königs Majestät um 1 Uhr

Nach beendeter Feier Schlosse, woselbst der Garnison sich bel Sr. Ma⸗

in besonderer Audienz den Kaiserl. Französischen Gesandten. Ihre Naje st ät vie . hatten Vormittag mehrere Wohlthätig⸗

Wolf, außeretatsm.

Kriegsschiffe sind hier angekommen.

gerten hergestellt.

keits⸗-Ausstellungen besucht. Um 3 Uhr war bei Ihren König⸗ lichen Majestäten großes Diner, zu welchem die . der ö zufammengetretenen kirchlichen Konferenz, wie auch des Evangelischen Ober-Kirchenraths Einladungen erhalten hatten. Abends besuchten Ihre Königlichen Majestäten die Vorstellung im Opernhause und 9 ö. ö öln, 5. Dezember. ie Post aus En

ven . z st gland von heute ist amburg, 5. Dezember. Heute sind die letzten siebe ö. lischen Dampfer, mit vereinter Kraft 1 Eis er rl n ö. Elbe hinuntergegangen. (Tel. Dep.) ;

Hessen. Kassel, 5. Dezember. In der gestrigen Sitzung der Ersten Kammer wurde die Berathung über die Verfassung fortgesetzt und von §. 61 bis zum ersten Satze des §. 76 erledigt. „In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde über mehrere ausgesetzte Paragraphen der Verfassungs- Urkunde Pericht erstattet, bergthen und beschlossen. Hierauf wurde zur Berathung des 7. Abschnittes (Bon den Kirchen .) übergegangen und wurden die S8. 100 und 101 ohne Bemerkung angenommen. ö. . gestellt, welche nach einer ebhaften Debatte schließli em Ausschuß zur über⸗ wiesen wurden. . fön nn e, ,,,,

HSesterreich. Benedig, 3. Dezember. Die heutige „Gazetta uffizi ale bringt ein Handschreiben des Kaisers Franz Jofeph vom 3. d. M., womit ein Beitrag von 20,000 Gulden jährlich zur Restaurirung der Markuskirche bewilligt wird.

Großbritannien und Irland. London, 4. Dezem⸗ ber. In der Court of Exchequer ward gestern ein Preß-Prozeß verhandelt. Kläger war der Earl von Lucan; das angeklagte Blatt die „Daily News.“ Es handelte sich um einen Artikel, der kurze Zeit, nachdem die zu Chelsea tagende Untersuchungs-Kom⸗ mission ihren Bericht erstattet hatte, geschrieben worden war und den der edle Lord als injuriös betrachtete. Der Aufsatz enthielt eine scharfe Kritik der öffentlichen, d. h. hauptsächlich militairischen, Laufbahn Lord Lucan's und sprach sich tadelnd über die ihm zu Theil gewordenen unverdienten Belohnungen, z. B. Verleihung des Bath-⸗Ordens, aus. Als Anwalt des Klägers fungirte Sir F. Thesiger, als An⸗ walt des angeklagten Blattes Hr. James. Das Urtheil der Ge⸗ schworenen fiel freisprechend aus, eine Entscheidung, die von dem im Gerichtshofe zahlreich versammelten Publikum mit lauten Beifallsbezeugungen aufgenommen wurde.

Das „Court Circular“ meldet aus Windsor unterm 3. Dezem— ber: „Ihre Königlichen Hoheiten Prinz Albert, der Prinz von Wales und der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen liefen gestern Nachmittags im Park Schlittschuh. Der preußische Gesandte, Graf Bernstorff, ist gestern von Schloß Windsor wieder nach Lon— don zurückgekehrt.“

Frankreich. Paris, 4. Dezember. Heute fand die Auf— nahme des Dichters Ponsard in die französische Akademie statt; die Antwortrede hielt Herr Nisard. Zwischen einer französischen Kolonne und den Arabern hat hart an der marokkanischen Grenze ein Treffen stattgefunden, worüber nähere Angaben noch fehlen. Zu Toulon ist, dem „Moniteur“ zufolge, vorgestern die Dampf⸗ Fregatte „Foudre“ von 900 Pferdekraft vom Siapel gelaufen.

Spanien. Eine Depesche aus Madrid vom 3. Dezember lautet: „Die Wahl des Vertreters Spaniens in St. Petersburg ist noch nicht getroffen. Die Differenz mit San Domingo geht der Lösung entgegen. Wegen Mexicoss, der Cortes- und der

Werner, Bat sch, Lieuts. zur See 2. Klasse, Municipalitäts⸗Wahlen weiß man noch nichts, Gestern traf

Dobeneck, v. Pog rell, Butterlin, Piet sch, Fähn⸗ 5H letzteren als überzählig.

Marquis Turgot hier ein. Ros de Olano soll, dem „Diario“ zufolge, als Gesandter am portugiesischen Hofe abgedankt haben.“

Griechenland. Aus Marseille vom 4. Dezember wird telegraphirt: „Die in Athen erscheinende „Elpis“ wirft der tür⸗

kischen Regierung vor, daß sie sich wetgere, Lie regelmäßigen Truppen zu stellen, welche zur Unterdrückung des Räuberwesens an

der Grenze zu stellen sie vertragsmäßig gehalten sei.

Türkei. Konstantinopel, 26. November. Bei Reschid—⸗ Pascha findet fast täglich Ministerrath statt. Drei neue englische General Durando hat an die Würdenträger der Pforte zahlreiche Orden vertheilt. Die persischen Truppen waren außer Stande, Herat zu nehmen, sie erwarten jetzt Verstärkung. Die Afghanen haben die Verbindung mit den Bela⸗

Der Aufstand in Abyssinien wächst.

Aus Marseille, 4. Dezember, wird telegraphirt: „Wir haben Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 24. No⸗ vember. Dem „Journal de Constantinople“ zufolge wäre Reschid Pascha günstig für Frankreich gestimmt und bemühte sich, ein die Partei-Gegensätze versöhnendes Ministerium zu bilden. Die Sub— seriptionen für die Eisenbahn von Smyrna waren eröffnet worden.

Nußland und Polen. St, Petersburg, 29. Novem- ber. Die zweite Armee ist auf Befehl des Kaisers aufgelöst. Be— fanntlich wurde sie von Lüders befehligt, der vor Kurzem das Kommando niedergelegt und krankheltshalber sich zu den Hellquellen begeben hat. Der Ukas lautet: „Se. Majestät der Kaiser hat für