1856 / 303 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ehrenthore vom Divistons⸗General Monet und dem ganzen Stabe der Schule empfangen wurde. Auf den von ihm ausgesprochenen Wunsch, daß in den vorgeschriebenen Beschäftigungen nichts geändert werden möge, ward er sofort in den Spielsaal und in die Schlaf⸗ säle geführi, wo wegen des schlechten Wetters die Zöglinge des ersten Jahres ihre Uebungen vornahmen. Hierauf wurden die Amphitheater, die Studirsäle, die Säle der Sammlungen und Modelle und die Reitbahnen besucht. Da der Regen aufgehört hatte, so führten auf dem Uebungsplatze zwei Pelotons zu Pferde, aus Zöglingen des zweiten Jahres bestehend und von Zoͤglingen befehligt, alle Mansver der Pelotonschule aus. Bevor der Prinz nach anderthalb⸗ stündigem Verweilen die Schule verließ, ritt er an der Fronte der

mit Waffen und Gepäck aufgestellten Zöglinge hinab, die darauf

Proben ihrer Gewandtheit in Handhabung der Waffen, im Laden

und Feuern ablegten.

In einem dem Anscheine nach halbamtlichen Artikel des „Con- stitutionnel“ heißt es:

Es ist keineswegs Zeit verloren worden, weil die Konferenz nicht vor dem Eintreffen der vom Vertreter der Pforte erwarteten Verhal⸗ tungs-Befehle eröffnet werden konnte. Die Zusammenberufung datirt vom 1. Dezember; die in aller Eile ausgefertigten Vollmachten find am 12ten bon Konstantinopel abgegangen; sind wir gut unterrichtet, so wird einer der Söhne des Großveziers dieselben überbringen, und seine An— kunft kann sich nicht über einige Tage verzögern. Nichts scheint alsdann den unverzüglichen Berathungen der Bevollmächtigten im Wege zu stehen. Der Sachberlauf ging also in ganz regelmäßiger Weise und, wie wir glauben, ohne neue Zwischenfälle vor fich. Wir sind ferner der Ansicht, daß man die Verzögerungen, die man sich gefallen lassen mußte, gut be— nußzt haben wird, und daß der Geist der Versöhnung und der Weisheit, der den Zusammentritt entschied, in der Zwischenzeit nicht aufgehört hat, thätig zu sein, um die verschiedenen Ansichten einander noch mehr zu nähern und die Dinge einer Lösung möglichst nahe zu bringen. Es hat allen Anschein, daß ein paar Sitzungen genügen werden, um die Arbeiten der Konferenz zum Schlusse zu bringen, und daß diese Sitzungen nicht über die ersten Tage des Januar hinausgehen werden.

Spanien. Aus MRadrid schreibt man unterm 17. De⸗ zember: „Die „Madrider Zeitung“ bringt ein Dekret, das statt des zum ersten Adjutanten des Königs ernannten Generals Urbistondo den General-Lieutenant Fig ueros, Marquis de la Constantia, zum Kriegsminister ernennt. Das amtliche Blatt enthält auch das Decret, wodurch vom 1. Januar 1867 ab in allen Städten des Königreichs und der nahe gelegenen Inseln die aufgehobenen Verzehrungs⸗ und Octroi⸗Abgaben zu einer einzigen Abgabe, unter der Benennung „Consumos“ verschmolzen, wieder eingeführt werden.“

RNußland und Polen. Der Bau der von Odessa nach

Balta und von dort über Human nach Kiew projektirten Eisen⸗ bahn soll, nach Privatmittheilungen von letzterem Ort, zu Anfang des kommenden Frühlings in Angriff genommen werden, und man hofft damit in drei Jahren zu Stande zu kommen. Die französische Gesell⸗ schaft, welche diesen Bau übernehmen will, und an deren Spitze der Name des Herzogs von Valmy steht, hatte den Ingenieur du Clout zur Tracirung der Linie und Ausstellung des Kostenanschlags an Ort und Stelle gesendet, und nachdem derselbe seine Arbeit beendigt, hat er sich nach St. Petersburg begeben, um daselbst mit den Repräsen⸗ tanten der betreffenden Gesellschaft über die Ausführung des Unter— nehmens zu berathen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 16. Dezember. Der bisherige Chef des Civil-Departements (Minister des Innern), Staatsrath Fahraeus, ist zum General⸗Zoll⸗Direktor, der bisherige Staatsrath ohne Portefeuille, Almquist, zum Chef des Civil— Departements, und der Vice-Hardeshauptmann, Freiherr Curt Gustaf von Ugglas zum Staatsrath ohne Portefeuille ernannt.

st unst und Wissenschaft.

Unter dem Titel: „Stammbuch der Herzogin Anna von Mecklenburg, gebornen Herzogin von Pommern“ ist so eben (in Kommission der Decker'schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei hierselbst) ein historisches Denkmal vorgeführt oder wieder abgedruckt worden, das eine solche Auffrischung wohl verdient. Die Herzogin Anna von Meck— lenburg, gewöhnlich von ihrem Wittwensitz Herzogin zu Grabow genannt, von Geburt eine Prinzessin von Pommern, vermählte sich am 19. De— zember 1588 mit dem Herzog Ulrich, einen der gepriesensten Regenten , verlor ihren Gemahl 14. März 1603 und starb zu Gra— bow am 10. September 1626. Die Blätter, um die es sich handelt, waren einem Gebetbuch dieser Fürstin angehängt und dienten derselben als Familienbuch und Familien-Chronik. Die Original-Handschrift findet sich im Königlichen Geheimen Staats-Archiv zu Berlin. Es haben sich 53 Personen, fast ohne Ausnahme des hohen Adels, allermeist fürstlichen Standes, während der Jahre 1598 bis 1625 auf diesen wenigen Blättern mit Jahrzahlen, Denksprüchen und Devisen eingetragen. Darunter allein zwölf Glieder des brandenburgischen Hauses. In den Jahrbüchern des Vereins für mecklenburgische Geschichte ist zwar dieses Stammbuch schon einmal abgedruckt worden; es verdient jedoch als eine charakteristische Sammlung der Sittensprüche deutscher Fürsten auch diese weitere Ver— breitung. Der Ertrag ist zur Weihnachtsbescheerung armer Kinder der hiesigen Dreifaltigleits⸗Gemeinde bestimmt. (Pr. C.)

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Gewerbe und Handels-Nachrichten.

Man schreibt der Pr. C.“ aus Danzig unter dem 15. d. M. Die beiden hier im Bau begriffenen eisernen Schraubendampfer sind be—⸗ stimmt, für Nechnung des danziger Rhederei Actien⸗Vereins eine regel- mäßige Verbindung zwischen Danzig und England zu vermitteln. Bas Unternehmen, welches bereits im vorigen Jahre projektirt war, mußte wegen des inzwischen in England erlassenen Ausfuhrverbots von Eifen längere Zeit ruhen und erst nach Aufhebung dieses Verbots konnte der Bau der Schiffe im Monat Juli begonnen werden; derselbe ist indeß so weit gefördert worden, daß das eine der beiden Schiffe im Anfange des Monats Mai, das andere im Monat Juni künftigen Jahres wird in Fahrt gesetzt werden können, da auch die Maschinen, welche Herr F. A. Egells in Berlin liefert, zum größeren Theile fertig find. Beide Schraubendampfer sind von gleicher Größe und gleicher Ein— richtung; ihre Länge über Steven beträgt 160 Fuß, die größte Breite 26 Fuß 2 Zoll, die Tiefe 16 Fuß 2 Zoll. Die Maschine wird eine direkt wirkende kondensirende von 160 Pferdekraft, mit überhängender Schraube. Die Tragfähigkeit der Schiffe ist auf 2000 Quarters Weizen berechnet. Die Schiffe erhalten vier unmittelbar hinter einander liegende, durch eiserne Schotten getrennte Laderäume, wovon jeder durch eine Längen Land nochmals getheilt werden kann, so daß im Ganzen 8 Laderäume, awn denen jeder circa 25 Lasten aufnimmt, gebildet werden koͤnnen. Die oaderäume erhalten eine vollständige Holzbekleidung, so daß dadurch der Gebrauch von Matten u. s. w. überflüssig wird, was bei dem erheb— lichen Getreide-Export Danzigs nicht unwesentlich ist. Die Maschine befindet sich im hintern Theile der Schiffe hinter den Laderäumen; es werden dadurch diejenigen Nachtheile vermieden, welche sich bei solchen Schiffen gezeigt haben, wo die Maschine sich in der Mitte zwischen den Laderäumen befindet. Die Schiffe erhalten drei Masten und werden als Barkschooner aufgetakelt; das stehende Gut wird aus galvanisirtem Eisendrahttau gefertigt. Die Ausdehnung des Unternehmens wird von dem Resultate abhängen, welches diese beiden ersten Schraubendampfer liefern werden. Allerdings dürfte, da der Bau hölzerner Schiffe, haupt— sächlich durch die Preissteigerung des Materials, von Jahr zu Jahr theurer wird, der Bau eiserner Schiffe mehr und mehr Eingang finden. Hierauf ist auch noch des Umstandes zu erwähnen, daß hier hauptsäch— lich wohl in Folge der durch die Königliche Marine veranlaßten Kon— kurrenz bei den Privatbaumeistern ein empfindlicher Mangel an Arbeits- kräften eingetreten ist.

Ueber den gegenwärtigen Stand des Gewerbebetriebs, namentlich des Berg- und Hüttenwesens im Regierungs-Bezirk Arnsberg, kommen der „Pr. C.“ neuerdings folgende Nachrichten zu: Auf den Hütten-, Hammer, Puddlings- und Walzwerken herrscht eine rege Thätigkeit, die überhaupt in den Fabriken, da es an Absatz der Waaren nicht fehlt, wahrnehmbar ist. Die Seiden- und Tuchfabriken haben indeß auch in den letztvergangenen Monaten ihren früheren Standpunkt noch nicht wieder eingenommen; auch den Messinggußwaaren fehlt es an dem früher gewohnten Absatze. Bei berschiedenen Wasserwerken führte der Wassermangel des Monats Oktober eine Beschränkung des Betriebes her— bei. Der Steinkohlen-Absatz sowohl ins Land als zu den Eisenbahnen war im märkischen Bergamts⸗Bezirke aber ein sehr lebhafter. Besonders auffallend nahm derselbe in den Revieren Dahlhausen und Bochum zu. In Folge dieser großen Nachfrage sahen die Gewerkschaften sich veran— laßt, schon vom 1. v. M. ab die Kohlenpreise auf den Gruben bei Dort— mund, Witten und Schlebusch abermals um 8 Pf. pro Tonne zu erhöhen. Auf den Zechen, welche auf den Ruhrdebit angewiesen sind, war dagegen in Folge des bis gegen Ende des Nobembers zu niedrigen Wasserstandes der Absatz sehr unbedeutend und die Nuhrmagazine sind mit Steinkohlen so angefüllt, daß in den meisten keine Kohlen mehr untergebracht werden können. Die Gewerkschaften haben bereits beschlossen, die Kohlen— preise für den Ruhrdebit um 16 Pfennige pro Tonne herab— zuseßen. Auf mehreren Zechen machte man große Anstren— gungen, eine erhöhte Förderung herbeizuführen. So hat z. B. die Gewerlschaft von „Verein. Präsident“ ihre Belegschaft auf 825 Arbeiter, die von „Maria Anna und Steinbank“ die ihrige auf 699, die von „Louise“ die ihrige auf 506, die von „Glückauf“ die ihrige auf 482, die hon „Verein. Nachtigall“ die ihrige auf 460, die bon „Friedrich Wilhelm“ die ihrige auf 454 und die Gewerkschaft von Crone ihre Belegschaft auf 459 Arbeiter gebracht. Auf den ersteren heiden Zechen, so wie auf Nachtigall und Hasenwinkel, hofft man alsbald 8— bis J000 Scheffel täglich fördern zu können. Es wurden ferner in der jüngsten Zeit 43 neue Tiefbau-Zechen in Angriff genommen und steht noch der Angriff von 9 anderen nahe bevor. Auf der Zeche Hibernia bei Gelsenkirchen wendet man jetzt anscheinend mit sehr gutem Erfolge anstatt der Mauerung gußeiserne Segment (iubs, tubbing of cast vion) an. Indem man letztere Arbeit, sobald man eine feste und wasserdichte Mergelschicht erreicht, ausführt, wird eine Verminderung der Wasserzuflüsse schon während des Abteufens erzielt. Man hat bis jetzt Tubbing-Arbeit in den ersten 7 Lachtern des einen Schachts ausgeführt und hierdurch die Wasserzu— flüsse von 25 Kubikfuß auf 7 Kubikfuß pro Minute vermindert. Die Schurf⸗ und Bohrarbeiten wurden mit Eifer fortgesetzt. Auf die Aus— dehnung des Eisenstein-Bergbaues wurde mit großer Anstrengung hin— gearbeitet. Der Bau des zweiten Hochofens zu Haßlinghausen ward schwunghaft fortgesetzt. Auf der Henrichshütte ist die tägliche Produk⸗ tion des zweiten Ofens schon bis auf 30.000 Pfund gestiegen; die taͤg— liche Produktion beider Oefen beträgt nunmehr etwa 80000 Pfund. Die Förderung im Bochumer Bezirke überhaupt betrug in den ersten 10 Mo⸗ naten d. J. 6, 988,638. Tonnen Steinkohlen und 293.919 Tonnen Eisen⸗ stein, S3, 3037 Tonnen Steinkohlen und 61409 Tonnen Eisenstein mehr, als in dem gleichen Zeitraum des vorigen Jahres. Die Galmei⸗ Förde⸗ rung betrug' im Oktober C. auf den Gruben bei Iserlohn und Schwelm 17,175 Ceniner bei einer Belegung von 166 Arbeitern.

Bremen, 19. Dezember. Die „Schleppschiff fahrts. Gesellschaft auf der Ünterweser“, die „Schlepp-Dampfschifffahrts-Gesellschaft auf der

1854er Loose —.

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Oberweser“, so wie die „Allgemeine Assekuranz⸗Anstalt auf der Ober⸗ Weser“ haben in den im Laufe dieser Woche gehaltenen General⸗Ver⸗ sammlungen die Statuten des Norddeutschen Lloyd“ angenominen. Wes. Z)

gd don, 20. Dezember. Kraft eines vom 6ten dieses datirten Schatzlammer ⸗Befehles treten die früheren dom 39. Juli 1855 datir⸗ ten auf die Versendung von Zeitungen aus dem vereinigten Königreich nach Preußen, oder nach einem anderen Staate via Preußen bezüglichen Verordnungen vom 1. Januar 1857 angefangen außer Wirksamkeit, und, werden künftig alle englischen Zeitungen vom vereinigten Königreiche nach Preußen, oder durch Preußen nach irgend einem anderen auswärtigen Staate oder nach irgend einer der britischen Kolonieen zu dem gleichmäßigen Portosatz von 1 Pence per Exemplar durch die Post befördert werden. (Gazette)

Warschau, 17. Dezember. Die Direction der Warschauer Lebens versicherungs⸗-Anstalt hat so eben ihren Geschäftsbericht über das zweite Lustrum ihres Bestehens publizirt; derselbe umfaßt die fünf Jahre pon 1850 bis einschließlich 1854. Es geht daraus hervor, daß die Ver— sicherungen bei dieser Anstalt auf fünferlei Weise geschehen können. Die erste Art der Versicherung ist die, durch welche nach Erreichung eines ge⸗— wissen Lebensalters die Zahlung einer bestimmten Summe erlangt wird. Die zweite Art verschafft von einer gewissen Lebenszeit an, die der Ver— sichernde nach Belieben bestimmen kann, bis zum Tode eine Rente. Die dritte sichert eine Zahlung nach dem Tode des Versicherten zu Gunsten der Familie oder anderer Rechtsnachfolger desselben. Die vierte sichert eine solche Zahlung speziell namhaft gemachten Personen. Die fünfte be— gruͤndet ebenfalls für eine namhaft gemachte Person einen lebenslänglichen Pensions-Anspruch nach dem Tode des Versicherten. In der ersten dieser Klaffen waren in den obengenannten 5 Jahren 16 Personen versichert, von denen 2Wstarben; an Beiträgen flossen in den Fonds dieser Klasse in dieser Zeit 12.085 Silber-Rubel 85 Kopeken. Die zweite Klasse zählt 14 Versicherte, von denen 2 wegen unterlassener Beitragszahlung aus den Listen wieder gestrichen wurden, und empfing an Beiträgen 3601 S. R. T0 K. Die dritte Klasse, mit 250 Versicherten, von denen aus obigem Grunde 32 wieder gestrichen wurden, erhielt 91.679 S. R. 27 K. an Beiträgen. In der

bierten Klasse war nur Eine Person versichert, welche 208 S. R. 56s K. Beitrag zahlte; in der fünften ebenfalls nur Eine Person, von welcher in den fünf Jahren 327 S. R. 51 K. Beitrag gezahlt wurde, Im Ganzen hatte die Versicherungs-Anstalt in dieser Zeit von den Beitragen eine Einnahme von 110,899 S. R. 895 K. Diese Summe zu 4 pCt. bei

der polnischen Bank deponirt, bezieht 11,136 OS. R. 83 K.

Zinsen. Die Gesammt-Einnahme, der Anstalt belief sich also

in den fünf Jahren auf 122,536 S. R. T7275 K. Die Zah⸗ lungen, welche die Anstalt zu leisten hatte, bestanden in folchen, die an wieder ausscheidende Versicherte erfolgten; diese beliefen fich in der ersten Klasse auf 462 S. R. 7 K. an 6 Versicherte, in der

zweiten auf 901 S. R. 69 K. an einen Versicherten, in der dritten auf

A148 S. R. 95 K. an 29 Versicherte, zusammen auf 5519 S. R. 71 K. Die Zahlungen, welche die Anstait zweitens in Erfüllung der Verficherungs— Bedingungen zu leisten hatte, betrugen insgesammt 30,292 S. N. 143 K.

und zwar in der zweiten Klasse 89? S. R. 145 K. an einen Ver— sicherten, in der dritten Klasse, nach dem Tode von 15 Versicherten, an

beren henterbliebene Wittwen und Waisen 29,400 S. R. Die Ver—

waltungskosten der Anstalt beliefen sich in den fünf Jahren auf 8958 in 3 Abtheilungen, von de Jouy, deutsch von Mai. Musik von

S. N. 46 K., ihre Gesammt-Ausgaben also auf 44,770 S. R. 305 K.

Sodann verblieb ein Bestand von 77,866 Silber-Rubel 4 Kop. in der

Kasse. Die Verbindlichkeiten, welche für die Anstalt, nach dem Stande der Versicherungen am Schluß des Jahres 1854, im Fall der Auflösung dieser Versicherungen entstanden sein würden, hätten in der ersten Klasse 17,574 S. R. 34 K. betragen, in der zweiten T56 S. R. 14 K., in der dritten 29.901 S. R. 17 K., in der vierten 58 S. R. 21 K., in der

fünften 361 S. R. 18 K., zusammen 50,3251 S. R. 4 K, an 195 Ver- sicherte. Zieht man diese Summe von obigen 77,866 S. R. 42 K., als

dem Kassenbestand zu Ende 1854 ab, so bleibt noch ein Ueberschuß von

2,615 S. R. 37 K. Bei so günstigen Fonds-Verhältnissen ist auch für das dritte Lustrum der Anstalt, von 1855 bis einschließlich 1859, der

bisherige Versicherungstarif unverändert beibehalten worden.

M nnr H IH else Berlin, den 22. Dezember.

Zu Lande: Reggen 2 Rihlt, auch 1 Rihlr. 21 Sgr. 3 Pf. Grosse Gerste 1 Rihlr. 16 Str. 3 Pf., auch 1 Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf. Gerste 1 Rihlr. 15 Sgr., auch 1 Rililr. 12 Sgr. 6 Pi. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rihlr. Erbsen 1 Rthlr 20 Sgr.

Zu Wasser: VVveizen 3 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf., aueh 2 Ktklr. 2 Sgr. 6 Ps. Roggen 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rehlr. 25 Igr. Grosse Gerste 1 Rihlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rrchlr. 11 Sgr. 3 Pf. Kleine Gerste 1 Rihlr, 13 Sgr. 9 Pt., auch 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf

Hafer 1 Kthir, 1 Seęr. 3 P., auch 26 Sgr. 3 Pf. Erbsen 2 Riehl, auch

1 Rihlr 17 Sr. 6 Pf

Sonnabend, den 20. Dezember, Das Schock Strob 7 Rthlr.,, auch 6 Rahir. 15 Sgr. Heu 25 Sgęr, geringere Sorte auch 22 Stzr. Kartossein, der Schellel 22 Sgr 6 Pf., auch 16 Sr, metzen weis Sgr. 9 Ps., aueh 1 Sgr. 3 Pf

Der Ceniner

Leeipzäg, 22. Derember. Leipzig - Dresdener 305 Br. Löbau-

Nagdeburg- Leipziger 290 Er.; Freitag, den 26. Dezember. Berlin- Steitiner —. Thürinzische 1325 Br. Friedrich- Wilhelms-Nord—-w Anhalt - Dessauer Landesbank - Actien Brauns chwigische

Zittauer Litt. A. 59 Br.; Litt. B. —. do. II. Em 246 Br. Berlin - Anhaltische —. Cöln- Mindener —. bahn Altona - Kieler —. Litt. A. u. B. 140 Br.; do. Litt. C. 124 G. Hank-Actien, alte 141 Br.; do. vom Juli 856. —; do. vom, DNo-— vember 1856 Weimarische Bank- Actien Litt. . u. B. 1.93 Br. Wiener Banknoten 953 G. Oesterreichische 5proz. Metalliquès —. 18546er National- Anleihe 79 G. Preussische Prä-

mien-Anleihe —.

erstens

Kleine Hafer 3 Rthlr. Satanella, phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern, vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugni und Hertel. (EErstes Auftreten des Fräul. Taglioni und des Hrn. Müller nach dem Urlaube.) Vorher: Der Weiberfeind. Lustspiel in 1 Akt, von

einstudirt: Michel Perrin, der Spion wider Willen. 2 Abtheilungen nach Melesville und Duveyrier, von L. Schneider. In Seene gesetzt vom Regisseur Hiltl. Verliebten. Schäferspiel in 1 Akt, von Göthe. Kleine Preise.

= Hongstamtkmopel, 9. Derember. Wechsel-Cours: London g Monat 135; Marseille 215. Geldeours: im Steigen.

** Snmayrma, 42. Dezember. Wechsel-Couri: London 118 Piaster; Frankreich 1865 - 187 Para; Triest 448 - 450 Para.

du Gama ganz, 22. Dezeniber, achmtiag z Unr 10 Min. Zproꝝ. Spanier 35. Iproz. Spanier 22. Flaue Stimmung bei beschränk- tem Umsatz.

G etreidemarkt. Weizer und Roggen unv rändert und stille. Oel loco 293, pro Mai 2935, pro Herbst 28. Zink 1000 Ctr. loco 173. Disconio 67 pCt.

KRramk furt n. II., 22. Dezeinber, Nachmiti 2 Uhr 56 Minut.

Schluss- Course: Neueste preussische Anleihe 89. Preussische Kassenscheine 105. Cöln- Mindener Eisenbahn- Actien . Friedrich- Wilhelms Nordbahn 583. Ludwigshafen - Bexbach 1105. Frankfurt- Hanau . Berliner Wechsel 1043. Hwlmburger Wechsel S8. Londoner Wechsel 1175. Pariser Wechsel 823. Amsterdamer Wechsel Wiener Wechsel 1105. Frankfurter Bank-Antheile —. Z3proz. Spanier. 373. 1pror. Spanier 233. Kurhessische Loose 383. Badische Loose 48. 5proz. Metalliques 76. A3proz. Metalliques 65. 1854er Loose 983. Oesterreichisches National- Anlehen 76. Oesterreichische Bank- Antheile 1142.

Annntgeradh;sni, 22 Derember, Nachmittags 4 Uhr. (Wolt's Tel. Bur.) Lebhaftes Geschäft.

Schluss Courts; 5p ron. Saterreichische National- Anleihe 73 5proz. Metalliues Liti. B. S383. 5proa. Nletalliques 723 23proz. Metalliques 73. 1proa. Spanier 235 3proz Spanier 373. 5pror. Russen Stieglitz 934. 5proz. Russen Stieglit⸗ de 1855 9953. Mexikaner 193. Holländi- sche Integrale 6343. Wiener Wechsel, kurz 32. Hamburger Wech- zel, kurz 35.

Getreidemarkt. Weizen und Roggen sehr flau Frähjahr S3, pro September 783. Rüböl pro April 483.

Eanris, 22 Dezember, Nachmittags, 3 Uhr. (Wolfi's Tel. Bur.) Consols von Mittags 12 Uhr waren 9535 gemeldet. An der Börse war Ueberfluss an Stücken. Die 3proz. begann zu 66, 60, hob sich auf 66, 75, wich dann auf 66, 40, stieg wiederum auf 66, 55 und schloss bei belebten Umsätzen in sehr matter Haltung zur Notiz. Alle Werth- papiere blieben angeboten. Consols von Mittags 1 Uhr waren gleich- lautend 937 eingetrossen.

Schluss- Gourss: proz. Rente 66, 55. 4fproz. Rente 91, 25. Z3Eroz. Spanier 38353. proz. Spanier . Silber-Anleihe 88.

Hon cd on, 22. Dezember, Nachmittags 3 Uhr. (Wolf's Te]. Bur. Consols 933. proz. Spanier 245. Mexikaner 213. Sar dinier 887. 5pror. Russen 14063 Az3proz. Russen 96.

Getreide markt. Englischer Weizen unverändert wie am ver- gangenen Montag; fremder Weizen sehr flau mit weichender Tendeng. Erbsen und Bohnen einen Schilling billiger. Wetter gut.

IL.iwerhnodcl, 22. Dezember, Mitiags 12 Uhr. (Wodlst's Tel. Bur.) Baumwotke: 20,000 Ballen Umsatz. reise völlig 4 höher als am vergangenen Freitag.

Königliche Schauspiele-

Mittwoch, 24. Dezember, sind die Königlichen Theater geschlossen.

Donnerstag, 25. Dezember. Im Opernhause. (218te Vorstel⸗ lung): Fernand Cortez, oder: Die Eroberung Mexikos. Oper

Raps, pro

Spontini. Ballets vom Königlichen Balletmeister P. Taglioni. Mittel ⸗Preise.

Im Schauspielhause (257ste Abonnements-Vorstellung): Zum ersten Male wiederholt: Die Grille. Ländliches Charakterbild in 5 Akten, mit theilweiser Benutzung einer Erzählung von G. Sand, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Kleine Preise.

Freitag, 26. Dezember. Im Opernhause. (219te Vorstel⸗ lung): Ein Tag in Rußland. Komische Oper in 3 Akten, nach dem Französischen von J. C. Grünbaum. Musik von H. Dorn. Ballets vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Mittel -⸗Preise.

Im Schauspielhause. (258ste Abonnements ⸗Vorstellung): Adelbert vom Babanberge, Trauerspiel in 5 Akten, von A. E. Brachvogel. Kleine Preise.

Der Billet-Verkauf zu den Freitags⸗-Vorstellungen beginnt Donnerstag, den 24. Dezember.

Sonnabend, 27. Dezember. Im Opernhause. (220 ste Vorstellung:)

R. Benedix. Mittel⸗Preise. Im Schauspielhause. 259ste Abonnements⸗Vorstellung. Neu Lustspiel in

Vorher: Die Laune des Der Billetverkauf zu den Sonnabends-Vorstellungen beginnt

Sonntag, 28. Dezember. Im Opernhause. (221ste Vorstel⸗ lung.. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Große romantische Oper in 3 Akteu, von R. Wagner. Ballets vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Mittel ⸗Preise.

Im Schauspielhause. (260ste Abonnements Vorstellung.) Narzißf. Trauerspiel in 5 Akten, von A. E. Brach vogel.

Kleine Preise. Der Billetverkauf zu den Sonntags⸗Vor— stellungen beginnt Sonntag, den 27. Dezember.