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Goplo ⸗ See kommenden, mit der Neße in der Nähe von Pakosc sich ver⸗ einigenden Montwey ⸗Flusse liegen, theils das sogenannte Bachorze ⸗Bruch bilden, soll in diesem Jabre auf Grund des bereits Allerhoöchst bestätig⸗ ten Siatuts begonnen werden. Zur tpeilweisen Deckung der auf 80, 000 Thaler angeseßten Kosten ist der Genossenschast ein Darlehn von 100900 Riblr. aus Staatsfonds für dieses Jahr bewilligt, und für die Jabre 1857 und 1858 gleiche Bewilligungen in Äussicht gestellt. Außer dem bat die Provinzial Hülfskasse der Provinz Posen ein Darlehn von 10,000 Rtblrn. ade agt so daß eiwa die Hälfte der Kosten gedeckt wird. Wegen Uufbringung der andern Hälfte werden die Interessenten ange⸗ ger In 3 bis 4 Jabren wird die Arbeit vollendet sein. — Für die
Viesen unterbalb der Stadt Labischin bis zu dem aus der Netze nach dem großen Bromberger stanal aus der Netze führenden Speisegraben, die eirca 14,000 Morgen entbalten, ist ein Projekt zur Ent und Bewässerung aufge⸗ stellt. Die uͤberwiegende Mehrzahl der . Grundbesißer hat schon j längerer Zeit die Bildung einer Geno enschaft zur Ausfuͤbrung dieses ar beantragt. Der Zusammenbang, in welchem dieses Unternebmen notbwendig mit der Speisung des Bromberger Schifffabrts Kanals steht, erheischte eine besonders sorgfältige Prüfung der Verhaͤlt⸗ nisse. Die Vorarbeiten sind fertig. Der Kostenaufwand ist auf circa 119.000 Riblr. angenommen und zur theilweisen Deckung ein Darlehn von 10000 Rthlr. aus der Provinzial-Külfakasse und von 30,000 Rtblr. aus Staatsfonds in AÄussicht gestellt. — Das bedeutende Neßthal von Nakel bis Ugez leidet vielfach an anzeitigen Ueberschwemmungen und ist durch solche besonders im Jabre 1855 schwer beimgesucht worden. Dies veranlaßte viele der betbeiligten Grundesitzer zu dem gemeinschaftlichen Antrage, die Mittel zur Äbbulfe dieser Notbstande aufsuchen zu lassen. Das Koͤnigliche Ministerium fur landwirthschaftliche Angelegenbeiten bat genedmigt, daß die sebr umfassenden Vorarbeiten zu diesem Unternebmen auf fiskalische Kosten ausgefüͤbrt werden sollen. Diese Vorarbeiten sind so weit gedieben, daß sich mit groͤßter Wabrscheinlichleit die Äusfübr darkeit einer Melioration annehmen läßt, durch die eine Flache von 1z dis 2 Quadratmeilen einer besseren Kultur gewonnen werden kann. Der zur Ausfüdrung erforderliche Kestenaufwand wird freilich sehr be— deutend sein. — Außer diesen mebr oder weniger zusammenbaängenden
Meliorationen an der Neße sind auch in derschiedenen andern Theilen des
Regierungsdezirks Melioratienen durch Ent- und Bewäͤsserung theils ausge füdrt, tdeils in der Vorbereitung begriffen. Die bedeutendste unter diesen ist die im derflossenen Jabre im Wesentlichen vollendete Entwässerung des in Cuja⸗ wien gelegenen, ca. 11000 Morgen großen Parchanie Bruchs durch einen großen ca. W Meilen langen in das Grenzflüßchen Tonzvnna führenden Kanal. Der Kostenaufwand deträgt cirea 44000 Thaler, von denen WMW Tbaler aus Staatsfonds vorgeschossen, der Mebrbetrag von den Beteiligten daar aufgebracht ist. Die Melioration kann als vollständig gelungen angeseden werden. Durch die in der Vorbereitung begriffene Regulirung des großen Welna-Flusses im Wongrowitzer und des Gon— 1. — * . 8 e 28 ; 1 - 2 X -
sawkanFlusses im Schubdiner Kreise werden die versumpften Flußthaͤler, ersteres in einer Länge von eirea 4, leßteres von eirea 5 Meilen, dedeutend an Ertragsfädigkeit gewinnen. Die Größe der Flächen, se wie die muthmaßlichen Kosten dieser Meliorationen lassen sich nech nicht genau üderseben. Das wesentlichste Hinderniß eines noch leb— dafteren Aufschwunges gedeiblicher Meliorationen, namentlich auch durch die koͤstspieligere und desbalb bier noch wenig umfangreiche Drainage, sind die bedauerlichen Kreditverbältnisse der Provinz, die es den Grund desitßern außerordentlich schwer machen, Geld unter annebmbaren Be— dingungen aufzunebmen. Um so dankbarer wird es anerkannt, daß das Königliche Ministerium für landwiribschaftliche Angelegenbeiten in den Stand geseßt ist, durch Geldvorschüsse die erfolgreichen Unternebmungen zu unterstüßen. (Pr. C.)
und Handels -⸗-Nachrichten. ist so eben die
Gewerb
bearbeitet niglichen Vost Cours-Büreaus zu Berlin, im en Oder -Hofbuchdruckerei erschienen. Wie ieses für den Verkebr unentbebrlichen ; er Eisenbabnen und der bedeu— ingen in Deutschland und den Be und der
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dem Telegrapben⸗ dben-Vereins und sonstigen ie Eisenbabn- Verbindun— darstellende Charte, erböben die
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3 641
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*
12
gen in so wie eine Mittel⸗KLær praktische Rupbarken di n — Man schreiht der Pr. C us Posen über die landwirth⸗ schaftlichen und gew erdligen Ve ttnisse des dortigen Regie⸗ rungsdezrkes: Viele Sand wir be kbaben fich von den in den leßten Jabren erlittenen Kalamitäten neck richt ganz zu erbolen vermocht, da sie die Mittel zur Ketablirung rer Wirmksaaften meist nur gegen übermaͤßige Orfer erbalten konnten und einen Teil itrer Ernte im doraus verkau— en müßen. don dem günstigen Aus⸗ zabn bereits sichtlich lfstandes der Produ⸗ ige der während
— 1.
wo fie früber nicht gekannt
. mi * — nd Speditionsgeschäfte. Die Scherf lehr ure eit dur Fres gebemmt, wurde nach Eintritt des Thaumeriers wieder bergenellt, und ist demnächst bis Ende vorigen Jah⸗ 2 berricken werten. Als ein wichtiger Schritt in der gewerblichen
vember 1856 —. Wiener kanbnoten —.
auswärts unverändert.
3 1 und 18, 12.
ILondoner
proz. Spanier 87
Ra dische
Spanier 363.
Entwickelung der geg Stadt ist die mit einem Aufwande von 200,000 Rthlr. auf stüdtische Kosten bergestellte Gasbeleuchtung zu erwähnen.“ Oldenburg, 28. Januar. Die Verhandlungen wegen Revision der Weserschifffahrtsakte sind vertagt und werden am 18. März in Braunschweig wieder eröffnet werden. (Old. Ztg.) St. Petersburg, 26. Januar. In Betreff der Eisenbahnen wird neuerdings die Frage einer fuͤnften Eisenbahn zwischen Kolomna und Moskau lebhaft erdͤrtert und die Nothwendigkeit der Verbindung der Oka mit dem Centralpunkte des inneren Verkehrs und Handels Mos— kaus dargethan. Es wird ferner hervorgehoben, daß, wiewohl der Han— del Rußlands mit Asien nach der Meinung einsichtsvoller Beurtheiler bei Weitem größere Vortheile, als der europäische dein ersteren biete, das 5 em in Bezug auf leßteren keineswegs mehr nuͤßlich sei. (.
Marktpreise. Rerlin den 2. Februar. Eu Lande: Weinen 2 Rihlr. 22 Sęr. 6 Pf, auch 2 Rihlr. 12 Ser. 6 Pf. Kagtzen 1 Rihlr. 28 Ster. 9 Pf., auch 1 RKihlr. 24 Sgr. 5 Pf, Grosse Gerste 1 Rihlr. 17 Sgr. C Pf. Kleine Gerste 1 Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Kthlr. 10 Sgr. Hafer 1 Rihlr. 3 Sęr. 9 Ps., auch 28 Sgr. 9 Pf. Eu Wagser: Veigen 3 Rthlr. 13 Str. 9 Pf., aueh 2 Rihlr. 2 Sgr. 6 PI. Roggen 1 Kthlr. 29 Sgr. 5 Ps.“, auch 1 Rihlr. 265 Sgr. Krosse Gerste 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Ps., auch 1 Rthlr 15 Ser. Kleine Gerste 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 Ps., auch 1 Rihlr. 11 Sęr. 3 Pf. Hater 1è Kihlr. i Sgr. 3 Pf.ͥ, auch 26 Sgr. 3 Pf. Erbsen 2 Rihlr., auch 1 Rihlr. 15 Sgr. Sonnabend, den 31. Januar. Das Schock Strah 7 Rihlr. 10 Sgr., auch 6 Rihlt 20 Sgr. Der Gentner eu 20 Ser, geringere Sorte auch 22 Sgr. Kartelleln, der Schessel 22 Str O Pl., auch 15 Sgr., metzenweis 1è Sᷓr. 9 Ps., aueu 1 Sęer. 3 Pi
Leipzig, 2 Hebruar Leipzig - Dresdener 296 G. lLöbau- Littauer Litt. X. 03! G.; Litt. B. —. Magdeburg- Leipziger 274 Br.; do. 11. Em 251 G. Herlin - Anhaltische —. Berlin- Stettiner — Göln- Mindener —. Thürinzische 1314 Br. Friedrich-Wilhelnmis - Nord- bahn — . Altona- Kieler — Anhalt - Dessauer Landesbank- Actien itt. X. u. B. 1325 G.; do. Litt, C. 1291 G. Braunschweigische Rank - Acten, alte i134 Br.; do. vom Juli 1856 —; do., vom No- Wü-imarische Bank- ᷓetien Litt. X. u. B. 128 Br. Oesterreichische 5pror. Metalliques 80 G.
i85d4er Loose —. 1854er National- Anleihe 83 G. Preussische Prä-
mien- Anleihe —.
dannmehinnrg, 2. Februar, 2 Uhr 30 Minuten Nachmittags.
Fest bei lebhastem Umsata.
Süeglit- de 1855 967. Ipror. Spanier 343. 1proz. Spanier 223.
Disconto 45, 3 pCt.
G etreidemarkt. Weinen loéo fest, Erühjaur leitte Preise zu bedintz en, ab auswärts unbeachtet. Rothen loco niedriger, Frühjahr ab el 32, pro Frühjahr 324, pro lerbst 301. haltee fest, sehr wenig am Markt. Zink ouo0 Ctr. loco, März 18, 12 500 W. I. 18, 15.
drakkkCenrd n. TM., 2 Februar, Nachmittags 2 Ihr 34 Min Fpror. National- und Spanische Actien höher. Geschäft belebt.
Schluss- Course: Neueste preussische Anleihe 1153. Preussische Rassenscheine 1958. Cöln- Mindener Eisenbahn- Actien —,. Hriedrich-— Willkelms - Nordbalin 00! Ludwigshafen - Bexbach 1473. Erankfurt llanaun —. Berliner Wechsel 105. lamburtzer Wechsel 89 Bu. Wechsel 1173. Pariser Wechsel 335. Amsterdamer
Wiener Wechsel 1135. Frankfurter Bank Antheile —. 1pror, Spanier 2353. RKurhessische Loose 393. Loose S053. 5pros. Metalliques 792. 4 pro. Metalliques 7aü,. 1854er Loose 1043. Gesterreichiscihies National- Anlehen St. Cezsterreichische Bank- Anutheile 1160.
Sers CK 2. Februar, Nachraittags 4 Ube (vVWoltfs Tei. Ber.) Oesterreichische Etlekten sehr begebrt. Lebhastes Geschäst.
& cChbluas- ours. 5pros SsStert-rckusche atioret- Anleihe 78]. . dleralhgues ELtt. S. S7. Sproz. Meialliques 767 *Ipros Meialliques 93. pros. Spavier 23. 3pros. Spanier 8b. 5pros. Russen Stieg- litt de 1855 803. Mexikaner 21. Wiener Wechsel, kurz 33. Ham- burger Wechsel, kurz 3575. Holländische integrale 633.
Getreidemarkt: Weizen und Roggen unverändert und wenig Geschäst. Baps pro Frühjahr 89], Rüböl pro Frühjahr 50.
HcOnddn, 2. Februar, Nacihunjttags z Uhr. (Wolitt's Tel. Bur.) Consols 93. 1pre Spanier 2385. Meznikaner 213. Sardinier 89. 5proꝛ Russen 108. 43pros. Russen 265.
Getreidemarkt: Englischer Weizen, schlechte Qualität, ei langsamen Verkauf einen bis zwei Schillinge höher; in fremdem, der ebenfalls höher, nur Detailgeschäft. Gerste, Bohnen und Erbsen etwas billiger.
Der sallige Dampfer „Erickson“ ist aus New - Vork eingetroffen.
Wechsel —.
Der Cours auf Hamburg war daselbst so.
HJ erkF ddl, 2. Februar, Mittass 12 Uhr.
(VVoitfa kel. Bur.) Eaurmwoile: 7M Ballen Umsatz.
Preise gegen vergangenen Sonn -
abend unverändert.
Earis, 2 Februar, Nackmitiaßs 3 fr. (Walst's Tel. Bur.)
Die 3proz. eröfinete pr. Ende Monats zu 68, 15, kob sich auf 68, 60, wund schlass matt zur Notiz. Pr. Liquidation wurde die Rente ansangs zu 67, 70 gehandelt, hob sich bei geringerem Report auf 68, 45, fiel und schloss bei stärkerem Report zu os. waren 983, von Mitiags 1 Uhr 9g3 gemeldet.
Consols von Mittags 12 Ulir
Schluss. Course, Sproz. Rente 68, 30. 43proz. Rente 94. 3proæ. 1proꝛ. Spanier 237. Silber- Anleihe —.
Königliche Schauspiele.
. 4. Februar. Im Schauspielhause. Gäste Abon-⸗ 6 ) Stille Wasser sind tief. Abtheilungen, von Schröder. Kleine Preise.
Wegen Krankheit des Herrin Reger kann die angekündigt gewesene Vorstellung des Trauerspiels: Adelbert vom Babanberge, Die hierzu bereits gelösten Billets haben nur zur heutigen Vorstellung Gültigkeit, und konnen im Nichtbenutzungsfalle bis heute Mittag 1 Uhr zurückgegeben werden.
nements -Vorstellung).
nicht stattfinden.
Im Opernhause. Keine Vorstellung.
Donnerstag, 5. Februar. scriptions-Ball. 9 Uhr.
Die Zuschauer - Billets zu diesem Balle zum dritten Range 1 Rthlr. und zum Amphitheater 3 15 Sgr. werden am Mitt woch, den 4. Februar, Nachmittag von 4 bis 6 Uhr, im Kassenflur des Opernhauses ausgegeben.
Die Billets zum dritten Rang werden nur unter der Bedin— gung verabreicht, im Gesellschafts-Anzuge zu erscheinen.
Die Anfahrt ist in folgender Weise geordnet:
Im Opernhause. Eröffnung des Hauses 18 Uhr.
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Nr. 2. Lustspiel in 4
Zweiter Sub⸗ Anfang des Balles
1) Für die von der Schloßbrücke kommenden Wagen an der Thür : (Wasserseite).
2) Für die von den Linden kommenden Wagen am Haupteingang Nr. 1. (Dem Universitätsgebäude gegenüber.)
3) Für die von der Behrenstraße kommenden Wagen an der kleinen Thür Nr. 3. (Am Opernhausplatz.)
Die Abfahrt findet statt:
1) Von der Thür Nr. 2. nach der Schloßbrücke, (die Wagen stellen sich auf dem Platze an der katholischen Kirche bis zur Französischen Straße auf.)
2) Von der Thür Nr. 1. nach den Linden zu (die Wagen stellen sich vor dem Opernhause, Front nach demselben, auf.)
3) Von der Thür Nr. 3. ebenfalls nach den Linden zu (die Wa—⸗ gen stellen sich auf dem gepflasterten Theil des Opernhaus⸗ platzes bis an die Behrenstraße hin auf.)
Das Anmelde-Büreau im Opernhause wird Mittwoch, den 4. Mittags 2 Uhr geschlossen. Fremde, — auf ihre Legitimation als solche, — im Flure zum Konzertsaale des K. Schauspielhauses, Eingang von der Tauben⸗ straße, Ball-⸗-Billets ausgegeben.
Im Schauspielhause. (35. Abonnements⸗Vorstellung.) Narziß. Trauerspiel in 5 Akten, von A. E. Brachvogel. Kleine Preise.
Am Balltage selbst werden nur an
Oeffentlicher Anzeiger.
1237 Steckbrief.
Der des schweren Diebstahls dringend verdäch— tige Schiffer Hans Evers, dessen Signalement nachstehend angegeben, ist nach seinem Transport aus dem Hausvoigteigefängniß in die hiesige koͤnigliche Charité aus letzterer entsprungen.
Alle Behörden werden ergebenst ersucht, auf den z. Evers zu vigiliren, ihn im Betretungs— falle verhaften und in unsere Hausvoigtei Ge— fängnisse abliefern zu lassen.
Berlin, den 2. Februar 1857.
Königliches Kreisgericht. Erste (Kriminal)
Abtheilung. Der Untersuchungsrichter: Lyon. J. V. Persons⸗Beschreibung.
Vor- und Zunamen: Hans Evers; Stand: Schiffer; Alter: 36 Jahr; Geburtsort: Poe; Religion: evangelisch; Große: 5 Fuß 11 Zoll; Statur: schlank; Haare: braun; Stirn: frei; Augen: braun; Augenbrauen: braun; Nase, Kinn, Mund: gewohnlich; Zähne: gut; Bart: schwarzen Backen und Kinnbart; Gesichtsfarbe: gesund; Gesichtsbildung: oval; Sprache: deutsch; Besondere Kennzeichen: Keine.
Bekleidung.
Brauner Bukskin-Tween, graubraune Plüsch— weste, schwarze Tuchhose, grün ⸗gelbbunter Shawl, grau wollene Strümpfe, rothbraun gestrickte Unterjacke, braune Pluͤschmütze, gestrickte weiße Unterhose, leinenes Hemde und Lederstiefel.
123411 Bekanntmachung.
In der von dem Busscheschen Familien-Fidei⸗ lommißsache soll ein Familienschluß errichtet werden, welcher das zu Halberstadt am Dom— platze unter Nr. 8 belegene, im Hypothekenbuche von der Stadt Halberstadt vol 35 pag. 481 eingetragene Wobnhaus nebst Zubehör betrifft. Dieses Grundstück ist nach dem im Hypotheken— buche eingetragenen Vermerke als ein Annexum der im Jahre 1693 von dem Churfürstlich braunschweigschen Landrathe Christoph von dem Bussche, Erbherrn auf Hünnefeld und Budden— müblen, zum Besten der von dem Busscheschen Familie bei dem damaligen Domkapitel zu Hal⸗ berstadt gestifteten Familien“ Erbpräbende mit der fideikommissarischen Qualität behaftet und nach der in Folge der Säcularisation des Dom— stifts zu Halberstadt erfolgten Aufhebung der vorerwäbnten von dem Busscheschen Familien— Erbpräbende im Jahre 1829 von den Vor— mündern des damals noch minorennen Frei— berrn von dem Bussche-Hüunnefeld und dem Dom⸗ kapitularen Freiherrn von dem Bussche Streit borst auf Steinhausen in Vertretung der von dem Busscheschen Familie verkauft worden.
Da nun der Befitztitel von diesem Hause für den Käufer erst nach der durch einen Familien schluß zu bewirkenden Aufhebung der im Hypothekenbuche eingetragenen Fideikommiß⸗ Qualität berichtigt werden kann, so ist beantragt, durch einen Familienschluß die bei dem Hause
eingetragene Fideikommiß⸗Qualität aufzuheben und deren Löschung im Hypothekenbuche zu be— wirken, auch den im Jahre 1829 abgeschlossenen Haus⸗Kaufkontrakt zu genehmigen, dagegen aber das ausbedungene Kaufgeld in Ansehung der Rechte der Familienglieder an die Stelle des Hauses treten und den fideikommissarischen Nexus auf das aus dem Kaufgelde zu bildende Geld⸗Fideilommiß übergehen zu lassen.
Zur Erklärung über den hiernach zu errich— tenden und im Entwurfe bereits überreichten Familienschluß ist ein Termin auf
den 23. März 1857, Vormittags
11Uhr, im Lokale des hiesigen Appellationsgerichts vor dem Appellationsgerichtsrathe Lohmeyer ange— setzt, zu welchem
1) alle unbekannten Anwarter des von dem
Busscheschen Familien⸗-Fideikommisses, 2) folgende ihrem Leben und Ausenthalte nach nicht bekannte Anwarter, als: a) der Schiffscapitain Eduard von dem Bussche in der nordamerikanischen Marine, geboren den 22. April 1819, b) Friedrich von dem Bussche, Sohn des Lips von dem Bussche in Süd-Amerika, e) John von dem Russche, mit der Aufforderung vorgeladen werden, vor oder in dem anberaumten Termine ihre Erklä⸗ rung über den zu errichtenden Familienschluß abzugeben, widrigenfalls der Ausgebliebene nach dem Termine mit seinem Widerspruchsrechte präkludirt werden wird. Halberstadt, den 21. November 1856. Königliches Appellationsgericht.
236900 Oeffentliche Vorladung.
Die verehelichte Tuch niachergesell Gottlieb Krause, Johanne geb. Kabitzki hierselbst, hat wider ihren genannten Ehemann auf Trennung der Ehe, Er⸗ klärung desselben für den allein schuldigen Theil und Herausgabe des vierten Theils des schulden⸗ freien VermöAdens, mit der Behauptung ge⸗ klagt, daß derselbe sie im März 1855 heimlich und böslich verlassen habe. Da der Aufenthalt des Tuchmachergesellen Gottlieb Krause unbe⸗ kannt ist, so wird derselbe hierdurch zu dem auf
den JT. Mai c, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle angesetzten Klage⸗Be⸗ antwortungs-Termine unter der Verwarnung vorgeladen, daß bei seinem Nichterscheinen in conlumaciam gegen ihn weiter verfahren wer⸗ den wird.
Crossen, den 20. Januar 1857...
Königl. Kreisgericht. Erste Abtheilung.
139 Ediktal⸗Eitation. . Der am J. Januar 1817 geborene Christian Martinke, ehelicher Sohn der verstorbenen Eheleute Windmüller Johann Georg Martinke und Anna Elisabeth, gebornen Gebauer zu Ostriß, für welchen in unserem Depofitorium sich ein müt⸗ terliches Erbtheil von etwa 32 Thlrn. befindet, wird hiermit, da von seinem Aufenthalte und
——— — — — —
Leben seit 14 Jahren keine Nachricht eingegan— gen und ihm deshalb in der Person des Herrn Justizraths Krause ein Abwesenheits- sturator bestellt ist, auf Antrag seiner Geschwister auf— gefordert, von seinem Leben und jeßigen Auf— enthalte dem hiesigen Königlichen Kreisgerichte persönlich ober schriftlich Nachricht zu geben oder spätestens in dem am 18. Nobember 1857, Vormittags 11Uhr, auf hiesigem Rathhause, Zimmer Nr. 5, anhe⸗ raumten Termine zu erscheinen, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und sein Bermögen seinen nächsten geseßlichen Erben wird ausge— händigt werden. Züllichau, den 3. Januar 1851. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
651 Ediktal⸗Citation.
Da in der bei uns anhängigen Freiherr Franz Arnold von Naesfeld⸗-Oistendorf'schen Konkurs⸗Sache Zweifel darüber entstanden, ob folgende Posten:
1) Eine in dem von dem vormaligen Mün— sterischen geistlichen Offizialatgerichte er⸗ lassenen Decreto ordinis sub gradu 10 locirte Forderung des Freiherrn von Kerckerinck zum Stapel von 16,525 Thlr. 7 l. 4 Pf. eine Forderung des Klosters ÄUgnetenberg zu Düllman von 300 Thlr. ex documento vom 1. Oktober 1512 zub gradu 13, eine Forderung des Pastors Freusberg zu Sutkirchen und Joan Henrich Kemzer aus Herten bon 500 und 700 Thlr. ex document vom 1. Oktober 1612, gradu 13, eine Forderung der Erben Maas als Erben Krechting von 800 Thlr. ex docum priqdie Ja obi 1618, gradu 16, eine Forderung des Adolph Steppelinck von 50 Thlr. ex doc. vom 65. Auguf 1645, gradu 18,
Eine Forderung des Klosters Agnetenberg von 100 Thlr. ex do vom 17. J
gradu 19.
Eine Forderung des Hoßius in Ehevogts Namen Magdalena Elisabeth Hane ex das vom 19. November oder 29. Mai 1699. gradu 24. ;
Eine Forderung des Bürgermeiste mann zu Haltern es cessione des lo . 7 schen oder franzöfischen Klosters in Münste von 1000 Thlr. ex doc. dom 27. Septen ber 1713, gradu 39.
eine Forderung der Maria Anna retha Bunschmann resp. des Kanonikus Gerh. Ign. Haase don 1000 Thlr. ex 4 dom 28. September 1713, grada 17. Eine Forderung der Erben Marien Ger= truden Schwick resp. Erben Jos. Muschard. Erben Abeck, Geschwister Jo fort und Erben Westermann, in Soee« Ignaß Benediet Sdelbrock, Mar. Gertr. Elif. Edelb roc derehelichte Heisens, Bern. Heint. Anton
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