ford und Feruk Khan beruft er sich auf die europaischen Mächte, indem er bemerkt: „Der teheraner Hof und dessen Gesandter haben so gehandelt, daß es von allen 7 sehr wohl anerkannt ward, daß die persische Regierung dem
Eintrag gethan habt. Die Regierung von Großbritannien hat Beweise von Hochmuth gegeben und scheint ihren Befehlen alle Vöster unterwerfen zu wollen.“
Statistische Mittheilungen.
— Vor dem Zuchtpolizeigericht von Warsch au sind im verflossenen Jabre 3793 Fälle von Uebertretungen und Vergehungen zur Verband⸗ lung gekommen, darunter 57 Vergehen wider die Keligion und die die— selbe or n Vorschriften, 299 gegen die Landesverwaltung und ihr. Anordnungen, 11 Vergehen im Civildsenst, 4 gegen die Vorschriften des Militairdienstes, 41 gegen den Fiskus, 174 gegen die oͤffentliche Ordnung und die polizeilichen Vorschriften, 1 gegen die Standesrechte, 1416 gegen Leben, Gesundheit, Freibeit und Ebre von Privatpersonen, 4 gegen die
amiliengeseße (Polygamie) und 1854 gegen das Privat -Eigenthum. Nach Stand und Beruf geboͤrten von den wegen dieser verschiedenen Arten bon Vergeben vor Gericht gezogenen Personen 47 dem Adel an, 21 der Kauf⸗— mannschaft., 233 den anderen Bürgerklassen, 2128 dem Bauern⸗ und Ar— beiterstande; dem Geschlechte nach 1591 dem männlichen und 537 dem weiblichen; der Bildung nach befanden sich unter der Gesammtzahl 1477 obne alle Kenninisse, 860, die lesen und schreiben konnten, und 34 aus en gebildeteren Ständen.
— Die Berydlterung der Stadt Warschau hat sich nach der letzten, daselbst vorgenommenen amtlichen Zäblung, laut Berichten von dort, im Jabre 1856 auf 156,072 Seelen belaufen. Von dieser Ein— wobnerzabl waren 75,873 männlichen und 80, ig9 weiblichen Geschlechts. Nach dem religidsen Bekenntniß theilte sich die Gesammtbevolkerung in 1510 Ortbodoge (der russisch —griechischen Kirche Angehorige), 102,263 Katholiken, 160 Griechisch-Unirte, 10, 118 Evangelische (Lutheraner), 1075 Veformirte, 3 Mennoniten, 21 Filiponen oder Altgläubige und 140922 Juden. Getraut wurden 1829 Paare, davon 41 nach dem russisch⸗ griechischen Ritus, 1298 nach dem katbolischen, 2 nach dem griechisch—⸗ unirten, 196 nach dem augsburg ⸗evangelischen, Vz nach dem reformirt. evangelischen und 266 nach dem jüdischen Ritus. (Pr. C.)
Gewerbe- und Handels-⸗Nachrichten.
— Der Weinbandel von Oporto ist einer aus Portugal der Vr. C. zugegangenen Mittbeilung zufolge ungeachtet der hohen Preise des HDewächses im Jabre 1856 sebr lebbaft gewesen. Da die Traubenkranlheit in Portugal ibre Verbeerungen noch fortsetzt und einen großen Theil der Weinderge, namentlich auch in der Umgegend von Oporto, bereits voll. 86 zerfloͤrt hat, so sind bei dem Mangel an Waare die vorhandenen
zestände zu ganz ungewoͤbnlich gesteigerten Preisen weggekauft worden. Es befinden sich fast zar keine Vorräthe mehr am Platz. Verladen nach dem Auslande wurden im vorigen Jahre üͤberbaupt 41.621 Pipen Port- wein. Davon gingen nach England 29.216 Pipen, nach Brasi— lien 6611. nach Hamburg S891, nach den Vereinigten Staaten 1813 nach Canada 594, nach Dänemark 350, nach Schwe⸗ den 586. nach Preußen 430, nach verschiedenen andern Ländern zufam— men 1130 Pipen. Zur Fabrication neuer Vorräthe an Stelle de? aus- genen echten werden seit Kurzem bedeutende Sendungen fatalonischer andwoeine nach Oporto geschmuggelt. Die sonst fur diefen Platz so be⸗ deutende Einfubr don Faßdauden beschränkte sich im abr 1856 auf M. 60 Stück. Davon. kamen 12.326 Stück aus Memo, 338, 656 aus Re -Berk. 138.773 aus Riga., Sos6 aus Quebek und 49755 aus Frank⸗ reich Unter den im letzten Jabr zu Oporto eingelaufenen Schiffen be— fanden ich 3 rreußische. Sie brachlen Steintoblen. Dauben, Flachs und Camrpeschebels. und luden Wein, Früchte und Korkrinde. ;
ündnisse mit England keinerlei
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Odessa, im Januar. Die. Ausfuhr im Dezember belief sich auf einen Werth von 963,228 S. N. meist Getreibe, Wolle und Talg. Der Einfuh rwerth betrug 1, M6, 377 S. q., darunter 116,759 S. gi. in baarem Gelde. ᷣ
Bekanntlich wurde seitens der russischen Regierung seiner Zeit jenen fremden Kaufleuten in Odessa, welche durch das während des Krieges erlassene Getreide⸗Ausfuhrverbot Verluste erlitten hatten, eine entsprechen de Entschädigung zugesichert.
Die von den Beiheiligten seit langer Zeit erwartete Erfüllung dieser Zusicherung ist nunmehr erfolgt, indem neuestens etwa 600, 000 Silber⸗ rubel an verschiedene Handelsfirmen, unter welchen sich auch die Oester ˖ reichischen Ditten, Nocca, Gopcevich und Mandolfo befinden, ausbezahlt wurden. Die Ausgleichung der Verzugszinsen wurde vorläufig abgelehnt.
Lelipnig, 7. Februar. Leipuiig · Dresdener 298 G. Löbau- Zittauer Litt. X. 63 G.; Litt. B. — . Magdeburg Leipziger 274 Br.; do. II. Enn 252 G. Rerlin · Anhaliĩs che =. Berlin Stettiner — Cöln- Mindener —. Thüringische 133 6. Friedrich- Wilhelms - Nord- balin — Aliona · Kieler —. Anhalt - Dessa ner Landesbank - Actien Litt,. A. u. B. 135 G.; do. Litt. C. 326 G. Braunschweigis che Bauk- Aetien 134 Rr. Woeimarische Itank . Acten 1287 B. Oester- reichische 5proz. Metslliques 837 Br. 854er Loose —. 1854er National- Anleihe S5 Br. Preussische Prämien- Anleihe —.
H O:. 28. Junuar. Wœchscl· Cours: London 3 Monat 125 — 124 — 1255; Dberis 188; Marseille 197 — 198; Geld- Goutse etwas theuerer in Folge der immer noch sen- schwankenden Gorüchte äber die Bank.
Wien, g. Februar, Mätatzs 12 Uhr A5 Mim etwas festere Stimmung.
Silber- Anieihe 92. 5nros dletalliques 848. 4prο. Meralliqu es 743. Bankactien 1032 Rank - Interirss = Scheine — . Nordbahu 2206. änder Lune 114. Narions!̃ * niehr 63. Landon 19, 19. Hamburg 75 Paris 122. Gold 8. Silber 454.
HoOnmel com, 7. Fenrruar, Nachmittags 3 Uhr. (Wöolst's Tel. Ber.) —Consols 93. 1p0ν, Spanier 223. Mexikaner 213. Sardinier 90. „proz. Russen 108. 4 proz. Russen 96.
Das nach amburg bestimmte Dampfboot „onztitution“, welches News- Lork am 23. Januar verlassen hat, ist in Southampion einge- troffen
Hier peachl, 7. Februar, Mittags 12 Uhr (Woltre TI. Ber.) HFaum w elfe: 10, 3M Rallen Limsatz. Markt ruhig.
Hnring, 8. Februar. Wealsf's ben. Har.) Das Geschäst in heuti- ger Passage war wenig belebt und der Umsatr nur gehr gering. Die prior. Wurde zu os, 25 gemacht und schlöss zu 68, 273. Die Speku- lanten blieben unenisclilossen, weil man unausgesetzt von der Resteue- rung der Werthpapiere spfrach.
(Wolss', Te]. Bur.)
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 10. Februar. Im Opernhause. (27ste Vorstellung. ) Auf Allerhöchsten Befehl. Als zweite Karnevals⸗Oper: Die Be⸗ lagerung von Corinth. Lyrisches Drama in 3 Abtheilungen. Musik von Rossini. Ballets vom K. Balletmeister P. Taglioni. Mittel ⸗Preise.
Im Schauspielhause. (40ste Abonnements -⸗Vorstellung): Der Nasenstüher. Possenspiel in 3 Abtheilungen, von E. Raupach. Hierauf: Am Fenster. Schwank in 1 Aufzug, nach dem Franzoͤsischen von Stein. Kleine Preise.
Mittwoch, 11. Februar. Im Opernhause. (28te Vorstellung.) Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Große romantische Oper in 3 Aften, von R. Wagner. Ballets vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Mittel-Preise.
Im Schauspielhause. (41ste Abonnements-⸗Vorstellung. Die Grille. Ländliches Charakterbild in 5 Akten, mit theilweiser Be⸗ nutzung einer Erzählung von G. Sand, von Charlotte Birch Pfeiffer. Kleine Preife.
Das Sachregister zu den im Staats-Anzeiger vom 1sten Januar bis Ende Dezember 1856 enthaltenen Gesetzen, Verordnungen und Bekanntmachungen ist e rs chien en und zu dem Preis von S5 Sgr. zu beziehen: in Berlin durch die Expedition des Staats Anzeigers, Mauer ⸗ Straße No. 54., außerhalb jedoch nur durch die Königlichen Post⸗Anstalten ohne
Yreis · Erhohung. —
Oeffentlicher Anzeiger.
3 stedsrief.
Der naten näher bezeichnete Porzella ler, fate re Arkeits mann Titus 3577 , .
j Behörden des In⸗ und , n n mengen, renn, g, mn ns anke inen lter . ; ; . zu vigiliren, ihn Diet faz s d verdach im ö festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Transports an die hiesige Ge⸗ fangniß · Expedition abzuliefern.
ringend tig und hat
ee Re, Telcer van ben Aufenthalte be. Rin, m Sisfe fat, irirt aufgefordert, davon fa e, en utelf
unverzüglich der nächsten Gerichts- oder Poli⸗ zei⸗Behoͤrde Anzeige zu ma en. ö eichzeitig werden alle Eivil⸗ und Militair⸗
Es wird die ungesäumte Erstattung der da⸗ durch entstandenen baaren Auslagen und den derehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfaͤhrigkeit versichert.
Berlin, den 2. Februar 1857.
Königliches Stadtgericht.
Abtheilung fur Untersuchungssachen. Kommisfion IJ. für Voruntersuchungen.
Auslandes diensterge⸗
4
49 ebe ren nter g Sassẽ.
erselbe ist ungefähr
lischer Neligion, 5 Fuß 5 Zöll groß, hat blon⸗ des Haar, graue Augen, blonde Lingenbrauen, rundes Kinn, längliche Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, gewohnliche Nase, kleinen Mund, blonden Schnurrbart; ist mittler Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat keine besonderen
ennzeichen.
de f her war derselbe mit brau und grün karirten Buxkin-Hosen, russisch⸗grünem Tuchrock und halblangen Lederstiefeln. Die übrigen Be⸗ kleidungsstücke können nicht angegeben werden.
123961 Oeffentliche Vorladung.
Auf Grund der Anklageschrist der Königlichen Etaats⸗Anwaltschaft hierfelbst vom 1. November 856 und des Beschlusses des unterzeichneten Kreisgerichts vom 25. Rovember 1856 ist gegen Julius Robert Suckow, geb. den 12. Oktober i829. und gegen Johann Carl Künzel, geb. den 24. Juli 1825, beide aus Crossen, das Strafverfahren wegen unerlaubten Verlassens der Königl. Lande, um sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu ent⸗ ziehen, in Gemäßheit des §. 10 des Straf⸗ Gesetzbuchs und des Gesetzes vom 10. März 1856 eröffnet.
Die ihrem Aufenthalt nach unbekannten An— geklagten werden hierdurch zu dem am 31. März k. J., Mittags 12 uhr, im Gexichtsgebaude hierselbst zum offentlichen mündlichen Verfahren vor unserer Kriminal— Abtheilung anberaumten Termin mit der Auf— orderung vorgeladen, in diesem Termin zur estgeseßten Stunde zu erscheinen, und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Hericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden koͤnnen. Im Fall des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Beweis ⸗ Aufnahme in contumaciam verfahren werden. Belastungs— zeugen sind zum Termin nicht vorgeladen.
Crossen, den 25. November 1856.
Königl. Kreisgericht. J. Abtheilung.
128i. Nothwendiger Verkauf. Königliche Kreisgerichts ! Deputation Rathenow, den 28. Januar 1857.
Die zu Bützer belegene, Vol. J. Nr. 62 des Hypothekenbuchs von Bützer eingetragene und ur Kaufmann Johann Andreas Wallstabschen Privatvermoͤgens ⸗ Konkursmasse gehörige soge⸗ nannte kleine Ziegelei, gerichtlich abgeschäßt nach dem Ertrage auf 9449 Thlr. 22 Sgr. 4 Pf. und nach dem Grund und Piaterialwerth auf 9296 Thlr. 20 Sgr. zufolge der, nebst Hypotheken⸗ schein und staufbedingungen, in unserein Büreau III. einzusehenden Taxe, soll
am 12. September 1857, Vormit⸗
tags 11 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle vor dem Deputir⸗ ten Herrn streisrichter Angern subhastirt werden.
Gläubiger, welche wegen einer nicht aus dem Hypothekenbuche ersichtlichen Realforberung aus den staufgeldern Befriedigung suchen, baben sich mit ibren Ansuchen bei dem Subhaftation s⸗Ge— richt zu melden. .
[12062] Oeffentliche Vorladung.
Die Erben des hierselbst verstorbenen gauf— manns Salomon Dornblatt, des alleinigen In⸗ habers der hiesigen Handlung S. Dornbatt u. Co., nämlich die Witiwe Dornblatt, Eva geborene Salomon und deren minorenne Kinder Mathilde und Sophie, Geschwister Dornblatt, bertreten durch ihre Vormünder, die hiesigen Kaufleute Hirsch Salomon und Joseph Behrend, haben gegen den früher hier wöhnhaften Rauf— mann J E. Grumbach wegen des für die ihm bon ihrem Erblasser gelieferken Wagren noch zu fordernden verabredeten Kaufpreises von noch 1661 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf. nebst 6 pét. Zinsen seit dem 1. November 1850, so wie wegen der vorläufig auf 80 Thlr. geschäßten Kposten dieses Verfabrens die Arresttlage erhoben und den auf des dem Beklagten an dem Nachlasse seiner
ahre alt, ebange⸗
249 hierselbst verstorbenen Ehefrau zugefallenen Erb⸗ theil nachgesuchten Arrest begrůndet.
Die 1 der Klage ist verfügt und das gedachte Erbiheil dem Antrage gemäß mit Be— schlag belegt.
Da der Aufenthalt des Beklagten unbekannt ist, so wird derselbe hierdurch oͤffentlich aufge⸗ fordert, in dem zur Beantwortung der Arrest. klage, so wie zur weiteren mündlichen Verhand⸗ lung der Sache ;
auf den 4. Mai 1857, Vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht im Stadtgerichts⸗ Gebäude, Jüdensiraße Nr. 59, Zimmer Nr. 32, anberaumten Termine entweder in Person oder durch einen gehörig le gitimirten Bevollmaͤchtig⸗ ten zu erscheinen, eiwalge Zeugen mit zur Stelle zu bringen, die Klage vollständig zu beanfwor— ten. die Beweismittel bestimmt anzugeben, die Urkunden im Originale einzureichen und die etwa erforderlichen Edition sgesuche anzubringen, indem später auf neue Einreden, welche auf
Thatsachen beruhen, im Laufe der Instanz keine
Rücksicht mehr genommen werden darf. Wenn der Beklagte oder sein Bevollmãachtig ˖ ter sich nicht pünkilich zur bestimmten Stunde
einfindet, oder sich nicht vollstaͤndig auf die
Klage erklären sollte, oder wenn sein Stellver— treter seinen Auftrag nicht durch Vollmacht oder Schreiben nachzuiweisen vermag, so werden die in der Klage angeführten Thatsachen und die Urkunden, worüber er sich nicht erklart hat, auf Antrag des Klaͤgers in eontumaciam für zugestanden und anerkannt geachtet Und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Er— kenntniß gegen den Verklagten ausgesprochen und der angelegte Arrest für gerechtsertigt er⸗ achtet werden. Berlin, den 11. Oktober 1856.
Köoͤnigl. Stadtgericht, Abtheil. für Civil⸗ Sachen.
Prozeß ⸗Deputation II.
l90 Oeffentliche Vorladung.
Ber Kausinann A. Solmsen zu Schneibemühl hat gegen den ehemaligen Lieutenant Friedrich von Schickfuß⸗Neudorff aus dem Wechsel vom 6. August 1856 wegen der darin berschriebenen Summe von 250 Stück Friedrichsdior oder 1416 Thlr. 20 Sgr. Courant nebst 6 pCt. Zin⸗ sen seit dem 20. Oktober 1856 und 4 Thlr. 15 Sgr. Protestlosten, so wie J pCt. Provision die Wechselklage erhoben.
Die Einleitung der Klage ist verfügt und wird der Beklagie, da dessen zeitiger Äufent— . unbekannt ist, hierdurch öffentlich aufge⸗
ordert, in dem zur Beantwortung der Klage und, weitern mündlichen Vekhandlung der Sache auf
den 17. April 1857, Vormittags
11Uhr.
vor dem unterzeichneten Gerichte im Stadtge⸗ richtsgebäude, Juͤdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 32, anberaumten Termine entweder in Per⸗ son oder durch einen gehörig legitimirten Ve— voll maͤchtigten zu erscheinen, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, die Beweismittel be⸗ stimmt anzugeben, die Urkunden im Originale einzureichen und die erforderlichen Edilions— gesuche anzubringen, indem später auf neue Einreden, die auf Thatsachen beruhen, im Laufe der Instanz keine Rücksicht mehr genommen werden kann.
Wenn der Beklagte sich nicht zur bestimmten Stunde einfindet, so werden die in der Klage angeführten Thatsachen und die Urkunden, wor⸗ über er sich nicht erklart hat, auf Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt geachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Verklagten ausgesprochen werden.
Berlin, den 7. Januar 1857.
Koͤnigliches Stadtgericht, Abtheilung für Civil sachen. JI. Prozeßdeputation.
1282 Ediktal⸗Citation. RNachverzeichnete Rentenbriefe der Provinz Sachsen, als: 1 . a 1000 Thlr. Nr. 4210. 4211 und 1
2 Lit C. a 100 Thlr. Nr. 4547. 4548. 454.
5008. 5241. 5242. 5ᷓ2a3. 3) Lit. E. a 10 Thlr. Nr. 5947. 5948. 5949.
6873. 6874. und 6875.
zusammen über 3760 Thlr., welche angeblich der verwittweten Frau Hof ⸗stammerräthin Straß⸗ burger, Amalie geboͤrnen Schaller im Montt obember 1865 in ihrer Wohnung zu Dresden mittelst Einbruchs entwendet worden, werden hiermit oͤffentlich aufgeboten, mit der Aufforde— rung, daß ein er, der an diese Rentenbriefe ein Anrecht zu haben vermeint, sich bei dem un⸗ e m Gerichte, spätestens aber in dem
den 25. Februar 1858, Vormittags?
.
vor dem Gerichts⸗A1 ssessor Schwaniz an Gerichts stelle, Domplaz Ar. 9, anberaumten Termine melden und sein Recht daran nachweisen muß, widrigenfalls die obigen Rentenbriefe für er— loschen erklärt und der obengenannten Damnfi⸗ catin neue an deren Stelle werden ausgefertigt werden.
Magdeburg, den 22. Januar 1857.
Königliches Stadt⸗ und Kreisgericht. Erste Abtheilung.
1279 Konkurs-⸗Ersffnung.
Königl. Kreisgericht zu Tilsit. J. Abtheilung. den 4. Februar 1857, Nachmittags 5 Uhr.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns Adolph Birszansky zu Tilsit ist der kaufmännische Kon⸗ kurs eröffnet und der Tag der Zahlungsein⸗ stellung auf den 3. Februar 1857 festgesetzt worden.
Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Herr Justizrath Behr bestellt. Die Gläu⸗ biger des Gemeinschuldners werden aufgefor⸗ dert, in dem
auf den 17. Febxuar d. J, Vor mittags 11 Uhr, in unserm Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 11, vor dem Kommissar Herrn Kreisrichter Dippe anberaumten Termine die Erklärungen und Vor— schläge über die Beibehaltung bes bestellten einstweiligen Verwalters oder die Bestellung
J. anderen einstweiligen Verwalters abzu⸗ geben.
Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche an ihn etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, viel⸗ mehr von dem Besitz der Gegenstände
bis zum 28. Februar d. J. einschließlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwa⸗ nigen Rechte, ebendahin zur Konkursmasse ab⸗ zuliefern. Pfandinhaber und andere mit den selben gleichberechtigte Glaͤubiger des Gemein— schuldners haben von den in ihrem Besitz be⸗ findlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen. „Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkurs⸗Gläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre An⸗ sprüche, dieselben mögen bereils rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vor⸗ rechte
bis zum 7. März d. J. einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der saͤmmtlichen, innerhalb der gedachten Frist angemeldeten Fot⸗ derungen, so wie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungspersonals auf
den 27. März d. J., Vormittags
10 Uhr,
in unserm Gerichtslokal, Terminszimmer Rr. 11, vor dem Kommissar Herrn Kreisrichter Dippe zu erscheinen.
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizufügen. ;
Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserm Amtsbezirke seinen Wohnsiz bat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am kieñigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Bevollmächtigten bde— stellen und zu den Akten anzeigen. .
Denjenigen, welchen es bier an Bekauntschaft fehlt, werden die Rechts ⸗ Anwalte, Justizrath staempffert, Rechts⸗Anwalte Kolb, Oberkampff und Spiegelthal zu Sachwaltern vorgeschlagen.
Tilsit, 4. Februar 1857. .
Königl. Kreisgericht. Erste Abtheilung.