1857 / 37 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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der akademischen Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs. Ausländern können nur Ehrenpreise zu Theil werden.

Berlin, den 5. Februar 1867. Königliche Akademie der Künste.

Professor Herbig, Dr. E. H. Toeltken, ice⸗ Direktor. Secretair der Akademie rc.

Il. Bewerbung um den Preis der Michael⸗Beer'schen Stiftung.

Die diesjährige Konkurrenz um den Preis der Michael Beer⸗ schen Stiftung für Maler und Bildhauer jüpischer Religion ist ebenfalls für Werke der Bildhauerei bestimmt, allein unabhängig von der gleichzeitigen akademischen Preisbewerbung Königlicher Stiftung. Die Wahl des darzustellenden Gegenstandes überläßt die Akademie bei dieser zweiten Prelsbewerbung, die nicht auf Inländer beschränkt ist, dem eigenen Ermessen der Konkurrenten, so wie sie es den sselben anheimstellt, ob sie eine Ausführung in Relief oder in runder Figur vorziehen; nur müssen Reliefs, um zulässig zu sein, eine Höhe von min⸗ destens 25 Fuß zu einer Breite von etwa 4 Fuß haben, und eine runde Figur muß wenigstens 3 Fuß hoch sein, auch aus beiden akademische Studien ersichtlich werden. Der Termin für die Ablieferung der zu dieser Konkurrenz bestimmten Arbeiten ist ebenfalls auf den 18. Sep⸗ tember d. J. festgesetzs und muß jede derselben mit folgenden Attesten versehen sein: -

15 daß der namentlich zu bezeichnende Konkurrent sich zur jüdi⸗ schen Religion bekennt, ein Alter von 22 Jahren erreicht hat und Zögling einer Deutschen Kunstakademie ist.

2) daß die elngesendete Arbeit von dem Konkurrenten selbst er⸗

funden und ohne fremde Beihülfe von ihm ausgeführt wor⸗

den ist, in welcher Rücksicht jedoch eine nachträgliche Prüfung nöthig befunden werden kann. Vorläufige Meldungen zu dieser Konkurrenz sind nicht er— forderlich. . . Die ier nnn des Preises, eines einjährigen Stipendiums von 505 Thalern zu einer Studienreise nach Rom, erfolgt ebenfalls in der öffentlichen Sitzung der Akademie am 16. Oktober d. J. zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs. Berlin, den 5. Februar 1867. . Directorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste.

Professor Herbig. Dr. E. H. To elken. Vice⸗Direktor. Geheimer Regierungsrath, . Secretair der Akademie ꝛc.

FZinanz⸗Ministerium.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 2ten Klasse 115ter Königlicher Klassen⸗Lotterle fiel der Hauptgewinn von 19,9600 Rthlr. auf Nr. 62, 255. 2 Gewinne zu 4060 Rthlr. fielen auf Nr. 13,918 und 35,436. 3 Gewinne zu 600 Rthlr. auf Nr. 23, 102. 41,235 und 85,122. 2 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 24,801 und 62,595 und 3 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 3841. 5603 und 50,493. Berlin, den 11. Februar 1857.

Königliche General-Lotterie⸗-Direction.

Tages Ordnung.

7te Sitzung des Herren hauses am Freitag, den 13. Februar 1857, Vormittags 11 Uhr. ;

1 Dereidigung von Mitgliedern auf die Verfassung; 2 Antrag des Grafen v. ern it . 3) Antrag des ö , v. Gymnich;

Y Bericht der Justiz-Kommission über den Gesetzentwurf, be⸗ treffend das eheliche Güterrecht in der Provinz Westfalen und den Kreisen Rees und Duisburg.

16te Sitzung des Hauses der Abgeordneten am Freitag, den 135. Februar 1857, Vormittags 11 Uhr.

) Berlcht der Kommission zur Prüfung des Staatshaushalts⸗

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Herrn Gesandten empfingen.

tungs ⸗-Verwaltung, desgleichen der Telegraphen⸗Verwaltung und für die Porzellan⸗ und Gesundheits⸗Geschirr⸗Manufaktur. 2) Bericht derselben Kommisston, betreffend den Etat für Handel, Gewerbe und Bauwesen. 3) Bericht der Kommission für Bergwerks -Angelegenheiten über den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Bergeigenthums⸗ Verleihung und Bestimmung der Grubenfelder, für den ganzen

Umfang der Monarchie, mit Ausnahme der auf dem linken

Rheinufer gelegenen Landestheile.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Prinz Heinrich IV. Reuß, nach Breslau. Der Fürst Adam Czartoryski, nach Posen.

Berlin, 11. Februar. Se. Majestät der König haben Aller⸗

gnädigst geruht: Dem Legations-Secretair von 3 schock zu Stutt⸗ gart die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisers von Ruß⸗ land Majestät ihm verliehenen St. Annen⸗Ordens dritter Klasse, und dem Secréiaire interprète Bertolotti bei der Gesandt⸗ schaft zu St. Petersburg, zur Anlegung des ihm verliehenen St. Stanislaus⸗-Ordens dritter Klasse, so wie dem Geheimen ex— pedirenden Secretair Ebert zu Hamburg zur Anlegung des von des Kaisers der Franzosen Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes des Ordens der Ehrenlegion zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 11. Februar. Nachdem Se. Majestät der König gestern Vormittag verschiedene Vorträge entgegen

genommen, machten Allerhöchstdieselben einen Spaziergang durch den

Thiergarten. Üm 3 Uhr ertheilten des Königs Majestät dem Kaiserlich russischen Gesandten, Freiherrn von Brunnow, im Königlichen

Schlosse eine Audienz und nahmen aus dessen Händen seine Cre⸗

ditive entgegen, worauf auch Ihre Majestät die Königin den Abends besuchten Se. Masestät die Vorstellung der Oper die Belagerung von Corinth.

In der gestrigen (15ten) Sitzung des Hauses der Ab— geordneten unter dem Vorsitz des Vice-Prästdenten v. Arnim

wurde der Cesetz⸗Entwurf, betreffend die Ergänzung und Abän⸗

derung des Abloͤsungs-Gesetzes vom 2. Mai 1850 bezüglich der Ablösung der den geistlichen und Schul-Instituten, so wie den frommen und milden Stiftungen zc. zustehenden Reallasten, angenom⸗ men. In Bezug auf drei Petttionen, betreffend das Jagdrecht, worin angetragen war, auf legislatlvem Wege dahin zu wirken, daß wegen der entzogenen Jagdgerechtigkeiten volle Entschädigung ertheilt werde,

hatte die Kommissson dem Hause empfohlen, die Petitionen der

Königlichen Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen. Bei der Abstimmung wurde der Antrag, über diesen Gegenstand zur einfachen Tagesordnung überzugehen, angenommen. Der Ju stiz— minister brachte darauf einen Gesetzentwurf ein, die Verein⸗

fachung des Taxverfahrens bei kleineren Landgütern betreffend.

Einen ferneren Gegenstand der Berathung bildete der Bericht der Justiz-⸗Kommisston, betreffend die Einführung des Westpreußischen Provinzialrechts in die Stadt Danzig und deren Gebiet. Der Zweck des Gesetzes geht dahin: in der Stadt Danzig und ihrem sogenannten alten Gebiete die bis jetzt dort geltenden sta tutarischen Rechte aufzuheben, das Westpreußische Provinzial-Recht an deren Stelle zu setzen und nur noch wenige, von dem Letzteren abwei⸗

chende Bestimmungen fortdauern zu lassen. Die Kommisston hatte

das Bedürfniß und die Zweckmäßigkeit des Gesetzes anerkannt, weshalb sie dem Hause die unveränderte Annahme desselben empfoh⸗ len hat. Diesem Antrage stimmte das Haus bei. Es folgte in der Berathung der Bericht der den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die eheliche Gütergemein⸗

schaft in dem Bezirk des Appellations⸗ Gerichts zu Greifswalde.

Die Kommisston hatte die Frage über das Bedürfniß dieser Gesetz— Vorlage bejahend beantwortet, weshalb sie dieselbe mit einer un⸗ wesentlichen Redactionsänderung dem Hause zur Annahme em⸗ pfohlen hatte. Das Gesetz wurde gleichfalls angenommen.

Breslau, 10. Februar. Der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen Könlgliche Hoheit sst mit dem Schnellzuge der

Nlederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn heute Morgen von Berlin ö

kommend, hier wieder eingetroffen. (Br. Bl.) SGannover, 10. Februar.

Etats über den Etat der Post⸗, Gesetzsammlungs⸗ und Zei⸗ .

Justiz⸗ Kommission über

Nach Beendigung der in der Königlichen Schloßkapelle heute Morgen stattgehabten kirchlichen Feier versammelten sich die Mitglieder beider Kammern gegen

125 Uhr in dem Thronsaale des landschaftlichen Hauses. Um . erschien der Königliche Kommissarius, Staats ⸗Minister Graf von Kielmansegge. Derselbe hielt folgende Anrede: Meine Herren! ö. Seine Majestät der König, unser allergnädigster Herr, haben mir befohlen, die dermalen berufene allgemeine Ständebersammlung in Aller höchstdero Namen zu erdffnen und Folgendes zu erklären: . Mit Freuden erblicken Seine Königliche Majestät in dem Ergebnisse der Wahlkn zu der gegenwartigen , ,. den Wunsch der ungleich größeren Zahl der Wahlkoörper, daß der Schlußstein zu einer ab⸗ geänderten Landesderfassung, wie sie in Folge der Bundesheschlüsse noth—⸗ wendig geworden war, in üebereinstimmung zwischen der Krone und

d armeinen Ständen gelegt werde. . . ; 4 Vr, das Verhalten der Majorität in der Zweiten Kammer der

vorigen Ständeversammlung war eine Vereinbarung uber ein neues Finanz⸗ stapftel vereitelt worden. Hierdurch sahen Sich des Königs Majestät in die Nothwendigkeit ver setzt, mittelst der Verordnung vom 7. September vorigen Jahres das Finanzkapitel des Landesperfassungsgeseßes von 1840 wieder herzustellen. Doch ordneten Allerhöchstdieselden nur eine theil⸗ weife Ausführung dieses Finanzkapitels an und führten ein Pravisorium ein.

Um nunmehr die Finanzverfassung des Königreichs definitiv zu regeln, sollen der jeßt berufenen allgemeinen Ständeversammlung die erforder⸗ lichen Propositionen vorgelegt werden und Se. Königliche Majestät über⸗ lassen Sich der gewissen . daß Allerhöchstdero Regierung in dem Bestreben, das Finanzwerk auf dem Wege der Vereinbarung zu vollen⸗ den, bei Ihnen bereitwillige und treue Unterstützung finden werde,

Reben der Finanzsache werden noch einige Ihnen vorzulegende Gesetz entwürfe und andere Anträge Ihre Thätigkeit in Anspruch nehmen.

Mit den hohen Regierungen fast sammtlicher deutschen Staaten haben des Königs Majestät unterm 24àsten vorigen Monats einen Ver⸗ trag über das KMünzwesen abgeschlossen, der am 1. Mai dieses Jahres in Kraft treten soll und einen erfolgreichen und erfreulichen Vorschritt auf dem Wege zur gleichförmigen Regelung der gemeinschaftlichen mate⸗ riellen Interessen Beutschlands enthält. Die Ausführung jenes Ver⸗ trages macht eine Abänderung des Münzgesetzes vom 8. April 1834 nothwendig; es wird Ihnen daher die erforderliche Mittheilung zugehen.

Auch ist zwischen der Königlich hannoverschen, Großherzoglich olden⸗ burgischen, Herzoglich braunschweigischen, Furstlich lippe⸗schaumburgischen Regierung und den Senaten der freien Hansestäͤdte Bremen und Ham⸗ burg unterm J. November vorigen Jahres ein Vertrag über ein gemein⸗ sames Gewichtssystem abgeschlossen worden, welcher das preußische Zoll⸗ pfund als Landesgewicht in die kontrahirenden Staaten einführt und die deutschen Länder einige Schritte näher zur vollen Uebereinstimmung in den Mitteln des Handelsverkehrs bringt. Ein Gesetzentwurf über die Einführung dieses Gewichtes soll Ihnen zur verfassungsmäßigen Mit— wirkung vorgelegt werden.

Es hat sich ein dringendes Bedürfniß gezeigt, die bestehenden straf— gesetzlichen Bestimmungen über Diebstahl, Unterschlagung, Betrug, Raub und Erpressung einer Aenderung zu unterwerfen. Es wird Ihnen ein Gesetzeniwurf über diesen Gegenstand zugehen.

Möge der Allmächtige seinen gnädigen Beistand leihen, daß die Be— rathungen und Beschlüsse dieses Landtages dem Lande und der Krone gleichmäßig zum Segen gereichen!

Im Namen Sr. Königlichen Majestät erkläre ich die allgemeine Ständeversammlung für eröffnet.!“

Nach Beendigung der Anrede verließ der Königliche Kommis⸗— sarius den Thronsaal, begleitet von dem Erblandmarschall und den General⸗Secretairen.

Die Kammern schritten darauf, nachdem in gemeinschaftlicher Sitzung die Mitglieder von dem Erblandmarschall beeidigt waren, in getrennter Sitzung unter dem Präsidium des Letztern zur Wahl dreier Mitglieder zum Amte des Präsidenten.

Die Wahl fiel in Erster Kammer primo loco auf den Land⸗ rath v. Trampe, secundo loco auf den Landrath v. Cramm, tertio loco auf den Grafen v. Bernstorff; in Zweiter Kammer primo loco auf den Obergerichtsrath Heise, seécundo loco auf den Berghauptmann v. d. Knesebeck, tertio loco auf den Re⸗ gierungsrath Blumenhagen. (Hannov. Ztg.)

Belgien. Brüssel, 9. Februar. Nachdem in der heutigen Kammersitzung der Präsident einen Brief verlesen hatte, durch welchen die Familie Merode der Kammer das Hinscheiden ihres Chefs ankündigt, erhob sich unter tiefem Schweigen Herr Rogier, das Mitglied der Linken, und sprach seinem dahingegangenen Gegner, der sein Freund und Kollege gewesen in den schweren Tagen von 18360 und als Mitglied der provisorischen Regierung, einige er⸗ greifende Worte der Anerkennung und des Bedauerns nach. Der Redner beantragte alsdann, die Kammer möge durch eine ähnliche Demonstration, wie die des Kongresses von 1830 bei dem Tode des (bei dem bekannten Gefechte zu Berchem gefallenen) Bruders Friedrich des heute zu bella— enden Deputirten ihre Trauer zu erkennen zu geben und den eichenzug des Verstorbenen in corpore zu Grabe geleiten, auch am Tage des Begräbnisses keine Sitzung halten. Herr de Theux und Herr Dumortler schlossen sich dem Vorschlage des Herrn Rogier an, der schließlich durch Acclamation genehmigt wurde. Der zwischen

Antwerpen und London fahrende belgische Postdampfer „Ravens⸗

bourne,“ welcher gestern Mittags mit zahlreichen Passagieren und Frachtgut Antwerpen verlassen, ist in der Nähe von Dünfirchen zu Grunde gegangen. Alle näheren Angaben fehlen. (Köln. Ztg.)

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Großbritannien und Irland. London, 9. Februar. Unter den auf hina bezüglichen Actenstücken, welche die Regie⸗ rung am vorigen Sonnabend hat veröffentlichen lassen, befindet sich

eine Depesche Lord Clarendon's an Sir John Bowring vom

10. Dezember 1856, die das Verhalten Sir J. Bowrings, des Konsuls Parker und Sir H. Seymour's in ö. Punkten suflherr Der Minister des Auswärtigen stützt sich dabei auf das Gutachten der englischen Kron-Juristen, die in dem von den chinesischen Be⸗ hörden in Bezug auf die Lorcha „Arrow“ beobachteten Verfahren eine Verletzung von Art. IX. des Friedens-Vertrages erblicken. In einer an Sir J. Bowring gerichteten Depesche erklärt sich auch der Graf von Courch, der Vertreter Frankreichs, mit dem Verfahren der Engländer einverstanden und drückt die Ueberzeugung aus, daß durch die gemeinsamen Interessen Englands und Frankreichs eine Revision des englisch-chinesischen Vertrags erheischt werde. Im Ganzen füllen die betreffenden Aktenstücke nicht weniger als 225 Folio⸗ Seiten.

In ihrer zweiten Ausgabe meldet die „Times“, der König von Griechenland habe versprochen, nach der Räumung des Landes seitens der Occupations⸗-Truppen ein den Westmächten angeneh⸗ meres Ministerium zu ernennen. —ᷣ

Wie die „Morning Post“ berichtet, dauern in Paris die Un— terhandlungen zwischen Lord Cowley und dem persischen Ge— sandten fort.

In Woolwich ist vorgestern das Transportschiff „Northfleet“ angekommen, welches Mörser, Kanonen, Munition und andere Kriegsvorräthe nach China bringen soll. Eine ähnliche Bestim— mung haben zwei andere gegenwärtig in den London Docks lie— gende Schiffe.

In der heutigen Sitzung des Oberhauses bemerkte Lord Clarendon als Antwort auf eine Interpellation Lord Lynd— hur st' s, der „Moniteur“⸗ Artikel über die Donaufürstenthümer habe die größte Ueberraschung erregt. Der die Divans einberu⸗ fende Ferman gestatte zwar, daß die Frage hinsichtlich der Ver⸗ einigung der Fürstenthümer erörtert werde, behalte der Pforte jedoch ihre Souverainetätsrechte vor. Von Seiten der Regierung ward sodann eine auf die Strafe der Deportation bezügliche Bill einge— bracht, welche sehr günstig aufgenommen und zum ersten Male verlesen wurde, Lord Clarendon versprach, dem Hause die auf ö Händel mit Persien und China bezüglichen Aktenstücke vor— zulegen.

Im Unterhause erklärte der Schatzkanzler, die Finanz⸗ Vorlage werde am Freitag stattfinden. Disraeli kündigte an, er werde in der nächsten Sitzung im Widerspruche mit den Aus—⸗ sagen Lord Palmerston's den Beweis führen, daß allerdings ein geheimer Vertrag zwischen Frankreich und Oesterreich bestehe, durch welchen die erstere Macht der letzteren ihre italienischen Besitzungen garantire. Als Antwort auf eine Frage Layard's bemerkt Vernon Smith, Ferukh Khan habe in Paris neue Instructionen erhalten, und es stehe zu hoffen, daß die Unterhandlungen zu einem befriedigenden Ergebnisse führen würden.

Eor u, 5. Februar. Die jonische gesetzzebende Versammlüng ist zuf den 16. Februar d. J. einberufen worden.

Frankreich. Paris, 9. Februar. Heute veröffentlicht der „Moniteur“ die in der General -Versammlung vom 29. Januar erstatteten Berichte über die Lage der Bank von Frankreich, so wie den Bericht über die am 30sten vor dem Cassationshofe stattgehabten Verhandlungen in Bezug auf die Vertheilung von Wahlzettel. Ber Kaiser wohnte vorgestern einer Sitzung des Staatsrathes bei, worin über das neue militairische Strafgesetzbsuch berathen wurde, das, wie verlautet, dem gesetzgebenden Körper erst in der Session von 1868 vorgelegt werden dürfte. Die Mandate für die jetzigen Mitglieder des gesetzgebenden Körpers erlöschen bekanntlich mit dem Ablaufe der bevorstehenden Session, die nicht über den Mai hinaus dauern soll. Die neuen Deputirtenwahlen werden angeblich im Juli statt⸗ finden. Der hiesige Gemeinderath hat entschieden, daß der Boulevard von Sebastopol in diesem Jahre auf dem linken Seine⸗ Ufer bis zum Platze St. Michel fortgesetzt werden soll. Das diesjährige Unterbleiben der landwirthschaftlichen Aus⸗ stellung wird hauptsächlich finanziellen Gründen zugeschrieben, da bei der vorjährigen Ausstellung die dafür bewilligten Kredite um etwa 13 Mill, Fr. überschritten wurden, Der Bildhauer Ramus hat eine auffallend ähnliche Marmorbüste des Erzbischofs Sibour vollendet, die täglich Hunderte von Besuchern seinem Atelier zu⸗ führt. Der Prälat hatte wenige Tage vor seinem Tode dem Künstler gesessen, dem auch vergönnt wurde, noch die Züge der Leiche gleich nach der Ermordung zu studiren. Die seit der vorjährigen Ueberschwemmung vorgenommenen Damm-⸗ und Ufer⸗ bauten der Loire haben bereits 17 Mill. Fr. geko stet.

Der baierische Gesaudte, Baron Wendland, der seinen Sou⸗