1857 / 126 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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geschlossen. Der Präsident zeigte zugleich an, daß die Stärke des LVBachtpostens verdoppelt worden sei. Nach manchen lebhaften De⸗ batten sollte über das erste Amendement des Herrn Tesch abgestimmt werden, und man mußte die Tribünen aufs Neue eröffnen, weil sonst die Sitzung nicht als eine öffentliche betrachtet worden wäre. Das erste Amendement über die Anzahl und die Eigenschaften der Verwalter von Wohlthätigkeitsanstalten wurde mit 60 gegen 41 Stimmen verworfen und hierauf die übrigen Anendemenks zurück— gezogen. Darauf wurden die beiden Hauptartikel des von der Re— 6 vorgelegten Gesetzentwurfs 71 und 78 nach namentlichem ufrufe mit 60 gegen 41 Stimmen angenommen. (Düss. Ztg.)

Großbritannien und Irland. London, V. Mai. Am vorigen Sonntag, 24. Mai, vollendete die Königin Victoria ihr 38. Lebensjahr; doch ward die öffentliche Feier des Geburts— tages Ihrer Majestät bis auf gestern verschoben. Die meisten Re— gierungs-Bürecaus und eine große Anzahl Läden in der City waren geschlossen, und beinahe auf allen hiesigen Eisenbahnen waren Ver— gnügungs-Züge nach den am meisten zu einem ländlichen Ausfluge einladenden Zwischen⸗Stationen eingerichtet. Um 8 Uhr Morgens ward die Königliche Flagge auf dem Tower Somerset House und auf den Königlichen Pfarrkirchen St.-Martin-in-the-Fields, St. Mar— gareth, St. John und St. Mary Abbott's aufgehißt. Um 10 Uhr hielt der Herzog von Cambridge als Ober-Befehlshaber des Heeres im St. James-Park über die hier stehenden Garde⸗-Regimenter eine Inspection ab. Am Abend waren die Clubs und eine Anzahl anderer Gebäude in der Gegend von Pall-Mall und Piccadilly erleuchtet. Lord Palmerston, der Erzbischof von Nork, der Herzog von Wellington (Ober-⸗Stallmeister), Earl Spencer (Ober⸗-Ceremonien⸗ meister), der Marquis von Breadalbane (Ober-Kämmerer), Lord Clarendon, Sir G. Grey und die übrigen Minister gaben aus An— laß des festlichen Tages offizielle Diners.

Wir haben Nachrichten aus der Capstadt vom 6. April. In Folge der von dem Gouverneur ergriffenen energischen Maß— regeln war das Vertrauen in den Grenzbezirken vollkommen wieder— gekehrt. Der französische Transportdampfer „La Meurthe“ und das Kanonenboot „Valanche“, so wie das englische Kriegsschiff „Actäon“ und das Kanonenboot „Dove“ waren, auf dem Wege nach China begriffen, angekommen. Das englische Transportschiff „Simoom“, welches in Dublin das 83ste Regiment an Bord ge— nommen hatte, um dasselbe nach Mauritius zu bringen, war am 2. April in der Simons-Bai eingetroffen.

Die geographische Gesellschaft (Royal Geographical Society) nahm in ihrer gestrigen Jahresversammlung die Wahl ihres Prä— sidenten für das nächste Jahr vor. Der bisherige Präsident, Sir Roderick Murchison, ward wiedergewählt.

Der dänische Schriftsteller Hans Christian Andersen wird nächstens zum Besuche in England erwartet, wo er der Gast von Charles Dickens sein wird.

Frankreich. Paris, 27. Mai. Der König von Baiern hat gestern seine Besuche in den Kunst-Sammlungen des Museums im Louvre mit den Gemälde ⸗Galerieen und dem Museum der Souveraine begonnen. Großfürst Constantin, der am 20. Mai Bordeaux verlassen, dann Rochefort, Saint-Nazaire, das Etablisse⸗ ment von Indret und Lorient besucht hat, traf am 265. an Bord der RNacht „La Reine Hortense“ in Brest ein. Unter den Gesetz— entwürfen, die in öffentlicher Sitzung des gesetzgebenden Körpers gestern angenommen wurden, befindet sich der über die Verschmelzung der Eisen— bahn⸗-Gesellschaften und der über den Staats-Zuschuß zum Baue des Boulevard von Sebastopol. Gegen letzteren erhob im Namen der Provinzen Herr Desmolles lebhafte Beschwerde: Paris werde zu sehr begünstigt, meinte er, und die Keckheit der Gemeinde-Verwal—⸗ tungen, sich in kostspielige Unternehmungen zu stürzen, sei nicht zu loben. Es fanden diese Bemerkungen an einem pariser Deputirten, Herrn Lanquetin, ihren Gegner, und die 123 Millionen wurden bewilligt.

28. Mai. Baron Gros verließ gestern an Bord der „Audacieuse“ den Hafen von Toulon, um sich nach China zu be— geben. Der gesetzgebende Körper nahm gestern den Gesetzentwurf in Betreff der transatlantischen Paketboote an.

Spanien. Aus Madrid vom 26. Mai wird telegraphirt: „Der russische Gesandte, Fürst Galitzin, ist eingetroffen und über— reichte Ihrer Majestät der Königin Isabella II. die Insignien des St. Katharinen⸗ und des St. Andreas-Ordens. Die mexika— nische Frage ist noch nicht gelöst.“

Rußland und Polen. St. Petersburg, 22. Mai. Durch die Erweiterung der Befugnisse des Statthalters am Kau— kasus, derzufolge selbiger auf eigene Hand administrative Maßregeln zu treffen befugt ist, ohne vorgängig sich an den Senat und das Minister⸗Cemitè zu wenden, und die Senats⸗-Ukase nicht zu voll- ziehen, welche üble Folgen haben könnten, ist das bisher befolgte Tentralisationssystem erheblich vurchlöchert. Der bezügliche Ukas

ist heute in der „Senatszeitung“ publizirt. Bisher war die Vorschußbank am Altai nur befugt, den privaten Gold suchern Vor— schußzahlungen zur Förderung der Goldindustrie nur bis zum Auf— wande von 3,090,000 R. S. zu leisten. Jetzt hat der Kaiser ge— stattet, daß dieser Betrag überschritten werden darf, ohne eine be— stimmte Summe zu normiren.

Der Kaiser hat die im Jahre 1852 dem Handel mit dem west— lichen China ertheilten Privilegien des steuerfreien Exports und Imports mit Ausnahme des Thee's bis auf Weiteres wieder ge— nehmigt. Die Kaiserliche Regierung hat die freie Benutzung der Staatsforsten beschränkt und den Fabrikbesitzein in Ostsibirien eine kleine Abgabe für die Benutzung derselben auferlegt. Das Ministeritum der Marine soll einer durchgreifenden Reorganisation unterworfen werden. Die Departements desselben sollen in Com— toire mit einem Direktor, zwei Vice-Direktoren und sechs bis zehn Secretairen umgewandelt werden; alle anderen Personen sollen wie Handlungscommis auf Kündigung angestellt und besoldet werden. Die Direktoren werden über die Besoldung und Anstellung der Sub— alternen entscheiden. Wenn dieser Versuch im Marineministerium sich bewährt, soll dasselbe auch in anderen Ministerien stattfinden.

(H. B. H.)

Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. Mai. „Svenska Tidningen“ berichtet, daß die Bevollmächtigten des Reichs— schuld⸗-Comtoirs dem Reichstage die Annahme des Heineschen An— lehens zu widerrathen beabsichtigen.

London, Donnerstag, 28. Mai, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses wurde ein Antrag Roebuck's, welcher die Einsetzung eines Comitéès zur Untersuchung der englisch⸗-brasilianischen Beziehungen verlangte, mit 312 gegen 17 Stimmen verworfen.

Paris, Freitag, 29. Mai, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Gestern wurde die Session der Legislativen, nachdem das Bank— projekt von derselben angenommen worden war, geschlossen.

Der „Moniteur“ theilt mit, daß der Hof seine Residenz nach Saint Cloud verlegt habe. Ferner meldet der „Moniteur“ aus Algier vom 26. di, daß am 24Asten ein glänzendes Gefecht statt⸗ gefunden habe und daß alle Positionen der Beni-Raten genommen worden seien.

Auf dem Boulevard wurde gestern Abend die 3prozentige zu 69, 12 gehandelt.

Statistische Mittheilungen.

Im Regierungsbezirk Liegnitz bestehen zur Zeit zwanzig Spar— kassen, von denen die aͤlteste, die Hirschberger, am 1. Juli 1823, die jüngste, die in Mertschütz, Kreis Liegnitz, am 25. Juli 1855 in Wirk— samkeit getreten ist. Der näheren Uebersicht über die Verwaltungs -Er— gebnisse der Sparkassen im Jahre 1856 zufolge belief sich am Schluß des vorigen Jahres der Betrag der Einlage⸗-Kapitalien auf 1 Mill. 429, 108 NRthlr., und der Betrag des Reservefonds auf 82,470 Rthlr. Dazu kam ein Separatfonds von 2581 Rthlr.,, so daß das Vermdgen saͤmmtlicher Sparkassen sich auf 1 Mill. 514,160 Rihlr. stellte. Von dieser Summe waren 1 Mill. 394,665 Rthlr. zinsbar angelegt, so daß ein baarer Be— stand von 119,495 Rthlr. übrig blieb. Die Gesammtzahl der ausgege— benen Sparkassenbücher belief sich auf 26,5414, von denen 11,297 auf Ve— träge bis zu 20 Rthlr. lauteten. Von 20 bis 50 Rthlr. lauteten 6615, von 50 bis 100 Rthlr. 4858, von 100 bis 200 Rthlr. 2682, von mehr als 200 Thlr. aber 1092 Bücher. (Pr. C.)

Gotha, 28. Mai. Aus dem eben unter der Presse befindlichen Nechenschaftsbericht der hiesigen Lebensversicherungs-GBank für das Jahr 1856 kann vorläufig mitgetheilt werden, daß dieses Jahr wiederum sehr günstige Ergebnisse lieferte. Besonders zeichnete sich dasselbe durch einen sehr starken Zugang an neuen Versicherungen aus, welcher den jenigen des vorausgegangenen Jahres noch übertraf. Es schlossen sich der Bank nicht weniger als 1314 neue Mitglieder mit einer Versiche⸗ rungssumme von 2,183,100 Thaler an, wodurch der Persicherungs⸗ bestand, nach Abzug des Abgangs, bis zum Jahresschluß auf 20,998 Personen mit 32, 059,400 Rthlr. stieg. —ve Einnahme war um 39,572 Rihlr. größer, als im vorigen Jahre und betrug 1,468,448 Rthlr., worunter 328,749 Thlr. Zinsen von ausgeliehenen Kapitalien begriffen , Die Ausgabe für Sterbefall- Zahlungen, Dividenden ꝛc. be— chränkte sich auf 1,103,100 Thlr., so daß 365.348 Thlr. dem Bank⸗ fonds zuwuchsen und diesen auf 8,527,490 Thlr. erhoben. Von diesem n. werden 200,426 Thlr. durch die vorhandenen Ausgabereste und onstigen Passiba in Anspruch genommen, 6,376,989 Thlr. machen die Reserbe oder den Werth aller am 31. Dezember 1856 laufenden Policen aus und 537,580 Thlr. kommen auf den Prämien Uebertrag, d. h. auch

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die für die Zeit nach dem 31. Dezember 1856 voraus entrichteten Praͤ⸗ mien und Prämientheile. Der Rest von 1,413,395 Thlr. ist reiner Ueberschuß und wird in den nächsten 5 Jahren als Dividende an die Versicherten, in diesem mit 39 Prozent der im Jahre 1852 bezahlten Prämien, zurückgegeben. Der auf das Jahr zs5 allein treffende Ueberschuß beirägt 352.979 Thaler und entspricht einer Dividende von 31,6 Prozent. Durch diese so reich— lichen Dividenden, die bei der ununterbrochen wachsenden Ausdehnung des Geschäfts keinen Rückgang, wohl aber in Folge des besseren Zins. ertrages des Bankvermoͤgens eine Steigerung erwarten lassen, stellen sich die Beiträge der Versicherten auf ein ungemein niedriges Maß herab. Die Schwankungen in der Höhe der Dividenden werden hauptsächlich durch die Schwankungen der Sterblichkeit bedingt, welche zwar mit der wachsenden Zahl der Versicherten auf immer engere Bahnen sich beschrän⸗ ken, aber nie ganz ausbleiben werden. Für voriges Jahr war das Verbältniß der Sterblichkeit ein günstiges, indem nur 692.400 Thlr. für 405 Gestorbene verausgabt zu werden brauchten, während die Wahrscheinlichkeitsrechnung eine Ausgabe von 7I5, 080 Thlr. für 438 Sterbefälle hatte erwarten lassen. Die Fonds der Bank werden bekanntlich fast ausschließlich in ersten Hypotheken von größeren Landgütern angelegt. Die Verhältnisse des Kapitalmarttes begünstigten während der letzten Zeit diese Operationen, und es gelang, die neuen Ausleihungen im Durchschnitt zu einem Zinsfuß von reichlich 45 Pro⸗ zent, in einzelnen Fällen zu 4 und 5 Prozent zu bewirken. Der Durch⸗ schnitts-3insfuß aller Ausleihungen berechnet sich für den Jahresschluß auf 444 Prozent.

Nach amtlichen Ausweisen betrug die britische Ausfuhr im April 9, 985.000 Pfd., oder 56,000 Pfd. mehr als im April 1856 und 1,900,060 Pfd. mehr als im April 1855. Die Ausfuhr der ersten 4 Monate repräsentirt einen Werth von 38,813,000 Pfd. gegen 34,574, 090) Pfd. in dem entsprechenden Zeitraum d. J. 1856 und gegen 26,294, 000 in dem des Jahres 1855.

Nach den in Spanien bestehenden Einrichtungen müssen die zur Brief-Post aufgegebenen zu frankirenden Briefe, wenn sie nicht liegen bleiben und nach Verlauf bon vier Wochen verbrannt werden sollen, mit Freimarken versehen werden. Laut einem uns vorliegenden Bericht sind wäh⸗ rend des Jahres 1856 aus dem Verkauf oon Freimarken 165,105,684 R. oder etwas über eine Million Thaler gelöst worden. Es wurden nämlich verkauft 502,591 Marken zu 2 Cuart (6 Pf.), d. h. Stadtpostmarken, macht 118,256 R.; 30, (86,808 Marken zu 4 C. (1 Sgr.) d. h. ein fachen Portosatzes; macht 14,158,489 R.; 312,163 Marken zu 1 R. (2 Sgr. 2 Pf.). macht 312, 163 R. und 225,978 Marken zu 2 Realen, d. h. des Portosatzes für rekommandirte Briefe, macht 451, 956 Nealen. Rechnen wir dazu 64 815 R. Einnahme sür Berichtigung unausreichender Frankobeträge, so ergiebt sich die obige Summe. Für amiliche Korre⸗ spondenzen wurden während dieses Jahres unentgeltlich verab folgt; 1,340,101 Stück Freimarken zu Sendungen von 3 Unze, Sys, 804 Stück zu Sendungen von 1 Unze, 282, 451 Stück zu Sendungen von 4 Unzen und 136,497 Stück zu Sendungen von einem Pfunde. (Pr. C.)

Der Handelsverkehr der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika mit dem Ausland zeigte in dem Geschästsjahr 1855 bis 1856 ein Bild wachsender Lebendigkeit. Was dabei den Verkehr mit Deutschland betrifft, so wurde im direkten Handel aus Preußen ein Werth von 161,169 Doll. eingeführt und ein Werth von 79,762 Doll. nach Preußen ausgefuhrt. Die Einfuhr aus Hamburg hatte einen Werth von 2 Mill. 611, 9362 D., die Ausfuhr dorthin von 3 Mill. 92706ßß D. Aus Bremen wurde für 11 Mill. 846,580 D. eingeführt und für 10 Mill. 281.451 D. dorthin aus⸗ geführt. Lübeck hatte keinen direkten Handel mit den Vereinigten Staaten, während nach andern deutschen Häfen blos für 30,855 D. ausgeführt ward. Im indirekten Verkehr mit Nordamerika belief sich der aus- und eingeführte Waarenwerth des Zollvereins über Bremen auf 7 Mill. 256.351 D., über Frankreich auf 4 Mill. 802217 D., über England auf 2 Mill. 326,145 B., über Belgien auf 1 Mill. 136,451 D., über die Niederlande auf 195.422 D. und über Hamburg auf 771,440 D. Davon kamen auf Preußen über Bremen 2 Mill. 406,967 D., über Frankreich 3 Mill. 234446 D., über England 1 Mill. 551,067 D., über Belgien 670,755 D., über die Niederlande 69,911 D. und über Hamburg 283,939 D. Auf Sachsen kamen über Bremen 3 Mill. 445,871 D., über Frauk— reich 502,591 D., über England 266,953 D., über Belgien 33,329 D.,

über die Niederlande g86 B., über Hamburg 408,215 D. Auf Baiern

kamen über Bremen 813,560 D., über Frankreich 130,661 D., über Eng land 45,727 D., über Belgien 14,250 D., über die Niederlande 6174 D. und über Hamburg 50,905 D. Außerdem kam auf der Handels— route über Bremen auf Frankfurt a. M. ein Werth von 222,16 O., auf Württemberg von 733745 D. auf Baden von gil d n n ind D, auf die säch sischen Herzogthümer von 31,819 D., auf Hannover von 21532 D. auf Braunschweig von 4601, auf Oldenburg von 2685, auf Nassau bon 5080 Dollars. Ueber Frankreich kamen auf Frankfurt a. M. 585,B269

Dollars, auf Württemberg 88,443, auf Baden 166, 800, auf Hessen 272, 995,

auf die sächsischen Herzogthümer 237, auf Braunschweig I695, auf Ol— denburg 110 und auf andere Staaten 2870 Dollars. Auf dem Wege Über England kamen auf Frankfurt 45,312 Dollars, auf Württemberg 28.678, auf Baden 22.666, auf Hessen 29, 603, auf Hannover 312, auf Braunschweig 1242, auf Oldenburg 334 und auf andere Staa— ten 335.451 Dollars. Ueber Belgien kamen auf Frankfurt 997 4, auf Württemberg 8937, auf Baden 245,121, auf Hefsen 56, hö8 und auf andere Staaten 10417 Dollars. Ueber die Niederlande kamen auf Frankfurt 19,237, auf Württemberg 2917, auf Baden 58,94, auf Hessen Ih, 76, auf Hannober 2795 und auf andere Staaten 15, 765 Doll. Ueber Hamburg kamen auf Frankfurt 14,033, auf Württemberg 1625, auf Baden 2785, auf Hessen 5033, auf die saͤchsischen Herzogthü—⸗ mer 1248 und auf Hannover 3358 Dollars. Im Ganzen belief sich der

Werth des indirekten Handels von Nordamerika auf 9 Mill. 756,880 D. über Bremen, 14 Mill. 258.333 über Frankreich, 13 Mill. O10, 398 über England, 1 Mill. 2186537 D. über Belgien, 320,550 über die Nieder⸗ lande und 1 Mill. 009,514 D. über Hamburg. Der direkte Handel hatte einen Gesammtwerth von 641 Mill. 604,856 Dollars. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handels-⸗Nachrichten.

Von der im Verlage der Königlichen Geheimen Ober ⸗Hofbuch⸗ druckerei (NR. Decker) erscheinenden Ausgabe des Entwurfs und der Mo— tive eines Handels-Gesetzbuchs, welches gegenwärtig der Kommission von Rechts- und Sachverständigen in Nürnberg zur Berathung vorliegt, ist so eben die dritte Lieferung ausgegeben worden. Diescibe bringt die Fortsetzung der Motive in 17 Bogen und umfaßt, von dem Adb⸗ schnitt 5 Titel 1IV. des zweiten Buchs (Auflösung der Actien-Gesellschaf— ten) beginnend, das ganze dritte (Von den Handelsgeschäften) und vierte Buch (Vom Seehandel). Da der Entwurf selbst bereits bollständig vor— liegt, so wird auch die nächste Lieferung nur die Fortsetzung der Motive zu bringen haben.

Im Hafen von Barcelona bestand seit längerer Zeit der Miß⸗ brauch, daß den mit Steinkohlen dort anlangenden fremden, namentlich auch preußischen Schiffs-Capitainen durch Zahlung von nicht voll— werthigem Calderilla-Papier willkürlich Abzüge an der Fracht ge— macht wurden. Um diesem Mißbrauch zu steuern, hat, wie der „Pr. C.“ gemeldet wird, der Königlich preußische General-Konsul für Spanien Veranlassung genommen, beim General-Capitain von Catalonien über das Verfahren der betreffenden Handelshäuser Beschwerde zu führen und gleichzeitig beim Finanz⸗Ministerium in Madrid zu beantragen, daß von Amtswegen den catalonischen Behörden die Aufrechterhaltung der Ver— ordnung vom 6. Dezember 1852 wiederholt eingeschärft werde. Diese Ver⸗

ordnung bestimmt, daß nur bei den in Catalonien selbst abgeschlossenen

Zahlungs⸗Kontrakten der Empfänger sich zur Annahme bon z der Zah— lung in Calderilla⸗Papier verstehen muß, daß aber alle in andern spani— schen Provinzen, so wie im Auslande abgeschlessenen Kontrakte von dieser Bedingung frei sind. Beide Schritte haben inzwischen den günstigsten Erfolg gehabt. Vom General-Capitain ist den betreffenden Kaufleuten die ernstliche Warnung ertheilt worden, nicht durch derartige ordnungs⸗ widrige Handlungen dem Kredit des barcelonaer Handelsstandes Anbruch zu thun. Gleichzeitig ist denselben bedeutet worden, man werde sortan ihre Führung genau überwachen. Der Finanzminister hat dagegen die Behör⸗ den von Catalonien allen Ernstes angewiesen, darauf zu halten, daß den preußi⸗ schen und anderen Schiffscapitainen bei Zahlungen aus Kontrakten, die außer⸗ halb Cataloniens abgeschlossen worden, zu ihrem Nachtheil kein Calderilla⸗ Papier an Zahlungsstatt aufgedrungen werde, indem dieselben zu dessen Annahme gesetzlich nicht verpflichtet seien. Die preußischen Schiffs⸗-Capi—= taine würden gut thun, bei ihrer Ankunft in Barcelona sich mit dem diesseitigen Königlichen Konsul in Verbindung zu setzen, indem gutem Ver— nehmen nach derselbe in ihrem Interesse angewiesen ist, ebenfalls die Schwindeleien mit dem Calderilla⸗ Papier zu überwachen. Nicht selten ziehen es die Capitaine zu ihrem Schaden vor, sich mit Schiffsagenten zu verständigen, welche wohl selbst an den unreellen Manipulationen Theil nehmen, im besten Falle aber außer Stande sind, Schutz dagegen zu ge⸗ währen.

I nm H tpreisg e.

Berlin, den 28. Mai.

Zu Lande: Roggen 1 Rihlr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 22 Sgæ. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Rthlr. 22 Sgr. ö6 Pf., auch 1 Rihlr. 21 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Rthlr. 6 Str. 3 Pf., auch 1 Rhthlr.

Zu Warsec: Vo eizen 3 Rithlr. 15 Ster, auck 2 Rthkle. 5 Sgr. Roggen 1 Kthäir. 28 Sgr. 9 Pf., auck 1 Kahle 24 Sgr. 5 Pf. Cr ese Gerate 1 Rabl. 23 Sr. 9 Pf.. auch 1 Rꝛhlr 17 8 n ae. 1 Rihir 3 Sgr. 9 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf. KErhbser 2 Ralilt., auch z Rihlr. 23 Stzr. 9 Pf.

Mirt woch, den 27. Mai

De- Schock Strob 7 Rihlr 5 Sgr., auch G ih. Heu 1 Thlr., geringere Sorte auch 25 Str.

Kartoffeln, der Scheffel 20 Se, auch 15 S8gr«, metzenweis 1 Sgr. 6 Pf., auch 1 Sgr.

Die Markt- Preise des Kartoffel- Spiritus, der 1, Sid pro ent n ch Trallen, frei hier ins Hans Eehletert, waren auf hiesigem Blatze ach

83 273 u. 26 Rthli.! 23. . 26 u. 262 Rthir ' , 1. 5835 1 ( 23 J . ö . Rthli , 27. wd .

98 * M 28 J 254 u. 253 Rihlr.]

Der Centner

Berlin, den 28. Mai 1857.

t . . Die Aeltesten der Kaufmanns chalt von Berlin

ELei6ßnzig, 28 Vai. Leipzig-Dresdener 289 Br, 288 G. Löbau- Zittauer Lilt. A. 60 Br., 593 B.; do. Litt. B. . Magdeurg-Leip- ziger JI. Em. 2616 Br.; do. II Em. Berlin Anhaltische Berlin Stettiner —. Cöln - Mindener Thüringische -. Friedr. Wich. Nordbahn —. Altona -Ki ler —. Anhalt- Desss Landesbank- Actien Litt. A. u. B. 120 Be; do. Lit. G. 118 1 Brauns chweigische Bank- Actien 1213 Br. Weimariselie Bank- Actien 114Brꝗ. Oesterreichische 5proz. Meta liques 813 B. 185424 Loose 1864er National- Anleihe 825 Br. Preussische Prämien-Auleihe