1857 / 130 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ves Marschalls Randon aus Algier vom 27. Mai. Die Beni⸗ Raten hatten sich unterworfen und alle die ihnen von dem Marschall gestellten Bedingungen angenommen. Auch der Stamm der Arb⸗ Duela's hatte seine Unterwerfung eingereicht. Der Marschall spricht die Hoffnung aus, daß die übrigen feindseligen Stämme diesem Bei⸗ spiele folgen werden. Mittlerweile läßt er das Innere des Landes erforschen und Straßen abstecken.

Spanien. Madrid, 29. Mai. Die Königin verlieh der Gräfin Brunnow und der Fürstin Benckendorff das Band des Marie⸗Louisen Ordens.

Man schreibt der „Pr. C.“ aus Cadiz unter dem 23. Mai: „Nach den hier neuerdings eingehenden Nachrichten dauerten um die Mitte des Monats die Neckereien zwischen den Maroccöanern des Riffs und den Besatzungen der afrikanisch spanischen Küstenplätze noch immer fort. Von Penon aus hat man ein halbes Dutzend Riffbewohner durch einen Ausfall überrascht und dieselben wurden gefesselt nach Alhucemas geschafft, wo sie gegen die von den Ma— toccanern aufgegriffenen und noch am Leben befindlichen Dolmet⸗ scher und zwei Matrosen ausgewechselt werden sollten. Der Tribus von Benisidel hatte die unlängst von Melilla aus wegge— nommenen beiden großen Boote reklamirt, jedoch vergeblich. Er hatte demnächst beschlossen, sich Genugthuung zu verschaffen und, fobald ihn die Reihe treffen würde, die maurischen Wachen und Vorposten rings um die Festung zu besetzen, Nachts die Mauer der Festung zu besteigen, einige Schildwachen zu überfallen und zu toͤdten und sich dann einiger Geschütze zu bemächtigen. Die Ge— schütze sollten hinabgestürzt und dann gegen die Festung verwen⸗ bet werben. Man fertigte heimlich einige 36 Fuß hohe, starke Leitern an, schleppte sie in der Nacht vor dem beabsichtigten Ueberfall nach der Bastion San Geronimo und versteckte sie hinter dem hohen Ufer des dort mündenden Goldflusses. Der Plan wäre vielleicht gelungen, wenn nicht die Eifersucht und Feindschaft der Tribus gegen einander ihn verrathen hätte. Der Gouverneur Moreillo wurde durch einen Mauren von Mazuza gewarnt. In Folge dessen ließ er den Ad— jutanten Lopez in Begleitung von 14 Soldaten von dem Hafen aus in die Mündung des Goldflusses einfahren und die obener— wähnten Leitern und außerdem zwei dort befestigte europäische Boote, welche wahrscheinlich Schiffbrüchigen zur Rettung gedient hatten, nachher aber bon den Maroccanern aufgegriffen worden wa⸗ ren, wegnehmen. Dieser europäischen Boote hatten sich die Rifenos angeblich bedienen wollen, um die Festungsboote von Melilla Nachts anzuzünden. Adjutant Lopez führte unter dem Feuer seiner Mann— schaft und der Maroccaner den Auftrag glücklich aus, ohne daß ein Menschenleben dabei zu beklagen gewesen wäre. Zwei den Spa— niern persönlich bekannten und befreundeten Riffbewohnern gelang es, zwei Boote von Melilla in der Absicht zu leihen, der Besatzung eine Quantität Getreide und Gemüse zuzuführen. Die Riffinen iehrten auch am folgenden Tage mit den befrachteten Booten zurück, von denen das eine, da es überladen war, und sich zufällig ein Land— wind erhob, bevor es den Hafen erreichen konnte, Angesichts der Festung unterging. Die Maroccaner kehrten, ohne Zweifel aus Besorgniß, für den Verlust verantwortlich gemacht zu werden, mit dem andern Boote um, zogen dasselbe aufs Ufer, zerschlugen es und theilten das Holz unter sich.“

Rußland und Polen. Nachrichten aus Warschau vom 28. Mai zufolge, war der Statthalter des Königreichs Polen, General Fürst Gortschakoff, an diesem Tage von St. Petersburg, wo derselbe längere Zeit verweilt hatte, wieder dort eingetroffen. Eine so eben daselbst publizirte Verordnung, welche der Administrationsrath im Namen des Kaisers unterm 3. Mai erlassen hat, stellt die Vorschriften auf, welche zur Verhü— tung von Gefahren beim Eisenbahnverkehr für nothwendig erach⸗ tet sind. Der zweite Theil der Verordnung betrifft die auf die Uebertretung dieser Vorschriften gesetzten Strafen.

Amerika. New⸗JYJork, 19. Mai. Die neue Regierung der Republik Neu-Granada hat im Repräsentanten-Hause eine Bill eingebracht und durchgesetzt, welche die Exekutive ermächtigt, mit Großbritannien, Frankreich, den Vereinigten Staaten und Sardinien einen Vertrag auf folgenden Grundlagen abzuschließen;

1) Die Landenge von Panama, gegenwärtig ein integrirender Theil

Neu⸗Granada's, ist hinfort ein souverainer und unabhängiger, dem Han— del aller Nationen offen stehender Staat, unter der Garantie und dem Schutze der kontrahirenden Mächte. 2) Die Gränzen des Staates Panama sind nach der einen Seite hin die vor Kurzem mit Costa Rica vereinbarte Gränzlinie, nach der anderen Seite hin die Linie, welche dem Gesetrze vom Jahre 1847 gemäß die Probinz Choco von dem Gebiete Darien een .

3) Die gegenwärtig dem Staate gehörigen Inseln in beiden Oceanen, so wie auch die Inseln St. Andreas, Rew⸗Providence und andere, welche den gegenwärtigen Canton St. Andreas in der Provinz Carthagena bil— den, sollen eingeschlossen werden.

A4 Den kontrahirenden Mächten steht es frei, ihre Posten auf der Eisenbahn oder jedem andern interoceanischen Wege unter folgenden Bedingungen zu befördern; Neu⸗Granada zahlt weder dem Staate noch der Eisenbahn Gesellschaft irgend etwas; England und Nordamerika ahlen jährlich je 50, 000 Dollars, und Frankreich und Sardinien je 25,000 Dollars an den Staat und außerdem an die Eisenbahn⸗Gesell⸗

schaft 10 C. für das Pfund Briefe und 1 C. für das Pfund Zeitu w zahlt jährlich dem , . ) 3 Dollars.

5) Der Staat Panama legt keine Steuern auf Posten ꝛc. Die Eisen— babn⸗Gesellschaft kann Posten von Nationen, die nicht . dieses Vertrages find, besteuern.

6) Der Staat Panama tritt, vorbehaltlich der in diesem Gesetze fest= gestellten Punkte, in die Rechte und Pflichten Neu-Granada's.

Paris, Donnerstag, 4. Juni, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Man will mit Bestimmtheit wissen, daß der König von Baiern nächsten Montag abreisen werde.

Der heutige „Moniteur“ meldet aus Kabylien vom 29. Mat, daß die Stämme der Beni-Fraoucen, der Beni⸗Khelili und der Beni-⸗Bouchaib sich unterworfen haben.

Aus Madrid wird vom 2. d. gemeldet, daß die Cortes die Adresse an die Königin mit 221 gegen 19 Stimmen angenommen haben.

Gestern Abend wurde die 3proz. auf dem Boulevard zu 69, O05, österreichische Staatseisenbahn zu 665, lombardische Eisenbahn— Actien zu 619 gehandelt.

Statistische Mittheilungen.

—— Die „Mittheilungen des statistischen Büreaus, haben in jüngster Zeit eine Uebersicht der Ergebnisse der im preußzischen Staate im Dezember 1855 stattgefundenen amtlichen Volkszählung der Oeffent— lichkeit übergeben. In dieser Uebersicht ist auch das Ergebniß jener Zählung nach den Religionsunterschieden enthalten. Daraus ersehen wir, daß der preußische Staat am Schlusse des genannten Jahres insgesammt 103534, 754 evangelische Christen, 6,418,310 römisch— katholische Christen, 1380 griechische Christen, 14,139 Mennoniten und 234,248 Israeliten zählte. Das Jadegebiet mit 227 Ein— wohnern (225 Evangelischen und 2 Katholiken) ist dabei mit— gerechnet. Die evangelischen Christen machten somit 61,24 Prozent der Gesammt-Bevölkerung des preußischen Staates (17,202, S314) aus, die Katholiken 37,21 Prozent, die Griechen ,o Prozent, die Mennoniten C0,os und die Bekenner des mosaischen Glaubens 1,36 Prozent. Den evangelischen Christen sind die Herrenhuter, ferner die Separatisten und Dissidenten⸗ Gemeinden zugezählt. Ueber die Herrenhuter, Separatisten und Dissidenten sind aber gleichzeitig auch besondere Nachweisungen auf— gestellt worden, aus denen sich ergiebt, daß am Schlusse desselben Jahres in dem ganzen Staate nur 57.102 Separatisten und Dissidenten vorhan— den waren. Unter dieser Zahl befanden sich 31,386 Alt-Lutheraner, 16420 Freigemeindler, 3333 Baptisten, 3030 Herrenhuter. 1336 Irvin⸗ gianer, ld niederländische Reformirte und 683 Menzelianer oder nicht unter der General-Konzession vom 23. Juli 1845 stehende Alt-Lutheraner.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Berlin, 27. Mai. Am 6. d. Mts. brach auf der Königlichen Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn, auf der Station Frankfurt a. d. O, an einem der Königlichen Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn zugehöri— gen achträdrigen Güterwagen eine aus der Fabrik der Patent Sfiaft and Axle Tree Company zu Wednesbury in Siaffordshire hervorgegangene Patent Bündel ⸗Achse, welche seit der letzten Revision 1115 Meilen durch— laufen hat. Der Bruch erfolgte dicht an der Nabe.

Die „Pr. C.“ hat schon früher des schwunghaften Betriebes der Liqueurfabrication in Lille und der namhaften Sendungen von preußi— schem Rohspiritus nach jenem Platze erwähnt, welche theils über Dün— kirchen, theils durch Belgien dorthin gehen, um, nach vorgängiger Recti— fication, mit den feinen, aus der Destillation von Reis, Dari und Hirse gewonnenen Produkten versetzt zu werden. Es nimmt diese Art des Geschäftsbetriebes, neueren Nachrichten zufolge, einen guten Fortgang, dergestalt, daß voraussichtlich das seit Anfang dieses Jahres im ganzen Nord-Departement verbrauchte Reisquantum allein bis zum Ende dieses Monats sich auf 40 Millionen Kilogramm belaufen wird, was etwa einem Quantum von 120,900 Hektolitern (a 735 Quart) reinen Alkohols entspricht. Die Einfuhrlisten von Lille allein geben den Reis-Import pro 1856 auf 3933, 849 Kilogramm an, für Januar, Februar und März d. J. auf 1: 932,851, und seitdem vergeht fast kein Tag, ohne daß mehrere Ladungen dieses Artikels aus London und Liverpool in Dünkirchen ein— treffen. In demselben Maße steigern sich die Sendungen von Roh— spiritus Nach den erwäbnten Listen, welche die Gesammt-Einfuhr des verflossenen Jahres, auf 100 Grad reduzirt, zu 1,438,324 Litres angeben, hatte der monatliche Import pro Januar d. J. schon den Betrag von 56M,02t, pro Februar den von 738,369 Litres erreicht und betrug pro Monat März 879,411 Litres. Nach den Listen der belgischen Grenz— ämter belief sich der Transit pro Dezember 1856 auf 16,333 Hektoliter, pro Januar d. J. auf 16,333 Hektoliter reinen Alkohols.

Lei6pziz, 3 Juni. Leiptig - Dresdener 2839 G. Löbau— Zittauer Litt. A. 609 Br., 593 G.; do. Litt. B. . Magdeburg- Leip- ziger JI. Em. 2613 Br.; do. II. Em. Berlin - Anhaltische Berlin - Stetiiner —. Cöln- Mindener Thüringische 1243 G. Friedr. Wilh. Nordbahn —. Altona- Kieler —. Anhalt Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 120 Br.; do. Litt. C. 118 Br. Braunschweigische Bank- Actien . Weimarische Bank- Actien 114 Br. Oesterreichische 5proz. Metailiques S5 Br. 1854er Loose —. 1854er National-Anleihe 82 G. Preussische Prämien-Anleihe —.

Beilage

. 1059 Beilage zum Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 130.

KEresgeata, 4. Juni, Uhr 15 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats Anzeigers. Oesterreichische KHanknatet S4 Br. Freiburger Stamm · Aàctien 124 Br.; do dritter EnBᷓission 11935 Br. Ohberschtesische Actien Lit. A. 147 Br.; do. Lit. B 333 Br.; 40. Lit C 133 Br. Oberschlesische Prioritäts Obligationen Lit. ID. SS Br.; do Litt. E. 71 Br. Kosel- Oderberger Stamm-Actien 635 Br. Rose! Oderherger Prioritäts - Obligationen . Neisse- Brieger Stamm Actzer= 7657 Br.

Spiritus pro Kimer cu 6h Quart bei 89 pCt. Tralles 10 thlr. G. VVeizen, weisser 62 - 96 Sgr., gelber 69 —-93 Szr. Rotggen 45 51 Sgr. Gerste 39 —– 46 Sgr. Hafer 35 30 Sgr-

Bi geringem Geschäft waren die Course etwas niedriger.

Freitag, den

des Staats- Anzeigers) 45, Juni, Juni-Juli 44 ber 45 bez, Rr. u. G.

ia Tan kz azdksü;, 3. Juni, Nachmittags 2 Uhr 32 Minuten. Stimmung matt.

Stieslit⸗ de 1855 984 Br. 32proz. Spanier 253. 1pro. Spanier 233. National- Anleihe 813. 5proz. Russen 1092 G. Mexikaner 11 Br. Disconto 5, 5 pCt.

err eidema- ke: Weizen loco sehr fest; ab auswärts fest, aber ruhig. Rogzen loco fest; ab Königsberg nur zu niedrigen Preisen Käufer. Orl loco 31g, pro Herbst 0z. Kaffee Stimmung cher et was günstig.

Ert ms sn . TH., 3. Juni, Nachmittags ? Uhr 18 inuten. kFlau auf Wiener niedrigere Ansangcourse.

Sehluss- Lonese: Nenezte preus ische Anleihe 1167 Preussische Kassens- heide 13d. Cala- Mindener Eisenbahn- Actien —. Hriegrich- VVilsllelins ardhaht. 593. Ludwigshafen Verbach 51. Frankfurt- Hanau —. Kerliner VWerhse! 195. Hamburger Wechsel 883. Lonudorer Wechsel 11895 Br. Pariser Wechsel 935. Ameterdarer Wechseiii- VvViener VVechsel 1133 *rankfurter Ban Antheile— abproz. Spanier 377. 1IprSοt. Spanier 2443. Kurhess. Louse Ziehung Fadische Loose 518. pro.“. HMetallique 783 ipros. Men alliq;́hres 683. 1854er Loose 1043. Geagterreichisches Nartonal- Anleken 80 * Oeeterreicische Rauk - Attlieile 1141.

b, Barra. 4. Juni, Mittags 12 Uhr 45 Min (Woltft', Te! Bar); Anfengs sehr flau, bei Abgang der Depesche hesser.

„ber- Anteihe 92. Spro. Rletalliaces S3. 4 2cο2ς Kier afsiqu e- 73. Bankactien 1902 Bank - Interim Scw6eine KHardbaka 193.

9 5. Juni 1857 * Amant er dunn 3. Juni, Nachmittags 4 Uhr. (Walffs Tel. Rur.) Börse fest nnd ziemlich lebhaft. Oesterreichische Elleten an- geboten. ,, . proꝝ österreich. National- Anleihe 773. 5proa. k iit. E 88. 5proz. Meialliques 763. , 2. des 389. rn, dem ß 3. 3pra* Spanier 5845. 5proz. Russen Stieglitz de 18 5 983. Mexikaner 213. Ilolländisckie Integrale 63. HI QOmel om, 3. Juai, Mittags 1 Uhr (Walst's Fel. Bur] Con- sols 8933. Nachmittags 5 Uhr. (Wollt's Tel. Brr,.) Consols 933. Ivuros. z 26 re rik aner 323. Sac diuie- 885. 5proz. Russen 107. peer. Russen 97. ; G etreidemarkt: Englischer und fremder Weizen unverändert hei limitirtem Geschäft. Gerste flau, Hafer sest, russischer Haser et was bi liger. Tas ene z ee n, 3. Juui. Mittags 12 Uhr (Molfft's Tel. Bur.) Eann wolte: 50009 Rallen Umsatz. Peeise gegen gestern un verändert. Ennis, 3. Juni, Nachmittaßzs 3 Uhr. d , LæaI. He.) Con- sols von Mittags 12 Uhr waren 35 gemeldet. Die 3Bros, erössnete zu 69, 25, wich auf 69, hob sich wieder auf 69, 25 und s- hloss matt zur Notiz. Alle Essekten waren angeboten. Consols von Mittags 1 Uhr waren ebenfalls 837 eingetrofsen. Schluss- Conuzge. pros. Hente 68, 95 A4zpa9r. Rn e 91, —. 3arou. Szanier 38 1proz Spanier Silber- AÆuleih- 90

Königliche Schauspiele.

Freitag, 5. Juni Im Opernhause. ((99ste Vorstellung.) Der Prophet. Oper in 5 Akten, nach dem Französischen des Scribe, deutsch bearbeitet von L. Rellstab. Musik von Meyerbeer. Tanz von, Hoguet. (Frau Palm-Spatzer, K. Württembergische Kammersängerin: Fides, als letzte Gastrolle. Anfang 6 Uhr. Mitttel⸗Preise.

Im Schauspielhause. Keine Vorstellung.

In Potsdam. Auf Allerhöchsten Befehl: Die Grille. Länd⸗ liches Charakterbild in 5 Akten, mit theilweiser Benutzung einer Erzählung von G. Sand, von Charlotte Birch-Pfeiffer. An⸗ fang 6 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind in der Kastellans-Wohnung im Schauspielhause zu Potsdam zu folgenden Preisen zu haben: Erster Balkon und erste Rang-Loge 1 Thlr. Parquet und Par⸗ quetloge 20 Sgr. Zweite Rang-Loge 15 Sgr. Parterre 10 Sgr. Amphitheater 5 Sgr.

Sonnabend, 6. Juni. Im Schauspielhause. (137ste Abonne⸗ ments-Vorstellung. Graf Esser. Trauerspiel in 65 Akten, von

3 z . 101 J. . 1. 8354er oe 1103. National- Ænlehrn 4

74. Paris 12135. Gold —. Silber —.

1171 St ie cker ie

Die unverehelichte Dietrich ist am 31. Mai 1857 aus dem Gefängnisse hierselbst entsprungen.

Alle Behörden des In- und Auslandes er— suchen wir dienstergebenst, die unverehelichte Dietrich im Betretungsfalle verhaften und an unseren Gefangen-Aufseher Becker hierselbst im Nathhause abliefern zu lassen.

Charlottenburg, den 1. Juni 1857.

Königliche Kreisgerichts- KNommission.

Signalement.

Vor- und Zuname: Friederike Marie Dietrich; Stand: unverehelicht; Geburtsort: Berlin; Religion: evangelisch; Größe: 5 Fuß; Statur: schlank; Haare: schwarzblond; Stirn: frei und gewölbt; Augen: braun; Augenbrauen; dunkel; Nase: klein; Kinn: rund; Mund: klein; Zähne: vollstaͤndig; Gesichtsfarbe: gesund; Ge⸗ sichtsbildung: oda; Sprache: deutsch; besondere Kennzeichen: schielt.

Bekleidung. Brauntuchener Talmantel, rothgeblümter kattunener Noch, rothgestreifte Ginghamschürze, 2 weißleinene Unterröcke, weiß⸗ leinenes Hemde, weißbaumwollne Strümpfe, Zeugstiefel, gestickter weißer Halskragen.

1269)

Der unterm 15. Juni 1866 in Sachen be— treffend den Diebstahl bei dem Tuchscheerergesellen Ernst Nobert Jaehde zu Sorau, erlassene Auf— ruf hinter eine unbekannte Diebin ist erledigt.

Sorau, den 28. Mai 1857.

Der Staats⸗Anwalt.

London 10, 12. Han- ] H. Laube, Kleine Preise. Im Opernhause. Keine Vorstellung.

—— . 3 w 9 , ä td 4 C 53 E T.

5

10171 Nothwendiger Berkauf. Königl. Kreisgericht Berlin. Erste (Civil-) Abtheilung, den 23. April 1857.

Das dem Bäckermeister Ernst Julius Pick

gehörige, zu Moabit, an der Ecke der Strom— und Thurmstraße belegene, im Hypothekenbuche von den Umgebungen Berlins im Niederbarnim— schen Kreise Vol. 8 No. 451 Hol. 41 verzeichnete Grundstück, abgeschätzt auf 7083 Thlr. 25 Sgr. 6 Pf. zufolge der nebst Hypothekenscheine in unserem V. Büreau einzusehenden Taxe, soil

am 20. November 1857, Vormittags

11Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle, Zimmerstraße

Nr. 25, subhastirt werden. Gläubiger, welche wegen einer aus dem

Hypothekenbuche nicht ersichtlichen Realforde⸗

rung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastations—

gerichte anzumelden.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte Hypo—

theken-Gläubiger, Particulier Herrmann Oswald

Müller, wird hiermit öffentlich vorgeladen.

(12107 Nothwendiger Ver kauf. Königliches Stadt- und Kreisgericht zu Danzig.

Das hieselbst auf der Rechtstadt auf dem ersten Damm unter der Hypothekennummer 21 unter der Serbisnummer 5 belegene, zur Kon— kursmasse der Wittwe Eline Mendelsohn ge⸗ bornen Goldschmidt gehörige Haus nebst Zube— hör, abgeschäßzt auf 8100 Thaler, zufolge der nebst Hypothekenschein in dem Büreau V. einzu⸗ sehenden gerichtlichen Taxe, soll

am 19. Dezember 1857, Vormittags 111 hr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Die Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hhpothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern dieses Grundstücks Befrie⸗ digung suchen, haben sich mit ihren Ansprüchen bei dem obengenannten Gerichte zu melden. Danzig, den 25. Mai 1857. Königliches Stadt- und Kreisgericht, Erste Abtheilung.

1006) Nothwendiger Verkauf. Königliches Kreisgericht zu Marienburg, den 27. April 1857.

Das in der Dorfschaft Eichwalde sub Nr. 11 belegene, dem Hofbesitzer Johann Laudon zu— gehörige Grundstück, abgeschätzt auf 5715 Thlr. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedin⸗ gungen im III. Büreau einzusehenden Taxe, soll am 10. Novem ber 1857, Vormittags 12 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Folgende dem Aufenthalte nach unbekannte Gläubiger, als: die unbekannten Erben der zu Irrgang verstorbenen Wittwe Negine Grunau Feborene Preuß, werden hierzu öffentlich vor⸗ geladen.

Glaͤubiger, welche wegen einer aus dem Höz— pothekenbüche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihre Ansprüche bei dem Subhaftations⸗Gerichte anzumelden.