1857 / 148 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ercellen der Wirkliche Geheime Rath und Chef des ar für ir landwirthschaftlichen Angelegenheiten, Freiherr don Manteuffel, nach Merseburzdzßz;⸗

Der Unter- Staatssecretair im Ministerium füt Handel Ge- werbe und öffentliche Arbeiten, von Pommer-⸗Esche, und

Der Wirkliche Geheime Ober⸗Finanzrath und General- Direktor der Steuern, von Pommer⸗Esche, nach der Insel Iäãgen.

Summarische Uebersicht der immatrikulir ten Studirenden auf der Akademte zu Münster im Sommer⸗Semester 1857.

Von Michaelis 1856 bis Ostern 1857 sind gewesen Davon find abgegangen?... JJ 718 Es sind demnach geblieben 371 ' Dazu find in diesem Semester gekommen. 31 Die Gesammtzahl der ijmmatrikusirten Studirenden beträgt also.

Davon befinden sich: n der theologischen Fakultat 3 der philosophischen Fakultät Summa

Außerdem besuchen die Akademie, zum Hören der Vorlesungen

berechtigt, als Hospitanten—— 4

Gesammt zahl 406

Unter den immatrikulirten Studirenden sind aus der Rheinprovinz 103, aus der Provinz Sachsen 10, Brandenburg 2. Schlesien 2, Posen 5, Westpreußen 5. Ostpreußen 1, Ausländer 35 nämlich 20 aus dem König⸗ reich Hannover, 11 aus dem Großherzogthum Oldenburg, 2 aus Luxem—⸗ burg, 1 aus Belgien, 1 aus Waldeck.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 26. Juni. Der General Major und Inspecteur der 1sten Ingenieur⸗Inspeertion, von Prittwitz, hat fein Mandat als Abgeordneter für den 111. Berliner Wahlbezirk niedergelegt. (Pr. C.) .

Kobtenz, 23. Juni. Nach beendigter Parade hatten am gestrigen Nachmittage die hier anwesenden Generale, so wie die sämmilichen Befehlshaber der hier stehenden Truppentheile die Ehre, von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen von Preußen zur Tafel gezogen zu werken. Heute Morgens rräcis halb 9 Uhr ist der Prinz im offenen Wagen, vom schönsten Wetter begünstigt, nach Trier abgereist. (Köln. Ztg.)

Schweiz. Neuenburg, 22. Juni. Die Theilnahme an

der gestrigen Abstimmung über eine Verfassung s-Revision war nicht sehr groß, well sich das Resultat vorauesehen ließ. Es den. Lord Palmerston sagie, als er fruher gefragt worden sei, ob die

stimmten für Revision 5289, dagegen 142. Reviston durch einen

Verfassungsrath verlangten 6178, durch den Großen Rath 261

Stünmen.“ Das Nächsse, was nunmehr zu gewärtigen, ist die Bahl eines Verfassungsrathes. Schen unter dem 17.8 M. hat die Reuenburger Regierung die Amnestie verkündet, in Folge deren alle bei den September -Ereignissen Betheiligten in den Kanton zurückkehren können und in ihre bürgerlichen Rechte wieder ein⸗ zireten. Wie der „Köln. Ztg.“ gemeldet wird, ist gestern Abends auch Graf Pourtalès- Steiger wieder auf seinem Landgute bei Bern, das er vor jenen Exreignissen bewohnt hatte, angelangt.

Großbritannien und Irland. London, 23. Juni.

Unter dem Vorsitze des Prinzen Albert fand gestern Nachmittags in Willis's⸗-Rooms die erste von drei Konferenzen statt, welche den

Zweck haben, die Fragen des Volkennterrichts zu erörtern. Unter den Anwesenden befanden sich Earl Granville, die Bischofe

Winchester, Manchester, Lord Breugham, Lord Calthorpe und Sir J. Palington. Die Veihandlungen wurden durch eine Nede des Prinzen eröffnet. St. Königliche Hoheit bemerkte unter Anderm: „Während Eifer für das Gemeinwobl, ein warmer religisser Sinn, wahre Menschenliebe Eigenschaften sind, die unsere Landsleute in hohem Grade auszeichnen, so sind die Liebe zur Freiheit und die Abneigung, sich in Dingen, welche ihrem Herzen am nächsten steben, von der Staats⸗ gewalt überwachen zu lassen, Gefühle, welche fleis böchst mächtig auf ihr Handeln einwirken werden. Der gemeinsame Zweck ist daher aus den berschiedensten Gesichté punkten ins Auge gefaßt worden, und man ist, um ihn zu erreichen, oft von en igegengesetzten Prinzipien ausgegangen. Der Cine uchte die Unterstüßung der Regierung, der Andere die der Kirche, ü welcher er gehört; der Eine erklärte es für die Pflicht des Siaates, ür den Elementar-Unterrichts des ganzen Volkes zu sorgen, der Andere erblickte in der Einmischung des Sigates ein Hemmniß der freiwilligen Anstrengungen des Volkes selbst und eine Beeinträchtigung der Selb st⸗ regierung. Andere wiederum befürworteten einen auf lofole Selkst- regierung gegründeten Plan des zwangsweisen Unterrichts, während noch Andere das Freiwilligkeits⸗ System im volsien Umfange zur Geliung bringen wollten. Während das einige der politischen Ünterschiede sind, waren die auf religiͤsem Gebieie nicht weniger scharf ausgeprägt

und wirksam. .. Haͤtten diese Differenzen heute hier diskutirt wer⸗ den sollen, so hätie ich Ihrer Einladung, den Vorsißz zu über⸗ nehmen, nicht enisprechen koͤnnen, da ich das für unverträglich der Stellung, die ich einnehme, gehalten haben würde, so wie mit der Pflicht, die ich der Königin und dem ganzen Lande schulde. Ich sehe hier Manner vor mir, die eine hervorragende Rolle in diesen wichtigen Diskussionen gespielt haben, und ich freue mich, ihnen hier auf neutralem Boden zu begegnen. ch freue mich, daß es einen neutralen Voden giebt, auf welchem ihre mannigfaltigen Talente und

igkeiten gemeinschaftlich für den gemeinsamen Zweck wirken können, ünd ich bin siolz darauf und danke ihnen dafür, daß fie mir gestattet haben, den Vorsitz über Sie zu führen, um mit Ihnen zusammen in dem⸗ seiben Weinberge zu arbeiten.“

Im Verlaufe seiner Rede erwähnte der Prinz, daß sich seit dem Beginne des gegenwärtigen Jahrhunderts, d. h. in einem Zettraume, während dessen die Bevölkerung Englands sich ungefähr

verdoppelte, die Zahl der Schulen im Lande sich vervierzehnfacht habe.

Bei Lord Palmerston erschien gestern eine Deputation von Personen, die sich für die Euphratbahn interessiren, um bei der Re⸗ gierung dahin zu wirken, daß sie dieser Eisenbahn ein Minimum von Interessen garantire. An der Spitze der Deputation stand der

Earl von Shaftesbury.

Es ist der Plan im Werke, Lord Clive ein öffentliches Denk⸗

mal zu errichten. Zu diesem Zwecke fand heute Nachmittags in

Willis's Robms ein Merting unter Vorsitz Lord Hills statt. Die ostindische Gesellschaft hat 500 Pfd. St. für das Monument bei- gesteuert. )

In der gestrigen Oberhaus⸗Sißtzung brachte der ord- Kanzler acht Bills ein, welche von der Behufs der Codifizirung des Statutar⸗ rechts eingesetzten Kommisfion ausgearbeitet worden find. Sie beziehen sich auf Diebstahl, Einbruch, böswillige Zerstoͤrung von Eigenihum, Faͤlschung, das Jagdgeseß, Verleumdung z. Eine Anzahl anderer Bills, bemertie der Lord-Kanzler, sei noch in der Ausarbeitung begriffen, und er glaube, daß als . der Thätigkeit die Kommission die Statuten bücher von 50 auf 2 —3 Bände zu sammenschmelzen werde. Nachdem sich Lord Brougham und Lord Campbell im Tone warmer Anerkennung uͤber die Wirtsamkeit der Kommission ausgesprochen hatten, wurden die Bills zum ersten Male gelesen. . In der Unterhaus-Sitzung stand auf der Tagesordnung die Disküssion der den parlamentarischen Eid betreffenden Bill in der Form, wie fie aus den Comité -Berathungen hervorgegangen ist. S. Fiß⸗ gerald beantragte die Einschaltung dreier Artikel. Der erste derselben spricht den Juden das Necht ab, gewisse Aemter, z. B. das eines Regenten des Vereinigten Königreichs, das eines Lord⸗Kanzlers, eines Großsiegelbewah⸗ rers, eines Beamten in einem geistlichen Gerichtshofe u. s. w. zu belleiden. Der zweite spricht ihnen das Präͤseniationsrecht für geistliche Pfründen ab and der dritte das Recht, der Königin oder den betreffenden Beamten Rath zu ertheilen in Bezug auf Ernennung und Beförderung ven Geist— lichen, die der anglikanischen oder schottischen Kirche angehören. Der Antragsteller bemerlte, er habe früher geglaubt, die Negierung sei ge⸗ sonnen, diese Vorschlaͤge zu betämpfen. So eben jedoch habe er gehort, sie sei von diesem Entschlusse abgegangen und habe keineswegs mehr die Absicht, der Annahme der drei Ärüikel Hindernisse in den Weg zu legen. Er halte es daher für uüberflüssig, seinen Antrag weitläufiger zu begrün—

Regierung die Absicht habe, ähnliche Bestimmungen, wie die in den vor— liegenden Artikeln enthaltenen, in die Bill aufzunehmen, habe er ver— neinend geantwortet, und zwar aus dem Grunde, weil ihm das Eintreten der in denselben vorgesehenen Falle so äußerst unwahrscheinlich vor— gekommen sei, daß er es kaum für der Mühe werih gehalten hate, in einer Parlaments-Akte besondere Vorkehrungen dagegen ju treffen. Der Regierung sei es aber sehr darum zu thun, daß die Bill durchgehe, und wenn die Annahme der drei Artikel die Wahrscheinlichkeit des Durchgehens erhöhe, so würde sie

(die Regierung) durch Opposition gegen den Vorschlag des ehren⸗ werthen Abgeordneten eine schwere Verantwortlichkeit auf sich laden. Ein

großes Gewicht lege er dem Vorschlage nicht bei, halte ihn aber für durch⸗ aus harmlos und werde ihn daher gern unterstüßen. Der Antrag wurde hierauf nach kurzer Debatte angenommen und die dritte Lesung der Bill auf nächsten Donnerstag sestgesetzt. Im Subfidien⸗Comité wurden sodann

102,851 Pfd. für den neuen P ts⸗Gebäudes bewilligt. von Oryford, St. Asaph, London, Durham, Sedor und Man, J

nachdem ein Antrag Sir H. Wil loughby's, diese Summe um 20.000 Pfd. herabzusezen, mit 175 gegen 65 Stinimen verworfen worden war. Iin Laufe der Distussion sah Sir B. Hall sich gendöthigt, manche bedenk— iche Schäden des Baues einzuräumen. ; Frankreich. Paris, 23. Juni. Der „Moniteur“ bringt,

jedoch „unter Vorbehalt, da die in der Eile zusammengezählten

Zahlen nicht streng genau sein können“, die Liste der pariser Wahlen. ie Kandidaten- und Zablen⸗Angaben stimmen genau mit Ler estern in telegraphischer Depesche mitgetheilten Liste. Die Ge⸗ finn hr ver' Wahlberechtigten des Selne⸗Departements beträgt gegenwärtig 366,09. Tretz dieser Vorsicht des amtlichen Blattes ist es nicht wahrscheinlich, vaß bedeutende Irrthümer vorgefallen sein können, und kleine Fehler sind bei einer Wählerzahl von 356,069, welche im Seine⸗-Departement zu stimmen haben, nicht von' wesentlichem Belange. Ungefähr 150,000 Wahlberechtigte haben sich nicht betheiligt. Von den zehn pariser Bezirken wurde nur in sieben ein Lefsinitives Ergebniß erzielt, und von diesen sieben Deputirlen sind fünf Anhänger der Reglerung: Guyard Delalain, Devinck, Fouché-Lepellctier, Köntgswarter und Veron, zwei dagegen Op, ositions⸗Männer, nämlich Carnot und Goudchaux. Im 3.,

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4. und 7. Bezirke wird noch einmal abgestimmt werden müssen. Bie neue Abstimmung wird am Sonntag, 5. Juli, stattsinden. Im 3., wo Cavaignac mit Thibaut auf der Wahl stand, hat er⸗ sterer bei 34, S3 Eingeschriebenen 10,316, lehzterer 10,108 Stim⸗ men erhalten, der Unterschied zu Gunsten des ersteren be⸗ trägt also nur 257 Stimmen. Im 4. und 7. Bezirke stand zwischen den Wählern der Regierung und der Opposition die Wagschale ebenfalls ziemlich gleich; doch hatte die Oppo⸗ sition ihre Stimmen auf zwei Kandidaten vertheilt, da im z. Olivier 6s461, Garnier Pages 2749 Stimmen, der Re⸗ gierungs-⸗Kandidat Varin aber 9653 und im 7. Darimon 6826, Bastide 3647, der Regierungs-Kandidat Lanquetin dagegen 10, 609 Stimmen erhielt. Im Rhone⸗Departement wurde der Oppositions⸗ Kandidat Heron, in Bordeauy der Oppositions Kandidat Gustav Eursé gewählt, im Gard ist der Herzog von Uzes, der bisher Mit⸗ glied des gesetzgebenden Körpers war, aber zu denen gehört, welche nicht von der Regierung unterstützt werden, wirklich dem neuen Regierungs⸗-Kandidaten, Grafen Tascher de la Pagerie, erlegen. General Cavaignac, der im Ganzen in acht Bezirken als Oppositions⸗ Kandidat aufgestellt war, ist nur in zwei Departe—⸗ ments gewählt worden, dagegen im Departement des Lot, der Marne, Meurthe, des Morbihan, des Nord und des Departements don Vaucluse durchgefallen. Auch Carnot ist weder im Ain=, noch im Ardéche⸗-Departement, noch in dem der Rhone-Mündungen, noch in dem des Cher, der Cote d'Or, noch endlich in dem des Nord durchgedrungen.

Zu Lille ist Jules Brame, ein Kandidat der Opposition, ge⸗ wählt worden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Juni. Heute Nachmittag zwischen 1 und 2 Uhr ist Prinz Oskar mit seiner Gemahlin hier angekommen. Der Empfang war sehr feier— lich und von Selten der versammelten großen Volksmenge enthu— siastisch. Die fürstlichen Gatten fuhren zuerst zur Königin, in deren Zimmern die Königliche Familie zu ihrer Begrüßung versammelt war, dann nach dem für sie eingerichteten Palaste auf dem Gustay⸗ Adolphs-Markte, von wo sie um 4 Uhr wieder zurückkehrten, um mit dem Könige und der Königin zu speisen.

Amerika. Der „Courrler des Etats-Unis“ vom 10. Juni enthält Folgendes über ein neulich stiattgehabtes Attentat auf den Prästdenten der Republik Mexiko: „Der Präsident Commonfort ward, als er Tacubaya besuchte, um daselbst eine Eisenbahn⸗Linie zu inspiziren, von einem Banditen von Profession, Namens Noriga, mit einem Dolche ,, . Ein Beistehender wandte den Todes⸗ stoß ab und warf den Mörder zu Boden. Letzterer ward am sel⸗ genden Tage hingerichtet. Er gestand, von einem Centralisten der Stadt Mexico zu der Mordthat gedungen worden zu sein.“

Paris, Donnerstag, 25. Juni, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ publizirt das Resultat von 25 neuen Wahlen in den Provinzen, wovon zwei zu Gunsten der Oppo— sition ausgefallen sind. Bis jetzt sind mit Einschluß von Parts 256 Deputirte definitiv gewählt, von welchen acht der Opposition angehören. Von einigen Wahlbezirken ist das Resultat noch un— bekannt.

Gestern Abend wurde die 3proz. auf dem Boulevard zu 68, 80, österreichische Staatseisenbahn zu 667 gehandelt.

Statistische Mittheilungen.

Man schreibt der „Pr. E.“ unterm 5ten d. M. aus Arns⸗ berg: Die Bevölkerung unseres Regierungsbezirks, welche im Jahre 1857 sich auf 601,388 Seelen belaufen hatte, war bei der letzten Zäͤh—

lung im Dezember 1855 bereits auf G29, bz gestiegen. Im vorigen

Jahre stellte sich die Bewegung der Bevölkerung in den Hauptmomenten, Die folgt: Geboren wurden 22, gZ8 Kinder, gestorben sind 15, 840 Per⸗ sonen, mithin 7148 Personen mehr geboren als gestorben. Die Zahl der

Trauungen belief sich im Jahre 185tz auf 5472 Paare, 311 Paare mehr als im Jahre 1855. Die Zahl der Geburten im Jahre 1856 überstieg

die des Fahres 1855 um i, die der Todesfälle um 472. Unter den im Jahre 1856 geborenen Kindern befanden sich 11,886 Knaben und 11,107 Mädchen; davon waren unehelich geboren 454 Knaben und 3886 Maͤdchen, überhaupt 842, d, h. 110 mehr als im Jahre 1855. Das Verhältniß der unehelichen Geburten zu den ehelichen war im Jahre 1855 1:29, im leztabgelaufenen Jahre fast 1: 27. Unter den einzelnen Kreisen stellt fich das Verhältniß am günstigsten im Kreise Olpe (4: 96), am ungünstigsten im Kreise Wittgenstein (1 7). Die Zahl der unehelichen Geburten hat sich gegen 1855 dermindert in den Kreisen Altena, Bochum, Brilon, „serlohn und Olpe; sich nicht verändert in den Kreisen Arnsberg und Siegen, und sich vermehrt in den übrigen Kreisen. In den Städten war ungetähr das 3iste, auf dem Lande das 26ste Kind Tin unehelich geborenes. Rach den Konfessionen gestaltete sich das Wer. hältniß der unehelichen und ehelichen Geburten: bei den Evangelischen

1: 26, bei den Reformirten 1: 33, bei den statholiken 1: 29 und bei den Juden 1:51. Unter 854 todtgeborenen Kindern befanden sich 3 nnehe⸗ liche. Vor dem vollendeten ersten Lebensjahre starben von den ehel gebornen Kindern 12 pCt., don den unehelich gebornen 17 pCt. 3 dem vollendeten 90sten Lebensjahre starben im dergangenen . ; sonen. Die Zahl der Selbstmorde belief fich auf 41.

. Die jetzt erschienene definitive Abrechnung über die ver— tragsmäßig im Jahre 1856 in mehreren Zollvereinsstaaten erhobene gemeinschaftliche Uebergang sabgabe vom Bier stellt her aus, daß für dies Jahr im Ganzen 53,003 Rthlr. zur Vertheilung kommen. In Preußen wurden 8943 Rihlr. erhoben, in Luxemburg 148 Rthlr., in Sachsen 40,381 Rihlr., in Thüringen 3250 Rthlr., und in Braunschweig 273 Rihlrs, zusammen 52.996 Rthlr. Dazu kamen an Negister Defekten 7 Rihlt. Aus Veranlassung der Register⸗ Rebision wurden 20 Sgr. vergütet, an irrthümlich erhobenen Ge— fällen 1 Nthlr. 7 Sgr. 6 Pf. zurückgezahlt, und von 6 als Tan⸗ tjeme für die Großberzoglich hessischen Beamten 3 Thlr. 13 Sgr. 11 Pf. verausgabt. Nach Abzug dieser Ausgaben verblieben die er⸗ wähnten 53,003 Rthlr., wovon als Antheil auf Preußen 44,188 Rthlr. fallen, auf Luxemburg 478 Rihlr,, auf Sachsen 5146 Rthlr., auf Thürin⸗ gen 2588 Rtblr., und auf Braunschweig 601 Rtblr. Nach Abzug von 3 pCt. Erhebungskosten hat demgemäß Preußen zu dem von ihm erhobenen Be— trag noch 34, 183 Rthlr., und Luxemburg noch 320 Rthlr. zu empfangen. Sachsen hat 34,177 RKRthlr., und Thüringen 645 Rthlr. herauszuzahlen. Braunschweig empfängt noch 318 Nthlr. Die Bevölkerung Preußens ist einschließlich derjenigen in den gegen Aversa beigetretenen Gebietstheilen bei der Abrechnung auf 17,507,322 Köpfe angesetzt; die Bevölkerung Luxemburgs auf 189 480; diejenige Sachsens auf 2,039, t76; die von Thüringen auf 1,025,542, und die von Braunschweig auf 238,322 Köpfe. Dem ursprünglichen Ansatz gemäß beläuft sich die Bevölkerung Preußens mit den angefchlossenen Gebietstheilen auf 17 Mill. 556, 55tz Köpfe; davon sind aber für die borstehende Berechnung die 63,316 Einwohner der hohen zollernschen Lande abzusetzen. Es bleiben demnach 17 Mill. 493,240, wozu wieder die Bepölferung der Königlich hannoverschen Grafschaft Hohenstein und des Amtes Elbingerode mit 14,082 Köpfen tritt, so daß sich die obige Summe von 17 Mill. 507,322 Köpfen ergiebt. (Pr. C.)

Landwirthschaft.

Der Stand der Sagten in den Rheingegenden wird in den meisten uns zugehenden Berichten als faft durchaus befriedigend geschildert. Der Roggen hat ziemlich überall unter günstigen Verhältnissen abgeblüht, und die Sommersaaten, welche die vorherrschend trockene Wit⸗ terung in Gefahr gesetzt hatte, sind durch reichlichen Regen wieder er⸗ frischt und gekräftigt worden. Auch die Obstbäume versprechen im All— gemeinen einen guten Ertrag. (Pr. C.)

Gewerbe⸗ und Handel s⸗Nachrichten.

ECöln, 20. Juni. In der Wagen-Werkstätte zu Dortmund wurde am 5ten d. Mts. deim Schmirgeln der Wagen⸗Achsen in einem Achs schenkel ein Querbruch entdeckt. Die Achse war von Eisen und aus Platten zusammengeschweißt. Sie war eine der ersten Beschaffungen aus der Fagrik von F. Michiels et Eomp. und hatte überhaupt 9333 Meilen, seit der letzten Revision indeß 1465 durchlaufen. Der 3* lange Riß war scheinbar ein Querbruch. Der Schenkel wurde mit einem Zuschlaghammer untersucht und sprang beim sechsten Schlage ab. Es zeigte sich alsdann, daß der scheinbare Querbruch eine unganze Stelle im Material gewesen war. Der andere Schenkel wurde ebenfalls mit dem Hammer untersucht, und sprang schon beim ersten Schlage ab. Die Bruchflächen beider Schenkel zeigen ganz kristallitisches Eisen.

Die Brennereien des Regierungsbezirks Potsdam haben während der Monate April und Mai ibren Betrieb in umfassendem Umfange fortgesetzt. Sie verbrauchten im Laufe der beiden genannten

Monate im Ganzen 28,090 Ctr. Getreide, 637,769 Schffl. Kartoffeln und

10580 Ctr. Rüben, aus denen etwa 5,154, 000 Quart Spiritus zu 50 pCt. erzielt wurden. Der Gesammtverbrauch seit Oktober vorigen Jahres stellt sich im genannten Bezirk auf 141,764 Etr. Getreide und 28 1. 577 Schffl. Kartoffeln, woraus ein Quantum von nahe an 26 Millionen Guart Branntwein erzeugt wurde. Die Ausfuhr an Spiritus nach Hamburg hat in den Monaten April und Mai 9049 Etr. betragen. Auch die Brauereien haben verhaͤltnißmäßig stark gearbeitet und im Laufe der beiden letztverflossenen Monate 18,1935 Etr. Malzschroot und Zucker (71837 mehr als in der entsprechenden Zeit des Vorjabres) der— braucht. (Pr. C.)

neber den Bergbau und Hüttenbetrieb im Regierungs— Bezirk Aachen gingen der „Rr. C“ neuerdings ausführlichere Nach—⸗ richten zu. Die Gruben des Eschweiler Bergwerks vereins: Centrum, Atsch und Birkengang forderten in den ersten vier Mongten dieses Jahres täglich im Durchschnitt 21,6000, die Grube James 3000 Scheffel Stein kohlen. Auf der Eschweiler Reservegrube haben sich die zu Gebote steben⸗ den Wasserhebungékräfte als nicht ausreichend erwiesen, se daß man die eben begonnene Kohlenfoͤrderung wieder einzustellen genoͤtbigt war. Der Verein hat deshalb in der eigenen Maschinenwerkstatt den Bau einer neuen kräftigeren Dampftunst in Angriff genommen, um die Wafsserbal⸗ tungskraͤfte angemessen zu verstäken. Auf dem Heinrich Schachte der Grube Eentrum ist die große 96zöͤllige Dampfkunst angelassen und damit das Wasser so weit bewältigt worden, daß der Bau in der 13. Tiefbau⸗ sohle wieder hat aufgenommen werden können. Oestlich der Gebirgs⸗ stoͤrung „Sandgewand“ hat man die Bobr arbeiten zur Feldesuntersuchung fortgesetzt und das Kohlengebirge in 170 Fuß Teufe angetroffen; ein für die Zukunft der Grube wichtiges und erfreuliches Ergebniß. Bei den