136J3 — Namen der Städte. Betzen.
wähnten Bestimmung nicht, was schon vardus erhelst, vaß jm §. 31 er r,, üb Lirt. n. ausdrüclich von Fahrten außer⸗ halb der Postroute die Rede ist.
In wie wett nach Orten des platten Landes, welche nicht an einer Postroute liegen, Ertrapost⸗ ꝛc. Pferde zu verabfolgen sind, kann bei der Verschiedenartigfeit der Verhälinisse durch allge⸗ meine Vorschriften nicht bestimmt werden; vielmehr hat hlier⸗ über die vorgesetzte Königliche Ober⸗Post-Direction nach Ma gabe der örtlichen Verhältnisse und unter Berücksichtigung des Pferde⸗ standes der betreffenden Posthaltertien, für jede Statlon nach sach⸗ gemäßem Ermessen zu entscheiden. Als Regel kann jedoch ange⸗ sehen werden, daß die Posthalter nach al len? Orten der Umgegend auf Verlangen der Reisenden Extrapost. und Courierpferde zu stellen haben, wenn von der Station, wo die Pferde verlangt wer⸗ den, bis zu dem betreffenden Orte eine fahrbare öffentliche Straße besteht und der Ort nicht ohne zu bedeutenden Umweg von einer anderen Station aus leichter und bequemer erreicht werden kann.
Die Königlichen Ober-Post-Directionen wollen hiernach ver⸗ fahren und etwa bereits gegebene Bestimmungen oder Belehrungen der Bezirks⸗Post-Anstalten, welche in beschränkenderem Sinne läu— ten, berichtigen.
Sollten in einzelnen Fällen über die wegen der Gestellung von Extrapostpferden getroffenen Anordnungen Differenzen mit den Posthaltern entstehen, die auf unmittelbarem Wege nicht aus⸗ geglichen werden können, so haben die Königlichen Ober ⸗Post⸗ Directionen unter ausführlicher Darstellung der Verhältnisse die Entscheidung des General-⸗Post⸗Amts zu beantragen.
. Berlin, den 11. Juli 1857. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
In Vertretung: von Pommer-⸗-Esche.
An sämmtliche Königliche Ober-Post-Directionen.
Ministerium des Junern.
Königliches statistisches Büreau.
Preise der vier Haupt-Getraide⸗-⸗Arten und der Kartoffeln in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat Juni 1867 nach einem monatlichen Durchschnitte in preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
Namen der Städte.
1) Königsberg. ...... 2) Memel ö 37) Tilstt.. .... 4) Insterburg .... ... 5) Braunsberg ...... 6) Rastenburg. ...... D Neidenburg .... ... 8) Danzig
Y Elbing ; 10) Kon;
n , 2) Bromberg ..... ... 3) rotoschin . ...... . 4 Fraustadbt ... ...... 5) Gnesen ...... .....
2) Brandenburg.
3) Cottbus .... ..... — 4 Frankfurt a. d. D.. 5) Landsberg a. d. w.
4 Anklam. ...... . 6) Stolpe ...... .....
1) Breslau ... .. 2) Grünberg .. ......
b) Hirschberg
7 Schweidnitz . . . . . . . S) Frankenstein ...... 9) Glatz
10) Neisse
11) Oppeln
12) Leobschütz ..... ... 13) Ratibor
Magdeburg Stendal .. .. .. . Halberstadt Nordhausen Mühlhausen Erfurt
Minden Paderborn . ...... Dortmund
2) Elberfeld u. Barmen 3) Düsseldorf 4) Neuß
Creuznach 13) Simmern 14) Coblenz 15) Wetzlar
Du rchschnitt s⸗ Preise der 13 preuß. Städte 8 posenschen Städte 5 brandenb. Städte 5 pommersch. Städte 13 schlesischen Städte 8 sächsischen Städte 4 westfälisch. Städte 15 rheinischen Städte
n n Mn n
Finanz ⸗Ministerium.
Bei der heute angefangenen Ziehung der 1sten Klasse 116ter
Königlicher Klaͤssen⸗Lotterie fielen 3 Gewinne zu 1000 Rthlrn. au Nr. 36,891. 73, 964 und gi 432. 3 n 500 . . Nr. T2. 109,69 und 22,714; und 2 Gewinne zu 100 Rthlrn. auf Nr. 6494 und 765, 047.
Berlin, den 16. Juli 1857.
Königliche General⸗-Lotterie⸗Dirertion.
*
Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Leopold von Loe wen stein⸗W ertheim⸗Freudenberg, von Halberstadt.
Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Ge eime Rat aud Präsident des Evangelischen Ober - Kirchenraths, 3. n ung nn
nach Rieder⸗Heidersvorf, Kreis Lauban.
Der Erb⸗Kämmerer im Herzogthum Magdiburg, Freiherr von
Plo th d, nach Parey.
1365
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 15. Juli. Das Post⸗Dampfschiff „Preuß. Adler“ aus Kronstadt am 11. d. M. abgegangen, ist in Stettin gestern Nachmittag mit 127 Passagieren angekommen. Unter letzteren be—⸗ finden sich der Königl. preuß. Gesandte am Kaiserl. russischen Hofe Baron von Werthern, die Generale Murawieff und Fadeef nebst Familie, der Fürst Dolgoruky und die Gräfin Münster. Gestern Vormittag ist außerdem das Post-Dampfschiff „Hecla“ aus Kopen hagen mit 20 Passagieren in Stettin eingetroffen.
Sach sen. Altenburg, 13. Juli. Es ist nunmehr bestimmt, daß das dLiesseitige Kontingent (2 Bataillone) an den Herbstübungen des königlich preußischen 4ten Armeecorps bei Halle Theil nehmen wird. (L. Ztg.)
Hessen. Darm stadt, 13. Juli. Heute Nachmittag ist der Großherzog von Hessen von seinem Besuche beim aiser Napoleon in Plombtüres wieder hier angekommen. — Heute Abend trifft die Königin Marie von Baiern mit ihrem Bruder, dem Prinzen Adalbert von Preußen, zum Besuche bei ihrem Schwager, dem Prinzen Karl von Hessen, dahier ein. (Fr. J.) ö —
Baden. Karlsruhe, 13. Juli. Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Michael von Rußland sind gestern früh nach Wild⸗ bad abgereist, um bei der Feier des heute stattsfindenden Geburts⸗ festes Ihrer Majestät der Kaiserin Mutter dort anwesend zu sein. Eben dahin haben Sich heute Vormittag Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen begeben, um von Höchstfeiner Durchlauchtigsten Schwester Abschied zu nehmen. Gestern fand in der hiesigen Schloßkirche feierlicher Dank⸗Gottesdienst statt, welchem Se. Königliche Hoheit der Großherzog, Ihre Königliche Hoheit die verwittwete Großherzogin Sophie nebst Ihren Großherzoglichen Hoheiten den Prinzessinnen Marie und Cäcilie, Ihre Königlichen Heheiten der Prinz und die Prinzessin von Preußen und Se. König⸗ liche Hoheit der Prinz von Wasa anwohnten. ö
Ihre Großherzogliche Hoheit die Prinzessin Cäcilie wird mor- gen Mittag die hiesige Residenz verlassen, um die Reise nach Ruß⸗ land anzutreten; Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Sophie wird Höchstihre Durchlauchtigste Tochter bis Frankfurt a. M. be⸗ gleiten, und in Bruchsal werden Höchstdieselben mit Ihrer Majestät der verwittweten Kaiserin von Rußland zusammentreffen. (Karls ruher Ztg.) .
Baiern. Nürnberg, 13. Juli. Diesen Nachmittag 4 Uhr wurde der preußische Geh. Ober⸗ Justizrath Dr. Bischo ff unter zahlreicher Betheiltung von Seite der hier noch anwesenden Mit⸗ glieder der Handelsgesetzgebungs-Kommission, der Königlichen Civil⸗ und Militairbehörden, so wie des hiesigen Publikums mit einer seinem Range und seinen Verdiensten entsprechenden Feierlichkeit zur Erde bestattet. Aus Berlin waren mehrere Freunde des Ver— storbenen anwesend. Die Königlich preußische Gesandtschaft in München war in der Person des Herrn von Ladenberg vertreten. Außer dem Geistlichen sprach am Grabe der K. K. Ministerialrath Schindler aus Wien, einer der Kollegen des Verstorbenen bei dem gemeinsamen deutschen Werke, in dessen Dienste er, wie der Herr Redner nebst der Schilderung seiner edlen Charakter-Eigenschaften hervorhob, sein kostbares Leben geopfert hat. (N. C.)
Oesterreich. Ragusa, 11. Juli, Abends 5 Uhr. eben passirte der Dampfer mit der Königin von Griechenland an Bord, auf der Fahrt nach Triest, die Stadt. .
Triest, 13. Juli. 93 Uhr , . Die Königin von Griechenland ist so eben hier eingetroffen. -
er n ernie 1 — 13. Juli. Der Gesetzentwurf über den Elementarunterricht war haupt sächlich in Beziehung auf den §. 22 von Bedeutung. Ein darüber von Thorbecke gestelltes Amendement wurde mit 35 Stimmen gegen 30 verworfen. Zwei andere Amendements wurden, das eine mit 36 Stimmen gegen 29, das andere mit 63 Stimmen gegen 2, angenommen. Hierauf wurde der so veränderte Paragraph mit 48 Stimmen gegen 20 angenom⸗ men, und enthält nun die Bestimmung, daß der Schulunterricht, indem er nützliche Kenntnisse verbreitet, zugleich das Verstandes ver= mögen der Schüler entwickele und sie zu allen christlichen und ge⸗ sellschaftlichen Tugenden führen soll. Der Lehrer soll sich jeder Unterweisung enthalten, welche der Ehrerbietung widerstreitet, die er den religiösen Ansichten der Andersdenkenden schuldig ist. Der Religionsunterricht wird den verschiedenen Konfessionen überlassen, und es können zu diesem Behufe die Schullokale außer der Schul⸗ zeit benutzt werden. Der größte Theil der darauf folgenden Para⸗ graphen wurde auch angenommen, und in wenigen Tagen wird das ganze Gesetz berathen sein, weshalb man die unverzügliche Einbe⸗ rufung der Eysten Kammer erwartet. (Düss. Zig.)
Großbritannien und Irland. London, 13. Juli. Die Ueberreichung des Ehrenbürger⸗Diploms an Se. Königliche Hoheit den Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen von Selten der City hat heute Mittag stattgesunden. Unter den her— vorragenden Gästen nennen wir den Herzog von Cambridge (er saß zur Sinken, der Prinz von Preußen zur Rechten des Lord⸗ Mayors), den preußischen, franzoͤsischen, türkischen, belgischen, amerlka⸗
nischen und griechischen Gesandten, Lord Clarendon, Sir George Grey und den Bischof von London. — Die Anrede des City⸗Köm⸗ merere, welcher das Diploma übtrreichte, wurde bom Prinzen fol⸗ gendermaßen erwiedert:
, Ich danke Ihnen sehr aufrichtig für Fhre freundlichen Aeußerungen über meinen Monarchen, mein Vaterland dnd mich selbst. Jene werden, ich bin dessen gewiß, sie nicht minder, als ich es thue, würdigen. Es gereichte mir zur größten Freude, von den Gemeinde · Vertretern dieser alten Stadt eine Ehre zu empfangen, die mir ewig werth sein muß und erkenne in dieser inir zu Theil gewordenen Auszeichnung einen neuen Beweis der mir vom englischen Volke bisher gezeigten freundlichen Ge⸗ fühle. Ich hoffe zuversichilich, das mir geschenkie Vertranen zu verdienen, und daß die glückliche Zutunft der Prinzessin, meiner angetrauten Braut, meinen Bestrebungen, ihr dieses Glück zu sichern, so wie der innigen, herzlichen Anhänglichteit, die ich für die Königin, Ihre Monarchin. empfinde, entsprechen wird. — Gestatten Sie mir, Ihnen noch einmal aus ganzem Herzen für die Herzlichkeit Ihres Willtommene zu danken und Sie meiner wärmsten Wünsche für das Wohl und Gedeihen der City von London zu versichern.“
DVieser Rede folgte allgemeiner Beifall, und dlesem ein Dejeu ner im Mansfion house.
Die Königin hat vorgestern den Grundsteln zu dem neuen Schulgebäude gelegt, das für Kinder verdienter Invaliden bestimmt und aus den überschüssigen Geldern des „Patriotie funds“ errichtet wird. Die jüngeren Mitglieder des Königlichen elt Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen und die Prinzessin Charlotte von Belgien waren bei der Ceremonie anwesend. Früher hatten Ihre Masestät und der König der Belgier einen Besuch von der Herzogin von Orleans und ihren beiden Söhnen empfangen. Donnerstag geht der Hof nach Aldershott und am Sonnabend von daselbst nach der Insel Wight.
Die Königin-Mutter von Holland trifft mit einigen Mitgliedern ihrer Familie morgen hier ein. Ihr Aufenthalt in England wird, wie es heißt, 5 Tage lang dauern.
Lord Cardigan hat, wie „Chronicle“ meldet, der Negiexung seine Dienste für Indien angeboten und sich bereit erklärt, ohne Verzug dahin abzugehen.
— 13, Juli. Heute haben in beiden Häusern des Parlaments Interpellationen über die Angelegenheiten in Indien stattgehabt. — Im Unterhause bestätigte Lord Palmerston die telegraphischen Nach⸗ richten; ausführlichere Mittheilungen fehlen und werden morgen erwartet. Der Minister fügte hinzu, daß der General-Gouverneur von Indien, Lord Canning, an Lord Elgin, den außerordentlichen britischen Bevollmächtigten für China, geschrieben habe, um nach Bengalen einen Theil der für China bestimmten Truppen zu diri= giren, und daß er ohne Zweifel diesem Verlangen nachgekommen sein werde.
Frankreich. Paris, 13. Jull. Es sind günstige Nach⸗ richten aus Algier eingelaufen. Bei dem Treffen vom 24. Juni haben die Kabylen nach eigenem Eingeständniß 400 Mann verloren. Sie finden für ihre Familien und Heerden keine Zuflucht mehr und sehen sich von allen Seiten angegriffen. Marschall Randon hoffte, die noch nicht unterworfenen 5 Stämme bald bezwungen zu haben. General Renault lagerte am 7ten bei den Beni⸗Manguillet.
Der Großherzog von Hessen, der am 11ten mit seinem Bruder, dem Prinzen Alexander, in Plombières eingetroffen ist, wollte schon am 12ten Abends, Prinz Alexander jedoch erst den Tag darauf zu⸗ rückreisen. In seiner Begleitung befinden sich der Skaatsminister Baron Dalwigk, der General⸗Adjutant Baron von Trotha, der fran⸗ zösische Minister-Resident in Darmstadt, Graf Damremont, und der darmstädtische Minister⸗Resident in Paris.
— 14. Juli. Der heutige „Moniteur“ meldet, daß die Kai⸗ serin gestern Abend von Plombisres zurückgekehrt und unmittelbar nach St. Cloud weiter gereist ist; der Kaiser begleitete seine Ge⸗ mahlin bis Epinal.
Italien. In der Sitzung des turiner Senats vom 40, Juli tene , ö Pallavicini Masso, wie die „Kölnische Zeit. mittheilt, einen Antrag, worin dem Ministerium vorgeworfen wird, daß es den Ereignissen von Genug gegenüber nicht mit genug Vorsicht gehandelt habe. Der Minister des Innern, Ratazzi, gab als Antwort folgende Erklärungen ab: *
In der zweiten Kammer habe ich bereits erklärt, daß das Ministe⸗ rium die Plane der Verschworenen kannte und es deshalb Maßregeln ergriffen hatte. Es ist wahr, daß am 9. Juni eine benachbarte und be⸗ freundete Regierung uns in senntniß setzte, daß in der Nacht selbst eine Revolution ausbrechen sollte; wir sind ihr deshalb dankbar, aber man gab weder Plane, noch Namen, noch Mittel an. Seit ich Mitglied des Ministeriums bin, erhielt ich wenigstens 8 oder 10. Mal die Nachricht, daß eine Revolution ausbrechen sollte. Das Ministerium war schon vorher benachrichtigt worden, daß man seit dem Monat Mai et⸗ was vorhabe. Die Regierung schenkte den ersten Warnungen, die sie erhielt, keinen großen Glauben, da es sich um eine frieb⸗ liche, von jedem repolutionairen Elemente freie Bevölkerung han · delte. Später erschien mir die Sache jedoch wahrscheinlich, da ich nachdachte, daß es sich um eine Partei handle, die bor keinem Mittel, selbst dem ö nicht, zurückschrickt, um Unorbdnungen herhorzu⸗ rufen, und die Lage von Genua in Folge der Verlegung des Marine⸗