1857 / 178 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Nichtamtliches.

Preußen. Pot dam, 29. Juli, Se. Majestät der König nahmen gestern Vrrmittag die gewöhnlichen Vorträgt ent gegen und machten spälerhin mit Ihrer Majestät der Königin einen Spaziergang, nachdem Allerhöchstpie selben auf Sanssonci Ihre Hoheit die Herzogin von Sach sen⸗ Coburg Ooiha empfangen hatten, Höchstwelche zum Besuch am Königlichen Hoflager hier eingetroffen war und im Köoͤniglichen Neuen Palais demnächst Wohnung nahm. Se. Majestät der Kaiser von Rußland hatten Sich nebst Allerhöchster Suite zu Pferde nach dem Bornstädier Felde begeben, woselbst das 3. Ulanen-Regiment vor Sr. Kaiserlichen Maijestät exerzirté. Nachmittag fand wiederum bei Ihren Majestäten auf Sanssouci Familientafel statt. Um 7 Uhr begaben Sich Ihre Majestäten der König und die Königin nach der Fasanerie⸗ Station der Eisenbahn und empfingen dort Ihre Majestät die Königin von Griechenland bei Allerhöchstdero bald darauf erfolgten Ankunft; von hier fuhren Ihre Königlichen Majestäten nach dem Reuen Palais, wo die Wohnung für die Königin von Griechenland Majestät in Bexeitschaft gesetzt war und wo der Empfang seitens des Königl. Hofes, der Ober⸗ und Hofchargen, Generale und Flügel Adjutanten statthatte. Zum Souper waren die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften noch auf Sanssouci vereinigt, und um 11 Uhr er— folgte die Abreise Sr. Majestät des Kaisers per Eisenbahn-Extra— Zug nach St. Petersburg über Stettin. .

Stettin, 29. Juli. Heute Morgen 4 Uhr traf Se. Majestät der Kaiser von Rußland hier ein und setzte gegen 5 Uhr mit dem Dampfschiff „die Divenow“ die Reise nach Swinemünde fort, woselbst Se. Majestät um 9 Uhr anlangten und unmittelbar darauf am Bord des Kriegsdampfschiffes „Gremiastschy“ in See gingen.

Bernburg. Anhalt, 28. Juli. Der Bernburger Landtag

ist bereits am 1sten d. M. geschlossen worden, nachdem derselbe sämmtliche Vorlagen, u. A. das Münzgesetz, ein die nicht richter⸗ lichen Beamten betreffendes Disziplinargesetz, Abänderungen des Civilstaatsdiener⸗Gesetzes und den Haupt ⸗Finanzetat pro 1857 chlüssig berathen hat. Eine weitere Einberufung des Landtags sᷣ dies Jahr wird, weil nicht erforderlich, nicht stattfinden. Der- selbe muß jedoch nach dem Gesetze vom 2. April 1855 zwischen dem 1. Dezember d. J. und 15. Januar k. J. zusammentreten. (Anh. Ztg.)

Württemberg. Stuttgart, 27. Jult. Heute Nach— mittag fand die Taufe des am 22. Juni gebornen Sohnes Sr. Hoheit des Prinzen Hermann von Sachsen-Weimar statt. Der Prinz erhielt in der Taufe die Namen Alexander Wilhelm Bernhard Karl Hermann. (W. St. A.) ö

Baiern. München, 28. Juli. tagenden Generalversammlung des Vereins deutscher Eisenbahn— Verwaltungen sind, bis auf einige Privatbahnen, die sämmtlichen dem Verein zur Zeit angehörenden 58 Eisenbahn-Verwaltungen 18 Stagts⸗ und 40 Privatverwaltungen vertreten und zwar zum größeren Theil durch zwei oder drei Abgeordnete. Auf Ein— ladung sind auch Abgeordnete der französischen Ostbahn und der Direktorien der schweizerischen Centralbahn und der vereinigten Schweizerbahnen erschienen; ferner sind eingeladen, aber zur Zeit noch nicht vertreten der Verwaltungsrath der französischen Nord⸗ bahnen und der königlich belgischen Staats⸗Eisenbahnen. Morgen ai. die , n m, ihre Berathungen zum Schlusse ühren. (N. C.)

Oesterreich. Salzburg, 28. Juli. Se. Majestät der König Ludwig von Baiern ist mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Großherzoge und der Großherzogin von Hessen, der Herzogin von Modena und der Prinzessin Alexandra am 27sten um 7 Uhr Abends von Berchtesgaden in Leopoldskron bei Salzburg eingetrof⸗ fen, um daselbst einen Theil des Sommers zuzubringen.

Verona, 27. Juli. Der Feldmarschall Graf Radetz kn ist so weit hergestellt, daß er beschlossen hat, am 30sten d. M. nach Mailand zu übersiedeln.

Großbritannien und Irland. London, 28. Juli. Eine sehr große Anzahl von Bills, die indeß sammtlich nur Lofalbedeu— tung haben, erhielt gestern im Oberhause den königlichen Assent. Unter ern Petitionen, welche darauf eingebracht wurden, war auch eine

bon dem Grafen von Oerby vorgelegt, in welcher der Petent be— haüptet, daß der unterseeische atlantischt Telegraphen Kabel nicht stark genug sei, um der Wucht der Wellen Widerflanß zu leisten, und das Besuch stellt; ihn vor den Schranken des Hauses seine Behauptung be⸗ weisen ju lossen. Der Graf von Derby drachte darauf nochmals den gegenwärtigen Stand der Geschäfte in den beiden Parlaments« Häusern jur Sprache, Eingezogener Erkundigung zufolge, sagte er, liegen, dem Unterhause gegsnwäriig 35 Bflls? vor, Ypwelche noch

in dieser Session an das Oberhaus gelangen sollten, von denen dasselbe

bis jetzt aber keinerlei amtliche stenntniß habe. Von diesen 38 Bills seien 4 nach nicht zum zweiten Male verlesen, 19 stehen zur Lomite— BVergthung und 5 zit drötten Verlesung. Mancher Tag werde für die Verhan d ,,, . im Unterhaͤnse ohne Zweifel ganz verloren gehen, wie z. B. die heutige Size ns durch die ostsndische Bebatte werde ausgefallt werden. Man habe den? 26. August als den Tag der Parla—⸗ menis⸗Vertagung bezeichnet, es sei aber viel wahrscheinlicher, daß die Ver⸗

Bei der gegenwärtig hier

tagung nicht vor dem 20. September erfolgen werde. Jedenfalls aber sei es Sache der Negierung, dafür zu sorgen, daß die Bills aus dem Unter⸗ hause nicht so spät an das Oberhaus gelangen, daß dieses sie nicht mehr gehörig zu erörtern vermöge. Unter den vorliegenden Umständen koͤnne, seiner Ansicht nach, die Regierung sehr wohl den Antrag stellen, es sollen nach dem 4. August keine Bills aus dem Unterhause mehr im Oberhause angenommen werden. Graf Granville erkannte die Große des Uebelstandes an, machte aber bemerklich, Lord Lansdowne habe ihm mitgetheilt, nach seiner Erfahrung sei die Beschwerde schon über funfzig Jahre alt und habe sich seitdem fortwährend wiederholt. Die Abhülfe sei auch in der That sehr schwierig, da es nicht geeignet sein würde, der Thätigkeit des Unterhauses allzuenge Grenzen zu ziehen. Wenn indeß Lord Derby seine Zustimmung dazu gebe, daß der 7. August als Schlußtermin bestimmt werde, so habe er nichts dagegen. Als Lord Derby diese Zustimmung gegeben hatte, erklärte Lord Kiedes dale, der Vorsitzer der Comitéen des Oberhauses, er werde morgen eine Nesolution des Inhalts beantragen, daß, mit Ausnahme von Fällen dringender Noth— wendigkeit, nach dem 7. August keine Bill des Unterhauses zur zweiten Verlesung im Oberhause mehr zugelassen werden solle. Als diese De— batte geschlossen war, hatte der Marquis von Clanricarde die Vor— legung von Abschriften der Korrespondenz zwischen dem ostindischen Direk⸗ torium, dem ostindischen Büreau und dem General-Gouverneur von Ost⸗ indien beantragt welche fich auf die Truppenstaͤrke in Ostindien nach dem 1. April 1856 und auf die Verwendung von Offizieren des Heeres zu diplomatischen oder anderen Civildiensten bezieht.

Der Herzog von Argyll bedauerte, daß eine allzufrühe Diskussion über die Vorfälle in Indien angeregt worden sei. Sie sei nicht allein nutzlos, sondern könnte geradezu nachtheilig wirken. Die gewünschten Papiere seien übrigens dem Unterhause bereits zugesagt, und er könne dem Hause nur versichern, daß die Regierung, die Wichtigkeit der Lage vollkommen erfassend, aus allen Kräften bemüht sei, weitere Gesahren für die Herrschaft Englands in Indien abzuwenden. Es wurden noch eine Reihe von Bills zum zweiten und dritten Male gelesen, worauf sich das Haus vertagte.

Im Unterhause bat gestern Sir De Lacy Evans um nähere Auskunft über die neulichen, der britischen Autoritaͤt feindlichen Aeuße— rungen im Parlamente der jonischen Inseln und die damit verknüpften Vorfälle. Der Colonial-Minister Hr. Labouchsre erklärte darauf, keine amtliche Nachricht über die Sache erhalten zu haben, indeß aus Privat— briefen von der Matzlofigkeit der vorgefallenen Aeußerungen benachrichtigt zu sein. So viel er wisse, sei die ganze Aufregung durch eine vor einiger Zeit von Sir J. Pakington im Unterhause eingebrachte Pefsition des Hrn. Mont— gomery Martin verursacht worden, in welcher darum gebeten wird, einen Vertreter der jonischen Inseln im Unterhause zuzulassen. Auf die Au— frage Sir J. Pakingtbns, ob es wahr sei, daß die Regierung eine tele— graphische Depesche mit Nachrichten der neuesten Ueberlandspost erhalten habe, versicherte Lord Palmerston es sei der Regierung keine Mel⸗ dung aus Ostindien zugegangen. Auf Lord Palmerston's An— trag wurde alsdann die Tagesordnung aufgegeben, damit Herr Dis⸗ raeli seinen auf Ostindien bezüglichen Antrag vorbringen könne, und dieser erhob sich darauf, um seinen Antrag (er betrifft bekanntlich die Vorlegung von Schreiben der Generale Anson und Napier über den Zustand der ostindischen Armee und des Generals Low über die Einver— leibung von Auhd) zu motiviren. Er warf zunächst der Regierung vor, daß sie in ihren Mittheilungen über die Lage der Dinge in Ostindien bon vorn herein zu lange gezögert und sich über die Ursache des stattgehabten Unheils überhäupt nur unklar ausgesprechen habe. Es habe lange gedauert, bis der Schatzkanzler fich auch nur dazu verstanden habe, zu erklären, die Nevolte habe ihren Ursprung in gewissen abergläubischen Vorstellungen. Als darauf er (Herr D) eine genaue Untersuchung der Ursache verlangt habe, sei man darauf nicht eingegangen und habe sich begnügt, das Ganze für eine bloße Militair— Meuterei auszugeben. Er aber glaube, daß es darauf ankomme, genau zu wissen, ob es sich um eine bloße Militair-⸗Meuterei handle oder um eine National-Nevolte, ob der Aufstand die Folge eines plötzlichen Im— pulses oder einer organisirten Verschwöͤrung fei. Er wolle die Aufmerk— samkeit des Hauses auf zwei Punkte richten, nämlich zunächst auf die Er= forschung der Ursachen des gegenwärtigen Zustandes der Dinge in Ost— indien und alsdann, wenn man darüber im Allgemeinen zur Einsicht ge⸗ langt sei, auf die Erforschung der unter den vorhandenen Umstaänden ge— eignetsten Mittel der Abhülfe. Auf die Einzelnheiten wolle er nicht ein— gehen, glaube aber nachweisen zu können, daß schon lange vor der Revolte die Armee von Bengalen sich in einem überaus unbefriedigenden Zustande befunden habe. Als der letzte General-Gouverneur, Lord Dalhousie, seine Entlassung nahm, habe er ein wichtiges Aktenstück entworfen, das auch dem Hause vorgelegt worden sei und auf 45 Seiten in 180 Paragraphen fast jeden Gegenstand der ostindischen Verwaltung berührte, nur nicht den, wel ber ganz besonders der Erörterung bedurft hätte, nämlich den

Zustand der Armee von Bengalen, in Betreff welcher Lord Dalhousie

sich auf die wenigen Worte beschränkt habe: „Die Stellung deß ein⸗ geborenen Soldaten in Ostindien ist schon lange bon der Art, daß sie in keiner Beziehung seiner Verhältnisse der Verbesserung bedarf.“ Man habe die Aeußerung gemacht, England werde in Ostindien seine Zwecke niemals erreichen, wenn es jenes Land nicht von Neuem förmlich er— obere; er (Herr D.) aber stellte geradezu in Abrede, daß Ost⸗ indien im gewöhnlichen Sinne des Wortes jemals wirklich erobert worden sei, es sei das eben so wenig geschehen, wie Wilhelm von Ora— nien England selbst erobert habe. England habe alle stlassen des Volkes in Ostindien in ihren Rechten geschützt, und es gereiche der Würde und

der Politik Englands zum Ruhme, daß bis auf die neueste Zeit dieses

Prinzip gewissenhaft beobachtet worden sei. Das Prinzip bes alten Re— gierungssystems in Ostindien sei gewesen, die Rationalltäten zu respekti⸗ ren, das Prinzip des jetzigen Regierungssyftems dagegen scheine darin zu bestehen, die Nationasitäten zu vernichten, denn man babe neuerdings Alles, Sitten und Gebräuche, politische Organisationen, Vermögensrechte

1473

Maximum von 12 Millionen noch eine halbe Million für das Terrain, das

und die Volksreligion angetastet und ab eändert. denheit unter dem Bold und ;

Allgemeine Unzufrie⸗ allgemeine Aufregung seien die Folgen

dadon gewesen, und diese lassen sich aus drei Kategorieen von Ursachen herleiten, nam lich erstens aus der gewaltsamen Unterdrückung der ein⸗ heimischen Autoritaͤt, zweitens aus der Störung der Eigenthums -Verhält⸗

nisse und drittens aus der Verletzung der Religion des Volkes. Behauptung motivirte Herr Disraeli dann nächst der den sozialen und religiösen Bräuchen der widersprechenden Art und Weise erwähnend, in welcher die

Diese im Einzelnen, zu⸗ Hindus Erb⸗

schaftsberhältnisse des Nadscha von Sattara geordnet worden sind.

Die Rede Disraeli's hatte volle 3 Stunden gewährt.

Sie war oft von

Zeichen des Zurufs und Beifalls der konservativen Partei unterbrochen

worden. des indischen Amtes), Er beklagte es,

zu fördern.

Die Erwiderung übernahm Mr. Vernon Smith (Präfident : ; S, daß die eben gehörte Rede darauf berechnet zu sein scheine, durchaus nich's Ersprießliches, wohl aber Boͤses Obwohl den letzten Nachrichten zufolge die Bevölkerung des

Landes sich bei dem Aufstande der Truppen nicht betheiligte, und die

eingebornen Prinzen auf Seiten Englands blieben, habe Mr. Disraeli . nationale, englischen Herrschaft ; . Dis raeliꝰ s Rede könnte zur Folge haben, daß Fürsten und Unterthanen sich jetzt erst über gewisse Dinge beschwerten, auf die sie der ehrenwerthe Gentle— Was die Consiscationen in Erman— gelung direkter Leibeserben anbelangt, dürfte Lord Dalhonsie vielleicht zu weit gegangen sein, aber es sei durchaus nicht erwiesen, daß die freiwil lige Adoption fremder Erben ein Grundprinzip des Hindu-Systems sei. was Mr. als ausgemacht hin— . Prose⸗ in alte Religionsbräuche eine Haupt⸗ beim Ausbruche der Empörung Manches bernachlässigt wurde, was ihr hätte

doch die Behauptung gewagt, die und die Landesfürsten seien im feind. Beides spreche gegen die

Empörung sei eine Herzen der Ereignisse,

und Mr.

man erst aufmerksam gemacht hat.

Es lasse sich Disraeli betreffs

ferner nimmermehr Alles der Güter-Uebertragzungen gestellt habe. Andererseits musse man? lytenmachereien und Eingriffe veranlassung zur Aufregung gewesen sein

behaupten,

eingestehen, daß

dürften, und daß Einhalt thun konnen. Die Regierung sei jedoch weit entfernt, die Schuld des Geschehenen auf Lord Canning's Schultern zu wälzen; sie erkenne an, was er Gutes geleistet, und werde seinen Vorschlägen zur Reorgani⸗ sation des Landes volles Zutrauen schenken. Die Regierung denke nicht im Entferntesten daran, die eingeborne Armee aufzugeben, wohl aber eine Neorganisation derselben vorzunrhmen. Der Redner schließt damit, daß er das Haus bittet, sich offen auszusprechen, wenn es kein Zutrauen zu der Tüchtigkeit der Regierung haben sollte, im entgegengesetzten Falle jedoch, deren Thätigkeik nicht durch unzeitige Einmischüng zu hemmen.! Nachdem Sir Erskine Perry und Mr. Whitesrda im Geiste Disraeli's gesprochen hatten und Mr. Campbell eine Jungfern— rede zur Vertheidigung der Negierung gehalten hatte, erhob sich Lord obn Russell unter allgemeinem Stillschweigen.

die Nede Disraeli's, zumal sie mit einer so nichtssagenden Motion schioß, für durchaus unzeitgemäß. sie's, der im Einzelnen wohl Fehlet gemacht, im Ganzen jedoch große Weisheit an den Tag gelegt habe. es seien Fürsten, im Widerspruch mit den Verträgen, ihrer Königreiche und Landeigenthümer, ihrer Besitzungen beraubt worden, so hat er doch nicht die Kühnheit gehabt, zu behaupten, daß die große Masse des indischen Volkes schlecht regiert werde. Der edle Vord vertheidigt die bisher befolgten Prinzipien, welche sich die Aufgabe gestellt hatten, Indien einer besseren Volkserziehung zu erschließen, despotische Prinzen abzusetzen, gefälschten Ansprächen auf Ländereien entgegenzutreten und barbarische Mißbräuche abzuschaffen. Er haͤlt es fur? die Pflicht des Hauses, daß es seine AÄnsicht über diesen Gegenstand entschieden ausspreche, und beantragt daher eine Adresse au die Königin, in welcher das Haus Ihrer Majestet versichere, daß es die Regierung in allen von ihr zur Unterdrückung des etwa zu ergreifenden Maßregeln aus vollen Kraͤften unterstützen wolle. Sir Francis Baring und Mr. Mangles unterstützten den Antrag, den Mr. Liddell für unpassend hielt. Ein Antrag von Mr. Ahrton auf Vertagung der Debatte wird mit 2035 gegen 19 Stim— men verwerfen. Mr. Disraeli erllärte sofort, er sei bereit, seinen An— trag zurückzuziehen., Lord Palmerston dagegen hält es für überflüssig, die Anklagen des Oppositionssghrers zu widerlegen, und nachdem Me. Disrageli's Antrag ohne Abstimmung verneint war, wird Lord John

Russel's Adresse einstimnmig angenommen. Das Haus bertagte sich um

2 Uhr nach Mitternacht.

Die, Wiederwählung Baron Rothschildes für die City hat heute Mittag stattgesunken. Sie war vem Unterhaus⸗-Mitgliede Mr. Smidt beantragt und von Alderman Wire unterstützt worden. Da kein Gegenkandidat aufgetreten, wurde Rothschild in aller Form als wiedergewählt erklart.

Graf Persigny ist auf die Nachricht vom Schwiegervaters, Paris abgereist.

Lord Palmerston erklärte heute im Un terhause, daß bis zur Zeit gegen Abend noch keine indische Depesche angekommen

Na. om Tode seines des Herzogs von Moekowa, gestern Abend nach

sei. Seit dieser Erklärung erfolgte bis um Mitternacht keine neue

Interpellation im Parlamente.

Paris, 28. Juli. Die Baukosten für den

Frankreich. der auf dem linken Ufer der

neuen Boulevard von Sebastopol,

Seine bis zum Platze St. Michel angelegt wird, werden zu zwei

Theilen von der Stadt Paris, zu einem Theile vom Staate getra⸗ gen; doch dürfen die Beiträge des letzteren 12 Millionen nicht übersteigen. Das betreffende Gesetz, welches am 26. Mai im ge⸗ setzgebenden Körper votirt und im Senate am 2. Juni gutgeheißen wurde, steht heute im „Moniteur.“ Der Staat zahlt außer seinem

.

Auch er halt

Er vertheidigt die Regierung Lord Dalhou⸗

Au fstandes

zu dem Hotel von Cluny kauft werden soll.

nen zu steuern hat.

In der Polizei⸗Präfektur ist man mit einem neuen

und zu dem Museum der Thermen ge⸗ 3 Der ganze Boulevard wird demnach mindestens is 38 Millionen kosten, zu welchen die Stadt Paris 265 Millio—⸗

Reglement über

den Verkauf der Blatter auf offener Straße beschäfti eschäftigt. In den ersten Tagen erwartet man von Herrn v. . . .

lichen Bericht über

die Wahlen in der Moldau; auch ist eine heftige

Protestation von walachischen Notabeln ge forte i . t gen die Pforte im Werke. Der Dampfer „Vigilant“ erwartet auf der ah n. Rhede die

Befehle der englischen Admiralität, seille mit Besorgniß erwartet wurde, ist

Dem „Journal du Havre“ zufolge

welcher den Admiral Lyons ersetzen soll. Der M „Borysthene“, dessen Ankunft von Alexandria ĩ

o wie den Lord Cochrane, ssageriten⸗Dampfer a 8 Tagen in Mar⸗ am Morgen des 28. i marseiller Hafen eingetroffen; er hatte in Don fel angelegt 2 einen seiner Masten, der gebrochen war, wieder ausbessern zu lassen. ) hat die dortige Handels- kammer nun offizielle Mittheilung von den gisch le i ch Negie⸗

rung bezüglich des transatlantischen Dampfschifffahrts⸗Dienstes er⸗

halten. Diese Beschlüsse bestehen in folgenden vier

Havre bekommt die neu- yorker Linie mit 3

Nantes die Linie der Antillen mit 6 Millione seille die brasilianische Linie mit 5 Millionen Gesellschaft wegen Uebernahme der betreffend

London, Mittwoch, 29. Juli, Nachts. Nach den der englischen Regierung zugegangenen Nachrichten aus

Hauptpunkten:

Millionen Subvention, n, Bordeaux und Mar⸗ Jeder Hafen hat eine en Linie vorzuschlagen.

(Wolff's Tel. Bur.)

Indien ist die Meuterei in Bengalen weniger verbreitet als man gefürchtet hatte und waren die Truppen der Regierung in raschem

/

Wenn Mr. Disraeli auch versicherte,

p

Anrücken begriffen. der von

Kanonen an. Auch ein Fort war genommen worden.

; Die Meldungen aus China geben die Zahl den Engländern zerstörten Dschunken auf 127 mit 900

Königliches statistisches Bürean.

Statistische der finanziellen

Uebersicht Resultare der st ädtischen Verwaltung

von Berlin, Danzig, Düsseldorß, Elbing und Tilsit. (Fortsetzung. S. Staats-Anzeiger Nr. 175. S. 1446.) s) Polizei⸗ und Gerichts⸗-Verwaltung.

Unter der der Feuersocietäts-Kasse auf

Einnahme befinden sich 42,983 Rthlr. E den zum reglementsmäßigen

selben vorschußweise geleisteten Beitrag zu den Kosten des

wesens. Die Ausgaben zerfallen in:

rstattung aus Antheil der—

Feuerlösch⸗

Rthlr.

Sar. f.:

Nachtwach-, Feuerlösch⸗ und Straßenreini—

gungswesen

3 ö einer Depotwache für die Feuer⸗ wehr Straßenreinigung Saͤchliche Kosten der örtlichen Polizei Straßen⸗Erleuchtung Sanitäts⸗Polizei Jurisdictions⸗ Canon

Lokalmiethe für den Gewerberath 10) Für die Aufstellung der Geschwornen⸗Listen Summe

10 Verwaltungs-gKosten. Die personellen Kosten der Kommunal-Ver— waltung zerfallen 1) an die Beamten bei der Kämmerei, Steuer, Serdis- und Armen-Verwaltung. ...... ..... 2) an die Spar- und Erleuchtungs-Kassen— Beamten 3) an die Magistrats-Mlitglieder und Ma— gistrats-Beamten, an die Beamten der Stadt⸗ verordneten-Versammlung und der verschie⸗ denen Deputationen und Kuratorien. . . . . . . . 4) für Geschäftsbedürfnisse Summe. ....

11) Für das Vauwesen sind zur Ausgabe gelangt: 1) zur Anlegung und Unterhaltung des Stein pflasters, der Brücken, Kanäle 2) Hülfsgelder für Einlegung von Granit— Bahnen.. , 3) zur versuchsweisen Legung eines Mosaik— pflasters in der Leipziger Straße Summe

.

102,901

8 2

13 gt 4.935 756 1350

Fi

474, 127

90, 076 15.7876

197, 1444

15. 442

8. 459

3. 000

G6 Ml