44. Keineswegs vertheilen sich die Todesfälle in dieser Weise.
so viel, als nach dem Durchschnitt auf jeden Tag fallen würden.
Vertheilten sich die Todesfälle nach den Monaten gleichmäßig, so, daß gleich viel Kinder im 1sten, 2ten, Zten, Aten 2c. Monat stürben, so müßten fich für jeden Monat 256, ss Todes fälle berechnen. der Wirklichkeit ganz anders. Kinder von höchstens bis zu einem Monat alt, find 1856 gestorben 96 4 732 S 828 (die Todtgeborenen, welche bei Es
Es steht in
allen diesen Betrachtungen nicht berückfichtigt sind, ungerechnet).
find von den 1856 lebend geborenen Kindern statt 256,83 im ersten Monat gestorben 828, d. h. mehr als drei Mal so viel als nach e, Durchschnitt hätten sterben sollen. sterben mehr Kinder, als nach gleichmäßiger Vert
todten Kinder für jeden Monat sich berechnen.
rechnet.
starben, also
Kindern ift, wie 828: 123, d. h. wie 100: 14,685.
Auch im 2ten, 3Zten, Aten Monat heilung der einjährigen ; ̃ . Vom 4ten Monat an ist die Anzahl der gestorbenen Kinder geringer, als sich der Durchschnitt be— . Die Abnahme geht in solchem Grade fort, daß die Differenz zwischen den Kindern, die im ersten, und denen, die im lezten Monat zwischen den 1 Monat und den 11 (bis 15) Monat alten . ͤ Es starben 1856 im ersten Monat ihres Lebens 6 bis 7 Mal so viel Kinder, äh. im 3 Monate ihre Daseins. Die Lebensfähigkeit, die Wahrscheinlichkeit fernerer
Ezistenz steigt, wie es scheint, nicht blos nach , sondern sogar C
D. Nach den Mortalitätslisten für das
1554
Wären von den 3082 Kindern, welche im Jahre 1856 nach den Todtenscheinen der Aerzte im noch nicht vollendeten 1sten Lebensjahre estorben find, alle Tage gleich viel gestorben, so kämen auf jeden Tag Der erste Lebenstag hat 1856 schon g6 Kinder dahin gerafft, beinahe 12 Mal
, und Tagen. Todtgeborne waren in Berlin 1847 553, 1848 6: 663, 1851 680, 1852 593, 1853 583, 1851 651, * on C 33 i, n . . 10 Jahren ist ganz nahe an 621, d H. ene waren 1856 etwa R so vi r zorenen . , He ö. . so viel, als von den Sebendgeborenen ergleicht man die Todesfälle, wie sie in den einzel Ganuar, Febeuar, März, April, Mai, ʒult. Juli, , . Oktober, November, Dezember) vorkommen, Yso zeigt sich theils im Ganzen, theils im Einzelnen bei den 1 Monat, oder 2 Monate oder z. 4. s. 6. TB. S. io. 116 Monate alten Kindern, daß dern hu sft. die meisten Todten fordert. Mediziner und Naturforscher mogen die Erklärung versuchen, ob bei den Veränderungen und den Functionen der Körper ganz junger Kinder, in Bezug auf Blutumlauf? Nerven— system u. s. w. u. s. w. die Wärme des August vielleicht nachtheilig einwirkt. Ueber die Klasfificirung der Todesursachen ist auf den statistischen ongressen in Brüssel und Paris von den Aerzten viel gestritten worden. Die Maͤnner der Wissenschaft scheinen in Europa noch nicht darüber einig zu sein, nach welchen Kategorieen die Krankheiten, an denen der Tod erfolgt, bon den Aerzten angegeben werden sollen. In Berlin ist bei dem Königlichen Polizei⸗Präsidio schon seit längerer Zeit eine Reihe bestimmter Krankheiten ärztlich festgestellt worden, nach denen die Todes⸗ ursachen in den Todtenscheinen angegeben werden sollen. Wir lassen hiernach eine Darstellung folgen in Bezug auf die Kinder, die vor vol— lendetem ersten Lebensjahre 1856 in Berlin gestorben sind.
ahr 1856 starben von den lebend b en Ki ! ,, end gebornen Kindern nach den Altersklassen
Namen der Krankheiten.
1) alt.
Monat
1—
alt.
344.
5.
Das Maximum der Sterblichkeit fällt im Monat
6 = 7. S- 9. 9 10 10-11. 11-12.
An Lebensschwaͤche Am gespaltenen Rückgrat. Beim Zahnen Am Nervenfieber „gastrischen Fieber. . ... .. „Wech selfieber entzündlichen Fieber. . . . „Lungen katarrh An der Grippe „Gehirnentzuündung .. ö. Gespeichel druͤsen ⸗˖Ent⸗ zündung Salsentzündung häutigen Bräune ... „Luftroͤhrenentzündung Entzündung der Brust— dean; Entzündung der Unter⸗ leibs organe Zellgewebe⸗Entzündung.. „Venenentzundung ...... Zellgewebeverhärtung ... der Pocke 2 Reose Am Scharlachfieber ..... ... An den Masern Am Blasenausschlag ... ..... „Schwämmchen Keuchhusten Kinnbackenkrampf. . . . . .. Starrkrampf ...... ..... Brustkrampf Unter Krämpfen An der Sypbilis „Scropheln „der hitzigen Gehirn .⸗Was⸗ sersucht
9, 2
Am Lungenblutsturz ...... .. An Verblutung „Blutbrechen
„der Blutfleckenkrankheit. Am Schlagfluß
Stickfluß
An der Lungenschwindsucht .
21 2 9. 66
2 Trommelsucht Am ö len D ö
hirns, Herzens 2c. An der Blau sucht . nicht benannt. Krankheiten Durch Unglücks falle ö
3 — — S ——ᷣ
11
24 . 1 l
10 1
— — 2
287
.
ER — O C — O L dò
k
JJ
August. August.
0 — O
Frühjahr.
1
1
2 Nodvbr. u. Decbr. Jan., Febr., Marz.
JJ
2
Februar. Novmbr., Decbr.
Novembr., Dezbr.
Juni.
.
Jan., Dezbr.
, .
K
August u. Septbr. Oktober.
1
3111
2
August.
131
September.
Juni, August. April.
Juni.
. n
1 Kö
ebr., u. Dezmbr. tovmbr., Dezmbr. Febr., Novmbr.
Aug., Septbr.
S O . — do
— — dd M
I = c
11 8
11II E 118
118
do dd
August. August, Mai.
x —
3 5
anuar.
— —
6 Summe 1) Gon der Geburt bis zu
] TF7
7;
Stunden.
1
DT
. 737] 2 Einen Tag und daruber bis zu einem Monat.
TV
181 161 135
1555
Abzehrung, Krämpfe, Lebensschwäche, Durchfall scheinen die meisten Opfer zu fordern.
Um hierüber noch eine bessere Uebersicht zu erlangen, lassen wir in der nachstehenden Tabelle das Resultat der Sterblichkeit in ibrem numeri⸗-
schen Verhalten nach den Todtenlisten der Aerzte von den Jahren 1847 bis 1856 noch folgen; doch sind diejenigen Todesursachen, welche seltener oder in geringerer Zahl vorkommen, weggelassen.
Jahr. 1847. 1848. 1849. 1850.
1851.
Maximum der Sterblichkeit nach den Jahreszeiten.
1852. 1853. 1854 1855. 1856.
Zahl der bis zum
121en Monat ge—
storbenen Kinder 2851
i. pCt.
2983 i. pCt.
2732 i. pCt.
3180 i. pCt.
3218 i. pCt.
An der Abzehrung 428 15,56 429 14, 39 426 14, 94 An Krämpfen 424 15,52 492 16, 29 467 16, 3s 51! An Lebensschwäche 385 14,09] 396 13, 2s 380 13,33 39
An Durchfall,
Brechdurchfall u. ,, . An Entzündung der . Brustorgane 865 3.151 197 6,500 128
Beim Zahnen . . . . . 170 6,22 152 5, 09 Am Schlagfluß . . . 4,52 116 4, 24 126 4, 22 An Magenerwei⸗ ö
K 5 271 97 3.26 Am Stickfluß 76 2,78 72 2,41 Am Kinnbacken⸗
281 10, 29 333 11, 16 356 12, a9
84 68 S0 2,92 8S8 2,95 An der hitzigen Gehirnhöhlen⸗ . ⸗ wassersucht 79 2,93 161 60 2, 199 62 2, os An der Gehirnent—
zündung ...... .. 70 2,609 51 74 2,71 S4 2, 82 S0 2, s1 Am Keuchhusten. . 55 2,04 42 1, 29 1,06 60 2,01 57 2, 00 An der Luftröhren⸗ entzündung 34 1,251 45 1,68 48 1,76! 51 1,4711 39 1,36 An der Bräune .. 25 0,931 40 1,49 39 1431 57 1,911 351 1,23 An der Cholera. — — 1 17 C63] 154 5 54 M O20
im Sommer. Sommer. Sommer.
516 16,0 58911 640 20. 12 488 15. 161 467115, 49515. 37 436 13,551 4 4122 13,27
3310,38 37 44 13, 96 33: Sommer.
6,37 5 04 1361 4,28 s Winter.
4,57 11 , 131 4,12 138 4. Sommer.
4, 66 6 125 3,93 ; Winter und Frühling. Sommer.
Winter, Herbst u. Frühl. Sommer und Winter.
desgl.
38 2, 11 . 61 1,92 2, 61 5 * 701 2, 20
9 2 9 1 2, 24 2, 17
1,32 67 2 37 1,16
83 2,5 S0 2,444 72 2. 71 223 S821 2. Som. u. Frühl.
17 0,54 501 1,55 44 151 0,27 81 Sommer und Winter.
Wint. u. Frühl. Wint, Frühl., Som. im Sommer.
50 1,59 63 1,96 44 2 55 1,73 70 33 1,08 35 14091 33 25 0,7) 24 4 0 121 24 07a — 391 1,22
49892, 71625299, 6? Did r e d e es G,),
Die Verhältnißzahlen bleiben sich für mehrere Krankheiten im Laufe von zehn Jahren ziemlich gleich; es müssen für diese wohl übereinstim⸗ mende Ursachen vorhanden sein. Ob etwa der Einfluß der Witterung
n n , ,
auf die Sterblichkeit im Allgemeinen und auf einige bestimmte Gruppen von Krankheiten, welche am häusigsten vorkommen, von Bedeutung ist,
wollen wir später vielleicht durch Mittheilung meteorologischer Beobach⸗ tungen zu zeigen versuchen, wenigstens diese meteorologischen Resultate geben, um Material zu hieher gehörigen wissenschaftlichen Untersuchungen, so weit wir vermögen, den Forschenden darzubringen.
Statistische Mittheilungen.
— Die „Gaceta de Madrid“ enthält in ihrer Nummer vom 24sten
v. M. eine ausführliche Instruction für die permanenten Kommissionen, welche von der spanischen Regierung behufs der Sammlung und Zu sam menstellung aller die physische und politische Statistik Spaniens betreffenden Angaben eingesetzt worden find. Die vedachten Kommisfio nen werden danach in vier Äbtheilungen getheilt, welche bezüglich erstens die klimatischen und Terrainverhältnisse, zweitens die politische, administrative, militairische, richterliche und kirchliche Eintbeilung des Landes, drittens die Bodenbeschaffenheit und Ertragsverbäͤltnisse, viertens die Eigen⸗ thumsverhaltnisse bearbeiten sollen. Zur wesentlich nothwendigen Uebereinstimmung in der Form der Berichterstattung find 16 zum Theil franzöͤfischen und belgischen Mustern nachgebildete Schemata angefertigt, welche die Uebersicht des Materials in tabellarischer Form gewähren sollen. Von demselben beziehen sich 1 bis 9 auf Meteorologie, Topo⸗ grapbie, Communicationsmittel, Kanäle, Krücken u. s. w-, 10 bis 13 auf Ackerbauftatistik, Ausdehnung der Feldmarken, Vertheilung des Grund und Bodens nach verschiedenen Bonitirungsklassen u. s. w., 14 bis 16 auf den Grundbefitz, bessen Veränderung oder Modification durch Ver⸗ äußerung oder Verpfändung, Zahl und Betrag der Hypotheken, fiska⸗ lische Gefälle aus den eingetretenen Befißveränderungen und hypothe⸗ karischen Cessionen u. s. w. Da nach dem natürlichen Verlauf der Sache in letzter Instanz die Lokalbehörden es sind, welche die gewünschten Da⸗ ten siefern müssen, so kommt Alles darauf an, ob diese das gehörige Verständniß und den guten Willen dazu befitzen werden. Die Kommis⸗— fionen können bei allem Fleiß und aller Gewissenhaftigkeit gegen die Uebelstände, welche aus einem Mangel dieser Eigenschaften bei den Lo⸗ kalbehörden fließen, nicht ankämpfen, und die Ausführung der in Rede stehenden Instructionen wird in Spanien daher iheilweise auf mindestens sehr große praktische Schwierigkeiten stoßen, wie dieselben fich auch an—⸗ derwärts namentlich der Formirung zuverlässiger, den Ackerbau und die Eigenthums verhältnisse umfassender Tabellen entgegen stellen. .
— Von der Entwickelung des chinesischen Handels liefert Shanghai ein auffallendes Beispiel Noch vor funfzig Jahren war dieser Hafen dem europäischen Handelsstande kaum bekannt; noch 1845 betrug die dortige Thecausfuhr kaum 1.149,00 Pfund, die Ausfuhr an Kohseide 6500 Vallen, Die erstere belief sich 1854 auf 80,013,466 Pfund, die letztere auf 56,214 Ballen im Jahre 1855. Im Ganzen sind seit der Oeffnung dieses Hafens, d. h. seit 13 Jahren, über denselben zur Ausfuhr gelangt 461, 089,108 Pfund Thee (eine Menge, welche den achtjährigen Bedarf Großbritanniens und Irlands deckt) und 389,894 Ballen Rohseide, wofür Europa an China eine Summe don 40 Millionen Pfd. Sterl., zu zahlen hatte. Die Einfuhr Shanghais belief sich 1850 auf 4,447,290 Pfd. Sterl., 1856 auf 7, 701, 450, davon 4,596, 900 in Opium, 3, 04,530 in anderen Är⸗ tikeln. Im 1856 deren 33 Jb.
Landwirthschaft.
— Man schreibt der „Pr. C. aus Hannover über den Ausfall der Ernten: „Wiewohl die anhaltende Dürre vom Roggen nur eine Durchschnittsernte, vom Weizen einen wenig günstigeren Ertrag erwarten ließ, so scheint fich dennoch das Gesammtergebniß der Ernten des Köͤnig⸗ reiches in diesen beiden Fruchtarten beträchtlich günstiger zu stellen. Sommerfrüchte — Gerste, Hafer, Bohnen — haben erheblicher von der Dürre gelitten und liefern demgemäß auch nur eine Durchschnitts-Körner⸗ Ernte und Zweidritttheil⸗Stroh⸗ Ernte. Die Kartoffelfelder bieten durch⸗ gehends einen erfreulichen Anblick und, nach der Meinung der Landleute, bat seit Jahren keine so üppige Entwickelung dieser Frucht stattgefunden. Die schon jetzt zum Verkauf gelangenden Frühkartoffeln haben überall einen quantitativ und qualitatid äußerst lohnenden Ertrag geliefert.“
— Man schreibt aus Madrid in Betreff der Ernten: „Im Suden Spaniens ist die Ernte überall reichlich ausgefallen. Die Berichte aus ganz Andalufien find zufriedenstellend und die Weinberge von Perez, Puerto, Santa Maria und San Lucas de Barrameda zeigen bisher nur geringe Ver⸗ luste durch die Traubenkrankheit. Ganz Estremadura hat einen Ueberfluß an Cerealien eingeerntet und in den unendlichen Ebenen der Mancha sucht man vergeblich nach ausreichenden Kräften, um den Reichthum an Koͤr⸗ nern und Stroh bewältigen können. In else dessen sind die noch vorhandenen Getreidebestände in den Preisen sehr gedrückt, und bei fernerer Verschiffung von Getreide aus den Ostseehäfen nach der Iberischen Halbinsel ist große Vorficht anzuempfehlen. Nach offiyüellen Angaben sind wahrend der ersten Hälfte laufenden Jabres über sämmtliche spanische Häfen importirt worden: 7442 Scheffel Hafer, 688, 059 Scheffel Gerste, 56,576 Scheffel Roggen, 8096 Scheffel Erbsen, 166. 145 Scheffel Vohnen, 975,756 Scheffel Mais, 3,745 370 Scheffel Weizen, 2843597 Arroben (2 25 Pfd.) Reis, 2,843,975 Arroben Mehl, 16,154 Arroben Kartoffeln. (Pr. C.) .
— Man meldet der „Pr. C.“ über die Ernte -Aussichten der schwedischen Provinz Südermanland: „Während die gleichmäßig un⸗ güͤnstigen Witterungsverhaͤltnisse des vergangenen Herbstes und letzten Frühjahres die Aussichten für das Gedeihen der Winter., wie der Sommersaat erheblich trübten, hat fich mit dem Monat Juni eine erfreuliche Aenderung in der Provinz eingestellt. Warmes und dabei feuchtes Wetter hat den wohlthaͤtigften Einfluß geübt, und die Ausfichten merklich gebessert. Weizen, wiewobl kurz und dünn im Halm, läßt eine gute Ernte hoffen. Roggen, die Haupt'aat der Pro⸗ vinz, hat durchweg ein vortreffliches Ansehen. Ebenso versprechen Gerste, Hafer, Mangkorn, Erbsen und Wicken einen guten Ertrag. Die Kar⸗ toffeln, wiewohl sie durch die Nachtfroͤste zu Anfang Juli gelitten batten, laffen eine entschieden gute Ernte hoffen. Ganz ähnlich bat fich der Stand der Saaten in? den Nachbarprovinzen Ostergotbland und RNerike
gestaltet.“
Jahre 1847 wurden nur 13, 050 Kisten Opium eingeführt,