1560
Butt's als Klagegrund fuͤr die Frau woch hinzuzufügen: Ehebruch mit so schwerer a re en ng verbunden, daß dio k in den Augen des Ge⸗ richtshofes die Klägerin zur Ehescheidung berechtigt“, wurde mit 137 ge⸗ gen 41 Stimmen verworfen. .
— 15. August. In der gestrigen Ob erhaus-Sißtung sprach Lord Ellenborou gh über die unzulänglichen Maßregeln, welche die Regie⸗ rung seiner Ansicht nach den p der Miliz bis jetzt getroffen hat. Seine Rede geht darauf hinaus, daß nicht einzelne Bataillone oder Regimenter, sondern die ganze Miliz des Landes eingekleidet werden müsse, theils um der Armee in Indien Rekruten, deren sie mindestens 15,000 brauchen werde, zu liefern, theils um zur Vertheidigung des Mutterlandes für alle moglichen Faͤlle bereit zu sein. Es müsse nicht allein die National⸗ Ehre vor Delhl gewahrt werden, sondern England auch gefaßt sein, jeden Angriff in Europa, der moͤglicherweise unternommen werden könnte, mit Macht zurückzuweisen. Lord Panm ure und später Lord Gr an⸗ ville setzten den Befürchtungen Lord Ellenborough's große Zuversicht entgegen; ersterer namentlich sprach die Ueberzeugung aus, daß England für seine Machtstellung in Asien und Europa durchaus nicht besorgt zu sein brauche.
Im Unterhause kamen außer der fortgesetzten Debatte über die Ehescheidungs⸗Bill noch verschiedene andere Angelegenheiten von allgemeinerem Interesse vor. Veranlassung dazu gab Mr. Es court, welcher die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Nothwendigkeit einer bessern Verbindung mit Indien, und speziell auf die Wichtigkeit der projektirten Euphrat⸗Bahn lenkte. Seine Auseinandersetzung über die Richtung, welche diese Bahn bis in die große mesopotamische Ebene ver— folgen solle, stinmt mit den oft genug in die Zeitungen hierüber ge— machten Angaben überein. Was Mr. Eecourt verlangt, ist, daß die englische Regierung nicht gerade eine Garantie für einen ge— wissen Zinsertrag der Bahn übernehme, daß sie sich ebenso we⸗ nin zu verpflichten habe, die Differend der von der Pforte bereits bewilligten sechsprozentigen Zinsen - Garantie zu zahlen für den Fall, daß letztere ihren Verpflichtungen nicht nach—2 kommen koͤnne, sondern daß das Parlament sich durch eine NResolution zu Gunsten des Unternehmens ausspreche, und eine kleine Summe — etwa 100,000 Pfd. — votire, um die Interessen des Anlage⸗Kapitals in den ersten Jahren während des Baues zu decken. — Mr. Crawford empfahl dagegen der Regierung, das Projekt einer Telegraphen- Linie über Suez und durch das rothe Meer zu unterstüßen. — Mr. Glad stone hält es für nicht gerathen, den einen oder andern dieser Pläne mit Geld oder Geldeswerth zu unterstüßen. Beide seien aus politischen Gründen empfohlen worden; England jedoch müsse es sich zum Prinzip machen, jede Einmischung in die innern Angelegen— heiten der Türkei zu vermeiden, damit den andern Staaten kein Vorwand Kur Einmischung gegeben werde, dieses Prinzip aber würde verletzt wer— den, sobald England sich bei einem dieser Pläne betheiligte, da es in diesem Falle auch für deren Sicherheit sorgen müßte. Andrerseits glaubt Mr. Gladstone, England dürfe die kommerziellen Unternehmungen anderer Staaten nicht hindern, selbst, wenn es befürchten müßte, daß sie seine Interessen in Indien gefährden könnten, und sehr zu bedauern sei die Art und Weise, wie Lord Palmerston dieses Prinzip durch seine Ausfälle gegen den Suez-Kanal verletzte. Ganz Europa nehme den lebhaftesten
Antheil an der Durchfühtung dieses Unternehmens, und hätte der Kon— tinent nur erst die Ueberzeugung gewonnen, daß die Verwirklichung großer der ganzen Menschheit wichtigen Plane von England aus selbstsüchtigen Beweggründen gehindert werde, so würde dadurch die britische Herrschaft in 6. gewaltiger, als durch funftig Meutereien erschüttert werden
müssen. Ein anderes Prinzip, an dem die Regierung getreuer festhalten sollte, bestehe darin, den russischen Vergroͤßerungsgelüsten weniger mit den Waffen, als durch die Begünstigung unabhängiger Nationalitäten ent— gegenzutreten. Eine solche ließe sich durch die Vereinigung der Moldau und Walachei schaffen, und, von diesem Gesichtspunkte aus— gehend, hoffe er, daß die Angabe, als sei die Regierung feindselig gegen diese Union, sich nicht bewabrheite. Das Ausland glaube jetzt, daß die eng— lische Regierung nur mit Widerstreben in die Annullirung der Wahlen gewilligt habe, und er erlaube sich hiemit die Anfrage zu stellen, ob Lord Pal— merston geneigt sei, einige von den betreffenden Papieren vorzulegen. — Nachdem Sir Fitzrov Kelly im Namen der Königsfamilie von Oude die Anfrage an die Regierung gestellt hat, ab es nicht moglich sei des leßtern Haft zu mildern, und ihm zu gestatten, an seine Angebsrigen zu schreiben, und nachdem der Präsident des indischen Amtes darauf er— widert hat, daß der Gefangene mit aller Rücksicht behandelt werde, ihm jedoch keine Korresrondenz vor Erledigung seines Prozesses gestattet wer— den konne, kam Lord Palmerston auf die von Hir. Escourt und Mr. Gladstone angeregten Fragen zurück. Er stimmt mit Letzterem darin überein, daß die Regierung, um jeder Collifion mit fremden Staaten auszuweichen, sich bei keiner der projektirten Linien beibeiligen dürfe, so sehr auch deren Zustandekommen gewünscht werden moge. Die Regierung werde die fertigen Linien gern benutzen, und ih re Depeschen, wie auf anderen, gern bezahlen, sich jedoch nicht zu einer un— mittelbaren Geldunterstützung verstehen. Was Mr. Gladstone's Be— merkung über die Fuͤrstentbümer betrifft, lehnte Lord Palmerston die Vorlage don Papieren ab und gab uͤber das Resultat der Kon— ferenzen in Osborne dieselbe Erklärung ab, die wir schon vor wenigen, Tagen als Erwiderung auf Mr. Disraeli's betreffende ,,, bon ihm gehört haben. Auch in Betreff des Suez⸗
anals blieb der Premier bei seinen alten Erklärungen stehen. Lord
ohn Russell wollte die Auseinandersetzung des Premiers über die
ürstentbümerfrage nicht gang als richtig gelten lassen, denn nach allem, mas bekannt sei, bätten sich nicht 4 der' Trattatsmächte von 2, sondern vielmehr 2 von 4 getrennt; England und Oesterreich haͤtten nämlich, wenn e, , zu glauben ist, getrennt von den anderen 4 Mächten, der ürkei das Bersprechen gegeben, fie gegen alle Konsequenzen zu vertheidi- gen, wenn sie fich gegen die Annullirung der Wahlen stemmen würde; und diese Separat Erklarung der zwei Mächte sei es wahrscheinlich gewesen,
welche die Vertreter der andern erbittert hat. — Lord Palmer ston erwiderte darauf blos, daß die vier Mächte sich schon früher in die Wahlen einmischten, und daß die erwähnte Zusicherung Oesterreichs und Englands blos eine Folge jener Einmischung gewesen sei. — Es wurde sodann die Debatte über die Ehescheidungs⸗ Vill wieder aufgenommen. Es werden wieder zwei Klauseln und später noch einige andere Bills erledigt, worauf sich das Haus gegen 2 Uhr Morgens vertagt.
Die Legung des atlantischen Telegraphen- Kabels ist für den Augenblick ganz in Stockung gerathen, und die drei Schiffe, „Agamemnon“, „Niagara“ und „Susquehanna“, deren Mannschaft mit so großer Zuversicht ans Werk ging, sind gestern Nachmittag in Plymouth eingelaufen, nachdem sie schon 270 Meilen von der irischen Küste entfernt gewesen waren. Dort riß der Ka⸗— bel entzwei. Die Veranlassung dazn ist noch nicht bekannt.
Der Ausweis der Bank von England giebt den Notenumlauf auf 19,547,444, den Baarvorrath auf 11,283,764 Pfd. Sterl. an.
Der Lord⸗Kommissar der ionischen Inseln hat am 3. August zu Korfu die diesjährige legislative Session geschlossen.
Frankreich. Paris, 14. August. Durch die Erhebung
des Kardinals Morlot zum Groß-Almosenier hofft die Reglerung möglichen Kompetenz - Konflikten vorzubeugen, die zwischen dieser Stelle und der des Erzbischofs von Paris sich erheben könnten; beide Würden sind daher jetzt in derselben Person vereinigt. Gleich⸗ zeitig mit dieser Ernennung bringt das amtliche Blatt die Erhe— bung des Msgr. Menjaud, Bischofs von Nancy und ersten Almo— seniers des Kaisers, zum Commandeur des Ordens der Ehrenlegion. Ferner bringt der „Moniteur“ zwölf Namen von Gesandtschafts— Sekretairen und Consuln, die zu Offizieren oder Rittern der Ehren— legion ernannt sind. Auch der Richterstand ist mit 40 Ehrenlegions— Ernennungen a worden. Diesen vom 12. August datirten Ernennungen schließen sich 117 Ernennungen in der Ehrenlegion von Beamten und Offizleren der Marine an. Das Landheer ist mit Z6 Ernennungen in der Ehrenlegion bedacht worden. In seinem nichtamtlichen Theile meldet der,Moniteur“, daß der Kaiser zum 15. August auf Vorschlag des Justiz⸗Ministers Begnadigungen, Umwandlungen und Abkürzungen von Strafen für 932 Verurthellte, die in Bagnos, Centralhaͤusern oder anderen Strafanstalten sitzen, so wie 2190 vollständige oder theilweise Begnadigungen für andere meistens zuchtpolizeilich Verurtheilte, aiso im Ganzen 1142 Begna— digungen bewilligt habe. — Gestern erfolgte im Ministerium des Auswärtigen die Auswechselung der Ratifikationen des Grenzregu— lirungevertrages zwischen Frankreich und Spanien. 15. August. Der Bericht des „Meniteur“ über die gestrigen Festlichkeiten zur Einweihung des Louvre enthält die Anrede des Staats-Ministers Achille Fould, so wie die Rede des Kaisers ihrem ganzen Wortlaute nach. Herr Fould beginnt mit folgen⸗ dem historischem Rückblicke: ; .
Sire! Als Ew. Majestät die Verbindung des Louvre mit den Tuile— rieen befahl, sprachen Sie den Wunsch aus, daß dieselbe in Verlauf von fünf Jahren vollbracht sein möge. Der Wunsch des Kaisers ist erfüllt. Der erste Stein ward am 25. Juli 1852 gelegt; heute am 14 August 1857 bilden das Louvre und die Tuilerieen nur Einen Palast. Weder der Krieg, noch so ville andere Schwierigkeiten, die wir durchzumachen hatten, haben diese Arbeit, die der Traum so vieler Könige war und die dem Ruhme einer Epoche des Friedens und Wohlstandes genug gethan haben würde, unterbrochen. Auch hat diese Arbeit nicht einer ein⸗ zigen jener umfangreichen Unternehmungen, welche unter Ew. Ma— jestät Anregung in ganz Frankreich entstanden sind, im Wege ge— standen. Das Netz unserer Schienenwege ist rasch ausgedehnt, unsere Häfen sind vergrößert und befestigt, unsere großen? Städte sind gesunder gemacht worden und haben sich mit glänzenden und nützli⸗ chen Bauten bereichert, die Hauptstadt ist umgewandelt worden, indem sie dem Verkehr breite Wege eröffnete; eine herrliche Promenade ward auf dürftigem Boden geschaffen; überall sind Fortschritte zum Wohlerge⸗ hen Aller bemerkbar: dies der Anblick, den das Land bietet, seit es seine Geschicke einem Herrscher anvertraute, dessen Genie die wahren Bedürf— nisse Frankreichs zu erkennen und ihnen zu genügen wußte. Dank dem Eifer aller Verwaltungsbeamten, der Thätigkeit der Unternehmer, der Geschicklichkeit der Arbeiter, haben die Arbeiten keinen Verzug erlitten, und die Ausführung der Poranschläge hat, obgleich die Preife vor der Vertheurung der Materialien und der Arbeitslöhne aufgestellt worden, zu keinerlei Streitigkeit Veranlassung gegeben. Die Verwaltung hat sich billig erwiesen, und sie bat vollkommen mit der Anständigkeit der Unter— nehmer zufrieden sein dürfen.
Herr Fould kam nun auf die häufige Anwesenheit des Kaisers zu sprechen, wodurch der Eifer der Arbeiter angefeuert worden, und wies sodann auf den bedeutenden Künstler hin, dem zuerst die Voll— endung des Louvre anvertraut war, doch der vor vler Jahren am Anfang des großen Unternehmens vom Tode betroffen wurde. Vis⸗ conti's Nachfolger, Lefuel, hatte das Glück, das Werk zu beendigen. Aber auch Simart ward dem Unternehmen durch den Tod entriffen. Schließlich wies Herr Fould darauf hin, daß die Belohnungen, welche der Kaiser zu bewilligen geruht, nicht blos diejenigen, denen sie zuerkannt, sondern den ganzen Industriezweig ehren sollten. Nach Vertheilung der Orden und Denkmuͤnzen, die nun erfolgte, nahm der Kaiser das Wort und sprach:
Meine Herren! Ich wünsche Mir mit Ihnen Glück zur Vollendung des Louvre. Ich wünsche Mir hauptsächlich aus zwei Gründen, wodurch dieselbe möglich geworden, Glück. Es find namlich die hergestellte Ord=
1593
nung und Festigkeit, so wie der stets zunehmende Wohlstand des Landes, die Mir gestattet haben, dieses Nationalwerk zu Ende zu führen. Ich bezeichne es als ein solches, weil alle Regierungen, die einander gefoĩgt sind, es als Ehrensache betrachtet haben, das königliche Haus zu vollen⸗ den, welches von Franz 1. angefangen, von Heinrich Il. verschönert ward.
Woher kommt diese Ausdauer und zugleich diese Popularität für Ausführung eines Palastes? Weil der Charakter eines Volkes fich in seinen Staatseinrichtungen, wie in seinen Sitten, in den Thaten, die es begeistern, wie in den Bauwerken, welche Gegenstand seines Hauptaugenmerkes werden, spiegelt. Nun wollte Frank⸗ reich, das seit so vielen Jahrhunderten monarchisch ist, und das fort und fort in der Centralgewalt die Vertreterin seiner Größe und Nationalität erblickte, daß des Herrschers Wohnung des Landes würdig sei, und das beste Mittel, um diesem Gefühle zu genügen, war, diese Wohnung mit den mannigfachen Kunstwerken des menschlichen Scharflinnes zu umgeben.
Im PWitielalter bewohnte der König eine mit Vertheidigungsmitteln umstarrte Festung. Alsbald jedoch ersetzte der Fortschritt der Ewilisation die krenelirien Mauern und Kriegswaffen durch die Erzeugnisse der Wissen— schaften, der Literatur und der Künste. So hat die Geschichte der Bau— werke ihre Philosophie, wie die Geschichte der Begebenheiten.
So wie es beachtenswerth ist, datz unter der ersten Revolution der Ausschuß für die öffentliche Wohlfahrt, ohne es zu wissen, das Werk Ludwig's XI., Richelieu s und Ludwig's XIV. fortgesetzt hat, indem er dem Feudalwesen den letzten Stoß versetzte und das System der Einheit und Eentralisirung, dieses unverrückte Ziel der Monarchie, weiter führte, — liegt nicht ganz eben so eine große Lehre darin, wenn wir Hein⸗ rich's 1V., Ludwigs XIII., Ludwig's XIV., Ludwig's XV., Ludwig's XVI. und Napoleon's Gedanken von der ephemeren Gewalt des Jahres
? nehmen schen?
*, eine der ersten Handlungen der provisorischen Re⸗ gierung, daß sie die Vollendung des Palastes unserer Könige verordnete. So wahr ist es, daß eine Nation aus ihrer Vorzeit, wie ein Individuum aus seiner Erziehung die Ideen schöpft, welche die Leidenschaften des Augenblicks nicht zu vernichten im Stande sind. Wenn ein sitilicher An⸗ stoß die Folge des gesellschaftlichen Zustandes eines andes ist, so wirkt derselbe durch die Jahrhunderte und durch die verschiedenen Regierungs— formen hindurch fort, bis er das vorgesteckte Ziel erreicht. So ist auch die Vollendung des Loupre, wozu Sie mit so vet Eifer und Geschicklich⸗ keit mitgewirkt und dadurch meine Anerkennung verdient haben, keines— wegs die Laune eines Augenblicks, sondern die Verwirklichung eines Planes, der zum Ruhme des Landes entworfen und durch den Instinkt desselben während mehr als dreihundert Jahre sest gehalten wurde.
Um 7 Uhr Abends begann unter des Staats-Ministers Vor— sitze im Einweihungssaale das Banket von 470 Gedecken, wobei bie Arbeiter die Mehrzahl bildeten. Beim Nachtische brachte der Staatsminister einen Trinkspruch auf den Kaiser aus. — Das amt— liche Blatt schließt an die Festbeschreibung eine Schilderung der Ver—⸗ dienste des neu dekorirten Baumeisters Lefuel. Die Dekorirung des neuen Louvre enthält mehr als 1500 Skulpturwerke. Die Verwaltung beschäftigte täglich mindestens 3600 Arbeiter. Die Louvre-Arbei— ten haben der Bildhauerkunst einen bedeutenden Aufschwung gege— ben; die Malerkunst wird sich gleichfalls nicht zu beklagen haben. Die Industrie zumal hatte in diesen fünf Jahren bedeutenden Er— werb. Im Laufe des Jahres 18656 nahm das Louvre am Bau— platze selbst nicht weniger als 313,272 Tagewerke in Anspruch, ab— gesehen von den Schlossern, Schreinern und Zimmerleuten, die in ihren Häusern arbeiteten, so wie von den Arbeitern in den Stein— bruchen und den Fuhrleuten, welche Bau-Materialien herbei⸗ schafften. Das Material des Louvre besteht vorzugsweise aus
Stein und Eisen, und letzteres, so wie der Marmor, sind ausschließlich französischen Ursprungs. Der „Moniteur“ schließt
mit den Worten: „Alle diese Herrlichkeiten wurden in fünf
Jahren und mit 36 Millionen Frs. hergestellt; noch nie wurde ein Gebäude von solchem Umfange in so wenigen Jahren und zu so“
geringem Preise errichtet!“ Das amtliche Blatt berichtet als Ergänzung zu den bereits
gemeldeten Begnadigungen, daß auf Vorschlag des Kriegs-Ministers 1003 Militair-Verurtheilte vom Kaiser begnadigt wurden, und
zwar wurde 642 der ganze Rest, 361 ein Theil der Strafzeit er— lassen. Sodann hat der Kaiser zum 15. August an Kirchen und Kapellen in 41ũ Departements eine Anzahl von Kirchengemälden
ratur u. s. w. bewilligt worden.
Spanien. Madrid, 10. August. Trotz des Fallens der Getreidepreise hat die Regierung beschlossen, die zollfreie Einfuhr noch einige Zeit zu gestalten. — Die Volkezählung Spaniens er- giebt 17 — 18 Milllonen Einwohner. — Nach Berichten aus Rom wäre die förmliche Anerkennungs- Erklärung des Verkaufs der Kirchengüter in Spanien bereits redigirt. Herr Mon wußte sich in Rom große Sympathie zu erwerben. — Das Gouvernement
hat die strenge Anwendung des Vertrages bezüglich der aus Mon— tevides kommenden Einfuhrgegenstande angeordnet.
Portugal. Lissab on, 8. August. Das Tabaksmonopol ist wieder auf drei Jahre verpachtet worden.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 8. August. Es wird hier gegenwärtig, wie die „Kön. Hart. Zig.“ mittpeiit, eine Flottille ausgerüstet, welche bestimmt ist, sich in die chinesischen
ö ‚ ‚ ' s j 5 on M re anus geschenkt; auch Algerien ist hierbei bedacht worden. — Auf Vor- ging e, r den Meenterern aur schlag des Unterrichts-Ministers sind auch 42 Ehrenlegions-Ernen⸗ aus der Stad . , n,. nungen für Männer der Wissenschaften, des Unterrichts, der Lite! Hunderten von Todten und Verwundeten
Gewässer zu begeben, damit au Ereignissen nicht zu fern ste Kusnezoff wird das Ges panische Expedition bek
selbe gewissermaßen als
der „Königsb. Itg.“ telegraphisch gemelde
tfatin begleitet die⸗
In demselben Schreiben
192 d. Bl.
der Garde
en. Von jedem Regi⸗
sche Stärke der Regimenter wir also nur circa nadier⸗Regimenter,
lich ganz eingehen.
ich nach nicht, doch ist es wahrscheinlich. e, min, wen War sch au, 11. August. Hinsichtlich der beiden o
jekte ber Regierung; Regulirung der bäuerlichen Verhäl
ganisation des Gerichtswesens, vernimmt man
xeitung des Staatsraths Uexkull
steren Angelegenheit endlich mit
das demnächst vom Kaiser bestä—
Projekt nichts Anderes als
feststellen,
lichen Ertheilung isher sind übrigens n- Familien 50, 0900 zins bar gemacht Gerichtswesens. sselben mit dem
Abtheilungen im Warschauer erdem ein Handels - Gericht. nats werden alle Sachen ent⸗ — ga, n, des Staatsraths gehörten 2 e 197 ; e,. . lichen Gerichten, Vergehungen , , ,,, , . . m ,,, . r ; Juli. Man glaubt annehmen dürfen, daß der Aufstand während der letzten 14 Tage sein Gipfelpunkt erreicht hat und daß man von jetzt an auf Fine all maählige Unterdrückung rechnen kann. Unter den Trurgen in Ben- galen würde er auch in der That kaum eine westere Ausdet gewinnen können, da es nur wenige einheimische Truppenc mehr giebt, welche nicht im Zustande der Auflsfunꝗ sind; er mü sich schon, um eine noch größere Bedeutung zu zewinnen, na. Bombay und Madras verpflanzen, wo indes kis ses? kein Anzeick der Widersetzlichkeit unter den Truppen vorgekemmen it. Delhi war nach den letzten, hier über Labore eingegangenen Berichten am 27. Juni noch in den Händen der Meuterer, ** indeß bei wiederholtem Zusammentreffen mit den enaliscken Tr: starke Niederlagen erlitten haben und denen neuerdings keine stärkungen von den übrigen insurgirten Stationen meh: sind, nachdem eine Abtheilung der Meuterer d sich in die Stadt werfen wollte, von den nards gänzlich aufgerieben worden ist. fechte, welche vor Delhi zwischen dem datum der Berichte der letzten Ueberland vorgefallen find, liegen nur flüchtige Pri Man ersieht daraus, daß es am ten und 27 sten zum Fampfe gekommen ist.
* 6 1
. * — . *
aber doch auch den Engländern empfindliche Ve haben. Am 19. gelang es den Meuterern don Nu Rücken der englischen Stellung einzudringen und nicht und. Verwirrung anzurichten. Sie wurden zwar, wie erwähnt scl lich zersprengt, indeß erlitten auch die Engländer nicht un dedeuten Verluste. Unter Anderm wurde der Commandeur des 8. R Lanziers, Oberst Bule, getödtet und der General-Qu— mer Becher verwundet. General Barnard scheint sich noch immer nicht stark genug zu balten, um etwas Entscheidendes gegen Del unternehmen, rechnet vielleicht auch auf die Muthlesgkeit und De⸗
sertion, die unter den Meuterern in Delhi immer mehr um sich
greifen soll. Indeß drohet die Regenzeit, fernere Operationen un- möglich zu machen. Schon am XV. schien dieselde eingetreten * sein; der Fluß war bei Delhi stark angeschwollen und die Brucke bei Baghpul weggeschwemmt worden. Nach den letzten Berichten aus dem Lager vor Delbi destand das Trupvenkerps unter General.