1857 / 198 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1642

Kaiser für die Franzosen und Ausländer, die unter Frankreichs Fahnen von 1792 bis 1815 kämpften, in den Handel gebracht wurde; die Militairs, welche ein Recht haben, dieselbe zu tragen, dürfen nur diejenige anlegen, die ihnen, nachdem sie sich wegen ih rer Ansprüche aus⸗ gewiesen haben, von der Groß⸗Kanzlei zugeschickt wurde; dem General- Münz⸗ Graveur Barre ist das ausschließliche Recht zur Prägung dieser Medaille verliehen; jedes anderweitige Prägen und Verkaufen derselben ist verboten. Der Kaiser soll eine ganze Masse von neuen Projekten aller Art zur Prüfun men haben, darunter einen Plan zur n schon im vorigen Winter einer offiziösen Kommission Auftrag ge⸗ geben hatte, Mittel und Wege vorzuschlagen. Die Kommissson hat unter Anderem vorgeschlagen, das Sctrol nach der Brücke von Neuilly zu verlegen, so daß die Seine nicht blos Vertheidigungs⸗, sondern auch Octroi-Linie würde. In diesem Falle würden die Fortificationen im boulogner Holze und am rechten Ufer bis St. Ouen abgetragen, das Material verkauft und so eine Anzahl von Bauplätzen gewonnen, die bei der fast jedes Jahr um 50,000 See- len zunehmenden Bevölkerung der Hauptstadt und der Erweiterung der Straßen dringendes Bedürfniß sind. russisches Geschwader von drei Korvetten, unter dem Kommando des Capitains 1ster Klasse Lihatchew täglich erwartet.

Auiws Madrid, 19. August, wird telegraphirt: „Man versichert, daß die konsolidirte Schuld, welche 1855 als Ga— r die dem Staate gemachten Vor

als gültig anerkannt worden ist.“ e reifer Genua, 19. August. Der Dampfer „Monzam⸗

bano“ begiebt sich an die Küste der Insel Sardinien, um dem eng⸗ lischen Schiffe „Elba“ bei der Legung des elektrischen Taues nach Bona beizustehen.

Griechenland. Aus Athen, vom 18. August, wird ge⸗ meldet, daß die Schwierigkeiten, auf welche die Ernennung des Generals Kalergis zum griechischen Gesandten in Paris gestoßen war, beseitigt seien, und daß König Otto dem General eine Audienz bewilligt habe.

Türkei. Nachrichten aus Konstantinopel zufolge traf dort die Weisung an die vier Gesandten, bleiben, am 10. August ein. Die Frist zu Einreden gegen dle veröffentlichten Wahllisten in der Walachei läuft am 3. September ab; der Kaimakam dieses Fürstenthums, Fürst Ghika, hat eine nicht unerhebliche Menge Beamte abgeseßzt. Bukarester Briefe sind voll von Klagen über ähnliche Ungesetzlichkeiten, wie in der Moldau. Der Sultan hat sich in eigenhändigen Schreiben nicht blos an den Kaiser der Franzosen, sondern nicht minder auch an den Koͤnig ser von Rußland und den König von Sardinien gewandt. Alt Bey sollte am 12. August mik dem Schreiben an den Kaiser Napoleon nach Paris abreisen.

Wie aus Konstantinopel, 15. August, gemeldet wird, heilhafte Gefechte gegen die Russen ssenhäupter wollen in einer allgemeinen Volksversammlung über die Landesvertheidigung berathen.

Rußland und Polen. Es ist früher schon gemeldet worden seiner Beziehungen und seines

end die Organisatilon des Staatsministeriums, vorgelegt worden, ien g, 9 ö. totalen Vereinigung beider Herzogihümer ab- gesehen wird, und das Staatsministerium, mit den Geschäften der Ober⸗Aussicht und der obersten Verwaltung betraut, aus einer co⸗ burgischen und einer gothaischen Abtheilung bestehen soll. Die er— stere dieser beiden Abtheilungen soll ihren Sitz hier, die zweite in Gotha haben. Die gemeinschaftlichen Angelegenheiten würden derjeni⸗ gen Abtheilung zufallen, deren Vorstand der Staatsminister ist. Dieser soll nämlich nicht nur an der Spitze des Ganzen stehen, son dern auch Vor⸗ stand der einen Abtheilung sein, während die andere Abtheilung einen besonderen verantwortlichen Vorstand erhielt. Dem Ermessen des Herzogs wird es vorbehalten, eine Geschäftsbranche von dem Res— sort der Abtheilungsvorstände abzuzweigen und einem verantwort⸗ lichen Departementechef derselben Abtheilung zu übertragen. Die Haus⸗ und Familien-, Hof und Ordensangelegenheiten sollen je nach dem Ermessen des Herzogs einer der beiden Abtheilungen zu—

gewiesen werden. (L. 3.)

Baiern. München, 19. August. Die Abreise Ihrer Majestät der Kaiserin von Rußland vom Bad Brückenau wird im Laufe dieser Tage erfolgen. Ihre Majestät hat sich über den Erfolg der Kur in diesem Bade, so wie über jenen in Bad Kissingen höchst zufrieden erklärt. (N. M. 3.)

Großbritannien und Irland. London, 20. August. Ueber die Spazierfahrt der Königin wird aus Southampton, Mittwoch Abends, telegraphirt: „Der Königliche Postdampfer „Despatch“, Capitain Babot, ist heute Abends von Jer sey aus ein⸗ gelaufen. Derselbe meldet, daß er heute früh um nach 7 Uhr sah, wie die Königliche Nacht mit Ihrer Majestät, dem Prinzen⸗ Gemahl ꝛc. an Bord, die sich scimmtlich wohl befanden, bei Al⸗ derney anlegte.“ Alderney ist die nördlichste der Kanal⸗Inseln, liegt ungefähr in einer Breite mit Cherbourg und mag etwa 1290 Einwohner haben. Gestern früh besuchte die Königin die Insel

ersey. ö schi „Times“ schreibt in ihrem City⸗Artikel: „Dem Vernehmen nach ist dem indischen Central⸗Bureau und dem East India House ein Plan vorgelegt worden zur Errichtung einer Postverbindung mit Indien über die asiatische Türkei. Man berechnet, daß, wenn man ein Abkommen mit den arabischen Häuptlingen trifft, eine Post in etwa 14 Tagen von Indien nach Konstantinopel gelangen kann. Von der türkischen Hauptstadt aus würde dann der Hauptinhalt der Nachrichten durch den britischen Gesandten nach London telegraphirt werden können. Da gegenwärtig Nach⸗ richten aus Indien nicht schneller als in 26 bis 28 Tagen nach England gelangen können, so würde man auf diese Weise 10 bis 14 Tage sparen. Man geht von der Voraussetzung aus, daß ein Dampfer von Kurratschi (an der Grenze Indiens und Beludschistans) bis Bassora (am Schat El Arab, etwas nörd— lich vom noͤrdlichsten Winkel des persischen Meerbusens) vier Tage brauchen würde, daß die Araber die Post in der gleichen Zeit von da nach Seleucia am Mittelmeer befördern könnten und daß sie der Dampfer von jenem Hafen in 6 Tagen nach Konstantinopel bringen würde. Ein anderer, vermuthlich um einen Tag längerer Weg würde von Bassora über Beprut nach Konstantinopel gehen. Ein drittes Projekt ist das, die Post von Bassora ohne Unterbrechung

zu Lande nach Konstantiuopel zu senden. Einigen Autoritäten zu⸗

folge würde das die rascheste Methode sein, indem der ganze Weg von Kurratschi nach Konstantinopel in 12 Tagen würde zurückge⸗ legt werden können. Doch wird bezweifelt, ob sich dieses wirklich so verhält, wiewohl man zum Beweise der Moglichkeit den Um= stand anführt, daß ein Engländer die Nachricht von dem Falle St. Jean d'Acres's in 6 Tagen von Konstantinopel nach Bagdad brachte.“

6 in der gestrigen Unterhaus -Sitzung die gegen den Verkauf unzüchtiger Schriften und Bilder gerichteie Bill im Eomits be⸗ sprochen worden war, kam die Ehescheidungs⸗Bill, gleichfalls im Comité, wieder zur Diskussion. Eine starke Opposition machte fich gegen einen von dem Attorney General beantragten Artikel geltend, welchem zufolge, wenn der Pfarrer einer Gemeinde aus Gewissens⸗ Skrupeln sich dagegen sträubt, die Trauung Geschiedener, die wieder hei⸗ ꝑrathen wollen, zu vollziehen, ein anderer Geistlicher, bei welchem jene Bedenken nicht vorhanden sind, die Trauung in der Pfarrkirche des erst⸗ erwähnten Geistlichen vollziehen dürfe. Bei der Abstimmung ging der Artikel mit 3 gegen 33 Snimmen durch.

Frankreich. Paris, 20. August. Die königliche Yacht „Victsrig and Albert“, auf welcher die Königin von England mit dem Prinzen Albert einen Ausflug zur See gemacht hat, von zwei anderen Jachten und einer Fregatte begleitet, kam am 18ten in Sicht von Cherbourg, wo die Königin mit dem Prinzen⸗Gemahl ans Land stleg, das Arsenal besichtigte, eine Spafierfahrt in ver Um— gegend dieses striegshafens machte und ersi Abends 8 Uhr wieder an Vord ihrer Nacht zuückehrte, Um ( Ühr Höorgens, am 19ten, weilte bei Abgang des Dampfers „Nord““ von Cherbourg nach Tarrz die engllsche Escadrille noch auf der cherbourger Rhede. Der Groß⸗Kanzler der Ehrenlegion . wie der „Moniteur“ be⸗ richtet, in Erfahrung gebracht, daß die Denkmünze, welche der

Asien. In Konstantino die Nachricht eingetroffen, da am persischen Hofe die sof die Truppen des Schah verlangt

Der preußische Konsul in Hong so wie im Auftrage der neutralen St eine Entschädigungs⸗Forderun und Blokade den Neutralen Abbruch des Handels Star“ wird jetzt YNeh' s Bescheid mann weist darauf hin, daß die Engländer 2ten Monats im vorigen (chinesischenz J Januar anfängt) „ohne irgend welche B fangen und „ohne Ursache die chinesisch bis auf den Grund niedergebrannt haben“, wodurch „der Handel unterbrochen und der chinesische Markt geschlossen worden.“ fragt sodann verwundert: „Warum wurden d die Angst begann, sofort zu Schiffe Krieg führen, haben die Unterthane Lage der Dinge gelitten.

kong hat in seinem Namen, agten, an den Vicekönig Yeh g wegen der bei Cantons Beschießung gewordenen Verluste und der nach vorenthaltenen Waaren gerichtet. In „Evening mitgetheilt. Der chinesssche Staats? am 25sten Tage des ahre (das Ende unseres eranlassung“ Krieg ange— en Gebäude und Magazine

mit nach Biarritz genom⸗ rwelterung von Paris, der

ie Waaren nicht, als gebracht? Seit die Engländer n alles Unangenehme durch die Die Waaren können jetzt nicht mehr von da, wo sie liegen, fortgebracht werden; die ehrenwerthen Konsuln hätten sich in dieser Beziehung mit den Engländern verständigen sollen aller Handelsverkehr eingestellt ist und die Waaren nicht von der wegt werden können, ist es unmöglich, Erlaubni die Waaren eingeschifft und nach Macao

Schließlich vertröstet Jeh damit, Betreff der in Kanton gel Friedens wieder angeknüpft pitains P., der nach Angab nate des vorigen festgehalten werde

In Toulon wird ein

z jetzt, wo Stelle be⸗ ß zu ertheilen, daß werden!“ daß die Hanbelsbeziehungen in assenen Waaren nach Herstellung des In Betreff des Ca— e der Konsuln im Sten oder 9ten Mo— Jahres festgenommen worden sei und noch immer behauptet Jeh, „die tapferen Chinesen“ nur Engländer und nicht Personen anderer Natio „Da die tapferen Chinesen aber erst Engländer losschlugen, wie machen können? Die ehren— ich schlecht berichtet worden.“

Epanien.

schüsse hinterlegt wurde, gebracht

rantie ft

werden können.

fahen, und setzt hinzu: 39sten des gten Monats gegen die hätten sie Gefangene vor dieser Epoche werthen Konsuln sind daher augenscheinl Afrika. Aus Tunis, 12. August, wird der Juden⸗Verfolgung folgendes Näheres geschrieben: fand sich im Laden eines Mauern und handelte um dessen Preis ihm zu hoch schien. Da er auf die hm der Maure, nach der Gewohn⸗ mit: Hund und Sohn eines Hundes! Der haupten wenigstens die Tunesen), mit: Mehr bedurfte es nicht, en Pöbel herbeizulocken. Augenzeugen dieser Grau⸗ und es entspann sich eine n umkamen. schen Barbiers flüchtete, wurde siimesser in der Hand empfangen und ihm Man spricht von drei geplünderten Ma— Die Fensterscheiben Beim ersten Lärm err Rousseau, sogleich herbei der Truppen des Bey, die Kämpfen⸗ Man schloß die Thore der Stadt, und die Gar— affen. Der franzoͤsische Konsul, Herr Roches, und der Residenz rseille wurde

auf ihrem Posten zu „Gazette du Midi“ über die „Ein Jude be einen Gegenst Waare schmähte, s heit der Muselmänner, Jude war so unklu Verflucht sei dein Gesetz! z um auf das Geschrei des Muselmannes d Der Jude wurde sofort nie dergemeßelt. Aber samkeit fielen ihrerseits über die Mauren her blutige Schlägerei, in welcher drei Mensche welcher sich in den Laden eines mauri von diesem mit dem Ra der Hals abgeschnitten.

gazinen und von Raubversuchen in der Börse. des englischen Konsulats wurden eingeworfen. eilte der französische Vice⸗-Konsul, und versuchte, unter Mithülfe den zu trennen.

nison ist unter W sein engli des Bey's. um einen Tag hinausgeschoben, zunehmen.“

o antwortete i

g (so bAbe

u erwiedern. von Preußen, den Kai

Ein Jude,

scheinen sich Schamyls vort zu bestatigen; die Tscherke

St. Petersburg, 15. August. , daß Rußland zur Unterstützung Verkehrs im östlichen Oceane die Herstellung der sogenannten „sibirischen Flottille“ mit ß unmittelbar nach dem Kriege die Regierung ein Geseßz⸗Reglement für die Verwaltung dieses Ge— schwaders und der Häfen am östlich en Ocean erließ. Es scheint nun, daß der ursprünglich angenommene Ma dieser neuen Schöpfung sich als zu gering ein Kaiserlicher Ukas vom 29sten v. die Vermehrung des Verwaltungs⸗Etats der sibirischen Flottille und der Häfen am östlichen Ocean um vier Heute enthält die „Senats⸗ durch die Proviant⸗ Kommi und durch Ober⸗Proviantm Orel, Smolensk und Kursk ersetzt wird, enthält eine weitschweifige

nach dem neuen System übe pflegungsartikel für die Ar Zeitungen die beiden Ceremoniell der Prinzessin Cäcilie derselben mit dem Großfürsten Michael, welche mo Wir entnehmen diesem Programm folgendes: Die nach russischem Ritus gesalbt, den Namen Olga Feodorowna an. zu Peterhof die kirchliche gläubigen Fürstin mit dem hohen Chargen des Civil⸗ Diplomatie einfinden.

folgt eine Artilleriesalv Kirchen die Glocken Kirchen keine Glocke soll

großem Elfer betreibt und da

scher Kollege begaben sich nach der Marsa, Die Abfahrt des Packetbootes nach Ma

ab für den Umfan bstab f fang um die offiziellen Depeschen mit⸗

erwiesen hat, da heute M. veröffentlicht wird, welcher

zehn Offiziere verfügt. Zeitung“ eine Verfügung, wo— ssion des Umkreises Kaluga geschlossen eister in den Gouvernements Kaluga, und die „Nordische Biene“ Erörterung über die den Gutsbesitzern rlassenen direkten Lieferungen der Ber⸗ Außerdem bringen die hiesigen programms für die Confirmation von Baden, die heute, und die Verlobung en stattfindet. rinzessin wird küßt die Heiligenbilder und nimmt Morgen wird in der Hofkirche Feierlichkeit der Verlobung der recht⸗ Großfürsten vollzogen, wozu sich alle und Militairdienstes, des Hofes und der Während die Ringe gewechseit werden, er⸗ e; den ganzen Tag über werden in allen geschlagen (bekanntlich wird auf griechischen sondern mit dem Hammer angeschla—= eterhof und Petersburg erleuchtet fein.

sich syste⸗

ueren Rechtsquellen allegirt, resp. ausge—

was sie bon der Gerichts Ordnung bei⸗

ben. Endlich ist durch die systematische

jedem Theil und mehreren Titeln voraufgeschickte ch die jeder ausgedehnteren Lehre borangestellten ungen und Uebersichten das wissenschaftliche Stu—

gezogen,

1643

pel war am 15. August aus Teheran s der englische bevollmächtigte Minister Räumung der Stadt hHerat durch

dium des formellen Rechts wesentlich erleichtert, wie benn auch durch die ins Detail gehenden Marginalien, durch ein le eh n nf . ein Parallelen. Register und ein alpbabetisches Register das leichte Auf⸗ finden jeder Lehre, jeder Parallel telle und jeder estimmung verbürgt li Die äußere Äusstattung des Handbuchs ist eben so sauber als gefällig.

Landwirthschaft.

Die Ergebnisse der Ernte im Regierungsbezirk s⸗ seldorf werden, so weit darüber jeßt schon ein Uriheil sich abgeben ließ, der Pr. C.“ im Allgemeinen als recht befriedigend geschindert. Weizen, Roggen und Wintergerste liefern einen guten, theilweise sogar sehr guten Ertrag; Erbsen und Rapssaamen einen mittelmäßigen. Die Frühkartoffeln sind ergiebig und sehr schön. Die Spätkartoffeln ver⸗ sprechen eine gute Ernte und zeigen bis jetzt keine Spur bon Krankheit. Hafer hat von der Trockenheit gelitten und berspricht nur mittelmäßige Erträge. Buchweizen litt in der jüngsten Zeit fehr durch andauernden Wind, wodurch die Bildung des Korns verhindert wurde. Die Heuernte ist gegen den vorjährigen Ertrag um ein Drittel zurückgeblieben, dagegen ist die Qualität eine vorzügliche zu nennen. Der Ertrag an Stroh ist mittelmäßig, der des Klees nicht befriedigend. Hackfrüchte sehen sich gut an und lassen eine reichliche Ernte hoffen.

Der bisherige Ertrag der Ernte im Regierungsbezirk Köln ist nach einer Mittheilung, die der „Pr. C.“ über den gegenwärtigen Stand der Landeskultur in jenem Bezirke zuging, der Ertrag eines guten Mittel⸗ jahres. Der Weizen gerieth durchschnittlich am besten, demnächst Roggen und Gerste, während dem Hafer die anhaltende Dürre viel schadete. An Heu und Futterkräutern ist überall Mangel; man verbraucht bereits Winterfutter und vermindert den Viehstand. Die startoffeln stehen aller⸗ wänts besser, als seit zehn Jahren. Auch der Stand des Wein stocks giebt zu den schoͤnsten und begründetsten Hoffnungen Anhalt. In ver— schiedenen Gemeinden des Bezirks sind neuerdings Drainirungs arbeiten in Angriff genommen worden, die indeß borerst einen nur langsamen Fort- gang hatten. Das Ergebniß dieser Arbeiten wird aber hoffentlich auf die Einführung dieser Art bon Kulturen bortheilhaft wirken.

= Sämmtliche Ernteberichte aus dem mittleren Fran k⸗ reich schildern übereinstimmend den Ertrag an Weizen und Roggen als höchst zufriedenstellend. Der Gehalt an Stroh ist zwar geringer als im Vorjahre, um so großer aber der Koͤrner Reichthum. So sitellt sich in der Nähe von Chartres der Ertrag auf 24 25 Hektoliter per Hectare (14 Scheffel pro Morgen). Neuer Weizen, welcher auf den Markt von Orleans gebracht wurde, wog 123 126, selbst 130 ilogramm per Sack.

Gewerbe⸗ und Handels-NRachrichten.

Erfurt, 20. August. Auf der Thüringischen Eisenbahn find Achs⸗ brüche im Laufe des Monats Juli c. nicht vorgekommen.

Dagegen brach an einem 6rädrigen Gepäckwagen, zu der Thüringischen Bahn gehörig, auf der Main-Weser Eisenbahn eine Endachse, in Folge eines alten Einrisses hinter der Radnahe. Dieselbe stammt aus der seihn von Wöhlert in Berlin und hat im Ganzen 28, 700 Meilen durch⸗ aufen.

Bei den fortlaufenden Revisionen der Thüringischen Eisenbahn⸗Ver⸗ waltung wurden wegen aufgefundener alter Einbrüche der Radnabe im Monat Juli c. außer Gebrauch gesetzt:

3 Güterwagen ˖⸗Achsen aus der Fabrik von Woͤhlert in Berlin, Stempel arle tree Co, durchlaufene Meilenzahl: ca. 29. 000.

3 Versonenwaagen - Achsen aus derselben Fabrik und mit demselben Stempel versehen, welche ca. 28 500 Meilen durchlaufen hatten.

Von dem auf Grund der Materialien des stöniglichen Post⸗ Cours⸗Büreaus in Berlin bearbeiteten Eisenb ahn-, Post ˖ und Dampfschiff-⸗Eours,Buch ist im Verlage der Königlichen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei von R. Decker so eben bereits die ste Ausgabe für das Jahr 1857 erschienen. Die neue Ausgabe bringt bei dem bekannten reichen Inhalt des Cours Buches genaue An⸗ gaben über alle in der jüngsten Zeit auf dem Gebiele des Eisenbahn⸗, Post⸗ und Dampfschiffwesens eingetretenen Fahrtveränderungen. Eine besondere Erwähnung berdient außerdem die dem Buch beigegebene neue Uebersichtskarte der Eisenbahnen und der bedeutenderen Peost⸗ und Dampfschiff⸗Verbindungen in Deutschland, so wie den angrenzenden Län⸗ dern. Die Karte zeichnet fich durch Klarheit und Uebersichtlichkeit aus.

In, Madrid sind abermals neue Zolltarif⸗Keränderun⸗ gen publizirt worden. Durch Königliches Dekret bom 9. August wird bestimmt, daß Ftartoffel⸗ und Stärkemehl bei der Einführung unter frem— der Flagge statt der seitherigen Steuer von 5 Realen 19 Cent. pro Quintal (10900 Pfd) fortan 12 Nealen 25 Cent. zu entrichten habe. Ferner wird verfügt, daß der Sago in Körnern, welcher bisher unter allen Flaggen frei eingefuhrt werden durfte, fortan beim Import unter spanischer Flagge mit 2 Realen 19 Cent, unter fremder Flagge mit 10 Realen 10 Cent. pro Quintal belastet ist.

Marktpreise. Berli den 22. August. Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 5 Sgr., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Roggen 2 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. S Pf., auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Haser 1 Rthlr

13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rihlr. 6 Sgr. 3 Pf.

Leipziꝶ, 21. August. Leipaig-Dresdener 3126. Lõöbau- Zittauer Littr. A. 585 G.; do. Littr. B. —. Magdeburg Leipziger . Emission 2715 G.; do. II. Em. 246 G. Berlin - Anhaltische -. Berlin Stetti- ner —. Cöln- Mindener —. Thüringische 1285 G. Friedrich- VWuil- helms · No⸗si bahn Altona - Kieler Anhalt-Dessauer Landesbank- Actien Litt. A. u. B. 148 Br.; do. Liti. C. 116 Br. Braunschweigs che Bank- Actien 120 6. Woeimarische Bank- Actien 1103 Br. Oesterreich-