1857 / 215 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1776

Finanz ⸗Ministerium. Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung vom 9. September 1857 be⸗ treffend die Verloosung von Schuldverschreibun— gen der freiwilligen Staats-Anleihe vom Jahre 1848.

Die von der freiwilligen Staats-Anleihe vom Jahre 1848 am 1. April k. J. zu tilgenden Schuldverschreibungen sollen am 15ten d. M., Vormittags 11 Uhr, in unserem Sitzungszimmer, Oranien— straße Nr. 92, im Beisein eines Notars öffentlich durch das Loos gezogen werden. .

Die gezogenen Schuldverschreibungen werden demnächst nach Littern, Nummern und Beträgen durch Zeitungen und Amtsblätter bekannt gemacht werden.

Berlin, den 9. September 1857.

Haupt-Verwaltung der Staatsschulden. Natan.

Angekommen: Se. Hoheit der General-Lieutenant und Commandeur der 14ten Division, Fürst Karl Anton zu Hohenzollern-Sigmaringen, von Düsseldorf.

Se. Excellenz der Ober- Küchenmeister und Wirkliche Geheime Rath, Kammerherr Graf von Arnim -Heinrichsdorf, von Wien.

Der General-Major und Kommandant von Cöln, von Gans—

auge, von Cöln. ; Der Geheime Kabinets-Rath Tllaire von Halle in Potsdam.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst zu Hohenlohe— Oehringen, nach Slawentzitz.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 11. September. Bei der gestrigen Wahl des dritten Berliner Wahlbezirks für das Haus der Äb— geordneten ist an Stelle des zurückgetretenen Abgeordneten, Gene⸗ ral-Majors von Prittwitz, der Geheime Finanz-Rath und Stadt— Aelteste Gamet mit 121 von 234 Stimmen gewählt worden.

Holstein. Itzehoe, 9. September. In der zehnten Sitzung der holsteinischen Ständeversammlung wurde die Schlußberathung über die Verfassungsvorlage mit einem Vortrag vom Justizrath Rötger als Berichterstatter eröffnet, dessen wesentlicher Inhalt der ist, daß einige geringe Verbesserungen einer Sonderverfassung dem Lande Holstein keine Abhülfe in der Hauptsache geben könnten, daß die Verfassungsvorlage aber in der Hauptsache keine Erleichterung gewähre, da die Gesammt— Staatsverfassung nicht durch die Verfassungsborlage alterirt werde und gerade die Gesammt⸗Staatsverfassung sei es, welche jegliche Selbstständig⸗ keit Holsteins zu tödten geeignet sei. Darauf ging der Redner bie ein— zelnen Amendements des Abgeordneten Bargum durch und ließ denselben Gerechtigkeit widerfahren, soweit dieselben wirklich Berücksichtigung ver— dienten und hob namentlich herbor, daß der Inhalt der Amendements zum größten Theil in den Wünschen, welche in dem Ausschußbericht ent⸗ halten seien, ausgesprochen wäre.

Nach dem Berichterstatter ergriff der Baron von Blome das Wort und wandte sich in einem Angriff mit großer Entschiedenheit gegen die Stellung des Abgeordneten Bargum in öffentlichen Dingen:“ Wenn Herr Bargum an einer Vertretung nach Volkszahl in dem Reichsrath festhalte und diese Vertretung für Holstein genügend erachte, zugleich aber die Verfassungsvorlage in einer Weise empfehle, wie dies in dem offiziösen dänischen Organ „Dagbladet“ geschehe, so müsse man dadurch veranlaßt werden, auf ministerielle Inspirationen zu schließen. Wenn Advokat Bar— gum nun mit einem Bogen voll Amendements hervortrete, welche eine Anzahl echt liberaler Institutionen enthalten, so müsse man doch an der liberalen Tendenz solcher Amendements zweifeln, da Herr Bargum den verrufenen S. J (wegen bölligen Ausschlusfes der richterlichen Kömpetenz in Poltzei= und Administrations Maßregeln) nicht abgeändert wissen wolle, welcher jede liberale Institution sofort negire; auch würden die Amendements des Herrn B. sehr bedeutungslos dadurch, daß er eventuell um Erlassung des Verfassungsgesetzes auch ohne jegliche Abänderungen und Zusäͤtzs gebeten wissen wolle. Die Amendements erschienen daher lediglich als Leckerbissen, durch welche der Verfassungs Entwurf empföhlen werden solle. Wenn Bargum dem Ausschuß zumuthe, Vorschlaͤge zu machen, so sei eine solche Fertigkeit im Verfassungsmachen im Ausschuß nicht vorhanden. Was die von Herrn B. verdächtigten Absichten der Großmächte betreffe, so müsse

Redner darauf zweierlei erwidern, einmal, daß dem Ausschuß die wei⸗ teren Absichten der Großmächte nicht bekannt seien, daß es aber weder logisch noch denkbar von Herrn B. erscheine, die Absichten Derer zu schmälern, denen allein es zu danken sei, daß der jetzigen Diät die Mög— lichkeit gegeben sei, sich auszusprechen über einen Verfassungsentwurf, den Herr B. selbst so dringend empfehle. Wenn Herr B. diesen Entwurf indeß zur Annahme empfehle, so erinnere dies an einen Baumeister, wel⸗ cher einem Manne erlaube, sich in einem Hause ein Stockwerk einzurich⸗ ten, ohne daß der Grund des Gebäudes gesichert wäre, denn so etwa ver⸗ halte sich die besondere Verfassung zur Gesammtstaats⸗Verfassung. Der Redner müsse gestehen, daß er kein Vertrauen zum Gesammtstaat habe; er sehe in der Regierungsvorlage nur eine Abfindung gegen das Einräumen dänischer Oberherrschaft; ein Zusammenleben mit den? Dänen in einem Staat unter gleichen Bedingungen sei ihm recht, aber dienen wolle er ihnen nicht. Wenn Herr B. rathe, die Leckerbissen der Verfas— sung anzunehmen, so sei das begreiflich; denn er habe seinen Frieden längst mit der dänischen Regierung geschlossen; er, von Geburt ein Schleswiger, gehe jetzt mit dem Manne Hand in Hand, welcher einst zu sagen sich nicht entbloͤdete, es müsse den Schleswigern mit Blut auf dem Rücken geschrieben werden, daß sie Dänen seien; dieses schmählige Wort sei noch durch keine bußfertige Silbe abgebeten und doch gehe Herr B. mit jenes Mannes Politik Hand in Hand; aber Herr Barum gehe an⸗ dere „Curven“, als daß die politische Bahn, welcher der Redner folge, sich je mit jenen Curven berühren könne. Herr Bargum folge den Plä⸗ nen einer Regierung, welcher er (Blome) entschieden opponire; denn er (Blome) wolle Selbstständigkeit Holsteins und Schutz der deutschen Na— tionalität.

Advokat Ba rgum erwiderte in einem längeren Vortrage, in dem er einleitend sich über seine politische Stellung erklärte: Seitdem 1853 die jetzige Verfassung, freilich gegen seinen Wunsch, erlassen sei, komme es nach seiner Ansicht darauf an, aus den gegebenen Verhältnissen dem Lande möglichst viele Vortheile zu verschaffen; das geschehe aber nicht durch Ab— lehnen jeder Besserung; daher sei er für den Verfassungs-Entwurf. Trotz aller Anfeindungen bleibe er der Ansicht, daß man auf die Vorlage der Regierung eingehen müsse, da dadurch nur Mittel gewonnen würden, um weitere Vortheile zu erstreben; das Verlangen, es solle die Gesammtstaats— Verfassung den Ständen zur nachträglichen Berathung vorgelegt werden, scheine ihm unnütz, weil der Reichsrath und die Regierung auf solchen Rath hin doch keine Aenderungen vornehmen würden. .

Hierauf hielt Graf Reventlou-Jersbeck einen Vortrag über die jetzige Gesammtstaats⸗-Verfassung, welche nur dazu diene, Holstein zu zer— drücken. Welche Stellung Holstein in dem Gesammtstaate habe, sei in der letzten Reichsrathsdiät klar genug geworden; die Holsteiner bildeten die geborene Minorität, und nicht einmal einer Antwort' würdige man sie, weil ihre Ansichten doch nicht in Betracht kämen. Viele nische Reichs⸗ räthe hätten den Holsteinern von ihrem Standpunkte aus Recht gegeben, doch aber gegen sie gestimmt. Er für seine Person habe die Rechtsbestän— digkeit der Gesammt-Verfassung nie anerkannt, vielmehr ausdrücklich gegen dieselbe remonstrirt; aber der Präsident des Neichsraths habe seinen Protest nicht zu publiziren für gut befunden; daher spreche, remonstrire er hier nochmals und werde nicht wieder in denReichsrath gehen, den er früher nur besucht, um dort frei sprechen zu köwnnen, was hier in Holstein nicht möglich gewesen. Er balte es auch für sehr wünschenswerth, daß kein Holsteiner wieder in den Reichsrath gehe. Die Gesammt-Verfassung von 1854 sei doch noch er träglich gewesen, da der Reichsrath darnach nur berathende Stimme ge habt; seit 1855 entscheide die beschließende Stimme der dänischen Majo— rität. Die jetzt gebotene Verfassungs-Vorlage biete in der wichtigen Hauptsache gar keine Abhülfe, und alle liberalen Institutionen würden an dem Unsinn des §. 7 scheitern, welcher nicht ausgemerzt sei von der Regierung. Wenn Bargum, dessen patriotische Absichten er nicht bezwei⸗ feln wolle, sage, der Ausschuß habe leichter als er (Bargum) Verbesse— rungsvorschläge machen können, so sei dies ein Irrthum, denn er habe die Zeit und Mittel wie jeder Andere gehabt Und könne ein Einzelner leichter Vorschläge machen, als daß Viele sich darüber einigten. Schließ— lich erklärte der Redner, nicht dem Wege der Regierung und des Ab— geordneten Bargum folgen zu können.

Der Königl. Commissair widerrieth, dem Antrage des Ausschusses zu folgen, und rügte die Bezeichnung „Unsinn“ des Vorredners für den F. 7.

Professor Rathjen ergriff das Wort zur Vertretung des Ausschuß— Berichtes, und sprach seine Hoffnung aus, daß es Sr. Maj. gelingen möge die rechten Mittel zur Ausgleichung der Zwistigkeiten bald zu finden.

Bexichterstaͤtter Justizrath Rötger: Die politische Karriere des Abgeordneten Bargum wolle er nicht' weiter analysiren,; jedenfalls sei eine Einigung der Ansichten des Ausschusses und des Herrn Bargum nicht zu erwarten; denn der Ausschuß appellire an die Waage der Ge— rechtigkeit, Bargum begnüge sich mit dem Bettelsack und wenn Bargum meine, man solle sich in den Gesammtstaat fügen, so halte Redner ein solches Zugeständniß für ungleich schwerere Gewissenslast für die Abge— ordneten, als die Einquartierungslast für das Land abgeben werde, welche Herr Bargum an die Wand male. Wie Herr Bargum überall jetzt die Verfassungsvorlage ohne Beseitigung der Gesammtstaatsverfassung empfeh— len konne, begreife man nicht, da gerade Herr Bargum in der Diät von 1853 erklärt habe, jedes Eingehen auf eine Sonderverfassung für Holstein, bevor die Gesammtstaats-Verhältnisse gerecht geordnet seien, diene nur dazu, einen Sarg für Holsteins Selbstständigkeit zusammenzunageln. Wenn Herr Bargum übrigens dem Ausschuß sein negatives Verhalten vorwerfe, so sei es an ihm gewesen, selbst Positives zu liefern, was in Bezug auf die Gesammtstaats-Verfassung nicht geschehen sei. ;

Abgeordneter Horstmann spricht sich noch für den Ausschußbericht Busch gegen denselben aus, weil er die kleinen Landbesitzer

zu vertreten habe! Hierauf schloß die Verhandlung mit einem Vor— trag des Vicepräsidenten Reineke. Die geheime Abstimmung ergab: 42 Stimmen gegen die Verfassungsvorlage, 2 für dieselbe; Advokat

Bargum enthielt sich der Abstimmung, da er dem Modus der Abstimmung

wieder ist Fuad Pascha zum Chef des Tansimats ernannt worden.

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nicht beistimmen zu konnen meint. Der Antrag des Ausschusses wird mit 42 Stimmen angenommen und die Formulirung des Antrags, gemäß dem ganzen Inhalt des Ausschußberichtes unter Berücksichtigung einiger Amen— dements, beschlossen. Hierauf Schlußberathung über Nifsen's Proposition; dieselbe wird angenommen gegen Eine Stimme. Dann Vorberathung über Pa ulsen's Proposition. Morgen Sitzung, 12 Uhr.

Belgien. Brüssel, 9. Sept. Der heutige „Precurseur“ zeigt an, die Antwerpener Handelstammer habe sich gegen Ab— schließumng eines neuen Handels- Vertrages mit Holland ausge— sprochen. Dabei fügt jedoch dasselbe Blatt hinzu, das Projekt eines solchen sei bereits ausgearbeitet und von Herrn Boaije, der die betreffenden Verhandlungen Niederländischerseits geführt hat, dem Haager Kabinette unterbreitet worden. (Köln. Ztg.)

Großbritannien und Irland. London, g. September. Der Generalissimus macht bekannt, daß jeder Gentleman, welcher der Königlichen Armee 100 Rekruten zuführt, nicht unter 18 und über 23 Jahre alt, und gewisse (näher spezifizirte) Religions-, Er— ziehungs- und Sittlichkeits-Zeugnisse beibringt, selbst mit Offiziers—⸗ rang in die Armee eintreten kann.

Sir Charles Wood und die andern Admiralitäts-Lords sind auf einer Inspectionsreise in Queenstown bei Cork angekommen. Sir Charles Wood wird am Freitag wieder in London? erwartet.

Vor einigen Tagen ist wieder ein alter Waffengefährte des eisernen Herzogs gestorben, General-Lieutenant W. G. Cochrane, der den ganzen Halbinselkrieg mitmachte.

Frankreich. Paris, 9. Sept. 2. Juli zwischen Frankreich und Baden der Werke des Geistes und 2. August ratifizirt wurde, wird heute durch den „Moniteur“ zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Die Autoren von Büchern, Flug— und anderen Schriften, dramatischen und musikalischen Kompositio— nen, Zeichnungen, Gemälden, Skulpturen, Lithographieen und über— haupt jedem Erzeugnisse literarischer oder künstlerischer Art genießen

Der Vertrag, welcher am zum „gegenseitigen Schutze

das Eigenthum bestimmt. Der Schutz bezieht sich auch auf die

Aufführung von dramatischen und musikalischen Werken in Origi⸗ Der Autor genießt auch auf fünf Jahre

nal und in Uebersetzung. Schutz gegen eine Uebersetzung in dem anderen Lande, wenn er an

der Spitze seines Werkes die Absicht ausspricht, sich die Uebersetzung

vorbehalten zu wollen; doch muß letztere wenigstens zum Theil schon im Laufe des ersten Jahres und vollständig im Laufe dreier Jahre nach dem Tage der Herausgabe des Originalwerkes erfolgen. Auch die Uebersez⸗ zung erfreut sich des Schutzes gegen Nachdruck, doch hat der erste Ueber— setzer durchaus kein alleiniges und ausschließliches Recht auf Ueber— setzung zu beanspruchen. Ber neuernannte französische bevollmächtigte Minister in Teheran, Pichon, hat Befehl erhalten, sofort auf seinen Posten zu gehen. Nach den neuesten hier eingetroffenen Depe— schen haben sich zwar zwei nordamerikanische Kriegsschiffe bei For— mosa gezeigt, die Besetzung dieser Insel durch ein nordamerikani— sches Geschwader bestaͤtigt sich jedoch nicht. Der Generalrath des Nord⸗Departements, wo die Schutzzöllner am dichtesten sitzen, hat die Worte des Kaisers, die derselbe bei seinem Aufenthalt in Rouen gesprochen hat, zu einer Demonstration benutzt. Bekannt— lich äußerte der Kaiser auf die Anrede des Praͤsidenten der rouener Handelskammer, daß an den Zolltarifen nichts ohne vorhergegan— gene Prüfung verändert und niemals durch seinen Willen die Na— tionalarbeit beeinträchtigt werden solle. Diese Aeußerung hat der Heneralrath als eine Bestäͤtigung seines borigjährigen schutzzöllneri— schen Beschlusses ausgelegt und darauf eins Danksagung an den Kaiser begründet.

Spanien.

Madrid, 5. Sept. Madrid und Barcelona

sind, wie die „Epoca“ sagt, in direkter Verbindung. Die Telegraphen⸗

Linie zwischen Madrid und Barcelona ist vollendet. Die „Epoca“ meldet, daß die Sendungen von Truppenverstärkungen nach Cuba fortdauern. Von Barcelona gingen 700 Mann auf der Fregatte „Princesa de Espang“ ab; 8060 kon Cadix und Malaga. Bereits ließen sich 1500 Rekruten des letzten Contingents für die Kolonieen anwerben.

Italien. Nach Briefen aus Neapel vom 2. September war der Capitain des, Cagliari“ für unschuldig erklart, jedoch noch nicht freigelassen worden, weil man ihn als Zeugen zurückhält. Binnen wenigen Tagen sollte über das Schicksal des „Cagliari“ ent— schieden werden. Man glaubte, daß er zurückerstattet werden würde. Die Effekten, welche den Reisenden des „Cagliari“ angehören, waren bereits ihren Eigenthümern zurückgegeben worden.

ürkei. Nachrichten aus Konstantinopel vom Sten d. melden, daß die russischen und französischen Gesandtschafts-Wappen enthüllt worden seien. An Stelle Reschid Pascha's

Ueber Trapezunt eingegangene Berichte melden, daß Herat bon den Persern geräumt worden und daß nach dem Abzuge der

Besatzungstruppen Religions-Unruhen daselbst ausgebrochen seien.

der Kunst“ abgeschlossen und am

gegenseitig den Schutz und die Vortheile, welche das Gesetz über

5 Pf

Paris, Donnerstag, 10. September. Der heutige ‚Moniteur“ theilt mit, bridge zu Chalons erwartet werde.

Man versichert, daß der Credit. mobilier die „Times“ wegen des neulichen Angriffs gerichtlich belangen wolle.

(Wolff's Tel. Bur.) daß der Herzog von Cam-

Kunst und Wissenschaft.

Bonn, J. September. Die 335ste Versammlung deutscher Natur— sorscher und Aerzte beginnt dahier am 18. September und wird' am 24sten geschlossen. Es finden vier öffentliche Sitzungen statt, und zwar am 15. 21, 22. und 24. September. In der ten Sitzung wird der Ort der nächsten Versammlung bestimmt, in der 3ten die zweckmäßigste Verwen⸗ dung der im vorigen Jahre reservirten Eintrittsgelder im Betrage bon ca. 8700 Fl. C. M., debattirt und beschlossen, über welche an erster Stelle die Propositionen der Akademie der Wissenschaften in Wien zu vernehmen sein werden. . .

Statistische Mittheilungen.

. Unter den städtischen Sparkassen des zirks Potsdam sind nächst der der Stadt Berlin Brandenburg, Havelberg und Schwedt a. O. borgehoben.

Die Sparkasse der Stadt Brandenburg wurde im Jahre 18530 errichtet. Das Minimum der Einlagen beträgt 10 Sgr. und das Maxi⸗ mum 100 Rthlr. An Zinsen gewährt die Anstalt den Einzahlern 2 pt. und erhielt für die 4usgeliehenen Kapitalien durchschnittlich 3, go per an Zinsen. Am Schlusse des Jahres 1855 war ein Einlagebestand von 30 84tz Rthlr. 28 Sgr. 7 Pf. vorhanden. Im Laufe des Jahres 1856 sind hinzugekommen: a) durch neue Einlagen 24,836 Rthlr. 25 Sgr. 11 Pf. P) durch Zuschreibung., von Zinsen bz Rthlr. 37 Sgr. 10 Pf. Im Jahre 1856 betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zurückgenom—⸗ mene Einlagen 25,193 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., und! es velblieb daher am Schlusse des gedachten Jahres ein Einlagebestand von 82,454 Rthlrn. 25 Sgr. 1 Pf, so daß fich derselbe gegen den Abschluß des vorhergegangenen Jahres um 1607 Rthlr. 23 Sgr. 6 Pf. ber⸗ mehrt hat. Der Bestand des Separat- eder Sparfonds betrug 3389 Rthlr. 8 Sgr. 1 Pf. und der Bestand des Reserbefonds nach dem Nominalwerth 1135368 Rthlr. 21 Sgr. 7 Pf, nach dem Courswerth 7511 Rthlr. 29 Sgr. 1 Pf. Von, diesem Vermögen der Sparkasse waren zinsbar angelegt: a auf städtische Grundstücke 25,200 Rthlr b) auf ländliche Grundstuͤcke 15090 Rthlr.; c) auf den Inhaber lautende Papiere (Nominalwerth) 64, 708 Vthlr. 10 Sgr.; zusammen gi, 40s Rthlr. 106 Sgr. An Sparkassen⸗ Zuittungsbüchern wurden im gaufe des Jahres 1856 ausgegeben 407 Stück; zurückgenommen 377 Stück, und em Umlaufé befanden sich am Jahresschlusse mit einer Einlage: aj bis 20 Rthlr. 577 Stück: b) don A6 Rthlrn. bis 0 Kthlr, 4h Stück, G' von Rthlrn. bis 1900 Rthlr. 490 Stück; h von 100 Rthlrn. bis 2600 Rthlr. D 245 Stück; e) von 200 Rthlrn. und darüber keine; zusammen 1745 Stück. „Die Sparkasse der Stadt Havelberg wurde im Jahre 1848 einge⸗ richtet. Das Minimum der Einlagen beträgt 5 Sgr. und das Maxi⸗ mum 300 Rthlr. An Zinsen gewährt diese Sparkasf, ihren Einzahlern 3 pCt., und erhielt im Laufe des Jabres 1856 für die ausgeliebenen Kapitalien durchschnittlich 65 pt, an Zinsen. Am Schlusse des Jah⸗ res 1855 war ein Einlagebestand von gö6 826 Rihlr. 17 Sgr. 5 Pf. vor— handen. Während des Jahres 1856 sind hinzugekommen: 2) durch neue Einlagen 71,516 Rthlr. 18 Sgr. 3 f.; P) durch Zuschreibung von Zinsen, z36t3 Rthlr. 16 Sgr. J Pf. Im Jahre 1836 betrugen die Ausgaben für zurückgenommene Einlagen 41,5187 Rthlr. 12 Sgr. 5 Pf. und es verblieb daher am Schlusse des Jahres ein Einlagebestand bon ö068 Rthlr. 9 Sgr. 10 Pf, so daß sich der Bestand gegen den Abschluß des vorhergegangenen Jahres um 33,931 Rthlr. 22 Sgr. vermehrt hat. Ein Separat? oder Sparfonds ist nicht vor⸗ handen; dagegen betrug der Bestand des Reserbefonds nach dem Nominalwerth 582 Rthlr. 28 Sgr. 11 Pf., nach dem Eourswerthe aber 1467 Rthlr. 28 Sgr. 11 Pf. Von diesem Vermögen der Eparkasse war ausgeliehen: 30, 546 Rthlr. 20 Sgr. auf städtische und 35,358 Rthlr 11 Sgr. 3 Pf. auf ländliche Grundstücke; 42,500 Rthlr. auf den Inha⸗ ber lautende Papiere (Nominalwerth) und 14,206 Rthlr. bei offentlichen Instituten und Corporationen; zusammen 122,705 Nthlr. 1 Sgr. 3 Pf. An Sparkassen-Quittungsbüchern wurden im Laufe des Jahres 1856 ausgegeben 37 Stück; zurückgenommen 192 Stück; und am Jahres⸗ schlusse befanden sich im Umlaufe mit einer Einlage à) bis 20 Rthlr. 561 Stück; b) von 20 Rthlr. bis 50 Rthlr. 268 Stück; () von 50 Rthlr. bis 100 Rthlr. 223 Stück; d) von 100 Rthlr., bis 260 Rthlr. 298 Stück; e. von 200 Rthlr. und darüber 292 Stück; zu sammen 1551 Stück

Die Sparkasse der Stadt Schwedt wurde im Das Minimum der Einlagen beträgt 5 Sgr. und ̃ Rthlr. An Zinsen gewährt diese Anstalt ihren Einzablern 3 erhielt im Laufe des Fahres 1856 von den ausgeliehenen Kapitalien durch schnittlich 4 pCt. an Zinsen. Am Schlusse des Jabres 1855 betrug Bestand der Einlagen 193,541 Rthlr. Während des Jabres 1856 un hinzugekommen: a) durch neue Einlagen B, 460 Rtblr. W Sar b)ndurch Zuschreibung von Zinsen W113 Rthlr. 29 Sgr. 17 V Jahre 1856 betrugen die Ausgaben für zurückgenommen Einlagen 3 Rthlr, 23 Sgr. 10 Pf. und es verblieb daher an Schlusse d

2—

ein Einlagebestand von 94,746 Rthlr. 27 Sgr

Regierungsbe⸗ lin die Institute in als die bedeutendsten her—

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so daß ch s 8 ö 16.