1857 / 228 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Württemberg. Stuttgart, 24. September. So eben,

4 Uhr, ist Se. Majestät der Kaiser Alexander von Rußland

auf der Eisenbahnstation Feuerbach angekommen und dort von dem König von Württemberg empfangen worden. Der Kronprinz und die Kronprinzessin waren dem Kaiser bis Bruchsal entgegengefahren und kamen in demselben Zug mit an; sie fuhren sogleich boraus nach der kronprinzlichen Villa, um den Kaiser und den König, die in einem Wagen zusammen fuhren, dort zu empfangen. Von hier aus hatten sich die Großfürstin Helene von Rußland, die Prin⸗ zen Friedrich und August von Wuͤrttemberg, die Königin der Niederlande, die Prinzessinnen Friedrich und Marie, der Prinz und die Prinzessin von Weimar gleichfalls nach der kronprinzlichen Villa begeben, um den Kaiser zu begrüßen. (Fr. J)

Desterreich. Wien, 275. September. Die „Wiener 3.“

veröffentlicht heut das Kaiserliche Patent vom 19. September d. J., 3awomit für den ganzen Umfang des Faiserthums Oesterreich Be⸗— stimmungen zur Regelung des Münzwesens aus Anlaß des im Reichsgesetzblatte XXIII. Stück, Nr. 101, Jahr 1857, kundgemach⸗ ten Münzdbertrags d. Wien, 24. Januar 1857 erlassen werden.“

Niederlande, Haag, 23. September. In der gestrigen

Sitzung der Ersten Kammer uͤbernahm Herr Philips das Präsidium mit einer Ansprache, in welcher derselbe sich dem Wohlwollen der Mitglieder empfahl und auf die wichtige Thätigkeit der abgelaufe⸗ nen, so wie der jetzigen Session hinwies. Er hofft, daß die Ar⸗ beiten glücklich werden zu Ende gebracht werden, und zwar zum Besten des Königs wie des Vaterlandes. In der Zweiten Kammer erhielt bei der Wabl dreier dem König zu präsentirenden Kandidaten für das Präsidium Herr van Goltstein primo loco 40 Stimmen von 45, zum zweiten und dritten Kandidaten wurden erst nach viermaliger Abstimmung die Herren Baud und Dullert ewählt.

. Großbritannien und Irland. London, 24. Septem⸗ ber. Lord Aberdeen ist vorgestern in Balmoral auf Besuch bei Ihrer Majestät angekommen. .

In Cork in Irland ist ein Brief aus Calcutta vom 8. August angekommen, wonach bis dahin 14,000 Mann Verstärkungen auf indischem Boden gelandet wurden. ) In Portsmouth kamen gestern 19 Offiziere und 300 Gemeine vom 78sten Regiment aus dem Lager von Shorneliffe an, um sich auf dem Dampfer „Irland“ nach Indien einzuschiffen. In Chatham herrscht große Pebhaf— tigkeit. Die Dahl der wöchentlich anlangenden Rekruten wird auf 2060 und darüber angegeben.

An der Spitze der heute angemeldeten Subskribenten zum indi—

schen Unterstützungsfonds steht der Name des türkischen Kaisers

Abdul Medschid. Der Gesandte der hohen Pforte in London zeigt dem Lord⸗Mayor an, daß er beauftragt ist, die Summe von 1060 Pfd. als Gabe des Sultans für die in Folge der indischen Meuterei verunglückten britischen Unterthanen dem Fond zu übermitteln.

Mit dem Dampfer „Colombe“, der so eben aus Alexandrien in Southampton anlangte, sind sehr viele Flüchtlinge aus Indien angekommen. Unter den 184 Passagieren befinden sich 56 Kinder; dann Oberst Lennox mit Frau und Tochter. Er und ein Artillerie⸗Sergant sind die einzigen Europäer vom 22sten Re— giment, welche die Meuterei in Fyzebad (Oude) überlebt haben.

Frankreich. Paris, 274. September. Die Weinlese ist im südlichen Frankreich zum größten Theile schon beendigt, in den ubrigen Gemarkungen dem Ende nahe; die Ergebnisse sind überall adie befriedigendsten“, wie der ‚„Moniteur Vinicole“ versichert; der Wein wird sich nicht blos mit den so gepriesenen Kometenjahrs— Weinen messen dürfen, sondern wie die ersten Kultur⸗-Arbeiten zei— gen, fällt er sogar noch besser aus, als man erwartet hatte.

Calais, 24. September. Der Herzog und die Herzogin von Cambridge werden heute in unserer Stadt auf ihrer Ruͤck— kehr von Paris nach England erwartet. Der Dampfer „Friedrich . wird Ihre Königlichen Hoheiten sofort nach Dover

ren.

Spanien. Madrid, 20. Sept ember. Die offizielle Gazeta“ veroffentlicht heute das Dekret, wodurch die Cortes auf den 30. Okto— ber einberufen werden. .

Türkei. Aus Konstantinopel sind Nachrichten über Triest bis zum 19ten, über Marseille bis zum 16. September ein⸗ getroffen. Von beiden Seiten wird als bemerkenswerthestes Er—

eigniß Omer Pascha's Ernennung zum Gouverneur von Bagdad gemeldet. Er geht auf diesen Posten, der auf eine halbe Million ranes Einkommen geschätzt wird, mit dem besondern Auftrage, auf dem Tigris und dem unteren Euphrat Dampfer als Wachtschiffe zum Schutze des Handels gegen die Araber einzurichten. Die . haben zur Anlegung einer Telegtaphen-Linie am Euphrat entlang das nöthige Material bereits herbeigeschafft, aber die „Presse d' Orient“ meldet, die Araber gäben eine solche Sympathie für die Aufständischen in Indien kund, daß sehr zu befürchten stehe, sie werden die Telegraphen⸗Pfaͤhle zerstöͤren.

Namik Pascha wird als Souterneur von Gedda, Arif Pascha, frü⸗ her Gesandter in Wien, als Gesandter nach Paris bezeichnet. Die Ge⸗

1870

sellschaft Price Larkins und Jojce erhielt bie Concession zum Eisenbahn⸗ bau von Samsun nach Siras über Amasia und ann il .

schaftskapital ist auf 459, 009 Pfd. St. festgestellt; die Regierung

arantirt 7 Prozent Interessen. Herat war, wie man jetzt be⸗ . hört, bis 10. August noch nicht geräumt.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 19. Sep⸗ tember. Der „Kaukasus“ berichtet vom Kriegsschauplatze auf dem rechten Flügel der Kaukasus⸗ Linie: „Es behauptete dort das Maikop⸗Detachement seine fruͤhere Stellung vom 1. bis 12. August und setzte die Arbeiten fort. Die Tscherkessen überfielen einige Male entsandte Fouragier- Kolonnen oder Trupps, welche Heu maͤhten, so am 6. August beim Kwugly⸗-Walde; am gten griffen sie bein Kurdschen-Walde die das Lagervieh deckende Truppe an. Die Russen verloren 4 Mann. Das Adagum-Detachemen: setzte die Arbeiten ebenfalls fort, wobei es durch das Artillerie⸗ Feuer der Tscherkessen beunruhigt wurde und 4 Contundirte einbäßte. Der Chef der 3. Abtheilung der tschernomorischen Kordonlinie, Oberst Kryschanowsky, überfiel zwei Auls der Ratuchajzen, machte 10 Gefangene, erbeutete eine Viehheerde und verwuͤstete die Dörfer. Den Russen wurden 1 Oberoffizier verwundet, 3 Gemeine ge⸗ tödtet, 16 verwundet. Die Natuchajzen griffen dagegen bei Anapa ein russisches Detachement unter Capitain Manjati an und trieben es in den Wald, wobei zwei Reiter verwundet wurden. Bei der Staniza Kurgannaja gelang es den tscherkessischen Reitern, einige Mann, Feldarbeiter, niederzuhauen und andere gefangen zu neh⸗ men. Aus Tschernomorien endlich wird gemeldet, die Tscherkessen hätten die Festung Anapa angegriffen. Zwischen Schapsugen und Natuchajzen war Zwist . Letztere beschuldigten Sefer Pascha, daß er es mit den Russen halte. Sein Sohn schlug zur Widerlegung dieser Verdächtigung den Zug gegen Anapa' vor. Es entspann sich dabei ein 45stündiger Kampf mit den Russen. Der Feind drang bis an die Brustwehr der Festung. Major Lewaschew mußte aus der Festung hervorkommen und durch einen 26 im Rücken zum Rückzuge zwingen. Die Russen verloren nur 6 Verwundete.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 21. Sep— tember. Die „Posttidning“ meldet: „Nach einer heute der Interims⸗ Regierung vom Königlichen Leibarzte zugegangenen telegraphischen Depesche ist in der leßten Zeit keine bemerkenswerthe Veranderung im Gesundheitszustande Sr. Majestät eingetreten. Der König fährt fort, sich durch die Landluft wohl zu befinden und unter— nimmt deshalb täglich, Vor- und Nachmittags, Spazierfahrten.“

Heute ist das Gutachten des Constitutions-Ausschusses über die Einsetzung des Kronprinzen als Regenten dem Reichstage über— geben und in allen 4 Ständen auf den Tisch gelegt worden.

24. September. Gestern haben die vier Stände den An— trag des Königs, betreffend die Ernennung des Kronprinzen zum Regenten während der Krankheit des Königs, angenommen. Opposition fand derselbe im Bürger⸗ so wie im Bauernstande.

Dänemark. Kopenhagen, 35. September. Heute bringt „Dagbladet“ die Mittheilung, daß Baron C. Scheel-Plessen, der in Frankfurt angekommen sein soll, am Freitag auf seinem nn in Lindholm auf Seeland angelangt sei und sich noch dort efinde.

Gestern traf noch ein russisches Kriegsschiff außen auf unserer Rhede ein und wir haben nun ein russisches Geschwader aus Kriegsschiffen hier vor Anker liegen. (H. C.)

Stuttgart, Freitag, 25. September, Nachmittags 4 Uhr 50 Minuten. (Wolff's Tel. Bur.) So eben ist der Kaiser Napoleon hier angekommen und wurde vom Könige auf dem Bahnhofe empfangen, vom Publikum lebhaft begruͤßt. Heute Abend findet eine Illumination der Villa des Kronprinzen statt. Der Ankunft des Königs von Baiern und des Herzogs von Nassau wird entgegengesehen.

Statistische Mittheilungen.

Fur die Provinz Schlesien berechnet das Koͤnigliche kat gf Büreau die Jahre s-Durchschnittspreise der Lebens bedürfniffe bon 13 Marktplätzen, nämlich von Breslau, S weidnitz, Frankenstein und Glatz von Liegnitz, Grünberg, Glogau, Hirschberg und Görlitz end⸗ lich bon Oppeln, Neisse, Leobschüz und Katibor. ach der Berechnun für das Jahr 1856 war der Durchschnittspreis des Wehßens pro Scheffe auf den 13 Plätzen zusammen 1084 Silber , (47 höher als im Staate überhaußt). Hie niedrigsten Preise hielten Ratibor (Hz. )J, und Breslau (93 4), den höchsten Hirschberg (134133; unter ber Mitte hielten Glogau (10837. Oppeln (106543 und Liegnitz (io 4), daruͤber Görliß (1151). Der ir n, des Roggens war auf den 13 Platzen usammen 83 56 (2 niedriger als im Staate überhaupt). Den iie⸗ 37 Preis hielt wiederum Ratibor (7614), den höchsten wiederum Hir an, Kwan unter der Mitte hielten Glogau (h. ). Oppeln 66 diegniß (iht ünd Breslau (gi, barüher Görlitz s). Her Burch—

Glogau 2

1871

itispreis der Kartoffeln war auf den 13 Plätzen zusammen 26 . Sgr. (27) n j. als im Staate . Den niedrigsten Preis hielt abermals Ratibor (69 ) den höchsten Hirschterg 66 unter der Mitte hielten ö i n , . 215. Der Durchschmiitspreis eines Pfundes utter war auf den 13 Plätzen .

berhaupt). Die niedrigsten Preise hielten Glaßz (64 und Hirschberg h , Oppeln C8 z), Breslau (8) und Grünberg (); unter der Mitte hielten Liegnitz ( ) und Görlitz f ), darüber Glogau ( 164) und Ratibor (143). Der Dur e. reis Bes Rindfleisches war auf den 13 Plätzen zusammen 317 S lbergro chen (4 niedriger als im Staate überhaupt). Den niedrigsten Preis hlelten Hirschberg (3) und Leobschütz (G3), den hoöͤchsten Breslau (4); . die Mitte hielt Liegnitz (9), unter der Mitte hielten Ratibor 13), Glogau (3), Görlitz (G6 ) und Sp— peln (3 5). Der Durchschnis tspreis des Schweinefleisches war auf den 13 Pläßen zusammen 555 Silbergroschen (j niedriger als im Staate überhaupt. Die nieorlz fin Preise hatten Hirschberg (4 *) und Oppeln (ch), den höchsten Ratibor (6); unter der Mitte hielten Liegnitz (5 *

und Glogau (5), darüber Breslau (5 ).

Aus einer von dem Königl. statistischen Büreau gehe nnen Zu⸗ sammenstellung erfahren wir, daß am Ende des Jahres 1855, Pofen ab⸗ gerechnet, nur in 4 Provinzen des preußis chen Staates Klöster und Fongregationen und zwar zusammen 69 an Zahl noch vorhanden waren, . fich in diesen 60 ÄAnstalten überhaupt M76 Individuen befanden. Wir führen heute aus derselben Quelle die 26 verschiedene Ordensregeln auf, denen diese 69 Klöster zugehören. Männlichen Ordens fanden sich folgende vor: 1) Franziskaner, 172 an Zahl, in 10 Klöstern; 2 Barm⸗ herzige Brüder, 64 an Zahl, in 5 Klöstern; 3) Brüder zum armen Kinde Jesu, R an Zahl, in 1 Kloster; ) Alerianer, 32 an Zahl, in 3 Klöstern; Brüder des Carolus Borromäus, 8 an Zahl, in 1 Kloster; 6) Jesuiten, 29 an Zahl, in 2 Klöstern (einem zu Coln und einem zu Koblenz); 7 Kapuziner, 14 an Zahl, in 1 Kloster; 8 Brüder vom heiligen Michael, 13 an Zahl, in 1 Kloster, Lazaristen, 12 an Zahl, in 1 Kloster; 10 Kongregationisten der Mission, 4 an Zahl, in 1 Kloster; 11) Frères de Fécole chrétienne, 19 an Zahl, in 1 Kloster (zu Koblenz); 12) Re—⸗ demtoristen, 18 an Zahl, in 1 Kloster; endlich 13) Brüder zum guten Hirten, 3 an Zahl in 1 Kloster. Weiblichen Ordens gab es folgende: I) Ursulinerinnen, 218 an Zahl, in 11 Klöstern; 2) Eüsabethinerinnen, 115 an Zahl, in 6 Klöstern; 3) Barmherzige Schwestern, 6g an Zahl, in 6 Klöstern; 4) Schwestern zum armen Kinde Jesu, 29 an Zahl, in 3 Klöstern; 5 Kongregationistinnen des heiligen Borromäus, 11 an Zahl, in 1 Kloster; 6) Arme Schwestern des St. Franziskus, 20 an Zahl, in 3 Klöstern; Y Karmeliterinnen, 16 an Zahl, in 2 Klöstern: 8) Schwestern der St. Marig, 12 an Zahl, in 1 Kloster; 9 Barmherzige Schwestern vom heiligen Vincenz, 10 an Zahl, in 1 Kloster; 10) Schwestern Beatae Mariae Virginis, 13 an Zahl, in 1 Kloster; 11) Angehörige der Kongre⸗ gation unserer lieben Frauen, 14 an Zahl, in 1 Kloster; 1 Schwestern des St, Stephan, 3 an Zahl, in 1 Kloster; 13) Christenser, 10 an Zahl, in 1 Kloster: 14) Schwestern der St. Gertrud, 17 an Zahl, in 1 Kloster; endlich 15) Pönitenten⸗-Rekollektinnen, 22 an Zahl, in Kioster.

Die Sparkasse der Stadt Wittenberg, im Regierungs— bezirke Merseburg, wurde im Jahre 1824 eingerichtet. Das Minimum der Einlagen beträgt 15 Sgr. und das Maximum 100 Rthlr. An Zinsen gewährt diese Kasse ihren Einzahlern bis 99 Rthlr. 3 pCt. und von 109 Rthlr. und darüber 3 pCt.; sie erhielt im Jahre 1856 für die aus— geliehenen Kapitalien durchschnittlich q und 47 pCt. an Zinsen. Am Schlusse des Jahres 1855 war ein Einlagebestand von 188,540 Rthlr. 21 Sgr. J Pf. vorhanden. Während des Jahres 1856 sind hinzugekom⸗ men; a) durch neue Einlagen 616452 Rthlr. 29 Sgr. 16 Pf., P)) durch Zuschreibung von Zinsen 4469 Rthlr. 13 Sgr. 11 Pf. Die Ausgaben betrugen im Jahre 1856 für zurückgenommene Einlagen 49 248 Rthlr. 13 Sgr. 11 Pf. und verblieb daher am Schlusse des Jahres 1856 ein Einlagebestand von 206,214 Rthlr. 20 Sgr. 5 Pf., so daß derselbe si gegen den Abschluß des vorhergegangenen Jahres um 16,973 Rthlr. 2 Sgr. 10 Pf. vermehrt hat. Ein Separat- oder Sparfonds ist nicht vor⸗ handen; der Bestand des Reservefonds betrug 9837 Rthlr. 2 Sgr. 11 Pf. Von diesem Vermögen dieser Sparkasse waren zinsbar angelegt: 87,500 Rthlr. auf städtische und 52, 250 Rthlr. auf ländliche Grundstücke; 48, 200 Rthlr. in auf den Inhaber lautenden Papieren; 22, 500 Rthlr. bei öffent⸗ lichen , und Korporationen; zusammen 210,450 Rthlr. An Sparkassen Quittungsbüchern befanden sich am an l. im Umlaufe mit einer Einlage a) bis 20 Rthlr. 244 Stück; bB von 20 bis 56 Rthlr. 964 Stück; von 55 Rthlr. bis o Rthlr. 1159 Stück; ö. von 109, bis 200 Rthlr. 508 Stück; e) bon 266 Rthlrn. und dar' über 103 Stück; zusammen 38352 Stück. (Pr. C.) = Auf den Universitäten des Kirchenstaates befanden sich in dem Studienjahre von Hstern 1856 bis Ostern 1857 nach einem uns vorliegenden Berichte 1686 Studenten, von denen 42 der Theologie, 679 der Nechtswissenschaft, 53 der Mebizin und Chirurgie, Jig der Philo⸗ sophie und. Nathesnatit, 23 der Philologie, tz der Pharmazeutik, kz der , ,, 14 der Entbindung uf 5 dem Notariatswesen und 4 ex Landwirthschaft sich gewidmet hatten. Die Univerfität Rom zählte während eben dieses Jahres 375 Studenten der Rechte, 205 Studenten der. Medezin und Chirirgie und is Studenten der Phiiostphie Und Ma— thematik, im Ganzen 821 Studenten. Zu Bologna studirten 611 junge Leute; unter dieser Zahl befanden sich äs a. 257 Mediziner und e, . und Si Studenten der Philofophie und ' Kiathematik. Man sieht, daß von Medizinern und Chirurgen Bologna mehr besucht wurde, als Rom. Die Zahl derjenigen, die auf den Universitaten g Kirchen⸗ aates ,. studiren, ist eine sehr geringe. Das kommt daher, weil n Rom drei wer Anstalten zur Ausbildung bon Theologen vorhan⸗ 21 sizt namlich die gregorianische Uniberfitaͤt ö. das Collegio romano, a * Seminario romano, endlich das städtische Koll egium der Pro⸗ bann a. Im Collegio roman befanden sich allein während des Stu⸗

enjahres 56s - 57 an junge Theologen. (Pr. C.)

usammen 75M Silbergroschen (M niedriger als im Staate e

. Gewerbe und Handelsnachrichten.

R Aus glaubwürdiger Quelle werden der „Triester Zeitung über den Gang der Tele raphendrahtleg ung im rtr etiam Meere fol ende Details mitgetheilt: Die Abfahrt von Bona wurde so sehr verspätet, daß die Operation größtentheils zur Nachtzeit ausgeführt wer⸗ den mußte, und dies hatte die Folge, ka eine weit großere Quantitat des Drahtes 3 wurde, als berechnet worden war; der Capitain des Dampfers, 2 von der königlichen Marine, Graf Bohle, der mit großem Eifer und vieler Geschicklichkeit seinen Beistand leistete, merkte gleich diesen Uebelstand und auf seine Bemerkun wurden auch die nöthigen Voranstalten getroffen, um im wor ommenden Falle aushelfen zu konnen. So geschah es, daß, als der Draht aus⸗ w man an denselben einen dünneren Draht hing, von gleicher Qua⸗ ität wie jener, der im Atlantischen Meere zur Verbindung Irlands mit Amerika verwendet wurde und gleich jenem riß, Dies geschah anderthalb Meilen vom Kap Teulada; wenn man aber dieses Kap erreicht hätte, so würde wenig damit gewonnen sein, denn es ist ein weit im Meere her⸗ vorragender Fels, der mit dem Lande keine zugängliche Verbindung hat, und auch ursprünglich nicht dazu bestimnmt war, das Draht⸗Ende aufzu⸗ nehmen; dieses hätte an Kap Spartivento geführt werden sollen. Die , . über die Möglichkeit des Auffischens sind noch immer sehr getheilt.

Im Ganzen genommen hat sich der Handęelsverkehr Mexi— kos in den letzten Jahren ansehnlich gehoben, indeß ist die eingetretene Steigerung wesentlich dem nordamerikanischen Handel zu Gute gekommen. Was speziell die Handelsbeziehungen mit dem Zollverein betrifft, so sind zwar dieselben keinesweges unbeträchtlich; allein sie sind lange nicht das, was man erwarten sollte, wenn man berücksichtigt, daß ein beträchtlicher Theil des mexikanischen Handels, sogar des Detailhandels, sich gerade in deutschen Händen befindet. In der That beläuft sich der gegenseitige Ver⸗ kehr durchschnittlich nur auf 3 Mill., Piaster jährlich zollbereinsländischer Aus⸗ fuhr nach Mexiko, bezüglich 70,006 Piaster mexikanischer Ausfuhr nach dem Zollverein, d. h. auf beträchtlich weniger, als der Verkehr mit Frankreich, dessen Ausfuhr nach Mexiko 1854 etiva 3,644,009 Piaster, 855 nahe 34411000 Piaster, dessen Einfuhr aus Mexiko bezuglich 561,500 und 85, 80) Piaster in denselben Jahren erreichte. Diese Einfuhren bestanden hauptsächlich in Campecheholz (spro 1855 10 020000 Kilogramm oder 2022,.000 Fr. dem Werthe nach); ferner in Vanille (4445 Kilogr. oder S889, 900 Fr.), in Cochenille (63,000 Kilogr. oder 631, 000 Fr.), in Pfeffer (12, 009 Kilogr. oder 17,000 Fr.). Außerdem sind die edlen Metalle, in denen Mexiko seine Bilanz ausgleicht, allerdings gleichfalls Erzeugnisse des dortigen Landes. Jene Ausfuhren bestanden 1855 in 31,398 Kilogramm Seidenstoffe, 97, 897 Kilogramm Tuche, 95.000 Kilo—

sSramm baumwollene Stoffe, 10,900 Kilogramm Hanf- und Flachs⸗

fabrikate, zusammen an Geweben für 7,797,600 Fr. ferner in 6951 Hek— toliter Wein (1,66, 900 Fr.), in Papier, Büchern, Kupferstichen für 1,028, )00 Fr., in 232,500 Kilogramm Eisenwaaren (9g85, 006 Fr.), Ge⸗

wehre für 1500 Fr., Krystallsachen für 493,000, zubereitete Felle 383,000

Frs., Ziegen- und Kaninchenfelle für 269,900 Frs. Es ist sindeß zu be⸗ merken, daß ein großer Theil der vorerwähnten Gewebe entschieben zoll⸗ vereinsländische Fabrikate waren. Auch sind neben den angegebenen euro— päischen Manufakturen, welche Hauptgegenstände der mexikanischen Ein⸗ fuhr find, noch eine Menge von Gegenständen sekundärer Wichtigkeit an— zuführen als Metallknöpfe, Gold- und Silbersachen, Stearinlichte, Mes⸗ ser, Parfümeriewaaren, Liqueure welche, großentheils zollvereinsländischen Ursprungs, über Habre zur Ausfuhr kommen. Bemerkenswerth unter den mexikanischen Erzeugnissen ist eine erst neuerdings Gegenstand der Spekulation gewordene Bastpflanze, die sogenannte istle, welche in der Provinz San Luis und gewissen Distrtkten von Tamaulipas in großer Menge wild angetroffen und zur Anfertigung von Tauwerk benutzt wird. Der Preis kommt auf etwa 1 Rthlr. per Centner an Bord in Tampico zu stehen. Die Hafenbewegung von Tampico betrug 1856, eingehend und ausgehend zusammen, 268 beladene Schiffe von 26,201 Tonnen, welche für circa 7,136,200 Piaster Waaren löschten oder einnahmen, gegen 236 Schiffe, 20,84 Tonnen und 6, 903, 000 Piaster des Vorjahres. (Pr. C.)

Marktpreise.

Berlin, den 26. September.

ku Lande: Weizen 3 Thlr. 10 Sgr., auch 3 Thlr. Roggen 2 Thlr. 5 Sgr., auch t Thlr. 7 Sgr. t Ek. Grosse Gerste 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Ef., aueh 2 Thlr. Kleine Gerste 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Ef. Hafer 1 Thlr. 15 Sgr., aueh 1 Thlr. 10 Sgr.

Leipzig, 25. September. Leipzig-Dresdener 309 Br. Löbau-Tit- tauer Litt. A. 56 Br.; do. Litt. . WMagdeburg-Leipziger IJ. Emis- sion 23 Br.; do. II. Emiss. 2457 Br. Berlin- Anhaltiseche Berlin- Stettiner Cöln - Mindener Thüringische 125 G. Friedrich- Wilhelms Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landes- bank-Actien Litt. A. u. B. 115 Br.; do. Litt. C. 113 Br. Braunschw. Bank- Actien —. Weimarisehe Bank- Actien 105 G. Oesterreichische 5proꝛz. Metalliques 79 Br. 1854er Loose —. 1854er National- Anleihe 81 Br. Preussische Prämien-Anleihe —.

Hongstamtiäimopel, 15. September. Wechsel- Cours: Lon- don 3 Monat 143 - 144; Faris und Marseille 226; Wien 555. Valuten

immer noch im Steigen begriffen.