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Miitair⸗Justiʒz⸗ Beamte.
Durch Verfügung des General-Auditoriats. . Den 13. Oktober.
Wilger, Garnison⸗Auditeur in Spandau, in gleicher Eigenschaft nach Stettin, Keller, Auditeur bei der 10. Division, als Garnison⸗Auditeur nach Spandau, v. Wolff er sdorff, Justizrath, Garnison⸗Auditeur in Graudenz, zur 10. Division versetzt. .
Militair⸗Beamte.
Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums.
Den 8. Oktober.
Aug ustin, Zahlmeister 2. Klasse vom 3. Bataillon (Angerburg) 3. Landw. Regts., zum Zahlmeister 1. Klasse bei dem 2. Bat. 3. i Regts., Rahnenfüehrer, Jahlmeister⸗Aspirant vom 2. Bat. 3. Inf. Regts. zum Zahlmeister 2. Klasse bei dem 1. Bat. (Insterburg) 3. TVandw. Regts., Roe, Zahlmeister-Aspirant bom 1. Bat. (Osterode) 4. Landw. Regts., zum Jahlmeister 2. Klasse bei dem 3. Bat. (Angerburg) 3. Landw. Regts.
ernannt.
Nichtamtliches.
Preußen. Der Gutsbesitzer von Morawski auf Koto— wiecko bei Ostrowo hat das Mandat als Abgeordneter für den siebenten posener Wahlbezirk niedergelegt. (Pr. C.)
Sigmaringen, 22. Oktober. Gestern Abends hat, wie der „Köln. Itg.“ telegraphisch gemeldet wird, der außerordentliche portugiesische Abgesandte Graf Lavradio für Se. Majestät den König ö Portugal feierlich um die Hand der Prinzessin Stephanie geworben. ö
Sachsen. Weimar, 23. Oktober. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Karl von Preußen ist heute zum Besuch bei Ihrer staiserlichen Hoheit der Frau Großherzogin-Groß⸗ fürstin hier angekommen. (Weim. 3)
Hessen. Darm ta dt, 21. Oktober. Die Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung die weitere Berathung des Ausgabe⸗ und des Einnahme⸗Budgets, sowie des Militair⸗Budgets für 1857 bis 1859 erledigt. In den meisten Fällen, in welchen noch Dif— ferenzen zwischen beiden Kammern bestanden, vereinigte sich die Zweite Kammer in ihren Beschlüssen mit der Ersten Kammer.
Baden. Karlsruhe, 22. Oltober. Dem Vernehmen nach werden JJ. Königliche Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin nebst dem Erbgroßherzog heute Abend, von Badenweiler zurückkehrend, hier eintreffen. (Karlsr. Z.)
Schweiz. Basel, 20. Oktober. Heute ward im Großen Rathe die Frage, ob man uͤberhaupt auf eine Revision der Verfassung eintreten wolle, mit 13 gegen 33 Stimmen bejaht, und mit der gleichen Stimmenmehrheit ward alsdann die Revision elbst beschlossen. Diese ist also mit der erforderlichen absoluten
ehrheit der sämmtlichen 135 Großraths⸗Mitglieder zum Beschluß erhoben. In der Nachmittagssitzung wurde dann die Frage, auf welchem Wege die er ren stattfinden solle, berathen und der Be⸗ schluß gefaßt, „die Revision durch eine Großraths-ommission von ö i, ,. vorzunehmen und sogleich zu deren Wahl zu reiten. ̃
Großbritannien und Irland. London, 22. Oktober. Der Ober⸗Befehlshaber des Heeres, der Herzog von Cambridge, erklärte geftern zu Sheffield öffentlich, daß die Werbungen einen vortrefflichen Fortgang haͤtten und daß er die indische Krisis als überstanden betrachte.
Der Haupt⸗Inhalt der naͤchsten indischen Ueberland⸗Po st ist auf telegraphischem Wege voraussichtlich am 28. d. M. zu er⸗ warten. Die Nachrichten aus Kalkutta werden vermuthlich bis zum 24. September und die aus Delhi bis zum 160. September reichen . 43 . d
rankreich, Marseille, 22. Oktober. Wir erhalten Nachrichten aus Algier vom 20. Oktober. Die dortige Handels⸗ lammer hatte eine Deputation ernannt, welche den Kaiser bei seiner Ankunft in Marseill begrüßen sollte. Eine Resolution derfelben Kammer erklart die Anlegung eines Eisenbahn-Reßzes far dringlich. Der „Alhbar“ glaubt an die baldige Gründung eines See⸗Arfenals.
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Spanien. Madrid, 17. Oktober. Admiral Armero soll sich geüußert haben, er werde, sobald sein Kabinet gebildet, sogleich allen spanischen Gesandten im Auslande den Befehl ertheilen, allen Spaniern auf ihr Verlangen Pässe in die Heimath zu geben. General Prim, dem Pidal die Rückkehr nicht gestatten wollte, hat von Armero die Erlaubniß dazu bereits erhalten.
Italien. Nachrichten aus Neapel vom 20. d. M. melden die daselbst erfolgte Ankunft des Prinzen von Joinville.
Modena, 20. Oktober. Wegen noch immer spaͤrlicher Wein— lesen ist den Weingartenbesitzern die Grundsteuer für das Jahr 1857 nachgesehen worden: auf berebten Feldern, die auch anderen Produkten gewidmet werden, wird ein Drittel der Grundsteuer er⸗ lassen. Die Weinverzehrungssteuer wird bis Ende des Jahres 1858 nachgelassen.
Türkei. Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 14. Oktober zufolge hatte der Sultan bei Reschid Pascha gespeist, und diese außerordentliche Ehre hatte im Publikum zu dem Glauben An⸗ laß gegeben, daß Reschid demnaͤchst wieder ans Ruder gelangen werde. (S. tel. Dep.) Diram Bey war zum Geschäftstraͤger der Pforte beim Hofe von Brüssel ernannt worden.
Konstantinopel, 17. Oktober. Dem Vernehmen nach soll das Finanzsystem in der Türkei nach einem von dem Finanzminister mit der ottomanischen Bank ausgearbeiteten Plane ehebaldigst modifizirt werden. Omer Pascha wird in acht Tagem nach Bag— dad abgehen; der Kaiserliche Firman wegen abministrativer Refor— men in Bruffa ist bereits in Wirksamkeit. Im Rath von 40 Mit— gliedern sitzen vier Armenier und ein Israelit; auch ein Mitglied
der griechischen Gemeinde nimmt am Großrathe Theil. Die arme— ne, Bischöfe haben berathende Stimmen in Religionsangele— genheiten.
Rußland und Polen. St. Peters burg, 17. Oktober. Großfürst Michael ist am 13. d. M. von Moskau nach Kolomna abgereist. — Der Kaiser wird hier am 2s. d. M. erwartet. — Der General⸗Gouverneur von Neurußland, Graf Strogonow, ist von Odessa hier angekommen und begiebt sich sofort wieder zuruͤck auf seinen Posten in Begleitung eines neuen Kanzlei-Direktors, Hrn Guirs. (H. B. H.)
Schweden und Norwegen. Stockholm, 22. Oktober. Die Diskussion über die Reli gionsfreiheits-Frage, welche die Stände in gemeinschaftlicher Sitzung am Montag begonnen haben, ist bisher äußerst lebhaft gewesen und wird voraussichtlich noch mehrere Tage dauern. Fuͤr die Königl. Proposition sprachen bis jetzt: Cederschiöld, Oedmann, P. R. Tersmeden und Frei—⸗ herr Cederström; gegen dieselbe: General Lefrn, N. Tersmeden, Graf Sparre. und einige Priester. (5. N.)
Amerika. Der „Moniteur de la Flotte“ bringt Nachrichten aus Peru vom 15. September. Seit länger als einem Monate beschäftigt sich der National-Konvent mit dem Gesetze über die Aus stattung der Geistlichkeit. Dem Erzbischof von Lima sind 10009 Piaster angewiesen, 80090 dem Erzbischof von Arequipa; die Bischöfe erhalten 5 — 000 Piaster. Die politische Lage hat sich nicht verändert. General Castilla bedroht fortwährend Arequipa; aber bis zum 6. September hatte er gegen die Stadt, in welcher Barrikaden errichtet waren, nichts unternommen.
. Asien. Ein Brief aus Allahabad vom 6. September in der Times“ enthält Folgendes: „General Outram's Streitkräfte mar— schirten in zwei Heersäulen. Die erste, 683 Mann stark, ging gestern um 1 Uhr Nachmittags, die zweite, eben so stark, den General an der Spitze, gestern Abends um 10 Uhr ab. Man erwartet, daß die erstere Colonne am 10. September und die zweite am folgenden Tage in Cawnpur eintreffen wird, und wenn dem General Havelock um jene Zeit der Fluß⸗ Uebergang geglückt ist, so wird die ganze Streitmacht unverzüglich auf Luckow marschiren, und der Entsatz dieses Platzes läßt sich am 15. oder 16.1, und wenn man einen durch den Uebergang uͤber den Fluß verursachten Aufschub in An⸗ lz bringen will, am 20. erwarten. Die Fluͤsse sind sämmtlich
euer gefallen, so z. B. der Dschumna in einer Woche um 30 Fuß. Wie wir hören, ist die Besatzung von Lucknow bis zum 19. September mit Proviant versehen. General Outram hat einige schwere Geschütze, die von Elephanten gezogen werden, mit sich ge— nommen.“ Da den beiden erwähnten Heersäulen bereits ein Detachement von 400 Mann vorausmarschirt war, so belief sich die Zahl der Verstärkungen, welche General Outram dem General
Havelock zufüͤhrte, im Ganzen auf 1763 Mann.
Wien, Freitag, 23. Oltober, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Das Abendblatt der heutigen „Wiener Zeitung“ meldet aus
Konstantinopel einen wichligen Ministerwechsel. Resch id
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Pascha ist zum Eroßvesier, Riza Pascha zum Friegsminister ernannt, Ali Pa scha behält sein Portefeuille. Nassif Pa scha ist Commandeur der Garde geworden.
Statistische Mittheilungen.
— Die Brutto-Einnahmen des Zoltvereins im ersten Se— nester 1857 betragen an Eingangs⸗ Abgaben 12,629, 096 Thlr. gegen 11,853, 756 Thlr. im entsprechenden Zeitraume des Vorjahres, an Aus. gaügs-Abgaben 114561 Ehlt. gegen 114 61e Thlr. des Vorjahres, an Durchgangs⸗Abgahen 166,452 Thlr. gegen 169,106 Thlr, des Vorjahres. Es stellt sich mithin bei den Eingangs⸗Abgaben eine Mehr⸗-Einnahme von ö 340 Thlrn., bei den Ausgangs⸗ÄAbgaben eine Minder⸗ Einnahme von 85 Thlrn. und bei den Durchgangs-Abgaben eine Minder- Einnahme bon 2651 Thirn. heraus, im Ganzen eine Mehr⸗ Einnahme von 772, Gol Thalern, welche einer Steigerung der 6 . des Zollvereins oon etwas über 6 Prozent gegen, das erste Semester, vorigen Jahres gleichkommt. Dig aus den Lingangs Abgaben erzielte Mehr⸗ Finnahme von ungefähr 7 Prozenten ist durch die gesteigerten Eingangs—⸗ Verzollungen in saͤmmtlichen Vereinsstaaten, mit Ausnahme von Hanngver, Raffau und dem Kurfürstenthum Hessen herbeigeführt worden. In diesen brei Vereinsstaaten hat eine Minder⸗Einnahme, in den beiden ersteren sogar eine solche stattgefunden, welche den Satz von Zehn vom Hundert des vorjährigen Betrages übersteigt. Dagegen hat bei dem Großherzog— thum Hessen die Mehr⸗Einnahme sich fast um die Hälfte des vorjährigen Vetrages gesteigert, und auch bei Sachsen, Württemberg, Baden, Olden⸗ burg und Frankfurt a. M. geht das Mehr zum Theil über zehn Prozente des Vorjahres erheblich hinaus, während in Preußen, Baiern, Thüringen und Braunschweig jener Prozentsatz der Mehr ⸗ Einnahme nicht erreicht worden ist. Mehrverzollung ist hauptsächlich bei rohem Kaffee, Roheisen, geschmiebetem Eisen aller Art, groben Guß⸗- und groben aus geschmledetem Eisen gefertigten Waaren, ungebleichtem ein- und zweidrähtigem baumwollenen Garn, baumwollenen Stuhlwaaren und Wein, endlich bei Getreide und Hülsenfrüchten und bei Vieh, besonders Schweinen, eingetreten. Bei den letztgenannten Artikeln ist jedoch nicht zu übersehen, daß die für Getreide i. s. w. zeitweilig gewährte Zoll⸗ freiheit mit dem Jahre 1856 ihre Endschaft erreicht und daß nach Auf⸗ hören der zur Abwehr der Viehseuche angeyrdneten Grenzsperre gegen Polen der Eingang von Schwarzvieh, namentlich von mageren Schweinen erheblich zugenommen hat. Minderverzollungen machten sich namentlich bei Rohzucker für bereinsländische Siedereien und bei unbearbeiteten Tabaks⸗ blättern und Stengeln, demnächst auch, aber in weniger hohem Grade, bei geschältem Reis, Talg, Oel in Fässern, Thee und Rauchtabak in Rollen z0 bemerklich. Dieselben finden im Allgemeinen theils in der verspäteten Schiff⸗ fahrt, theils in der ungünstigen Lage des Geldmarktes ihre Erklärung. Die Minderverzollung von Rohzucker insbesondere rührt jedoch zum Theil auch von dem verminderten ober auch ganz eingestellten Betriebe mehrerer großen Fabriken, die Minderverzollung bon unbearbeiteten Tababsblättern endlich auch wohl davon her, daß im vorigen Jahre, in Folge des Gerüchtes einer Tariferhöhung, von diesem Artikel weit über den wirklichen Bedarf bezogen worden war. — Was die einzelnen Provinzen Preußens anlangt, so hat die Mehreinnahme in einer (Posen) den vorjährigen Betrag mehr als verdoppelt, in Westpreußen, Pommern und Schlesien denselben um mehr als 10 pCt. überstiegen, während in Brandenburg, Sachsen und am Rhein die Mehreinnahmen unter diesem Prozentsatz geblieben find. In Ost: preußen und Westphalen haben sich dagegen Mindereinnahmen herausgestellt; die Differenz erreicht indeß bei beiden nicht den ö. von 19 Prozenten des vorjährigen Einnahmebetrages. Zu der namhaften Steigerung der Einnahmen in der Provinz Posen hat die Mehrverzollung von Ge— treide und Vieh wesentlich mitgewirkt. Auf die verminderte Einnahme in Ostpreußen haben dagegen besonders Minderverzollungen von Thee, Pott⸗ asche, Flachs, Wein und geschältem Reis, in Westphalen Minderverzollun⸗ gen von geschmiedetem Eifen aller Art, geschältem Reis und unbearbeiteten Tabaksblättern eingewirkt. — Die Windereinnahme aus der Ausgangs⸗ abgabe ist durch einen Einnahmeausfall in den Staaten des westlichen Verbandes im Betrag von 3425 Thlrn. entstanden, der durch das Mehr der Einnahmen in den Staaten des östlichen Verbandes im Betrage von 3340 Thirn. nicht ausgeglichen werben kann. Die Mehreinnahme an Ausgangszöllen im ostlichen Verbande ist vorzugsweise. durch berstärkte Ausfuhr von roher Baumwolle im Königreich Sachsen herbeigeführt worben, indem ber erhöhte Bedarf der sehr schwunghaft betrieben en Spinnereien in Böhmen einen vermehrten Bezug dieses Ar— tikelg veranlaßte; die Verminderung der Einnahme in den Staaten des westlichen Verbandes dagegen wurde namentlich durch ein Weniger bei Frankfurt a. M. bewirkt, das von verminderter Ausfuhr roher Felle und roher Schafwolle herrührt. — Hie Minder-Einnahmen bei den Durchgangs Abgaben fallen dem bͤstlichen Verband zur Last, indem bei diesem im Ganzen sich eine Minder⸗Einnahme von ido0 Thlrn. heraus⸗ stelte, während im westlichen Verbande sich ein Mehr von 46 Thirn. wn . 3 sich wesentlich durch die Verminderung ö.
gsberkehrs, welcher nach der Wiederkehr des Friedens in der Provinz Preußen stattgefunden . (Pr. C.) h ö
Nach einer amtlichen Zusammenstellung über die Verbesserung 3 ein kemmgns der enn n , nr, im Regie⸗ in g. . Frankfurt a. O. befanden sich dafelbst im Jahre 18605 20 biß ian, bon welchen 165 ein Einkoinmen bis zu 230 Thlr', 186 von bal, hr. . r . lo Thir. . zi ier ibo I.
h ellen, von welchen mit einem Ein⸗ kommen bis zu 20 Thlr., 202 von 26 bis 46 Thlr., 657 von 40 bis
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99 Thlr, und 56l über 100 Thlr. ausgestattet waren; im Jahre 1835 1595 Stellen, und zwar 6 mit einem ö bis zu . 2 von 20 bis 40 Thlr., 346 von 40 bis öh Thlr., 1216 über 100 Thlr.; im Jahre 1818 1687 Stellen, von denen keine ein Einkommen von weniger als 20 Thlr., nur 2 ein Einkommen von 26 bis 0 Thlr. und 153 von 40 bis to0 Thlr. hatten, wogegen die eh Mehrzahl der Stellen, 1532, mit mehr als 166 Thlr. botlrt war.
ie Bestrebungen der Regierung, das Schulwesen zu heben und die Lehr⸗ anstalten zu verbessern, haben schon in der Zeit vom Jahre 1805 - 48 zu dem erfreulichen Resultate geführt, daß die Zahl der Schulstellen über⸗ haupt mehr als verdoppelt und die meisten niedrig dotirten Stellen mit einer Gehaltszulage bedacht wurden. Im Jahre 1865 nahmen die Stellen bis zu 20 Thlr., so wie die ben 20 -=49 Thlr. und die über 100 Thlr. Einkommen Sen den vierten Theil und die Stellen mit einem Einkommen von 40 —– 109 Thlr. beinahe den dritten Theil der Gesammtzahl der Stellen ein. Im Jahre 1818 hatte sich dieses Verhaͤltniß wesentlich geändert, indem beinahe funfzehn Sechszehntel der Stellen ein Einkommen von mehr als 100 Thlr. und nur ein Sechszehntel ein solches von weniger als 109 Thlr. nachwiesen. — In Folge der Verordnung vom 6. Marz 1852 konnte die Verbesserung der Schullehrerstellen mit noch größerer Entschiedenheit vorgenommen werden, da durch dieselbe der Reglerung das Recht zugesprochen wird, zu bestimmen, was zur Unterhaltung einer chule und ihres Lehrers erforderlich ist, und die Verfügung getroffen wird, daß die Verbesserungsmittel zunächst bon den Schulgemeinden durch das Schul geld, fixirte Beiträge ꝛc.R, aber auch, so weit als nöthig, aushelfend aus dem Staatsfonds zu beschaffen seien. Auf Grund dieser Verordnung wurden bis jetzt in 34 Städten des Regierungsbezirks Frankfurt die Lehrerstellen un 6900 Thlr. verbessert, wozu aus Gemeindemitteln 6375 Thlr. und aus Staatsfonds 525 Thlr. fließen. Im Allgemeinen läßt sich sagen, daß gegenwärtig in den Städten das Einkommen der Hülfslehrer nicht unter 150 Thlr., das der Hauptlehrer nicht unter 200 Thlr., und bei Schulen, mit denen das Reltorat verbunden ist, auf 300 Thlr., zum Theil auch bedeutend darüber, bis zu 500 Thlr. angenommen werden kann. In den 27 anderen Städten des Regierungs⸗Bezirks sind die Ver⸗ handlungen über die Verbesserung der Schulstellen noch nicht beendigt. Von den überhaupt vorhandenen 1249 Landschullehrerstellen sind 405 als verbesserungsbedürftig befunden worden. Es haben von diesen 371 bereits eine Verhesserung theils durch Zulegung von Grundstücken, theils durch Natural⸗Deputate, theils durch Geldzuschüsse erhalten. Geldzuschüsse empfinden 258 Stellen in Höhe von 14,308 Thlrn., von welcher Summe 7802 Thlr. aus Gemeindemitteln und 6506 aus Staatsfonds hergegeben worden. Zur Ausstattung von Schulen und Lehrerstellen durch Gebaͤude und Land wurden aus öffentlichen Fonds 13,823 Thlr. bewilligt. (Pr. C.)
— In dem Theile des arnsberger Regierungsbezirks, welcher zum Bezirks des Bergamts in Siegen gehört, ist die Zahl der im 2ten Trimester e. eingelegten Muthungen höher als im 1. Trimester e. Dies rührt hauptsächlich daher, daß in den Revieren Arnsberg, Ramsbeck, Brilon und Stadtberge bedeutend mehr geschürft worden ist. In den übrigen Revieren hat sich hierin eine Abnahme oder doch nur eine ganz unbedeu⸗ tende und nur zufällige Vermehrung gezeigt. Die eingelegten Muthungen beliefen sich im Ganzen im 1. Trimester auf 672, im 2. Trimester 1045, also auf ein Mehr von 426 im zweiten Trimester gegen das erste. Von diesen Mehr kommen 199 auf Brilon und Ramsbeck, 166 auf Arnsberg, 79 auf Stadtberge; denn in dem ersten dieser drei Reviere stiegen die ein⸗ gelegten Muthungen von 126 auf 325, in dem zweiten von 190 auf 356, im dritten von 32 auf 79.
— Die Bevölkerung von Canada welche sich im Jahre 1848 auf 1,500,000 Seelen belief, wird jetzt auf 25900, 000 geschätzt, hat mithin in weniger als zehn Jahren um zwei Drittel zugenommen. Die Zunahme der Volkszahl in den Vereinigten Staaten während, der mit dem Jahre 1850 abgelaufenen zehn Jahre betrug 355 pCt., die von Ober Canada während der zehn Jahre 1841 — 1851 nicht weniger als 1045 pCt., und die von ganz Canada seit 18418 beläuft sich auf 65 — 10 pCt., ist also beinahe doppelt so stark, wie die der Vereinigten Staaten. In dem letzten Menschenalter ist die Bevölkerung Canada's von 582,000 auf 23500000 gestiegen, hat fich demnach mehr als vervierfacht. Nach diesem Maßstabe berdoppelt die Volkszahl Canada's sich in etwas weniger als 15 Jahren.
Gewerbe- und Handelsnachrichten.
— Der Grubenbetrieb und Debit in denjenigen Theilen des Regierungsbezirks Arnsberg, welche zum märkischen Bergamt ge⸗ hören, hat in den verflossenen Monaten sich nicht in allen Revieren der⸗ selben Begünstigungen erfreut. Die Steinkohlen- Förderung derjenigen Reviere, welche hauptsächlich auf Land- und Eisenbahn⸗Debit angewiesen sind, blieb sich auch in diesen Monaten ziemlich gleich. Auf die Ruhr⸗ Reviere dagegen wirkte der außerordentlich niedrige Wasserstand entschieden ungünstig ein; die Förderung, viel mehr aber noch der 96 gingen in Folge en beträchtlich herab, so daß nur die Hoffnung auf einen nassen Herbst die Kohlenpreise, welche im ganzen Bergamtsbezirke ohne wesentliche Aenderung geblieben sind, in der bisherigen Höhe erhielt. Die Steele⸗ Vohwinkler Bahn vermochte auch jetzt den Transport der ihr zugedachten Mengen nicht vollständig zu bewältigen, weshalb viele Bestellungen nicht ausgeführt werden konnten. Auf der Zeche „Am Schwaben hat man einen Fund von Wichtigkeit in feuerfestem Thone gemacht, welcher einen preiswärdigen Stoff zur Fabrikation feuerfester Steine darzubieten ver⸗
spricht. (Er. CJ
usseld ird der „Pr. C.“ 15. 6. Mts. — Aus Düsseldorf wird der „Pr. C.“ unter dem 18. d. geschrieben: ll g erf en zu Uerdingen haben in den beiden