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eist: Se. Durchlaucht der Fürst Otto Viet or von Sab, atem be, nach Waldenburg.
Berlin, 2. Februar. Se. Majestaͤt der König haben Aller— gnadigst gerubt: Dem Hauptmann von Voß im 6 Infanterie Regiment die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Ritter— Kreuzes zweiter Klasse vom Herzoglich Anhaltischen Gesammt-Haus— Orden Albrechts des Bären zu ertheilen.
Nichtamtliches.
Preußen. Herlin, 2. Februar. Se. stönigliche Hoheit der Prinz von Preußen nahm heute Vormittag 107 Uhr den militairischen Vortrag des Obersten von Manteuffel und um 11 Uhr den Vortrag des Polizei⸗Präͤsidenten von Zedlitz entgegen. .
Sachsen. Altenburg, 31. Januar. Den wichtigsten Gegenstand der landschaftlichen Verbandlungen werden jedenfalls die Berathungen über die neue Grundsteuer bilden, welche auf Grund des Gesetzes vom 21. Februar 1855 sofort nach Beendigung des Landtages zum ersten Mal umgelegt werden soll. Die saͤmmt— lichen Vorarbeiten für die Einführung dieses lang worbereiteten Gesetzes sind beendet, und es handelt sich daher nur noch um die landschaftliche Ver— willigung der Zahl der auf die einzelnen Steuereinheiten gufzulegenden Termine. Nach dem deshalb an die Landschaft gelangten höchsten Erlasse werden für das laufende Jahr 1858 (welches vor der Hand allein in Rech— nung genommen worden ist, weil sich mit ihm die laufende Finanz— periode schließt) 6 solcher Termine zu 1 Pfennig für die Rein— 2 von 10 Ngr. postulirt, was bei der Gesammtsumme von 840d, 382 Thlr. bis jetzt festgestellter Reinertragseinheiten einem Postulate von 168,084 Thlr. gleichkemmt. Gegen den Betrag der damit wegfallenden zeitherigen Grund- und Viehsteuer, welcher'etat— mäßig mit jährlich 142, 900 Thlr. angesetzt ist, wird der Ertrag derselben allerdings um 243800 Thlr. steigen, wobei indessen zu be⸗ rücksichtigen ist, daß nunmehr auch alle im Privatbesitze befindlichen en, n,. Grundstücke der Besteuerung unterfallen. (L. Ztg.
Württemberg. Stuttgart, 30. Januar. Die
X.
Genefung Sr. Majestät des Königs macht ununterbrochene
gute Fortschritte; die Nächte werden besser und Se. Majestät bringen mehrere Stunden des Tages außer Bett zu. Nächstes Bülletin am Dienstag, den 2. Februar. (St. A. f. W.)
Niederlande. / hat die Unterzeichnung und Auswechselung des am 30. Januar 1856 zwischen Holland und Japan abgeschlossenen Vertrages am 16. Oktober v. J. stattgefunden. derselbe bei dieser Gelegenheit ergänzt worden ist, enthalten fol— gende wesentliche Bestimmungen: Die Häfen von Nangasaki und Hakodadi, welche den Holländern bisber nur unter lästigen Be⸗ schraͤnkungen zugänglich waren, werden denselben geöffnet, und zwar der erstere sofort, der andere zehn Monate nach Ünterzeichnung des Vertrags. Ueber die Eröffnung des Hafens von Simoda soll spãter unterhandelt werden, eben so wie über die Feststellung eines Zoll⸗ tarifs, bis wohin die gegenwärtige Erhebung von 35 pCt., aus dem Ertrage der verkauften Waaren in Kraft bleiben wird. Die japa⸗ nische „Geldkammer“ vermittelt die Ausgabe und Verwechselung von Papiergeld zwischen den Kaufleuten beider Nationen. — Fer ner soll man, wie es heißt, sich über folgende Punkte geeinigt haben; Zulassung der japanischen Kaufleute in Decima; Erlichtung einer Boͤrse ünd eines Bazars zu Hakodadi; freie Gemeinschaft der Holländer und der Schiffs-Equipagen anderer Nationen, mit denen die japanische Regierung Verträge abgeschlossen hat; voll— ständige Freiheit des hoölländischen Kommiffars, sich zur Be— treibung von Unterhandlungen nach der Residenz des japanischen Gouverneurs zu begeben; freie Ausübung des Gottesdienstes; Ausfuhr⸗-Verbot von japanischer Münze, so wie von unbearbeitetem Gold und Silber; Einfuhr-Verbot von Opium, und endlich über den Vorbehalt zu Gunsten der Regierung von Japan, Kupfer in Stäben auszuführen. Die Ratiflcation? der Zusatz- Artitel muß binnen einem Jahre stattgefunden haben. (Köln. 3)
Belgien. Brüsfel, 31. Januar. Die Ankagekammer
des hiesigen Appelbofes hat den Antra iti ,
—t pelt g bestätigt, durch welchen die verantwortlichen Drucker oder V le e Cro⸗ codile“ und „Le Drapcau“ vor ie ö erleger der Journale „Le Cro⸗
ͤ Jury des Assisenhofes von Braban verwiesen werden. Der Anklage⸗Att, der , , t 53 auf Beleidigung gegen die Person des Kaisers der Franzosen. Der Pro⸗ zeß wird wahrscheinlich in der Mitte Februars bor dem Assisenhofe von Brabant zur Verhandlung kommen und der General⸗Proku⸗ rator, Herr von Bavah, die Änklage führen. z
Großbritannien und Irland. London, 31. Januar
Haag, 31. Januar. Wie man vernimmt,
halb 2 Ubr, wie bereits erwähnt wurde, in Buckingham Palace eine Glückwunsch-Adresse des Gemeinderathes der City von London entgegen. Die Adresse an die Frau Prinzessin, welche der Archivar (Recorder) der City vorlas, lautet:
Madame! Wir, Ihrer Majestät pflichtgetreue und loyale Untertha— nen, der Lord⸗Mayor, die Aldermen und Gemeinen der City von London bitten nach unter uns stattgebabter ee Berathung um die Er— laubniß, Ew. Koͤniglichen Hoheit aus Anlaß Ihrer glücklichen Vermählung mit Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich * 2 von Preußen unsere wärmsten Glückwünsche darzubringen. Da wir glüclicherweise unter einer Herrscherin leben, die sich nicht weniger durch lhre Privai— tugenden, als durch ihre Königlichen Tugenden auszeichnet, so saben wir natürlich mit den freudigsten Erwartungen den Ergebnissen ihrer mütter— lichen 82 entgegen. Mit Entzücken und Dankbarkeit sehen wir in w. Königlichen Hoheit unsere theuergehegten Erwar— tungen vollständig verwirklich. Zwar bedauern wir, daß Ew. Königliche Hoheit demnächst aus dem Heimathlande scheiden wird; doch ist es uns ein erfreulicher Gedanke, daß, da Sie mit einem in jeder Beziehung Ihrer Zuneigung würdigen erlauchten Prinzen verbunden sind, das Glück Sw. Königlichen Hoheit vollständig fein wird, und daß Sie in Ihrem neuen Vaterlande die Huldigungen eines tugendhasten und auf— geklärten Volkes empfangen werden. Geruhen Sie, Madame, huldreich diese unsere besten Wünsche für das Glück Ew. Königlichen Hoheit und Ibres fürstlichen Gemahls entgegenzunehmen, und seien Sie versichert, daß die Bürger Londons Ew. Königlichen Hoheit, als der ältesten Tochter Englands, mit Stolz gedenken und Ihre zukünftige Laufbahn mit dem lebhaftesten Antheil verfolgen werden.
Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin ertbeilte auf diese Adresse folgende Antwort:
Mein Lord⸗Mayor und meine Herren! Ihre so überaus freundliche Adresse hat auf meine wärmste Anerkennung Anspruch. Ich danke Ihnen bor Allem dafür, daß Sie auf die große Schuld der Danlbarkeit ange— spielt haben, die ich meinen Königlichen Eltern schulde. Mich jederzeit ihrer bewiesenen zarten Sorgfalt würdig zu zeigen und ihr Beispiel nach— zuahmen, wird in meinem ganzen Leben das Jiel meines Strebens sein. Es muß mir natürlich zur größten Befriedigung gereichen, in den von Ihnen ausgedrückten Gesinnungen einen neuen und wichtigen Beweis da— ür zu erblicken, daß das im Hinblick auf mein Glück und in Ueberein— stimmung mit der Wabl meines Herzens geschlossene Bündniß den freudi— gen er ul meines geliebten Heimathlandes findet, dem ich stets eine treue und innige Liebe bewahren werde. Während ich vertrauensvoll meinem geliebten Gatten in ein fernes Land folge, wo die Achtung und Liebe, deren er sich verdientermaßen erfreut, eine Bürgschaft dafür sein wird, daß man mich freundlich und herzlich empfängt, wird Ihre Versicherung, daß Sie meiner, der Abwesenden, manchmal gedenken werden, die Schmer— zen der Trennung lindern.
Die an Se. Königliche Hoheit Wilhelm gerichtete Adresse lautet:
Sir! Wir, der Lord⸗Mayor, die Aldermen und Gemeinen der Cith von London, wünschen nach stattgehabter Berathung Ew. Königlichen Ho⸗ heit unsere Glückwünsche aus Anlaß der Vermählung Ew. Königlichen Hoheit mit der Königlichen Prinzessin von England darzubringen. Wir
den Prinzen Friedrich
Die Zusatz-Artikel, durch welche freuen uns, daß eine Prinzessin, welche sich die liebende Theilnahme und
Achtung des Volles dieses Landes erworben hat, mit einem Manne ver—
bunden ist, dessen fürstliche Geburt, geistige Vorzuͤge und seste Anhänglich⸗ keit an unseren protestantischen Glauben die beste Bürgschaft für das ehe— liche Glück bieten. Wir beten inbrünstig, daß es dem Allmächtigen ge⸗ fallen möge, diesen Bund . Königlichen Hoheit und e e. geliebten Prinzessin in vollem Maße in Erfüllung gehen zu lassen.
u segnen und die innigsten Wünsché Eurer
Darauf erwiderte Se. Königliche Hoheit der Prinz, wie folgt: Mein Lord⸗Mayor und meine Herren! Ich bin Ihnen äußerst dankbar
für die Glückwünsche, das Wohlwollen und die freundlichen Gesinnungen, die Sie mir im Namen des Gemeinderaths dieser großen Hauptstadt aus⸗ gesprochen haben. Eine aufrichtige Freude verursacht mir die Wahr— nehmung, daß ein meinem Herzen so theures Bündniß den herzlichen Bei⸗— fall der Bürger von London sindet, und es ist eine Quelle gleich großer Befriedigung für mich, daß ich durch diese Ehe eine noch engere Verbin⸗ dung mit diesem aufgeklärten Lande und stammpverwandten Volke bilde.
Im St.⸗James⸗-⸗Palaste hielt Ihre Majestät gestern ein Dra—
wing Room, um die Aristokratie des Landes in Stand zu setzen, Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich Wilhelm von Preußen ihre Huldigung darzubringen. Kurz nach 1 Uhr begann die Gesellschaft sich einzufinden. Die Gemächer des Schlosses, durch welches fie ihren Weg nach dem Banket-Saale, dem größten und schönsten Gemache des Palastes nahm, waren das Zimmer der Königin Anna, das Tapeten - Zimmer und der große Saal, „Grand Chamber“. Kurz nach 2 Uhr lang⸗ ten die Königin und der Prinz-Gemahl, und etwa 10 Minuten später der Prinz und die Prinzessin Friedrich Wilhelm von Preu— ßen an. die Herzogin von Cambridge und die Prinzessin Mary von Cam— bridge waren anwesend. Nach Ankunft der hohen Herrschaften
Auch die Herzoge von Cambridge und Coburg, so wie
ward das diplomatische Corps, den Grafen von Persigny an der Spitze, eingeführt und brachte der Königin und dem Prinzen— Gemahl, so wie den Neuvermaͤhlten seine Huldigung dar, dann folgte die übrige Gesellschaft.
Man glaubt, daß an dem Tage, wo die hohen Neuvermaͤhlten
sich in Gravesend einschiffen, d. h. am nächsten Dienstag, nicht weniger als 100,000 Personen dorthin slrömen werden, wenn das
hre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessi ĩ ĩ Wicke bon Preuß en nahmen gestein .
Wetter nur einigermaßen günstig ist. Die Flotille, welche der
öniglichen Pacht bis zur Themse⸗Mündung das Geleit giebt, wird
bserver„, es seien von den Gegnern der ; er . ehe über dieselbe ausgestreut werden und sie sei eg gar nicht endgültig redigirt. „Die Feinde der Bill sagt e erwäbnte Blait — „haben vor der Zeit darüber geschrieen, da
en verstummen müssen, wenn si e 6 . c. vielleicht auch patriotischere und praktischere
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nicht weniger als 14 -= 15 Schiffe zählen, 6 i Il sagt der ministerielle e n, , e, n,, , . sehr viele
das Recht der Stellenvergebung in Indien dem Ministerium anheim⸗
Si in dieser Hinsicht arg enttäuscht werden fallen solle. Sie werden in diese s fi 5 3
x z den, ein Sipahi⸗Heer mit Offizieren zu versehen.“ lian e,, n eln zi deen nr. Wie nachträglich ver⸗ lautet bestand die Opposition im Staatsrathe bei Berathung 69. neuen Repressiv⸗Gesetzentwärfe nicht aus 24 gegen 28, sondern aue 27 gegen 31 Stimmen. Das Ganze der Entwürfe wurde let mit Einstimmigkeit angenommen, weil der Staatsrath über ö Prinzip dieser Gesetze keine verschiedene Meinung zeigen ö. . Für den 3usatz „oͤffentlich!“ soll namentlich Herr von Parieu leb— aft das Wort geführt haben, obwohl ohne Erfolg. 2 .
In Paris und Versailles sind in den letzten Tagen wie er mebreéte Verhaftungen erfolgt, welche nicht mit dem , d. in Verbindung stehen, sondern blos wegen feindseliger Aeußerungen über die Regierung und Verwaltung verfügt wurden. 6
Durch die neue Eintheilung Frankreichs in fünf große Mi itair⸗ Koömmando's sind folgende Departements in jedes dieser 977 mando's einbegriffen: 1. stommando, Paris: Seine, 2 16 Oise, Oise, Seine und Marne, Aube Vonne, Loiret, Eure ier. Toire, untere Seine, Eure, Calvados, Orne, Nord, Hache gglais und Somme. — 2. stommando, Nanch: Meurthe, Marne, ) Ardennen, Mosel, Maas, Vogesen, Niederrhein, Oberrhein, Dou Jura, Cote d'Or, oberne Marne und obere Saone. — 3. om mando, Lyon: Rhone, Loire, Saone und Loire, Ain, Ildre, Hoch⸗ Alpen, Drome, Ardeche, Rhone⸗ Mündungen, Var, Nieder⸗-Alpen, Vaucluse, Herault, Gard, Lozére, Aveyron, Puy⸗de⸗Dome, obere
Loi ö ind Corsica. — 4. Kommando, Toulouse; Obere ,, Ariège, Aude, Tarn, Tarn und 12 Lot, Nieder-Pyrenäen, Landes, Gers, Hoch-Pyren en, Gironde, untere Charente, Charente Dordogne und Lot und dee , . — 5. Kommando, Tours: Indre und Loire, untere Loire, Marne und Loire, beide Sevres, Vendée, Ille⸗ und Villaine, n n Finistere, Cotes⸗du⸗Nord, Manche, Mahenne, Sarthe, ah del. Eher, Vienne, Cher, Nievre, Allier, Indre, obere Vienne, Creuf Lorreze . 6 k Arrondissements-Eintheilung von Paris 1st eine außerst ungleichmäßige. So hat 3. B. das 4. and mn nur 35,190 Einwobner, während das 8. 144, A8 hat. . hat 127 656, das 12. 122815, das 10. 122537 Las . resis Einwohner u. s. w. In der That ist von einer neuen Eintheilung der Hauptstadt die Rede. Paris soll — dem Vernehmen nach * in zwei , . . ö . der Seine, getheilt un in Unter-Präfekt vorgesetzt werden. n, n n. meldet, daß wieder eines der Opfer des 14. Januar, ein Marseiller, an seinen Wunden gest orben sei⸗ — . Febuar. Es heißt, ein Regentschafts⸗ Entwurf sei dem Senate überreicht worden. z k Spanien. Madrid, 26. Januar. In der „Espan , . Sitzung in der Abgeordneten stammer wurde . mit Lesung des Entwurfs zur Antwort⸗Adresse auf die Ihr nie! ausgefüllt. In dem Paragraphen, in welchem die Rede Ie . schwebenden politischen Fragen ist, wird gesagt, daß man die Lö⸗ sung jener bezüglich der Erblichkeit der Senatorenwürde für dꝛing⸗ lich halte, die anderen werde man spaͤter prüfen. Was , gesetz betrifft, so ist die Kommission der Ansicht, daß . constitutionellen Wege jene Modifsicgtionen AIfähten ann, welche geeignet sind, die Preßfreiheit, mit Erhaltung 9 Ruhe und Srdnung zu vereinbaren. Die Kommission hält 1. für, daß der Kongreß der wichtigen Desamortisirungs frage vo e Beachtung zuwenden solle und daß der Gedanke vorherrschen müsse, die Entwicklung des öffentlichen Reichthums mit der ,, des Eigenthums in Einklang bringen. Man will sich eifrig ö a nahmen befassen, um die materiellen Interessen und die Wohl fahr des Volkes zu begünstigen, indem man sie von den polltischen Kämpfen und TDiskussionen fern hält, welche Erschlaffung und Er— schoͤpfung nach sich ziehen. Man will sich auch mit den Reformen der Constitution beschäftigen. Die Diskussion sollte Donnerstag beginnen.“
zänemark. sopenhagen, 31. Januar. Vorgestern . 9 Reichsrath mit 47 Stimmen gegen 5 (Springer, Coffel, Pauly, Hansen und Kirchhoff) den Uebergang des ( Srganisations - Entwurfs zur zweiten Berathung und die Nieder⸗ setzung eines aus 9 Mitgliedern bestehenden Ausschusses für den⸗ seiben. Etatsrath Prehn hat die auf ihn gefallene Wahl zum
Mitgliede des Ausschusses über den Münzgesetz⸗Entwurf abgelehnt.
Asien. Die „London Gazette“ vom 29. v. M. enthält die amtlichen Depeschen über den Entsatz von Eawnpur. Sie werden durch einen Tagesbefehl des General-Gouverneurs Lord Canning vom 21. Dezember eingeleitet, in welchem er die von dem ö errungenen Erfolge seit dem durch denselben be⸗ werkstelligten Entsatz von Lucknow aufzaͤhlt und ihm, so wie den Offizieren und Mannschaften seines Heeres das gebührende Lob ertheilt. Mit Bezug auf den General Windham wird nur neben⸗ her des Widerstandes erwähnt, den derselbe in den Verschanzungen von Cawnpur geleistet habe. w
Die erste Depesche ist von Sir Colin Campbell aus dem Lager bei Cawnpur vom 2. Dezember. Er erwähnt in derselben zunächst, daß er, den ihm von Lord Canning gegebenen Instructio⸗ nen gemäß, dem General Outram mit einer 4000 Mann starken Hy fk vor Lucknow, d. h. in einer Stellung zurückgelassen habe, welche den Posten von Alumbagh, ein verschanztes Lager von 1500 Vards Front hinter diesem Posten und die Brücke von Bunnih in sich schließt. Dann theilt er mit, daß er sich am 27. November mit der Division des Brigadiers Grant und allen Frauen, Kindern, Verwundeten und Kranken, im Ganzen unge— sähr 2000 Personen, in Marsch gesetzt und erst nach Mitternacht mit dem langen Zuge in einem Lager jenseits der Brüche von Bunnih angelangt sei. „Als wir in Bunnih anlangten, fährt er fort, „waren wir überrascht, sehr heftiges Geschützfeuer in der Richtung von Cawnpur zu vernehmen. Ich hatte seit mehreren Tagen keine Berichte aus dem Orte, es schien aber nothwendig, so ungelegen das auch sein mochte, den Marsch so schnell wie möglich fortzusetzen. Demzufolge wurde der Marsch am folgenden Morgen um g ÜUhr wieder angetreten und bald darauf erhielt ich zwei oder drei Depeschen, eine nach der andern, von denen die erste meldete, daß Cawnpur angegriffen worden, die zweite, daß General Windham hart bedrängt, und die dritte, daß er enöthigt worden sei, sich von der Außenseite der Stadt in seine Verschan⸗ zungen zurüchuziehen. Das Corps wurde daher rasch weiter
edtängt, einschließlich des Transports, und lagerte etwa drei n . nach Dunkelwerden innerhalb drei Miles vom Ganges, doch langte die Nachhut mit dem Reste des Zuges erst vier und zwanzig Stunden später an. Ich eilte der Kolonne zwei oder drei Stunden voraus, und langte bei Dunkelwerden in den Ver⸗ schanzungen an, wo ich den wahren Zustand der Dinge erfuhr. Der Rückzug war am vorhergehenden Tage mit Verlust eines Theiles der Feld-Equipage bewerkstelligt worden, und bald nach meiner Ankunft wurde mir gemeldet, daß Brigadier Carthew einen sehr wichtigen Vorposten aufgegeben habe. Das erschien unheil⸗ voll genug, und am folgenden Tage befand sich die Stadt auf allen Punkten im Besitz des Feindes. Es war nun nothwendig geworden, mit äußerster Vorsicht auf Sicherung der Brucke Be⸗ dacht zu nehmen. Alle schweren Geschütze der Division Grant unter Capitain Peel und Capitain Travers wurden beordert, auf dem linken Ufer des Ganges Stellung zu nehmen, das Feuer zu eröffnen und das Feuer des Feindes auf die Brücke niederzu—⸗ halten. Dies wurde mit Erfolg ausgeführt, während die Brigade des Brigadiers Hope nebst einiger Artillerie und stavallerie beordert wurde, die Brücke zu passiren und in der Nähe der früheren Dragoner-Kaserne Posto zu fassen. Zu— gleich wurde ein Kreuzfeuer von der Verschanzung aus zur Deckung des Marsches der Truppen unterhalten. Als die Dunkel⸗ heit anfing einzutreten, wurden die Artillerie ⸗Parks, die Ver⸗ wundeten und die Familien beordert, die Brücke zu überschreiten, und erst um 6 Uhr Nachmittags am 30sten hatte der letzte Karren die Brücke passirt. Die Passage des Corps nebst seinem Train iber den Ganges hatte 39 Stunden weggenommen. Das Lager zieht sich jetzt von der Dragoner-Kaserne in einem Halbkreise um die von dem verstorbenen General Sir Hugh Wheeler be⸗ hauptete Stellung; die Verwundeten und Familien, sin, n der Fuß-Artillerie⸗Kaserne untergebracht. Seitdem diese Stellung eingenommen ist, unterhält der Feind ein ab- und zunehmendes Feuer auf die Verschanzung und die Fronte des Lagers, und ich bin genöthigt, die feindliche Besetzung von Cawnpur zu dulden, bis die Abslendung meines ganzen Trosses nach Allahabad ins Werk gesetzt ist. So unangenehm dieses ist, und wenn es auch dazu beitragen mag, dem Feinde Zuversicht einzuflößen, so ist dies doch einer von den Fällen, wo nichts aufs Spiel gesetzt werden darf. Ich halte mich überzeugt, den Feind rasch seine gegenwärtige Stellung aufgeben zu sehen, sobald die it. kommen ist; wo ich mit gebührender Rücsicht auf diese Umstaͤnde handelnd auftreten kann. Inzwischen hat die Stellung, welche Brigadier Grant's Division unter meinem unmittelbaren Befehle eingenommen hat, wie erwartet, die Verbindung mit Futtihpur
lllahabad hergestellt. Demzufolge sind die Detachements, . 6 auf . 27 . diesen beiden Orten bewegen, beordert worden, ihren Marsch fortzuseßen. Die Depesche . Generals Windham, welche sich auf die unter em ausgeführten Operationen bezieht, ist beigeschlossen. Bei Ueber⸗
reichung dieses Dokuments habe ich nur zu bemerken, daß die