1858 / 34 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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bedauern, als die englische Regierung. Doch würde es einer 2 Ration durchaus unwürdig sein, wenn sie sich durch eine solche boräbergehende und in ihrem Ziele . Ruft des fran⸗ zoͤsischen Volkes von der rechten Bahn ablenken ließe. Nichts werde die Regierung dazu vermdgen, geächteten Ausländern das Asyl⸗Recht zu ver⸗ weigern oder ur * zu verkürzen, so lange sie nur den Landes- geseßzen gehorchten. Auf der anderen Seite habe die Regierung die Pflicht, wenn eine so verabscheuenswürdige Handlung, wie das neuliche Attentat, welches die Entrüstung jedes redlichen Mannes errege, begangen worden sei, das Gesez zu prüfen und zu untersuchen, ob dasselbe nicht Mangel enthalte, denen sich abhelfen 3 Eine solche Prüfung habe stattgefunden und eine darauf gegründete Geseßzvorlage werde nächste Woche im Unter⸗ bause eingebracht werden. England werde zeigen, daß es seine Privilegien zu wahren wisse, und zu gleicher Zeit an den Tag legen, daß es das verruchte Verbrechen des Meuchelmordes verabscheue. Lord Panm ure bemerkt mit Bezug auf die nach Indien n . Truppen, daß deren Zahl sich dar d f nüulch im Monat auf 1 Mann

belaufe, und daß es moglich sei, diese Zahl * bedeutend zu verstärken. Lord Campbell bemerkt, es unterliege keinem Zweifel, daß ein Auslän⸗

der, welcher in England Verschwoöͤrungen gegen das Leben eines fremden Monarchen anzettele, sich eines schweren Vergehens schuldig mache, wegen dessen er streng bestraft werden könne. Andererseits müsse ein Ausländer, so lange er in England sei und den Landesgesetzen gehorche, als auf dem= selben Fuße wie ein eingeborner Brite stehend betrachtet werden. Lord Brougham hielt mit Bezug auf die in England weilenden Ausländer

das gegenwärtig bestehende Gesetz für ausreichend.

In der Unterhaus Sitzung zeigte Lord Palmerston an, er werde am Freitag eine Glückwunsch⸗Adresse an Ihre Majestät aus Anlaß der he mahlen der Prinzeß Royal und ein Dank Votum für Heer und

lotte wegen der in Indien geleisteten Dienste beantragen, so wie eine

ill einbringen, welche den Zweck habe, die Gesetzgebung in Bezug auf Mordanschlage zu verbessern. Ro ebunck zeigte an, er werde über 14 Tage die Abschaffung der Lord⸗Statthalterschaft von Irland beantragen.

6. Februar. Heute um 2Uhr Nachmittags versammelte sich das Unterhaus, um nach gestriger Verabredung die Glüͤckwunsch⸗Adresse an Ihre Majestaͤt zur Vermählung der Prinzeß Royal mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen nach Buckingham⸗ Palace zu bringen. Der Sprecher, in voller Amtstracht, der Staatskanzler, Lord John Russell, Sir John Pakington, Mr. Disraeli und Sir Wm. Joliffe, alle in der Windsor⸗-Uniform, stellten fich an die Spitze des Zuges. Der Sprecher mit seinem Kaplan und dem Serjeant at Arms stiegen in die Galakutsche des Sprechers.

Ine folgte Lord Palmerston mit den Ministern und einer großen nzahl von Mitgliedern. Um 3 Uhr, die von Ihrer Majestät anberaumte Stunde, gelangte der Zug in den Thronsaal, we der

Sprecher die Adresse überreichte. hre Majestät dankte in huld⸗ vollen Ausdrücken. Der Sprecher kehrte dann ins Unterhaus zu⸗ ruͤck, verlas Ihrer Majestät Antwort vom Stuhl und vertagte das Haus bis R auf 4 Ubr Montag Nachmittags. .

Das East India House veröffentlicht eine Zuschrift des General-Gouverneurs von Indien, Lord Canning, datirt aus

ort William vom 11. Dezember 1857, in welcher die An—⸗ klagen, als habe Lord Canning einerseits versäumt, die geeigne⸗ ten Maßregeln zur Unterdrückung des Aufstandes zu ergreifen, anderseits die Militair⸗Behörden in der Bestrafung der Schuldigen gehindert, Punkt fur Punkt widerlegt werden. Einer der Haupt⸗ vorwurfe war, daß nicht sofort Kriegsrecht in ganz Indien publi⸗ zirt worden sei. Dagegen weist Lord Canning nach, daß Kriegs— recht allein nicht ausreichend gewesen wäre, daß er viel schärfere Edikte erlassen habe, als die des gewöhnlichen Friegsrechtes. So am 30. Mai eine Verordnung, daß Jeder, der der Theilnahme oder Förderung des Aufftandes schuldig macht, Leben und Eigenthum verwirkt hat, und daß der Hefsitz von Waffen in genauer bezeichneten Distrikten straffallig ist, und daß die angestellten Commissarien Vollmacht haben sollen, die Schuldigen ohne weiteren Rechtsbeistand abzuurtheilen und abzustrafen.

In der gestrigen Oberhaus-Sitzung fragte Earl Stanhope wegen der neuen Paß⸗Cinrichtung an. Lord Clarendon erklärte die Einrichtung genau so, wie fie unlängst mitgetheilt worden ist, hinzufügend, die englische Regierung werde alle andern Staaten einladen, dem englischen Beispiel zu folgen, so daß künftig kein Consul keinen andern als Unter⸗ thanen seines Staates Päͤsse uneil?n werde. Lord Granville stellt darauf den Antrag auf eine Glückwunsch⸗Adresse an Ihre Majestät zur Vermählung der Prinzeß⸗Royhal. Lord Derby sekundirte. Die Adresse kam zur einstimmigen Annahme.

n der n,, . beantragte Lord Palmerston die Adresse an Ihre Majestaͤt bei Gelegenheit der Vermählung der Prinzeß Royal. Mr. Disraeli sekundirte, und die Motion wurde unter allge⸗ meinen Cheers genehhigt. Mr. Roebuck richtete an den Premier bie Jgestern angemeldete Frage nach einer . Korrespondenz mit der

ranzösischen Regierung wegen einer Alien⸗Bill. Das Haus, sagt er, wird den Grund meiner Frage begreifen; denn es muß bemerkt haben, daß nach

Dem von uns Allen beklagten Ereigniß dem Angriff auf ben Kaiser

der Franzosen gewisse Adressen von der franzoͤsischen Armee im Moni⸗ teur‘ erschienen find. (Hört! hört) Hätten jene Adressen sich begnügt, dem natürlichen Zorn der Armer über das Verbrechen und 3 ö vor den Verbrechern Worte zu leihen, so wäre ich der Erste, der mit den⸗ selben sympathisiren würde. Aber es find von der französischen Armee

Anklagen gegen England laut geworden, so als ob dieses ein Theilnehmer an dem Verbrechen gewesen wäre. Der „Moniteur“ ist nicht eine Zeitung wie eine andere; er ist die Gazette (das Amtsblatt) der franzoͤsischen Re⸗ ierung. —— Wort darin ist unmittelbar von der Regierung eingegeben. nd diese Regierung ist der Kaiser. (Hört! hört) Ich dar ah be⸗ haupten, daß der „Moniteur thatsächlich nur die Meinung des Kaisers der Franzosen abspiegelt. Nun in den Spalten dieses „Moniteur' er⸗ scheinen Angtiffe auf das englische Volk, und ein Oberst ersucht den Kaiser, die Armee gegen die „Mördergrube“ England zu führen, Sir.

Am .. seiner Rede fragte Roebuck, ob mit Frankreich oder dem Hofe, den Ministern Frankreichs über die Alien⸗Bill wegen einer Uende⸗ rung in dem englischen Kriminalgesetz eine Korrespondenz stattgefunden abe. ; Lord Palmerston: Es hat mit der Antwort keine Schwierigkeiten. Der Minister des Auswärtigen in Paris hat an den Gesandten in Lon⸗ don eine Depesche gerichtet, um Ihre Majestät dringend anzugehen, die ihrem weisen 6 nach jweckmäßigsten Maßregeln zu treffen hat aber keine Maßregel spezifizirt, sondern die einfach Ihrer Majestät Regierung anheimgestellt. 39. werde diese Depesche ohne Schwie⸗ rigkeit dem Parlament vorlegen. Der ehrenwerthe und rechtsgelebrte Gentleman geht aber von einer Ansicht aus, gegen die ich protestiren muß. Er meint, weil in Frankreich einige hitzige Reden und Adressen vorkamen, solle das Parlament sich abhalten lassen, Schritte zu thun, die es an und für fich recht halten mag. Wer ist wobl weniger berechtigt, über leiden⸗ schaftliche Persoͤnlichkeiten zu klagen, als der ebrenwerthe Gentleman Floß, der die Gewohnheit hat, sich die zügellosesten Schmähungen gegen J n lebende ** des Pr oder Auslandes zu erlauben? Wir sind auf unsere Fedefreiheit

olz und lassen i Ergüsse hingehen. Wir achten das Prinzip, wenn wir auch seinen Mißbrauch tadeln. Es wäre daher unwürdig und lindisch vom englischen Volke, wenn wegen einiger beftigen Worte und Ad ressen in Frankreich unterlassen wollte, was für unsere innere Regierung als ein nothwendiges Vorgehen erscheint. Man denke fich den Fall um ekehrt. Heseßt, daß von Frankreich aus Menschen herüber kämen, um Gräuel⸗ thaten, ähnlich den in Paris vorgekommenen, hier zu begehen, würde das englische Volk in seiner Aufregung und Entrüstung immer das rechte Maß einhalten? 3. denke daher, daß man die Aufwallungen fa not en Un⸗ willens mit Nachficht ansehen muß, und daß wir uns durch eine Rücksicht darauf, was etwa das Ausland dazu sagen wird, nicht von einer Bahn abbringen lassen dürfen, die wir senst ür die rechte halten.

Der Antrag des Schatzkanzlers auf eine Bill zur Verleihung einer Penfion von 100) Pfd. Sterl. jährlich an Lady Havelock und Sir H. Havelock wird von Sir J. Pakington unterstützt und einstimmig genehmigt. Sr. Vernon Smith beantragt eine Resolution zu Gunsten einer Bill, welche die Ostindische Compagnie ermächtigt, Anlehen im Ver⸗ einigten Königreich zu machen. Er glaube zwar, daß 8 Millionen aus⸗ reichen 6 aber der Sicherheit wegen . er die Erlaubniß vor, 10 Mill. Pfd. St. in den nächsten 2 Jahren zu borgen. Das Geld, glaube er, werde durch Schuldscheine auf die er g her innahmen aufgebracht werden. Der Antrag wird genehmigt.

Dem „Globe“ zufolge wird Lord Palmerston die Bill zur besseren Regierung Indiens“ am nächsten Freitag einbringen.

8. Februar. Die heute erschienenen Journale melden, daß die von Lord Palmerston in der Sitzung vom 5ten d. erwähnte Depesche des Grafen Walewsky vom 20. Januar mit aller

Achtung über das in England berrschende Asylrecht spreche und

nur die Hoffnung ausdrücke, daß England Maßregeln treffen werde, um der Erneuerung von Attentaten vorzubeugen. Nach hier eingetroffenen Nachrichten ist in La Plata der Bürgerkrieg aus⸗ gebrochen und war Montevideo von Rebellen umringt.

Frankreich. Paris, 7. Februar. Der „Moniteur⸗ ver⸗ oͤffentlicht heute die Bekanntmachung wegen Erklärung des Flusses und Hafens von Canton, so wie aller Zugaͤnge zu demselben in Blokadestand. Die betreffende Maßregel trat am 12. Dezember in Fraft. ;

8. Februar. Der heutige ‚Moniteur“ meldet, daß der General Espinasse das Portefeuille des Ministerii des Innern und der allgemeinen Sicherheit an Stelle Billault's, dessen Ent⸗ lassungsgesuch angenommen worden ist, erhalten hat. Corn uau, bisheriger Präfekt des Departements des Landes, ist zum General⸗ Secretair desselben Ministeris ernannt worden und ersetzt

Man ceauz. ;

Spanien. Madrid, 1. Februar. Verschiedene Deputirte⸗ der drei Fractionen der gemäßigten Partei vereinigten sich zu dem Zwecke, ein parlamentarisches Centrum zu gründen und dadurch die wirkliche Vereinigung der Partei herbeizuführen, selbst wenn man sich deshalb von den Fractions⸗-Chefs trennen mußte. Zu Beschlüssen kam es noch nicht.

Aus Madrid, 4. Februar, wird telegraphisch gemeldet: Die Cortes genehmigten den Gesetzentwurf bezüglich der Grundsteuer mit 200 gegen 14 Stimmen und die AUntwort⸗Adresse auf die Thronrede mit 200 gegen gleichfalls 44 Stimmen.

Unter dem 6. Februar, wird telegraphirt: „Der Marquis von Viluma nimmt den r asts aten? im Senat ein. Naͤchste . wird dem Congresse das Budget fuͤr 1858 vorgelegt werden.“

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Türkei. st onstantin opel, 30. Januar. Nach Bosnien und der Herzegowina sollen ausgewählte Truppen abgehen. Zwei Jäger⸗Bataillone setzen sich dieser Tage in Marsch. In , we. hat sich eine Differenz mit dem russischen Konsul ergeben, welcher verlangte, daß 400 von Mecca heimkehrende tscherkessische Pilger über Anapa, Suchumkale oder Redutkale nach Hause gehen sollten; die Befehle von stonstantinopel werden erwartet. n Fonstan⸗ tinopel war ein starker Schneefall; zahlreiche Schiffe find ver— unglückt, der Telegraph über Belgrad ist unterbrochen. Nußland und Polen. St. Petersb urg, 2. Februar. Der staiser hat den Adel des Gouvernements Moskau eben so wie den der früher genannten Gouvernements zur Gründung von Comité's behufs Freigebung der Bauern ermächtigt. Der Beschluß der moskowitischen Adelsstandschaft, der Kaiserlichen Anweisung nachzukommen, erfolgte, nachdem 501 zustimmende Erklärungen vom Adel abgegeben worden sind. Aus Daghestan berichtet der „Kaukasus“, daß nach gesicherter Eroberung der Salatawia Fuͤrst Orbelian in Temir⸗sthan⸗Tschur angekommen sei und daselbst seine Truppen konzentrirt habe, die wahrscheinlich zu wichtigeren Operationen sich anschicken, weil durch Eroberung der Salatawia Andia, Awarien, Itschkarien den Russen offen stehen, der Auch und der Dhumbett ohne Schutz ihren Angriffen Preis gegeben find. Man wird wohl demnächst von wichtigen Ereignissen hören, die sich daselbst vorbereiten, denn seit Anfang vorigen Jahres gilt es, einen Hauptschlag gegen die große Tschetschna am östlichen Kaukasus zu führen, worauf sämmtliche konzentrische Bewegungen der Russen deuten. (H. B. H.)

Dänemark. stopenhagen, 7. Februar. Das Mini⸗ sterium hat in der vorgestrigen Sitzung des Reichsrathes die Re— gierungs-Vorlage über die Befestigung Kopenhagens von der Seeseite zu einer Kabinetsfrage gemacht. Vor der Abstimmung über den Uebergang zur zweiten Berathung erklärte naͤmlich der striegs-Minister, er werde mit dem Gesetz⸗Entwurfe stehen und fallen, wozu noch der Finn Minister hinzufügte, daß das ganze Mini⸗ sterium diese Erklärung zu der seinigen mache. * Abstim⸗ mung, bei welcher 44 Stimmen für und 7 (die mehrerwähnten 6 Holsteiner und der dänische Abgeordnete Winther) gegen den Uebergang zur zweiten Berathung votirten, ging eine zweitaͤgige Debafte boraus, an welcher sich der Kriegsminister, der Finanz— minister, Amtmann O. Lehmann, Marine⸗Capitain Tuxen, Major Reich, Capitain Lehmann und der frühere Minister von Scheele, so wie, wenn auch nur bedingungsweise (im Falle der Trennung der Frage über die Seehefestigung stopenhagens von der über die in anderen Theilen der Monarchie anzulegenden Befestigungen) Monrad und Cand. jur. Hage zu din en des Gesetz-Entwurfs, Lonferenzrath David in unentschiedener Weise, und endlich Tscherning, A. Hage und Ufing gegen den Entwurf betheiligten. Als Hauptgegner der Regierungsvorlage trat Tscherning auf, der dieselbe aus militairischen, finanziellen, politischen und kommer ziellen Gründen bekämpfte und als Schwerpunkt der Landesverthei— n nicht Kopenhagen betrachtet, sondern die Insel Alsen zum Stützpunkt fuͤr das Landheer und die Marine und zum Haupt— Depot des ganzen Kriegsmaterials erhoben wissen wollte. Ihm gegenüber äußerte Herr von Scheele, er hätte gewünscht, daß der . . ö ,, wäre und daß zumal aus olitischen Grunden sofort zur Ausführung desselben ti 26 en,. z führung dess hätte geschritten e. Majestät der stönig haben gestern Nachmittag einen starken Husten und in Folge dessen eine unruhige Nacht eh nd, jedoch gegen Morgen einen vierstündigen ununterbrochenen erquicken⸗ den Schlaf genossen. Befinden besser. (H. Bl.)

Schweden und Norwegen. Stockholm, 2. Februar. Gegen Ende voriger Woche sprach sich der Erzbischof von Upsala als Präsident des Priesterstandes dahin aus, daß der gegenwartige Reichstag aller Wahrscheinlichleit nach zwischen dem 21. und 28. d. M. werde geschlossen werden können.

London, Montag, 8. Februar, Nachts. (Wolff 's Tel. Bur.) In so eben stattgefundener Sitzung des Oberhauses theilte Lord Granville auf eine bezügliche Frage Lord Lyndhurst's mit, . . wr. . Grafen Walewski drücke das Bedauern es Kaisers aus, daß die vom iteur“ Eugen n gan, „Moniteur gebrachten Adressen

Im Unterhause brachte Palmerston eine Bill gegen Ver— schworer zum Morde ein. Dieselbe will dieses gan en mit fuͤnf Jahren Gefängniß bis lebenslaͤnglicher Transportation bestraft wissen, und erkennt den Mithelfern Zuchthaus sstrafe zu. Locke stellte ein Amendement, durch welches die Nothwendigkeit des Ge⸗ setzes geleugnet wird. Roebuck, Lord Elcho und noch Mehrere opponiren der Bill. Die Debatte wurde vertagt.

Im Oberhause wie im Unterhause wurde dem indischen Heere, einschließlich des General-Gouverneurs Lord Canning ein Dank votirt.

Paris, 9. Februar, Morgens. (Wolff's Tel. Bur) Der heutige ‚Moniteur“ enthält ein Cirkular des Ministes des Innern, Generals Espinasse, an die Präfekten, in welchem die Ernen⸗ nung einer Militairperson zu rein bürgerlichen Functionen motivirt wird. Frankreich, welches glorreich prosperire, habe sich seit sechs Jahren maßlosem Vertrauen hingegeben. Die Großmuth des Kaisers habe dies Vertrauen vermehrt. Das verruchte Attentat habe Frankreich die Augen geöffnet, habe den wilden Groll und die strafbaren Hoffnungen der revolutionairen Partei offenbart, und so Befürchtungen des Landes wieder erweckt. Wir sind dem Lande Sicherheitsgarantieen schuldig. Es kann hierbei nicht die Rede von willkürlichen Maßregeln oder übermäßiger Strenge sein. Eine aufmerksame Ueberwachung ist nöthig; eine solche, stets bereit einzuschreiten, wird immer beruhigen. Die Bevölkerung muß aber auch wissen, daß die Gutgefinnten sicher sein dürfen, die Schlechten aber zittern müssen. Dies ist der wichtigste Theil meiner Aufgabe. Frankreich will die Ordnung, die Aufrechterhaltung der aiserlichen Institutionen und die energische Unterdrückung jedes oomplotts gegen den Souverain. Es soll haben, was es begehrt.

KHelipag. 8. Februar. Leipzig - Dresdener 290 Br. Löbau-Eit- taner Litt. A. 58 G.; do. Litt. B. 88 Br. Mag deb urg- Leipziger I. Emia- gion 254 Br.; do. II. Emission Berlin- ter —. Berlin- Stettiner Cöln - Nindener Thüringische 124 G. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn —. Altona-Kieler Anhalt-Desgauer Landen- bank - Actien Litt. A. a. B. 100 Br.; do. Litt. CG. Braunschweiger Bank- Actien 109 Br. Weimar ische Bank-Aetien 104 G. Oeaterreieh. y Netalliques 8090 G. 1854er Loose —. 1854er National- Anleihe S2 G. Preunsisehe Prämien-Anleihe —.

Homatamtimopel, 27. Januar. Wechsel- Cours: London 3 Monat 146; Marseille Z2; Wien 560. Valuten etwas billiger. L. St. 147 P.; L. Turque 1313 P.; Napoleonsd'or 116 P.

Hamnharg.. S. Februar, Nachmitts⸗ 2 Uhr 45 Minuren. , . Geschäft.

Sehluss-Courze: Stieglitz de 1855 100. 3proz. Spanier 3853. 1proꝛ. Spanier 246. National-Auleihe 813. 5proz. 2 . n, . Disconto -.

Getreice markt: Weiren loco flau. Roggen loco flau; ab Kö- nigsberg 125 Pfd. 60 ausgeboten. Oel loco rn, Mai 2273. Kaffee unverändert, matt. Link 1000 Ctr. März-April 17, 52 u. 16 ber.

Fran ha fert a. M., S. Februar, Nachmittags Uhr 27 Minuten. Oesterr. Bankaectien beliebter, sonst fest bei geringem Umsatz.

Schluss · Course: Neueste preussische Anleihe i133. Preusaigehe Ka- zenseheine 104. Cöln- Mindener Eisenbahn- Actien Friedrich- Wilhelma Nordbahn Ludwigshafen - Bexbach 145. Frankfurt- Hanazu Berliner Wechsel 105 Br. Hainkurger Wechsel SS Br. Lendoner Wechsel 1173 Br. Pariser Wechsel 835 Br. Amaterd. Wech- zel Wiener Wechsel 1123 Br. Frankfurter Bank- Antheile 3proꝛ. 8 264 m in, . . 9 Loose 4067. Badi- sche Loose 513. 5proz. Netalliques It. Lproz. Metallques 67. 1854er Locse 1003. Cesterreiehisehes National Anlehen 797. 2 reichiache Bank Auiheise 1115. .

Wiem, 9. Februar, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff Tel. Bur.) Matt bei geringem Geschäfte.

Silber-Anleihe 94. 5pro. Metalliques S2. pro. Metalliques 72. Bankaetien 990. Bank- Interima- Scheine Nordbahn 1785. 1854er Hoose 1078. National- Anlehen 85. London 10, 20. Hamburg 78. aris 1235. Gold 73. Silber 5.

Amangtercdlama, S. Februar, Nachmittags à Uhr. (Wolff, Tel. Bur.) Sehluns- Course: 5pron. Saterreieh. National-Anleihe 76 3. oproꝛ. MNetalliques Lit. B. S7. 5Eror. Netalliques 735. 21proꝛ. Netalliques 383. 533 Spanier 3513. Zprox. Spanier 37 5. 5proz. Russen Stieg- lita de 1855 g9ę. Wiener Wechsel, kurz 32. = Wer? f. kurz 355. Holländisehe Integrale 64.

Getreide markt: Weizen 5 FI. niedriger, stille. Roggen unver- ändert, ziemlich lebbaft. Raps pro Frühjahr 67, pro eme 68. Rüböl pro Frühjahr 374, pro Herbst 38.

Homdtom, S. Februar, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Consols 865. 1pron. Spanier 26. Nexikaner 203. Sardinier 90. Spro. KRusgen 111. 4pproz. Rursen S9.

Getreidemarkt. Weizgenpreise unverändert; englischer ziemlich verkauft, in fremdem Weizen beschränktes Geschäft. Bohnen graue n, Hafer einen Schilling billiger.

wverpeck, 8. Februar, Mittags 12 Uhr. olff'a Tel. Bur. Baum wolle: 10,000 Ballen Preise . als am 23 gangenen Freitag.

. PEarisg., 8. Februar, Nachmittags 3 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Bei einiger Unentschlossenheit der Spekulanten eröffnete die 3proz. zu 69, 55, wieh auf 69, 40, hob sich auf 69, 65 und schloss belebt in etwas festerer Haltung zur Notiz. Man sprach an der Börse von noch weiterem Wechsel in der Administration. Consol von Mittags 12 Uhr waren g6z, von Mittags 1 Uhr 96 an,.

Sehluas- Course: proz. Rente G69, 60. AIproz. Rente 9], 80. 3prox. Spanier 37. 1proz. Spanier —. bi Wen ĩ