1858 / 43 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

K— l 2 8

. . 6

1 .

1 . z I

.

. j

mn, ——

——— 2 .

*

r

*

————— 7 2

2 ö ö e * —— —— 2 2

n 5 —— ; 2 R . . 86 —2— m Kw— 3 2 —— 2 1 / 1 1 2 2 . 2**: wr amm mmm re , , . . e ö a See K 8 = ö —— . 8 . ö * . , , . = —— . ĩ 2 / ·· , , // // . 1 ö * u m 336 ;

—— 222

338

Seiten der Königlichen Regierungen damit beauftragten Spezial⸗ kassen behufs der Ersatzleistung einzureichen. Berlin, den 7. Januar 1858.

Haupt⸗Verwaltung der Staats-Schulden. RNatan. Gamet. Nobiling. Guenther.

Abgereist: Der Ober-Praͤsident von Puttkammer, nach p fen

3

Berlin, 19. Februar. Se. Majestät der König haben Aller— nädigst geruht: dem Commandeur der 21 sten Infanterie⸗Brigade, bersten von Walther und Croneck, die Erlaubniß zur An—

legung der von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihm ver⸗ liehenen zweiten Klasse des Ordens der Eisernen Krone; so wie dem Ober⸗Bürgermeister Brandt zu Brandenburg zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Stanislaus-Ordens dritter Klasse zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 19. Februar. Seine Königliche Hoheit der Prinz von Preußen arbeitete gestern Nachmittags mit dem Minister⸗Präsidenten und nahm im Laufe des heutigen Vormittags militairische Meldungen im Beisein des General⸗Feldmarschalls von Wrangel und des Kommandanten, General⸗Majors von Alvens— leben, und sodann die Vorträge des Polizei⸗Präsidenten, Freiherrn von Zedlitz und des Ministers des Königlichen Hauses entgegen.

Sachsen. Gotha, 16. Februar. Se. Hoheit unser regie⸗ render Herzog ist in der verflossenen Nacht von England hierher zurückgekehtt. (Dr. J.) .

Schweiz. Bern, 17. Februar. Der Bundesrath hat die Internirung politischer Flüchtlinge ausgedehnt auf Waadt, Wallis, Tessin, Neuenburg, Solothurn, Basel und den bernischen Jura, und bei der französischen Regierung wegen der vom Gesandten verlangten persönlichen Stellung der Paßbedurftigen reklamirt. Vom päpstlichen Geschäftsträger, Mgr. Bovieri, ist eine neue mit Akten belegte Note uber die kessinische Bisthumsfrage eingelaufen. Herr von Struve, erster Sekretair der russischen Gesandtschaft in Bern, wird nach Verfügung des Fuͤrsten Gortschakoff die durch den Tod des Herrn von Krüdener eingetretene Lücke in der Eigen⸗ schaft eines Geschäftsträgers ausfüllen.

Niederlande. Amsterdam, 16. Februar. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten wurde von dem Gesetz⸗Entwurf über die Personal-⸗Steuer nach vier⸗ tägigen Debatten der erste Artikel mit 38 Stimmen gegen 23 ver— worfen, so daß alle Wahrscheinlichkeit vorliegt, daß das ganze Gesetz nicht durchgeht. Der Finanz-Minister hat die Erklärung abgegeben, er werde die Bestimmung des Fstönigs in Anspruch nehmen und sich dann weiter über die Steuergesetze aussprechen. Die Debatten sind deshalb einstweilen vertagt worden. Es han— delt sich dabei um die Abschaffung mehrerer Steuern und die Er⸗ höhung der Erbschaftssteuer, weil die Kommunal⸗Verwaltungen sich in Bedrängniß befinden. (Düss. 3.) ;

Großbritannien und Irland. London, 17. Februar. Prinz Alfred wird nächstens an Bord der Dampffregatte Eurya⸗ lus“ (51 Kanenen) seine erste Kreuzfahrt zur See antreten.

In der gestrigen Oberhaus⸗Sitzung wiederholte der Herzog von Cambridge, indem er meinte, es seien einige don ihm in der vorigen Sitzung gethane Aeußerungen vielleicht mißverstanden worden, nochmals die Erklarung, daß laut elnem Schreiben Sir Colin Campbell's dem Ge⸗ neral Windham in Bezug auf das Gefecht bei Cawnpur durchaus nichts zur Last gelegt werden könne.

In der gestrigen Unterhaus-Sitzung zeigte Gibson an, er werde bei Gelegenheit der zweiten Lesung der green ee chwörungs⸗ Bill folgende Resolution beantragen: as Haus vernimmt mit großem Bedauern die Behauptung, daß die neulichen Ättentate auf das Leben des Kaisers der Franzosen in England angezettelt worden seien, und drückt einen Abscheu über solche strafbare Unternehmungen aus. Das Haus ist

derzeit bereit, allen etwaigen Mängeln in unserem peinlichen Recht, deren Vorhandensein nach gehdriger Prüfung nachgewiesen ist, abzuhelfen. Allein es kann nicht umhin, es zu beklagen, daß Ihrer Majestät Regierung, ehe sie das Haus einlud, das die erschwoͤrungen betreffende Gesetz in dem gegenwärtigen Zeitpunkte zu verbessern, es nicht für ihre Pflicht erachtet hat, die von der franzöfischen Regierung erhaltene, Paris, 20. Januar 1868, datirte und dem Parla⸗ mente vorgelegte wichtige Depesche irgendwie zu beantworten.“ Griffith fragte den ersten Lord des Schatzes, ob, da das Schreiben vom 6. Fe⸗

bruar, in welchem der französische Gesandte das Bedauern des Kaisers

wegen der , , der bekannten Adressen im Moniteur“ aus⸗ drücke, nicht in derselben Weise, wie die Note vom 20. Januar, in jenem Blatte erschienen sei, Ihrer Majestät Regierung die Äbsicht habe, der französischen Regierung zu verstehen zu geben, daß eine Veröffentlichung im Moniteur“ 9 eine befriedigende Erledigung der Angelegenheit förder⸗ lich sein würde. Lord Palmerston: Ehe ich die Frage des ehrenwerthen Herrn beantworte, möchte ich mir erlauben, selbst eine Frage an das Haus zu richten. Ich möchte das Haus fragen, was seine Wünsche und Absichten in Bezug auf eine Angelegenheit von, großer nationaler Wich— tigkeit sind. Ist es sein Wunsch und seine Absicht, daß die zum Glück gegenwärtig zwischen den Regierungen Englands und Frank⸗ reichs bestehenden freundschaftlichen und vertraulichen Beziehungen auf⸗— recht erhalten werden, oder ist es sein Wunsch und seine Absicht, den Beziehungen zwischen den beiden Ländern einen Geist der Gereiztheit, der Bitterkeit und des Grolls einzuflößen? Wenn das Letztere der Zweck des Hauses ist, so kann es keinen besseren Weg einschlagen obgleich derselbe nicht gerade ein besonders anständiger ist als den, daß es fortfährt, persönliche Angriffe auf den Kaiser der Franzosen und die französische Nation zu richten, und aus diesem Grunde muß, wenn es, obgleich ich es zu verhindern suchen werde, dem Hause beliebt, ein solches Verfahren zu beobachten, die Verantwortlichkeit dafür natürlich auf das Haus fallen. Wer hingegen dasselbe Gewicht, wie ich, auf die Aufrecht⸗

erhaltung jener freundschaftlichen Beziehungen legt, welche ,

zwischen den beiden Regierungen und den beiden Ländern bestanden, so bitte ich es, der Wiederholung dieser fortwährenden personlichen Angriffe auf den Kaiser, welcher der von dem franzoöͤsischen Volke freiwillig Er⸗ wählte ist, entgegenzuwirken. (Beifall) Was nun die Frage des ehren⸗ wehrten Abgeordneten angeht, so kann ich nur sagen, daß Ihrer Majestäͤt Regierung nicht die Absicht hat, das von ihm vorgeschlagene Verfahren zu beobachten, weil sie . für höchst unpassend und, wenn ich mich, ohne persönlich beleidigend zu werden, des Ausdrucks bedienen darf, für äußerst absurd hält. (Beifall und Gelächter.) Baillie lenkte die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Ursachen des indischen Aufstandes und beantragte die Vorlegung der die Einverleibung von Audh betreffenden Papiere. Er verdammte die in Indien befolgte Annexations⸗ Politik und berief sich dabei auf den Herzog von Wellington, Sir T. Munro, Elphinstone und Lord Ellenborough. Den Anfang jener ver⸗ werflichen Politik datirte er von 1833. V. Smith erklärte, er werde sich dem Antrage nicht widersetzen. Von einer systematischen Annexations—⸗ 6 könne übrigens nicht die Rede sein. Lord Dalhousie, den der

orredner scharf getadelt hatte, habe mit der größten Dab ng ver⸗ fahren. Der König von Audh sei bon Lord W. Bentinck und Lord Har— dinge wiederholt gewarnt worden, daß, wenn seine Mißregierung länger fortdauere, er seines Thrones verlustig gehen werde. Die Unterdrückung, die er gegen sein Volk geübt, sei der Grund seiner Entthronung gewesen, und sammtliche Behörden in Indien, welche die Reg 6 um ihren Rath gefragt habe, hätten sich mit jenem Schritte einverstanden erklärt. Lord J. Russell vertheidigte Lord Dalhousie. Die Ge⸗ schichte mit Audh spiele schon seit länger als einem halben Jahr⸗— hundert. Die Mißregierung in jenem Königreiche sei so offenkundig ge⸗ wesen, daß Lord Welleslei es bereits im Jahre 1851 für nöthig be⸗ funden habe, einzuschreiten und einen Vertrag mit dem Nawab⸗Vezir ab⸗ salcht ßen, in welchem der Fürst sich verbindlich gemacht habe, dem Rathe er Compagnie gemäß zu handeln. Die Herren Mangles und Oberst Sykes, beide Direktoren der ostindischen Compagnie, vertheidigen die Einverleibung von Audh. Sir J. Pakington bemerkte, darin, daß der König von Audh unwissend, schlecht, verkommen und wollüstig gewesen, liege keine Rechtfertigung dafür, daß man ihn seines Thrones beraubt habe. General Thompson glaubte, der Aufstand habe seinen Grund zum großen Theile in religiöser Proselytenmacherei und in dem eygherzigen Pflanzergeiste, der die Engländer in . beseelt habe. Die Abschlach⸗ tung der Prinzen von Delhi sei der schnödeste Mord, dessen die Geschichte gedenke. Palk entgegnete mit einiger Heftigkeit und bemerkt, er hätte nie erwartet, daß die Elenden, welche Weiber geschändet, Kinder gemar⸗ tert und jedes Gefühl der Menschlichkeit mit Füßen getreten hätten, im englischen Hause der Gemeinen einen Vertheidiger finden würden. Die Vorlegung der Papiere wurde schließlich bewilligt.

18. Februar. In der gestrigen Unterhaus⸗Sitzung ging die zweite Lesung von Trelawney's Bill, die Abschaffung der unter dem Namen Churches rates bekannten Abgabe anlangend, mit 213 gegen 160 Stimmen durch. Diese Majorität war eine regierungsfeindliche. Die ostindische Compagnie hat ein Dank— Votum für Lord Canning beschlossen.

Nach dem „Globe“ hat Ottawa vor Quebec, Montreal,

Kingston und Toronto den Vorzug ethalten und ist bon der Re⸗ gierung zur Hauptstadt Canadas erklärt worden.

ankreich. Paris, 18. Februar. Es ist heute offiziell nn n, daß der Diskonto der Bank von Frankreich auf vier Prozent herabgesetzt worden ist. Man versichert, das Porte⸗ feuille der Bank habe sich beträchtlich vermehrt.

Italien. Die neapolitgnische Regierung hat in

einer vom 30. Januar datirten Note die mehrerwähnte Depesche

des Turiner Kabinets in Betreff der Wegnahme des „Cagliari“ beantwortet. Die Note begründet das von der sardinischen Re— gierung bestrittene Recht, ein Schiff auf offener See aufzubringen, auf den vom „Cagliari“ begangenen Akt der Seeräuberei, welcher völkerrechtlich zur Wegnahme auf offenem Meere befuge, und be— streitet der sardinischen Regierung das Necht, für seine bei dieser Angelegenheit kompromittirten Unterthanen etwas Anderes, als eine schnelle Justiz zu verlangen.

239

Türkei. Die neuesten Nachrichten aus der Herzegowina bringen, wie über Triest, 16. , gemeldet wird, nähere De⸗ tails über das Gefecht bei Zubzi. Die Rajah hatten 15 Todte, die Türken 40 Verwundete, die Zahl der Todten ist nicht bekannt. Ein gefangener Zubziner, welcher über eine Grüce nach Trebinje eskorkirt wurde, stürzte fich in den Fluß und gab sich selbst den Tod. Die Türken haben nur Zubzi ganz genommen und zerstört, waͤhrend sie frojusko verschonten, weil es keinen Widerstand leistete. Die Rajabs haben sich nunmehr auf die Höfe hinter Zubzi zurück= gezogen, die sie besetzt halten. Die Bewohner der Schuma von Trebinje haben sich unterworfen und wurden vom Pascha . auf⸗ genommen; dagegen hat dieser dem Luka Vucalovitsch, welcher der Aufforderung, sich zu ergeben, keine Folge leistete, einen erneuerten Angriff angekündigt. In Trebinje sind von Mostar 800 Baschi⸗ Bozuls eingerückt, von beiden Seiten werden noch Verstärkungen erwartet. gf eitig überfielen am 10ten d. M. die Rajahs von Drobnjak und Piva dreimal die irregulären türkischen Truppen; letztere erlitten Verluste, da die erwarteten regulären Truppen von Gazko nicht rechtzeitig eintrafen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 13. Februar. Der Vorschlag des Gesetz⸗Ausschusses, der Reichstag möge beim Könige darum anhalten, daß derselbe einen Entwurf zu einem neuen Konkurs⸗Gesetze, so wie zu denjenigen Theilen der übrigen gesetz⸗ lichen Einrichtungen, welche damit in untrennbarem Zufammenhange stehen, möge ausarbeiten und, wenn es geschehen kann, zum nächsten Reichstage vorlegen lassen, ist heute von allen vier Ständen ange— nommen worden.

Dänemark. Kopenhagen, 17. Februar. Die in eri ger Sitzung des Reichsrathes stattgehabte zweite und letzte Bera— ihung des Cossel'schen Antrages in Betreff des Eiderkanal- und Transitzolls schloß nach längerer Debatte damit, daß eine von Monrad vorgeschlagene motivirte Tages⸗-Ordnung, in welcher die Uebereinstimmung des bisher von der Regierung befolgten Verfah— rens mit dem im vorigen Jahr erlassenen Gesetze anerkannt, aber auch der Wunsch einer neuen Vorlage ausgesprochen wurde, nach welcher nur die von fremden zollfreien Oertern nach fremden Oertern bestimmten Schiffe den n e l entrichten sollten, mit 29 gegen 25 Stimmen angenommen wurde.

Das heutige Bülletin über das Befinden der Erbprinzessin lautet dahin, daß dieselbe eine ruhige Nacht gehabt hat, das Fieber nicht bedeutend ist und die ausgebrochene Wunde eitert.

Amerika. Man schreibt der „Pr. C.“ aus Mexiko vom 18. v. M.: „Nachdem der Plan von Tacubaya von der Mehrzahl der Staaten verworfen, und von den zum Theil für Santa Anna gewonnenen Truppen die Fahne des Aufruhrs erhoben worden ist, hat Com on fort sich von Neuem an die Spitze der liberalen Partei estellt, die Regierung in der verfassungsmäßig vorgeschriebenen eise einstweilen an den Präsfidenten des Obergerichts abgetreten und persönlich den -Oberbefehl der Regierungstruppen übernommen. Wiewohl diese durch einberufene Corps von Nationalgarden be⸗ trächtlich verstärkt worden find, so befinden sich doch auf Seiten der Pronunciados eine verhältnißmäßig größere Zahl wirklicher und geübter Truppen. Der Palast, die Citadelle, die Kirchen und größeren Gebäude sind von den streitenden Parteien besetzt, in den Straßen stanonen aufgefahren und Verschanzungen aufgeworfen. Indeß ist gestern ein 48stundiger Waffenstillstand abgeschlossen und den fremden Gesandten und Konsuln davon Anzeige gemacht wor⸗ den. Der Ausgang der Sache wird davon abhängen, ob die Pro— vinzen die Regierung Comonfort's aufrecht erbalten. An einzelnen Punkten sind (vor Abschluß des Waffenstillstandes) vereinzelte Schüsse gefallen. Von einem Bombardement der Stadt aber war gar keine Rede.“

Asien. Die amtliche „London Gazette“ vom 16. Februar veröffentlicht drei auf die Operationen gegen Canton bezügliche Depeschen. Die erste derselben, an das Kriegs⸗-Ministerium ge— richtet, lautet:

„Canton, 29. Dezember 1857 Mylord! Es gereicht mir zur großen Genugthuung, zu melden, daß die Stadt Canton heute früh um 9 Uhr gestürmt und genommen wurde, und zwar mit einem unbedeutenderen Verluste, als zu erwarten war. Sämmtliche verbündete Truppen, unter denen das beste und herzlichste Einvernehmen herrscht, legten großen Wetteifer an den Tag. Wir haben den Verlust des Capitains Bate von der Königlichen Flotte, so wie den des Lieutenants Hackett vom ö5hsten Regiment zu beklagen. Lieutenant Bowen vom selben Regiment ward schwer verwundet. AÄlles ist noch in Verwirrung, und die Post geht ab. Ich muß deshalb eas ih cher, Mittheilungen bis auf die nächste 4 n verschieben. G. T. van Straubenzee, General-Major, Befehlshaber der Truppen in China. Fort Gough wird so eben besetzt.“

Auf der Admiralität in London sind folgende zwei Depeschen des Contre⸗Admirals Sir Michael Seym our eingelaufen:

Operationen f Canton. Nr. 357. Ihrer Majestät Schiff ‚Koromandel“. Canton, 28. Dezember 1857.

1) Sir! Mein Schreiben vom 15. d. Mts. meldete die friedliche Be⸗ setzung von Honan Point durch die Truppen der verbündeten Mächte, so wie, daß von den Gesandten der verbündeten Mächte an Deh, den kaiser⸗ lichen Ober⸗Kommissar, ein Brief gesandt worden sei, in welchem die Forde⸗ rungen der beiden e. enthalten und ihm 10 Tage Bedenkzeit gegeben waren mit der Erklärung, daß man, wenn nach deren Ablauf jene Forderungen nicht bewilligt wären, zu Zwangsmaßregeln gegen die Stadt Kanton schreiten werde.

„2) Die Brigade der Königlichen Marine-Soldaten und der König⸗ lichen Marine⸗Artillerie, so wie ein Theil der Flotten⸗Brigade, ward gleich darauf nach den großen Vorrathshäusern auf Honan gebracht und bequem einquartiert. Die Truppen blieben an Bord der Transportschiffe „Lan⸗ cashire Witch“ und „Moresfoot“ zu Whampoa. Das französische Contin⸗ gent blieb an Bord der französischen Schiffe, mit Ausnahme eines kleinen Detachements, das Honan mit uns occupirte.

»3) Am 18ten erhielt ich eine Zuschrift des Earl Elgin und des Baron Gros, in welcher mir mitgetheilt wurde, daß die Antwort des Ober⸗Kommissars eingetroffen sei und daß dieselbe höchst unbefriedigend laute. Die Ober⸗Befehlshaber der Flotten und der Landtruppen wurden zu einer Konferenz an Bord der „Audacieuse“ eingeladen, um in Erwä⸗— gung zu 7 welche weitere Schritte zu thun seien in Folge des Ent⸗ schlusses Beh's, die sehr gemäßigten Forderungen der beiden Regierungen nicht zu bewilligen.

„q) Die Konferenz fand am 21. d. M. statt. Es ward beschlossen, daß die Bevollmächtigten Se. Excellenz den Kaiserlichen Ober-Kommissar dabon in Kenntniß setzen sollten, daß in Folge des abschlägigen Bescheides, den er auf die an ihn gestellten Forderungen ertheilt, die weitere Erledi⸗ gung der Frage den Flotten⸗ und Militair⸗Behörden übertragen worden sei, daß wir einen diese Thatsache enthaltenden Brief an Se. Excellenz richten und in demselben zugleich anzeigen sollten, falls die Stadt uns binnen 48 Stunden friedlich übergeben werde, solle Leben und Eigenthum geschont werden; würden die Bedingungen jedoch nicht angenommen, so werde ein Angriff auf die Stadt erfolgen.

„5) Da alle unsere Anstrengungen, die Uebel des Krieges von den Chinesen abzuwenden, an der Hartnäckigkeit, welche das Benehmen des Kaiserlichen Kommissars vom 21. Oktober 1856 an auszeichnete, ge⸗ scheitert waren, so blieb den Befehlshabern der verbündeten Streitkräfte nichts Anderes übrig, als sich an den Kaiserlichen Kommissar zu wenden und den peinlichen Entschluß, Canton anzugreifen, zur Ausführung zu bringen. Heute früh, bei Tagesanbruch, ward der Anfang damit gemacht. Der Abgang des Paketboots wird mich verhindern, weitere Berichte zu erstatten. Is stehe jetzt auf dem Punkte, mich zu den Truppen zu be⸗ geben, welche sich zu Kuper's Island ausschiffen, um die Mauern der Stadt zu erstürmen.

„»6) Ich lege die Abschrift zweier General-Befehle vom 26. d. M. bei, so wie von Denkschriften, welche General van Straubenzee abgefaßt hat und welche die zum Angriff nöthigen Anstalten enthalten. Cann 36 Ew. Herrlichkeiten vollständig von unserem Plane in Kenntniß etzen.

ö. . gereicht mir zur Freude, melden zu können, daß zwischen den Ober⸗Befehlshabern der verbündeten Streitkräfte die vollkommenste Ein⸗

tracht herrscht. M. Seymour.“

Nr. 358. ; „Hauptquartier, 29. Dezember 1857.

1) Mein Herr! Mit den Gefühlen der höͤchsten Befriedigung habe ich die Ehre, den Lord⸗ Kommissaren der Admiralität zu melden, daß die Standt Canton heute früh von den See, und Land-Truppen unter dem Befehl des Contre⸗Admirals Rigault de Genouilly, des General⸗Majors van Straubenzee und meiner selbst angegriffen und mit Leitern er⸗ e wurde. Ausführlicheres werde ich mit dem nächsten Paketboot erichten.

„2) Unsere große Freude über diesen raschen Erfolg ward durch einen großen Unfall getrübt, nämlich durch den Tod des Capitains William Thornton Bate, von Ihrer Majestät Schiff ‚„Actäon“. Er ward durch eine Kugel getödtet, während er eine Rekognoszirung vornahm, um eine passende Stelle zum Anlegen der Sturmleitern aufzufinden.

»3) Dieses beklagenswerthe Ereigniß hat allgemeine. Trauer verur— sacht, indem Capitain Bate nicht weniger wegen seiner vielen Tugenden geliebt, als wegen seiner seemännischen Tüchtigkeit geachtet und bewundert war. Durch seinen Tod hat Ihre Majestät einen sehr talentvollen, eifri⸗ gen und getreuen Diener verloren.

4) Wir haben noch den Tod eines anderen Offiziers zu beklagen, den des Lieutenants Hackett nämlich vom 59. Regiment, der kurz nach der Landung von einer Schaar chinefischer Soldaten ermerdet wurde.

»5) Ich habe nur von zwei Offizieren gehört, welche verwundet wurden. Es sind dies der Lieutenant Lord Gilford vom Schiffe „Calcutta“ (schwer verwundet; eine Kugel zerschmetterte ihm den Arm) und Herr Thompson, Midshipman auf dem „Sanspareil“ (schwer verwundet durch eine Rakete). Ich bin nebst meinen tapfern Kollegen eifrig beschäftigt, unsere Position zu sichern. M. Seymour.“

Nach einem am 16. Februar veröffentlichten parlamentarischen Ausweis bestand die indische Armee zur Zeit, wo die Meuterei in Mirut ausbrach, aus folgenden Truppen. In der Präfident— schaft Bengalen an Europäern: 2271 Offiziere, 1602 Sergeanten und 18,815 Gemeine, von denen 1800 in Pegu standen; an Ein— geborenen: 2325 Offiziere, 5821 Havildars und 110,517 Ge⸗ meine. In Madras an Europäern: 10 194; an Eingeborenen: 366 In Bombay an Europäern: 9589; an Eingeborenen 30,940.