1858 / 47 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ueber die Transportmittel der preußischen Eisenbahnen enthalten die amtlich zusammengestellten statistischen Nachrichten folgende Angaben: Es waren am Schluß des Jahres 1856 vorhanden 1709 Personenwagen (132 mehr als ult. , , davon 241 vierrädrige 8. mehr), 1423 sechs⸗ rädrige (119 mehr), achträdrige . als im Vorjahre), 394 Gepäckwagen (42 mehr). An Lokomotiven wurden von 19 der 27 Eisen⸗ bahn⸗Verwaltungen des preußischen Staates im Laufe des Jahres neue beschafft, und zwar 131 Stück (128 Lokomotiven mit Tendern und 6 Tender. Maschinen). Hierdurch ist die Gesammtzahl aller im Jahre 1856 auf den preußischen Eisenbahnen im Betrieb gewesenen Lokomotiven auf 995 angewachsen, gegen 869 im Jabre 1855 und hat sich letztere Zahl mithin um 126 vergrößert, indem 7 ältere Lokomotiven aus— rangirt sind und 1 an den Rheinbrückenbau in Köln abgegeben ist. Jenem Mehr an Lokomotiven steht eine Vermehrung der Betriebslänge der Eisenbahnen von 499,099 auf 561,37 Meilen (also um 6e2,z3s Meilen) gegenüber, bei welcher letzteren Zahl die ganz im Auslande liegende 3,ss1 Meilen lange Strecke dn fe uffn der Aachen⸗Mastrichter Bahn nicht eingerechnet, auch die am 31. Dezember 1856 eröffnete Linie Königszelt⸗Liegnitz noch nicht in Betracht gezogen. Von den neubeschafften Lokomotiven sind 29 Stück oder circa ein Fünftel ungekuppelt, die übrigen 105 Stück hingegen inkl. 6 Tender⸗Lokomotiven gekuppelt. Die Gesammtzahl der 1856 in Betrieb gewesenen Lokomotiven zerfällt in 461 ungekuppelte und 534 gekuppelte gegen 410 ungekuppelte und 429 gekuppelte des Vorjahres. Bis auf die in einzelnen Fällen zur Anwendung gekommenen Tender⸗Lokomotiven weichen die Lokomotiven des Jahres 1856 (welche ganz überwiegend aus der Borsigschen Anstalt her⸗ vorgegangen sind) hinsichtlich ihrer Constructions⸗ e hen s von denen der letztvorhergegangenen Jahre nicht wesentlich ab. Sie find im Allge⸗ meinen jedoch noch größer geworden, da sie durchschnittlich circa 914 e er acs Heizfläche haben, während die Lokomotiven des Jahres 1855 durchschnittlich nur 880, die des Jahres 1854 nur 823 und die der frü— heren Jahre durchschnittlich nur 703 Quadratfuß haben. n gleicher Weise beträgt die durchschnittliche Leistungsfähigkeit der im Jahre 1856 beschafften Lokomotiven 257 Pferdekraft gegen A9, 2314 und 193 Pferde⸗ kraft der Verjahre. Das Durchschnitts-Verhältniß der Heizfläche zur Maximalleistung in Pferdekräften stellte sich, wenig abweichend gegen früher, auf 3, ss Quadratfuß (Feuerkasten und Heizrohr zusammen gerechnet) für die Pferdekraft (gegen 3,83 Quadratfuß im , .

Die aus der Staatskasse gänzlich zu unterhaltenden Kunststraßen der hohenzollernschen Lande (unmittelbare Staatsstraßen) haben im Ganzen eine Länge von 63,873, Ruthen württemberger Maaß, oder 18 penn z' Meilen. Es sind dies folgende 8 r eff ßen 1 Stockach⸗-Sigmaringen⸗ Gammertingen -⸗-Hechingen⸗Haigerloch⸗Sulz mit Zweigstraßen in den Zügen Stockach, Pfullendorf, Wald, Ueberlingen, Jechingen⸗Rothenburg c., im Ganzen 39,341, Ruthen württemb. M.; 2) Mößkirch⸗Krauchenwies⸗Mengen 2838,6 R. w. M.; 3) Mößkirch⸗Sigma⸗ ringen⸗Scheer 5541, R. w. M.; 4) Donauthalstraße 1. Section 1606 R. w. M.; 5) Veringendorf⸗Ebingen⸗Bisingen 5355 R. w. M.; 6) Gammer⸗ tingen⸗Trochtelfingen⸗Reutlingen 3126 R. w. M.; 7) Balingen⸗Hechingen⸗ Tübingen 4821 R. w. M.; 8) Neckarstraße (Sulz⸗Herb) 590 R. w. M.; Die Unterhaltung dieser ö Straßenzüge erfordert nach dem diesjährigen Etat 29,570 Fl.

Die in Preußen lebenden Mennoniten zahlen für die ihnen auf Grund ihrer den sriegsdienst untersagenden Glaubenssätze bewilligten Freiheit vom Militairdienst eine Steuer als Aequivalent ihrer Stellver⸗ tretung in letzterem. Nach dem diesjährigen Staatshaushalts⸗Etat beträgt diese Steuer im Ganzen 7070 Thlr., und zwar im Regierungsbezirk Danzig 600 Thlr., Marienwerder 5000 Thlr., Minden 124 Thlr., Arns⸗ berg 21 Thlr., Koblenz 175 Thlr., Düsseldorf 1063 Thlr., Köln 35 Thlr., Trier 35 Thlr, Aachen 17 Thlr.

Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.

Erfurt, 18. Februar. Auf der Thüringischen Bahn resp. an Fahr⸗ zeugen derselben sind im Laufe des Monats Januar 1858 Achsbrüche nicht vorgekommen. Dagegen wurden bei Gelegenheit der fortlaufenden

Revifion in der Werkstatt wegen aufgefundener alter Einbrüche hinter der

Radnabe außer Gebrauch gesetzt: 6 Güterwagen ⸗Achsen aus der Fabrik von Wöohlert mit dem Stempel Axletree Conip., welche circa 29, 000 Meilen durchlaufen, und 1Personenwagen⸗Achse aus derselben . und gleichen Stempel, welche circa 28,500 Meilen durchlaufen hat. Als muthmaßlicher Grund des alten Einbruches muß der scharfe An— satz an der Nabe betrachtet werden.

Ueber den Handels- und Gewerbebetrieb im Regierungs⸗ bezirk Trier gehen der „Pr. Corr.“ unterm 20. d. Mts. folgende Nach⸗ richten zu: „Die Handelskrisis hat auf den Geschäftsbetrieb nur mittelbar eingewirkt; abgesehen von der Leder-Fabrication, welche durch den Preis— abschlag der Häute eine ungünstige Konjunktur zu bestehen hatte, sind keine besonders bemerkbaren . hervorgetreten. Die neuen Weine in sich auf ihren früheren Preisen, theilweis sind letztere auch ge— stiegen. Das Fuder Wein wird zu 100 bis 0 Thlr. verkauft. Es ist jedoch noch wenig Bewegung im Weinhandel an der Mosel, während die 2 Krescenz an der Saar größtentheils zu 126 bis 275 Thlr. pro * er bereits verwerthet ist. Von den auf dem Gute Scharzhof bei

Biltingen , , . 51 Fudern wurde gleich nach der Ernte zu 80 bis Thlr. verkauft; kürzlich sind mehrere 6 mit 1200 bis 1230 Thlr. bezahlt worden. An der Ober-Mosel fehlt es an aller Nachfrage nach neuen Weinen.“ )

Man schreibt der Pr. C.“ aus Münster unter dem 19. d. M. über die Stromverhältnisse der Ems: „Der vorjährige überaus niedrige der Ems, welcher noch 3 Zoll niebriger war, als der nledrigste bisher dagewesene von O0 Zoll am Pegel zu Greven, war für die Ausführung von Wasserbauten 2 günstig, als nachtheilig für die Sęifffet nt. tit den gewöhnlichen für diesen Zweck ausgeseßzten Mitteln konnten daher sehr erhebliche Erfolge erreicht werden, wozu es sonst außerordentlicher Zuschüsse bedurft hätte. Es wurden nicht nur die älteren Werke gründlich ausgebessert, sondern vornehmlich zwei der Schifffahrt höchst hinderliche Stellen zwischen Greven und Ems⸗ detten verbessert, die Ufer der neuen Durchstiche befestigt und der Strom umfassend von alten Senkhölzern gereinigt. Der günstige Er⸗ folg dieser Arbeiten zeigt sich dadurch, daß ungeachtet des . niedrigen Wasserstandes zwischen Greven und Mesum ein durchschnittlicher Wasserstand von 1 Zoll, von hier ab bis Rheine aber ein solcher von 3 Fuß vorhanden war. Die Schifffahrt auf der Ems war während des vergangenen Jahres von geringer Bedeutung. Es passirten zu Berg 572 Pünten mit 4837 Last Ladung, zu Thal 498 Punten mit 2219 Last Ladung. Die hiernach als Durchschnittsbetrag der Ladung sich ergebende niedere Zahl von 9 Last für die Bergfahrt, von 4 Last bel der Thal— fahrt, erklärt sich hinreichend aus dem niederen n , , ohne daß arin eine Folge des vermehrten Verkehrs auf der Westphälischen Eisen—⸗ dahn zu erblicken ist.“

Ueber den Gewerbebetrieb im Regierungsbezirk Arnsberg wird der Pr. C.“ unterm 19ten d. M. geschrieben: „Die anhaltende Trockniß in Verbindung mit der eingetretenen Geldkrisis und dadurch be⸗ wirkter Flauheit des Handels haben einen hemmenden Einfluß auf den Gewerbebetrieb ausgeübt. Durch Wassermangel waren fast sämmtliche Hütten, Puddel⸗ und Walzwerke, so wie die meisten Wasser⸗ mühlen zum Stillstande gezwungen. Die in den Fluren Nie⸗ dersfeld und Silbach (Kreis Brilon) angestellten Schürfversuche auf Eisenstein lohnen durch reichliche Ausbeute, was für die armen Bewohner dieser Gegend höchst erfreulich ist. Die Dachschiefer⸗ gruben bei Nuttlar und Antfeld sind in schwunghaftem Betriebe. Die Henrichshütte bei Hattingen ist in steter Erweiterung begriffen: gegen⸗ wärtig werden dort der dritte und vierte Hohofen erbaut. Das Werk verspricht überhaupt das bedeutendste der gan en Gegend zu werden. Im Kreise Olpe wurden zwei neue Walzwerke in Betrieb gesetzt und eine neue Hütte zum Anblasen zugestellt; ein anderes Werk in diesem Kreise sieht einer großartigen Erweiterung entgegen, zu welchem Zwecke eine Acitien⸗ gesellschaft konstituirt worden ist.“

Bekanntlich soll neben der Linie zwischen Irland und Neufund⸗

land noch eine zweite unterseeische Telegraphenlinie über die azo⸗

rischen Inseln Europa mit Amerika verbinden. Die französische Regie⸗ rung hat darüber im Mai 1857 mit W. Glower, als Vertreter einer inter⸗ nationalen europäisch⸗amerikanischen , Ci fee, e. einen Vertrag abgeschlossen, der sich im 12. Heft des 4. Jahrgangs der Zeitschrift des deutsch⸗oͤsterreichischen Telegraphen⸗Vereins abgedruckt findet. Der Ver⸗ trag ermächtigt Herrn Glower, für einen Zeitraum von 40 Jahren, vom Datum des Bestaͤtigungs⸗ Dekretes des Vertrages ab, eine unterseeische Telegraphenlinie herzustellen. welche von der franzoͤsischen Küste un⸗ weit Bordeaug ausgeht, Cap Finisterre in Spanien, Lissabon und die gor fen Inseln berührt und in Boston in den Vereinigten Staaten von Nordamerika endet. Als Gegenleistung für diese ihm ertheilte Er⸗ mächtigung übernimmt Herr Glower in seinem eigenen Namen, wie im Namen der von ihm vertretenen Gesellschaft die Verpflichtung: 1) alle Depeschen der französischen Regierung und ihrer Vertreter in Amerika kostenfrei zu befördern und denselben in der Reihenfolge der Beförderung den Vorrang von den Privat⸗Depeschen einzuräumen; 2) alle nach dem europäischen Kontinent bestimmten Depeschen über die französischen Linien zu richten, mit Ausnahme der nach Spanien und Portugal bestimmten, welche direkt in diese Länder geleitet werden können; 3) für die Korrespondenz von oder nach Frankreich die Gebührensätze der meistbe⸗ günstigten Nation in Anwendung zu bringen. Die französische Regierung behält sich das Recht vor, überall, wo es ihr passend erscheint, geeignete Controlmaßregeln nach ihrem Ermessen zu treffen, um die Ausführung der Convention zu überwachen. Der Dienst dieser Telegraphenlinie wird in Frankreich durch Staats-Telegraphen⸗Beamte versehen, welche die Gesell⸗ chaft besoldet. Dieselben beziehen das ihrem Grade und ihrer Klasse im Staatsdienst entsprechende etatsmäßige Gehalt. Wenn die Linie uit innerhalb drei Jahren vom 9. Mai 1857 ab fertig und im Betrieb ist, oder wenn, nachdem die Linie in Betrieb gewesen, eine Unterbrechung über ein Jahr eintritt, so wird der Vertrag als erloschen betrachtet. Die französische Regierung hat übrigens das Recht, auch noch andere trans⸗ atlantische Linien zu gestatten, wenn sie an einem anderen Ausgangspunkte

das französische Gebiet berühren. (Pr. C.) Man schreibt der Pr. C.“ aus Rio de Janeiro unter dem

13. Januar: „In den Magazinen von Rio de Janeiro lagern gegen⸗ wärtig mehr als 400,000 Sack Kaffee. Ihre Ausfuhr würde, wenn sie

bewerkstelligt werden könnte, ein Kapital von nahe an 8000 Contos (6 Millionen Thaler) verfügbar machen und damit den hiesigen Geld⸗ und Coursverhältnissen eine gesundere Stimmung wiedergeben. Aber die Märkte in Europa und Nord⸗Amerika sind noch mit Kaffee überfüllt, und bei der Fortdauer der Fallissemente wagt Niemand, den dortigen Häusern Produkte zu konsigniren. Einige unbedeutende Ankäufe von Kaffee für die Zwecke der Ausfuhr fanden am 7. und 4 Januar statt, indem die Käufer hofften, mit der nächsten Post die Nachricht von einer Besserung der Geldverhältnisse in Europa und Nord-Amerika zu erhalten. Als man sich hierin getäuscht sah, hörten die Ankäufe * In Gemäßheit der letzten Berichte von den Kaffeepflanzungen erwartet man, daß die diesjährige Kaffee⸗Ernte hoͤchstens einen Durchschnittsertrag von 2.300, 0090 bis 2,400, 000 Sac liefern werde, 1, 100 bis 1,200, 000 Sack mehr als im Jahre 1857. Die Vorräthe von früheren Ernten in den Händen

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der Pflanzer werden auf 800, 00 bis 900, 0909 Sack geschäßt, 1,500,000 bis i Ho Sack weniger als im Jahre 1857. ie höchsten Preise, welche im Jahre 1857 gezahlt wurden, waren für die ersten und bon lichsten Sorten 5600 bis 58600 Reis, für schöne gemischte Sorten 545 Reis, fr gewöhnliche gemischte Sorten 52090 Reis pro Arroba. Am 2. und 4. Januar zahlte man für die ersten Sorten nur 4009, für die ge⸗ mischten nach Qualität nur 3700 bis 3900 Reis pro Arroba. Brafiliens Hanbel und Finanzen, die vor Allem von der Einnahme aus dem Kaffee abhängen, dürften daher in diesem Jahre einen sehr empfindlichen Druck erleiden. . ;

Das Vorhandensein ausgedehnter Steinkohlenlager im

reista at Ehile erscheint für das Land als ein doppelt glücklicher Um⸗ feen weil der an gi rige Betrieb der zahlreichen Silber⸗ und Kupfer⸗ schmelzen im Distrikt von Copiapo und an der Grenze von Atacama, bei dem gzfun! jeder forstwirthschaftlichen Maßnahmen, einen Holzmangel erzeugt hat, welcher in Fel der seit 1845 an den Kuͤsten eingerichteten Dampfschifffahrt noch fühlbarer geworden ist. Kenntniß von jenen Kohlen⸗ lagern hatte inan schon zur Zeit der spanischen Oberherrschaft erlangt, doch wurde auch nicht einmal der Versuch gemacht, diese in der Umgegend von Concepcion und Talcahuano neuentdeckten Mineralschätze auszubeuten, da es an ben nothwendigen Apparaten und an Kapital gebrach. Erst 1859 legten einige reiche Kapitalisten aus Valdivia und Concepcion mit Ernst und Eifer Hand ans Werk, und es wurden südlich vom Biobio-Fluß an den unter dem Namen „Lota“ und „Coronel“ bekannten Punkten der Küste, unter Leitung deutscher Ingenieure, die ersten Schachte getrieben, welchen bald andere auf den Punkten „Lotillo“ und „Playa Nueva“ folgten. Seit 1854 liefern diese Gruben ein beträchtliches Kontingent nicht blos für den Bedarf der Schmelzhütten, sondern auch für den der Dampfschiffe. Die Gesammtförderung jenes Jahres , 15,000 Tonnen, die des fol⸗ genden (1855) 30,006 Tonnen, die von 1856 72, 00 Tonnen. Auf den Gruben von ‚Lota“ allein stehen 7 Dampfmaschinen zur Bewältigung der Gewässer, und sollen die aufgewandten Summen 1,200,000 Dollars über⸗ steigen. Dennoch fördert man bis jetzt nur aus einer Tiefe von 360 Fuß. Bei „Lotilla“ beträgt die Leu etwa 300 Fuß und bei Coronel etwa 150 Fuß. Bei Playa Nueva allein sind fünf bis sechs Schachte vorhanden, welche i gange zu eben so vielen, verschiedenen Eigenthümern gehörigen Gruben bilden. Die zahlreich angestellten Bohrungen haben er—⸗ geben, daß die Kohlenflötze im südlichen Theile des Landes in ungeheurer Ausdehnung streichen. Schon jetzt bietet die inländische Kohle (deren Preis in Valdivia auf 75 8 Dollars zu stehen kommt) der Konkurrenz der eng⸗ lischen, ohne irgend welchen Fenn zu genießen, die Spitze, unb es liegt nahe, anzunehmen, daß diese Mineralschäße auf die Zukunft des Landes größeren Einfluß ausüben werden, als die vorhandenen Kupfer- und Silber⸗ erze auf seine bisherige Entwickelung geübt haben. (Pr. Corr.)

Man schreibt der „Pr. C.“ aus Panama vom 25. v. M.: „Am verflossenen 21sten gerieth der Güterzug von hier nach Aspinwall zwischen Matchin und Obispo aus den Schienen; Lokomotive nebst Tender und zwei Güterwagen stürzten die Boͤschung der Bahn hinab, und der Verkehr blieb einige Zeit unterbrochen. Verlust an Men⸗ schenleben oder bee e. Verletzungen sind bei dem Unfall glücklicher⸗ weise nicht zu beklagen. Im Uebrigen hebt sich der Bahnverkehr von Tage zu Tage, und die Zahl an Passagieren allein, welche diese Route nach San e benutzten, e . im verflossenen Jahre 17,636 in der Fahrt dorthin, 12,367 in der Fabrt zurück. Der Schiffsverkehr nach San , . betrug 24 Schiffe von 46,200 Tonnen, der von San Francisco nach hier 23 Schiffe von 46,373 Tonnen. Auch gingen im

, . Jahre bedeutend größere Quantitäten Guayaquil⸗Cacao, als

je früher mittelst der Bahn über die Landenge 9476 Ctr. gegen 1719 im Vorjahre, 4923 im Jahre 1855, 530 im Jahre 1854, 513 im Jahre 1853. Dennoch war der Gesammt⸗Cacao⸗Export Guayaquils gerade im verflossenen Jahre geringer, als je zuvor, und betrug nur 147,559 Ctr. Man darf also annehmen, daß gerade dieser Artikel noch eine bedeutende Steigerung des Güterverkehrs hervorrufen wird.“

Helzzig. 23. Februar. Leiprzig-Dresdener 286 G. Löbau-Lit- taner Litt. A. 553 Br.; do. Litt. B. 81 G. Magdeburg-Leipziger I. Emis- sion 2505 Br.; do. II. Emission —. Berlin- alter —. Berlin- Stettiner —. Cöln- Mindener Thüringische 1227 G. Friedrieh- Wilhelms - Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landen- bank - Aetien Litt. A. u. B. 993 G.; do. Litt. C. —. Braunsehn eiger Bank- Actien —. Weimarisehe Bank- Actien 1027 Br. Oesterreich. 33 Metalliques 80 G. 1854er Loose —. 1554er National-Anleihe 827 Br. Preussische Främien-Anleihe —.

KRreslHlarg, 24. Februar, 1 Uhr 3 Minuten Kachmittagzs. (Tel. Dep. d. Staata - Ahzeigers.) Oeeterreichische Banknoten 63 G. Frei- burger Stamm - Actien 1147 Br.: do. dritter Emission 1097 G. Ober- schlesigche Aetien Lit. A. 139564, Br.; do. Lit. B. 1289 Br.; do. Lit. C. 13955 Br. Qbersehlegigche Frioritäts - Obligatinen Lit. D. S9) Br.; do. Lit. E. T7 Br. Kosel -Oderberger Stamm-Aetien 56 Br. Kosel- lr g er krioritäts - Ohligationen —. Heisse- Brieger Siamun- Aetien

Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 8) pCt. Tralles 63 Thlr. G. Weizen, weiser 54 66 Sgr., gelber 53 64 Sgr. Koggen 37-41 8gr. Gerste 33 38 Sgr. Hafer 28 - 533 Sgr.

Die Stimmung war günstig, die Course erfuhren jedoch nur un— wesentliche , ,,

HHamhbanrg. 23. Februar, Nachmittags 2 Uhr 40 Minuten. Anfangs animirt, schliesst matter.

Schluss-Oourse: Stieglitz de 1855 993. 3pror. Spanier 353. 1proz. Spanier 215. National- Anleihe 8iz. 5proz. Eusgen —. Mexikaner —. Diseonto 17 G.

London lang 13 Mk. 19 Sh. not., 13 Mk. 14 Sb. bez. London

kurz 13 Mk. 2 Sb. not., 13 Mk. 33 Sh. bez. Ameterdam 36. Wien 79.

Getreidemarkt: Weizen loeo weiehende Tendenz. Roggen loeo flau. Oel loco 233, pro Mai 2273. Kafsec, geringe Umsätze, Freise jedoch unverändert. Hier 3000 Ctr. pro März-April 171.

Eromkakrrart a. M.., 23. Februar, Nachmittags 2 Chr 28 Minut. Wiener Bank-Aectien begehrt und höher.

Schluss · Course: Neueste preussisehe Anleihe 113. Preussinsche Kan- senseheine 1043. Cöln- Mindener Eisenbakh- Actien Friedrich- Wilhelms - Nordbahn Ludwigahafen - Bexbach 145. Frankfurt- Hanau —. Berliner Weehsel 105 Br. Hamburger Wechsel S8. Londoner Wechsel 1165. Pariser Weehsel g3. Amaterd. Wech- zel —. Wiener Weekael 1123. Frankfurter Bank-Antheile 3pror. Spanier 373. Iproz. Spanier 253. Kurhessiseke Leose 41. Badi-

sche Loose 53. 5prsz. MNetalliques 76. pror. Netalliques 68.

1854er Losse 10195. Oesterreiehisehes Nationas-Anlehen 80. Oeagter- reichisebe Bank- Antheile 1109.

Wiem, 24. Februar, Mittags 17 Uhr 15 Minuten. (Wolffs Tel. Bur.)

Silber- Anleihe 96. 5pror. Metalliques 82. Iproz. Metalliques 72. Bankaetien 984. Nordbahn 186. 185 4e L st 109853. National! - An- lehen 859. London 10, 19p. Hamburg 18 Paris 12353. Gold 8. Silber 5.

Anaterckam ., 23. Februar, Nachmittags d Uhr. (Wolts Tel. Bur.) Oesterreichische Effekten begehrt, lebhafter Umsatz.

Schluss- Course: 5proz. österreich. National! - Anleine 763. 5prox. Metalliques Lit. B. S6. 5proa. Metalliques 315. 24proz. Netalliques 383. 1proz. Spanier I6 . 3hroz. Spanier 37. 5proz. Russen Stieg- lit? 91g. 5proz. Russen Stieglitz de 1855 99. Mexikaner 193. Lon- doner Wechsel, kurz 11, 677. Hamburger Wechsel, kurz 353. Hel- ländisehe Integrale 63.

Laonmdanm, 23. Februar, Mittags 1 Uhr. (Wuolff's Tel. Bur.) Consols 96.

Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur. Consols eröffneten 96 und stiegen auf Notiz. Silber 613. .

Consols 965. 1proz. Spanier 2697. Hexikaner 203. Sardinier 90. pro. Russen 111. 4ᷓproz. Ruasen 99.

HEirverpecli, 25. Februar, Mittags 12 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Baum wolle: 4 5000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern un-

verändert.

Faris, 23. Februar, . 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.)

Consols von Mittags 12 Uhr waren Sök gemeldet. An der Börse wollte man wissen, Wale wski habe eine Note versöhnlichen Inhalts

nach London abgesandt. Die 3proz. eröffnete zu 69, 55, wich auf 69, 40, hob sich auf 69, 0 und schloss sehr fest und sehr belebt zur Notiz. Alle Effekten waren gesucht. Consols von Mittags 1 Uhr waren gleiehlautend 96, eingetroffen. ..

Sehluss - Course: Spro. Kente 69, 60. 4 EEν. ente Si. 3pror. Spanier 37. 1proz. Spanier 26. Silaeranleihe g0.

Nörigliche Schanseiele.

Donnerstag, 25. Februar. Im Opernhause. (41ste Vor⸗ stellung.) Neu einstudirt: Die Vestalin. Lyrisches Drama in 3 Abtheilungen, nach dem , n des Herklots. Musik von Spontini. Erie von Taglioni. In Scene geseßt vom Regisseur Wagner.

Besetzung: Licinius, römischer Feldherr, Hr. Formes. Cinna, Befehlshaber einer Legion, Hr. Krause. Der Oberpriester Jupiters, Hr. Fricke. Julia, eine Vestalin, Frau Köster. Die Bber⸗Vestalin, Frl. Wagner. Der Ober⸗Zeichendeuter des Opfer⸗ dienstes, Hr. Bost. Senatoren, Anführer, Priester, Vestalinnen, Krieger, Lictoren, Volk, Geweihte Flora's und der Erheinischen Venus. Ort der Handlung: Rom. Solo-Ensemble⸗Tängze und Gladiatoren- Kämpfe werden ausgeführt von den Frls. M. Ta⸗ glioni, Forti, Cafati, Frau Telle, Frau Hoguet, Frls. Kitzing, Koch, Trepplin, Selling 2, den Herren Hoguet, Muller, Gas⸗ perini, Ehrich, Ebel, Krüger, Telle, Stullmüller und gesammten Corps de Ballet. Die neuen Decorationen nach Schinkel sind vom Königlichen Decorationsmaler Professor C. Gropius.

Mittel⸗Preise.

Im Schauspielhause. (H4ste Abonnements⸗Vorstellung.) Neu einstudirt: Der Oheim. Lustspiel in 5 Akten.

Besetzung: Dr. Lowe, Hr. Hendrichs. Julius, Baron von Löwenberg, sein Neffe, Hr. Porth. Frau von Stürmer, Frau Frieb⸗Blumauer. Anna, ihre Stieftochter, Frl. Puls. Herr von Riebler, Hr. Hiltl. Martin, Bedienter des Dr. Löwe, Hr. Grua. Henriette, Kammermädchen der Frau von Stürmer, Frl. Denecke. Catharine, eine arme Wittwe, Frau Adami. Ein Notar, Hr. Grohmann. Christian, Diener der Frau von Stürmer, Hr. Ostermeyer.

Freitag, 26. Februar. Im Opernhause. (42ste Vorstellung): Der Kadi. Burlesk⸗komische Oper in 2 Akten, nach dem Fran⸗ zösischen des M. T. Sauvage, deutsch von C. Golmick. Musik von Ambroise Thomas. Hierauf: Théa, oder: Die Blumenfee. Ballet in 3 Bildern, vom Königlichen Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugni.

Im Schauspielhause. (Hö5ste Abonnements⸗Vorstellung.) Der Oheim. Lustspiel in 5 Akten, vom Verfasser von „Lüge und Wahrheit“.