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Baiern. Nürnberg, 4. März. Eestern wurden die Sitzungen der Handelsgesetzgebungs-ommission durch deren ersten Präsidenten, Herrn Staatsminisler der Justiz Dr. von Ringelmann, vorlaufig geschlossen, nachdem ven ihr die zweite Lesung der drei ersten Bücher des Handelsgesetz⸗ Entwurfs, so wie die Berathung der von der hohen Bundesrersammlung der Kom— mission überwiesenen kontroversen Fragen des Wechselrechtes voll⸗ endet worden ist. Die Kommission wird am 26. April in Ham⸗— burg zur Berathung des Seerechts wieder zusammentreten, Be⸗ fanntlich werden die bisherigen Beschlüsse der Konferenz nebst den dazu gehörigen Protokollen demnäͤchst durch den Buchhandel ver⸗ oͤffentlicht, und es wird dann Gegenstand einer Lritten Lesung sein, die etwa in der Presse und dem betheiligten Publifum laut gewordenen Wünsche in Beziehung auf den Entwurf einer näheren Erwägung zu unterziehen. Herr Minister hr. v. Ringelmann ist gestern sofort wieder nach Muͤnchen zurückgekehrt. (N. C.)
Schweiz. Ba sel, 1. März. Die Abstimmung über die neue Verfassung am 28. Februar lieferte das Ergebniß, daß die Verfassung mit 1078 gegen 708 Stimmen angenommen ist. Die revidirte Verfassung ist jetzt noch der Genehmigung der Bundesversammlung zu unterbreiten.
Großbritannien und Irland. London, 2. Marz. Die Königliche Familie ist gestern Nachmittags wehlbehalten in Osborne angekommen.
Sämmtliche hier anwesenden Gesandten machten gestern dem neuen Staats⸗Secretair des Auswärtigen, Lord Malmesbury, im auswärtigen Amte ihre Aufwartung.
Die „Times“ und der „Herald“ zeigen beute mit einer Be⸗ stimmtbeit, die keinen Zweifel mehr zuläßt, die Abdankung Lord Stratford de Redeliffe's von seinem Gesandtschaftsposten an, ohne 3. geringste Andeutung über seinen muthmaßlichen Nachfolger zu geben.
38 genannten Bläͤttter theilen ferner mit, daß Lord Cowley auf seinem pariser Posten bleibt. „Sehr wahrscheinlich bis auf
Weiteres“, meint der „Herald“, weil er als einer der Bevollmäch— tigten bei den pariser Friedens⸗Unterhandlungen in viele verwickelte Fragen der englisch-orientalischen Diplomatie eingeweiht, und des— halb bei den bevorstehenden Konferenzen nicht gut zu entbehren sei.“
In der gestrigen Oberhaus-Sitzung nahm Sir F. The⸗
siger zum ersten Male als Lordkanzler seinen Platz auf dem Wollsack ein. Der Marquis von Clanricarde zeigte an, daß er am 15. März einige persönliche Angelegenheiten zur Sprache bringen werde. Lord Brougham beantragte einige den Sklavenhandel betreffende Aus weise. Darauf erhob sich Lorb Der by, um über seinen Regierungs⸗Antritt die üblichen Aufklärungen zu geben. Nachdem derfelbe seine Mittheilungen mit dem Gekenntniß erdffnet hatte, daß er die großen Schwierigkeiten der von ihm übernemmenen Aufgabe nicht verkenne und die ganze Nachsicht des Landes in Anspruch nehme, ging derselbe zu den die Bildung seines Kabinets und die gegen⸗ wärtige politische Situation betreffenden Erörterungen über. Nach dem Votum des Unterhauses, welches die vorigen Minister in der Minorität elassen, und nachdem diese der Königin ihr Entlassungsgesuch eingereicht, ik. Ihre Majeflät ihn befragt, ob er bereit sei, ein neues Ministerium zu bilden. Er habe darauf bemerkt, daß es ihm wünschenswerth ware, vorher die Stellung der politischen Parteien im Unterhause zu prüfen, um danach feinen Entschluß fassen zu können. Ihre Majestät habe ihm dazu Zeit bewilligt, und am nächsten Morgen habe er erklärt, daß er die ihm übertragene Aufgabe annehme, aber bereit bleibe, jedem Anderen, der sich besser im Stande fühlte, eine tüchtige und a e mn mn nz zu bilden, ben Plaß zu räumen. Er habe es nun 3 seine Pflicht gehalten, ch der größtmöglichen Summe politischen Einflusses zu versichern und da m die Abgrenzung der Parteien unter den gegenwärtigen Umständen nicht so bestinmt wie bei früheren Gelegenheiten bezeichnet geschienen, so habe er die Mitwirkung ehrenwerther Personen, welche seine konservativen Grundsätze theilten, erlangen und auf diese Weise ein wesentlich konser⸗ vatives, aber zur Annahme fortschreitender Reformen geneigtes Ministe⸗ rium bilden zu können geglaubt. Graf Derby deutete hier auf seine Be⸗ mühungen hin, die Peeliten für sein Kabinet zu gewinnen; da ihm diese mißlungen, war er genböthigt, nur auf seine vertrauteren Freund sich zu stützen und aus ihnen allein sein Ministerium zu bilden. Er sprach die Ueberzeugung aus, daß dieselben ihre Pflichten unter allen Umständen zur Ehre des Landes erfüllen würden. Indem er dann die Schwierigkeit schilderte, sich auf der Stelle von der Lage der verschiedenen Stagts⸗Departements zu unterrichten, hob er besonders hervor, daß er, in Anbetracht der großen Anstrengungen, welche das Land sich in der letzten Zeit habe auferlegen müssen, um militairische Kontingente zu liefern, erstaunt gewesen sei, zu sehen, in welchem achtunggebietenden Zustande in numerischer Hinsicht die im Vereinigten Königrelch vorhandenen Streit-
kräfte sich befänden, was er zur Ehre des bisherigen Kriegsministers
(Lord Panmure) laut erklären müsse. Hieran knüpfte er die zubersichtliche er. daß der Krieg in Indien seinem Ende entgegengehe, und da die tapferen Thaten Sir Colin Campbell's und seiner . Kampf⸗ enossen jenem Theil der Welt bald den Frieden wiedergeben würden. in Gleiches ließen die neuesten Nachrichten aus China hoffen. Der beste Gebrauch, bemerkte der neue Premier in leßk ter Bezlehung, den man von den erreichten Erfolgen machen könne, sei aber jedenfalls der Abschluß eines ehrenvollen und dauerhaften Friedens, und er hoffe, daß der Ge⸗ danke an eine Gebietserwerbung oder etwas dem Aehnliches niemals einem englischen Minister einkommen werde. Was dir auswärtige Politik be⸗
treffe, so würden hoffentlich mit allen Staaten die freundschaftlichsten Verhältnisse aufrecht erhalten werden. „Wir werden“, fagte Graf Derby, keinen stolzen oder anmaßenden Ton annehmen, sendern unsere Sprache wird darauf berechnet sein, die freundschaftlichsten Gesinnungen zu pflegen. Und wenn es ein Land giebt, mit dem wir mehr als mit anderen solche Beziehungen zu erbalten haben, so ist es das große französische Kaiserreich. Es giebt fein anderes, mit dem wir so viele In⸗ teressen gemein haben. Wenn der große Mann, der in diesem Augenblick die Hisch n diefes Landes regiert, verschwände, so würde die Ruhe in Gefahr schweben, und es würde unberechenbares Unglück entstehen, durch welches die jetzt so glücklich bestehenden Früderlichen Bande geschwächt werden würden. Ich kann nicht umhin, die Hand der Vorsehung in der Art und Weise zu erblicken, wie er einem noch in frischem Gedächtniß ehenden Attentat entgangen ist.“ Indem der Redner hierauf den Fall etzte, es wäre ein solches Attentat gegen die Königin von England ver— übt worden, forderte er das Haus auf, sich zu vergegenwärtigen, von welchen Gefühlen die englische Nation bewegt sein würde, und gab zu be⸗ denken, wie begreiflich die Äufregung sei, die sich nach jener abscheulichen That in Frankreich kundgethan, und wie man dieser Aufregung den Ton einiger der im „Moniteur“ veröffentlichten Adressen zu gut halten müsse. Es sei nicht zu verkennen, suhr der Minister fort, daß unter den Flüchtlingen, welche in England ein Äsyl gesucht, sich solche befänden, die das ihnen gewährte Gasträcht mißbrauchten und eine Sprache führten,
welche vor den Gesetzen des Landes strafbar sei. Der Regierung liege die
Pflicht ob, Individuen, welche solcher Umtriebe verdächtig seien, zu über— wachen und die befreundeten Negierungen gegen deren Machinationen zu schuͤtzen. Doch bedürfe es dazu hinreichender, die Geschwornen über— zeugender Beweise. Graf Derby erwähnte nun der belannten Vor— gange: wie das vorige Ministerlum gleich auf die Nachricht von dem . Attentat die Lage der englischen Gesetzgebung in Bezug auf diesen Fall geprüft, mit der Absicht, dieselbe nach den Erfordernissen des Rechts und der Gerechtigkeit zu verbessern; wie daraus die dem Parlament vor⸗ gelegte und in erster Lesung vom Unterhause genehmigte Bill gegen mörderische Verschwöͤrungen hervorgegangen; wie aber leider gleich Ritig eine Depesche des Grafen Walewsli angelangt und dem Unterhause vorgelegt worden sei, ohne daß das vorige Ministerium dieselbe borher beantwortet habe; diese Depesche habe Ausdrücke enthalten, die zwar vom Grafen Walewski niemals in dem verletzenden Sinne gemeint gewesen, welchen die englische Ration darin habe finden wollen, in der jedoch allerdings einige Stellen vorkämen, durch welche das vorige Ministerium, seiner Ansicht nach, sich wohl zu Gegenbemerkungen hätte veranlaßt finden sollen, was jenes indeß nicht thun zu müssen ge⸗ en habe. Was nun das letzte Votum über die Verschmörungs-Bill zetreffe, so habe es zwar der Erörterung dieser Maßregel ihren ruhigen Charakter benommen, die Bill selbst aber unangetastet gelassen. Jenes Votum habe nicht über eine Frage zwischen der Negierung und einer fremden Nation, sondern zwischen dem Parlament und einem Minister ber Krone entschieden. Nachdem nun in Folge des Abtretens Lord Palmerston's und seiner Kollegen das neue Ministerium die Lage der Dinge erwogen, welche es vorgefunden, habe es, dem Geiste der vom Unterhause angenommenen Resolution entsprechend, den Beschluß gefaßt, den Kaiser der Franzosen in den freundschaftlichsten Ausdrücken um eine Erklärung zu ersuchen, welche dazu geeignet wäre, die Empfindlichkeit der englischen Ration zu beruhigen, und er könne sagen, daß er, da er die Bereitwilligkeit des Kaisers kenne, auf ein freundschaftliches Ersuchen ein⸗— zugehen, die vollkommene Hoffnung hege, es werde eine die öffentliche Meinung befriedigende Antwort darauf erfolgen. Das Verhalten der Re— gierung Ihrer Majestät werde großentheils von dieser Antwort abhängen, doch sei die Regierung entschlossen, unterdessen die Geseze in Wirkung zu bringen, um die Wiederkehr von Komplotten in diesem Lande zu verhin⸗ dern. Der Minister erwähnte hier die Schritte, die schon gegen Bernard, Alsopp u. s. w. geschehen seien, und fügte hinzu, daß er in diesem Augenblick noch nicht im Stande sel, die Gesetzborlagen genau zu bezeichnen, welche die Regie⸗ rung dem Parlament in diesen Beziehungen zu machen gedenke. Schließlich er⸗ kläre Graf Derby, daß sein Ministerlum die von seinen Vorgängern ein⸗ gebrachte indische Bill nicht aufzunehmen, dagegen aber im Lauf der Seffion , eine Maßregel zur Reorganisation der indischen Regierung vorzufchlagen beabsichtige, welche nicht zu solchen Einwendungen, wie die jetzt dem Parlament vorliegende, Anlaß geben dürfte. Das fortwährende Versprechen einer Parlaments⸗Rieform, ohne daß etwas auf diesem Wege geschehe, erklart er für unangemessen und will daher, in Rücksicht auf die von seinen Vorgängern übernommenen Verpflichtungen, sich verbindlich machen, in der That eine Bill zu diesem Zweck vorzubereiten, sobald der Gang der Staatsgeschaͤfte es ihm erlaube, sich mit jenem Gegenstande zu beschäftigen. Ueberhaupt werde er, wenn auch an den bestehenden Insti⸗ tutionen festhaltend, doch niemals Anstand nehmen, Maßregeln vorzu⸗ schlagen, burch welche die Gesetzgebung fortschreitend verbessert werden koͤnnke. Und möge nun seine Verwaltung von kürzerer oder längerer Dauer sein, sie werde gewiß niemals die Ehre der Natien gefährden lassen. — Lorb Granvilie erlaubte sich, zu bemerken, daß die Regierung, unter welcher er zu dienen die Ehre gehabt, keine ganz verdienstlose gewesen ei. Sie habe den russischen Krieg mit einem Glück zu Ende geführt, essen Größe man in firm. besser, als in London, zu würdigen scheine. Auch der persische Krieg sei siegreich geschlossen worden, und zwar, ohne dem Lande irgend erhebliche Opfer zu kosten. Die schnelle Unterdrückung der kolossalen ne , ce gereiche der Energie und dem 8 der abgetretenen Verwaltung ebenfalls zum Lobe. Bas Votum aber, durch welches sie gestürzt worden, sei das Werk einer Combination von Elementen geiwesen, die ohne Zusammenhangskraft seien und in den wichtigsten Fragen mit einander in Widerspruch ge⸗ rathen würden. Lord Elarendon rechtfertigte darauf in ähnlicher Weise, wie dies Lord Palmerston im anderen . gethan, das Verhalten der gewesenen Regierung in der Verschwörungsbill- Frage. Es wäre sehr leicht gewesen, und die Versuchung habe sogar nahe gelegen, auf die Walewski'sche Depesche eine Erwiderung zu erlassen, welche im Blaubuch
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recht anständig ausgesehen haben würde; aber die Regierung habe es für viel gerathener gehalten, sich im Augenblick einer formellen Antwort zu ent⸗ halten. Zugleich beweise Lord Cowley's Correspondenz, daß die Regierun nicht vergessen habe, die Ehre Englands und das heilige Asylrecht nach Kräf⸗ ten zu vertheidigen. Nachdem das Ministerium Palmerston seine Entlassung eingereicht habe, aber ehe er (Clgrendon) aus dem auswärtigen Amte aus—⸗ geschieden sei, habe er eine Depesche von Lord Cowley erhalten, welche das ireue Ministerium hoffentlich dem Hause vorlegen werde. Graf Walewski habe erklärt, es sei sein innigster Wunsch, daß Lord Cowley der britischen Regterung zu wissen thun möge, wie sehr es ihn geschmerzt und Wunder enommen habe, daß der Sinn seiner Depesche so falsch gedeutet worden ei, wie das aus den Parlaments⸗Verhandlungen hervorgehe. Es sei er⸗ staunlich, daß auf ihn, der so viele Jahre in England gelebt habe, der Verdacht gefallen sei, als habe er etwas, das sich auf eine gewisse Anzahl in England lebender fremder Fluͤchtlinge beziehe, auf das englische Volk anwenden wollen. Die Sißung schließt um 4 auf 9 Uhr Abends, und das Haus vertagt sich bis zum 15. März.
In der Unt erhaus-Sitz ung verschob Milnes seine das Paßwesen betreffende Motion auf den 23. März. Auf Antrag Sir W. Joliffe's wurden Neuwahlen für Enniskillen (Whiteside's Parlaments⸗Sißz), den Nordbezirk von Northumberland (Lord Lovoaine) und den Burgflecken Chichester (Lord H. Lennox) ausgeschrieben. Die weitere Berathung der ostindischen Anleihe⸗Bill wurde verschoben. Auch Roebuck verschob seinen Antrag auf Abschaffung des irischen Vicekönigthums, und das Haus ver— tagt sich bis Freitag den 12. März.
Frankreich. Paris, 3. März. Auf den Tisch des gesetz⸗ gebenden Körpers wurden gestern nebst 4 Berichten über Gesetz— entwürfe rein lokaler Art drei andere gelegt, welche allgemeines Interesse haben. Der erste bezieht sich auf den Gesetzentwurf, wo— durch den Minister des Junern ein Ergänzungs-Kredit von 1,200,000 Fr. eröffnet werden soll „für geheime Ausgaben zum Besten der öffentlichen Sicherheit.“ Ein zweiter Bericht beweist, daß die Regierung nicht an etwa in den nächsten Jahren vor— zunehmenden Veränderungen in dem Tabaks-Monopol⸗System denkt, indem sie einen außerordentlichen Kredit von 2626,000 Fr. für Errichtung einer Tabaksfabrik in Chateaurouz und für Ver⸗ größerung der Fabriken in Dieppe und Toulouse verlaugt. Der dritte Bericht bezieht fich auf einen vom Kultusminister verlangten Kredit von 499,450 Fr. als Beitrag zum Baue einer neuen Kathe— drale in Marseille.
Durch Dekret vom 25. Februar wird die Wahl der Herren Geoffroy Saint⸗-Hilaire und Luttré an die Stelle der verstorbenen Darcet und Arago zu freien Mitgliedern der kaiserlichen Akademie der Mediein bestätigt.
Spanien. Madrid, 26. Februar. Der „Espana“ zufolge wird sich der Hof noch vor der Charwoche nach Aranjuez begeben. — Die Civil-Garde wurde durch 450 Mann Infanterie und 150 Pferde completirt und ihre Totalstärke auf 10,500 Mann aller Waffen mit 1500 Pferden gebracht.
Amerika. New⸗Vork, 17. Februar. Es ist ein Auszug
aus einem Briefe veröffentlicht worden, den Oberst Johnston, der Befehlshaber der gegen die Mormonen entsandten Expedi⸗ tion, unterm 12. Dezember 1857 aus Camp Scott in der Nähe von Fort Bridger, Blacks Fork of Green River, an einen Freund in Kentucky gerichtet hat. Diesem Schreiben zufolge wollte er bis zum Frühling an jenem Flecke bleiben. Seine Truppen waren reichlich mit Proviant und Kleidung versehen, und fanden in sehr bequem eingerichteten Zelten Schutz gegen die Kälte. Der DOhberst spricht die Ansicht aus, daß die Mormonen sich nicht ohne Widerstand fügen, sondern es auf einen Kampf an⸗ kommen lassen werden. Brigham Voung hatte ihm vor ein paar Tazen 800 Pfund Salz als Geschenk geschickt mit der in einem Be⸗ gleüschreiben enthaltenen Bemerkung, daß der Oberst, wenn er das Salz nicht gern in dieser Form annehmen wolle, es auch für seine Truppen brauchen könne. Johnston, von der Voraussetzung aus— gehend, daß die Mormonen eine satanische r. bei dem Gedanken empfinden würden, daß den Truppen der Vereinigten Staaten der Tod durch Verhungern oder Erfrieren drohe — „wir werden weder das Eine, noch das Andere thun, wenn wir auch kein Salz haben“, sagt der Oberst — schickte das Salz e und schrieb an Brigham Poung, er und seine Genossen seien Rebellen gegen die Regierung, und ehe sie zum Gehorsam zurückkehrten, werde er keine Höflichkeit oder Gefälligieit von ihnen annehmen. Wohl aber gedenke er sie aller— warts anzugreifen, wo er sie in Waffen antreffe, Aus weifen zufolge, die dem Kongresse vorgelegt wurden, waren in den Vtreinigten Staaten im verflossenen Jahre 271,558 Reisende (um 41,506 mehr als 1855, und um 47,486 mehr als 1856). Darunter waren 243,562 Personen, die sich als Einwanderer blei— bend ansiedeln wollten. Aus England waren angekonmen 27.890, aus Schottland 4182, Wales 764, Irland 57. 361, Frankreich 2397, Preußen 7983, aus dem übrigen Deuischland 83,739 und aus China 5944.
Asien. Das „East India Heuse“ und die Times“ ver⸗ öffentlichen Telegramme aus Bombay, vom 9. Februar, aus denen Folgendes als neu hervorzuheben ist: Ghurkas
soldung eines
waren von Goruckpur nach Fyzabad in Audh marschirt. — Der Prozeß gegen den König von Delhi sollte am 2. Februar be⸗ ginnen. er Radschah von Schorapur im Süden des Mahratten⸗ landes sollte von drei Seiten angegriffen werden. Der Hauptfuͤhrer der Rebellen in Central⸗Indien, e n ne, Faril, war gefangen und aufgeknüpft worden. Dasselbe Schicksal hatte in Delhi den Dewah von Furrucknugger betroffen.“
Telegraphische Devesche.
Cöln, 4. März. Die Post aus England ist ausgeblieben. Gründe unbekannt.
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Statistische Mittheilungen.
Berlin, 5. März. Die Schutzbeamten der Staats forsten gehören zu den niedrigstbesoldeten Staatsdienern. Die Erhöhung ihrer Besoldungen war schon lange ein schreiendes Bedürfniß. Auch ihnen bringt der diesjährige Staatshaushaltsetat eine erfreuliche Besserung ihrer Lage, indem die Gehälter der Förster, Forstaufseher und Hülfsaufseher durchschnittlich um 30 Thlr. erhöht sind, und zu diesem Zwecke eine Mehr⸗ . F. von 7,349 Thlr. im Ganzen etatisirt ist. Der Durchschnittssatz der Besoldung der hn, , hat sich hierdurch auf 234 Thlr. gehoben; die Ge⸗ sammtsumme der Gehälter der 463 Forstaufseher, welche 69, 50 Thlr. bisher betrug, ist um 13,890 Thlr. erhöht, so daß der Durchschnittssatz der Be⸗ orstaufsehers von 150 Thlr. auf 180 Thlr. gestiegen ist. Bei den 152 Waldwärtern, welche Gehälter von 12 bis 72 Thlr. he⸗ ziehen, hat sich eine Verbesserung ihres Einkommens nicht als dringlich erwiesen. Dieselben befinden sich in einer anderen Stellung zur Forst⸗ verwaltung, als die übrigen Forstschutzbeamten, indem sie dieselbe häufig nur neben anderen Erwerbsgeschäften einnehmen. Die Gesammtsumme ihrer Besoldungen beträgt S6 0 Thlr., so daß fich der Gehalts-Durch⸗ schnittssaz bei ihnen auf 564 Thlr. berechnet. Zu Remunerationen der in unbestimmter Anzahl und mit unbestimmter Dauer beschäftigten Hülfs⸗ aufseher waren bisher 37,119 Thlr. zum Etat gebracht; diese Summe ist im diesjährigen Etat um 7950 Thlr. erhöht, so daß auch den Hülfs⸗ w , mn ih eine Gehaltserhöhung von 30 Thlr. zu Theil ge⸗ vorden ist.
— An der auf den diesjährigen Staatshaushalts⸗ Etat gebrachten Erhöhung der Gehälter der Beamten nehmen auch die Polizeibeamten Antheil. Zunãchst sind die niederen Polizeibeamten in Königsberg in Pr. berücksichtigt. Dieselben waren bei den Preis verhältnissen der Wob⸗ nungen, Bekleidung, Lebensmittel ꝛc. in Königsberg mit ihren bisherigen Besoldungen nur nothdürftig zu subsistiren im Stande. Demgemäß sind . 3 . etatisirt: für 1 Büreau⸗Beamten don 1 . auf 4 Thlr.6, einen anderen von 350 auf 400 Thlr. und für 2 Büreau⸗Beamten von 300 auf 350 Thlr.; für 3 Boten von 150 auf 180 Thlr., für Polizei Sergeanten, und zwar für 5 von 240 auf 289 Thlr., für 12 von 249 auf 266 Thlr., für 5 von 230 auf 250 Zhlr., . 3 von 229 auf 240 Thlr. 51 ähnlicher Weise sind auch den Polizeibeamten in Breslau Gehaltserhöhungen gewährt, nämlich: Bür eaubeamten 1 von 380 auf 400 Thlr., 3 von 300 auf 350 Thlr. 3 von 209 auf 24h Thlr.. Boten 7 von 189 auf 200 Thlr., 2 von 166 auf 189 Thlr.; Polizei- Sergeanten 5 von 250 auf 280 Thlr., 5 von 239 auf 250 Thlr., 7 von 2350 auf 240 Thlr., 5 von 220 auf 240 Thir,, 19 von 220 auf 230 Thlr. Bei den übrigen Polizeiverwaltungen ist der Durchschnittssaß der Gehälter von 30 Polizeiboten von 156 Thlrn. auf . 3 zi nn , , von 240 Thlrn. auf 275
erhöht. ie Gesammtsumme der den Polizeibeamten gewährt Gehaltserhöhungen beträgt 11,486 Thlr. 1 i mn
. — Die Ausfuhr des russischen Hafenplatzes Taganro belief sich im verflossenen Jahre auf 1,051,663 . Wer n . Tschetwert Roggen, 250 Tschetwert Gerste, 67,691 Tschetwert Mehl, 265,390 Tschetwert Leinfamen, 900 Tschetwert Colza, ferner auf 7906 Pud Makaroni, 3495 Pud Schiffsbrod, 9i,510 Pnd salzige Butter, 51, 02s PFud rothen Kaviar, 975 Pud Vemba-Kavigr, 236,277 Pud Talg, 1693327 Pud Wolle, 2309 Pud Tauwerk, 121,827 Pud Stangen⸗Eisen, 249 Pud Hanföl, 539 Bud Salzfisch, 24,980 Pud Tabak in Blättern, 406 Pud Salzfleisch, 319 Pud gegerbte Häute, 71,953 Pud trockene Häute, 677 Pud Tal lichte, 291 Pud Hammelfelle, 57,250 Archine Segeltuch, 43,8 Stück Matten — im Ganzen an 17 Millionen Thaler Werthe. Die Vorräthe auf dem Lager werden auf 69, 000 Tschet⸗ wert Weizen, 8000 Tschetwert Leinsamen, 7009 Tschetwert Roggen, Woo Tschetwert Hafer, 2200 . Wolle, 18.9009 Pud Talg angegeben. Die Einfuhren des Platzes bestanden in; 53,458 Pud Olivenöl, 114.332 Pud Wein (griechischen, 39 Pud franzöfischen Wein, 2083 Pud Mar⸗ falawein, A642 Boutelllen franzbfischen Wein, 7673 Flaschen Cham pagner, 11,342 Flaschen Porter, 3,326,036 Mille Orangen, 27, 496 Pud trockene Feigen, 14,5560 Pud Weintrauben, 7996 Pud Datteln, 79, 720 Pud e tlie 9allg3 Pud Johannisbrod Frucht, 4055 Pud Kaffee, 26. Pud Zucker, 10793 Pud Oliven, 9800 Pud Tabak in Blattern, 1568 Pud Pfeffer, 1732 Pud Mandeln, 229 Pud türkische Seife, außer⸗ dem Fahenee, Möbel u. s. w. u. s. w., im Ganzen für etwas über 3 Millionen Thaler. Es besuchten den Hafen im Laufe des Jahres 871 Schiffe von zusammen 23. Tonnen. (Px. C.)
— Man meldet aus Aalborg äber den Handel des verflos⸗ senen Jahres: „Der Import hat im abgelaufenen Jahre keineswegs