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auf einen aus der Versammlung selbst hervorgegangenen An— trag den Beschluß gefaßt, re g ,,, 1 ersuchen, 1) sofort die Frage in Erwägung zu ziehen, ob nicht das bisherige System der direkten Steuern auf gesetzlichem Wege ander⸗ weit zu ordnen sei, und 2) eventuell den Entwurf zu einem Ge— setze über Verlängerung der bisherigen Veranlegung der Ein— kommen- und Flassensteuer dem Landtage noch während seiner der—
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Finanz⸗Ministerium.
Bei der heute angefangenen Ziehung der Zten Flasse 117ter Königlicher lassen⸗Lotterie fiel der Hauptgewinn von 15,000 Thlr. auf Nr. 5517. 1 Gewinn von 2000 Thlr. auf Nr. 23,700. 3 Gewinne zu 1000 Thlr. fielen auf Nr. 7588. 13,1 144 und 60,151. 1è Gewinn von 300 Thlr. fiel auf Nr. 18,‚,V00 und 8 Gewinne zu 100 Thlr. fielen auf Nr. 1952. 12,842. 19,657. 31,207. 37,380. 47,727. 60, 195 und 8,063.
Berlin, den 16. März 1858.
Königliche General-Lotterie-Direction.
nach Coblenz.
herr von Hülsen, nach Dresden.
*
N ach wei sung
der Schifffahrts-Frequenz auf dem neuen Schifffahrts« und Louisenstädtischen Kanal, so wie der von den Schiffsgefäßen und Floßhoölzern erhobenen
Schleusen⸗ und Brückenaufzugsgelder für das Jahr 1857 in Vergleichung mit dem vorhergehenden Jahre.
im Jahre im Jahre 1857 1856
mithin im Jahre 1857
68 mehr weniger Stück Stück Stück Stück
Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Appellationsgerichts⸗ Chef⸗Präsident Graf Rittberg, nach Schlesien.
Der Ober⸗Präsident der Rheinprovinz, von Kleist⸗Retzow,
Der General-Intendant der Königlichen Schauspiele, Kammer—
ö . ee, en, ie obere euse 1) An Fahrzeugen passirten überhaupt aa,
2) An Floßhoͤlzern find:
. 66mm überhaupt durch die untere Schleuse
durch die untere Schleuse a) eingegangen
2 66e überhaupt
b) ausgegangen
3) An Fahrzeugen sind eingegangen:
a) bei der unteren Schleuse
davon:
haben im Kanal aus⸗ resp. eingeladen . .... J sind direkt durchgegangen ...... ...... ...... ... .. ...
b) bei der oberen Schleuse. . .....
davon: haben im Kanal aus⸗ resp. eingeladen
4) An Fahrzeugen sind ausgegangen:
a) bei der unteren Schleuse ...... zusammen
beladen b) hei der oberen Schleuse
5) Es sind erhoben worden: — 2) an Schleusengeldern bei der r g Schleuse
n, bei der unteren Schleuse b) an Brüͤcken⸗Aufzugsgeldern. .. . ; s
2. und b. zusammen
mithin durchschnittlich pro Tag 62 35 7 .
16 224 13332 2992 . 6 86) 5635 233
22.826 Wb? 2X39)
9, 154 8, Ib8 386
50. 852 35,6093 15.249
Do M 1
15,635
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8, 263 8.189 714
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9,408 6,879 2,538 448
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f . 8 5ta 6304 ] 2310
9, 856 7, 699
w . 1ů242 1395 3, 603 33M S4 98
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3.587 3804
1,581 1,368
sind direkt durchgegangen .. ...... ..... ... ...... i,, 2,106 2236
2.457 2,518
3911 3015
5s 53757 236 2, 645
679 7
577
7269 2 462 12 65 : 588 1 37 37.
169 22 —
19 10 i6 6 * 795 375 ] 2
n6 6 1165
— J z 11,3336 9s 6 418927 . ö — . 6
Nicht am tliche s.
Preußen. Berlin, 16. März. Das Befinden Sr. öniglichen Hoheit des Prinzen von Preußen ist ein den Umständen nach befriedigendes. Se. Königliche Hoheit nahm um 10 Uhr den Vortrag des Obersten von Manteuffel und um 2 Uhr den des Minister-Präsidenten entgegen.
Sachsen. Dresden, 15. Maͤrz. Der bisherige Kaiserlich russische Gesandte am Kaiserlich österreichischen Hofe, Freiherr von Budberg, welcher bekanntlich in gleicher Eigenschaft an den Königlich preußischen Hof versetzt ist, ist mit seiner Familie gestern hier eingetroffen. Wie das „Dresdener Journal“ vernimmt, ist Herr von Budberg heute Nachmittag nach Berlin abgereist.
Gotha, 14. März. Der hiefige Sonderlandtag hat gestern
maligen Diät vorzulegen. Die Finanz-Kommission hatté diesen Beschluß befürwortet mit Hinweisung auf die vielen Unbillig—⸗ keiten und Härten, die durch das dermalige Einkommen- und elassensteuergesetz hervorgerufen würden, namentlich dadurch, daß auch bei der vollständigsten und sorgfältigsten Anwendung des Ge⸗ setzes es dennoch durchaus unmöglich sei, das wirkliche Einkommen der Gewerbe⸗ und Handeltreibenden festzustellen. Uebrigens wurde während der Verhandlung mitgetheilt, daß bereits auch die Staats—⸗ regierung die Sache ins Auge gefaßt und eine Kommission nieder⸗ gesetzt habe, welche die über die Einkommen- und Klassensteuer ge⸗ machten Erfahrungen zusammenstellen soll. — Nach einer Mitthei⸗ lung des Landtagspräsidenten wird bereits für künftigen Freitag der gemeinschaftliche Landtag hierher einberufen, da bis da—⸗ hin bie Geschaͤfte des hiesigen und des koburgischen Sonderlandtags beendigt sein werden.
Frankfurt, 15. Maͤrz. Heute Mittag nahm der Föniglich preußische General⸗Lieutenant Freiherr von Reitz en stein, Ober⸗ befehlshaber der hier garnisonirenden Bundestruppen und erster Bevollmächtigter Preußens bei der hohen Bundes-Militair-Kom— mission, Abschied von den Offizier⸗Corps der Bundes⸗Garnison. Der neue Bevollmächtigte Preußens bei der Bundes⸗Militair⸗stom⸗ mission, General⸗Major von Dannhauer, ist bereits hier ein—
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getroffen; ebenso der zum Stadt⸗Kommandanten ernannte Foͤniglich preußische Oberst⸗Lieutenant von der Goltz. S* P. 3.)
Schweiz. Bern, 1. März. Ber Bundesraih hat auf diplomatischen Wege von Paris den definitiven Bescheid erhalten, daß die in der Schweiz eingeführten Paßbeschraͤnkungen auch in anderen Staaten wirklich bestehen. Ausdrücklich werden England und Sardinien genannt und wird hinsichtlich des letzteren Staates beigefügt, daß diejenigen unter den zahlreichen franzoöͤsischen stonsuln in Sardinien, welche nicht Glieder der großen Nation, sondern italienischet Abkunft sind, nicht die Befugniß haben, Pässe nach Frankreich zu visiren.
— 12' Maͤrz. Der Konflikt zwischen Baselland und der Cen, tralbahn-Gesellschaft bezüglich des Wassers im Hauensteintunnel scheint auf einer allzu weiten oder vorgreiflichen Auslegung des bundesraäthlichen Beschlusses seitens jener Gesellschaft zu fußen. Dieselbe war naͤmlich nur autorisirt, wegen ihrer Arbeiten 10 Tage das Pumpen des Wassers auszusetzen, nicht aber die Pumpen zu entfernen. Der Bundesrath hält seinen Beschluß aufrecht, erklärt jedoch sofort der obigen Kantonsregierung, daß derselbe deren Rech—
„ten durchaus nicht praͤjudizire.
Am Tunnelportal ist jetzt eine Wache aufgestellt, um jedem Versuch zur Störung der Ärbeiten zuvorzukommen. Auf baselland⸗ schaftlichem Boden sollen indessen die Arbeiten nicht wieder aufge⸗ nommen werden, bis der Landrath einen bezüglichen Entscheid ge⸗ faßt hat. Dem Vernehmen nach hat die Regierung von Baselland bem Direktorium ihr Bedauern über die Vorgänge vom X und 10. d. ausgesprochen. Nachmittags ist der Statthalter von Sissach sammt Begleitung im Tunnel angekommen und ist seitdem Ruhe eingetreten. 2
Niederlande. Haag, 14. März. Von den Mitgliedern des fruuͤheren Kabinets, welche im neuen verbleiben sollten, hat nun auch der Kultusminister seinen Abschied verlangt und erhalten; dessen Portefeuille soll von dem Justizminister interimistisch ver⸗ waltet werden. Der Fönig hat den bisherigen Minister des In— nern zum Staatsminister, und den Kultusminister zum 9 ernannt, so wie den übrigen abgetretenen Ministern das Gro kreuz des luzemburgischen Ordens von der Eichenkrone verliehen. Köln. Ztg. ͤ Bog len. Brüssel, 14. März. Der „Moniteur“ hat das Gesetz in Betreff der Revision des 2ten Buches des Strafgesetz⸗ buches über Verbrechen und Vergehen, welche den internationalen Beziehungen Gefahr drohen, veroffentlicht. Zugleich bringt das amtliche Blatt ein Rundschreiben vom Juflizminister an die Gengral⸗ Prokuratoren an den Königlichen Appellhöfen und an die Pro⸗ kuratoren an den Gerichten erster Instanz, worin derselbe mit Be⸗ zugnahme auf das im „Moniteurs erschienene Gesetz bemerkt, daß „die Beamten des öffentlichen Minifteriums sich enthalten sollen, eine Verfolgung in Bezug auf Vergehen, welche einen politischen Charakter haben, einzuleiten, bevor fie darüber an die Regierung berichtet haben“; dem Justizminister sollen demnach „diejenigen be⸗ zeichnet werden, welche denunzirt wurden“, und die Staats— Behörden haben dessen Entscheidung abzuwarten, bevor fie eine Untersuchung einleiten oder Verfolgungen vornehmen.
Großbritannien und Irland. London, (5. Marz. Die „Times“ veröffentlicht heute die Antwort⸗-Note Walewski's auf Malmesbury's Depesche. Dieselbe besagt, Napoleon III. habe nichts fordern können, was mit Englands Ehre unvereinbar sei; der Wunsch, England möge Maßregeln gegen die Flüchtlinge er— greifen, sei nur zum Besten der Allianz beider Nationen ausge⸗ sprochen. Der Kaiser ziehe sich von der Streitfrage zuruͤck und mache keine Forderungen, da er der Freundschaft Englands volles Vertrauen schenke. . ;
In Liverpool traf der Dampfer „Afrika“ mit Nachrichten aus New-Pork vom 3. März ein. Es ging daselbst das Gerücht, englische Kriegsschiffe hätten Befehl erhalten, den Freibeuter Walker gefangen zu nehmen, wo sie ihn fänden. —
Frankreich. Paris, 14. März. Der „Moniteur“ ver— öͤffenklicht heut wiederum eine Reihe von Adressen, welche bei Ge⸗ legenheit des Attentates an den Kaiser gerichtet find. An der Spitze stehen die Gemeinderäthe von Cork und Worcester. Auch den Auszügen der napoleonischen Correspondenz widmet das offi⸗ zielle Organ heute wiederum sechs Spalten, in denen die dama— ligen Beziehungen Frankreichs zu Italien charalterisirt werden. — Nachdem der Moniteur“ mit kurzen Worten die gestern Mor gen 7 Uhr erfolgte Hinrichtung Pierris und Orfini's gemeldet und hinzugefügt, daß dieser letzte Akt der Sühne in Beisein von einer bekraͤchtlichen, schweigenden Menschenmenge, auf welche augen— scheinlich die Erinnerung an das Attentat om 14. Januar einen tiefen Eindruck gemacht, vollzogen worden sei, bestätigt er, daß Rudio's Strafe in lebenslaͤngliche Zwangsarbeit umgewandelt wurde. — Die „Gazette des Tribunaur“ enthält über die Hinrich— tung eine ausführliche Schilderung, 4 .
2Zimerika. Rew⸗Pork, 27. Februar. Die Bill über die Zulaffung von Kansas als Unionsstaagt ist auf die Tagesordnung des 39. Februar gestellt. Im Repräsentantenhause wurde eine
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Summe von 408,00 Doll. zur Ablösung des Sundzolles votirt. Der Präfident hat dem Repraͤsentantenhause auf sein Begehren einen langen Bericht über den Zustand der Dinge in Utah zu⸗ gehen . In einem Schreiben aus dem Hauptquartier wird dem General Harne , . daß die Regierung keine stosten scheuen werde, um den AÄufstand in Utah mit allem Nachdrucke niederzuschlagen. In einem Schreiben des Generals Scott an den Obersten Johnston, welches im Laufe des Februar geschrieben ist, wird Letzterem angezeigt, daß der General seine Abficht, nach Fali⸗ fornien abzugehen und von dort aus Truppen gegen Utah zu senden, aufgegeben habe.
In Rio de Janeiro sind am 15. Januar mit dem Dampf⸗ schiffe „Amazonas“ Nachrichten aus Montevideo vom 7. Ja⸗ nuar eingegangen. Das Haupt-⸗Ereigniß, das sie melden, ist, daß am 6. Nachmittags der General Cesar Dias mit etwa 100 Mann von Buenos Ayres auf der Patache „Maypu“, an— geblich zur ftriegsmarine von Buenos Ayres gehörend oder ge⸗ hört habend, unter der Flagge von Uruguah im Hafen von Montevideo angelangt war, in der Nacht aber seine Leute bei Cerra ausgeschifft und fich mit den Insurgenten unter Don Brigido Silveirg vereinigt hatte. Der „Maypu“ fiel darauf der Regierung von Montevideo in die Hände und soll als Kriegsschiff armirt werden. Die Insurgenten haben den General Freire zum provisorischen Präsidenten mit dem Sitz in Cerrito de la Victoria erwählt, indeß zugleich den Vorschlag gemacht, sich unter drei Bedingungen zu unterwerfen, nämlich 1) Annullirung der mit Brasilien abgeschlossenen Verträge, 2) Aenderung des Ministeriums und 3) Annullirung der letzten Wahlen. Die Regierung ihrer— seits rechnet auf Unterstuͤtzung vom Lande und trifft alle Anstal⸗ ten, sich in Montevideo zu behaupten. Die Besatzung beläuft sich auf 1400 Mann, scheint indeß nicht ganz zuverlässig zu sein. Man erwartete einen Aufruf der Regierung an die in Montevideo an— saͤssigen Ausländer.
Mit dem „Amazonas“ ist der zwischen Brasilien und der
. Confederation abgeschlossene Vertrag in Rio ein— etroffen. : Asien. Der König von Delhi ist nach den Andamanen auf Lebens zeit verbannt worden. General Hugh Rose marschirt gegen Jansee und Culpe. Shrorapur wurde erobert. Im Pendschab wurde Quartier für 18,000 Europäer vorbereitet.
London, Montag, 15. März, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) In beiden Häusern wurde heute die Korrespondenz, die Differenz mit Frankreich betreffend, vorgelegt, aber nicht vorgelesen. Im Oberhause citirte Malmesbury daraus eine Stelle und ver— sicherte, die Lösung der Differenz sei für beide Theile eine ehren— hafte. Das Oberhaus vertagte die Diskussion.
Im Unterhause versprach Disraeli eine weitere Unter⸗ suchung in Betreff der zu Reapel gefangen gehaltenen englischen Ingenieure. Es entspann sich eine lebhafte Diskussion. Osborne sagte, der jetzigen Regierung fehle jede Politik. Disraeli ver— wies in seiner Antwort auf das Programm, welches Lord Derby beim Antritt seiner Regierung im Oberhause gegeben. Russell sprach sein Mißtrauen in Betreff torystischer Reformen aus. Palmerston vertheidigte seine Amtsführung. Mehrere Voten erhielten die Zustimmung des Hauses, worauf dasselbe sich vertagte.
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Jahrbuch des preußischen höheren Schulwesens für 1858. Für Geistliche und Lehrer an Uniderfitäten, Akademisen, Gymnafien, Realschulen, sriegs⸗, Artillerie⸗, Ingenieur⸗ und Divisionsschulen, Kadettenhaͤusern, Prodinzial-Gewerbeschulen, Progymnafien, höheren Töchterschulen, Seminarien, Taubstummen- und Blinden⸗Anstalten 2c. so wie für Studirende jeder Fakultät. Mit Benutzung amt⸗ licher Quellen herausgegeben von Br. Eduard Mushacke, Ober- Lehrer an der Königsftädtischen Realschule zu Berlin. Verlag der königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. Decker).
In dem vorliegenden Buche, dessen Material der durch seinen preußischen Schulkalender rühmlich bekannte Verfasser mit großem Fleiße zusammen⸗ getragen und zweckmäßig geordnet hat, finden nicht nur die auf dem Titel angegebenen Personen Alles, was auf die äußere Verwaltung des höheren Schulwesens in Preußen Bezug hat, es durfte dasselbe auch denen sehr willkommen sein, die Kinder oder Pflegebefohlene den Universitäten, Akade—⸗ mieen, Gymnasien, Realschulen 2c. anvertrauen wollen, vorher aber über den Zweck, die Einrichtung, Aufnahme-⸗Bedingungen, die Berechtigungen, Stipendien und übrigen Verhältnisse der genannten Anstalten einen zuver= laͤffigen Aufschluß haben möchten. Der Gebrauch des Werkes ist durch eine vorgedruckte cn umfassende Uebersicht des Inhalts, so wie durch das am Ende stehende Ramenregister sehr erleichtert. (Pr. C.)