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r ; de. Dieser unbestimmte Ausdruck dürfte nämlich seine lar gen er ne m im Hinblicke auf den ganzen Ausgangspunkt für 1 dem Bunde gegen den jetzt bestehenden iuah erbodene Einrede eden können. Hiernach aber dürfte das Gebiet, auf welchem die verfassungs= i Wirksamkeit des Reichsrathes mit Beziehung auf das Herzogthum Holstein eine Einbuße erlitten hat, nicht wohl auf andere Weise dezeichnet wer⸗ den koͤnnen, als durch einen Hinweis auf die Gesetze. welche ihrem Indalte und Charakter nach früher den holsteinischen Prodinzial-Ständen Lorzu⸗ legen gewesen wären. Die Regierung wird mitbin in Gemaßheit der Vundesbeschlüsse vom 11. und 25. v. M. sich aufgefordert finden, die Verbandlungen mit dem Reichsrathe über den selbigem vorgelegten Ent⸗ wurf zu einem neuen Zolltarife zur Zeit nicht zum Äbschlusse zu führen. 6 wird die Regierung ihr Bestreben dahin richten, daß vermieden werde, von den holsteinischen Provinzial Ständen zur Deckung der Bednrfnisse der Gesammt-Monarchie eine Steuer -Anlage nach Maßgabe der Verordnung vom 11. Juni 1854, S. 3, zu fordern, indem soiches nur mittelst eines neuen besonderen holsteinischen Gesetzes würde geschehen e, . stellt sich das Verhältniß mit Rücksicht auf solche Verfügungen, welche nach den früheren provinzialständischen Begriffen nicht zu dem Ge⸗ biete der Gesetzzebung gehörten, welche nie zu einer Verhandlung mit den holsteinischen Provinzial Ständen geeignet sein würden und welche daher seiner Zeit tzöon Sr. Majestät dem Könige aus freier Machtvoll⸗ kommenheit entschieden wurden. Wenn nun Se. Majestät der König
Sich entschlossen haben, in diesen Angelegenheiten, welche von jeher
für die Monarchie gemeinschaftlich gewesen sind, die Mitwirkung Seines Reichsrathes zu benutzen, so wird die Wirlsamkeit eines solchen nach Zuziehung des Neichsrathes gefaßten Allerhöchsten Beschlusses für das Herzogthum Holstein von dem deutschen Bunde nicht beanstandet werden können. Dies gilt namentlich mit Nücksicht auf die Bestimmungen, welche über die Ausgaben zu den gemeinschaftlichen Administrations-Zweigen in dem Biennium 1858 —690 getroffen werden sollen. So lange die Regie⸗ rung einer neuen holsteinischen Steuer Anlage entbehren kann und also neuer, nur unter Mitwirkung der Provinzial - Stände zu erlassender Steuer-Gesetze nicht bedarf, wird in dem bevorstehenden, hoffentlich kurzen Uebergangs-Zustande mit Beziehung auf das Herzogthum Hol⸗ stein kein Einwand gegen die regelmäßige, unter Mitwirkung des Reichsrathes zu bewerkstelligende Ordnung der Ausgaben und Ein⸗ nahmen fich erheben lassen. Es ist sogar bei vielen dieser Beschlüsse etwas durchaus Zufälliges, daß die Zustimmung des Reichsrathes in der Form eines Gesetzes hervortritt. Der Beschluß ist in der That nur eine Autorisation für die Regierung zur Abhaltung der Ausgaben. Das somit mit Rücksicht auf finanzielle Bewilligungen Geltende gilt auch von anderen Gesetzen, z. B. von dem Heer Organisationsplane. Während die dem Könige gegen den deutschen Bund in militairischer Be⸗ ziehung sbliegenden Pflichten selbstverständlich unverletbar sind und nicht zur Kompetenz des Reichsrathes gehoren, hat andererseits der König stets Sein Heerwesen ohne Zuziehung der holsteinischen Propinzial-Stände ge⸗ ordnet. Wenn nun namentlich mit Rücksicht auf die finanzielle Seite der Heer-Organisations-Verhältnisse eine Zuziehung des Nei Srathes. erforder⸗ lich ist, wird von dem Standpunkte der früheren holsteinischen Provinzial⸗ Stände keine Einrede gegen die Beschlüsse erhoben werden können, welche der König nach Zuziehung des Reichsrathes hinsichtlich der Organisation Seines Heeres fassen möchte. Hiermit soll übrigens nicht in Abrede ge— stellt werden, daß die Gränze zwischen den Angelegenheiten, rücksichtlich welcher die Wirksamkeit des Reichsrathes in Holstein affizirt wird, und denjenigen, welche früher der berathenden Wirksamkeit der Provinzial⸗ Stände völlig entzogen waren, in mehreren Richtungen unbestimmt sein kann. Die Aufforderung, von beiden Seiten einer billigen und gemäßig⸗ ten Ansicht Naum zu geben, wird hier aber um so stärker sein, als der Uebergangs⸗-Zustand hoffentlich nicht von langer Dauer sein wird.
Afien. Vom Contre⸗Admiral Rigault de Genouilly find, wie der Moniteur“ meldet, Depeschen aus Canton vom 26. Januar eingetroffen, welche den dortigen Stand der Dinge als befriedigend schildern, im Uebrigen jedoch nichts Neues ent— halten. In der Neustadt und in den Vorstädten auf der West⸗ seite wurden Mauer- Anschläge gefunden, worin die Cantonesen aufgefordert wurden, dit den Feh an die Barbaren verkauften nördlichen Anhößen wöittetsaerebern. Diese Mauer⸗Anschläge wurden sofort abgerifsean, aus man schritt zur Aufräumung der zahlreichen Waffen⸗Riezerlagen, die besonders in der Tatarenstadt sich befanden. Da Lots Elgin davon unterrichtet worden, daß Veh's Anwesenheit in der Nähe von Canton gewisse Mandarinen und viele angeschene Bewohner der Stadt derhindere, fich der neuen Oibnung der Dinge anzuschlie⸗ ßen, da PVeh ferner überwiesen ward', daß er an Bord, ob- wohl vergeblich, Bestechungen versucht haite, um geheime Voischaflen nach Canton zu befördern, so ward beschlossen, denselben nach Kalkutta, vielleicht auch nach dem Kap oder nach Mauritius zu schickn. Die Chinesen sehen, so berichtet wenigstens der französische
Contre - Admiral, mit großer Ungeduld dem Wiederbeginne des Hangels, Berkehrs entgegen, und detrachtliche Gütermassen liegen 5 e bereit. Der Großhandel wird, wenn er einmal i, e, . ren. auf den Kleinverkehr zurückwirken, welcher schon in meisten Stadttheilen wieder begonnen hat n der weßllich Vorstadt, dem reichsten Stadttheil don Canton . 2 und gar wieder im gewohnten Gange. 5 ute 2 i Erstürmung von den Leiden und Beschãdi . 312 bel der in, . gelitten. gungen des Krieges Laut Nachtichten aus Hongkong vom. 15. Fe ru = sichtisen Lord Elgin und Admiral Seymour, sich u 7 .
der Flotte Mitte April gegen Norden zu begeben. Der Ort der Zusammenkunft wird ein Hafen in Japan sein. Die „Jurh“ wird den übrigen Schiffen vorangehen. Tord Elgin, Baron Gros und Herr Reed, der Praͤsident der Vereinigten Staaten, hatten kürzlich eine Zusammenkunft in Canton. Man hofft auf eine bal— dige Beilegung des Streites mit China; die Dokumente, welche man in der Residenz des Peh auffand, sollen beweisen, daß der FKaiser einer freundschaftlichen Lösung der Angelegenheit nicht abgeneigt ist. Lord Elgin soll ein so großes Vertrauen in den Erfolg der Verhandlungen setzen, daß er bereits die Hoff⸗ nung ausgedrückt hat, im September nach Europa zurückkehren zu können. In Canton wurde am 6. Februar ein Anschlag veröffent⸗ licht, in welchem erklärt wird, daß die Occupation der Stadt und Vorstädte bis auf weiteren Befehl fortdauert, die Feindseligkeiten gegen China aber vorläufig unterbrochen würden, wenn nicht die alliirten Kommandanten genöthigt werden sollten, strengere Maß— regeln einzuführen, um ihre militairischen Positionen um Canton zu bewahren. In Canton wurde auch in chinesischer Sprache eine Kundmachung, welche Amnestie zusagt, veröffentlicht und vertheilt.
Neue offizielle Berichte aus Bombay vom 9. März lauten allseitig befriedigend. General Franks hatte auf dem Miarsche gegen Lucknow drei glänzende Siege ertungen und dem Feinde dabei 2800 Mann getödtét, während Oberst Grant den Rena Sahib besiegte und bei dieser Gelegenheit 1800 Mann tödtete. Das Belagerungs-Heer vor Lucknow sschickte sich zum Bombarde— ment der Stadt an.
— Der im Büreau des Ministeriums des Innern redigirte „Adreß— Kalender für die Residenzstädte Berlin und Potsdam“, enthaltend das nach amtlichen Rachrichten zusammengestellte Verzeichniß der Staats? und Kommunalbehörden, der Kirchen, Institute, Verane u. s. w. mit den entsprechenden bistorischen Nachrichten über Ressort, Wirlsamkeit und Zweck der Behörden, Institute und Vereine, den Nauen der Mitglieder, den Wohnungen, Orden z. derselben, ist in diesen Tegen (Berlin bei Hayn) ausgegeben worden. Das Buch, welches bereits den 144. Jahrgang erlebt, ist der beste Fremdenführer für Berlin und PJots—⸗ dam und wegen der genauen Angaben über Ressort-Verhältnisse und Personalien zugleich von Interesse für das In- und Ausland. Der „Adreß⸗-Kalender“ ist übrigens nicht, wie häufig geschieht, mit dem ‚„Woh— nungsanzeiger für Berlin“ zu verwechseln.
— Eine von der tovographischen Abtheilung des Königlich preußi⸗ schen großen Generalstabs im Maßstab von 1: 12,500 der natürlichen Lange aufgenommene Karte von Berlin und Charlottenburg mit nächster Umgebung ist nunmehr durch Lithographie und Farben druck des Königlichen lithographischen Instituts zu Berlin vervielfältigt und der durch Herausgabe vorzüglicher Kartenwerke rühmlich bekannten Handlung von Dietrich Reimer hierselbst zum Vertrieb übergeben worden. Die genannte Arbeit zerfällt in vier Blätter, welche dezüglich umfassen: den suͤdöstlichen Theil der Stadt nebst der Hasenhaide, Böhmisch⸗ und Deutsch⸗Rixdorf, Treptow und der Spree bis Hammelstak, Stralow, Rummelsburg und dem lichtenberger Kieß, den nordöstlich'n Theil nebst Lichtenberg, dem Friedrichshain, Reu⸗Hohenschönhausen, Weißensee und der pankower Chaussee bis über das Chausseehaus hinaus, den nordwest⸗ lichen Theil nebst dem Gesundbrunnen, Wedding, den Rehbergen, der Jungfernhaide, Moabit und Charlottenburg, und den südwestlichen Theil der Stadt nebst dem Grunewald, Wilmersdorf, dem zotanischen Garten, Neu⸗ und Alt⸗Schöͤneberg und Tempelhof. Die Genarigkeit und Speziali⸗ sirung der Aufnahme in Verbindung mit der Saubeneit der lithographi⸗ schen Ausführung und dem Gelungenen des Farbenebdruckes machen das
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Ganze zu einem topographischen Musterwerke. (Pr. C)
Statistische Mittheilurgen.
— Wie die provisorische Abrechnung über de gemeinschaftlichen Ein nahmen des Zollvereins pro 1857 ergiebt, belief sich der Ertrag an Aus⸗
gangs⸗Abgaben in dem östlichen Verbande (öͤstliche Probinzen des König.
reichs Preußen, Königreich Sachsen, Gebiet dis thüringischen Zoll- und Handelsvereins und Herzogthum Braunschweiz, mit Ausschluß einzelner Bezirke des letzteren) auf 77, 67tz Thlr., der Ertrag an Durchgangs⸗Ab⸗ gaben in demselben Verbande auf 310,434 Ihlr. Dagegen belief sich der Ertrag an Ausgangs⸗Abgaben in dem westlchen Verbande (westliche Pro⸗ vinzen Preußens, Luxemburg, Baiern, Hannwer, Württemberg, Baden, Kur⸗ agen Hessen, Großherzogthum Hessen Oldenburg, Nassau, Frankfurt a. M. und einige Bezirke ,, auf 120,937 Thlr., der Ertrag an Durchgangs-Abgaben in demselben Verbande auf 4,444 Thlr. Der Gesammt - Ertrag an Aus- und Durchgangs-Abgaben in beiden Verbänden stellt fich also auf 5835491 Thlr. und weiter, nach Abzug der Vergütungen aus Veranlassung der Register-Revifion, der zurückgezahlten . erhobenen Gefälle und untir Hinzurechnung der eingezogenen Register⸗Defekte auf 580 968 Thlr. Hiervon wird zurückbehalten die Hälfte der bei preußischen Hebestellen des östlichen Verbands eingegangenen Durch⸗ w, als Aequivalent Preußens für die unter dem Transitzoll mitbegriffenen Wasserzöll und Schifffahrts⸗Abgaben auf der Oder, Weichsel und Memel) mit s2935 Thlrn. und es kommen zur gemeinschaztlichen Theilung 458,034 Thlr. Von dieser Summe fallen nach Maßgabe der Bevöllerung auf Preußen, östlicher Verband, 242,067, westlicher Verband o CG5g, zusammen 297 117 hir, außerdem auf JZuxemburg 1986 Thir,
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auf Baiern 47, 526, auf Sachsen 38661, auf Hannober 37,705, auf Württemberg 17.452, auf Baden 13,722, auf das Kurfürstenhtum Hessen Al], auf das Großherzogthum Hessen 8864, auf Thüringen 19445, auf Braunschweig 3917, . Oldenburg 4752, auf Nassau 44 76. (Pr. C.) — Aus den einzeln gegebenen Abrechnungs⸗Resultaten der Ein⸗ nahme an Eingangs-Abgaben und der Einnahme an Aus⸗ und Durch⸗ angs⸗Abgaben steilt sich die provisorische Abrechnung über die Gesammt⸗ Linnahme des Zollvereins für 1857 folgendermaßen zusammen. Es sind zur gemeinschaftlichen Theilung zu stellen: von den Eingangs⸗Ab⸗ gaben 25,248,046 Thlr., von den Aus- und Durchgangs⸗Abgaben 488, 0634 Thlr., zusammen 23,746, 0860 Thlr, Dabon kommen nach Maßgabe der Beypölkerung: auf Preu ßen 12,088, 959 Thlr., auf Luxemburg 129,289 Thlr.,
auf Baiern 3,102, 736 Thlr., auf Sachsen 1,408,747 Thlr., auf Hannover
2,441,641 Thlr., auf Württemberg 1,139,308 Thlr., auf Baden 895,848 Thlr., auf das Kurfürstenthum Hessen 184, 225 Thlr., auf das Großherzog⸗ thum ,. 578,689 Thlr., auf Thuͤrin en (08,556 Thlr., auf Braun⸗ schweig 169, 047 Thlr., auf Oldenburg 307,735 Thlr, auf Nassau 292,200 Thlr., und es haben von den erhobenen Beträgen herauszuzahlen: Preußen 3,514,110, Sachsen 1,0915,' 634, Braunschweig 856,105, Frankfurt a. M. 618.262, zusammen 5.370, 141 Thlr. Von diesem Betrage empfangen: Luxemburg 127,240, Baiern 2, 337, 136, Hannover 185,555, Württemberg r m Baden 362,002, Kurfürstenthum Hessen 226, 603, Großherzog⸗ thum Hessen 20,142, Thüringen 386,980, Oidenburg 146,616, Nassau 226,667 Thlr. (Pr. C.) . — .
— In der Provinz Pommern sind alle drei Appellationsgerichts⸗ Departements noch neuer Geschäftshäuser und Gefängnisse bedürftig. Für das Kreisgericht zu Stettin sind Bauten im Anschlags-Betrage von 202,722 Thirn. erforderlich, nämlich ein neues Geschäftshaus zu ss, 730 Thlr.“, ein Straf- und Schuldgefängniß zu ba, 70 Thlr., ein Untersuchungs— gefängniß zu 27, 250 Thlr., so wie Nebengebäude mit Einschließungsmauern, Brunnen-Anlagen, Pflasterungen zu 23, M72 Thlr, veranschlagt. Für die Ausführung dieser Bauten sind bis jetzt 96ö 000 Thlr. verwendet und an⸗
ewiesen; auf dem diesjährigen Etat sind 11,000 Thlr. für dieselbe in An— 6 gebracht. Im Departement Stettin sind ferner für ein Geschäftshaus und ein Gefängniß des Kreisgerichts zu Cammin 42,742 Thlr. zu ver— wenden. Auf den Gesammtbetrag dieser Kosten sind 1857 erst 3000 Thlr. ge⸗
währt, als zweite Nate dagegen 15,000 Thlr. auf den dies jährigen Etat gebracht.
— Das Kreis gericht zu Demmin bedarf eines Gefängnisses. Der Bau⸗ anschlag beläuft sich auf 19,021 Thlr., worauf 1857 erst 2500 Thlr. zahl⸗ bar geworden; zur Fortsetzung des Baues sind dies Jahr 1521 Thlr. liquidirt. — Im Departement Köslin wird ein neues Geschäftshaus für das Kreisgericht zu Schlawe gebaut. Die Baukosten sind auf 17,245 Thlr. festgestellt, worauf 1856 bereits 7000 Thlr. und 2000 Thlr. im Jahre 1857 zahlbar geworden sind. Die zur Vollendung des Baues er⸗ forderlichen 8245 Thlr. sind auf den diesjährigen Etat gebracht. — Im Departement Greifswald bedarf das Kreisgericht zu Stralsund eines neuen Geschäftshauses und Gefängnisses. Ueber das ausgearbeitete Projekt haben woch spezielle Ermittelungen an Ort und Stelle veranlaßt werden müssen, auf Grund deren ein neuer Bauplau aufgestellt worden ist. Wegen Realisirung desselben ist mit der Stadt Stralsund verhandelt. Die Kosten des Baues betragen 40490069 Thlr, wovon 12,960 Thlr. schon 1857 gewährt worden; weitere 12,060 Thlr. werden für dies Jahr be— willigt. (Pr. C.
. 8 im DWeiloge von Trewitsch und Sohn zu Frankfurt a. O. er⸗ scheinende ‚Monatsschrift für deutsches Städte und Ge⸗ meindewefen“ giebt im Märzheft eine Uebersicht der Sparkassen im Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin, welcher die „Pr. Corr.“ folgende Notizen entnimmt: Von den 27 mecklen urge schwerinschen Sparkassen ward die in Schwerin schon 1821, die in Nostock 1825, die in Wismar 1876, die in Güstrow, Kröpelin, Grabow 18360, die in Neu⸗ Buckow 1831, die in Röbel 1832, die in Boytzenburg 1833, die in Plau, Rehna, Teterow, Bützow 1834, die in Wittenburg 18536, die in Malchow, Ribnitz, Waren 1839, die in Sternberg 1842, die in Malchin 1844, die in Parchim 1845, die in Tessin, Krakow, Schwaan 1848, die in Sülz 1819, die in Dömitz, Crivitz 18656, die in Brüel 1857 ge⸗ gruͤndet. Gadebusch, Gnoien, Goldberg, Grevesmühlen, Hagenow, Laage, Lütz, Marlow, Neukalden, Neustadt, Penzlin, Stavenhagen, Warin haben keine Sparkassen. Goldberg hatte zwar etwa 1831 eine
„ SEparkasse gegründet, aber dieselbe löste sich im Jahre 1851 auf;
Laage hat bis jetzt zu einem solchen Institute die nöthige Genehmigung nicht zu erlangen vermocht. Die Einlagen der Eparkassen von Dönitz, Crivitz und Brüel sind noch nicht bekannt. Die Einlagen der 24 übrigen beliefen sich am 1. Januar 1857 auf die Gesammtsumme von 5,951,491 Thlrn., mit einem Mehr von 362, 140 Thlin. gegen das Vorjahr. Die Vermehrung von 1855 quf 1856 betrug 532,371 Thlr. Es hatten in ihren Sparkassen; Schwerin 2,172, 60 Thlr., Wismar 4,187,409 Thlr. Nostock 1K, 134420 Thlr., Grabow 460,6 8, Parchim 386 95 Güstrow 155,132, Plau 9422, Bützow 71,342, Teterow 71,239, Boytzenburg 68,517, Schwaan 47,990, Röbel 39.540, Ribnitz 38, (88, Tessin 36.518, Wittenburg 24,626, Malchin 23,90. Rehna 2186, Neubuckow 21,8000, Sternberg 21,187, Krakow 15,461, Waren 13.497, Sütz 10,816, Malchow 10611, Kröpelin 57907 Thlr. Im Jahre 1856 betrug die Summe sämmt⸗ licher Einlagen 3,909,214 Thlr. Die Einlagen haben sich also seitdem um beinahe 52 pCt. vermehrt. .
— Ueber den Handels verkehr in Kiel im Jahre 1857 entnimmt die „Pr. C.“ einem ihr zugehenden Berichte solgende Angahen: Die Ein⸗— fuhr sowohl see- als landwärts aus der Fremde brachte 495,556 Pfund (preußisch) Kaffee, 1,359, 9359 Pfd. rohen und 260.789 Pfd. rafsinirten Zucker, 311,177 Pfd. rohen, 1941 Pfd. Rauchtabak, 4240 Pfd. Cigarren, 24,557 Pfd. Thee; an Manufgkturwagren von Baumwolle, 60,489 Pfd., Leinen i35, 89 Pfd., Seide 3012 Pfd., Wolle 67 9568. Pfd.; Wein in Faͤssern 22, 10, Viertel und Flaschen 805, Kochsalz 33539 Tonnen, Stein— salz 1.222, 811 Pfd., Steinkohlen 137,539 Tonnen, Eisen in Stangen und Bändern 1,2165.7432 Pfd., Theer 547 Tonnen, Bauholz von Schweden und Preußen 713,811 Kußtikfüß, bon Finnland 62,004 Kbf.; Reis und Reismehl
369,45 Pfd., Roggen 7e, M76 Schfl. aus Preußen und 90 977 Schfl. aus Rußland; Weizen 1313 Echfl. aus Rußland. — Die Aus fuhr führte Weizen 66,948 Schfl. nach England, Holland, Schweden und Norwegen; Roggen 10,356 Scheffl. nach Holland, Bremen, Mecklen⸗ burg und Preußen; Gerste 8458 Schffl. nach England und Holland; Hafer 10,850 Schffl. nach England und Mecklenburg; Rappsaat 24, 870 Scheffel nach Engländ und Holfand; Rüb⸗ und Leinöl 187 771 Pfd. nach Norwegen und Schweden; Oelkuchen 1,712.93 Pfd. nach England; Butter 417519 Pfd. nach England, Schweden und Norwegen; Käse 194,959 Pfd. nach Norwegen, Mecklenburg und Preußen; Fleisch 6184 Pfund nach England und Norwegen; Felle von Kälbern ünd Schafen 231,326 Pfd. und Häute von Hornvich und Pferden 168,496 Pfd. nach Hamburg-Altona; Thierknochen 315,19 Pfd. nach England; Pferdehagre S450 Pid, Wolle 40.392 Pfd., Lumpen 229, 6598 Psd', Leinleder 19 435
fund, Pferde 131, Bauholz 46,485 Kbf. nach Hamburg-Altona; Mauer⸗ teine 94, (06 und Dachziegel 16000 Stück nach Schweden und Mecklen— burg. — Die Zahl der preußischen Handlungsreisenden hat sich gegen das Vorjahr ansehnlich vermehrt, sie betrug 51 gegen 43 im Vorjahr; 41 derselben zeigten Proben in diversen Manufakturwagren und 20 in Eisen, Stahl und Kurzwaaren.
Ueber die Handelsverhältnisse in Stavanger entnimmt die »Pr. Corr.“ einem Berichte folgende Mittheilungen. Die Schifffahrt war im verflössenen Jahre recht lebhaft. Im Juli und Amgust steigerte sich der Verkehr noch durch nicht unbedeutende Getreidezufuhren aus dem Norden Rußlands. Auch die preußischen Ostsechäfen schickten um dieselbe Zeit Getreide. Später hörte der Import von letzteren fast gänzlich auf. Der Gesammtwerth der Einfuhr belief sich auf 1 Mill. 100, 0660 Thlr., worunter außer Getreide, wie in allen Jahren, Salz, Kolonial- und Manufakturwaaren, Hanf, Tonnenstäbe, Flachs, Heede, Häute ꝛc. — Der Export besteht fast nur aus Heringen und anderen Fischen. Er betrug im Ganzen 9o4,524 Thlr. — Der Verkehr mit Preußen war bedeutender, als in früheren Jahren, wegen der niedrigen Ge— treidepreise in Preußen. Für das laufende Jahr wird auf einen noch regeren Zwischenhandel gerechnet. — Die Handelskrise ist in Sta— banger wenig gespürt. Anfangs war allerdings die Bestürzung groß, verlor sich aber bald wieder. Der einzige Gewerbezweig, der bon der Krise gelitten, ist der Schiffsbau. — Wie gewöhnlich war Stavanger von preußischen Handlungsreisenden besucht; der durch sie vermittelte Absatz wird dem frühcrer Jahre gleich sein. — Schiffe sind im Jahre 1857 ein— gelaufen: beladen hi4 mit 26682 Kommerzlasten, worunter g83 mit 25,366, K. L. aus Norwegen, 15 aus Schweden, 12 aus Dänemark und
je 1 aus England, Frankreich, Rußland, Holland, Hannover; leer gingen
ein 286 Schiffe zu 238 K. L. aus Norwegen, 17 aus England, im Gan⸗ zen 304 Schiffe zu 55545 K. L. Abgegangen sind: beladen 10668 Schiffe mit 214325 K. L., worunter 1030 mit 203816 K. L. aus Norwegen, 17 aus England u. s. w.; leer 143 Schiffe zu 11,061 K. L. — Unter der Linfuhr waren 386, 25 Pfund Kaffee, 129,447 Pfd. Weizenmehl, 392 849 Pfd. Hanf, 2659 Lasten Roggen, 103, 20 Tonnen Salz, 141.425 Pfd. Zucker, 103,965 Tonnen Syrüp. — Unter der Ausfuhr waren 68 Tonnen
Austern, 145,018, Tonnen Heringe, 137,150 Stück lebendige Hummern.
— Man schreibt der „Pr. C.“ aus Alexandria unter dem 4. d. M.: „Die gegenwärtige Verwaltung der Suez-Bahn, welche sich unter der Leitung Stuber-Beh's, eines Armeniers, befindet, wird allgemein als eine tüchtige anerkannt. Namentlich rühmt man die jetzt herrschende Ordent— lichkeit und Pünktlichkeit des Betriebes. — Die im vorigen Jahre nicht zu Stande gekommene Nilquellen-Expedition soll, wie ein Gerücht sagt, unter anderer Leitung wieder aufgenommen werden. — Wie verlautet, hat der Vice-König dem preußischen Forscher, Dr. Brugsch, ein ansehnliches Geldgeschenk (56600 Thlr.) gemacht, um dem ausgezeichneten Gelehrten die Herausgabe und angemessene Ausstattung eines Werkes äghptischer Geschichte zu erleichtern.“
Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.
— Aus einer uns vorliegenden, auf amtliche Notizen gegründeten Zusammenstellung entnehmen wir, daß im Jahre 1857 der Tabaksbau in sämmtlichen Kreisen des Negierungs-Bézirks Potsdam theils zwar nur in geringem, theils aber auch in ziemlich bedeutendem Umfange be— trieben worden ist. Es sind im Ganzen 8076 Morgen mit Tabak bepflanzt und auf denselben zusammen 56,5983 Ctr. Tabak gewonnen worden. Der Preis für einen Centner getrockneter Tabaksblätter hat durchschnittlich a) für die beste Sorte 11 Thlr., b) für mittlere Qualität 7 Thlr. 15 Sgr. und e) für die geringste Sorte 4 Thlr. betragen. Am stärksten ist der Tabaksbau im angermünder Kreise betrieben werden, wo allein 5598 Morgen mit Tabak bepflanzt und 35,566 Etr. in eingetrockneten Blättern gewonnen worden sind. (Pr. C.)
St. Petersburg, 21. März. Die Herabsetzung des Zinsfußes der Kredit-Anstalten hat wesentlich das vorgesetzte Hiel bereits erreicht, nämlich das Kapital industriellen Unternehmungen zuzuwenden. Während des vorigen Jahres haben sich hier zu Lande 11 neue Gesellschaften ge— lildet, kuf deren Actien eine Kapitalmasse von ungefähr 171,000,600 Mrk Beo. (25, 090,060. 98. S.) eingezahlt worden ist. In dem laufenden Jahre sind bereits 19 neue Aetien-Gesellschaften entstanden, unter denen die des Schienenweges von Niga nach Dünaburg allein mit 21,0 0,00 Mrk. Beo. (10,00 C64009 R. S), die anderen mit 11 000000, also im Ganzen mit 32, (06,069 ihre Thätigkeit beginnen. Es steht außer allem Zweifel, daß viele von den an den Markt gelangenden Kapitalien die Folge sind von der bedeutenden Emission von Schatzlillets, deren früher bei jeder neuen Ausgabe während des Krieges in diesen Berichten gedacht wurde. Wie dem auch sei, Gewerbfleiß und Unternehmungsgeist finden reichliche Nahrung im flüssig gewordenen neuen Kapital, weiches mit dem alten konkurrirt und den Zinsfuß bedeutend ermäßigt. Es ist jetzt der Zeitpunkt der Dividenden-Zahlung eingetreten, welche auch dieses Jahr shr befriedigend ausfallen wird. Dle Feuerversicherungs⸗Gesellschaft