1858 / 77 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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offen: n f, 2 3 „Der australische Postdampfer „Simla“ ist Leute früh in Suez angekommen. Der von Bombay. gekommene „Ottawa“ hatte Aden ein paar Stunden vor dem Simla verlassen, welchem er folgende Nachrichten überlieferte: Sir James Outram ward am 21. Februar und am 25. Februar von einer h feindlichen Strestmacht angegriffen. Beide Male ward der eind mit großem Verluste, und ohne daß wir einen Verlust erlitten, zurück⸗ geschlagen. Am 1. März erreichte Sir Colin Campbell Alum⸗ bagh und schob eine starke Truppen-Abtheilung nach den Gärten von Dilkuscha, einem eine Meile von Lucknow entfernten Königl. Sommersitze, vor. Ungefähr um dieselbe Zeit stieß General Franks mit einer 1600 Mann starken Heersaäͤule von Oedabad zu dem Gros der Armee. Sir James Outram ging am 6. März mit 6000 Mann und 30 Kanonen über den Gumti und nahm eine Stellung in der Nähe der Ostseite der Stadt ein, dem Ober⸗ Befehlshaber beinahe gegenüber. Die Stärke unseres Heeres vor Lucknow be⸗ trägt 50, 05 Mann mit 10090 Mann Favallerie und 120 Kanonen.

Die bei der Königin als Gefangene weilenden englischen Damen

sollen am Leben fein und gut behandelt werden. Die Heersãu le der Generale Rose und Wöhitelock marschiren auf Jansi und Allahabad, um den Aufständischen in jener . den Weg zu verlegen. Die Truppen des Generals Roberts befinden sich, zu Nussirabad auf dem Wege nach Kotah. Man hört von einigen Ruhestörungen im suͤdlichen Mahrhtten-Lande, in Sawunt Wari und Malabar. Das Pendschab ist vollkommen ruhig und sendet Unterstuͤtzungen, wo sie nöthig find. Dieses Telegramm langte von Alexandria aus am 27. März 8 Uhr Abends mit. Ihrer Majestäͤt Schiff ‚CaradoFe“ in Malta an. Lyons, Admiral.“

Am 28. März, 85 Uhr Abends, traf auf dem auswärtigen Amte zu London folgendes Telegramm ein:

„Politische Nachrichten aus Bombay, durch den „Ottawa“

überbracht. Suez, 25. März.

Vice⸗onsul West in Suez an den General-onsul Green in Alexandria. . . Wir find so glücklich, die erfreulichsten Nachrichten, welche seit langerer Zeit in Bombay eingetroffen find, mit dieser Post beför⸗ dern zu knnen. Nachdem der Ober⸗Befehlshaber am 25. Februar sammkliche Convois und den Belagerungs⸗Train aus Agra erhal⸗ ten und später erfahren hatte, daß Steewart's, Orr's und White⸗ locks Heersäulen sich auf dem Marsche nach Jansi befanden, brach er am 2. März von Cawnpur auf und rückte nach Alumbagh vor. Nachdem er seine Truppen vor Alumbagh konzentrirt hatte, entsandte er Sir James Outram am 6. März über den Gumti und nahm selbst eine Stellung zu Dilkuscha ein. Sir J. Outram ging mit 6000 Mann und 30 Kanonen über den Fluß und ward auf der anderen Seite desselben von den Rebellen angegriffen. Doch ward der Feind durch Sir Colin Campbell von Tschanda zurückgeschlagen. Die Brigade Jung Ba—⸗ hadur's war am 2. März komplet. Sie befand sich zu Nubtanpur, und die Ghurkas sollten über den Gura vorrücken. Vor der An⸗— kunft Sir Colin Campbell's hatte General Outram einen starken Angriff auf seine Stellungen zu Alumbagh und Jellalabad abzu⸗— schlagen. Derselbe fand am 21. Februar statt, wo die Rebellen in großer Starke herankamen, uns auf zwei Seiten in die Flanken fielen und eine starke Heersäule im Centrum hatten. Sir James Dutram war durch Spione von dem Angriff in Kenntniß gesetzt worden und hatte sich auf denselben gerüstet. Bei Herannahen des . rückte er aus und schnitt ihm beide Flanken ab. Der Verlust e , slnder war nur sehr unbedeutend, indem er sich auf blos 2! an 6 belief. Ein zweiter ähnlicher Angriff fand am 25. Februar uh leder Feind ward mit einem Verluste von 3 Kanonen zurück, 3 sen. Auch die Heersäule des Generals Franks bestand ein

entscheidendes Gefecht. Sie marschirte am 29. Februar von Bud⸗

. 96 stieß mit dem Feinde in der Rahe von Schandina em Insur ö Franks verhinderte eine Vereinigung der und deꝰ unt genten- Corps, nämlich des unter Mahomed Dussein En odge mnen, mißdergnügten Tschutledar, Der erstere hatte , 16 2. 2t Kançnen, der letztere Sohh rann und 8 nänenn s6achflang Franks durch ein geschidtes Manöver, sie 2 a lagen. wobe sie an Todten und Verwundeten 28060 Eorpg r n g atlas nen se lone, Das dizbelien, 2.97 e eine stark ; nördlich von Radschangunge und 8 Kenn verre g n e 6.

nommen. Brigadier Franks umging seine Flanke, zwang es zum Rückzuge und erbeutete 8 Kanonen. Drei Meilen weiter machte er Halt. Hier griff ihn das zweite Rebellen Corps an. Er war abermals siegreich, und alle Hindernisse auf seinem Marsche nach Lucknow waren beseitigt. Um dieselbe Zeit marschirte Brigadier Hope Graut von Unas nach Futtipur Chowrassie, dem alten Aufenthalts⸗ orte Rena Sahib's, sprengte das Fort in die Luft, nahm 4 Fa⸗ nonen und tödtete 1 Mann. Seine Verluste beliefen sich auf 17 18. Es hieß zu Cawnpur, Neng Sahib habe den Ganges uͤberschritten und sei ins Doab geruͤckt; doch war das Gerücht ungegruündet. Die or, wi g, red,. batten sich wieder in Bewegung gesetzt, und General Whitelock rückte nach Jansi vor. Sir H. Rose war nicht im Stande gewesen, von Saugor vorzu⸗ rücken, weil es ihm nicht gelungen war, sich Proviant und Transportmittel zu verschaffen. Aber Orr's Heersäule war bei Bentka, 20 Meilen nordoͤstlich von Saugor, vorbei auf dem Wege von Schaghur nach Petoria vergerückt und hatte einige Scharmuͤtzel mit Rebellen bestanden. Brigadier Steward befand sich zu Bhauri bei Gung. Das Fort Rhotos war genommen und beseßt worden. Chamberlain's Heeresabtheilung unter Brigadier Penny hatte den Ganges auf dem Wege nach Rohilcund am 17. Februar überschrit⸗ ten und war am 24sten mit den Rebellen zusammengestoßen. Major Coke geht mit mehreren Regimentern aus dem Pendschab ab, um den obern Theil des Doabs zu überwachen. Sir John Lawrence und General Van Cortlandt erreichten Delhi am 24. Februar. Die Nachrichten aus dem Radschputen-Lande lauten erfreulich. Die Nachrichten aus Nussirabad reichen bis zum 27. Februar. Die Brigade des Generals Roberts aus einer starken Abtheilung Infanterie, dem 8. Husaren⸗Regimente, 200 Reitern aus Sindh, 800 Mann regulärer Kavallerie, 2 Batterien reitender Artillerie und 18 Positions-Geschuͤtzen bestehend, war marschbereit. Der General wartete nur noch auf die Ankunft des 72. Hoch⸗ länder⸗-Regiments, welches am 8. März zu Russirabad i sollte, um nach Kotah zu marschiren, wo der Feind Mann stark mit 100 Kanonen stand. Von leßteren sind vermuthlich nur 20 im Felde brauchbar. Vielleicht wird der in den Händen der Feinde befindliche Mokdurard⸗Paß forcirt werden müssen. In Kandeisch nichts Neues. Im suͤdlichen Mahratten-Lande hat sich die alte Rebellion des Häuptlings von Nawunt Narie erneuert, und ein Versuch, die Hauptschaar der Aufstaͤndischen von Belgaum aus zu verfolgen, ward durch die Undurchdringlichkeit des Didichts, in welches sich der Feind g⸗e fluͤchtet hatte, vereitelt. Das 92. Hochlaͤnder-Regiment ist in Bombay angekommen. Dieses Telegramm ist von Alexandria aus mit dem Paket⸗Dampfer Tamar um 34 Uhr Nachmittags am 28. März in Malta angekommen. Lyons, Admiral.“

Eine Depesche der „Times“ aus Malta, 27. März, meldet Folgendes: Man erwartete, daß der allgemeine Angriff auf Lucknow am 10. Maͤrz beginnen werde. Der Feind blieb noch immer innerhalb der Stadt.“

Aus Hongkong, 15. Februar, wird der Times“ geschrieben: „Die Blokade von Canton ward am 10. Februar aufgehoben. Happs, der erste chinefische Zollbeamte, soll zu Whampoa sfationirt werden und dort die Zölle erheben. Ungefähr drei Viertel der Bewohner haben dem Vernehmen nach die Stabt verlassen, doch kehren viele derselben zurück. Einigen der hervorragenden Kauf— leute ist es darum zu thun, ihre Geschäfte wieder aufzunehmen. Die Einwohner scheinen gänzlich den Muth verloren zu haben; doch ist zu fürchten, daß unter ihrer angenommenen Demuth ein Geist der Rache schlummert, der bei der ersten günstigen Gelegen— heit zum Ausbruche kommen wird. In der Stadt Canton und in den Vorstädten ist das Kriegsrecht proklamirt worden. Kein Frem⸗ der erhält Zulaß ohne einen von den Ober- stommissaren unter⸗ zeichneten Paß.“

Einer in London, den 30. März eingetroffenen amtlichen De— pesche zufolge hatte sich Sir Colin Campbell am 5. März zu Ridecoll mit General Franks vereinigt. Das Lager der Re— bellen war stark befestigt. Man erwartete, daß die englischen Batterieen in fünf Tagen fertig sein würden. General Outram hatte das Land bis nach Fyzabad gesäubert, und seine Vorposten waren bis zu der alten Straße nach Cawnpur vorgeschoben. Ge⸗ neral Franks hatte bei Radschangunge in einem Gefechte gefiegt, welches dem Feinde 1800 Mann an Todten kostete. Er erbeutete bei dieser Gelegenheit 20 Kanonen. Der Prozeß gegen den Fönig ö war noch nicht beendigt. Nena Sahib befand sich in Audh.

Tilsit, 31. März, 11 Uhr Vormittags. So eben, 10 Uhr 25 Minuten Vormittags, hat sich die Eisdecke der Memel in Be— wegung gesetzt, ist aber nach einem Vorrücken von 150 Ruthen wieder zum Stehen gekommen. Die Communication mit dem jen— seitigen Ufer ist für den Augenblick unterbrochen. Wasserstand 11 Fuß 2 Zoll.

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Unter den vielfältigen Unternehmungen, welche darauf berechnet sinb, unser gelen hut es Volk mit dem rechten cw n Singen zu versehen, verdient das kleine Büchelchen; Preußens Vo ksharfe, her⸗ ausgegeben von Wilhelm Greef (Druck und Verlag von G. D. Bädecker in ffn eine ehrende e, nicht nur wegen der passenden Aus⸗ wahl, die der Herausgeber unter ben zahllosen Liedern getroffen, sondern auch wegen der Handlichkeit des Formats und der Billigkelt des Preises (3 Sgr.. Dem Format nach ist es ein 2 eigentliches Westentaschen⸗ Liederbuch und dem Inhalte nach enthält es Nahrung für die verschieden⸗ ö 9 Stimmungen des Gemüthes, namentlich für die national⸗preußische,

ie sich so recht von Herzen des angestammten Königs und des erworbenen

ö gfschi tlichen Rationalruhmes freut. Von den oz Liedern beziehen sich

ie meisten auf König und Vaterland und auf ruhmvolle Erinnerungen der preußischen Geschichte, doch kommt darin auch das allgemein rf, liche zu dem ihm gebührenden Ausdruck, so daß das Büchlein auch in dieser Hinsicht den Ansprüchen an ein Volks Liederbuch entsprechen dürfte.

A.

Statistische Mittheilungen.

Ein der „Pr. C.“ vorliegender Bericht über den Gewerbe⸗ betrieb im Regierungsbezirk Liegnitz enthält Folgendes: Im vorigen Jahre hatte die Leinen⸗Industrie einen alle früheren Erwartungen überflügelnden Aufschwung genommen. Der Begehr nach allen Artikeln dieser erschöpfte nicht nur die Vorräthe, sondern konnte, ob⸗ wohl sämmtliche Webestühle in voller Arbeit standen, nicht befriedigt werden. Diesen günstigen Zustand unterbrach zwar die im letzten Quartal v. J. eingetretene Geschäftskrise, jedoch beginnen die Aufträge bereits wieder einzugeben, was um so erfreulicher ist, als Leinen⸗ waaren nicht einen Gegenstand der Epeculation bilden. Der Garn absat war vom e ,, etwas zurückgehalten; die Bleich⸗ anstalten, welche 24, chock Linnen lieferten, die Teppich⸗ Shawls⸗ und Plüschfabrieation standen in regem Betriebe. Die Kattunweberei und Papierfabrication blieben dagegen zurück. Einen vor⸗ züglichen Aufschwung nahm die Epitzenfabrication, welche gegenwartig äber 1200 Arbeiterinnen in 13 Fabrikanstalten beschäftigt und deren An⸗ ke fortwährend zunimmt, da der wöchentliche Verdienst einer fleißigen

rbeiterin zu mehr als 2 Thlr. sich berechnet. Die Teppichfabrit in Schmiedeberg produzirte im verflossenen Jahre 240 türtische und 780 so⸗ engnnte Pelzteppiche neben 270 englischen Teppichen aus Wolle und

astgarn. Die 3 in Straupiz und die Spielwaarenfabrik in Petersdorf, welche eiwa 50 Arbeiter beschäftigt, stehen gleichfalls in entsprechendem Betriebe. Noch erfreulicher aber erscheint es, daß auch das kleine Handwerk sich allgemein in günstiger Lage befindet.“

Nach einer uns aus Baltimore über die Hafen⸗ und Handels⸗ bewegung des verflossenen Jahres zugegangenen Mittheilung hat sich dieser Platz waͤhrend der Krisis verhältnißmäßig besser gehalten, als Philadelphia und New⸗Pork. Die bis Ende Dezember vorgekommenen Fallissements beliefen sich auf 58, gegen beziehungsweise 280 und 915 an jenen beiden 2. en. Theilweise wird diese festere Haltung einer wirklich größeren

olidität des baltimorer Handelsstandes, theilweise aber auch der Ent⸗ schlossenheit und Vorsicht der dortigen Banken zugeschrieben, welche on am 30. September 3 Baarzahlungen einstellten. Der Ge— ammtwerth der Einfuhren belief fich auf 11,054,676 Dollars (213, 8 mehr als im Vorjahre), der der Ausfuhren auf 11, 398,948 Dollars (1,963, 304 weniger)] Der Werth der direkten Einfuhren aus Deutschland (der der indirekten über New⸗Pork und andere Plätze der Union ist nicht zu ermitteln) betrug 424, 1472 Dollars, nämlich aus Nassau 128 D., Oldenburg 377, Sachsen⸗Meiningen 552, Braunschweig 1035, Hessen⸗Homburg 2163, Sachsen⸗Weimar 2172, Hessen⸗Kassel 2829, Wuͤritemberg 3143, Gesterreich 5944, Baiern 6805, Hannover A196, Frank⸗ furt 7605, Sachsen⸗Koburg 14,708, Baden 22, 053, Preußen 7e, 535, Hessen— Darmstadt 79,614, Sachsen 197,315 Dollars. Der Import aus Preußen bestand in 46,427 Dollars Wollenwaaren, 5361 D. Eisenwagren, 3705 D. Baumwollenwaaren, 1942 D. Cigarren; ferner in Leinen, Schuhwerk,

orzellan, Waffen, Galanterie⸗ und Lederwaaren u. s. w. Von sonstigen

nfuhren betrug der Eingang an Rohbaumwolle 35.009 Ballen, an Citro—⸗ nen 18, 000 Kisten, die an Mais 392, 424 Bushel, an Eisen 10,396 Stan⸗ en; ferner 46054 Bund und 14,4600 Stück Schienen; ferner 23,479

xhoft, 1844 Kisten und 50, 9869 Sack Zucker, 10,123 Oxhoft und 3109 Barrels Syrup; ferner an Kaffee 251771 Sack, Guano 28, h25 Tons. Als Kuriosum verdient der Austern⸗Import im Betrage von 1660, 09900 Bushels Erwähnung. Davon wurden am Platze konsumirt 150,000 B., der Rest in hermetisch verschlossenen Buchsen nach St. Luis, Chicago, California u. s. w. ausgeführt. Unter den Ausfuhren steht die von Tabak an der Spitze, im Betrage von 474562 Faß, davon 18,0634 Faß nach Bremen, 15,765 Faß nach Holland, 438 Faß nach Frankreich, 2177 Faß nach England, 1213 Faß , , Die Ausfuhr an Mehl betrug 458,‚330 Barrels (8. nach England, 90,000 nach Brasilien, 166, 9000 nach Westindien); die Ausfuhr an Weizen 178,414 Bushel, an Orangen 36,000 Kisten, an Rosinen 46,000 Kisten. Der Zugang an Kohlen betrug 688,085 Tons, darunter 414,603 Tons aus den Minen der Alleghanygebirge. Der Schiffseingang im Laufe des Jahres betrug 203 Fahrzeuge, darunter 5]4 aus 66 Häfen; der Ausgang 232, darunter 521 nach fremden Häfen. Unter den ein⸗ gelaufenen Hahr fegen führten 163 fremde Flaggen, nämlich 112 die eng⸗ liche, Z8 dreiner Flagge; die Flaggen von Chili, Hollanb, Frantreich, Hamburg, Oldenburg, Portugal, Sizilien, Spanien, Schweden waren durch je 1, Peru und Preußen durch je 2 Fahrzeuge vertreten. Gebaut wurden im Laufe des Jahres N neue Fahr beuge mit einem Tonnengehalt von 12, 410 Tons gegen 65 Fahrzeuge von 163890 Tons im Vorjahre.

Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.

Man schreibt der Pr. C. aus Mexiko vom Anfang Februar: „Die hiefigen Fabriken haben durch die allgemeinen nachtheiligen Verhält⸗ nisse sehr gelitien, namentlich die Baumwollen⸗-Spinnereien, denen die theuren Preise der rohen Baumwolle sehr nachtheilig waren. Einige mußten sogar ihre Arbeit einstellen, bis ihnen die in Folge der letzten Handelskrisis gewichenen Preise e, n,. gaben, sich wieder wohlfeiler mit roher Baumwolle zu versorgen. Die Zahl der Baumwollen⸗, Wollen⸗ Papier⸗ und Glasfabriken hat g nicht vermehrt, aber die Vervollkomm⸗ nung des Fabrikats ist bei allen sichtbar. Der Geld⸗ und Wechselmarkt hat keine besondere Bewegung gehabt. Der Diskont hielt sich auf 1 pCt. per Monat, Der regelmäßige Abgang der Geld⸗Konduktos nach der Küste trug wesentlich zu diesen Course bei. Die Geldverschiffungen geschehen jetzt hauptsächlich von Manzanillo, dem Hafen von Kolima, wo zweimal im Monate die Dampfer von San Francisco anlaufen und die Baarschaften nach Panama nehmen, von wo fie dann auf der Eisenbahn über den a. mit den in Colon wartenden englischen und amerikanischen

nn weiter gehen. Die hiefige Münze hat im vorigen Jahre 5, 300, Pesos geprägt. Das Silber däzu kam größtentheils aus der Mine Rosario bei Pachuca, wo monatlich an eirca 250, 009 Pesos ge⸗ wonnen wurden. Die m Silberproduction Mexiko's belief fich im vorigen Jahre auf 19 Millionen und mit Zurechnung der 5. Millionen, die, ohne die Zollhäuser zu berühren, zur Ausfuhr kommen, auf 24 Mil⸗ lionen Pesos. Die im vorigen Jahre eröffneten zwei Eisenbahnen die⸗ nen für den Augenblick fast nur dem Vergnügen, können aber für die Folge für die Industrie und den Handel von großer Bedeutung werden. Die eine führt nach dem 3 deutsche Meile von hier entfernt liegenden Flecken Guadalupe, die andere nach dem Städtchen Tacubaya, das P deutsche Meilen von hier entfernt ist. Die erstere bildet den An⸗ fang zu der von dem Particulier Escandon kontrahirten Bahn nach Vera⸗ cruz, die letztere aber hat den Zweck, nach mebreren anderen Ortschaften im Thale von Mexiko ausgedehnt zu werden. Die Diskonto⸗Bank, zu deren Etablirung die Regierung einem Agenten des pariser Credit mobilier Erlaubniß gegeben, r. bei den plötzlich so sehr veränderten Geldver⸗ hältnissen in Europa und bei der großen Abneigung, die sich hier gegen das Institut zeigt, schwerlich ins Leben treten. Der hiesige . Hülfsverein zählt gegenwärtig 139 Mitglieder. Er nahm im vorigen Jahre 1943 Pesos ein und gab 1217 Pesos aus. Er hat ein Vermogen von 50657 Pesos, welches von vier der hiesigen deutschen Handlungs⸗ 6 unter solidarischer Verbindlichkeit gewaltet und mit 6 pCt. ver⸗ inst wird.“

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Leipzig, 30. Marv. Leipzig-Dresdener 289 Br. Löbau- Zittauer Litt. A. 54 Br.; do. Litt. B. 81 G. Magdeburg-Leipziger JI. Emission 248 Br.; de. II. Emission —. Berlin - Anhalter —. —. Cöijin- Mindener —. Thüringische 1173 G. Friedrich-Wilhelms- Nordbabn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 92 Br.; do. Litt. 6. Braunsebweiger Bank-Aetien Woeimarische Bank- Actien 1007 Br., 109 G. Oesterreich. 5prox. Metalliques 9 Br. 1854er Loose 1854er National- Anleihe 815 Br. Preussische Prämien- Anleihe —.

Hreslanm, 31. März, 1 Uhr 5 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 97 Br. Freiburger Stamm- Acten 98z Br.; do. dritter Emission g5 Br. Oberschlesische Actien Lit. A. 1417 Br.; do. Lit. B. 1273 G.; do. Lit. C. 1415 Br. Oberschlesische Prioritäts-Obligationen Lit. D. S7lz G.; do. Lit. E. 6 Br. KHesel - Oderberger Stamm- Actien 54 G. Kosel - Oderberger Prioritäts-Obligationen —. Neisse-Brieger Stamm-Actien 614 C.

Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei S0 pCt. Tralles 65 Thlr. Weiz en, weisser 56 69 Sgr., gelber 54 66 Sgr. Roggen 36 40 8gr. Gerste 34 - 39 Sgr. Hafer 29 - 34 Sgr.

Die Börse war matt und nur Tarnowitzer und besonders Ober- schlesische Eisenbahn-Aectien stellten sich bei ziemlich belebtem Geschäft merklich höher.

Hamm harr, 30. März, Nachmittags 2 Uhr 30 Minuten. Das Geschäft war sehr unbelebt.

Schluss-Course: Stieglitz de 1855 gg. 3proxz. Spanier 353. 1proz. Spanier 213. National-Anleihe 803. Mexikaner —. 5proz. Russen —. Disconto 2 pCt.

London lang 13 ML. 15 Sh. not.ͥ, 13 Mk. 23 Sh. bez London kurz 13 Mk. 24 Sh. not., 13 Mk. 33 Sh. bez. Amsterdam 36, 10. Wien 793.

Getreidemarkt: Weizen loeo unverändert. Roggen loco flau, ab Ostsee stille. Oel unverändert und stille. Kaffee fest, bei geringen Umsãtzen.

Eranmke fart a. M., 30. März, Nachmittags 2 Uhr 15 Minuten. Wenig Geschäft.

Sehluss - Course: Neueste preussische Anleihe 1137. Preussische Kassenscheine 10435. Cöln- Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn —. Ludwigshafen - Bexbach 1417. Frankfurt- Hanau . Berliner Wechsel 105. Hamburger Wechsel 8 z. Londoner Wechsel 1173. Pariser Wechsel g: . Amsterdamer Wech- sel —. Wiener Wechsel 113. Frankfurter Bank-Antheile . 3proxz. Spanier 373. 1proz. Spanier 253. Kurhessische Loose 418. Badi- sche Loose 523. 5proz. Metalliques I6. 4Azproz. Metalliques 67. 1854er Loose 1027. Oesternreichisches National-Anlehen 798. Oester- reichische Bank-Antheile 1106.

wier, 30. März, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff's Tel. Bur.) Anfangs höher, geringes Geschäft.

Sllber- Anleihe 95. 5proz. Metalliques 81. 4proxz. Metalliques 70. Bankactien N76. Nordbahn 1865. 1854er Loose 173. National An- lehen 843. Londen 10, i6. Hamburg 8 Paris 12335. Gold 73. Silber 52.

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